Die Telekommunikation im SPIEGEL – Teil 43 khd
Stand:  8.4.2006   (16. Ed.)  –  File: Spiegel/43.html




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  • Neuere SPIEGEL-Berichte   (44. Teil).
  • 10.02.2006: Echt scharfe Filme. (Digital-Kino)
  • 09.02.2006: Säbelrasseln der Triple-Player.
  • 06.02.2006: Yahoo und AOL wollen kostenpflichtige Mails einführen.
  • 24.01.2006: Scart-Nachfolger HDMI patzt im Test.
  • 23.01.2006: Kartellamt hat Angst vor "Bild TV".
  • 23.01.2006: Kurt Beck will ARD und ZDF werbefrei machen.
  • 19.01.2006: Telekom will 45 Call-Center schließen.
  • 17.01.2006: Telekom: Nur die Fesseln stören.
  • 17.01.2006: VDSL-Netz: Netzagentur drängt Telekom zu Gesprächen.
  • 16.01.2006: Internet: Werbung wächst.
  • 02.01.2006: Und ewig kassiert der Dialer.
  • Ältere SPIEGEL-Berichte   (42. Teil).
    Made with Mac


    U N E N D L I C H E   G E S C H I C H T E

    Und ewig kassiert der Dialer

    Seit sich Dialer-Anbieter zertifizieren lassen müssen, scheint das Problem unmäßiger Abzocke per Internet-Verbindung gelöst. Ein Trugschluss, denn kassiert wird weiterhin: entweder in noch immer gierigen Maßen – oder per Trickserei. Mit "IP-Payment" könnte die nächste Betrugswelle anrollen.

    Aus:
    Spiegel Online – 2. Januar 2006, 11.14 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    Es war einmal ... das Internet. Endlose Weiten und die Frage, wie man den Kunden für kleinere Dienstleistungen zur Kasse bitten könnte.

    Überweisungen oder Bankeinzug waren träge, teuer und umständlich, aber da gab es doch diese 0190er-Nummern. Egal ob Routenplaner oder persönliches Horoskop: Sollten Angebote kostenpflichtig sein, konnten sie ein kleines Programm zur Verfügung stellen, das eine 0190er-Nummer anwählt. Die Nummern sind teurer als andere Verbindungen, und der Nutzer bezahlt per Telefonrechnung die genutzte Leistung.

    Der Dialer war erfunden. Und die Büchse der Pandora geöffnet.

    Wildwest mit 0190   [Ed: ab 2006 nun 0900]

    "Dialer bieten eigentlich sinnvolle Bezahlmöglichkeiten", erläutert Anke Kirchner von der Verbraucherzentrale NRW die Theorie. Doch das Konzept lädt geradezu zum Missbrauch ein. Präparierte Seiten versuchten immer geschickter, dem unbedarften Surfer heimlich einen Dialer unterzujubeln.

    Dazu erschwert eine Beweislastumkehr die Lage: Der Kunde muss darlegen, nicht selbst für die strittigen, teuren Verbindungen verantwortlich zu sein. Und die Furcht, bei Verweigerung der Zahlung mit einem gesperrten Telefonanschluss dazustehen, tut ihr Übriges, auch wenn kaum jemand weiß, dass Telekom und Mitbewerber gar nicht ohne weiteres den Stecker ziehen dürfen.

    Schließlich kalkulieren manche Abzocker die von unseriösen Dialern verursachten Kosten gerade so, dass sich für die Opfer ein Rechtsstreit nicht lohnt. "Zahlen, Schweigen, Ärgern" lautet für Betroffene dann häufig die Prämisse. "Was als einfache und anonyme Zahlungsmethode im Internet gedacht war, wird seit über fünf Jahren auch von unseriösen Anbietern dazu genutzt, das schnelle Geld zu machen", resümiert die Dialerschutz.de als Anlaufstelle für Betroffene.

    Schluss mit "kostenlosem Zugangstool"

    Eine strenge Reglementierung sollte dann das Treiben beenden. Anwahlprogramme, die zu einer "Mehrwertdiensterufnummer" verbinden, müssen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) – ehemals RegTP – registriert werden.

    Quasi die Unbedenklichkeitsbescheinigung für Dialer. Und die steht – wenn auch ungeprüft – nur Programmen zu, die mit offenen Karten spielen: Der Dialer muss sich als solcher outen und etwa auch unmissverständlich über die entstehenden Kosten aufklären. Hält sich ein Anbieter mit seinen Dialern nicht an diese Regeln, muss der Verbraucher nicht zahlen. Ab Juni dieses Jahres gelten noch einmal strengere Vorschriften: Ein weiteres Hinweisfenster ist Pflicht.

    "Die Vorgaben für den Einsatz von Dialern sind inzwischen sehr verbraucherfreundlich", freut sich Anke Kirchner von der Verbraucherzentrale NRW. Sascha Borowski, Initiator von Dialerschutz.de, beschreibt die Folgen: "Die Zahl der Beschwerden über unseriöse Dialer geht seit Mitte des Jahres zurück." Trotzdem mahnen beide Experten im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE unisono: "Niemand sollte glauben, das Problem existiere nicht mehr."

    Denn auch mit regelkonformen Dialern kann zumindest der unerfahrene Surfer abgezockt werden: "Wenn Geld für Dinge kassiert wird, die es überall sonst kostenlos gibt", erklärt Sascha Borowski.

    Tatsächlich droht das Problem inzwischen unterschätzt zu werden. Jüngst verurteilte das Landgericht Bückeburg einen Anwender zur Zahlung von Dialerkosten in Höhe von knapp 1200,– Euro. Das Gericht akzeptierte die bloße Behauptung des Betroffenen nicht, die Einwahl sei unfreiwillig geschehen.

    Auch das Ende der 0190er-Nummern könnte missverstanden werden: Tatsächlich wurden die beinahe berüchtigten Nummern zum Jahresende abgeschaltet – Dialer nutzen aber ohnehin schon länger die ebenso teuren 0900-9er- Nummern. Kurz: Weder besteht grundsätzlich keine Zahlungsverpflichtung mehr noch ist das Problem schon auf technischer Ebene schlicht abgeschaltet.

    Neue Probleme

    Emsi Soft, Hersteller der Sicherheitssoftware a-squared stellt eine Verschiebung der Problematik fest: "Wir beobachten vermehrt ausländische Dialer", beschreit der Analyseprofi Andreas Haak. Neue Problemfelder sieht auch Kirchner aufziehen: "Neben Auslands- und Satelliten-Dialern wird auch das Handypayment zum Missbrauchsfeld." Dialerschutz.de bleibt gleichfalls wachsam: "Ich kann mich über Arbeit nicht beschweren", sagt Sascha Borowski, der viele Bereiche beobachtet, in denen Mehrwertdienste missbraucht werden. Ein Beispiel sind hier die Lockanrufe mit 0137- und 0190-Nummern.

