]Magenta ist nicht gleich Magenta
Der Markenchef der Deutschen Telekom, Jens Gutsche, über Farben, das große T und die Zukunft der Warenzeichen des Konzerns
Aus: Berliner Zeitung, 16. Oktober 2004, Seite ?? (Wirtschaft). Das Gespräch führte THOMAS H. WENDEL. [Original=386618.html
BERLINER ZEITUNG: Herr Gutsche, Sie als Marken-Chef der Telekom sind darauf bedacht, dass niemand außer der Telekom das große T in seinem Namen führt. Darf ich mich eines Tages womöglich nur noch Homas nennen, weil das T in Thomas Ihre Markenrechte verletzt?
Gutsche: Nein, diese Befürchtung müssen Sie nun wirklich nicht haben.
BERLINER ZEITUNG: Manchmal scheint es aber so, dass die Telekom darauf zusteuert. Sie haben mehrmals Firmen mit einem T im Namen verklagt, obwohl diese keine Trittbrettfahrer Ihrer Werbung waren.
Gutsche: Die Marken der Telekom bestehen aus dem Buchstaben T und der Farbe Magenta. Wir müssen alles dafür tun, auch künftig unsere Marken weiter entwickeln zu können. Nach deutschem und internationalem Recht besteht für uns die Möglichkeit, gegen jene vorzugehen, die diese Markenrechte verletzen. Würden wir das nicht tun, würden wir unseren Markenanspruch preis geben.
BERLINER ZEITUNG: Sobald eine Firma Magenta einsetzt, geht die Telekom dagegen vor?
Gutsche: Ja.
BERLINER ZEITUNG: Selbst wenn es sich bei dem vermeintlichen Markenverletzer um ein Schuhgeschäft handeln würde?
Gutsche: Das ist nun sehr theoretisch, aber wenn ein Schuhverkäufer unsere Farbmarke verletzt, müssten wir dagegen vorgehen. Die Gerichte in Deutschland haben uns das Recht zugesprochen, allein über alle Branchen hinweg die Farbe Magenta nutzen zu dürfen. Bei dem großen T sieht das etwas anders aus. Da beschränken sich unsere Markenrechte auf die Kommunikationsbranche.
BERLINER ZEITUNG: Mit ihrer Farbmarke beansprucht die Telekom eine der vier Druckgrundfarben. Das sorgt für viel Unmut.
Gutsche: Das stimmt so nicht, denn Magenta ist nicht gleich Magenta. Alles, was wir verlangen, ist, dass sich andere Unternehmen nicht in unserem Bereich der Farbskala bewegen. In Amerika würde eine solche Diskussion erst gar nicht geführt. So haben wir beispielsweise kürzlich mit einem US-Unternehmen eine einvernehmliche Lösung für die Verwendung der Farbe Magenta gefunden.
BERLINER ZEITUNG: Diese Lösung sah wohl so aus, dass nur die Telekom Magenta verwenden darf.
Gutsche: Ja. Unsere Verhandlungspartner haben eingesehen, dass unsere Marke einen sehr hohen Verkehrswert hat.
BERLINER ZEITUNG: Sie waren Marketingchef der Lufthansa. Die begnügt sich mit Emblem und Schriftzug als Marken. Reicht das nicht aus?
Gutsche: Diese Frage stellt sich für die Telekom so nicht. Vor zehn Jahren entschied die Telekom, ihre Markenstrategie auf dem Buchstaben und einer Farbe aufzubauen. Dass daraus eine der europaweit wertvollsten Marken wurde, ist eine große Leistung. Unsere Arbeit heute besteht darin, die Markenfamilie weiterzuentwickeln und ihren Wert weiter zu steigern.
BERLINER ZEITUNG: Apropos: Die Werbeagentur BBDO taxierte kürzlich den Markenwert der Telekom auf 22 Milliarden Euro.
Gutsche: Solche Angaben sind im Fall des T spekulativ, da wir an der Untersuchung nicht beteiligt waren und keinen Einblick in die Methode haben. Deshalb nehmen wir derzeit eine eigene Bewertung vor.
BERLINER ZEITUNG: Was macht eine Marke wertvoll?
Gutsche: Grundsätzlich ist eine Marke wertvoll, wenn sie hilft, das Geschäft zu entwickeln. So kann die Marke Käufe auslösen, die Nutzung von Dienstleistungen steigern oder die Bindung von Kunden an das Unternehmen stärken. Alles zusammen macht dies die so genannte psychologische Markenstärke aus. Bei einer Wertberechnung werden zudem jene Umsätze berücksichtigt, die sich durch die Marke künftig voraussichtlich erzielen lassen.
BERLINER ZEITUNG: Der Wert einer Marke geht doch auf Werbeausgaben zurück...
Gutsche: Werbemaßnahmen sind sicherlich ein entscheidender Faktor. Aber es geht auch um inhaltliche Faktoren: Werbung ist kaum nachhaltig, wenn die faktischen Qualitäts- und Leistungsversprechungen hinter einer Marke nicht eingelöst werden.
BERLINER ZEITUNG: So gesehen hat die Telekom im Festnetz ein Problem: Viele Kunden sind unzufrieden mit dem Service.
Gutsche: Die Qualität unserer Produkte ist ganz hervorragend. Andererseits haben wir aber auch Optimierungspotenzial im Kontakt mit unseren Kunden. Im Markenportfolio der Deutschen Telekom spielt jede Marke ihre jeweilige Rolle. Es geht darum, auf den faktischen Leistungen einen für unsere Kunden wahrnehmbaren und relevanten Nutzen zu vermitteln. Dazu gehört auch, wie beispielsweise ein Kunde in einem unser T-Punkt-Ladengeschäfte oder im Call-Center bedient wird. Der Wert unserer Marken bemisst sich also nach weit mehr als nur den Investitionen in der Werbung.
BERLINER ZEITUNG: Kann es sich der Mittelstand noch leisten, eine Marke zu etablieren?
Gutsche: Natürlich. Ein typischer mittelständischer Betrieb in Deutschland etwa aus der Metallbranche muss dafür nicht allzu viel Geld ausgeben, weil seine Abnehmer in der Regel Geschäftskunden sind. Die Zahl der Kunden ist also überschaubar. Oder nehmen Sie die Luftfahrtgesellschaft German Wings oder den Brause-Hersteller Red Bull: Das sind mittelständisch geprägte Firmen, die erstaunlich schnell starke Konsum-Marken auch in Deutschland aufgebaut haben.
BERLINER ZEITUNG: Was kostet die Einführung eines neuen Konsum-Warenzeichens?
Gutsche: Das lässt sich generell nicht sagen. In der Autoindustrie kostet die Markeneinführung für eine neue Modellreihe in der Anfangsphase mindestens 30 Millionen Euro.
BERLINER ZEITUNG: Die Internet-Tochter T-Online wird in die Telekom reintegriert. Verschwindet nun auch die Marke T-Online?
Gutsche: Grundsätzlich gilt: Die Marke folgt der Unternehmensstrategie. So gesehen werden künftig die Marken T-Com für Breitband/Festnetz, T-Mobile für den Mobilfunk und T-Systems für die Geschäftskunden für uns im Zentrum stehen. T-Online ist aber eine gut eingeführte und starke Marke. T-Online als Produktmarke und die T-Com werden deshalb künftig eine wichtige Rolle spielen.
E-business: Broadband Can Help Ease Traffic Congestion
Aus: Forbes, 19. Oktober 2004, 17.43 Uhr MESZ (World Media Digest) by MARTIN FAINT. [Original] [Übersetzungs-Service]BIRMINGHAM (Birmingham Post). With broadband due to reach more than 99 per cent of people in the region by next summer, BT has urged business across the West Midlands to reduce their dependency on transport by making better use of new high-speed communications technologies.
The communications company believes alternatives such as audio and video conferencing, home-working and shopping online, using broadband communications, could eliminate ten per cent of UK car and taxi trips saving 14.5 billion miles of unnecessary travel each year. It would be equivalent to saving the nation from the congestion, pollution, wasted time and frustration, of three years of unrestrained car traffic growth at current rates, it claims.
