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British Telecom slashes price of FRIACO
[Ed: British Telecom senkt Großhandels-Flatrate]
Aus: NetImperative, 2. April 2001, 10.00 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. British Telecom (BT) has cut the prices for its unmetered access product SurfPort24 by almost 40 % in a move that could lead to a major drop in unmetered access prices for both business and private users.
The price change for the service, which takes traffic from the user to the local exchange (DLE), onto BT's IP network, and drops them off at the user's ISP, has been attributed to regulatory changes in the price of DLE FRIACO (Flat Rate Internet Access Call Origination) or the price for taking traffic between the user and the local exchange. In addition, ISPs are understood to have put pressure on BT to lower the costs compared to its retail package BT SurfTime and the forthcoming ST FRIACO (Single Tandem Flat Rate Internet Access Call Origination), which will allow operators to develop their own wholesale packages for resale to ISPs.
Lee Strafford, CEO of PlusNet, which had delayed the rollout of its SurfPort24 product while it awaited notification of possible price changes, said: "The price of SurfPort24 was higher than BT SurfTime. They've reacted to ST FRIACO and reduced pricing. There has been a lot of pressure brought to bear on BT because we want to move away from SurfTime." However, BT denied that the introduction of ST FRIACO and pressure from ISP customers had led to the price drop.
Jon Brady, head of dial IP at BT Ignite said: "We got a lot of feedback from ISPs. The catalyst, however, was the change in DLE FRIACO pricing from £40 per 64k to £34 per 64k." For a year's contract, BT used to charge £160 per FRIACO port, or connection through to its network, for an ISP ordering between 1500 and 4500 ports. It will now charge £100 per port for one year. For a two-year contract, the price has dropped by a quarter to £90. For a three-year contract the price has dropped 26% to £87.
For an ISP like PlusNET this translates to drop in costs of about £38,500 and, for a larger ISP, the saving could be more than £1m a year. As a result, the ISP has developed a new set of packages that do away with BT SurfTime's old models of 24/7 and off-peak packages and which will remove cut-off times and increase the price for heavy users. Instead of kicking off users, Strafford said the company would encourage them to move to a more appropriate package. He added: "We will take a week-by-week guideline approach."
Because of such changes, comparisons become difficult. However, Strafford said its original business package of £44.99 per month with a contention ratio (or number of businesses sharing a port at any one time) of 5:1 would become £39.99 with a contention ratio of 4:1. However, PlusNet has been accused by industry observers of changing its pricing for the worse. PlusNet has retorted that it had previously released pricing figures to gauge customer opinion but these were based on previous FRIACO prices. The ISP is thought to be finalising the new pricing list.
A spokesperson at Oftel confirmed that DLE FRIACO pricing had dropped and added that DLE FRIACO was subject to another price review after June 2001 that would probably lead to a further drop. She said: "We had more information on which to base our costs? It should be a downward trend." Oftel said it was in a process of consultation as to whether DLE FRIACO should be subject to regulatory price controls, which would mean a regular drop in the price, calculated according to regulatory algorithms.
ISPs such as V21, AOL, Sniff Out, Affinity Internet Holdings, and BTInternet also signed up to SurfPort24. It remains to be seen which of these ISPs passes such price drops on to their customers. However, small ISPs, which have previously slammed SurfPort for being too expensive, are unlikely to benefit from the price changes according to BT's Brady. He said BT was working towards the release of a new product, WebPort, aimed at small ISPs which can not ordinarily afford the minimum number of ports BT requires for SurfPort24. Small ISPs also rejected the package since they believed it would mean a loss of control over the quality of service and performance of ISP services.
TelDaFax meldet Insolvenz an
Telekom treibt bei Billig-Diensten konsequent Außenstände ein
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 3. April 2001, Seite 17 (Wirtschaft). Dokumentiert ist die längere Online-Fassung. [Original]BONN. Das am Neuen Markt notierte Telekom-Unternehmen TelDaFax AG hat gestern ein Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt. Die Deutsche Telekom verlangt von TelDaFax, ausstehende Rechnungen von mehr als 85 Millionen Mark zu begleichen. Andernfalls würden TelDaFax die von der Telekom gemieteten Leitungen gesperrt. TelDaFax ist das bisher prominenteste Opfer der Konsolidierungswelle am Call-by-Call- Markt.
Call-by-Call bedeutet, dass sich der Kunde vor jedem Gespräch den billigsten Anbieter aussucht. Als einer der ersten Telekomdienstleister war im Herbst 2000 Gigabell zahlungsunfähig geworden. Anfang Februar hatte die Telekom die Leitungen der Star Telecom abgeschaltet, weil die Firma wochenlang die Mietleitungen nicht bezahlt hatte. Am vergangenen Freitag [30.3.2001] hatte dann TelDaFax- Konkurrent Callino aus München einen Insolvenzantrag gestellt. Die Call-by-Call- Anbieter, die den Wettbewerb auf dem Telekommarkt erst in Gang gebracht haben, stehen heute alle vor dem gleichen Problem: Mit Call-by-Call lässt sich kein Geld mehr verdienen.
Seit der Öffnung des Marktes haben sich die Anbieter einen beispiellosen Preiskrieg geliefert. Innerhalb von nur drei Jahren sind die Preise für Ferngespräche um mehr als 80 % gesunken. Doch die so genannte Interconnection- Gebühr, die Miete, die Anbieter wie Callino und TelDaFax für die Telekom- Leitungen zahlen, ist relativ hoch geblieben. Den Unternehmen bleibt darum am Ende nur eine hauchdünne Marge. Einige Telekomfirmen zogen schon die Notbremse: Drillisch verkaufte die Festnetzsparte im vergangenen Jahr; Debitel verabschiedete sich vom Call-by-Call- Geschäft. Für große Unternehmen wie Arcor, Otelo und MobilCom spielt Call-by-Call kaum noch eine Rolle. Analysten erwarten, dass künftig auch große Anbieter nicht mehr lange im Call-by-Call- Geschäft bleiben. "Selbst wenn sie jetzt ihre Marktanteile ausbauen, bringt ihnen das nichts, denn sie verdienen nichts an Call-by-Call", sagt Frank Rothauge von Sal. Oppenheim.