    Mögliche Probleme sieht er auch beim IP-Payment aufziehen: Schlimmstenfalls könnte der Besuch bestimmter, als kostenpflichtig deklarierter Seiten zukünftig ausreichen, um Gebühren fällig werden zu lassen. Mitspielen müssen die Provider, um den Nutzer anhand der IP-Adresse zu identifizieren. "Daran arbeiten einige Anbieter mit Hochdruck", so Borowski. Die Missbrauchsmöglichkeiten beim IP-Payment liegen mit unfreiwilligen Umleitungen auf der Hand.

    "Wir wollten uns selbst überflüssig machen", erläutert Sascha Borowski seine Ziel für die im Jahr 2002 gestartete Seite Dialerschutz.de, "aber wir haben das bisher nicht geschafft." So wie es ausschaut, wird er sein Ziel auch zukünftig nicht erreichen.



    I N T E R N E T - A K T I E N

    Werbung wächst [Ed: und nervt!]

    Die Online-Werbung boomt weiter. Bereits im August hatte der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ein Wachstum des Werbevolumens um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr vorausgesagt.

    Aus:
    Spiegel Online – 16. Januar 2006, 15.00 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    "Wir gehen fest davon aus, dass diese Prognose übertroffen wird", sagt Bernd Henning vom BVDW. 2004 betrugen die Ausgaben für Werbung auf deutschen Internet-Seiten 555 Millionen Euro, im vergangenen Jahr bereits mehr als 750 Millionen Euro. Schon 2006 dürfte die Milliarden- Grenze geknackt werden. Weiter von diesem Boom profitieren könnten die Aktien deutscher Internet-Firmen, etwa United Internet (gmx.de, web.de) oder OnVista. Marktbeobachter prophezeien, dass sich die Papiere dieser Unternehmen im laufenden Jahr positiv entwickeln werden.

    Für United Internet sprächen nicht nur die steigenden Werbeeinnahmen, sondern auch die Synergieeffekte nach der Übernahme von web.de, sagt Oliver Gertz von der Agentur Beyond Interactive in Düsseldorf. Neben der klassischen Banner-Werbung blüht vor allem die sogenannte Suchwort-Vermarktung. Der BVDW rechnet für 2005 mit einem Zuwachs von 46 Prozent. Diese Werbeform wird hierzulande weitgehend von der US-Firma Google dominiert und war "der Megatrend des vergangenen Jahres", so Gertz. Seit dem Börsengang von Google im August 2004 hat sich der Preis der Aktie denn auch mehr als verfünffacht.



    H O C H G E S C H W I N D I G K E I T S N E T Z

    Netzagentur drängt Telekom zu Gesprächen

    Das geplante VDSL-Netz verspricht Datendurchsatzraten bis zu 50 Mbit/sek – und weil das außer der Telekom niemand hinbekommt, erhofft die sich satte Gewinne. Am besten, ohne dass ihr jemand in die Preise hineinredet, doch da machen weder EU noch Netzagentur mit. Die drängt nun zum Dialog.

    Aus:
    Spiegel Online – 17. Januar 2006, 16.45 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BONN (xxx). Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hat die Deutsche Telekom in einem Zeitungsinterview für den Aufbau des VDSL-Netzes zum Dialog mit den Wettbewerbern geraten. "Die Telekom wäre sicher gut beraten, wenn sie eine derartige Investition mit anderen Markteilnehmern diskutiert und auf freiwilliger Basis Konditionen erarbeitet, die alle zufrieden stellt", sagte Kurth der Börsen-Zeitung.

    Im Falle einer einvernehmlichen Lösung stellte Kurth Regulierungsfreiheit in Aussicht. "Das Telekommunikationsrecht geht grundsätzlich vom Vorrang von Vereinbarungen zwischen den Marktteilnehmern aus", sagte Kurth weiter. Erst bei einem Scheitern werde die Regulierung erforderlich. Zunächst wolle er jedoch abwarten, ob die von der Telekom durch den Netzausbau in Aussicht gestellten neuen Märkte tatsächlich entstehen.

    Das neue Hochgeschwindigkeitsnetz der Telekom soll die Datenübertragung gegenüber dem derzeitigen T-DSL-Basisangebot beschleunigen und damit als Multimedia-Vertriebskanal tauglich machen. Anders als das bisherige DSL-Netz basiert VDSL nicht mehr auf einer Kupferleitung. Die Daten werden mit hoher Geschwindigkeit über ein Glasfasernetz übertragen.

    Der Aufbau der Glasfasernetze für die Very High Data Rate Digital Subscriber Line (VDSL) soll nach Darstellung der Telekom drei Milliarden Euro kosten. Die Telekom-Wettbewerber United Internet und freenet.de haben bereits ihre Bereitschaft erkennen lassen, sich an den Investitionen für das VDSL-Netz zu beteiligen. Als Maßstab für die Beteiligung soll die Höhe der bisherigen Anteile im DSL-Markt dienen. Von Seiten United Internets wurde eine Größenordnung von 500 Millionen Euro kürzlich als "nicht unrealistisch" bezeichnet.

    Ende des vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission entschieden, dass die Telekom ihren Mitbewerbern Zugang zu ihrer Breitbandinfrastruktur und grundsätzlich auch zu ihrer VDSL-Struktur gewähren muss. Das aber will die ganz und gar nicht: Die Telekom drängt weiterhin darauf, die Preise für die Nutzung des zu schaffenden VDSL-Netzes selbst und ohne jede Regulierung bestimmen zu können.



    D E U T S C H E   T E L E K O M

    Nur die Fesseln stören

    Anders als Konkurrent France Telecom hält die Deutsche Telekom an ihrem Geschäftsausblick fest. Aber alles könnte noch viel besser sein, wenn nur die Regulierungsbehörde mehr Freiheiten ließe und die Richter die Fusion mit T-Online genehmigten.

    Aus:
    Spiegel Online – 17. Januar 2006, 17.56 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BERLIN/BONN. Die Verzögerung der T-Online-Übernahme schmeckt den Telekom-Bossen überhaupt nicht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFX könnten nach konzerninternen Schätzungen 438.000 zusätzliche Kunden für das Hochgeschwindigkeitsnetz DSL gewonnen werden, wenn das Oberlandesgericht der Klage auf eine sofortige Eintragung der Fusion in das Handelsregister stattgeben würde.

    Nach einer Fusion erwartet der Bonner Konzern eine deutlich geringere Wechselrate von DSL-Kunden als bei einem getrennten Fortbestand von T-Online und Telekom. Denn dann könnte die Telekom Internet und Festnetztelefonie aus einer Hand anbieten und so Kunden davon abhalten, zu Konkurrenten zu wechseln. Auch die Gewinnung von Neukunden würde erleichtert werden.

    T-Online war mit seiner Klage in erster Instanz gescheitert und hatte daraufhin beim Oberlandesgericht Frankfurt Beschwerde eingelegt. Das Gericht will in den kommenden Wochen seine Entscheidung bekannt geben. Sollte das OLG erst im Februar ein Urteil fällen, dann würde sich die Fusion gemäß dem Verschmelzungsvertrag um mindestens ein halbes Jahr verzögern. Sollte die Klage abgewiesen werden, dann könnte die Transaktion nach Einschätzung von Experten für Jahre auf Eis liegen.

