Erfolgsgeschichte digitales Fernsehen
Aus: Heise-Ticker, 21. August 2005, 11.21 Uhr MESZ (Fernsehen). [Original]BERLIN. Die Einführung des Digitalfernsehens in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Allein im Jahr 2004 wurden rund 1,4 Millionen Receiver für den digitalen Antennenempfang (DVB-T) verkauft. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (2. bis 7. September) will die Branche die nächste Runde einläuten das digitale Antennenfernsehen soll schon bald auf dem Handy und anderen mobilen Geräten zu sehen sein. Von der Fußball-WM in Deutschland im kommenden Jahr wird der Durchbruch erhofft.
Auch wenn es Werbestrategen gerne so vermitteln, Digital Video Broadcasting (DVB) bedeutet nicht automatisch bessere Bildqualität. Bei DVB-T gilt für den Antennenempfang prinzipiell die Formel "Sendequalität = Empfangsqualität". Man hat kein analoges Rauschen mehr, doch je nachdem, wie stark der Sender die Fernsehkanäle komprimiert, schwankt die Bildqualität. Bei der Übertragung über Satellit (DVB-S) oder Kabel (DVB-C) steht eine größere Bandbreite zur Verfügung.
Einige IFA-Aussteller zeigen Prototypen von Handys, die fernsehähnliche Multimedia-Dienste empfangen können. Dabei konkurrieren zwei Techniken derzeit miteinander: DVB-H, das auf DVB-T basiert und speziell für den stromsparenden Empfang ausgelegt ist, und Digital Multimedia Broadcast (DMB), das auf der Basis des Digitalradios DAB entwickelt wurde. Beide Lösungen sollen zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland für Handy-Fernsehen sorgen. Doch bis dahin muss die Industrie Endgeräte bis zur Marktreife bringen und die Bundesländer müssen das Problem der Frequenzverfügbarkeit lösen.
Der Streit um das Digitalradio DAB hat bislang dazu geführt, dass über DVB-T kein Radioprogramm zu empfangen war, obwohl das technisch möglich ist. Doch auch das soll sich zur IFA ändern. Die Medienanstalt der Länder Berlin und Brandenburg startet zur IFA ein Testprojekt, bei dem in Berlin Radiosender über DVB-T ausgestrahlt werden. Der Digitalreceiver- Hersteller Technisat will nach eigenen Angaben 12 Sender ausstrahlen, die bislang nur kostenpflichtig über Satellit zu empfangen waren. Zudem stellt das Unternehmen auf der IFA mit einen mobilen DVB-T-Radioempfänger vor.
Noch in diesem Jahr wächst die technische Reichweite der digitalen Ausstrahlung nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu) auf 47 Millionen potenzielle Fernsehzuschauer an. Dennoch ist das "Überallfernsehen" hauptsächlich in den Ballungsgebieten verfügbar. Ob man in Zukunft nicht nur in Großstädten digitales Antennenfernsehen bekommt, sondern auch in ländlichen Regionen, ist nach Experten-Meinung trotz des bisherigen Erfolges fraglich.
Kabel Deutschland mit Nettogewinn
Aus: Heise-Newsticker, 22. August 2005, 11.57 Uhr MESZ (Cable). [Original]MÜNCHEN (anw/c't). Kabel Deutschland (KDG) hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres bis zum Juni-Ende 14,7 Millionen Euro Nettgewinn erzielt. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber noch einen Netto-Verlust von 11,7 Millionen Euro verbucht. Der Umsatz wuchs um 2,9 Prozent auf 266,8 Millionen Euro.
Die Zahl der Abonnenten für die Kabel-Digital-Programmpakete stieg im Laufe des ersten Quartals um 43.000 Neukunden auf 267.000. Damit habe sich die Zahl der Abonennten im Vergleich zum Vorjahresquartal verdreifacht. Allerdings hatte KDG vor knapp drei Monaten noch als Ziel ausgegeben, pro Quartal 50.000 Kunden für sein Digital-TV-Angebot gewinnen zu wollen.
Kabel Highspeed, der schnelle Internet-Zugang über das Fernsehkabel, hatte zum 30. Juni 2005 rund 15.200 Kunden im Vergleich zu 5800 im Vorjahr. Die Zahl der Kunden für den Kabelanschluss belief sich auf rund 9,6 Millionen. Diese Zahl soll auch durch das Anfang September startende englischsprachige Programmpaket mit insgesamt 14 Kanälen gesteigert werden.
Für den Herbst geplant ist außerdem die Aufrüstung der Netze in Rheinland-Pfalz und Saarland für Internet und Telefonie über das Fernsehkabel. Bis zum Jahresende will Kabel Deutschland dort Triple Play Fernsehen/Radio, Internet und Telefonie über das Kabel für mehr als eine Million Haushalte verfügbar machen. Außerdem will der Kabelnetzbetreiber bis zum Jahresende in 15 weiteren Städten Internet und Telefonie anbieten, unter anderem in Hamburg, München, Berlin und Dresden.
Zwischen Küche und Autobahn noch eine Chance fürs Digitalradio?