The company made the plea following its publication of a new report Broadband: the role for communications in beating congestion which pulls together findings from organisations including the RAC Foundation and the CBI to show there has been an 18 per cent increase in miles driven in the West Midlands region in the 10 years to 2003.
And with transport infrastructure a key issue for business, BT is urging Advantage West Midlands the regional development agency and others to take the lead in encouraging greater use of homeworking using broadband technology. Frank Mills, BT's West Midlands regional director, said: "What we need is for the regional and local authorities in the West Midlands to take the lead by encouraging more businesses in the region to adopt a more positive approach to flexible working." He said the West Midlands is being held up by congestion and poor transport links.
The report found that people in the West Midlands drove 29.8 billion miles in 2003 compared with 25.3 billion in 1993 and five local authority areas in the region saw growth of more than the UK average of 19 per cent. Topping the list were Worcestershire, Warwickshire and Shropshire excluding Telford and Wrekin all with a 21 per cent increase. Solihull and Herefordshire both had a 20 per cent increase.
France Télécom & Iliad launch ADSL2+ broadband service in France
Aus: Forbes, 20. Oktober 2004, 16.26 Uhr MESZ (Technology). [Original] [Übersetzungs-Service]PARIS (AFX). France Télécom SA and Iliad SA said they have launched an ADSL2+ broadband internet access service, the latest international standard that can double transmission rates compared with ADSL2, following authorisation of the service from the ART telecoms regulator.
Separately, Industry Minister Patrick Devedjian said the launch of this service will make France the leading provider of broadband access in Europe, since ADSL2+ lines can be spread over longer distances, reaching more households than the current ADSL2 technology.
Iliad's Free internet service provider will offer the ADSL2+ service from today in Paris and 10 other major French cities, without changing subscription rates for current broadband subscribers. The Free service costs 29.99 euros per month, and includes a "triple play" offering of internet access, telephone service, and internet television programming, via a single set-top box. Clients will need to have the latest version of its "Freebox" set-top decoder.
France Télécom will launch its ADSL2+ service in Paris from Dec 1, and in the rest of France by the end of June 2005. In a conference call, Didier Lombard, France Télécom's senior vice president for new technologies, refused to provide pricing details for the new service. Currently, France Télécom's Wanadoo ISP is running a promotion of 2 megabyte internet access, its fastest broadband offering, for 29.90 eur per month for the first year, rising to 34.90 eur per month afterwards.
Lombard also said its Livebox set-top decoder will allow the migration to ADSL2+ service, but older modems will need to be upgraded. France Télécom launched the Livebox in July, and is currently selling about 2,000 units per day, he said. France Télécom also said it will present its TPSL internet television service via ADSL2+ in mid-December.
However, Lombard said he sees no need to provide the "triple play" offerings of internet, voice and TV services in a single subscription, saying Wanadoo will focus instead on providing a wide variety of broadband offerings.
Telekom läßt sich Engagement während der WM 100 Millionen Euro kosten
Aus: Die Welt, Berlin, 27. Oktober 2004, Seite ?? (Unternehmen). [Original]BERLIN. Die Deutsche Telekom, einer der 15 globalen Sponsoren der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, läßt sich ihr WM-Programm rund 100 Mio. Euro kosten. Das Geld solle aus der Umschichtung des normalen Marketing- Budgets kommen, sagte der Leiter Konzern- Sponsoring, Stephan Althoff. In dem Betrag eingeschlossen sei das Sponsor-Paket des Fußball- Weltverbandes FIFA, das unter anderem Bandenwerbung, die Verwertung von WM-Inhalten, Tickets und anderes umfaßt.
So kann das Unternehmen auf 28.000 Tickets für den World Cup 2006 und den ebenfalls in Deutschland ausgetragenen Konföderationen-Pokal ein Jahr zuvor zurückgreifen. Das FIFA-Paket werde teilweise auch mit Sachleistungen bezahlt, erklärte ein Telekom-Sprecher.
Der Telekom-Konzern will die WM im eigenen Land zu einer Produkt- und Marketing-Offensive nutzen. So gebe es zusätzlich zu Angeboten bei Leistungen wie Internet, SMS, MMS, WLAN und UMTS laut Althoff auch Überlegungen, zur WM einen speziellen Tarif für Handy-Nutzung vorzustellen. Es werde eine Art Multimedia-WM geben.
Arcor-Chef Stöber: Wir wollen den Umsatz nicht kaufen
Aus: Yahoo Finanzen, 28. Oktober 2004, 14.45 Uhr MEZ (Telekommunikation). [Original]BERLIN. Das Telekommunikationsunternehmen Arcor setzt auch für die Zukunft auf profitables Wachstum. "Wir wollen den Umsatz nicht kaufen, sondern auf die Rendite achten", sagte Arcor-Chef Harald Stöber am Donnerstag in Berlin. Dazu beitragen sollten die neuen Tarife, mit denen Arcor ab 1. November unter anderem eine Internet- Flatrate und eine Telefon- Flatrate anbietet.
Die Umsatzsteigerung von 14 % im vergangenen Geschäftsjahr 2003/2004 (bis Ende März) sei "nicht so schlecht" gewesen, sagte Stöber weiter. Arcor komme aus einer langen Phase der Investitionen jetzt in eine Position, wachsende Erlöse mit der vorhandenen Infrastruktur erzielen zu können. Konkrete Wachstumsziele wollte Stöber mit Blick auf die Halbjahreszahlen, die in rund drei Wochen am Unternehemenssitz Frankfurt am Main veröffentlicht werden, jedoch nicht nennen.
Arcor sei in der komfortablen Position, durch die eigene Infrastruktur Angebote unabhängig von der Deutschen Telekom schnüren zu können. "Wenn ich einen eigenen Anschluss habe, dann stört mich nicht, was die Telekom macht", sagte Stöber. Konkurrenten, die allein Leistungen der Telekom weiter verkauften, seien dagegen immer von dem Bonner Konzern abhängig und müssten mit einer kleinen Marge leben, die beim Weiterverkauf für sie abfällt.
Strategisches Produkt bleibe bei Arcor der Komplettanschluss, bestehend aus ISDN für die Sprache und DSL für das Internet, sagte Stöber. Der schnelle Internet- Zugang über die Digital Subscriber Line (DSL) stehe an der Schwelle zum Massenmarkt. Deshalb gehe es nun darum, für neue Zielgruppen Produkte anzubieten. In fünf Jahren werde der Anschluss mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von zwei Megabit pro Sekunde Standard sein und den Sprach- sowie den Internetverkehr abwickeln.
Wachsende Konkurrenz aus dem Mobilfunk sieht Stöber auch angesichts günstiger Minutenpreise der Netzanbieter nicht. Der Mobilfunk generiere zunächst einmal Gesprächsvolumen, das es im Festnetz nie gegeben hat, sagte Stöber. Außerdem wachse das Minutenvolumen im Festnetz nach wie vor schneller als im Mobilfunk. Arcor habe mit 32,4 Milliarden Gesprächsminuten im vergangenen Geschäftsjahr zwar nur 10 % des gesamten Festnetzes abgedeckt. Gleichzeitig sei das Volumen jedoch größer als das der beiden kleinen Mobilfunkanbieter E-Plus und o2 zusammen gewesen. [mehr]
Kabel Deutschland mit neuem Internet-Preisangebot
Aus: Heise-Newsticker, 28. Oktober 2004, 16.03 Uhr MESZ (Internet). [Original]MÜNCHEN (tol/c't). Der TV-Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland macht Ernst mit seiner Ankündigung, der Telekom im Internet- Bereich Konkurrenz machen zu wollen, und senkt seine Preise. Ab November soll beispielsweise der Internetanschluss- Grundpreis für die Flatrate Flat Pro 2000 um 15 % auf 16,99 Euro monatlich und der Tarifpreis der Flatrate Flat Pro 4000 um fast 13 % auf 69,99 Euro gesenkt werden. Die Verträge der bestehenden Kunden werden dabei an die günstigeren Konditionen angepasst.
