Werbung am Telefon ärgert viele Verbraucher. Ein Schritt weiter geht die Zusendung unangeforderter Verträge.
28.7.2007: Oberhessische Presse, Marburg, 2.31 Uhr MESZ (xxx). [Original
MARBURG. Statt des am Telefon angebotenen Informationsmaterials erhielt ein Marburger von der Telekom eine Auftragsbestätigung. Kein Einzelfall. Dies ist der Telekom nun untersagt.
Zunehmend werden im Auftrag der Deutschen Telekom per Telefon Tarife beworben. Auch ein Marburger erhielt einen solchen Werbeanruf. Ich habe abgelehnt, woraufhin mir die Zusendung von Informationsmaterial angeboten wurde. Dem habe ich zugestimmt, sagt der Mann. Statt der angekündigten Informationen erhielt er jedoch wenig später eine Auftragsbestätigung für einen neuen, teureren Tarif.
Er beschwerte sich bei der Telekom und erhielt zur Antwort, dass er 14 Tage Zeit habe, den neuen Tarif zu kündigen. Ich muss aktiv werden und kündigen, obwohl ich keinem Vertrag zugestimmt habe, ärgert sich der Marburger.
Dem Bundesverband der Verbraucherzentrale ist diese Praxis der Vertragsakquise ebenfalls ein Dorn im Auge, und er klagte gegen die Deutsche Telekom.
Das Landgericht Bonn hat der Telekom daraufhin am 3. Juli untersagt, Verbrauchern unverlangt und ohne Vertragsabschluss Vertragsbestätigungen zuzusenden und sich dabei auf ein vorangegangenes Telefonat zu berufen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bei dieser Klage ging es um 17 konkrete Fälle, sagt Helke Heidemann-Peuser, Leiterin des Referats Rechtsdurchsetzung bei der Verbraucherzentrale. Beschwerden gebe es weitaus häufiger, allerdings seien viele nicht beweisfähig.
Wir haben kein Interesse, in einen schlechten Ruf zu kommen, und unterstützen diese Praxis nicht, sagt Udo Wendlandt, Pressesprecher der T-Com, gegenüber der OP.
Es gelte, festzustellen, wer über die Stränge geschlagen hat, die eigenen Mitarbeiter oder die von Vertriebspartnern, und dann dagegen anzugehen.
27.7.2007: Handelsblatt, Düsseldorf, 12.31 Uhr MESZ (Kommentar). [Original]
DÜSSELDORF. Vor 3 Wochen fing es eigentlich ganz erfreulich an. Da bekam ich einen Anruf eines zuvorkommenden Telekom-Mitarbeiters, der mir den neuen Comfort-Plus-Tarif zum gleichen Preis wie mein bisheriges Paket anbieten wollte...
DSL 16000 statt DSL 6000, Virenschutzprogramm, günstige Handytarife so die Verlockungen der Offerte. Allerdings hatte ich mir gerade zum neuen Computer eine neue Virenschutzsoftware gegönnt. Und DSL 6000 ist in unserem Gebiet nicht verfügbar. Also fragte ich den Service-Mitarbeiter, wann denn DSL 16000 in unserem Gebiet zur Verfügung steht, da im Internet bei der Verfügbarkeitsprüfung nur DSL 6000 angegeben wird. Die Telekom arbeite mit Hochdruck an der Umrüstung, erfahre ich, aber einen Termin will der Service-Mann par tout nicht nennen. Aber warum dann für Leistungen zahlen, die nicht verfügbar sind? Also bat ich den freundlichen Mitarbeiter, da ich mich nicht spontan am Telefon entscheiden wollte, mir doch erst einmal die Tarifunterlagen zuzusenden.
Zwei Wochen der Ruhe folgten natürlich kamen in der Zwischenzeit nicht die gewünschten Informationen doch dann bricht der Sturm los. Freitag, der 13.7. (nomen est omen?), morgens der Anruf einer freundlichen Telekom-Mitarbeiterin. Ob sie das Gespräch für die Qualitätssicherung aufzeichnen dürfte, fragte die Dame. Ja, wenn”s hilft, gab ich mein Einverständnis. Ob ich nicht zu den gleichen Leistungen auf den 5 Euro günstigeren Tarif wechseln wolle, machte sie mir das Angebot. Und da ich von dem anderen Kollegen nichts mehr gehört hatte und die angebotenen Leistungen eh nicht verfügbar oder relevant waren, griff ich bei der netten Dame zu.