Nur wenn sich Preiserhöhungen durchsetzen ließen, hätte Call-by-Call noch eine Zukunft. Dazu müsste MobilCom [Super24] als Marktführer als Erster die Tarife anheben. Die TelDaFax- Aktie wurde gestern vom Börsenhandel ausgesetzt. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel sieht Anhaltspunkte für Insidergeschäfte. Der Kurs war bis Freitag [30.3.2001] bereits auf einen halben Euro abgestürzt. Anfang 1999 war die Aktie noch 60 Euro wert. Das Unternehmen teilte gestern mit, der Insolvenzverwalter werde versuchen, die Abschaltung gemeinsam mit dem Neueigentümer World Access Inc., Atlanta, zu verhindern. World Access habe zugesagt, ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Geschäfte in Gang zu halten, bestätigte TelDaFax am Abend.
In der Branche kursieren allerdings Gerüchte, dass World Access selbst kurz vor dem Konkurs steht. Branchenkenner zeigen sich wenig überrascht von der TelDaFax- Pleite: "Das war absehbar", sagt Werner Stäblein, Analyst bei der BHF-Bank. "TelDaFax vereinigte alle Schwächen des reinen Call-by-Call- Geschäftsmodells auf sich." Das Unternehmen sei vollständig von der Infrastruktur der Deutschen Telekom abhängig gewesen und habe sich ausschließlich auf das Festnetz konzentriert.
Auch andere Unternehmen wie NetCologne haben nach Berichten des Spiegel Außenstände bei der Telekom. Für gewisse Beträge fehle der Nachweis, hieß es gestern bei NetCologne. Deshalb habe man einige Rechnungen noch nicht beglichen. Auch RSL Com, dessen Mutter vergangene Woche Konkurs anmeldete, gilt in der Branche als Pleitekandidat. Das Unternehmen wehrt sich dagegen. "Wir haben unsere Rechnungen bezahlt", sagte Geschäftsführer Lutz Meyer-Scheel.
5.4.2001 (t-off). Während t-off bereits 1997 vor Marktöffnung die strategische Bedeutung des Ortsbereiches herausstellte [Konzeptionslos?], hielt auch TelDaFax ein Ortsnetzengagement nicht für nötig. Noch im Februar 1999 ließen die Marburger selbstbewußt per Pressemitteilung verlauten:
TelDaFax hat den Ortsgesprächsverkehr auf flächendeckender Basis im Gegensatz zu seinen Konkurrenten nie als attraktiv betrachtet und auch nicht zum Geschäftsziel gehabt. Die Gesellschaft hat ihre Strategie konsequent auf Fernverbindungen mit Geschäftskunden ausgerichtet, das internationale Geschäft forciert und damit seine Ressourcen optimal eingesetzt. Den direkten Teilnehmeranschluß wird TelDaFax allenfalls ausgewählten Kunden offerieren. Während die Konkurrenz mit der Hoffnung auf einen preisgünstigen flächendeckenden Ortsnetzzugang fehlinvestiert hat, kann TelDaFax seinen Kurs unbeirrt fortsetzen.Ein Kurs, der zum Fiasko führen mußte und noch bei vielen anderen Telcos führen wird. Die Deutsche Telekom hat heute um 12.00 Uhr die Mietleitungen von TelDaFax gekappt. Damit sind nun auch keine Call-by-call- Gespräche via 01030 mehr möglich. TelDaFax hat nach Angabe der Telekom rund 95 Millionen DM Schulden. [mehr]
Korea Leads World in Broadband Internet Penetration
[Ed: Deutschland unter ferner liefen...]
Aus: Korea Times, 4. April 2001, Seite xx (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]SEOUL. Korea has leads in broadband Internet penetration with more than half of Korean households using high-speed Internet solutions, according to a survey by an Internet measuring firm NetValue. Of the 11 countries studied, the United States is second behind Korea in percentage of households connected to broadband, where one in nine online households use broadband.
Korea boasts of being the most wired country in the world with 57.3 percent household broadband penetration. "In terms of broadband penetration, the figure in the U.S. is significantly lower than Korea's," it said.
France has the highest percentage of broadband households in Europe, with one in 16 online households having a broadband connection, twice that found in the United Kingdom. Only one in 32 online households use broadband in the U.K., which is still lagging far behind Asia, the rest of Europe and the U.S. in home broadband connections. Broadband Internet solutions can include cable, satellite, asymmetric digital subscriber line (ADSL) or T1/leased line connections.
In addition, the survey said nearly 74 percent of the Korean Internet population used audio or video, and 54 percent participated in online gaming. Although only 5 percent of Internet households in Germany are using a broadband connection, Germany leads the other countries included in the report for integrated services digital network (ISDN) usage. In February, 37.8 percent of German Internet households were linked to an ISDN, followed by Denmark with 19.5 percent of households.
The survey also found that a gender gap in broadband usage is evident. Overall, the male population accounted for 59.7 percent of total high-speed Internet users while female counterparts posted 40.3 percent. The survey emphasized that network operators and content providers should pay more attention to users aged 14 and under age group. "By recognizing that 14 and under users account for a significant portion of broadband usage, businesses should target their marketing and advertising initiatives and tailor their product offerings to that age group," it said.
[In Europa: Breitband-Internet kommt langsamer als erhofft]
H I N T E R G R U N DTelekom ebnet Weg für Verkauf sämtlicher Kabelnetze
US-Investoren dominieren in Zukunft den deutschen Markt
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 5. April 2001, Seite xx (Unternehmen). [Original]KÖLN Mittwoch, 04. April 2001 (HB). Nach jahrelangen Verhandlungen trennt sich die Deutsche Telekom vom Kabelnetz. Hans-Ulrich Wenige, Geschäftsführer der Kabel Deutschland GmbH, sagte auf der Fachmesse Anga Cable Convention in Köln, eine entsprechende Absichtserklärung mit Klesch/Liberty Media sei unterzeichnet. Damit wird der Weg frei für einen flächendeckenden Ausbau der Kapazitäten, um interaktives Fernsehen und eine Vielzahl neuer Programme zu ermöglichen.