Kabel Deutschland führt zudem zwei neue preisgünstige volumenbasierte Tarife als Alternative zu DSL ein: Die Basicline für 16,98 Euro im Monat mit einem Freivolumen von einem GByte (jedes weitere angefangene MByte kostet 1,59 Cent) bei einer Downloadrate von 1024 kbit/s und den Tarif Classic 2000, ein 2-Mbit-Produkt für 33,98 Euro im Monat mit 6 GByte Freivolumen (dann 1,59 Cent je weitere angefangene MB-Datenmenge).
Der einmalige Bereitstellungspreis von 99,90 Euro wird dem Kunden vom 1. November 2004 bis zum 31. Januar 2005 beim Abschluss der Flatrates Flat Gold, Flat Pro 2000 und Flat Pro 4000 erlassen. Zudem wird wie bei allen anderen Kabel-Highspeed-Tarifen das kostenlose Standardmodem wie bisher durch einen Servicetechniker unentgeltlich beim Kunden installiert.
Arcor attackiert die Telekom
Erster Pauschaltarif für Festnetzgespräche / Arcor greift an jedenfalls mit den Preisen
Aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Oktober 2004, Seite ?? (Internet). [Original]ESCHBORN 28. Oktober 2004. Das Telekommunikationsunternehmen senkt die Preise für den schnellen DSL-Internetanschluß und den Zugangstarif um bis zu 50 %, um der Deutschen Telekom Paroli bieten zu können. Wir läuten mit unserer Tarifoffensive eine neue Phase des Festnetzwettbewerbs ein, sagte der Arcor-Vorstandsvorsitzende Harald Stöber.
Nach Angaben des Unternehmens kostet die Kombination aus einem ISDN-Telefonanschluß und einem DSL-Internetanschluß künftig nur noch 29,95 Euro je Monat. Darin sind 1000 Megabyte Übertragungsvolumen bereits enthalten. Für den DSL-Pauschaltarif (Flatrate) für unbegrenzte Internet-Nutzung berechnet Arcor künftig 9,95 Euro je Monat, unabhängig von der Geschwindigkeit des DSL-Anschlusses. Wettbewerber wie T-Online verlangen zwischen 29,95 und 49,95 Euro für einen solchen Pauschaltarif.
Als erster bundesweiter Anbieter führt Arcor auch einen Pauschaltarif für Festnetzgespräche ein. Für 19,95 Euro im Monat können die Kunden künftig unbegrenzt in das deutsche Festnetz telefonieren. Arcor-Kunden telefonieren untereinander kostenlos. Mit dieser Telefon-Flatrate sind wir bundesweit Allein- Anbieter, sagte Stöber [Ed: was einen klaren Grund hat, denn werden Kunden angerufen, die bei der Telekom ihren Teilnehmeranschluß haben, fallen im Sekundentakt (!) zeitabhängige Interconnection- Gebühren zahlbar an die Telekom an. Und es ist somit fraglich, ob vor diesem Hintergrund dieses Geschäftsmodell einer Telefon- Flatrate wirklich aufgehen wird].
Arcor ist neben der Deutschen Telekom einziger überregionaler Anbieter von Telefon- und Internetanschlüssen. Das Unternehmen bietet die Anschlüsse in rund 220 Städten an und deckt damit nach eigenen Angaben rund 40 % der Bevölkerung ab. Nach Schätzungen von Branchenkennern haben bisher rund 500.000 Kunden ihren kompletten Telefonanschluß zu Arcor verlagert. Rund 200.000 Kunden nutzen auch den DSL-Anschluß des Unternehmens. Viele Kunden zögern aber, ihren kompletten Anschluß von der Telekom zu Arcor zu verlagern, da die beliebte Möglichkeit der fallweisen Nutzung günstiger Anbieter (Call-by-Call) entfällt. Auch im DSL-Geschäft hat Arcor gegenüber Marktführer T-Online, aber auch Wettbewerbern wie United Internet und AOL deutlichen Rückstand.
Scharfer Wettbewerb wird weiter angestachelt
Mit den neuen Tarifen reagiert Arcor auf den scharfen Wettbewerb auf dem Telefon- und Internetmarkt, vor allem in den Großstädten. In Hamburg hat der Anbieter Hansenet mit dem Angebot eines Komplettpreises für Telefon und DSL-Internet den Konkurrenten Telekom und Arcor deutliche Marktanteile abgenommen. Hansenet gehört inzwischen zum italienischen Telekommunikationskonzern Telecom Italia und wird mit finanzieller Hilfe der Italiener zum 1. Februar 2005 auch in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, München und Lübeck an den Start gehen. In allen Städten soll der gleiche Preis wie in Hamburg verlangt werden. Auch der Anbieter Versatel, der in Großstädten wie Berlin, München, Nürnberg und Hamburg sowie in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein aktiv ist, stachelt den Wettbewerb mit Komplettpreisen für Telefon und Internet an. [mehr]
Telekom erhöht Preise für Verbindungen zu Stadtnetzbetreibern
Aus: Yahoo Finanzen, 29. Oktober 2004, 12.10 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD). Die Deutsche Telekom AG, Bonn, wird im nächsten Jahr die Preise für Telefonate zu Anschlüssen der Stadtnetzbetreiber erhöhen. Damit werde an die eigenen Kunden ein Aufschlag weitergereicht, den die City-Carrier seit kurzem für die Nutzung ihrer Netze von der Telekom verlangen dürften, teilte der Bonner Konzern am Freitag mit. Verdienen werde das Unternehmen daran nicht. Die Gespräche würden zum 1. Mai 2005 um 0,17 Cent pro Minute teurer.
Die Telekom reagiert mit diesem Schritt auf eine Anordnung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post von Ende September. Danach dürfen Wettbewerber mit eigener Infrastruktur für Verbindungen, die aus dem Telekom-Netz zu ihren Kunden kommen, von dem Konzern im Schnitt ein um 25% höheres Durchleitungsentgelt verlangen als die Telekom im umgekehrten Fall. Begründet hatte der Regulierer die Entscheidung damit, dass die City-Carrier einen Ausgleich dafür erhalten erhalten sollen, dass sie später als die Telekom gestartet und ihre Netz noch nicht ausgelastet seien.
Mittelfristig werden sich die Entgelte nach Einschätzung der Kontrollbehörde auf ein gleiches Niveau einpendeln. Der Aufschlag, den der Regulierer anhand von Vergleichen mit anderen europäischen Märkten festsetzte, gilt bis Ende Mai 2006. Die Telekom hält die Entscheidung für falsch und nach wie vor ein einheitliches Entgelt für angemessen. Eine erste Verfügung der Regulierungsbehörde vom vergangenen Jahr, die einen Aufschlag von 0,5 Cent pro Minute vorsah, hatte sie durch Einschaltung der Justiz verhindert.
"Wir haben uns im Interesse der Kunden mit der großen Mehrheit der City-Carrier darauf verständigt, gegenseitig von Klagen abzusehen", sagte der Telekom-Sprecher. Das hätte nur große Unsicherheit in den Markt gebracht. Nur für den Fall, dass einer der übrigen Wettbewerber den Rechtsweg beschreite, behalte man sich entsprechende eigene Schritte gegen ihn vor. Die City-Carrier hatten sich enttäuscht über den Beschluss des Regulierers gezeigt, da sie die Entgeltanhebung für viel zu niedrig halten.
