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Telekommunikation in den Medien – Teil 99 khd
Stand:  31.3.2002   (38. Ed.)  –  File: Aus__Medien/99.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (100. Teil).
  • 28.09.2001: Bahn behält Schienennetz mindestens bis 2005.
  • 25.09.2001: Telekom dominiert DSL-Markt – Nur zwei Wettbewerber.
  • 24.09.2001: Broadband gets a public boost in Sweden.
  • 21.09.2001: Neuer TV-Standard führt zum Ende der d-Box.
  • 15.09.2001: Politiker gegen Kartellausnahmen beim Kabelnetzverkauf.
  • 13.09.2001: Telekom DSL line-sharing offer rejected.
  • 12.09.2001: Schutzvereinigung fordert Rücktritt von T-Chef Ron Sommer.
  • 12.09.2001: Line-Sharing teurer als die Übernahme der kompletten TAL!
  • 11.09.2001: BTopenworld launches unmetered access for SMEs.
  • 11.09.2001: Malone reveals cable strategy.
  • 11.09.2001: Telekom schließt Verkauf von Kabelnetz an Callahan ab.
  • 07.09.2001: RegTP will mit neuen Beschlüssen Telekom-Wettbewerb verschärfen.
  • 05.09.2001: „Darth Vader“ über Deutschland?
  • 05.09.2001: Telekom verkauft das Kabelnetz.
  • 03.09.2001: Web-Pauschale der Telekom wird wohl geprüft.
  • 03.09.2001: Telekom: Kabelnetzverkauf an Liberty auf der Kippe.
  • 02.09.2001: Schröder: Flatrate ist eine gute Sache.
  • 01.09.2001: Gespräch mit John Malone. (Liberty Media)
  • Ältere Presseberichte  (98. Teil).



    „Ich kann mir auch eine Beteiligung bei Kirch vorstellen“

    Mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden von Liberty Media sprach Carsten Knop

    Aus:
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. September 2001, Seite 16 (???). [Original]

    Über die Zukunft des größten Teils des deutschen Fernsehkabelnetzes wird in diesen Stunden an einem Schreibtisch im Süden von Denver entschieden. Erst vor drei Wochen ist John Malone, der Verwaltungsratsvorsitzende des amerikanischen Medienkonzerns Liberty Media, in sein Chefzimmer in der neugebauten Hauptverwaltung eingezogen. Schon wird hier eine wichtige Weiche für die Zukunft seines Unternehmens gestellt. Wird die Deutsche Telekom bereit sein, Risiken aus der auf Monate ungewissen kartellrechtlichen Genehmigung des Geschäfts zu übernehmen? Welche Kompromisse wiederum geht Malone ein, um Zugriff auf 10 Millionen deutsche Kabelkunden zu bekommen? Längst hat sich Malone damit abgefunden, daß der Kauf zum kolportierten Preis von 5 Milliarden Dollar möglicherweise in letzter Minute scheitern wird. "Die Chancen stehen nur noch 50 zu 50", sagt er. Doch trifft man ihn deshalb nicht niedergeschlagen an. Schließlich gebe es auch noch andere Möglichkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen.

    Dabei weiß Malone um seinen schlechten Ruf. "Wir hatten bisher keine Gelegenheit, unsere Ideen über die Entwicklung des Marktes richtig zu vermitteln." Wie sehen diese Ideen, unabhängig von einem erfolgreichen Vertragsabschluß mit der Telekom, aber aus? Malone geht es um nichts weniger als den Aufbau eines neuen Dienstleistungsbereichs, den es in Deutschland wegen der bisherigen Monopolstellung der Telekom noch nicht gibt. Mehr noch: Nach seiner Vision sollte es in der neuen deutschen Kabelbranche künftig viele Freunde geben, die bei der Vermarktung letztlich an einem Strang ziehen und möglicherweise sogar untereinander über Beteiligungen verflochten sind. Er kann sich sogar eine Beteiligung an der Kirch-Gruppe vorstellen. "Sehen Sie, das ist genau die Flexibilität, von der ich rede." Wenn die hochverschuldete Kirch-Gruppe eines Tages nach einem branchennahen Investor suche, habe er durchaus Interesse. "Das kann passieren oder auch nicht; die Freiheit dazu sollten wir aber haben." Denkbar seien auch Fernsehkanäle, die in Form von Gemeinschaftsunternehmen mit deutschen Medienkonzernen angeboten würden.