Franz Arnold, der im Auftrag des Telekom-Vorstandes den Verkauf der Netze organisiert hat, sagte auf der Anga Cable Convention, einer Fachmesse der privaten Netzbetreiber, er rechne mit einer raschen Einigung. Zum 1. Juli werde der US-Investor Callahan das Netz in Baden- Württemberg mehrheitlich übernehmen; die Finanzierung sei gesichert. In Nordrhein- Westfalen hat Callahan bereits im vergangenen Jahr die Mehrheit übernommen und betreibt die Netze im bevölkerungsreichsten Bundesland gemeinsam mit der Telekom, die noch 45 % der Anteile hält, unter dem Namen Kabel NRW. In Hessen wurden die Netze vom Londoner Investorenkonsortium Klesch & Company mehrheitlich übernommen. In allen anderen Bundesländern sind laut Wenige die Investoren Klesch und das Kabel- und Medienunternehmen Liberty Media bereit, die Mehrheit an den Netzen zu übernehmen. Eine Absichtserklärung (Letter of Intent) sei bereits unterzeichnet.
Der Verband der privaten Netzbetreiber sprach von einem Schritt in die richtige Richtung. Anga- Präsident Thomas Braun sagte im Gespräch mit Handelsblatt.com, Multimedia- Dienste setzten mehr Bandbreite voraus; nun komme es darauf an, faire Geschäftsmodelle für die Partner auf allen vier Netzebenen zu ermöglichen. Ähnlich wie im Mobilfunk oder beim Internet sind auch im Kabelmarkt Versorger aktiv, die kein eigenes Netz betreiben, aber die Dienste an Kunden vermarkten. Sie fordern einen Anteil an den Erlösen, die durch zusätzliche Dienste erwirtschaftet werden.
Kabelbetreiber drängen ins Inhaltegeschäft
Der Telekom-Beauftragte Arnold sagte, er rechne mit einer ganz neuen Wettbewerbskonstellation. Seiner Auffassung nach werden sich die neuen Netzbetreiber auch im Inhaltegeschäft engagieren. Die Telekom habe darauf freiwillig verzichtet, aber "die Kabelnetzbetreiber können nicht umhin, sich bei Inhalten zu engagieren". Für Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT), sind die Folgen schon absehbar. Der Vorstand für Medienpolitik und Regulierung bei ProSiebenSat1 Media warnte, es sei durchaus denkbar, dass sie sich auch als Programmanbieter profilierten, wie das Liberty Media bereits vorgemacht habe.Die Erfolgschancen der Kabelnetzbetreiber beurteilten Doetz und Arnold dennoch eher skeptisch. Arnold sagte, die Einführung breitbandiger Dienste werde viel mehr Zeit benötigen als der Start der ISDN- Telefonie oder der Übermittlung von Dokumenten durch das Fax. Seiner Einschätzung nach hat noch kein Kabelnetzbetreiber "eine klare Idee, mit welchem Marktmodell die Dienste eingeführt werden sollen". Doetz ging im Gespräch mit Handelsblatt.com sogar einen Schritt weiter: "Ich sehe noch kein Wirtschaftsmodell, das funktioniert." [mehr]
Breit angelegt schwach ausgebaut die Kabelnetze in Deutschland
Telekom will sich aus operativem Geschäft zurückziehen
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 5. April 2001, Seite ?? (???). [Original]DÜSSELDORF Mittwoch, 04. April 2001 (jgo/HB). Über Kabel werden in Deutschland mehr als 50 % der Haushalte mit Radio- und TV-Programmen versorgt. Die Bandbreiten von zunächst 300, später 450 Megahertz erweiterten seit Anfang der Achtzigerjahre die Programmauswahl der Haushalte und ermöglichten den Siegeszug des werbefinanzierten Fernsehens. Mit dem Aufkommen preisgünstigen Satellitendirektempfangs verlor das Kabel allerdings an Reiz; für breitbandige Dienste reicht das bisherige Spektrum zudem nicht aus. Deshalb forderten vor allem die privaten Netzbetreiber die Telekom auf, die Frequenzen aufzustocken und einen Rückkanal einzuführen oder aber sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen.
Für den Netz-Verkauf teilte die Telekom Deutschland in neun Regionen auf, und zwar in die Gebiete Baden- Württemberg, Bayern, Berlin/Brandenburg, Hamburg/ Schleswig-Holstein/ Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Niedersachsen/ Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/ Saarland und Sachsen/ Sachsen-Anhalt/ Thüringen. Auch nach dem Verkauf der Mehrheiten behält der ehemalige Monopolist zum Teil bedeutende Anteile an den neuen Gemeinschaftsunternehmen. Aus dem operativen Geschäft will sich die Telekom aber zurückziehen.
Deutsche Bank 24 stellt eCash ein
Aus: Heise-Newsticker, 8. April 2001, 2.24 Uhr (Internet). [Original]HANNOVER (js/iX). Nach dem Ende der elektronischen Münzen von CyberCash stellt jetzt auch die Deutsche Bank 24 ihr Internet- Bezahlsystem eCash ein. Mit Datum vom 6. April erhielten eCash- Anwender eine Kündigung ihres Vertrages mit Wirkung zum 25. Mai.
eCash ist ein Verfahren, das "elektronische Münzen" in einer Software- Geldbörse auf dem PC (Wallet) zum Bezahlen von Kleinstbeträgen nutzt. Allerdings ist dieses Micropayment- System, so die Deutsche Bank 24, "leider bei dem überwiegenden Teil unserer Kunden nicht auf das gewünschte Interesse gestoßen". Mehr als 50 Händler konnten trotz der Unterstützung durch die renommierte Großbank nie zur Teilnahme an eCash motiviert werden. Nicht zuletzt dürfte der Erfolg pragmatischerer Internet- Bezahlsysteme zum Ende von eCash beigetragen haben. Die US-amerikanische Cybercash Inc. musste sogar Anfang März dieses Jahres ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 des amerikanischen Insolvenzrechts einleiten.
Die Deutsche Bank 24 hat ihre Kunden aufgefordert, in der Wallet vorhandene Münzen bis zum 30. Juni auf das eCash- Konto zurück zu transferieren. Dann werden die eCash- Konten aufgelöst und Guthaben auf die Referenzkonten überwiesen.