Nachmittags, das Telefon klingelt, wieder Telekom. Ob ich nicht zum gleichen Preis mehr Leistung haben möchte? Nein danke, sagte ich, und informierte die nette Dame darüber, dass ich bereits heute Morgen bei der Kollegin einen Abschluss getätigt habe.
Samstag morgen, Telefon klingelt Sie ahnen es schon , Service der Telekom. Ob Sie mir einen neuen Tarif anbieten will, komme ich der freundlichen Dame dieses Mal zuvor. Natürlich, Volltreffer. Ich frage, ob in ihrem Computer nicht vermerkt sei, dass ich gestern bereits bei der Kollegin einen Abschluss getätigt habe. Natürlich nicht.
Drei Tage später, Dienstagmorgen. Nun ruft die Qualitätssicherung höchst persönlich an. Ich klage dem Mann mein Leid über die vielen Anrufe und finde Verständnis bei ihm. Das höre er oft, dass die Kunden 8 Telekom-Anrufe erhalten hätten. Nun geht es aber um die Bestätigung des Abschlusses des Comfort plus-Tarifes für 49,95 Euro. Comfort Plus? 49,95 Euro? Ich wollte doch den günstigeren Tarif für 44,95 Euro? Zur Sicherheit frage ich auch noch einmal nach, wie es mit DSL 16000 aussieht, denn die Qualitätssicherung könnte es ja vielleicht genauer wissen. Gut, sagt die Qualitätssicherung, alle 6000 Anschlüsse werden automatisch auf 16000 aufgeschaltet.
Aber wann? Angeblich wäre es schon möglich. Das überzeugt mich noch nicht. Dafür erfahre ich aber, dass ich in 3 Nachbarländer meiner Wahl kostenlos beim Comfort plus-Tarif telefonieren kann. Das wäre doch genial, da meine jüngere Tochter nächsten Monat in die Schweiz geht und die ältere in Nordirland lebt. Ob denn Großbritannien auch zu den Nachbarländern zählt, frage ich? Die Qualitätssicherung ist verunsichert. Sie muss bei den Kollegen rückfragen und kommt mit der erfreulichen Auskunft: Ja, Großbritannien gibt es auch für 0 Cent.
Damit bin ich jetzt total überzeugt und will nun den Call & Surf Comfort plus-Tarif. Die Mittagszeit ist gerade vorüber, das Telefon klingelt wieder. Ja, Sie raten es schon der Service der Telekom. Ich schneide dem freundlichen Mitarbeiter seine Ansage ab, ich hätte schon mit der Qualitätssicherung den Abschluss gemacht.
Samstag, der 21. Juli. Die Auftragsbestätigung kommt. Call & Surf Comfort für 44,95 Euro. Ich bin zur Kapitulation bereit und schaue noch einmal im Internet nach, was nun dieser Tarif konkret bietet. Ich muss feststellen, dass auch beim günstigeren Tarif die Country-Flat für die Nachbarländer dabei ist, das ist gut. Aber (!) Großbritannien zählt im Gegensatz zur Auskunft der Qualitätssicherung nicht zu den Nachbarländern. Hauptsache, das Telefon funktioniert, denk ich mir das war nicht immer so, aber das ist eine andere GeschichteŠ
So nervt derzeit die Telekom ihre Kunden, weil anscheinend das CRM nicht so recht funktioniert. Oder hat man im Programm auf die Kontakthistorie verzichtet? Das ist kein strategisches Marketing mehr, sondern sieht eher nach purem Aktionismus aus, um die Kunden bei der Stange zu halten. Und das Beispiel offenbart auch, dass sich die Telekom anscheinend in ihrem Tarifdickicht selbst nicht mehr so recht zurechtfindet. Große Herausforderungen für eine Marketing-Qualitätssicherung.
27.7.2007: Westfälische Rundschau, Dortmund, Seite ?? (xxx). [Original
ISERLOHN (kat). "Ich möchte, dass andere erfahren, was mir passiert ist. Besonders alte Leute sollen gewarnt sein. Ich kann mich wehren, aber viele Senioren wissen doch gar nicht, was sie in so einem Fall machen sollen." Nilgün L. ist fassungslos, sie fiel vor zwei Wochen auf einen Betrüger an der Haustür herein.