Aus: Heise-Ticker, 23. August 2005, 10.39 Uhr MESZ (Rundfunk). [Original]BERLIN. Totgesagte leben länger aber können sie noch echte Stars werden? Eine Frage, die sich beim Digitalradio nach dem DAB-Standard aufdrängt. Millionen von Euro sind bereits in den Aufbau einer deutschen DAB-Infrastruktur geflossen. Doch die große Mehrheit der Hörer bleibt dem UKW-Radio treu. Denn das Digital Audio Broadcasting (DAB) bedeutet zunächst weniger Programme und relativ teure Geräte. Auf der anderen Seite wird das analoge UKW-Signal spätestens 2015 abgeschaltet. Frühentschlossene können kombinierte DAB-UKW-Empfänger erstehen und schon heute von der digitalen Klangqualität, neuen Sendern und Datenzusatzdiensten profitieren. Auf der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin (2. bis 7. September) werden zahlreiche Neuheiten vorgestellt.
Das digitale Radio trumpft mit seinem klangstarken und störungsfreien Empfang vor allem im mobilen Betrieb auf: "DAB bietet CD-Qualität ganz ohne Aussetzer", sagt Dirk Gulde, geschäftsführender Redakteur bei der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift "Auto Hifi". Ob die zwischen 200 und knapp 600 Euro teuren DAB-Autoradios ihren Preis wert sind, muss jeder Autofahrer für sich entscheiden. Wer viel Radio hört, sollte laut Gulde bei der nächsten Neuanschaffung zu einem DAB-fähigen Gerät greifen: "Wer einmal DAB im Auto hatte, wird kein UKW mehr wollen." Neben dem fast schon obligatorischen CD-Spieler besitzen einige Digitalradios auch einen Steckplatz für Speicherkarten. Darüber kann direkt im MP3-Format aufgezeichnet oder abgespielt werden.
Zu Hause sieht die Sache anders aus: Radio kommt dort in sehr guter Qualität auch aus dem Kabel, über Satellit und noch per UKW aus hochwertigen Hifi-Tunern. "Zudem ist die Auswahl an DAB-Sendern noch nicht gigantisch, weil die digitale Ausstrahlung einen Mehraufwand für die Programmveranstalter bedeutet", erklärt Gulde. Viele Zusatzdienste, die mit dem DAB-Signal ausgesendet werden können, stecken noch in den Kinderschuhen. Allerdings besitzen DAB-Geräte in der Regel einen Anschluss für ein externes Display oder einen PDA, auf denen alle erdenklichen Dienste von der Park-Info über Nachrichten bis hin zu bewegten Bildern dargestellt werden können.
Die DAB-Sendeabdeckung in Deutschland beträgt bereits 80 Prozent allerdings sind die Signale oft noch so schwach, dass sie nicht bis in die Häuser kommen und Außenantennen notwendig sind. 2006 soll aber die Sendeleistung verzehnfacht werden, um den so genannten Inhouse-Empfang zu gewährleisten, sagt Michael Bobrowski vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) in Berlin. Er sieht eine "zwangsläufige Entwicklung" hin zum digitalen Radio. "Es ist nicht einzusehen, warum der Rundfunk von der Digitalisierung ausgenommen sein sollte."
DAB sollte aber nicht am schnellen Erfolg des digitalen terrestrischen Fernsehen Digital Video Broadcasting (DVB-T) gemessen werden: "Nur 8 Prozent der Deutschen empfangen TV über Antenne, beim Radio sind es quasi 100 Prozent, hinzu kommen noch alle Autoradios", sagt Bobrowski. Und während beim digitalen Antennenfernsehen überwiegend bundesweite Vollprogramme ausgestrahlt werden, muss die regional und lokal verästelte Radiolandschaft bei DAB wieder neu abgebildet werden.
Noch nehmen die Verbraucher DAB kaum wahr, sagt Bobrowski. Vor allem Programme, die es im UKW-Bereich nicht gibt, und bundesweit verfügbare Datendienste könnten DAB attraktiver machen. Verbrauchern, die nicht zu den Nutzern der ersten Stunde gehören wollen, rät der Experte jetzt noch nicht zum Kauf eines DAB-Gerätes. "Trendsetter sollten sich für ein Kombigerät entscheiden."
Davon werden auf der IFA vom Hifi-Baustein (ab 400 Euro), über das Küchenradio (ab 150 Euro) und den MP3-Player mit DAB (ab 200 Euro) bis hin zum PC-Empfänger (ab 120 Euro) viele Geräte zu sehen sein. "In der Tendenz fallen die Preise", sagt Nikola Marquardt, Sprecherin vom Projektbüro Digitaler Rundfunk in Halle (Saale). Auf der IFA will die Initiative Marketing Digital Radio (IMDR), ein Zusammenschluss von Netzbetreibern, Industrie und Programmanbietern, rund 100 DAB-Geräte zeigen (Halle 5.2, Stand 202). Darunter wird auch ein Handy sein, das per DMB Bewegtbilder empfangen kann. DMB steht für Digital Multimedia Broadcasting und ist eine Erweiterung des DAB-Standards für die Übertragung von Videodaten auf kleine Displays. "Der Datenkanal von DAB kann auch 5.1 Sourround-Klang transportieren", erklärt Nikola Marquardt. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen hat eine entsprechende Technologie entwickelt, die bereits im Sendebetrieb eingesetzt wurde.
Insgesamt gibt es laut Marquardt zwischen 100 und 120 DAB-Programme. Diese sind ganz unterschiedlich auf die einzelnen Bundesländer verteilt. Während beispielsweise in Bayern 8 landesweite und 20 lokale Sender digital zu hören sind, haben sich in Hessen bisher nur 4 landesweite und 3 lokale Sender auf DAB aufschalten lassen. Eine Übersicht über das DAB-Programm findet sich im Internet unter www.digitalradio.de.