Netze sind besondere Güter
Trennung von Schiene und Bahn
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 8. April 2001, Seite 24 (Wirtschaft) von ANTJE SIRLESCHTOV. [Original]Seit Kurt Bodewig bekannt hat, dass er das Schienennetz aus dem Konzern der Deutschen Bahn AG herauslösen will, wirft man dem Bundesverkehrsminister nicht nur vor, er betreibe den wirtschaftlichen Ruin des Eisenbahnkonzerns. Man beschuldigt ihn sogar, gewissenlos die Gefahr von tragischen Eisenbahnunglücken und steigenden Preisen für die Benutzung der Bahn in Kauf zu nehmen, wenn er dem Wettbewerb auf dem Gleis das Wort redet. Dabei strebt der Minister nichts von alledem an. Vielmehr tritt er eine Debatte über die Pflicht des Staates zum Schutz von Netzen nicht nur des Schienennetzes los. Eine Debatte, die zu entscheidend für den gesellschaftlichen Wohlstand ist, als dass sie ideologisch geführt werden sollte.
In der Tat ruft die Liberalisierung der Telekommunikations-, Post-, und Energiemärkte alte Ressentiments wach: Furcht vor privaten Monopolen, die das öffentliche Leben negativ beeinflussen, und Angst davor, dass Qualität und Sicherheit der Netze durch gewinnorientierte Eigentümer Schaden nehmen. Im Kern geht es darum, welche Verantwortung der Staat für solch sensible Netze hat. Und wie souverän er sie wahrnimmt. Grundsätzlich gilt: Der Wettbewerb verschiedener Anbieter in einem Markt führt zu Vorteilen für die Verbraucher. Wo Konkurrenten um Kunden ringen, da sinkt der Preis, die Qualität steigt. Voraussetzung ist, dass die Verbraucher in der Lage sind, die unterschiedlichen Angebote wahrzunehmen. Bei Müsli ist das kein Problem. Das gibt es in großer Auswahl an jeder Ecke zu kaufen.
Doch schon beim Telekommunikationsnetz sind der freien Wahl der Kunden Schranken gesetzt. Wer den Hörer abnimmt, ist auf die Telekom angewiesen. Mit entsprechenden Preisen. Wettbewerb ist in einem solch vernetzten Markt allenfalls möglich, wenn Konkurrenten neben das Leitungsnetz der Telekom ein paralleles errichten würden. Das wäre absurd. Nicht nur aus Kostengründen. Vielfalt der Angebote ermöglicht hier erst der technische Fortschritt, der zu mobilen Parallel-Netzen geführt hat. Das Telekomnetz wird substituierbar. Allein dies erlaubte dem Staat, für Wettbewerb zu sorgen und dennoch den Netzzugang zu den Verbrauchern in der Hand eines privaten Monopolisten zu belassen. Ein Regulierer kann sich darauf beschränken, die Bedingungen für den Zugang von Konkurrenten in das Telekom-Netz festzuschreiben. Und zwar so, dass die Wettbewerber faire Chancen für Angebote erhalten und der Telekom die Benutzung ihres Netzes vergütet wird.
Netze gehorchen anderen Gesetzen als Güter, wie Müsli und Computer. Sie sind und bleiben natürliche Monopole. Ihre Komplexität verbietet den Wettbewerb um Netze. Sie verbietet allerdings nicht den Wettbewerb im Netz. Damit die Transportwege die Netze vielen Anbietern von Gütern offen stehen und ihre Qualität und Sicherheit trotzdem nicht gefährdet wird, trägt der Staat eine hohe Verantwortung. Er setzt nicht nur die Standards für die Netze. Er muss auch für die Einhaltung dieser Standards Sorge tragen. Ob als staatliches oder privates Monopol, hängt allein davon ab, welche Eigentumsform die größte Effizienz verspricht. Im deutschen Strom- und Gasmarkt überlässt es der Staat den privaten Inhabern der Netze, deren Funktionalität durch die Erhebung von Nutzungspreisen zu sichern. Erst, wenn diese Selbstregulierung versagt, wird der Staat eingreifen müssen. Entweder, indem er die Inhaber der Netzmonopole zwingt, Wettbewerbern die Nutzung zu ermöglichen. Oder, indem er die Nutzungspreise so festsetzt, dass die Sicherung der Netzqualität gegeben ist.
Wenn Verkehrsminister Bodewig nun die Trennung von Schiene und Bahn erwägt, dann allein deshalb, weil er unterstellt, dass der natürliche Netzmonopolist Bahn nicht die effizienteste Lösung zur Sicherung einer solchen Qualität des Netzes anbietet, wie sie im anbrechenden 21. Jahrhundert nötig wäre. Die Frage, ob diese Aufgabe in Zukunft einem privaten Schienen- Netzbetreiber überlassen werden sollte, oder das deutsche Bahnnetz in staatlicher Hand bleibt, ist dabei vollkommen unerheblich.
]Telekom mahnt Konkurrenz
31 Billiganbieter zur Schuldenzahlung aufgefordert
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 14. April 2001, Seite 19 (Wirtschaft). [Original
HAMBURG/MÜNCHEN. Die Deutsche Telekom hat nach einem Bericht des Spiegel 31 Billiganbieter von Telefongesprächen zur Zahlung ihrer Millionenschulden ermahnt. Die Firmen würden in den Schreiben aufgefordert, ihre Schulden von bis zu 82 Millionen Mark für Mietleitungen in den nächsten Tagen beim Bonner Konzern zu begleichen, schreibt das Magazin. Sollten sie nicht zahlen, drohe ihnen das Schicksal des Marburger Unternehmens TelDaFax, dem am vergangenen Montag [9.4.2001] wegen offener Rechnungen die Leitungen gekappt wurden. Zu den Adressaten gehörten auch namhafte Firmen wie Mannesmann Arcor und MobilCom.