Und dabei ist die 47-Jährige eigentlich nicht leichtgläubig. Ihr Problem aber: Der Betrüger erwischte sie, als sie krank war und unter Medikamenteneinfluss stand.
Am vergangenen Samstag klingelte es am Vormittag an ihrer Wohnungstür am Grüner Weg. Benommen von den Medikamenten öffnete Nilgün L. die Tür. Vor ihr stand ein Mann, der sich als Vertreter der Telekom ausgab. Sie hatte gerade einen neuen Anschluss bekommen, der Mann, der mit einem leichten ausländischen Akzent sprach, erklärte, er müsse ihn überprüfen.
Da der vermeintliche Telekom-Mitarbeiter anscheinend ihre Daten hatte, schöpfte sie keinen Verdacht und ließ ihn herein. Der Mann werkelte an der Anschlussbuchse herum und bat Nilgün L. anschließend, auf einem Zettel zu bestätigen, dass er bei ihr gewesen sei. Die 47-Jährige unterzeichnete ohne zu lesen, was sie da unterschrieb. Der Mann ging, einen Durchschlag des Papiers erhielt sie nicht.
Einige Tage später bekam Nilgün L. eine Mitteilung, dass sie einen Vertrag über zwei Internet-Komplett-Anschlüsse mit dem Internet- und Kommunikationsanbieter Freenet abgeschlossen habe. Einer der beiden Verträge Sofortiger Widerruf läuft auf ihren Namen, der andere auf den ihres Mannes. Drei Monate lang soll das Ehepaar je 9,95 Euro zahlen, ab dann 34,95 im Monat. Die wieder gesunde Frau fackelte nicht lange, informierte die Telekom über den Vorfall und schrieb einen Widerruf, den sie per Einschreiben an den Telekommunikationsanbieter Freenet schickte.
Damit hat sie nach Einschätzung der Experten von der Verbraucherzentrale genau richtig gehandelt. Der Zentrale ist ein weiterer Fall bekannt, der in der letzten Woche in Iserlohn ähnlich ablief und auch die Firma Freenet betraf. Auch hier verschaffte sich ein Vertreter unter Vorspiegelung falscher Umstände Zutritt zu einer Wohnung, auch hier klappte die Masche.
Die Geprellten haben das Recht auf ihrer Seite. Bei solchen "Haustürgeschäften" hat man nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), Paragraph 312, ein Widerrufsrecht. Und der Widerruf muss nicht begründet werden. Paragraph 355 räumt den Betroffenen dafür eine Frist von zwei Wochen ein.
Die Firma Freenet konnte auf Anfrage unserer Zeitung zunächst nichts zu dem Fall sagen. Sie prüft nach eigenen Angaben aber nun, welcher Vertragspartner für den dubiosen Vertragsabschluss mit Nilgün L. verantwortlich ist. [mehr]
Bernd Coenen musste fast 4 Wochen auf den Festnetzanschluss verzichten.
24.7.2007: Kölner Stadt-Anzeiger, 21.44 Uhr MESZ (xxx). [Original
BERGHEIM-PAFFENDORF. Fast 4 Wochen ohne Telefon. Und das mitten in Deutschland. Bernd Coenen kann es immer noch nicht fassen. Es war genau am 27. Juni, als dem Landwirt, der mit seiner Familie den Neuhöllner Hof auf der Wiedenfelder Höhe bewohnt, plötzlich und ohne Vorwarnung das Freizeichen aus dem Hörer seines Telefons abhanden kam. Dann stellte er fest: Die Leitung ist tot. Bernd Coenen und seine Frau Jutta ärgerten sich zwar, machten sich aber keine großen Sorgen. Sie konnten damals schließlich nicht ahnen, dass sie mehr als 3 Wochen ohne Festnetzverbindung sein würden.
Coenen verständigte den Service seines Anbieters, der Firma Netcologne. Als er am zweiten Tag von dort nichts hörte, rief er erneut an. Nachdem er zig Nummern eingegeben und sich so zu einer menschlichen Stimme vorgearbeitet hatte, erklärte die: Wir arbeiten dran. Es verging Tag um Tag, und immer, wenn er nachfragte, hieß es: Wir arbeiten dran. Langsam, aber sicher wurde Coenen sauer. Für den Notfall hatte er zwar sein Handy, das war nicht das Problem. Aber das Alltagsgeschäft dazu braucht er Fax und Internet begann zu leiden. Coenen leitet zwei große landwirtschaftliche Betriebe und handelt mit Getreide und anderen Produkten. Da sind auch Warentermingeschäfte dabei. Und das geht nur mit Internet.