    Auch durch die Regulierungsbehörde fühlen sich Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und seine Kollegen behindert. Die Behörde solle lieber über regulatorische Rahmenbedingungen nachdenken, die Investitionen attraktiv machen, forderte Ricke. "Der regulatorische Rahmen für die Märkte der elektronischen Kommunikation ist für anstehende und künftige Investitionen von zentraler Bedeutung", sagte er in Berlin.

    Streitpunkt: Zugang zum VDSL-Netz

    Was Ricke so stört, ist die Aussicht, das von der Telekom für viel Geld errichtete VDSL-Datennetz mit seinen Konkurrenten teilen zu müssen. Wenigstens eine Zeitlang, so die Bedingung, solle der Konzern selbst entscheiden können, wer in welchem Maß Zugangsrechte bekommt. Bis Mitte 2007 will der Konzern das Kupferkabelnetz in den 50 größten deutschen Städten mit Glasfaser aufrüsten. Das neue Netz soll den Datenverkehr mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde erlauben.

    Die Konkurrenten der Telekom dagegen befürchten durch das neue Netz ein Monopol und fordern eine Regulierung. Auch die Bundesnetzagentur und die EU-Kommission sind der Ansicht, dass das neue Netz unter bestimmten Bedingungen sehr wohl reguliert werden könnte.

    Lieber wäre es dem Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, aber noch, das sich die Unternehmen selbst einigen. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn man den Dialog sucht und die Einigungsmöglichkeiten findet", sagte Kurth. "Regulierung brauchen wir nur als ultima ratio, wenn bestimmte Dinge scheitern und wenn kein neuer Markt entsteht." Volkswirtschaftlich, aber auch im Interesse der einzelnen Unternehmen könne eine gemeinsame Nutzung sinnvoll sein.

    Prognosen zum Geschäftsverlauf bestätigt

    United Internet und freenet hatten der Telekom bereits angeboten, das Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz mitzufinanzieren. Die Investitionsbeiträge sollten sich am Marktanteil der Unternehmen orientieren. Ob die Telekom grundsätzlich bereit wäre, Dritte an dem Projekt zu beteiligen, wollte ein Sprecher nicht sagen.

    Doch aller Schwierigkeiten zum Trotz: Die Prognosen zum Geschäftsverlauf hält die Telekom aufrecht. "Von uns sind keine schlechten Nachrichten zu erwarten", sagte Finanzchef Karl-Gerhard Eick heute in Berlin mit Blick auf 2005 und 2006. Die Telekom habe in den vergangenen Jahren ihre Prognosen eingehalten und er sei zuversichtlich, dass dies wieder geschehe. Es sei aber noch zu früh, um etwas über den Geschäftsverlauf im vierten Quartal zu sagen, ergänzte Eick.

    In der vergangenen Woche hatte ein nach unten korrigierter Geschäftsausblick von France Telecom der Branche Kursverluste beschert. Die Telekom erwartet für 2005 einen Umsatz zwischen 59,5 und 60 Milliarden Euro, der 2006 auf 62,1 bis 62,7 Milliarden Euro steigen soll. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll 2005 bei 20,7 bis 21 Milliarden Euro liegen und 2006 wegen angekündigter Investitionen für die Kundengewinnung auf 20,2 bis 20,7 Milliarden Euro sinken.



    K A H L S C H L A G

    Telekom will 45 Call-Center schließen

    Die Deutsche Telekom will in den kommenden Monaten fast die Hälfte ihrer knapp 100 Call-Center schließen. Jobs sollen dabei jedoch nicht wegfallen, versichert das Unternehmen. Gewerkschafter befürchten trotzdem, dass der Konzern mit den Schließungen Personal vergraulen will.

    Aus:
    Spiegel Online – 19. Janaur 2006, 16.07 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BONN (xxx). Bis zur Mitte des Jahres soll es nur noch 51 statt wie bisher 96 Call-Center in der Festnetzsparte T-Com geben. Den betroffenen 3300 Beschäftigten will das Unternehmen Jobs an den verbleibenden Standorten anbieten. Die drastische Verschlankung des Call-Center-Bereichs solle die Effizienz des Beratungsangebots erhöhen und die Kosten senken, erklärte ein Firmensprecher. An weniger Standorten sollen mehr Mitarbeiter tätig sein. Das werde die Erreichbarkeit und damit die Servicequalität verbessern.

    Die Gewerkschaft Ver.di hält dieses Argument für vorgeschoben. Der geplante Umbau sei ein "Kahlschlag", erklärte der Ver.di- Telekom-Experte, Lothar Schröder. "Das Streichkonzept bei den Telekom-Call-Center ist beschäftigungspolitisch und regionalpolitisch unzumutbar." Unter den Maßnahmen hätten vor allem Frauen und Teilzeitbeschäftigte zu leiden.

    Die Pläne seien außerdem nicht dazu geeignet, die Service-Qualität zu verbessern. Vielmehr müsse die Maßnahme im Zusammenhang mit dem Stellenabbau des Konzerns gesehen werden: Mit der Personalverschiebung in den Call-Centern sollten offenkundig Beschäftigte vergrault werden. So wolle der Konzern schlicht Kosten sparen. T-Com beschäftigt derzeit mehr als 15.000 Mitarbeiter in den Call-Centern.

    Die Nachricht von der Schließung vieler Call-Center-Standorte kommt nur einen Tag nachdem die Gespräche zwischen der Telekom und der Gewerkschaft über den geplanten Jobabbau bei dem Konzern ergebnislos abgebrochen und auf Anfang Februar vertagt wurden. Bis 2008 will die Telekom in Deutschland 32.000 Stellen abbauen, 20.000 davon bei T-Com. So sollen die Kosten von 2009 an um 1,7 Milliarden Euro gesenkt werden.

    Der Personalabbau soll über Vorruhestands- und Abfindungsregelungen erfolgen, auf betriebsbedingte Kündigungen will die Telekom verzichten. Die Gespräche mit der Gewerkschaft über diese Pläne seien jedoch "äußerst schwierig", wie ein Ver.di- Sprecher gestern Abend erklärte. In einzelnen Bereichen hätten sich die beiden Seiten allerdings angenähert.



    R E K L A M E V E R B O T

    Kurt Beck will ARD und ZDF werbefrei machen

    Wenn es nach Kurt Beck geht, sollen die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Hörfunkstationen mittelfristig auf Werbung verzichten. Wie die Sender dann ihre Finanzierung sichern könnten, ist aber auch dem Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder noch nicht klar.

    Aus:
    Spiegel Online – 23. Januar 2006, 20.40 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BERLIN. "Ich möchte mich nicht auf einen Zeitrahmen festlegen", erklärte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident zu seinen Plänen deshalb auch bei der Übergabe des Berichts der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in Berlin. Erst sei die von der ARD angestrebte Entscheidung des Verfassungsgerichts über die Werbung abzuwarten.