Die Telekom, die ihre Kunden unverzüglich über die künftigen Änderungen informieren will, wird den Aufschlag in den Telefonrechnungen gesondert ausweisen. Außerdem wird sie zum 1. Mai eine Hotline einrichten, wo sich die Nutzer darüber informieren können, ob Anrufe in Netze der City-Carrier gehen. Gespräche innerhalb des Telekom-Netzes seien von dem Aufschlag nicht betroffen, betonte der Unternehmenssprecher. Er wies außerdem darauf hin, dass die Entgeltproblematik nicht nur die Deutsche Telekom betreffe. Das asymmetrische Terminierungsentgelt, wie es im Fachjargon heißt, werde auch bei Verbindungen von Call-by-Call-Anbietern in City-Carrier-Netze fällig. [RegTP-Pressemitteilung]
Weihnachten wird Testlauf für UMTS
[Ed: und er dürfte wg. zu hoher Preise floppen]
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 1. November 2004, Seite 16 (Wirtschaft). [Original]DÜSSELDORF (slo/HB). Etwas Neid schwingt schon mit, wenn Konkurrenten über die neuen UMTS-Mobiltelefone von Vodafone sprechen: "Die Geräte können sich sehen lassen. Mit den bisher gängigen klobigen UMTS-Handys haben sie nicht mehr viel gemein", sagt der Manager eines Vodafone-Wettbewerbers.
Insgesamt sieben solcher neuen Modelle wird Vodafone im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft, dem ersten großen Testlauf für die neue Technik UMTS, anbieten und das bisherige Portfolio dafür auf zehn Geräte erweitern. Damit hat der weltweit größte Mobilfunkbetreiber die Nase vorn, bei den deutschen Konkurrenten wird die Auswahl an UMTS-Geräten allenfalls halb so groß ausfallen.
Das Weihnachtsgeschäft ist traditionell sehr wichtig für die Branche. Im vergangenen Jahr ging jedes dritte verkaufte Mobiltelefon in Deutschland in dieser Zeit über den Ladentisch. Für dieses Jahr erwartet die Branche ein Umsatzplus von etwa 5 % durch das Weihnachtsgeschäft, das wohl erneut dazu beitragen wird, dass die Handyhersteller einen neuen Rekord aufstellen. Marktforscher schätzen die Zahl der verkauften Geräte für das Gesamtjahr auf etwa 630 Millionen nach 520 Millionen im vergangenen Jahr.
Vodafone kann es sich leisten, im Weihnachtsgeschäft den Schwerpunkt auf die neue Technik zu legen, die das mobile Internet schneller und bequemer macht. "Das Unternehmen hat teilweise Exklusiv-Verträge mit den Handylieferanten und zeigt dadurch in Sachen UMTS, dass sich Größe auszahlt", sagt der Mobilfunk-Analyst einer Londoner Investmentbank. Nach Angaben aus Branchenkreisen wird Vodafone UMTS-Geräte mit einem Zweijahresvertrag zudem bereits ab 50 Euro anbieten. Beim Start der neuen Technik kosteten die Handys noch knapp das Sechsfache.
Der große Konkurrent T-Mobile geht in den nächsten Wochen einen etwas anderen Weg. Die Tochter der Deutschen Telekom wird als erster deutscher Mobilfunkbetreiber vor Weihnachten einen Dienst starten, der das Mobiltelefon zum Walkie-Talkie macht (Push-to-talk). Angebote zum Herunterladen von Musik sowie Mobiltelefone mit leistungsfähigeren Digitalkameras als bisher gehören ebenfalls zu den Weihnachtsangeboten.
Trotzdem wächst nach den 20-prozentigen Zuwachsraten der Vergangenheit in der Branche die Sorge, dass es zu einem Nachfrageeinbruch kommen könnte. So erwarten die Marktforscher von Strategy Analytics für 2005 nur noch einen Zuwachs von 8 %.
UPC Starts European Cable IP Telephone Rollout
Major European MSO Also Preps Ultra High-Speed Data Service / [Ed: nach Frankreich nun auch Geschwindigkeitsrevolution in den Niederlanden]
Aus: Cable Datacom News, 1. November 2004, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]Europe's biggest cable operator is aggressively breaking into the IP telephone business this fall, following in the footsteps of its major U.S. counterparts. In early September, UnitedGlobalCom (UGC) Inc., a giant, multinational MSO predominantly owned and controlled by Liberty Media Corp., introduced IP telephony service in Hungary. UGC's large European broadband division, UPC, began rolling out the service to up to 300,000 households in Budapest, its first IP phone market.
Not satisfied with offering the service just in Hungary, UPC quickly then began deploying IP phone in the Netherlands as well. In early October, the MSO started delivering service to 300,000 homes in the Dutch city of Rotterdam.
Plans call for extending that rollout to 400,000 homes in Amsterdam this month and then another 1.5 million Dutch households early next year, raising the grand total to 2.2 million. The Dutch deployments follow a voice over IP (VoIP) market trial in 660 Rotterdam homes last winter. "We are on track for commercial launch of VoIP services in the Netherlands and Hungary during the third [fiscal] quarter," said UGC President and CEO Mike Fries in a prepared statement. He also said company executives "expect to be 100% VoIP ready across our entire Dutch footprint of 2.6 million homes passed by the end of the year."
UGC executives were not available for interviews last month. But they supplied Cable Datacom News with copies of their detailed presentations to financial analysts spelling out their plans and goals. Other information in this article comes from the company's latest financial report in August and several press releases. In the Netherlands, UPC aims to make its mark with VoIP by charging much less than the Dutch incumbent phone company KPN.
Indeed, UPC has crafted an initial basic monthly subscription fee that's almost 50% cheaper than KPN's basic fee. Coming out of the gate, the MSO is also charging 10% to 15% less in per-minute usage rates for its full-fledged phone service, which features call forwarding, call waiting, caller ID, three-way calling, do-not-disturb, follow-me and unified messaging, among other options. In addition, it plans to offer complementary fax-to-email, voicemail-to-email and conference calling services in the near future.
Besides its lower fees and numerous features, UPC is counting on aggressive bundling to drive its VoIP product sales. In the Netherlands, the company is packaging TV and telephony services together for 25% less than what KPN charges for a comparable pairing. Similarly, for a full bundle of video, telephony and high-speed data services, UPC is charging at least 20% less than KPN's fees.
Beyond Hungary and Holland, UPC intends to launch VoIP throughout its 11-nation footprint in Europe next year. The MSO's regional blueprint calls for extending IP telephony service to nine of its 11 European markets by the middle of 2005, making the product available to some 5.5 million homes.
The company didn't spell out its planned sequence of market launches next year. Besides Hungary and the Netherlands, UPC operates cable systems in Austria, France, Sweden, Norway, Belgium, Poland, the Czech Republic, Romania and the Slovak Republic.
Overall, UPC passes a total of slightly more than 10.3 million homes in Europe. It closed its second quarter on June 30 with about 6.6 million basic analog cable customers, 877,000 high-speed Internet access customers and 470,000 circuit-switched phone users.
At the same time that it's rolling out VoIP services throughout the continent, UPC is also aiming to boost data speeds dramatically for its "chello" brand of Internet access products in the Netherlands and the rest of Europe.
In the Netherlands last month, for example, UPC hiked the cable modem download speeds of its high-end chello product to 8 Megabits per second (Mbps). That data tier, known as chello plus, also offers new data upload speeds of 1 Mbps [Ed: which costs 79.95 Euro per month]. Previously, the plus tier, which costs $97.50 a month in U.S. currency, offered top download speeds of 4.6 Mbps and upload speeds of 512 kilobits per second (kbps). Plans call for extending similar higher speeds throughout the MSO's entire 11-nation region over the next year or two.
UPC is not stopping there. The MSO is also tinkering with delivering data speeds that make 8 Mbps look as slow as dial-up service. In the Dutch city of Almere, for example, UPC has begun conducting a market trial of 30 Mbps downstream service. The MSO said this trial, which started last month, will lead to "commercial deployment of new high-end broadband products."
UPC plans to go even further in a test early next year. It's gearing up for a market trial of lightning-fast 50 Mbps downstream service in Amsterdam during the first quarter of 2005. "We are clearly delivering on the promise to provide the most advanced broadband products and services available with the launch of VoIP and ever-faster chello Internet speeds," Fries said in another prepared statement. "And you can expect similar progress across our European networks as we aggressively capitalize on our leadership position in broadband technology, services and scale."