Netcologne bedauert den Vorfall. Nachdem wir festgestellt hatten, dass der Fehler bei der Telekom
lag, konnten wir die nur bitten, den Schaden zu beheben, sagte Netcologne-Pressesprecherin Eva
Krüger. Es gebe zwischen den Unternehmen Vereinbarungen darüber, wie lange so etwas dauern
dürfe. Womöglich sei die Telekom aber auch wegen des vorangegangenen Streiks nicht
beigekommen. Bernd Coenen hegt allerdings den Verdacht, dass es schneller gegangen wäre, wenn mehr
Kunden betroffen gewesen wären. Aber da hingen ja nur wir dran.
22.7.2007:
Teltarif.de,
17.48 Uhr MESZ (News).
[Original]
BERLIN (teltarif.de). Nicht bestellte Leistungen, die in Rechnung gestellt werden,
unerwünschte Tarifumstellungen oder Laufzeitverlängerungen und mangelnde Unterstützung an
der Kunden-Hotline immer wieder berichten Telefon- oder Internetkunden von solchen Methoden ihrer
Anbieter. So auch eine Kundin der Deutschen Telekom aus Kloster Lehnin, die daraufhin die Redaktion von
teltarif.de um Hilfe bat: Ihr wurde erst ein nicht bestelltes Homepage-Paket in Rechnung gestellt und
dann ihr bisheriger Telefonvertrag unaufgefordert in ein neues Anschlusspaket mit doppelt so langer
Mindestvertragslaufzeit umgestellt.
Dem Bericht der Kundin zufolge sandte ihr der Bonner Konzern zunächst unaufgefordert ein
Homepage-Paket zu und buchte ihr dafür einen monatlichen Betrag von rund 8 Euro vom Konto ab. Nach
einem Anruf bei der kostenlosen Kunden-Hotline wurden das Paket zwar gekündigt und die Abbuchungen
eingestellt, gleichzeitig stellte man sie kurz darauf jedoch in den Call&Surf-Comfort-Tarif mit
24-monatiger Mindestvertragslaufzeit um und packte noch die Option Festnetz zu Mobil für weitere 4
Euro pro Monat obendrauf. "Die Mitarbeiterin bot mir an, dass ich 5 Euro weniger als bisher fürs
Telefonieren zahle da sagt man nicht nein. Und prompt kam die Auftragsbestätigung", erinnert sich
die Kundin. Auf eine Verlängerung der Vertragslaufzeit sei sie nicht hingewiesen worden.
Auf ihre erneute Beschwerde wurde der Kundin von einer Hotline-Mitarbeiterin geraten, Widerspruch gegen
die Tarifumstellung einzulegen. Verbraucherschützer sehen das anders: Die Rechtsexpertin Petra von
Rhein von der Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt Kunden, bei unaufgeforderten Tarifumstellungen Anzeige
bei der Polizei wegen Betrugs zu erstatten. Der Telekom gegenüber sollten Betroffene darauf
hinweisen, dass sie nie einen Vertrag abgeschlossen haben. Ein Widerruf sei nicht notwendig, da man nur
einen abgeschlossenen Vertrag widerrufen könne. Die Telekom sei beweispflichtig für das
Zustandekommen eines Vertrags. Die Verbraucherzentrale wurde wie berichtet durch eine gestiegene Zahl an
Beschwerden über ungewollte Vertragsänderungen durch den Bonner Konzern auf den Plan
gerufen.
Anfang des Monats hatte Unternehmenssprecher Frank Domagala den Vorwürf zurückgewiesen, die
Telekom versuche, Kunden gegen deren Willen Vertragsänderungen aufzuzwingen. Die angebotene
Tarifumstellung bedeute eine Verbesserung für den Kunden, da damit eine Internet-Flatrate verbunden
sei. In umstrittenen Einzelfällen liege möglicherweise ein "Missverständnis" vor, deshalb
werde man auch bei nachträglichem Widerruf im Sinne des Kunden entscheiden und den Auftrag
zurücknehmen.
Vertriebsmitarbeiter der Telekom oder von beauftragten Callcentern werden nach Angaben des Unternehmens
nicht nach der Zahl der Abschlüsse bezahlt. Provisionen an externe Mitarbeiter würden nur dann
ausgeschüttet, wenn es mehrere Monate lang keine Vertragsstornierungen oder Beschwerden gibt.