Telekom soll an Kauf von Atos Origin interessiert sein
Aus: Heise-Ticker, 23. August 2005, 14.17 Uhr MESZ (Telekom). [Original]BONN. Die Deutsche Telekom ist nach einem Pressebericht an einer Übernahme des französisch-niederländischen IT-Dienstleisters Atos Origin interessiert. Die Geschäftskundensparte T-Systems prüfe eine Akquisition, berichtete das Handelsblatt. Ein Telekom-Sprecher lehnte auf Anfrage einen Kommentar dazu ab.
Nach Angaben aus Branchenkreisen würde Atos Origin eine gute Ergänzung für T-Systems sein. Atos sei in den Niederlanden und Frankreich stark und passe damit zu der Telekom-Tochter, die vor allem in Deutschland präsent sei, hieß es. Die Telekom hatte sich nach dem drastischen Schuldenabbau in den vergangenen Jahren zuletzt wieder offen für Großakquisitionen gezeigt. So prüften die Bonner mit KPN eine gemeinschaftliche Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters O2, der mit rund 20 Milliarden Euro zu Buche geschlagen hätte.
Die europäischen IT-Dienstleister stecken in einer Konsolidierungsphase. In den vergangenen Monaten haben Branchenschwergewichte aus den Vereinigten Staaten ihre Position in Europa durch Zukäufe gestärkt. HP erwarb etwa die ThyssenKrupp-Tochter Triaton. Atos Origin wurde bereits als Kooperationspartner für Siemens Business Services (SBS) genannt. Im vergangenen Jahr kam Atos Origin auf einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt 46.600 Mitarbeiter.
Aasgeier trifft Heuschrecke
Marathon bei Mobilcom und freenet.de
Aus: Heise-Ticker, 24. August 2005, 15.08 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]HAMBURG. Hamburg erlebt in dieser Woche einen Hauptversammlungs-Marathon. Erst berieten die Aktionäre der Mobilcom AG geschlagene 2 Tage lang im Congress-Centrum, ab Donnerstag folgen am gleichen Ort die Anteilseigner der freenet.de AG. Auch sie sind für 2 Tage eingeladen. Wer an beiden Versammlungen von Anfang bis Ende teilnimmt, kann im Extremfall knapp 50 Stunden lang im wesentlichen über ein einziges Thema reden: Die Fusion der beiden Unternehmen, um größer, schlagkräftiger und ertragsstärker zu werden.
Zwei übel beleumdete Spezies aus dem "Zoo" der Finanzwelt sind es, die diesen relativ unspektakulären Vorgang über Gebühr in die Länge ziehen: Die von SPD-Chef Franz Müntefering jüngst dingfest gemachten "Heuschrecken", angelsächsische Investmentgesellschaften, die angeblich deutsche Unternehmen aussaugen. Und "räuberische Aktionäre", oft als "Geier" geschmähte Anteilseigner, die auf den Hauptversammlungen nach Anknüpfungspunkten für spätere Anfechtungsklagen suchen.
Die "Heuschrecke" entpuppte sich bei der Mobilcom-Hauptversammlung als ein höflicher junger Engländer namens Andrew Dechet. Der Manager vertritt die amerikanische Investmentgesellschaft Texas Pacific Group (TPG), der ein besonders negativer Ruf vorauseilt: Hatte TPG doch bei dem gesunden sauerländischen Sanitär-Hersteller Grohe Arbeitsplätze gestrichen und so erst Müntefering auf das Thema gebracht sowie durch ihre Beteiligung am britischen Flug-Caterer Gate Gourmet einen Streik am Londoner Flughafen Heathrow verursacht.
Doch Dechet bemühte sich nach Kräften, die Gemüter zu beruhigen. "Der Vorwurf, TPG wolle das Unternehmen ausbluten, entbehrt jeder Grundlage", erklärte er den Aktionären und beteuerte: "Wir würden nie etwas tun, was das Unternehmen in Gefahr bringt." Doch die Versuchung ist groß: In der Bilanz der fusionierten Firma schlummern stille Reserven von bis zu einer Milliarde Euro, die an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnten. IG-Metall-Vize Berthold Huber befürchtet, aus zwei gesunden Unternehmen könne ein Sanierungsfall werden. Christof Hettich, der Anwalt der Mobilcom-Mitarbeiter, hatte denn auch einen Katalog von 80 Fragen zu stellen.
Weniger auf Beschwichtigung als vielmehr auf Tumult hatten es dagegen diejenigen Aktionäre abgesehen, die Versammlungsleiter Dieter Vogel zu Fehlern hinreißen wollten. "Entziehen Sie mir doch das Wort", herrschte ein Redner den Mobilcom- Aufsichtsratsvorsitzenden an, als der allzu viel Langmut zeigte. Als er seinen Willen endlich bekommen hatte, gab er erleichtert einen Widerspruch zu Protokoll, weil er in seinem Rederecht beschnitten worden sei. Ein anderer schaffte es gar, Vogel ausflippen zu lassen: "Gehen Sie freiwillig raus, dann brauchen wir ihnen keine Gewalt anzutun." Der Aktionär rief die Polizei, die allerdings nicht eingriff.