Vor Ostern hätten erst zwei der 31 Unternehmen ihre Schulden vollständig bezahlt, Arcor und ein zweites Teilzahlungen geleistet. Insgesamt habe die Telekom Außenstände bei der Konkurrenz von rund einer Milliarde Mark errechnet. Einige der Schuldner begründeten ihr Verhalten mit noch gar nicht fälligen oder falschen Rechnungen. Bei Call-by-Call- Gesprächen fungiert die Telekom als Voranbieter. Kunden können Gespräche durch Vorwahl einer gesonderten Nummer führen. Rund 400 Unternehmen so viele Lizenzen haben die Regulierer ausgegeben bieten ihre Dienste an. Sie müssen der Telekom für die Nutzung der Leitungen eine Miete zahlen.
Anleger fordern Schadenersatz
DÜSSELDORF (slo/HB/Tsp). Zwei Kleinaktionäre haben die
Deutsche Telekom auf Schadenersatz verklagt. Das teilte die Anwaltskanzlei
Tilp & Kälberer bei Tübingen mit. Die Kläger werfen dem
Konzern vor, falsche Angaben zum Wert seiner Immobilien gemacht und dabei
für den Anleger wichtige Fakten verschwiegen zu haben. Die Telekom
hatte Ende Februar den Wert ihrer Immobilien um zwei Milliarden Euro nach
unten korrigiert. Die neue Bewertung war notwendig geworden, weil der
Konzern Grundstücke und Gebäude verkaufen will. Daher sei es
nach Telekom- Angaben nötig gewesen, alle Immobilien einzeln zu
bewerten.
In der Klage wird die Telekom beschuldigt, in ihrem Börsenprospekt
für die dritte Aktientranche nicht erwähnt zu haben, dass es
innerhalb des Unternehmens Uneinigkeit über die Methode der
Immobilienbewertung gegeben habe. Die Anwälte fordern daher, dass
ihre Mandanten, die ihre T-Aktien inzwischen verkauft haben, die Differenz
zwischen Verkaufs- und Ausgabepreis von der Telekom zurückbekommen.
Der niedrigste Ausgabekurs der dritten Tranche lag bei 63,50 Euro. Bei der
Telekom hieß es, solange keine schriftlichen Unterlagen
vorlägen, könne man zu dem Schritt der Anwälte keine
Stellungnahme abgeben.
Aktionärsschützer prüfen ebenfalls seit der korrigierten
Bewertung der Telekom-Immobilien, ob das Unternehmen wegen Falschaussagen
in seinen Börsenprospekten haftbar gemacht werden kann. Die Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat ein entsprechendes
Gutachten in Auftrag gegeben. Erst dann werde man entscheiden, ob eine
solche Klage Aussicht auf Erfolg habe, hieß es gestern bei der
DSW.
MARBURG (Tsp). Das Netz der
TelDaFax AG ist seit Freitagnachmittag [20.4.2001] wieder
verfügbar. Dies gab TelDaFax in einer Ad-hoc- Mitteilung bekannt.
Sämtliche Kunden von TelDaFax könnten wieder uneingeschränkt
telefonieren. Die Deutsche Telekom musste nach erfolgter Einstweiliger
Verfügung die Netze beider Unternehmen wieder zusammenschalten.
TelDaFax hat bei der Deutschen Telekom Schulden in Höhe eines
zweistelligen Millionenbetrages.
[mehr]
World Access wehrt sich gegen die Abschaltung von TelDaFax
ATLANTA/BONN. Die Deutsche Telekom muss sich im Streit mit
säumigen Billigkonkurrenten nun auch mit einer Milliardenklage des
TelDaFax- Großaktionärs World Access (WAXS) auseinander setzen.
Wegen der zeitweisen Abschaltung der Marburger Telefongesellschaft TelDaFax
vom Telekom-Netz machen die Amerikaner vor einem US-Bundesgericht in
Georgia angebliche Schäden von mehr als 600 Millionen Dollar (1,3
Milliarden Mark) geltend. WAXS ist nach eigenen Angaben zurzeit mit 33
% an TelDaFax beteiligt, beabsichtigte aber die Übernahme einer
Mehrheit.
Die Telekom sieht sich weiterhin im Recht. Mit TelDaFax sei lange
über einen realistischen Tilgungsplan für die aufgelaufenen
Schulden von rund 90 Millionen Mark verhandelt worden, sagte ein Sprecher
der Telekom. Da dies leider nicht gelungen sei, habe die Telekom keine
andere Wahl als die Abschaltung gehabt.
Die Amerikaner argumentieren, mit der Unterbrechung des Netzzugangs habe
die Deutsche Telekom deutsche Kartellgesetze und vertragliche Pflichten
gegenüber TelDaFax verletzt. Zudem habe die Telekom versucht,
TelDaFax und WAXS Kunden abspenstig zu machen. Telekom-Sprecher Ulrich
Lissek wies dies als Verdrehung von Tatsachen zurück. Die Telekom
habe Telefonkunden lediglich auf die bevorstehende Abschaltung aufmerksam
gemacht, damit diese nicht überraschend komme.
World Access versucht seit dem Jahr 1999, ein europäisches
Telefongeschäft aufzubauen. Im Juni 2000 habe WAXS ein Abkommen zum
Kauf der TelDaFax abgeschlossen, die der Eckpfeiler des geplanten
europäischen Netzes werden sollte. Die Deutsche Telekom habe nun
nicht nur die Geschäfte von TelDaFax zerstört, sondern auch WAXS
schwer geschädigt.
Die Telekom musste auf Grund einer von TelDaFax erwirkten einstweiligen
Verfügung des Landgerichts Köln die Anfang April wegen
Zahlungsrückständen gekappten Leitungen wieder freischalten. Die
TelDaFax AG, die in einem Insolvenzverfahren steckt, ist nach der
Überweisung von fünf Millionen Mark als Vorauszahlung seit
Freitag [20.4.2001] wieder am Netz der Telekom. Nach der Freischaltung
legte die TelDaFax- Aktie am Neuen Markt um 7,7 % auf 0,84 Euro
zu. [mehr]
LONDON April 23. South Korea is by far the leading
country for broadband Internet connections, according to an
OECD report that might embarrass some
governments into removing hurdles to high-speed Web services. A survey by
the Organisation for Economic Co-operation and Development's 30 member
states, due to land on government desks in the next two weeks, shows South
Korea is well ahead of Canada and the United States for the number of
broadband connections per head.