Kommentar des Branchenreports Future Of TV
15.11.2004 (FutureOfTV). As European cable goes to 50 Mbps Fries will be trialing 50 meg cable modems in Amsterdam in "early 2005," and is currently offering 30 meg modems in Almery. UPC added 64K data customers, reaching 1.3M. That relatively slow growth reflects dramatic DSL pricing in Holland, effective service with VDSL coming in Belgium, and the difficulties Noos is having as FT and Free grab the broadband market.UPC is just beginning Europe's largest independent VoIP rollout. By the middle of 2005, we expect that we'll be selling VoIP telephony services across 5.5 million homes in 9 of our 11 European markets. All of which could inspire UPC to aggressively roll out faster data service to win back some market share. In the U.K., NTL cable went up 83K to 1.173M, Telewest's blueyonder service is up 90K to 607K. With the bankruptcies resolved, they can now move aggressively again. [...and Germany]
Clement fordert mehr Wettbewerb auf Telekommunikationsmarkt
[Ed: hm, ist er endlich aufgewacht? Ansonsten steht Mr. Clement für die 3-Mrd-Euro/a-Staatssubvention der Steinkohle, die niemand braucht]
Aus: Heise-Newsticker, 4. November 2004, 17.10 Uhr (Politik). [Original]BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat mehr Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt gefordert. "Wir brauchen Wettbewerb, wenn wir Innovationen erzeugen wollen", sagte er am Donnerstag [4.11.2004] bei einer Fachtagung in Berlin. Für eine positive Entwicklung der Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze sei die Telekommunikation als Wachstumsbranche von großer Bedeutung. "Das ist ein Kern- und Herzstück unserer Wirtschaft", betonte Clement.
Entwicklungschancen sieht Clement insbesondere im Bereich der Breitbandkommunikation. Durch die Vielzahl möglicher Anwendungen eröffne sich eine "gänzlich neue Plattform für das Wirtschaften insgesamt". Clement kündigte einen "Breitband-Atlas" mit einer Übersicht über die Verfügbarkeit der verschiedenen Technologien in den Regionen an. Nachholbedarf sieht der Minister beim breitbandigen Kabelnetz. "Es ist eine Schande, dass wir schon seit Jahren das Breitbandkabel in der Erde liegen haben, ohne es zu nutzen."
Daneben müsse dem digitalen terrestrischen Rundfunk in Deutschland mehr Schwung gegeben werden. Besonders kleine und mittlere Firmen sollten zudem stärker auch auf E-Business über das Internet setzen, sagte der Minister. Weitere Änderungen am politischen Ordnungsrahmen hält Clement derzeit nicht für erforderlich. Ende Juni war die Novelle des Telekommunikationsgesetzes in Kraft getreten, die unter anderem bessere Wettbewerbsvoraussetzungen für die Konkurrenten der Telekom geschaffen hatte. "Damit haben wir den Rahmen, mit dem wir den Markt gestalten können." [Ed: wohl eher nicht].
Der Telekommunikationsmarkt ist laut Clement mit einem Anteil von 3 % am Bruttoinlandsprodukt und 63 Milliarden Euro Umsatz ein "Herzstück unserer Wirtschaft". Zwischen 1998 und 2003 seien die Umsätze um 43 % gestiegen. Ein ähnliches Wachstum sei sonst nur in der Biotechnologie zu finden.
[14.11.1997: High-Speed Internet via TV-Kabelnetz Bleibt Deutschland außen vor?] (t-off vor 7 Jahren!)
Im Zeichen der Flat-rate
Arcor bietet pauschalen Sprachtarif an
Aus: Teltarif-Newsletter, Nummer 45/04, 4. November 2004, 00.12 Uhr. [Original]ESCHBORN (teltarif.de). Arcor hat sein Angebot für Vollanschlüsse grundlegend überarbeitet und bietet seinen Direktkunden nun einen ISDN- und DSL-Anschluss an, mit dem so viel gesurft und ins deutsche Festnetz telefoniert werden kann, wie der Kunde möchte. Das besondere daran: Das Komplettpaket kostet monatlich weniger als 60 Euro. Nicht inklusive sind Verbindungen zu Mobiltelefonen und Gespräche ins Ausland. Ohne Sprach-Flatrate kann der Kunde den ISDN- und DSL-Anschluss samt DSL-Flatrate für weniger als 40 Euro bekommen. Lediglich seine Telefonkosten muss der Kunde dann noch zusätzlich bezahlen. Details zu den neuen Arcor-Vollanschlusstarifen, mit denen Arcor den Festnetzmarkt aufmischen dürfte, können Sie unter http://www.teltarif.de/s/s15270.html nachlesen. [mehr]
Damit auch Auslandsverbindungen für die Vollanschlusskunden, die kein Call-by-Call mehr nutzen können, günstiger werden, hat Arcor zusätzlich einen neuen Optionstarif aufgelegt. Dieser hat die Rahmenbedingungen des CountrySelect der T-Com. Der Nutzer verpflichtet sich, in bis zu drei Länder seiner Wahl für jeweils mindestens einen Euro monatlich zu telefonieren. Dafür senkt Arcor die Gesprächspreise in diese Länder um bis zu 97 %. Einige Beispielspreise können Sie unter http://www.teltarif.de/s/s15313.html nachlesen. [mehr]
Sony Ericsson rechnet mit UMTS-Durchbruch erst im Jahr 2008
Aus: Heise-Newsticker, 6. November 2004, 15.44 Uhr (Telekommunikation). [Original]MÜNCHEN. Der Handyhersteller Sony Ericsson glaubt nicht an einen schnellen Durchbruch der neuen Mobilfunktechnik UMTS. "Ich rechne damit, dass UMTS erst 2008 die herkömmliche Technik überflügeln wird", sagte der Präsident des japanisch-schwedischen Gemeinschaftsunternehmens, Miles Flint, in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus.
Die neue Technik werde eine Schlüsselfunktion für die gesamte Telekommunikationsbranche haben. Bei der Wahl eines Betriebssystems für die wachsende Zahl von Smartphones vertraut Sony Ericsson auch künftig auf die Plattform des Gemeinschaftsunternehmens Symbian. Für eine Kooperation mit Microsoft sieht Flint keine Chance: "Dazu gibt es keinen Grund. Wir haben rund 80 Millionen Euro investiert und uns damit klar zu Symbian bekannt."
Sweden: TeliaSonera to launch 24 MBit/s broadband
[Ed: und dieses Breitband mit 24 MBit/s Download kostet nur 50 Euro/Monat!]
Aus: DigitalMediaEurope, 12. November 2004, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]STOCKHOLM. Scandiavian telco TeliaSonera is to launch its 24 MBit/s broadband service to households in 101 municipalities in different areas of Sweden from 21 November.
Approximately 28 per cent of Sweden's households are currently connected to telecoms switching centres that will be built out for the new service. The 24 MBit/s speed is being offered to customers living within a 2.5 km distance from a switching centre in one of the 101 municipalities.
Telia Broadband 24 MBit/s is to provide speeds up to 24 MBit/s downstream to customers for EUR50 a month, with a one-time connection charge of EUR77. [TeliaSonera-Pressemeldung]
Milliardär de Mol investiert in Versatel
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 15. November 2004, 21.35 Uhr (Telekommunikation). [Original]AMSTERDAM. Der Niederländer hielt über seine Investmentgesellschaft Talpa Capital bislang 10,2 %. De Mols Investment sorgte an der Börse in Amsterdam dafür, dass der Kurs der Versatel- Papiere zeitweise um bis zu 6 % auf 1,78 Euro kletterte. Analysten erklärten den Anstieg mit Übernahmespekulationen, die ausgelöst worden seien. Der Manager würde bei einem Verkauf sein Aktienpaket mit sattem Gewinn losschlagen können. "Beim derzeitigen Preis ist Versatel [Ed: die im Juli 2004 den Berliner Citycarrier BerliKomm kauften] ein attraktives Ziel für andere Anzeige Telekomkonzerne, die eine starke Marktposition in Deutschland und den Beneluxstaaten anvisieren", schrieb Thijs Berkelder vom Bankhaus Petercam in einer Mitteilung.