    Für das Sponsoring gelte der Plan außerdem nicht, weil dies zum Teil Vorbedingung für die Übertragung von Sportveranstaltungen sei, erklärte Beck. Der SPD-Politiker warnte vor übereilten Schlüssen, da die Fernsehgebühren nach KEF-Berechnungen ohne Werbeeinnahmen um 1,42 Euro im Monat steigen müssten.

    Nach Einschätzung der Kommission kommen die Sender mit dem Finanzrahmen für die Jahre 2005 bis 2008 aber zurecht. Gebührenerhöhungen sind bis dahin demnach nicht nötig. "Sie werden mit den reduzierten Gebühren auskommen", sagte Kommissionschef Rainer Conrad über die zu der Gruppe gehörenden Hörfunk- und Fernsehsender. Am Ende werde eine schwarze Null stehen.

    Mittlerweile würden die Anstalten günstiger produzieren als im Jahr 1983. Beck forderte die Sender auf, keine neuen Schulden mehr zu machen, wenn die Kredite am Ende der Finanzperiode 2008 abgebaut worden sind. "Ich bin froh, dass sich die Anstalten den Herausforderungen stellen", sagte Beck. Die Aufgabe sei nicht einfach, aber lösbar. Deutlich Einbußen beim Programm sieht der Chef der Rundfunkkommission dadurch nicht. Zwar könnte es mehr Wiederholungen geben, doch ohne dass dies der Zuschauer als merkliche Einbuße der Qualität empfinde.

    Conrad wies einen Bericht des Magazins Focus zurück, demzufolge den Sendern durch Gebührenbefreiungen für sozial Schwache und säumige Zahler bis zu 12 Prozent der möglichen Einnahmen verloren gehen. "Das ist ein Vogel, der sich zu einer Ente entwickelt hat", sagte er. Die Mindereinnahmen seien von der Kommission längst berücksichtigt worden.



    V E T O   G E G E N   S P R I N G E R S   T V - P L A N

    Kartellamt hat Angst vor "Bild TV"

    Der Schutz des Wettbewerbs auf dem Fernsehwerbemarkt und die starke Stellung der "Bild"-Zeitung sind die Hauptgründe für das Veto des Bundeskartellamts gegen die ProSiebenSat.1-Übernahme durch den Springer Verlag. Doch das "Bild"-Mutterhaus will seine Pläne nicht aufgeben.

    Aus:
    Spiegel Online – 23. Januar 2006, 22.33 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    MÜNCHEN. Auf dem Fernsehmarkt gebe ein Duopol zwischen der ProSiebenSat.1 AG und der RTL-Gruppe des Medienkonzerns Bertelsmann, erklärt das Bundeskartellamt in der 79-seitigen Untersagungsverfügung der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge. Durch eine Übernahme von ProSiebenSat.1 durch Springer würde die "kollektive marktbeherrschende Stellung" dieser beiden Senderketten unzulässig weiter verstärkt. Die Verfügung will die Wettbewerbsbehörde heute offiziell vorstellen.

    Die "Bild"-Zeitung stelle bisher die "alleinige Ausweichmöglichkeit" im Printbereich für solche Kampagnen dar, heißt es der SZ zufolge darin. Diese Konkurrenz würde im Fusionsfall entfallen. Springer und Bertelsmann "müssten dann bei der Preisgestaltung für Fernsehwerbung keine Rücksicht mehr" auf die Anzeigenpreise von "Bild" nehmen. Für Wirtschaft, Handel und Industrie entfiele die letzte Gelegenheit, bei bundesweiten Werbekampagnen für ein breites Publikum nicht auf eine dieser Fernsehfamilien angewiesen zu sein.

    Außerdem sei zu befürchten, dass "Bild" im Zusammenspiel mit den Sendern der ProSieben-Gruppe ihre dominierende Stellung bei der Boulevardpresse weiter ausbauen könne. Eine "Cross-Promotion" zugunsten von "Bild" sei zu erwarten, die Zeitung könne sich dann "neue Leserschichten erschließen". Das Kartellamt verweist zudem auf die aus seiner Sicht unerwünschte Möglichkeit, eine Sendung "Bild TV" in den Programmen der ProSieben-Gruppe einzuführen.

    Bereits am Nachmittag hatte Springer die Öffentlichkeit über das Veto der Wettbewerbsbehörde informiert. Die Untersagung sei heute erwartungsgemäß zugestellt worden, sagte Verlagssprecherin Edda Fels. Das Verbot war auch von Beobachtern erwartet worden. Böge hatte immer wieder schwere kartellrechtliche Bedenken gegen die Pläne zur Schaffung des zweitgrößten deutschen Medienkonzerns nach der Bertelsmann-Gruppe geäußert.

    Vor dem Kartellamt hatte mit der Medienkommission KEK auch die zweite zuständige Institution ihr Veto gegen die Fernsehpläne Springers eingelegt. Das einhellige Nein der Wettbewerbsbehörde und der Medienaufsicht bedeutet aber noch nicht das Aus für die Übernahmepläne von Springer. Als Ausweg bleibt dem Verlag noch der Weg vor Gericht oder ein Antrag auf Ministererlaubnis. Diese kann nach dem Gesetz erteilt werden, wenn ein überragendes Interesse der Allgemeinheit besteht oder die gesamtwirtschaftlichen Vorteile überwiegen. Das Veto der Medienaufsicht KEK kann noch durch eine Drei-Viertel-Mehrheit der Landesmedienanstalten gekippt werden.

    Die verbleibenden Optionen will der Verlag offenbar auch ausschöpfen. "Nach dem heutigen Eingang der erwarteten Untersagungsverfügung wird die Axel Springer AG die ihr zur Verfügung stehenden Rechtsmittel und Optionen prüfen", teilte Springer mit.

    Springer hat mächtige Befürworter

    Sollte Springer wirklich alle Wege ausprobieren, stehen die Chancen des Verlags nicht schlecht, die Fusion doch noch durchzusetzen. Der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Wolf-Dieter Ring, kritisierte die Forderung des Kartellamts bereits als völlig falsch. "Ich fürchte dann um die Wettbewerbsfähigkeit der zweiten privaten Sendergruppe, die ja schon jetzt kleiner als Bertelsmann ist", sagte Ring der Süddeutschen Zeitung. Springers Angebot, "kein Bild-TV zu veranstalten sowie 'Bild' und die Sender nicht gemeinsam zu vermarkten", sollte medienrechtlich abgesichert werden: "Das ist eine gute Lösung", warb der bayerische Medienwächter.

    In Abstimmung mit der rheinland-pfälzischen Medienanstalt wolle die BLM deshalb die Direktorenkonferenz der 15 Landesmedienanstalten im Fall Springer anrufen, sagte ein Sprecher in München. "Auch andere Medienanstalten haben schwere Zweifel" am Vorgehen der KEK, erklärte Ring. Die KEK interpretiere die TV-Gesetze falsch, eine Korrektur sei nötig. Nach den Maßstäben der KEK müsste auch Bertelsmann mindestens einen Fernsehsender verkaufen – entweder RTL oder RTL2 und Vox. Denn nach der Rechnung der KEK käme Springer mit ProSiebenSat.1 auf 42 Prozent, Bertelsmann auf 37 Prozent Marktanteil und damit über die gesetzlich zulässige Grenze von 25 bis 30 Prozent. "Dieses Rechenmodell ist total verfehlt", sagte Ring.