Ziel dieser Aktionäre ist es, durch endlose Fragen, Provokationen und Geschäftsordnungsanträge Gründe für eine Anfechtungsklage zu finden. Damit könnten sie den Eintrag der Fusion ins Handelsregister blockieren und die Strategien des Vorstandes durchkreuzen. Ihr Ziel sind lukrative Vergleiche, auf die sich der Vorstand einlässt, um gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden oder zu beenden. Sie verzögern auch gern Hauptversammlungen über die Mitternachtsstunde hinaus, weil die Beschlüsse dann nicht wirksam sind. Diesen Aktionären soll mit dem "Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts" (UMAG) bald das Handwerk gelegt werden.
Allein die Verzögerungen durch Geschäftsordnungsdebatten betrugen am ersten Tag der Mobilcom-HV mehr als zwei Stunden. Über das Ergebnis beider Veranstaltungen gab es dagegen von Beginn an keine Zweifel: Die Zustimmung beider Seiten zur Fusion gilt als sicher.
Vodafone leitet angeblich den Verkauf von Arcor ein
Aus: Heise-Ticker, 25. August 2005, 17.57 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]LONDON. Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat nach Angaben aus Branchenkreisen den Verkauf seiner deutschen Festnetztochter Arcor eingeleitet. Das mit dem Verkauf beauftragte Bankhaus UBS habe Unterlagen bereitgestellt, die den Interessenten einen Überblick über das Arcor-Geschäft geben sollen. Neben dem Verkauf werde alternativ ein Börsengang vorbereitet.
Ein Sprecher von Vodafone wollte sich nicht dazu äußern. Arcor entwickle sich gut und Vodafone sei nicht in Eile, die Festnetztochter zu verkaufen, sagte der Sprecher des weltgrößten Mobilfunkkonzerns in London. Vorstandschef Arun Sarin zählt Arcor allerdings nicht zum Kerngeschäft und will die Tochter innerhalb von fünf Jahren verkaufen.
Vodafone peilt den Kreisen zufolge einen Verkaufspreise von 1,5 Milliarden Euro an. Zudem solle der Käufer die Schulden übernehmen, hieß es. Laut eines Berichts der Financial Times Deutschland zählen neben einer Reihe von Finanzinvestoren die Telekomkonzerne France Telecom SA und Telefonica SA zum Interessentenkreisen. France Telecom lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab.
EU-Kommission zeigt Interesse an Kopierschutz für Digital-TV
Aus: Heise-Newsticker, 25. August 2005, 18.18 Uhr MESZ (Digital-TV). [Original]BRÜSSEL (anw/c't). In Brüssel wird die Debatte um die vorläufig gescheiterte Zwangseinführung eines Kopierschutzsignals für hochauflösendes Fernsehen in den USA eifrig verfolgt. "Die EU-Kommission beobachtet aufmerksam die Entwicklungen im Zusammenhang mit der 'Broadcast Flag'" heißt es in einer Antwort von Viviane Reding, Kommissarin für die Informationsgesellschaft und Medien, auf eine schriftliche Anfrage der Grünen EU-Abgeordneten Hiltrud Breyer. Man habe der Federal Communication Commission (FCC), die als US-Regulierungsbehörde im Namen der Industrie mit einer Richtlinie die tief in die Nutzerrechte einschneidende Technik durchsetzen wollte, bereits im März 2005 eine Stellungnahme dazu im Namen der EU übermittelt, so Reding weiter. Die Kommission werde das "Broadcast Flag"-Verfahren und seine Anwendung auch weiterhin im Auge behalten, "um mögliche negative Auswirkungen auf die Verbraucher oder Produzenten in Europa zu erkennen und erforderlichenfalls vorbeugend tätig zu werden".
Aktuelle Pläne, ein vergleichbares System in Europa einzuführen, gebe es nicht, schreibt Reding. Gleichzeitig betont sie, dass man "Diskussionen mit allen interessierten Kreisen" führe. Die Kommission sitzt dabei zwischen allen Stühlen. Sie erkenne "die Notwendigkeit an, die Interessen der Inhaber von Rechten vor allem gegen das illegale Kopieren von Inhalten zu schützen", erklärt Reding. Gleichzeitig seien aber die Rechte der Verbraucher zu wahren, "Rundfunkdienste ungehindert nutzen zu können". Gemäß der Richtlinie über den Universaldienst und Nutzerrechte bei elektronischen Kommunikationsnetzen und -diensten sei allgemein zunächst sicherzustellen, dass "Fernsehgeräte Anschlüsse für die Übertragung aller erforderlichen Komponenten eines digitalen Signals einschließlich der Kopierschutzinformationen aufweisen".
Die Kommission hat Beobachterstatus im Lenkungsausschuss des Branchenkonsortiums Digital Video Broadcasting Project (DVB), das in seinen Arbeitsgruppen CM-CP und TM-CPT an der Entwicklung eines CPCM-Systems (Content Protection and Copy Management) zur Regelung von Verbreitung, Kopie und Weiterverbreitung von Fernsehinhalten ähnlich dem "Broadcast Flag"-Signal in den USA arbeitet. Breyer zeigte sich daher besorgt, dass die Kommission dem Drängen der Unterhaltungsindustrie nachgeben könnte. Ihrer Ansicht nach würden es entsprechende DVB-Kopierschutzlösungen "den Verbrauchern praktisch unmöglich machen, frei empfangbare Sendungen aufzunehmen, um sie rechtmäßig zeitversetzt ansehen zu können".