Wencke Knoebels Nerven liegen blank: Seit Tagen ist die Telefonleitung in ihrem Friseursalon tot.
20.7.2007:
Westfälische Nachrichten,
Seite xx (xxx).
[Original
MÜNSTER. Die Nerven von Wencke Knoebel liegen blank. Die Friseurmeisterin ist seit Tagen in
ihrem Salon an der Warendorfer Straße nicht mehr telefonisch erreichbar. Das Telefon schweigt: Die
Leitung ist tot. Kunden können keine Termine absprechen. Der finanzielle Schaden, so sagt sie,
gehe in die Hunderte. Knoebel hat nicht etwa ihre Telefonrechnung nicht bezahlt ihr Telefonanbieter
Versatel hat ihren Vertrag gekündigt. Völlig unerwartet.
Zur Vorgeschichte: Vor einiger Zeit entschloss sich Wencke Knoebel, zum Konkurrenten Telekom zu wechseln,
wenn der Vertrag mit Versatel im Juli 2008 ausläuft. Die Telekom hat mir gesagt, ich
müsste gar nichts mehr machen, sie würden alle Modalitäten regeln so sollte auch
ihre Geschäftsnummer erhalten und zu Telekom transferiert werden.
Sie hatte ihren Vertrag zwar vor dieser Absprache mit der Telekom gekündigt, zog diese aber wieder
zurück, weil die Telekom sich um die Kündigung zum Juli 2008 kümmern wollte. Doch Versatel
kündigte den Vertrag mit Knoebel sofort. Das Telefon schweigt seit Tagen. Ich bin nur noch
über ein Handy zu erreichen, klagt die Friseurin. Weder Telekom noch Versatel fühlten
sich auf Anfragen der Kundin verantwortlich, Knoebel wieder ans Telefonnetz anzuschließen. Auf
Anfrage unserer Zeitung in der Versatel-Zentrale gesteht der Telekommunikations-Anbieter ein, einen
Fehler gemacht zu haben: Da sind ein paar Dinge zusammenkommen, die zu der fälschlichen
Kündigung geführt haben.
Während Knoebel über Tage vertröstet und abgewimmelt wurde, verspricht Versatel im
Gespräch mit den WN vor wenigen Tagen eine schnelle Lösung. Innerhalb weniger Tage
solle die Leitung wieder stehen und auch die ursprüngliche Geschäftsnummer wiederhergestellt
werden. Wir werden den Fall mit höchster Priorität behandeln der Vertrag bis
2008 werde erfüllt. Bis gestern Abend gab das Telefon von Knoebel jedoch keinen Mucks von sich:
Kein Anschluss unter dieser Nummer.
Knoebel hofft jetzt, dass Versatel in den nächsten Tagen die Zusagen doch noch Realität
werden lässt.
19.7.2007:
Heise-Forum,
14.13 Uhr MESZ (Mobil).
[Original
HANNOVER (t-off). respicefinem (mehr als 1000 Beiträge seit 02.09.03) schreibt im Heise-Forum:
Kunde: Mit der Fair Flat für an die 60 Euro hab ich 5 GB frei, nicht?
Antwort: Ja, haben Sie.
Kunde: Was würde es kosten, wenn ich die 5 GB ohne Datentarif verbrauche?
Antwort: Oh, das machen Sie lieber nicht, das wird teuer.
Kunde: Wie teuer denn?
Antwort: Hab ich jetzt nicht so im Kopf, aber bestimmt 500 Euro oder so?
Kunde: Wollen Sie genau wissen, was es kostet?
Antwort: Wieso, wissen Sie es denn?
Kunde: Ja ich weiß es: 95.000 Euro.
Antwort: Das ist doch Unsinn.
Kunde: Nein, dann sehen Sie mal im Netz nach (in Ihrem Tarifprospekt steht's nämlich nicht).
10 kbyte ohne Datentarifoption kosten 19 Cent. Jetzt nehmen Sie Ihren Taschenrechner.
Antwort: .....
Schönen Tag noch.
18.7.2007:
Aachener Zeitung,
Seite ?? (xxx).