    Auch die Aussichten auf eine Ministererlaubnis, die das Veto des Kartellamts obsolet machen würde, sind nicht schlecht. Zwar hält sich Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) noch bedeckt: Falls Springer einen entsprechenden Antrag stelle, werde man ihn innerhalb der vorgegebenen Fristen prüfen, hieß es lediglich aus dem Ministerium.

    Doch der Druck zumindest aus der Union, die Übernahme per Ministerentscheid durchzusetzen, ist groß. Zuletzt hatte am Wochenende der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) seinen Parteifreund Glos dazu aufgefordert. Die Übernahme wäre "das Beste für die Zukunft", meinte Huber. Auch Hessens Ministerpräsident Roland Koch und der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) haben sich bereits dafür eingesetzt, dass das Geschäft zu Stande kommt.

    Die Medienkommission der SPD werde am kommenden Montag über die Springer-Pläne beraten, sagte der Vorsitzende des Gremiums, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck. Auch er lehnt die Übernahme offenbar nicht grundsätzlich ab. Man sollte nach derzeitigem Stand "die Chance ausloten", einen Teil der Vorschläge der Medienkommission KEK umzusetzen, sagte er. So seien die Ideen zur Sicherung redaktioneller Freiheit wert, aufgegriffen zu werden. Die Vorschläge zu einem weit gehenden Eingriff in die unternehmerische Freiheit seien jedoch ein Schritt zu viel. Zu den KEK-Vorschlägen gehörte es, die Programmverantwortung bei Sat.1 oder ProSieben einem unabhängigen TV-Beirat zu übertragen, der außerdem auch personelle und wirtschaftliche Kompetenzen haben sollte.



    H O C H A U F L Ö S E N D E S   F E R N S E H E N

    Scart-Nachfolger HDMI patzt im Test

    Die HDMI-Schnittstelle soll den altehrwürdigen Scart-Anschluss beerben. Doch das für HDTV unumgängliche Digitalkabel macht mehr Probleme als gedacht, wie das Magazin video herausfand / [Ed-Fazit: Kauf vertagen, bis diese Industrie ‚High Quality‘ liefert].

    Aus: Spiegel Online – 24. Januar 2006, 14.30 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    Ein digitales Signal kennt zwei Zustände: "An" und "Aus". So weit, so einfach. Richtig kompliziert wird der im Grunde simple Vorgang in einem HDMI-Kabel, das eine gigantische Fülle unterschiedlicher Informationen von der HDTV-Set-Top-Box zum Display oder Beamer übertragen muss. Dazu gehören hoch auflösende Videobilder, digitaler Ton sowie verschiedene Steuerinformationen.

    Und die Frage, wer mit wem darf, also: welches Gerät welche Signale bekommt. Für die Antwort ist HDCP zuständig, die "High-Bandwidth Digital Copy Protection".

    Doch manchmal scheint dieser Kopierschutz etwas überfordert zu sein. Im Test des Pace DS 810 HD – einem der ersten HDTV-fähigen Satelliten- Receiver für Premiere überhaupt –, kam es an unterschiedlichen TV-Geräten und Beamern immer wieder zu Verzögerungen, wenn die Tester von einem nicht kopiergeschützten HDTV-Kanal auf "Premiere HD Film" mit HDCP umschalteten. Mal blitzte das Bild grünlich auf, mal spratzelte für eine halbe Sekunde graues Schneegestöber über den Bildschirm, oder es knackte auf den Lautsprechern. In einigen Fällen hielt die Störung sogar länger an.

    Zicken im HD-ready-Test

    Nicht nur für video war diese Erkenntnis Grund genug, dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Zusammen mit den HDTV- Spezialisten vom Pay-TV-Sender Premiere, dem deutschen Pace-Vertrieb und mit
     

    Dieser Artikel stammt aus:

    Video – Heft 2/2006 –
    Das Test-Magazin für DVD, TV, Videorecorder, Camcorder und Home- Cinema.


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  • tatkräftiger Unterstützung einer Münchner Media-Markt-Filiale wurden Ende Dezember über 100 HD-ready- Geräte auf ihre Kompatibilität mit dem DS 810 HD von Pace geprüft.

    Ergebnis: Die meisten Fernseher und Beamer spielten mit dem Pace-Receiver zusammen, aber eben nicht alle. Einige HD-ready-Geräte störten beim Umschalten auf einen kopiergeschützten Sender mit unschönen Bild- und Toneffekten.

    Welche HD-Komponenten beim Empfang zicken und welche nicht, stellt video demnächst in einer Übersicht bereit. Doch woran liegt's überhaupt, dass nicht alle Beteiligten per HDMI zusammenspielen?

    Wenn zwei Geräte über HDMI Kontakt aufnehmen, dann tauschen sie über die Digital-Verbindung verschiedene Informationen aus. Sie stellen sich einander mit ihrem Gerätetyp vor und klären, ob das TV-Gerät die eingestellte Bildauflösung verarbeiten kann. Und im Falle HDCP-geschützter Inhalte fragt die Set-Top-Box auch ab, ob das TV-Gerät sich an die Regeln des Kopierschutzes hält.

    Eine Frage des Timing

    Auf diese Frage muss der TV nach einer bestimmten, sehr kurzen Zeit antworten, sonst gibt's keine weiteren Bildsignale.

    Diese Kommunikation klappt nicht mit allen Gerätekombinationen. Den Grund vermuten HDTV- Experten in minimalen Abweichungen im Timing der digitalen Kommunikation. Da verschiedene Hersteller HDMI- Treiberbausteine liefern, können sich deren Signaltakte und -Formen im Nano-Sekundenbereich unterscheiden, so dass die Kopierschutz- Infos nicht rechtzeitig ankommen [Ed: das heißt also, die technischen Protokolle sind nicht ausreichend durchdacht worden, und offensichtlich hatten diese HDMI/HDCP- Macher, die wohl nur den Kopierschutz im Sinn hatten, noch nie etwas von fehlertoleranten Protokollen à la TCP gehört].

    So kann es durchaus passieren, dass etwa ein DVD-Player mit seinem – ebenfalls per HDCP geschützten – HDMI-Ausgang mit einem TV zusammenarbeitet, der Pace jedoch Probleme macht. Aber auch Qualität und Länge des HDMI-Kabels beeinflussen das Ergebnis.

    Problemfall AV-Receiver

    Wie sensibel diese Connection ist, zeigt ein Beispiel aus dem aktuellen TV-Test: Per 15-Meter-HDMI-Kabel mit dem Pace verbunden, verunzierte der Philips die Bilder des Spielfilmkanals mit Bildfehlern, der JVC zeigte Schneegestöber. Nach dem Wechsel auf ein 5 Meter langes HDMI-Kabel zeigten beide den kopiergeschützten Filmkanal ohne Probleme an.