Die Europäische Verbraucherorganisation BEUC sieht mit der wenig konkreten Antwort der Kommissarin keinen Grund zur Entwarnung. "Hinter verschlossenen Türen wird weiter im Umfeld des DVB an Spezifikationen zum Digital Rights Management fürs Fernsehen gearbeitet", erklärte BEUC-Rechtsexpertin Cornelia Kutterer gegenüber heise online. Ein solches Kopierschutzregime könnte selbst dann über "vertragliche Regelungen" obligatorisch werden, falls eine gesetzliche Vorschrift ausbleibe. "Mit Privatkopien in Form von Aufnahmen von TV-Sendungen wäre es dann vorbei", warnt Kutterer.
In den USA sorgt derweil ein Empfehlungsschreiben des Center for Democracy and Technology (CDT) an den US-Kongress zum Thema Broadcast Flag für Wirbel. In dem Schreiben gibt die Lobbyvereinigung ihren prinzipiellen Widerstand gegen die Einführung des Kopierschutzsignals auf und erinnert den US-Gesetzgeber nur noch allgemein daran, dass das DRM-System "signifikante und lang anhaltende Konsequenzen" habe, seine Durchsetzung Fingerspitzengefühl aufgrund von möglichen Interoperabilitätsproblemen benötige und nicht die Möglichkeiten der Öffentlichkeit etwa zur Kommentierung von Nachrichten behindert werden dürften.
Dieses Einlenken hat die zivilgesellschaftliche Gruppierung dem Verdacht ausgesetzt, den Wünschen von finanziellen Unterstützern wie AOL Time Warner nachgegeben zu haben. Vergleichbare Lobbyorganisationen wie die Electronic Frontiers Foundation (EFF) bleiben bei ihrer fundamentalen Kritik: "Das Verfahren ist vom Ansatz her dermaßen verfehlt, dass auch eine modifizierte Version sehr schlecht wäre für Verbraucher und Hersteller", sagt Mike Godwin von Public Knowledge. Es sei allein gut für den Papierkorb.
Mobilcom und Freenet dürfen eins werden
Die Aktionäre des Internetanbieters Freenet haben die Fusion mit der Muttergesellschaft, dem Mobilfunkdienstleister Mobilcom, gebilligt.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 26. August 2005, 7.12 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]HAMBURG (HB). Am Donnerstagabend stimmte die Hauptversammlung von Freenet mit 99-prozentiger Kapitalmehrheit für die Verschmelzung. Damit können die beiden im Technologieindex TecDax gelisteten Unternehmen zum zweitgrößten deutschen Mobilfunkdienstleister und Internetanbieter fusionieren. Die Mobilcom-Eigner hatten das Vorhaben bereits auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Mittwochabend mit großer Mehrheit gebilligt. Zuvor hatte schon das Bundeskartellamt der Fusion zugestimmt.
Während auf der zweitägigen Mobilcom-Versammlung lange über die Rolle des neuen Großaktionärs Texas Pacific (TPG) gestritten wurde, spielte dieses Thema bei Freenet nur am Rande eine Rolle. Freenet-Chef Eckhard Spoerr ließ offen, ob es nach der Fusion zu einer Milliardenausschüttung kommen könnte. Er verwies lediglich darauf, dass Mobilcom-Großaktionär TPG erklärt habe, eine Sonderdividende nicht als vorrangiges Ziel zu verfolgen. Teile der Belegschaft von Mobilcom sowie Kleinaktionäre befürchten, dass TPG eine Milliarden-Ausschüttung durchsetzen könnte, falls die neue Gesellschaft bei Zukäufen nicht zum Zuge kommt. Im Rahmen der Verschmelzung werden stille Reserven von 800 Millionen bis einer Milliarde Euro gehoben.
Der US-Investor TPG ist mit 28 Prozent größter Anteilseigner von Mobilcom und wird nach deren Fusion mit Freenet direkt und indirekt knapp 19 Prozent an der neuen Gesellschaft halten. Spoerr soll Vorstandschef der fusionierten Gesellschaft werden.
Mobilcom und Freenet sollen zunächst zur Telunico Holding verschmolzen werden, die später in “Mobilcom-Freenet AG" umbenannt wird. Freenet- Aktionäre sollen je eigenen Anteilsschein 1,15 Telunico-Aktien erhalten, Mobilcom-Aktionäre eine Telunico-Aktie.
Telekom drohen Millionenzahlungen an Konkurrenten
Aus: Heise-Ticker, 27. August 2005, 14.10 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]HAMBURG. Der Deutschen Telekom drohen nach einer Entscheidung des Regulierers Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe an Konkurrenten im Auskunftsdienst. Der langjährige Rivale telegate habe zusätzlich zu bereits laufenden Klagen gegen die Telekom wegen angeblich überhöhter Gebühren für Auskunftsdaten eine weitere Schadenersatzklage über 86 Millionen Euro eingereicht, berichtete der Spiegel. Telegate geht seit langem juristisch gegen die Telekom vor. Allein für den Zeitraum zwischen 1996 und 2004 verlangte das Unternehmen eine Rückzahlung von mehr als 70 Millionen Euro.
Die Bundesnetzagentur hatte Mitte August festgelegt, dass die Telekom für die Überlassung ihrer Teilnehmerdaten an private Telefonauskunftsdienste insgesamt nur 770.000 Euro pro Jahr kassieren darf. Bis dahin hatte die Telekom dafür 49 Millionen Euro verlangt. Für Telegate ergibt sich nach Angaben des Unternehmens aus der Entscheidung künftig eine Kostenersparnis von rund 2 Millionen Euro pro Jahr.