South Korea has 10 connections per 100 people, against four in Canada and
three in the U.S., the report's author, OECD communications analyst Sam
Paltridge, told. Austria came next, with less than two percent
penetration, followed by the Netherlands and Belgium. The report, intended
to be the most authoratitive research of its kind, is embarrassing for the
UK and Ireland.
Britain, which the government is projecting as the e-commerce capital of
Europe, comes 21st with 0.08 percent, behind the poorer nations of Portugal
and the Czech Republic. Ireland, the fastest growing economy in Europe, is
26th.
He said the report might encourage other governments to remove legislative
hurdles to DSL by stepping up competition over the local loop, the last
mile of telephone wires into homes and offices. "When they see a country
like Korea go past 10 per 100, it does act as a stimulus," he said.
"Unbundling" of the local loop ending the dominant operator's
monopoly of the lines is supposed to be in full swing across Europe,
but is progressing at a snail's pace in countries such as the UK.
The survey is part of the OECD's research into the relationship between
Internet access and economic growth. Paltridge said it was easy to show
a correlation, but harder to say how much the former contributed to the
latter or resulted from it.
The research aimed to provide the first authoratitive picture of broadband
connections by using data from operators, governments and industry
associations. "There's just so much nonsense out there in terms of
numbers," Paltridge said.
T-Mobile soll den Ertrag im Jahr 2001 verdoppeln / Bilanz 2001 wird
nach Aktionärskritik doppelt geprüft
BONN (vis). Die Deutsche Telekom will ihren Umsatz im Jahr 2001 um
mehr als 15 % steigern. Dabei seien anstehenden Akquisitionen von
Voicestream und Powertel in den USA noch nicht berücksichtigt, sagte
Telekom-Chef Ron Sommer bei der Vorlage der Bilanz 2000. Um
Aktionärskritik zu begegnen, will er die Bilanz 2001 durch einen
zweiten Abschlussprüfer testieren lassen.
Nach vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2001 steigerte
Europas größte Telefongesellschaft ihren Umsatz um 16 %
auf 11,1 Milliarden Euro. Der Konzernverlust lag in den ersten drei
Monaten bei minus 0,4 Milliarden Euro. "Das negative Ergebnis, das im
vierten Quartal 2000 noch minus einer Milliarde Euro betragen hatte, konnte
damit deutlich verbessert werden", sagte Sommer gestern in Bonn.
Für das gesamte Jahr will der Konzern sein Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ebenfalls im zweistelligen
Prozentbereich verbessern. Das Ebitda soll um bis zu zwei Milliarden Euro
steigen. Im Wesentlichen soll dazu die Mobilfunktochtergesellschaft
T-Mobile International beitragen. Im europäischen Mobilfunk erwarten
Sommer und sein Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick eine Verdoppelung des
Ebitda. T-Mobile habe das Ergebnis vor Steuern Zinsen und Abschreibungen
bereits im ersten Quartal von 350 Millionen auf rund 590 Millionen Euro
gesteigert, sagte Sommer. Ende März 2001 hatte T-Mobile weltweit rund
46 Millionen Kunden in Konzerngesellschaften oder in
Minderheitsbeteiligungen.
Das starke Kundenwachstum hat im vergangenen Jahr viel Geld gekostet.
Für neue Kunden im Mobilfunk seien 2,4 Milliarden Euro ausgegeben
worden, sagte Finanzvorstand Eick. Im laufenden Jahr werden diese Kosten
drastisch sinken, denn in den wichtigsten Märkten Europas besitzen
schon weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung ein Handy. "Ein
Wachstum von 15 Millionen Teilnehmern in Deutschland, Österreich und
Großbritannien innerhalb eines Jahres wird sich sicher nicht
wiederholen", sagte Eick. Bereits auf der CeBIT hatten alle vier
Netzbetreiber in Deutschland angekündigt, dass sie Mobiltelefone
künftig nicht mehr so stark subventionieren wollen.
Das Jahr 2000 sei finanziell betrachtet das bislang erfolgreichste Jahr in
der Geschichte der Telekom gewesen, sagte Eick. Das Unternehmen
erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von
20,7 Milliarden Euro, eine Steigerung von 42,5 % gegenüber dem
Vorjahr. Werden Einmaleffekte wie Teilverkäufe der
Kabelgesellschaften und Neuakquisitionen sowie Kundengewinnungskosten
herausgerechnet, ergab sich allerdings ein Rückgang auf 12,9
Milliarden Euro. Der Konzernumsatz stieg um 5,5 Milliarden Euro oder 15,4
% auf 40,9 Milliarden Euro.
Die Telekom habe durch die Regulierungsbedingungen auf dem Deutschen Markt
Anteilsverluste hinnehmen müssen. Die Umsatzentwicklung zeige jedoch,
"wie deutlich die Deutsche Telekom ihre Marktposition insgesamt hat
ausbauen können: Im Jahr 1999 hatten wir den Umsatz in etwa nur auf
dem Niveau des Jahres 1998 halten können", sagte Sommer. Nur noch 36
% des Umsatzes erwirtschaftete die Telekom im Festnetzgeschäft,
das 1995 noch 80 % des Umsatzes ausmachte. Die Angaben für den
Konzernüberschuss für das Jahr 2000 musste die Telekom im Februar
drastisch reduzieren. Das Untenehmen nahm eine pauschale Wertberichtigung
auf ihr Immobilienvermögen in Höhe von zwei Milliarden Euro vor.
Der Überschuss schrumpfte daher von 7,4 auf 5,9 Milliarden
Euro.