    Mit dieser Verbindung gelang übrigens allen in der Redaktion verfügbaren HDready-TVs die HDTV-Darstellung.

    Schwieriger wurde es, als die Tester die HDMI-Verbindung zunächst zu einem entsprechend bestückten AV-Receiver und von dort zu einem Beamer führten. Alle verfügbaren AV-Receiver mit HDMI leiteten zwar die Bilder nicht kopiergeschützter HDTV-Kanäle weiter, den HD-Filmkanal mit seinem HDCP-Kopierschutz aber ließen die meisten nicht durch.

    Eine Systematik dahinter ist nur schwer zu erkennen. Die aktuellen Denon-Modelle AVR-3806, -4306 und AVC-A 11 XV sowie der brandneue Onkyo TX-DS 803 und der Pioneer VSX-AX 4 sperrten HDCP-geschützte Programme vom Pace.

    Die einzigen AV-Receiver aus dem video-Gerätefundus, die alle HDTV-Programme via HDMI weiterleiteten, waren – nach einigem Spratzeln im Bild – der Marantz SR-9600 sowie –- ohne Probleme – die Receiver- Referenz Onkyo TX-NR 5000 und der neuen Yamaha RX-V 2600. Während Yamaha und Marantz dabei auch den Ton via HDMI verarbeiten, schaltet der Onkyo Audiound Videosignale nur zum TV durch.

    Dabei spielen HDMI-taugliche AV-Receiver im HDTV-Gerätepark eine wichtige Rolle, denn die meisten HD-ready-TVs und -Beamer haben nur eine DVI- oder HDMI-Buchse. Deshalb muss ein HDMI-bestückter AV-Receiver oder ein spezieller Umschalter HDMI-Signale etwa von DVD-Player und Set-Top-Box entgegennehmen und die Signale des gewählten Zuspielers weiterleiten.

    Die Hersteller müssen diese Probleme schnellst möglich in den Griff bekommen. Denn mit Grieselbildern, verweigerter Kommunikation oder Zwangs-Umstecken kommt HDTV kaum in Fahrt [Ed: man glaubt es kaum, daß sich die Industrie mit diesem HDMI/HDCP-Murks auf den Markt wagt — vermutlich halten sie die Konsumenten für blöd].



    P R E M I U M   S P A M

    Yahoo und AOL wollen kostenpflichtige Mails einführen

    Zwei der größten E-Mail-Anbieter der Welt wollen künftig spezielle Mails gegen Geld anbieten. Ein kostenpflichtiger Dienst soll Nachrichten sicher ans Ziel bringen, vorbei an den hauseigenen Spamfiltern. Für Nutzer dürfte der neue Dienst Ungemach mit sich bringen.

    Aus:
    Spiegel Online – 6. Februar 2006, 17.21 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    INTERNET. Inhaber von kostenlosen E-Mail-Konten kennen das Problem: Eine Adresse, die etwa auf "yahoo.de" oder oder gar "hotmail.com" endet, kann es manchmal schwierig machen, seine Netz- Botschaften auch ins Ziel zu bringen. Denn gerade Freemail-Adressen werden bevorzugt von Spammern für ihre Zwecke missbraucht – und deshalb von Spamfiltern mit besonderer Aufmerksamkeit geprüft. So manche von einem kostenlosen Konto aus versandte Nachricht erreicht ihren Empfänger deshalb nicht.

    Yahoo und AOL, beide unter den weltgrößten E-Mail-Anbietern, wollen nun Abhilfe schaffen – kostenpflichtige Abhilfe. Einen Viertel-US-Cent bis einen Cent wird es schon bald kosten, E-Mails sicher an den Junkmail-Filtern der Großen vorbeizuschleusen. Die mit solchen elektronischen Briefmarken versehenen E-Mails sollen dann ohne Umwege in die Briefkästen der Empfänger gelangen und sich dort durch ein spezielles Siegel als vertrauenswürdig ausweisen.

    Sowohl AOL als auch Yahoo filtern E-Mails schon seit längerem routinemäßig, um das Spam-Problem in den Griff zu bekommen. Gerade von Unternehmen verschickte Serienmails landen deshalb häufig im elektronischen Mülleimer – und eben die eine oder andere Privatmail.

    "Anders als andere Post"

    Ein AOL-Sprecher sagte: "Wir hörten nicht nur von Mitgliedern, sondern auch von E-Mail-Partnern, dass sie eine andere Methode wollten, E-Mails zu übermitteln, die im Posteingang auffallen und die Zustellung sicherstellen würde." Gegenüber der New York Times verglich der Sprecher den Dienst mit Einschreiben auf dem herkömmlichen Postweg. Auch dies sei eine Möglichkeit, wichtige Postsachen sicher "anders als andere Post" ans Ziel zu bringen.

    Der neue Service werde deshalb in den kommenden 2 Monaten an den Start gehen. Bei Yahoo hieß es ebenfalls, in den nächsten Monaten werde der neue Premium-Dienst zur Verfügung stehen – jeweils nur für Firmen- und nicht für Privatkunden.

    Dass es nun plötzlich kosten soll, E-Mails an den unternehmenseigenen Spamfiltern vorbeizubringen, stellt die bisherige Logik der elektronischen Post auf den Kopf. In Wahrheit wird hier kein Sonderbriefträger dafür bezahlt, Post auch ganz sicher abzuliefern, vielmehr wird quasi der Hausmeister dazu angehalten, beim routinemäßigen Wegwerfen der Werbeblättchen in den Briefkästen etwas mehr Vorsicht walten zu lassen. Denn der Service kann nicht die Zustellung durch die Datenleitungen des Internet sicherer machen – sondern nur sicherstellen, dass Nachrichten nicht fälschlicherweise als Spam aussortiert werden.

    Zweiklassen-E-Mail

    Profitieren wird von dem Angebot zunächst vor allem die Firma Goodmail Systems, die für die Umsetzung verantwortlich ist. "Hier geht es nur darum, die Verbraucher vor Spam, Phishing, Viren und Betrug zu schützen", sagte Goodmail-Chef Richard Gingras der USA Today.

    Tatsächlich bedeutet der neue Dienst aber, dass, zumindest für Unternehmen, plötzlich Porto für E-Mails fällig wird. Zunächst sollen vor allem Banken, Onlineshops und andere Versender von Massen-E-Mails zu den Kunden gehören – ein Geschäft mit Privatleuten sieht Goodmail vorerst nicht. De facto wird es somit – für die Kunden der teilnehmenden Anbieter – E-Mails erster und zweiter Klasse geben.

    Die Frage ist, was dann mit den Nachrichten passiert, die keinen Goodmail-Stempel tragen. Privatversender und zahlungsunwillige Unternehmen könnten E-Mail "genauso wie in der Vergangenheit" verschicken, erklärten Sprecher von Yahoo und AOL – was wiederum die Frage aufwirft, warum dann irgendjemand Geld für den neuen Dienst bezahlen sollte.