[Original
AACHEN. Eigentlich wollte Dr. Wilfried Duisberg nur seine Telefonkosten zuhause senken, doch
statt der erhofften Einsparungen kostete den Arzt der Wechsel von der Telekom zu Arcor bis Mittwoch knapp
4 Wochen lang Nerven, denn Telefon und Internet sind bei ihm seitdem nicht mehr betriebsbereit.
"Mir scheint eine Taktik der Telekom vorzuliegen, um durch Schikanen den Anbieterwechsel zu erschweren
und zukünftige Wechsler abzuschrecken", ist Duisberg überzeugt.
Denn am Tag, als der Anschluss auf Arcor umgeschaltet wurde, geschah nichts, außer dass die
Telefon- und DSL-Verbindung bei Duisberg getrennt wurden. "Rückfragen bei Arcor ergaben, dass die
Telekom eine falsche Verbindungsstelle angegeben habe und Arcor neue beantragen müsse. Dies
könne bis zu 6 Wochen dauern", erinnert sich Duisberg. Arcor sei in solchen Fällen auf das
Wohl der Telekom angewiesen.
Kranke erhalten seit Wochen ein Besetztzeichen, wenn sie mich privat erreichen wollen." Jens Wagner,
Pressesprecher von Arcor, sieht die Sache so: "Wir installieren in den Hauptverteilern der Städte
eigene Technik und mieten von der Telekom die so genannte 'letzte Meile'. Sie verläuft vom
Hauptverteiler bis in der Wohnung des Kunden."
Da die "letzte Meile" im Besitz der Telekom bleibe, dürften nur Telekom-Techniker Arbeiten daran
vornehmen. Arcor beauftrage bei einer Störung die Telekom, den Fehler zu beheben. "Natürlich
bedauern wir die Unannehmlichkeiten, die Dr. Duisberg hat", sagt Wagner. Der erste von der Telekom
genannte Termin für die Umstellung sei der 21. Juni gewesen. Die Arcor habe die Leitung mehrfach
vergeblich angefordert. Auch jetzt sei ein neuer Termin von der Telekom nicht benannt worden.
Arcor habe daraufhin, so wisse man seit Mittwoch, im Laufe der folgenden Tage einige Anfragen
elektronisch an die Telekom gesandt. Davon sei allerdings keine angekommen. Auf Telekom-Seite stamme
die einzige Anfrage von Mittwoch, 15.43 Uhr. Wie dem auch sei: Die Panne soll jetzt in 24 Stunden
abgearbeitet werden, damit Duisberg seinen Anschluss wieder nutzen kann. Wendlandt: "Arcor und die
Deutsche Telekom werden den Sachverhalt nutzen, die elektronischen Versandwege zu prüfen."
Verschollene Anfragen seien nicht akzeptabel.
Dreister Vertreter jubelte Rentnerin (78) aus Hochfeld den Vertrag eines privaten
Anbieters unter.
17.7.2007:
Neue Rhein/Ruhr Zeitung, Essen,
Seite xx (Duisburg).
[Original
DUISBURG (nrz). Ingrid Kappes ist stinksauer. Ein dreister Vertreter, der für das private
Telekommunikationsunternehmen "freenet" unterwegs war, hat die 78-Jährige am vergangenen Samstag
[14.7.2007] überrumpelt. Der Mann, der am Nachmittag an ihrer Hochfelder Wohnungstür
klingelte, habe den Eindruck erweckt, von der Telekom zu kommen, so die Rentnerin. Und ehe sie es sich
versah, hatte sie eine neue Telefondose in der Wand und eine Quittung unterschrieben, die sich als
Vertrag erwies.
Freche Abzocke von privaten Anbietern ist kein Einzelfall, weiß man bei der Verbraucherzentrale an
der Friedrich-Wilhelm-Straße. "So einen Fall, in dem die Hardware gleich mitgebracht wird, habe
ich allerdings noch nicht erlebt", staunt Hedwig Kersken.
Meist würden die Kunden von einem Call-Center telefonisch kontaktiert. Häufig erweckten die
Anrufer dabei den Eindruck, als hätten sie etwas mit der Telekom zu tun. "Solcher Machenschaften
bedienen sich viele private Anbieter", weiß Hedwig Kersken. Mittlerweile tauchen jeden Tag im
Schnitt 8 geprellte Verbraucher bei ihr auf. Viele sind Senioren.
Ingrid Kappes habe übrigens clever und schnell reagiert, lobt Hedwig Kersken. Denn die alte Dame
hat inzwischen einen Widerruf an das Unternehmen geschickt per Einschreiben mit Rückschein.