Tatsächlich grassiert in der Telekombranche das Übernahmefieber. So war um den schwedischen Konzern Song ein Bieterstreit zwischen Tele2 aus Schweden und TDC aus Dänemark entbrannt, den TDC für sich entscheiden konnte. Die britische BT Group meldete vor einigen Tagen die Absicht, den US-Telekomdienstleister Infonet für knapp 1 Mrd. $ zu übernehmen. Auch die Telefontochterfirma Wind des italienischen Versorgers Enel gilt als Verkaufskandidat. Die Deutsche Telekom versucht seit einiger Zeit in Polen, den Mobilfunkbetreiber PTC, an dem der Konzern bereits 49 % hält, komplett zu übernehmen.
Telekomkonzerne sitzen auf vollen Kassen
Grund für die zahlreichen Zukäufe sind die nach langer Krise und harten Sparkursen wieder gut gefüllten Kassen der Telekomkonzerne. Mit Übernahmen versuchen die Unternehmen, gegen das abgebremste Wachstum in Industrienationen in gesättigten Märkten wie Festnetztelefonie und Mobilfunk anzukämpfen.Die Aufstockung der Versatel-Anteile durch de Mol befeuert die Fantasie von Anlegern aber nicht nur wegen eines möglichen Aufkaufs. Einige Analysten mutmaßen, dass de Mol ein strategisches Interesse habe und es darauf absehe, Medieninhalte über das Telefon- und Datennetz des niederländischen Konzerns zu vertreiben.
"Es ist möglich, dass wir kooperieren. Momentan steht das aber nicht zur Diskussion", sagte eine Versatel-Sprecherin. Hier zu Lande versucht unter anderem die Deutsche Telekom ein Produkt zum Medienvertrieb über Kabel zu etablieren, bei dem zum Beispiel Kinofilme auf den Fernseher geladen werden können.
Versatel mit Hauptsitz in Amsterdam hat sich auf die Länder Deutschland, Niederlande und Belgien spezialisiert. Das Unternehmen besitzt ein eigenes Netzwerk, über das Privatkunden und Firmen DSL-Internet oder Telefonie beziehen können. Im dritten Quartal steigerte Versatel den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 % auf 150 Mio. Euro. Der Verlust sank von 11,9 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro.
Milliardenverkauf von Endemol
Der neue Großaktionär de Mol wurde 2000 zum Milliardär, als er die von ihm mit Joop van den Ende betriebene TV-Produktionsfirma Endemol [Ed: u. a. Erfinder des TV-‚Highlights‘ "BigBrother" für den Sekundärkanal RTL] für 5,5 Mrd. Euro an den spanischen Konzern Telefonica verkaufte. Telefonica wollte damals zum integrierten Medienkonzern wachsen.De Mol blieb noch eine Weile als Kreativchef. Sein Geld investierte er über Talpa Capital aber anderweitig. So stieg er beim englischen Fußballclub Manchester United, beim Musikkonzern EMI, bei der Internetfirma Lycos oder dem Musiksender Viva ein und teilweise auch bereits wieder aus.
Jüngst tauchte de Mol erstmals vor der Kamera auf in der Pro-Sieben-Show "Hire and Fire" mimte er einen strengen Chef, der Bewerber testet. Das Format floppte spektakulär. Nun plant de Mol einen neuen TV-Sender, der nächstes Jahr in den Niederlanden starten soll. Die Rechte an den Qualifikationsspielen zur Fußball- WM der Niederländer hat sich de Mol bereits gesichert.
P R O Z E S S U M D I E T - A K T I EGeplatzte Übernahme drückt Kabel Deutschland tief ins Minus
Aus: Heise-Newsticker, 16. November 2004, 12.41 Uhr (Cable). [Original]MÜNCHEN. Die geplatzte Übernahme von drei Konkurrenten hat Deutschlands größten Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland tief in die Verlustzone gedrückt. Im dritten Quartal habe der Nettoverlust von 6,7 Millionen auf 86,4 Millionen Euro zugenommen, teilte Kabel Deutschland heute in München mit. Im Zuge des Übernahmeversuchs, der am Widerstand des Kartellamts scheiterte, seien Sonderbelastungen von 74 Millionen Euro angefallen. Der Umsatz stieg um gut 1 % auf 261,5 Millionen Euro. Im Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatz von gut 1 Milliarde Euro und einem operativen Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von knapp über 400 Millionen Euro.
Für das laufende Quartal rechnet KDG-Chef Roland Steindorf noch einmal mit roten Zahlen. "Den Breakeven werden wir noch nicht ganz schaffen." Allerdings sei ein Nettogewinn im ersten Quartal 2005 und im Gesamtjahr geplant. Den Umsatz will Kabel Deutschland im kommenden Jahr um 2 % steigern. Wachstumschancen sieht das Unternehmen vor allem im digitalen Bereich. So hat der Konzern inzwischen 132.000 Abonnenten für sein Pay-TV- Angebot gewonnen, mit dem er dem bisherigen Monopolisten Premiere Konkurrenz macht. Kerngeschäft werde aber das analoge Kabel- Geschäft bleiben, sagte Steindorf.
Kabel Deutschland betreibt die Kabelnetze in 13 Bundesländern und versorgt rund zehn Millionen TV-Haushalte in Deutschland. Eigentlich wollte das Unternehmen auch noch die drei einzigen verbliebenen Konkurrenten übernehmen, die Übernahme platzte im September. Steindorf betonte, Kabel Deutschland sei auch ohne die Übernahme operativ auf gutem Weg. "Wir haben ein sehr erfolgreiches Quartal hinter uns gebracht." Das operative Ergebnis sei um 3,8 % auf 107,3 Millionen Euro gesteigert worden. Ein Börsengang, der früher einmal im Gespräch war, sei derzeit für das Management kein Thema. Kabel Deutschland gehört einem Investorenkonsortium aus Apax Partners, Providence Equity und Goldman Sachs Capital Partners. [mehr]
]T-onnenweise Akten
Rund 15.000 Aktionäre haben die Telekom verklagt / Heute tagt dazu erstmals das Gericht
Aus: Berliner Zeitung, 23. November 2004, Seite ?? (Wirtschaft). [Original=397502.html
BERLIN 22. November. Meinrad Wösthoff als vielbeschäftigt zu bezeichnen, wäre wohl eher eine Untertreibung. Schließlich ist der Vorsitzende Richter der siebten Kammer für Handelssachen am Landgericht Frankfurt am Main verantwortlich für die Durchführung eines bislang in der deutschen Justizgeschichte beispiellosen Verfahrens: den Klagen von rund 15.000 Aktionären gegen die Deutsche Telekom. Heute um 10 Uhr wird Wösthoff in Saal 165 C des Frankfurter Landgerichts mit zwei Kollegen die nächste Runde in dem sich schon seit Jahren hinziehenden Rechtsstreit einläuten. Erstmals wird dann über Schadenersatzforderungen gegen das Unternehmen wegen vermeintlicher Falschangaben in den Börsenprospekten der Telekom verhandelt.
Die Telekom wiederum käme eine Niederlage ebenso ziemlich teuer; die Hauptgefahr
liegt aber für das Unternehmen in einem dann wieder ramponierten Image und einem
drohenden Fall der T-Aktie an den Börsen. Eine regelrechte Gutachter-Armada, so ist
zu hören, soll der Konzern deshalb in Stellung gebracht haben, um gleich schon am
ersten Verhandlungstag viele Vorwürfe der Kläger zu widerlegen.
Die drehen sich unter anderem darum, wie es dazu kam, dass sich in der Nacht vom 31.