    Der Verdacht liegt nahe, dass Nachrichten, für die nicht eigens bezahlt wurde, dann mit geringerer Sorgfalt behandelt werden – sie also möglicherweise noch eher als früher versehentlich im Spamfilter verschwinden. Die Motivation, die Filter zugunsten der Mail-Versender zweiter Klasse ständig anzupassen, könnte bei den Unternehmen durchaus sinken. Denn an denen verdient man ja nichts.

    Es könnte gut sein, dass für AOL- und Yahoo-Kunden deshalb zunächst vor allem eine Konsequenz entsteht: Dass sie ihren Spamfilter-Ordner in Zukunft wieder gründlicher nach versehentlich als Abfall Aussortiertem durchsuchen müssen. Viele Unternehmer, die unter anderem vom Marketing per E-Mail leben, fürchten, die gebührenpflichtigen Mails könnten ihre Kalkulationen und damit ihre Geschäftsmodelle ruinieren. Für die Nutzer wird das Ganze vor allem lästig. [mehr]



    S U P E R - D S L

    Säbelrasseln der Triple-Player

    Nicht nur die Deutsche Telekom, sondern auch Arcor, Hansenet und NetCologne planen den Aufbau superschneller Datennetze, die gleichzeitig Internet, Telefongespräche und Fernsehen übertragen können. Wer macht den Anfang beim sogenannten Triple Play?

    Aus: Spiegel Online – 9. Februar 2006, 17.12 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    DEUTSCHLAND. Es wird mächtig gepokert beim Bau der Glasfasernetze, die Voraussetzung sind für VDSL – das superschnelle Internet mit bis zu 50 Megabit/s. Dies ist 50-mal schneller als bei heute üblichen DSL-Anschlüssen. Die hohe Datenrate ist notwendig, um Fernsehbilder zu streamen, auch in HD-Auflösung, und gleichzeitig über die Leitung surfen und telefonieren zu können. Von dieser sogenannten Triple-Play-Technik verspricht sich die Deutsche Telekom ein großes Geschäft.

    Mehrere Milliarden Euro will Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke in deutschen Großstädten investieren. Das Glasfaserkabel soll möglichst nah bis an die Häuser der Kunden verlegt werden. Doch Ricke will das Geld nur dann ausgeben, wenn ihm die Politik zusichert, dass kein Konkurrent das neue Telekom-Netz mitnutzen darf. Die EU-Kommission hält jedoch nichts von derartigen Plänen.

    Ungemach droht der Telekom womöglich nicht nur von der Regulierungsbehörde und der EU, sondern auch von der Konkurrenz, die mit eigenen Glasfasernetzen vorpreschen könnte. Arcor hat bereits konkrete Absichten geäußert. Hansenet erwägt ein VDSL-Netz für die Stadt Hamburg. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" prüft NetCologne in Köln ebenfalls den Aufbau einer Glasfaserinfrastruktur.

    VDSL: DIE TECHNIK FÜR TRIPLE PLAY
    Aus: Spiegel-Online, 9.2.2006.
    Die heute üblichen ADSL-Verbindungen mit Downloadraten von 1 bis 3 Mbit/s reichen für Triple Play nicht aus. Allein der Videostream benötigt 1,5 bis 2 Mbit/s, für HDTV sind es sogar 5 bis 8 Mbit/s. Hinzu kommen IP-Telefonie und der Traffic beim Surfen.

    Der kommende Standard VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) ermöglicht Datenraten von bis zu 50 Mbit/s über die herkömmliche Telefonleitung. Die Datenrate sinkt allerdings mit zunehmender Länge der Leitung. Deshalb plant die Telekom den großflächigen Ausbau von Glasfasernetzen, so dass quasi nur noch auf den letzten Metern bis zum Kunden Kupferkabel liegt. VDSL 2 soll sogar bis zu 100 Mbit/s erreichen.

    Auch die Kabelnetzbetreiber setzen auf Triple Play und sind dabei, ihre Netze für Internet und Telefonie aufzurüsten. Kabel Deutschland bereits hat ein entsprechendes Paket zum Preis von 30 Euro im Angebot. Es ist jedoch nicht bundesweit verfügbar.

    In das Thema High Speed Internet sei eine "gewaltige Dynamik" gekommen, sagte Rainer Lüddemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes der regionalen und lokalen Telefongesellschaften (Breko) der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Es gebe bei vielen Verbandsmitgliedern Überlegungen in diese Richtung.

    Lüddemanns hält es durchaus für möglich, dass auch Telekom- Konkurrenten als marktbeherrschend in ihrem jeweiligen Netz und damit als regulierungsbedürftig angesehen werden könnten. Diese müssten ihr Netz in der Folge für andere Anbieter öffnen. Kein Wunder, dass alle Anbieter derzeit vor allem große Ankündigungen hinausposaunen – sich mit konkreten Schritten aber zurückhalten.

    Die Telekom möchte für ihr geplantes Netz zumindest vorübergehend von der Regulierung befreit werden. Nur so sollen sich angeblich die Investitionen rechnen. In einem ersten Schritt will das Unternehmen bis zum Sommer für 500 Millionen Euro zehn Metropolen, darunter Hamburg, anschließen. Bei einem Regulierungsverzicht will die Telekom dann bis Ende 2007 in 40 weiteren Städten Glasfaser einziehen und damit insgesamt mehr als drei Milliarden Euro investieren.



    D I G I T A L E S   K I N O

    Echt scharfe Filme

    Nach hundert Jahren 35-Millimeter-Film steigen die ersten Kinos auf digitale Projektion um. Der Zuschauer darf sich auf ungeahnte Schärfe freuen – die Kinos werden zu digitalen Festungen ausgebaut. Doch nicht nur Raubkopierer bedrohen das sogenannte D-Cinema.

    Aus:
    Spiegel Online – 10. Februar 2006, 13.45 Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    Ich sitze im Kino und suche nach den Pixeln. Die Schrift steht auf der Leinwand, als wäre sie darauf gedruckt. Kein Zucken, kein Rauschen an den Kanten, die Schärfe ist geradezu beängstigend. Obwohl ein Beamer den Filmvorspann projiziert, ist von einer Bildrasterung nichts zu sehen. Wo sind sie hin, die Pixel? Obwohl ich in der fünften Reihe sitze, kann ich sie nicht erspähen. Brauche ich etwa eine Brille?

    Der Vorspann ist erst der Anfang. Als der Digitalprojektor atemberaubende Aufnahmen von indischen Tempeln auf die Leinwand zaubert, ist es endgültig vorbei. An den Säulen fallen selbst kleinste Verzierungen sofort auf. Die Detailfülle überfordert das Auge regelrecht. Beim anschließenden Hubschrauberflug über schneebedeckte Gipfel wähne ich mich längst nicht mehr im Kino – sondern mitten in den Bergen.