"Bei Vertragsabschlüssen an der Haustür gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht" betont Hedwig
Kersken.
Wer den ungewollten Vertrag annullieren will, braucht dazu keine besondere Begründung, er muss aber
unbedingt das Wort "Widerruf" verwenden. "Eine Kündigung hat ganz andere juristische Auswirkungen",
erläutert Hedwig Kersken. Mit dem Widerruf seien übrigens auch Bankeinzugsermächtigungen
unwirksam.
Ingrid Kappes hat nun noch vor allem eine Sorge: "Nicht, dass noch mehr Leute auf so etwas reinfallen."
[Ed: wer aber bringt diesen Telcos endlich bei, wie man hierzulande auf ehrliche Art und Weise
Geschäfte macht...]
Frisör streitet sich mit Telefon-Anbieter Versatel.
10.7.2007:
Allgemeine Zeitung, Mainz,
Seite ?? (Regionales).
[Original
MAINZ (MH). Jürgen Görner liegt im Clinch mit der Versatel AG. "Acht Tage lang war der
Telefonanschluss in meinem Laden tot", klagt der 60-Jährige, der in der Germanikusstraße einen
Frisörsalon betreibt. Schuld daran sei der Telekommunikationsanbieter. Fakt ist: Von 26. Juni bis
4. Juli war der Festnetzanschluss defekt. "Ich habe mich sofort an Versatel gewandt", berichtet
Görner, der dort "seit mindestens fünf Jahren" Kunde ist. "Ich habe in der Warteschlange
gehangen, bin immer wieder vertröstet worden dann wurden die Anrufe auf mein Handy
umgeleitet." Am 4. Juli schließlich sei ein Techniker gekommen, der sich die Sache vor Ort
angesehen habe. "Er hat gesagt, das NTBA-Netzabschlussgerät sei kaputt, das hat er ausgetauscht
und alles war wieder in Ordnung", schildert Görner. "Zuvor hatte es von Versatel die ganze
Zeit geheißen, die Probleme hätten mit dem Telekom-Streik zu tun."
Görner schätzt, dass er während des Telefon-Defekts "weniger als die Hälfte des
normalen Umsatzes" hatte, "weil wir ja nur auf Voranmeldung arbeiten". Konkret beziffert er die
Einbußen auf bis zu 3000 Euro. "Versatel sagt, die Störung sei behoben und wir könnten
keine Ansprüche geltend machen. Aber das wollen wir erst mal sehen denn es ist doch Dummheit
von Versatel, nicht direkt einen Techniker vorbeizuschicken." Der Frisörmeister hat einen Anwalt
eingeschaltet und überlegt, wieder zur Telekom zu wechseln.
"Das Problem ist, dass auf der so genannten letzten Meile immer Telekomleitungen sind", erklärt
Versatel-Pressesprecher Hanno Benz auf AZ-Anfrage. "Wenn dort eine Störung auftritt, muss der
Dienstleister das mit der Telekom klären das kann einen Moment dauern." Nachdem die
Störung bekannt geworden sei, sei sofort ein Fax an die Telekom gegangen. "Unsere Technik arbeitet
so schnell sie kann und auf höchstem Niveau", versichert Benz und verweist darauf, dass Görner
ja eine Rufumleitung bekommen habe. "Wir haben unser Möglichstes getan."
Fehler im Kabel
Nach 10 Tagen gab es immerhin zwei Reaktionen des Telefonanbieters. Coenen war jetzt wieder über
die Festnetznummer zu erreichen. Netcologne hatte die Nummer auf sein Handy aufgeschaltet. Wenig
später ließ das Unternehmen die Familie wissen, dass der Fehler im Kabel der Telekom liege.
Der Hinweis war für die Familie wenig hilfreich. Aber auch der Besuch im Bergheimer Geschäft
von Netcologne und das Fax an eine spezielle Beschwerdestelle der Firma von dort aus halfen wenig. Am
12. Juli seien Mitarbeiter eines beauftragten Unternehmens aufgetaucht und hätten erklärt, es
liege an der Leitung. Dies teilte Netcologne dann später auch noch einmal mit weiter aber
geschah nichts. Irgendwann in den folgenden Tagen ging Bernd Coenens Geduld zu Ende. Er beauftragte
seinen Anwalt, dem Telefonanbieter zu schreiben. Das geschah. Und weil der Anwalt nicht nur auf
Vertragserfüllung pochte, sondern auch mögliche Schadenersatzforderungen erwähnte, ging
dann vermutlich alles ganz schnell. Seit Freitag klingelt es wieder, freut sich Jutta
Coenen. Und die Reparatur sei relativ einfach gewesen. Die letzte Etappe der Telefonleitung liegt
nämlich nicht tief in der Erde, wie zunächst vermutet, sondern ist als Oberleitung verlegt.