Dezember 1994 zum 1. Januar 1995 das Immobilienvermögen der Telekom explosionsartig
vermehrte. Seit diesem Datum nämlich firmiert das Unternehmen als
Aktiengesellschaft. Im Zuge der Umwandlung nutzte die damalige Firmenspitze bilanzielle
Gestaltungsspielräume und setzte den Wert von Grund und Gebäuden kurzerhand um
mehr als 6 Milliarden Euro auf 18,25 Milliarden Euro herauf. Später sollen
Mitarbeiter den damaligen Konzernchef Ron Sommer und seinen Finanzvorstand vor einer
Überbewertung gewarnt haben was aber vor den Börsengängen des
Unternehmens nicht thematisiert worden sei. Der Konzern habe damit Aktionäre bewusst
in die Irre geführt, sagen die Kläger-Anwälte eine Behauptung, die von
der Telekom strikt zurückgewiesen wird.
Potenzial für Entschädigungen birgt auch ein zweiter Vorwurf. Die Staatsbank
KfW sowie die Telekom hätten Aktionäre vor dem dritten Börsengang im Juni
2000 über die Absicht des Konzerns im Unklaren gelassen, den
US-Mobilfunknetzbetreiber Voicestream zu kaufen. Die 54-Milliarden-Euro-Offerte wurde
indes wenige Wochen nach dem Börsengang publik der Kurs der Aktie rauschte
daraufhin wegen des hohen Preises in die Tiefe.
Auch für die Justiz ist der Prozess eine Herausforderung. Am Landgericht quellen
nicht nur Faxgeräte über, wenn eine vom Gericht gesetzte Frist näher
rückt; gleich tonnenweise laden dann auch Anwälte Schriftsätze vor dem
Gebäude ab. Rund 2.200 Klagen lagern bereits in zwei eigens dafür
eingerichteten Aktenräumen des Landgerichts. Die Papierflut des Telekom- Verfahrens
sorgt für Überstunden bei den Justiz- Bediensteten, die jedes eingehende
Schreiben in mühsamer Kleinarbeit der dazu gehörigen Akte zuordnen müssen.
Unter normalen Umständen wäre eine Gerichtskammer mit dem Stoff für zehn
Jahre ausgelastet, sagt Wösthoff.
Aber normal ist beim Telekom-Prozess nichts. Deshalb hat Wösthoff 10 der 2 200
Klagen ausgewählt, die in seinen Augen exemplarisch für alle anderen stehen.
Der Richter hofft, dass Anleger mit ähnlichen Vorwürfen sich am Ausgang der
ausgewählten Streitfälle orientieren und möglicherweise Klagen
zurückziehen oder außergerichtlich mit der Telekom einigen. Doch selbst bis in
den ersten zehn Verfahren ein rechtskräftiges Urteil vorliegt, dürfte es dauern.
So hoffen die Klägeranwälte auf Rückenwind durch ein
Immobilienwert- Gutachten der Bonner Staatsanwaltschaft, die seit Jahren in der Sache gegen
Telekom-Verantwortliche ermittelt. In einem solchen Fall dürfte die Telekom mit
einem Gegengutachten aufwarten zumindest Immobilien-Sachverständige dürfen
sich also auf gute Zeiten freuen.
[21.11.2004:
T-Aktie: Der lange Schatten eines Börsengangs] (HEISE-TICKER)
DARMSTADT. Europas größter Internetanbieter T-Online will
sein Auslandsgeschäft in den kommenden drei Jahren mit zusätzlichen
Investitionen ausbauen. In die Aktivitäten in Frankreich und Spanien würden in
dem Zeitraum 0,8 bis 1 Milliarde Euro investiert, teilte die vor der Übernahme durch
die Deutsche Telekom stehende Gesellschaft am Mittwoch [24.11.2004] in Darmstadt mit.
Mit dem Kapital wolle T-Online seinen Marktanteil in den beiden Ländern durch
organisches Wachstum verbreitern. In Frankreich ist T-Online über
Club Internet
vertreten und in Spanien über ya.com.
Der Mutterkonzern will T-Online im Verlauf des kommenden Jahres per Aktientausch und einem
freiwilligen Übernahmeangebot vollständig übernehmen. Die Telekom
kontrolliert 74 % von T-Online, die nach der Verschmelzung als eigenständige
Geschäftseinheit weitergeführt werden soll. Offen ist noch das
Umtauschverhältnis für die Umwandlung von T-Online-Aktien in Telekom-Papiere.
[Kommentar]
23 % growth projected, twice German rateGrobe Schätzungen bei Gericht
Viel steht für alle Beteiligten auf dem Spiel. Wütende Telekom-Aktionäre
und ihre 754 Anwälte beispielsweise wollen mindestens 100 Millionen Euro, vielleicht
sogar 200 Millionen Euro von Europas größten Telefonkonzern, vom deutschen
Staat, von früheren Telekom-Managern oder von Banken, die die Börsengänge
begleiteten, zurück wie viel genau, weiß niemand. Selbst am Landgericht
behilft man sich mit groben Schätzungen. Scheitern diese Klagen, drohen einigen
streitlustigen Aktionären saftige Gerichts- und Anwaltsgebühren.
[23.11.2004:
Telekom-Prozeß Ein Spiel auf Zeit] (MANAGER MAGAZIN)
T-Online will Auslandsgeschäft mit Milliarden-Investition forcieren
Aus: Yahoo Finanzen,
24. November 2004, 11.06 Uhr MEZ (Internet).
[Original]BIS ZUM JAHR 2014 ÜBER 14 MILLIONEN DSL-KUNDEN IN DEUTSCHLAND
In Deutschland will die Telekom-Tochter bis zum Jahr 2014 über 14 Millionen
DSL-Kunden unter Vertrag haben. Ende September nutzten 3,22 Millionen Menschen den
schnellen Internet-Zugang der Darmstädter. Der Anteil am DSL-Neukundengeschäft
werde auch im kommenden über 50 % liegen, hieß es.
]
[Übersetzungs-Service]Billion dollar Deutsche Telekom move on France and Spain
BONN. Deutsche Telekom [DT] hasn't abandoned the dream of a European telecom empire, and with little competition at home is investing instead in France and Spain through unbundling. They look to be #2 or #3 in both markets, which will require pricing at about half the German level, not part of their announced plans. Their 3-4M customer projection over 10 years suggests an ineffective overspend on marketing rather than a low-priced, high-speed service. That won't be competitive with FT as they battle Neuf and Free DSL as part of a bundle in Paris is going to price about 20 Euros for 10-15 Meg. Spain, with less competition, may be more open to DT. T-Online projects video sales more than twice as high as broadband in five years, a level far beyond any other in the world.
T-Online added 291K subs in Q3, almost all in Germany. After an initial lead in Europe in the CLEC days, Germany now is far behind France and Spain because of high DT prices [Ed: the result of a weak German watchdog].
Kabel-Deutschland-Eigner machen Kasse
Die Kabel Deutschland GmbH (KDG) gewährt ihren Gesellschaftern angesichts voller Kassen eine Sonderdividende. An die Eigentümer würden noch im laufenden Quartal insgesamt 475 Mill. Euro ausgeschüttet, sagte ein KDG-Sprecher dem Handelsblatt.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 26. November 2004, 09.21 Uhr (IT + Medien). [Original]MÜNCHEN (HB). Am mit zehn Millionen Kunden größten Kabelnetzbetreiber Deutschlands sind die Investmentgesellschaften Apax Partners,Goldman SachsCapital Partners und Providence Equity beteiligt. Knapp 4,5 % befinden sich in der Hand des Managements.
In Branchenkreisen heißt es dazu, die Ausschüttung komme im Ergebnis einem Teil-Börsengang gleich [Ed: aber nur aus Sicht der beteiligten Private Equity Firmen, die bei einem Börsengang "Kasse machen" würden; dem Unternehmen KDG fließt im Gegensatz zu einem Börsengang kein neues Geld zu]. Ursprünglich war ein Börsengang von KDG für das kommenden Jahr geplant, der aber abgeblasen wurde. Dieser rückt nun in noch weitere Ferne, nachdem die Gesellschafter jetzt schon eine deutliche Finanzspritze erhalten werden.