Durch die bisherige Gebührenpolitik der Telekom sei die Entwicklung der Firma nachhaltig behindert worden, heiße es in der neuen Klage von telegate, berichtete der Spiegel. Ex-Firmenchef Klaus Harisch, der Telegate 1996 gründete, mache in einer weiteren Klage sogar einen Schaden von 320 Millionen Euro geltend. Um telegate trotz der überhöhten Gebühren am Leben zu halten, sei er gezwungen gewesen, große Anteile der Firma unter Wert zu verkaufen. Bei telegate war am Samstag zunächst niemand für eine Bestätigung erreichbar. [mehr]
KPN won't be takeover target for now
Aus: Yahoo Finances, 27. August 2005, 14.44 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original] [Übersetzungs-Service]AMSTERDAM. Dutch telecoms group KPN will not be a takeover target for the time being in part due to costly national regulation, the company's chief executive was quoted as saying on Saturday. Ad Scheepbouwer, who earlier this month extended his contract as KPN CEO until 2009, said the Netherlands' incumbent phone company should still be independent when he steps down.
"A motive is needed for a wave of consolidation and there isn't one in the telecoms sector at the moment. Every telecoms company can now support itself," Scheepbouwer told the NRC Handelsblad daily in an interview.
"What's more, foreign companies find the Netherlands to be one of the most heavily regulated markets in Europe," he said. "Therefore, when I leave, KPN will still be independent."
Former postal industry boss Scheepbouwer took over as KPN's head at the end of 2001 and masterminded a cost cutting program that helped the recovery of a group that had buckled under 22 billion euros of debts after a major spending spree.
KPN is fighting off challengers at home in both the fixed-line and mobile arenas, while seeking to attract customers from giants Deutsche Telekom and Vodafone in the German cell phone market.
Scheepbouwer said he had big plans for the next few years.
"Mobile telephony is growing well but fixed-line is under pressure. I want to grow the fixed-line leg by offering more content like music, films, digital television. People are prepared to pay for that," he said.
While he did not have anything particular in mind at present, the KPN CEO said he also wanted to look for expansion opportunities in neighboring countries, but said past experience had put the company off eastern Europe.
Earlier this month, KPN and Deutsche Telekom ended talks to buy British mobile phone group O2 and said they had no immediate bid plans.
Telegate verklagt Deutsche Telekom auf Schadenersatz
Aus: Heise-Ticker, 29. August 2005, 13.48 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]BONN/MÜNCHEN. Der Auskunftsanbieter Telegate hat die Deutsche Telekom wegen angeblich überhöhter Gebühren für Auskunftsdaten verklagt. "Wir haben beim Landgericht Bonn Klage eingereicht und verlangen Schadenersatz", sagte telegate-Sprecherin Claudia Strixner am Montag in München und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Spiegel. Die Telekom wies die Vorwürfe als unbegründet zurück.
Die Bundesnetzagentur hatte Mitte August festgelegt, dass die Telekom für die Überlassung ihrer Teilnehmerdaten an private Telefonauskunftsdienste insgesamt nur 770.000 Euro pro Jahr kassieren darf. Bis dahin hatte die Telekom dafür 49 Millionen Euro verlangt. Gegen die Entscheidung der Bundesnetzagentur werde die Telekom in den kommenden Tagen juristisch vorgehen, sagte ein Sprecher der Festnetzsparte T-Com. "Diese ist nicht nachvollziehbar."
Durch die bisherige Gebührenpolitik der Telekom sei die Entwicklung von telegate nachhaltig behindert worden, begründete Strixner die Klage. Ohne die überhöhten Gebühren hätte das Unternehmen mehr Geld in Werbung investieren können und seinen Marktanteil steigern können. Dieser liege derzeit bei 30 Prozent, die Telekom kommt auf rund 60 Prozent des Marktes für Auskunftsdienste.
Die zweitgrößte deutsche Telefonauskunft Telegate pocht schon seit Jahren auf eine Absenkung der Gebühren und hat die Telekom bereits auf eine Gebührenrückzahlung von 70 Millionen Euro verklagt. Am kommenden Mittwoch will das Landgericht Köln eine Entscheidung dazu fällen.
Verizon Slashes Wireless Costs
Facing the double-barreled threat of municipal Wi-Fi and WiMAX, Verizon Wireless broadens its appeal with price cuts.
Aus: RedHerring, 29. August 2005, ??.?? Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original] [Übersetzungs-Service]USA. Verizon Wireless joined its parent Verizon on Monday in cutting the price of broadband services and effectively blunting the charge of competitive technologies, which in this case would be municipal Wi-Fi and WiMAX.
Verizon Wireless, which is owned by Verizon, the largest landline carrier in the United States, and Vodafone, one of the world's largest wireless carriers, is cutting the price of its evolution-data optimized (EV-DO) service by 25 percent.
The company will also add seven new markets to its coverage area. That would bring the carrier closer to its goal of covering half of the U.S. by the end of the year.
Verizon Wireless will reduce its current monthly price for EV-DO from $79.99 to $59.99. The new price is considered relatively inexpensive by early adopters, but most of the consumer market may still consider it too high.
By way of comparison, last week Verizon Wireless' parent company Verizon announced a low-end landline DSL service that is faster and probably more reliable than EV-DO for less than $15 a month (see Verizon, Yahoo in DSL Hookup).