Telekom lenkte ein
Wir haben der Telekom den Fall der Kundin aus Kloster Lehnin geschildert. Der Bonner Konzern prüfte
den Fall und gestand im Fall des Homepage-Basic-Pakets einen Fehler eines externen Mitarbeiters ein. Die
fälschlicherweise berechneten Nutzungsentgelte sollen durch eine Gutschrift auf der Telefonrechnung
ausgeglichen werden, die Tarifumstellung vom alten Call&Surf-Comfort-Tarif auf den neuen mit
längerer Mindestvertragslaufzeit machte die Telekom "aus Kulanz" rückgängig. Jetzt
telefoniert und surft die Kundin wieder zu den Konditionen des im November 2006 abgeschlossenen alten
Call&Surf-Comfort-Tarifs.Verhalten bei ungewollten Auftragsbestätigungen
Verbraucherberichte von ungewollten Vertragsbestätigungen gibt es immer wieder, besonders auch im
Pre-Selection-Bereich. In solchen Fällen können Verbraucher sich darauf berufen, dass kein
Vertrag mit ihrem Einverständnis zustande gekommen ist. Das sollte der neuen
Telekommunikationsfirma sowie der Telekom am besten per Einschreiben mit Rückschein umgehend
mitgeteilt werden, rät die Verbraucherzentrale Brandenburg. Wer auf die Zurückerstattung
bereits gezahlter Beträge pochen will, könne Hilfe bei der Rechtsberatung der
Verbraucherzentrale oder bei einem Anwalt suchen.
"Schikane"
Ähnliches hörte der Arzt von der Telekom: "Alles ist ordnungsgemäß. Arcor kann Sie
freischalten." Duisberg: "Nicht nur meine Familie ist von dieser Schikane belastet, als Hausarzt bin ich
für meine Patienten auch privat immer telefonisch erreichbar gewesen."Übermittlungsfehler"
Die Telekom glaubt an einen Übermittlungsfehler: "Der Privatanschluss ist planmäßig zum
Wechseltermin bei uns abgeschaltet worden. Beim Wechsel eines Kunden zu einem Wettbewerber wird
technisch nicht die Leitungsführung beibehalten, sondern der Wettbewerber bestellt eine Leitung oder
nutzt freie Leitungskapazitäten, die er bereits angemietet hat", erklärt Udo Wendlandt,
Sprecher der Telekom. Das bedeute: Die Telekom habe keinen Einfluss darauf, welche Rufnummer eines
Wettbewerbers auf welcher Leitung geführt werde. Am Anschalttag sei die vorgesehene Leitung belegt
gewesen.
Telefondose war angeblich veraltet
"Er hat gesagt, meine Telefondose sei völlig veraltet", berichtet Ingrid Kappes. "Die müssten
jetzt alle ausgetauscht werden. Er könne das mal eben bei mir machen." Und schwupps, schon hatte
er die alte Dose aus der Wand geschraubt und eine neue angebracht. Der Mann habe ihr versichert, dadurch
würden ihr keine Kosten entstehen, ärgert sich Ingrid Kappes. Als sie sich die von ihr
unterschriebene "Lieferbestätigung" ansah, entpuppte die sich als Komplett-Paket für Internet
und Telefon zum Preis von 29,90 Euro. "Ich bin dem noch hinterher gerannt. Aber der war schneller."Vorsicht an der Haustür und am Telefon
Würden Verbraucher per Telefon belästigt, sollten sie auf jeden Fall genau hinhören, wozu
sie gegebenenfalls ihr Einverständnis geben, rät Hedwig Kersken. "Viele Leute sagen einfach
´ja,ja, machen sie mal´, um die lästigen Anrufer loszuwerden." In solchen Fällen gelte das
14-tägige Widerrufsrecht nicht ab dem Telefongespräch, sondern ab Eingang der schriftlichen
Auftragsbestätigung.
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