Nach Vorwürfen über eine angeblich fehlerhafte Bewertung der
Immobilien will Sommer die Bilanz 2001 durch einen zweiten
Wirtschaftsprüfer testieren lassen. "Wir stellen uns der
öffentlichen Diskussion", sagte Rommer. Die Bilanzen seien stets
korrekt gewesen und von externen Sachverständigen geprüft
worden. [mehr]
[Kommentar: Ron Sommer ist nicht aus dem Schneider]
Gewinn sinkt drastisch / Das goldene Zeitalter ist vorbei
NEW YORK (tor/HB). Hohe Schulden, ein empfindlicher Preiskampf und
die schlechte wirtschaftliche Lage in den USA haben die amerikanische
Telekommunikationsindustrie in die Knie gezwungen. Der Telefon- und
Kabelkonzern AT&T Corp., New York,
übertraf zwar im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von sechs
Cents vor Sonderposten die reduzierten Erwartungen der Analysten um ein
Cent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum brach der Gewinn jedoch um mehr
als 80 % ein. Zugleich warnte das Unternehmen die Wall Street, dass
es im zweiten Quartal ihre Erwartungen nicht erfüllen könne.
Zuvor hatte bereits der Regionalanbieter SBC Communications, San Antonio,
seine Gewinnerwartungen für den Rest des Jahres auf 2,35 Dollar bis
2,40 Dollar je Aktie gedämpft. Erwartet worden waren nach einer
Umfrage des Informationsdienstes Thomson Financial/First Call 2,46 Dollar
für das laufende Jahr.
Nach der Euphorie über das Zeitalter der Telekommunikation Ende der
neunziger Jahre steht die Telekombranche jedoch vor einer längeren
Durststrecke. Die hohen Investitionen in eine neue Infrastruktur wurden zu
einem großen Teil mit Krediten finanziert. Nach Schätzungen von
Analysten sitzen die Telekomanbieter in den USA und Europa jetzt auf einem
Schuldenberg von fast 700 Milliarden Dollar. Einstmals hochgelobte
Internetdiensteanbieter wie Psinet oder Winstar stehen vor dem Konkurs.
Leidtragende der Telekomkrise sind auch Zulieferunternehmen wie Lucent und
JDS Uniphase.
Auch für AT&T gehört der Schuldenabbau zu einem der
wichtigsten Ziele. Derzeit beträgt der Schuldenstand 47,5 Milliarden
Dollar, das sind 8,7 Milliarden weniger als am Ende 2000.
Ron Sommer erwartet 15 % Umsatzsteigerung für das
laufende Jahr. Investitionen in die Mobilfunk-Kunden sollen sich nun
auszahlen.
BONN. Mit einem betont optimistischen Ausblick für das laufende
Geschäftsjahr will der Chef der Deutschen
Telekom, Ron Sommer, die Aktionäre wieder für sein
Unternehmen begeistern. Der Umsatz der weltweit drittgrößten
Telefongesellschaft soll 2001 um mehr als 15 % steigen. Vor allem durch
das boomende Mobilfunkgeschäft will die Telekom das Ergebnis vor
Zinsen, Abschreibung und Steuern (Ebitda) um einen zweistelligen
Prozentsatz erhöhen.
"Diese Erwartungen (...) werden durch die vorläufigen Eckdaten zum
ersten Quartal bestätigt," sagte Sommer gestern auf der
Bilanzpressekonferenz in Bonn. Außerdem will die Telekom wegen der
angeblich fehlerhaften Immobilienbewertung ihre Bilanz 2001 durch einen
zweiten Abschlussprüfer testieren lassen und so Aktionärskritik
beschwichtigen.
Im vergangenen Jahr hatten Übernahmen und Investitionen ins
Mobilfunkgeschäft den Gewinn der Telekom gedrückt. Nun hofft das
Management für 2001, dass sich die Ausgaben rentieren und in einem
operativen Gewinn niederschlagen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatten
nicht das operative Geschäft, sondern Beteiligungsverkäufe im
Umfang von 10,1 Mrd. Euro zu einem Konzernüberschuss geführt.
Der betrug 5,9 Mrd. Euro nach 1,3 Mrd. Euro im Vorjahr.
Sommer sagte mit Blick auf die laufende Konjunkturdiskussion: "Es zeigt
sich, dass sich unsere Branche vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld stark
absetzt". Das Ebitda im Mobilfunkgeschäft soll sich 2001 etwa
verdoppeln. Im letzten Jahr betrug es im Mobilfunksegment 1,4 Mrd. Euro,
im Gesamtkonzern 20,7 Mrd. Euro. Die Zahl der Mobilfunkkunden erhöht
sich in diesem Jahr nach Sommers Prognose in Deutschland auf bis zu 25
Millionen, derzeit sind es 21 Millionen. Konkurrent D2-Vodafone verbucht
etwa die gleiche Kundenzahl und so einen Marktanteil von bundesweit rund 40
%.
Auf bessere Margen im Mobilfunk hofft Sommer, weil die Kosten für die
Gewinnung neuer Kunden inzwischen drastisch sinken unter anderem
weil die Handy- Preise nicht mehr so stark subventioniert werden. Im
Boomjahr 2000 hat die Telekom 2,4 Mrd. Euro aufgewendet, um
Mobilfunk-Kunden zu gewinnen. Hinter dem Börsengang von T-Mobile
steht weiter ein Fragezeichen. Sommer wiederholte, der Börsengangs
hänge von der Lage an den Finanzmärkten und dem Abschluss der
Übernahme des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream ab.
An Gewinnen aus Beteiligungsverkäufen "erwartet der Markt von uns 10
bis 14 Mrd. Euro", sagte Sommer. Unter anderem wird es zu einem
Mittelzufluss aus dem Verkauf der italienischen Wind und der Beteiligung am
US-Unternehmen Sprint von zusammen 5 Mrd. Euro kommen, die übrigen
Milliarden sollen aus dem Verkauf des Fernsehkabel-Netzes und von
Immobilien stammen.
[SPIEGEL-Interview mit
Ron Sommer]
BERLIN (dz/c't).
Die Deutsche Telekom ist dazu verpflichtet, ihren Wettbewerbern weiterhin
einen "entbündelten Zugang" zu den Teilnehmeranschlussleitungen
[TAL] zu gewähren. Dies hat
heute das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Bei dem Revisionsverfahren ging es um die
Rechtmäßigkeit einer Entscheidung der Regulierungsbehörde für Post und
Telekommunikation
(RegTP). Die RegTP hatte das ehemalige
Staatsunternehmen bereits vor drei Jahren dazu verpflichtet, den
Konkurrenten Zugang zum "blanken Draht" zu gewähren. Die Telekom sei
aber lediglich bereit gewesen, ihren Wettbewerbern Zugänge in
Verbindung mit Hardware zu gestatten, die eine Reduktion der Kapazität
der Leitungen bewirkt hätten, monierte das
Bundesverwaltungsgericht.