EV-DO is a wireless communications technology that provides speeds of between 300 and 600 Mbps, or 10 times the speed of dial-up. EV-DO can work with cell phones, but it requires wireless providers to reserve large swatches of expensive wireless spectrum for data at a time when they are still having problems reliably accommodating the demand for voice.
But Verizon Wireless, which has been marketing EV-DO services for two years, has probably been spurred into action by the emergence of municipal Wi-Fi in cities such as Philadelphia and the fact that WiMAX, another competing technology, is moving into the testing phase. In addition, the newly merged Sprint Nextel has made a substantial commitment to EV-DO.
"Sprint Nextel has said that EV-DO will have to be in every base station that it deploys," said Joe Nordgaard, managing director of Spectral Advantage, a wireless industry consulting firm. "Verizon has been the pioneer of EV-DO technology. A 25 percent cut goes a long way to getting early adopters like myself to sign up again because they are coming up on a contract cycle."
Telekom reagiert auf Mobilfunk-Konkurrenz fürs Festnetz
Aus: Heise-Ticker, 30. August 2005, 9.15 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]BERLIN. Festnetz und Mobilfunk wachsen zusammen. Diesem Trend kann sich auch die Deutsche Telekom nicht länger verschließen und will auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin ein integriertes Festnetz-Handy vorstellen. Statt eines Festnetztelefons und eines Handys könnten die Kunden damit künftig nur noch mit einem Gerät auskommen.
Die Telekom hat in ihrem Festnetzgeschäft seit Jahren mit einer Umsatzerosion zu kämpfen. Neben alternativen Anbietern wie Arcor oder Colt setzen die Mobilfunkkonzerne Vodafone, E-Plus und O2 dem Branchenprimus zu, denn die Menschen greifen immer häufiger zum Handy statt zum Festnetz-Telefon. Verstärkt wird die Entwicklung durch den laufenden Verfall der Mobilfunkgebühren. Mit eigens auf Festnetznutzer zugeschnittenen Mobilfunk-Angeboten lotsen O2 und Vodafone seit Jahren Kunden in ihre Netze. Zuletzt trumpfte E-Plus mit einem Pauschalangebot auf und verstärkte damit auch den Druck auf die Telekom- Festnetzsparte T-Com.
Der Erfolg der Konkurrenz zwingt die Telekom zum handeln. Durch eine stärkere Vernetzung von Mobilfunk und Festnetz werden die Umsätze der Sparte T-Com zwar weiter unter Druck geraten. "Mit dem geplanten Festnetz-Handy wird das Unternehmen aber zumindest einen Teil der Umsätze im Konzern behalten können", sagt ein Branchenanalyst. Die Entwicklung des integrierten Angebots verzögerte sich wegen konzerninterner Reibereien zwischen der Mobilfunksparte T- Mobile und dem Festnetzbereich, die sich laut Angaben von Insidern noch immer nicht über die Aufteilung des Umsatzes einigen können.
Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke räumt dem kombinierten Telefon hohe Priorität ein und will es persönlich vorstellen normalerweise überlässt der Unternehmenslenker dies den zuständigen Sparten-Vorständen. "Wir werden für Nur-Mobilfunkkunden eine Homezone-Lösung und für Kunden, die ihren gewohnten Festnetzanschluss behalten wollen, ein Dual Phone anbieten", kündigte Ricke kürzlich an. Das Festnetz-Handy soll ein erster für Kunden greifbarer Erfolg der Neuausrichtung werden. Die Telekom hatte zum Jahreswechsel 2004/05 die Vier-Säulen-Struktur aufgelöst und sich auf die Wachstumsfelder Mobilfunk, Breitband/Festnetz und Geschäftskunden fokussiert.
Nach Ansicht von Experten ist die Telekom spät dran mit ihrem Festnetz-Handy. "Wer für sich in Anspruch nimmt, Innovationsführer zu sein, der muss als erster mit so einem Dienst auf dem Markt sein", sagt Martin Gutberlet vom Marktforschungsinstitut Gartner. Marktforscher raten Telekomkonzernen schon seit Jahren, mit einer Verzahnung von Festnetz und Mobilfunk stärker auf Kundenbedürfnisse einzugehen. Viele Menschen wollen statt vieler verschiedener Geräte ein Telefon, mit dem sie von unterwegs und über das Festnetz telefonieren können. Als Vorbild gilt der frühere britische Monopolist BT Group, der im September sein Festnetz-Handy "Fusion" auf den Markt bringt. Ganz verschwinden wird das Festnetz aber nicht. "Es wird immer Menschen geben, die über das Festnetz telefonieren wollen", sagt Gartner-Experte Gutberlet.
Schnellerer Internet-Zugang per TV-Kabel
Aus: Heise-Newsticker, 30. August 2005, 14.46 Uhr MESZ (Cable). [Original]MÜNCHEN (uma/c't). Kabel Deutschland (KDG) erhöht zum 1. September die Geschwindigkeit für seine Internet-Anschlüsse via TV-Kabel, die unter dem Namen Kabel Highspeed vertrieben werden, und senkt die Preise. Gleichzeitig vereinfacht das Unternehmen die Tarifstruktur. Das Angebot ist derzeit in 9 Städten verfügbar, darunter Berlin, Hamburg, Leipzig und München. Das Versorgungsgebiet soll zügig ausgebaut werden, verspricht das Unternehmen.