Hintergrund der Transaktion: KDG wollte ursprünglich drei kleinere Wettbewerber in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden- Württemberg übernehmen. Doch das Bundeskartellamt untersagte den Kauf, da die Wettbewerbshüter eine marktdominierende Stellung befürchteten. KDG hatte aber bereits vor der Untersagung eine Hochzins- Anleihe mit über 10 % Verzinsung über ein Volumen von insgesamt 250 Mill. Euro und 610 Mill. Dollar platziert. Ein Rückkauf der Anleihe scheiterte zuletzt, weil die Papiere deutlich über 100 % notieren und sich das für die Anleger nicht rechnet. Im Emissionsprospekt war eine Sonderausschüttung nach Angaben des Sprechers ausdrücklich vorgesehen.
Das Kapital wird nun nicht mehr gebraucht, da KDG keine anderen großen Zukäufe plant [Ed: und auch weiterhin nur eine sehr zaghafte Netzaufrüstung durchführen möchte]. Zudem wird im operativen Geschäft ein hoher Cash-Flow erwirtschaftet, mit dem die laufenden Investitionen [Ed: und Zinsen für die ausstehenden Hochzinsanleihen] bezahlt werden können. Apax, Goldman Sachs und Providence hatten Kabel Deutschland im Frühjahr 2003 von der Deutschen Telekom übernommen und damals knapp 1,8 Mrd. Euro gezahlt. Branchenkreise bewerten den Preis als günstig. KDG kommt auf eine Mrd. Euro Umsatz und rechnet mit einem operativen Ergebnis von 400 Mill. Euro.
Der t-off Kommentar:
Kapital entzogen Absage an ernstzunehmenden Wettbewerb
17.12.2004 (ws/t-off). Als die Kabel Deutschland GmbH (KDG) am 16. November ihre Halbjahreszahlen bekanntgab, konnte man denken: "Nun kann es doch noch was mit dem Wettbewerb zur Telekom werden." Denn die Verschuldung des Unternehmens hielt sich mit rund 1,75 Mrd. Euro noch in vergleichsweise tragfähiger Relation zum operativen Gewinn (EBITDA) von annualisiert 429 Mio. Euro und Umsatz von annualisiert 1,046 Mrd. Euro. Das ist zwar kaum die gesündeste aller Bilanzen, aber angesichts der hohen operativen Profitablität noch komfortabel genug, um dem Unternehmen Luft für Investitionen zu lassen. Doch weit gefehlt, mit der nun beschlossenen Sonderausschüttung an Management und Finanzinvestoren wird dem Unternehmen Kapital entzogen. Kapital, das die KDG eigentlich benötigt, wollte sie der Telekom mit Internet und Telefonie via TV-Kabel wirklich ernstzunehmende Konkurrenz machen, wie es sie beispielsweise in Nordamerika oder auch europäischen Nachbarländern längst gibt.
Für das KDG-Management und die Finanzinvestoren ist die Sonderausschüttung der bequemste Weg, Kasse zu machen. Weil der Kauf der Telekom- Regionalgesellschaften mit anteilsmässig nur wenig Eigenkapital und dafür reichlich Fremdkapital (Bankkredite + Hochzinsanleihen) finanziert wurde, was zur jetzigen Verschuldung der KDG führte, dürften die Finanzinvestoren ihren Einsatz mehr als herausgeholt haben. Bei der Alternative eines Börsenlistings mit anschliessendem Beteiligungsverkauf über die Börse müsste man hingegen den Investoren an der Börse eine Wachstumsperspektive bieten. Inbesondere also beim Geschäftsfeld Internet & Telefonie deutlich aktiver sein, um zu einer möglichst hoher Bewertung gehandelt zu werden.
Doch das fällt nun flach. Schlimmer noch: Dem Unternehmen KDG wird nun Kapital entzogen, während bei einem Börsengang zusätzliches Kapital zufliessen würde. Die Verschuldung wird jetzt auf rund 2,1 Mrd. EUR ansteigen, zur Finanzierung der Sonderausschüttung platzierte Kabel Deutschland am 3.12.2004 variabel verzinste Hochzinsanleihen im Volumen von 400 Mio. Euro (Zinssatz: 6-Monats-Euribor + 8,5 %). Da nützt es auch nicht viel, wenn in der Öffentlichkeit nun versprochen wird, im nächsten Jahr (2005) in mindestens zehn weiteren Städten das Hochgeschwindigkeits- Internet vermarkten zu wollen. Realistisch gesehen ist die Sonderausschüttung nicht nur eine Belastung für das Unternehmen, sondern auch eine klare Absage an intensiv verfolgten Wettbewerb. Die Konsequenz: Angesichts der gestiegenen Verschuldung dürften die Investitionen in eine Netzaufrüstung im internationalen Vergleich nur halbherzig ausfallen. [mehr]
Arcor will ländliche Regionen mit WiMAX erschließen
Aus: Heise-Newsticker, 26. November 2004, 18.23 Uhr MEZ (Telekommunikation). [Original]DÜSSELDORF (ssu/c't). Der Anbieter von Sprach- und Datendiensten im Festnetz Arcor prüft, mit WiMAX Kunden außerhalb von Ballungszentren drahtlos mit Breitbanddiensten zu versorgen. Das berichtet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe. In dünn besiedelten Regionen sind kaum DSL-Anschlüsse erhältlich. Hierfür gibt es vor allem technische Gründe, da sich über eine Kupferleitung mit zunehmender Länge immer weniger Daten via DSL übertragen lassen. Die Zeitung zitiert Arcor- Chef Harald Stöber: "Mit WiMAX gibt es eine Technologie, die uns in ländlichen Regionen weiterbringt." Im Falle einer Entscheidung wolle sein Unternehmen innerhalb der nächsten 24 Monate mit enstprechenden Netzinvestitionen beginnen. Ein Arcor-Sprecher bestätigte diese Darstellung gegenüber heise online.
Die nichtzelluläre Breitbandtechnik Worldwide Interoperability for Microwave Access (WiMAX) ist für bis zu 48 Kilometer Reichweite und maximal 70 MBit/s ausgelegt. Zu den Mitgliedern des WiMAX- Forums zählen neben zahlreichen Hardwareherstellern auch klassische Telcos wie British Telecom oder France Télécom. In Deutschland gibt es seit der Öffnung der TK-Märkte 1998 immer wieder Auseinandersetzungen um den Preis der so genannten Teilnehmeranschlussleitung (TAL). Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) legt mit den Entgelten für die TAL die Preise fest, zu denen die Konkurrenten der Deutschen Telekom die Anschlussleitungen des Ex-Monopolisten mieten können. So betreiben zahlreiche DSL-Anbieter lediglich ein "Resale" von T-DSL-Anschlüssen, die sie unter neuem Label und mit eigener Rechnungsstellung weiterverkaufen.
Dieser Resale schränkt nicht nur die Produktpalette der Telekom- Wettbewerber ein, vielmehr bringt jeder "untervermietete" DSL- oder Telefonanschluss auch dem Ex-Monopolisten Deutsche Telekom Umsatz. Frühere Versuche der Telekom-Konkurrenz, ihre Kunden mit alternativen, drahtlosen Techniken anzuschließen, waren entweder technisch oder wirtschaftlich nicht erfolgreich: Die Bandbreite der gescheiterten Versuche reicht von Reihenhaussiedlungen, die testweise via DECT an das Telefonnetz angeschlossen worden waren, bis zur PMP-Richtfunkversorgung (Punkt-zu-Multi-Punkt). Im Jahr 2000 wurde diese Technologie von verschiedenen Carriern als Wireless Local Loop (WLL) vermarktet etwa, um von einem Frankfurter Wolkenkratzer Gewerbegebiete im umliegenden Taunus drahtlos zu versorgen. Zu den ambitioniert auftretenden Anbietern zählte seinerzeit auch die Arcor- Tochter ArcTel, die sich jedoch wie die PMP- Mitbewerber während der Krise im TK-Markt ab 2001 aus dem Markt verabschiedet hatte. [mehr]
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