    Zweifel an der Digitaltechnik habe ich nach dieser Vorführung keine mehr. Kein Wunder: Der Beamer, den Sony in einem Kino am Potsdamer Platz in Berlin aufgestellt hat, schafft die enorme Auflösung von 4096 mal 2160 Pixeln. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Beamer schafft gerade mal 1024 mal 768 Punkte.

    In der Sprache der Kinotechniker sind 4096 x 2160 gleich 4k – für Digitalfotografen sind es 8,8 Megapixel, die 24 Mal pro Sekunde an die Wand geworfen werden. Auf einer 10 Meter breiten Leinwand misst ein Pixel so nur noch 2,5 Millimeter. Selbst in den ersten Reihen müsste man ein Opernglas zu Hilfe nehmen, um die Rasterung erkennen zu können.

    Das Erlebnis "Lichtspielhaus"

    Beim D-Cinema setzt Hollywood ganz bewusst auf Topqualität – alles andere wäre töricht. "Wir müssen den Leuten im Kino ein Erlebnis bieten, das über das hinausgeht, was ein Home Cinema bieten kann", sagt Al Barton, Vice President von Sony Pictures.

    Heimkinos könnten die klassischen Kinosäle in der Tat überflüssig machen. Das weiß auch Barton. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Beamer, die HD-Auflösungen beherrschen, bezahlbar werden. Derzeit kosten sie noch so viel wie ein Mittelklasse-Wagen. "Das Kino ist ein Treffpunkt für Menschen", sagt Barton im Gespräch mit Spiegel Online. "Man geht hin, trinkt vor der Vorstellung gemeinsam einen Kaffee, trifft Freunde – das sind Schlüsselmomente."

    Barton glaubt fest daran, dass Digitalkino eine Erfolg wird. Er muss es auch, denn er ist bei Sony Pictures genau für D-Cinema zuständig – und arbeitet zudem in der Digital Cinema Initiatives (DCI), hinter der alle großen Filmstudios stehen.

    Obwohl selbst modernste Projektoren noch immer gewisse Schwierigkeiten mit der Darstellung von dunklen und extrem hellen Farbtönen haben, überwiegen die Vorteile der Digitaltechnik. Verleiher könnten weltweit Millionen einsparen, wenn sie statt teurer 35-Millimeter-Kopien nur noch Daten in die Kinos schicken – vorzugsweise via Satellit oder Breitbandanschluss. Ein 90-minütiger Spielfilm umfasst rund 200 Gigabyte.

    35 Millimeter, die die Welt bedeuten

    Für die Zuschauer bedeutet Digitales Kino ein ungeahntes Schärfeerlebnis. Verluste der Bildqualität, wie sie beim Herstellen von Filmkopien zwangsläufig entstehen, sind ausgeschlossen. Ein Digitalfilm bekommt keine Kratzer – auch nach der tausendsten Vorführung sieht er perfekt aus.

    Doch in Hollywood macht man sich trotzdem große Sorgen um die digitale Zukunft des Kinos. Es droht ein Formatwirrwar, wie es die Branche bislang nicht kennt. 35 Millimeter ist der Kino-Standard – seit knapp hundert Jahren weltweit.

    Beim Fernsehen etwa ist die Lage deutlich unübersichtlicher: Da konkurrieren NTSC und PAL miteinander, dazu kommen verschiedene HDTV-Auflösungen (1280 mal 720, 1920 mal 1080), 2 konkurrierende Standards für den Nachfolger der DVD (HD-DVD oder Blu-ray) und diverse Standards für Digital-TV.

    Um ein derartiges Kuddelmuddel zu vermeiden, haben die großen Filmstudios über die Digital Cinema Initiatives (DCI) bereits einen einheitlichen D-Cinema-Standard definiert hat. Für digitales Kino kommen demnach 2 Auflösungen in Frage: 2K (2048 x 1080) oder 4K (4096 x 2160).

    Der weitaus größten Teil der von DCI vorgelegten "Digital Cinema System Specification" befasst sich jedoch mit dem Thema Sicherheit. Auf 93 von insgesamt 176 Seiten geht es um Kryptographie, Zertifikate, Schlüsselmanagement, Watermarking und Digitales Rechtemanagement. Starker Tobak für eine Branche, in der bislang nur der Ton digital ist und ansonsten riesige Rollen von Kino zu Kino gefahren werden.

    Piraten allerorten

    Doch die Angst vor Raubkopierern sitzt tief. Digitale Filmdaten wären eine ideale Kopiervorlage. Damit der wertvolle Inhalt nicht in falsche Hände gerät, soll er stark verschlüsselt werden. Das Dechiffrieren findet in einer von DCI definierten, geschlossenen Hardwarebox statt, die ihre Bilddaten nur an zertifizierte Projektoren herausrückt.

    Die Projektoren sollen zusätzlich für den Betrachter nicht sichtbare Wasserzeichen ins Bild einarbeiten. Diese Watermarks verraten, wo und wann der Film projiziert wurde. Wer ihn mit einem Camcorder aufnimmt, bannt auch diese Informationen mit aufs Band – die Wasserzeichen sollen sogar das Abfilmen überstehen.

    Im Grunde müsste sich dann nur noch jeder Kinobesucher am Eingang mit seinem Ausweis identifizieren – und die Überwachung wäre perfekt. So oder so – das Kino wird zum Hochsicherheitstrakt.

    Die Technik für Verschlüsselung und Key Management steht, sagt Siegfried Foessel, Projektleiter Digital Cinema am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen, wo auch der MP3-Standard entwickelt wurde. Nur das sogenannte Forensic Marking sei "noch nicht ganz zu Ende definiert".

    US-Kinos in 5 Jahren komplett digital?

    Wie schnell sich das D-Cinema durchsetzt, ist schwer zu sagen. Hauptproblem sind die hohen Anschaffungskosten der Digitalprojektoren, die bei über 100.000 Euro liegen – vier Mal mehr als analoge Filmprojektoren, die zudem deutlich länger halten.

    Produzenten und Verleiher, bei denen das größte Einsparpotential der Digitaltechnik liegt, müssten den Kinos ein Angebot machen, damit sich D-Cinema auch für die Betreiber rechnet.

    Barton schätzt, dass der Umstieg auf Digitales Kino in den USA in den nächsten 5 bis 8 Jahren passieren wird. "Weltweit wird es wohl 10 bis 15 Jahre dauern", sagt er im Gespräch mit Spiegel Online. "Es könnte aber auch schneller gehen."

    Doch der technische Fortschritt stößt nicht nur auf Begeisterung. So fürchtet mancher Regisseur und mancher Kameramann, dass beim D-Cinema der typische Filmlook verloren geht. In der Tat erreichen digitale Kameras nicht ganz die Farbtiefe von Analogfilm.

    Doch was die charakteristische Körnung des Filmmaterials angeht, haben Entwickler eine gute Nachricht für alle Skeptiker und Nörgler: Sie lässt sich auch im Nachhinein in digitales Material "hineinrechnen" – der Digitalprojektor kann sich somit regelrecht verleugnen. Das Kino der Zukunft wird spannend.




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      Zum Teil 44

    © 2006-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 13.12.2009 01.45 Uhr