Zur Wahl stehen künftig drei Geschwindigkeiten: 2200/220 kBit/s, 6200/420 kBit/s und 8200/820 kBit/s im Down- und Upstream. Nur bei der langsamsten Anschlussvariante besteht die Wahl zwischen einem Volumentarif mit 2 Gigabyte Freivolumen pro Monat, bei dessen Überschreitung 1,2 Cent pro Megabyte [= 12,29 Euro/GByte] abgerechnet werden, und einer Flatrate für 2,99 Euro pro Monat. Für die höheren Geschwindigkeiten ist die Flatrate obligatorisch. Der Monatspreis für den Zugang inklusive Flatrate beträgt je nach Geschwindigkeit 19,89, 29,89 oder 49,89 Euro. Bestandskunden können ab 1. November kostenlos in die neuen Tarife wechseln.
Wer bis Ende Oktober bestellt, spart das Anschlussentgelt von 99 Euro für die beiden schnelleren Varianten; beim 2,2-MBit/s-Anschluss verringert es sich auf 49 Euro. Das erforderliche Kabelmodem, das sonst 99 Euro kostet, erhalten Kunden während des Aktionszeitraums ebenfalls gratis. Auf Wunsch übernimmt ein Servicetechniker die Installation vor Ort, was bis Ende Oktober ebenfalls kostenfrei ist.
Arcor meldet eine Million Anschlusskunden
Aus: Heise-Newsticker, 30. August 2005, 16.42 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]ESCHBORN (ssu/c't). Der Anbieter von Telefon- und DSL-Anschlüssen Arcor hat nach eigenen Angaben inzwischen den einmillionsten Kunden an das eigene Netz angeschlossen. Der in Eschborn ansässige Wettbewerber der Deutschen Telekom führt in bislang 300 Orten die Gespräche von den so genannten Hauptverteilern (HVT) in das eigene Netz. Nach Angaben von Arcor erreicht man damit potenziell 40 Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Eschborner haben angekündigt, im Jahresverlauf die HVTs in weiteren 60 Ortsnetzen aufzurüsten -- was einer Reichweite von rund 45 Prozent entspricht. Die auch als "letzte Meile" bezeichnete Teilnehmeranschlussleitung (TAL) vom HVT zum Endkunden mietet Arcor wie die meisten anderen Telcos vom Ex-Monopolisten Deutsche Telekom.
Gegenüber heise online erläuterte ein Firmensprecher, dass Arcor zunächst die Ortsnetze in den Großstädten angeschlossen habe und nun sein Angebot schrittweise auf kleinere Orte ausdehnt. Anlässlich des Kundenjubiläums weist der Carrier darauf hin, dass die Nutzer des so genannten "On-Net"-ISDN-Tarifs Gespräche zu den übrigen durch Arcor angeschlossenen ISDN-Kunden kostenfrei führen können. Diese Option sei seit dem Start der "Operation Preis" im vergangenen November automatisch in der Monatspauschale von 19,95 Euro für den ISDN-Anschluss enthalten und stehe mehreren hunderttausend Kunden zur Verfügung, die Arcor seither angeschlossen habe. Teilnehmer, die bereits vorher einen ISDN-Anschluss bei Arcor erworben hatten, wird diese Option jedoch nicht zugänglich gemacht. Hierbei handelt es sich nach Auskunft des Sprechers um eine "Unternehmensentscheidung". [mehr]
Jeder zweite Arcor-Kunde nimmt eine Voice-Flatrate
Aus: Call-Magazin Nr. ??/2005, 31. August 2005, Seite ?? (Telefon). [Original]ESCHBORN. Eine Million Anschlusskunden hat Arcor jetzt, zwei Drittel davon haben nicht nur einen Telefon-, sondern auch einen DSL-Anschluss dort. Erstaunlich: Jeder zweite Neukunde entscheidet sich für eine Flatrate ins deutsche Festnetz.
Arcor, die Nummer zwei im deutschen Festnetz, kann mit ihren ISDN- und DSL-Angeboten weiter gut punkten. Das Frankfurter Telekommunikationsunternehmen hat jetzt den 1-millionsten Anschlusskunden ans Netz genommen. Da Gespräche unter den ISDN-Kunden von Arcor gratis sind, kann also jeder Kunde, der mit seinem Anschluss komplett zu Arcor wechselt, mittlerweile mit einer Million Menschen gebührenfrei telefonieren.
Der Arcor-ISDN-Anschluss kostet 19,95 Euro pro Monat. Für ISDN-Kunden bietet Arcor außerdem eine Telefon-Flatrate fürs deutsche Festnetz an, die mit ebenfalls 19,95 Euro recht teuer ist. Arcor-Chef Harald Stöber ist jedoch mit der bisherigen Entwicklung äußerst zufrieden: "Die Monatspauschale wird hervorragend angenommen. Jeder zweite unserer Kunden entscheidet sich für den Festpreis."
Auch bei den schnellen DSL-Internetzugängen war Arcor erfolgreich. Rund 740.000 Kunden hatten sich bis Juni für einen DSL-Anschluss von Arcor entschieden. Zu den Highspeed-Internetzugängen bietet der Frankfurter Festnetzcarrier Flatrates für unbegrenztes Surfen für 4,95 Euro monatlich an. Arcor-ISDN- und DSL-Anschlüsse gibt es in 300 Städten und Gemeinden. Im laufenden Geschäftsjahr sollen weitere 60 Ortsnetze erschlossen werden.
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