Das Gericht befand weiter, dass die Telekom den Telefonmarkt beherrsche und
sie allein über ein flächendeckendes
Teilnehmeranschlussleitungsnetz verfüge. Seit Beginn der
Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes gehöre es zu den
Pflichten der Telekom, den Wettbewerbern "Zugang zu den
Teilnehmeranschlussleitungen in einer Weise zu gewähren, dass diese
eine unternehmerische Entscheidungsfreiheit bei der Ausgestaltung ihrer
Telekommunikations- Dienstleistungen für Endkunden erhalten, die
derjenigen der Telekom vergleichbar ist".
Im Vorjahr entfiel lediglich ein Marktanteil von 1,5 % der 50
Millionen Telefonkanäle auf Wettbewerber der Telekom. Bis Ende 2000
hatten laut Telekom 95 Unternehmen mit ihr Verträge über die
letzte Meile geschlossen. Der Anwalt der Regulierungsbehörde, Joachim
Scherer, sagte in dem Verfahren, die EU-Verordnung über den
entbündelten Zugang zeige, dass die deutsche Gesetzgebung genau
richtig sei. Die Wettbewerber könnten wegen der enormen Kosten keine
komplett eigene Infrastruktur aufbauen, sondern seien auf das in nahezu 100
Jahren gewachsene Netz des früheren Staatsbetriebes angewiesen. Das
Stück umstrittene Leitung werde bei der Telekom aber nicht
herausgeschnitten, sagte der Anwalt.
Die betroffenen Unternehmen Arcor und NetCologne begrüßten die
Entscheidung. Sie würden nur bei einem entbündelten Zugang nicht
am Tropf der Telekom hängen, ansonsten wären sie im Wettbewerb
benachteiligt und könnten ihren Kunden keine eigenen technischen
Entwicklungen anbieten. Rainer Lüddemann, Geschäftsführer
des Bundesverbandes der regionalen und lokalen
Telekommunikationsgesellschaften
(BREKO) sagte: "Endlich besteht
Rechtssicherheit in einer zentralen Frage der Marktliberalisierung. Die
Zeche eines gebündelten Angebots hätten sonst die Verbraucher
zahlen müssen".
[mehr]
Viag Interkom verkauft Internet-Tochter
Viag Interkom verkauft die Internet-Tochter Planet-Interkom an den
italienischen Tiscali-Konzern. Der Kaufpreis betrage insgesamt 77,6
Millionen Euro, teilte die Viag Interkom mit. Viag Interkom wurde
kürzlich komplett von der British Telecom übernommen. Der
Verkauf der Internet-Tochter ist für Viag Interkom nach der Abspaltung
des Festnetzgeschäfts der letzte Schritt auf dem Weg zum reinen
Mobilfunkunternehmen. Tiscali sieht sich nach der Übernahme als
viertgrößter Internet Service Provider in Deutschland. Bei
Planet- Interkom können sich die Kunden über das so genannte
"Internet-by-Call"- Verfahren ohne Grundgebühr ins weltweite Netz
einwählen. Nach Angaben Tiscalis hatte das Unternehmen zuletzt etwa
685.000 aktive Nutzer.
Kleinaktionäre verklagen Telekom
TelDaFax wieder verfügbar
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin,
21. April 2001, Seite 20 (Wirtschaft).
Milliardenklage gegen die Telekom aus
den USA
South Korea leads world broadband net race
Aus: Iwon.com,
23. April 2001, 14.16 Uhr MESZ (Internet).
[Original]
[Übersetzungs-Service]MAKING THE CONNECTION
Paltridge said the 4.3 million broadband connections in South Korea were a
result of fierce competition between providers of cable Internet and DSL
(Digital Subscriber Line), a technology for turning ordinary telephone line
into broadband pipes.
Die Telekom setzt auf den Mobilfunk
AT&T drücken Schulden
Telekom-Chef malt rosarote Zukunft
Zugekaufte Unternehmenstöchter
Im ersten Quartal 2001 erwirtschaftete die Telekom einen Umsatz von 11,1
Mrd. Euro, das sind 16 % mehr als im Vorjahresquartal. Davon
stammten 9 % von zugekauften Unternehmenstöchtern. 7
% seien "organisches Wachstum", erläuterte Finanzvorstand
Karl-Gerhard Eick. Der Gewinn wird weiter durch hohe Kosten für die
UMTS- Mobilfunklizenzen und die Abschreibungen für Zukäufe
belastet. Diese Kosten eingerechnet entstand im ersten Quartal ein Verlust
von rund 400 Mio. Euro nach einem Minus von 1 Mrd. Euro im Vorquartal.
Ohne diese Kosten stieg der Konzernüberschuss im Jahresvergleich um 18
% auf 450 Mio. Euro.Übernahme von VoiceStream
VoiceStream ist das wichtigste Projekt der Telekom in diesem Jahr. In den
nächsten Wochen rechnet die Telekom mit der endgültigen
Genehmigung der Übernahme durch die US-Behörden. Nach Abschluss
des Kaufs könnten sich viele der neuen Telekom- Aktionäre in den
USA wieder von ihren Papieren trennen, was den Kurs der T-Aktie bedroht.
Denn um die Übernahme zu bezahlen, gibt die Telekom rund 1,1
Milliarden neue Aktien an die VoiceStream- Eigner aus. Rund die
Hälfte der Aktien gehe an Großaktionäre, die sich
verpflichtet hätten, ihre Anteile vorerst zu behalten. Um auch die
anderen Aktionäre zu bewegen, ihre Aktien zu halten, startete die
Telekom gestern nach Aussagen Sommers ihre bisher größte
Werbeaktion bei internationalen Investoren.
Telekom verliert vor dem Bundesverwaltungsgericht
Aus: Heise-Newsticker,
25. April 2001, 20.32 Uhr (Telekommunikation).
[Original]
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