    "Wir müssen alle kooperieren, bei den Inhalten, bei der Technik und bei der Vermarktung, um aus dem deutschen Kabelmarkt ein Geschäft zu machen, in das es sich lohnt, zu investieren." Liberty komme nicht nach Europa, um sich dort wie ein Kolonialherr aufzuspielen. "Unser deutsches Geschäft wird auch von Deutschen geführt werden; wir werden zudem auf deutsches Kapital zur Finanzierung unseres Netzausbaus zurückgreifen müssen." Es geht um viel Geld. Liberty plant für den Ausbau des Kabelnetzes Investitionen von 500 bis 700 Millionen Euro im Jahr; ein Zeitlimit für diese Investitionen gebe es nicht. "Im Kabelgeschäft ist der Netzausbau nie zu Ende." Das habe er nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit auf dem amerikanischen Kabelmarkt lernen müssen, sagt Malone.

    In Deutschland würden sich die Investitionen in drei Wellen vollziehen. Zunächst müsse die Infrastruktur ausgebaut werden, dann gehe es um die Anschaffung von Empfangsgeräten (Set-top-Boxen) für das digitale Kabel und schließlich um die Zuschaltung von Telefondiensten. Schmalbandige interaktive Kabelangebote werde man wohl schon nach einem Jahr vermarkten können.

    Ein wirklich verläßlicher Telefondienst, der der Telekom Konkurrenz machen könne, sei erst in drei bis fünf Jahren vorstellbar. Zuvor werde man aber schon manches zusätzliche Datenübertragungs- und auch Telefonangebot machen können. "Das Geschäft wäre in seiner bisher vorgesehenen Form die beste Lösung, sowohl für uns als auch für den deutschen Kabelmarkt." Wenn aber nicht alles wie geplant funktioniere, sei es denkbar, über die von Malone weitgehend kontrollierte niederländische Kabelgesellschaft UPC oder in Zusammenarbeit mit dem Medienkonzern des Australiers Rupert Murdoch, an dem Liberty ebenfalls beteiligt ist, nach Deutschland zu kommen.

    Der deutsche Kabelmarkt habe in jedem Fall großes Entwicklungspotential. Doch gebe es eine feine Grenze zwischen einem fruchtbaren Wettbewerb und einer "Balkanisierung" der Branche. Es mache wirtschaftlich keinen Sinn, das deutsche Kabelnetz zu stark zu regionalisieren. "Das Kabelgeschäft ist so kapitalintensiv, daß man nicht nur einen langen Atem, sondern auch eine kritische Kundenmasse braucht." In Amerika sei man bisher davon ausgegangen, daß diese kritische Masse bei 20 Millionen Kunden liege. Deshalb wolle Liberty in Deutschland ohnehin mit dem ebenfalls in Denver beheimateten Unternehmen von Richard Callahan zusammenarbeiten. Malone strebt an, seine Programmangebote auch bei den 6,3 Millionen Kunden der von Callahan gekauften Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zu vermarkten.

    Sollte der eigene Kauf nicht zustande kommen, sei wiederum sogar eine Beteiligung an den Callahan- Aktivitäten vorstellbar. Er habe auch nie geplant, Programminhalte deutscher Medienkonzerne wie Kirch oder Bertelsmann aus seinem Netz zu verdrängen, sagt Malone. "Ich kann doch nur dann mehr Geld für meine digitalen Kabelangebote verlangen, wenn ich auch eine interessante Zahl von Programmen zu bieten habe. Welchen Sinn sollte es da machen, attraktive Sender von Wettbewerbern nicht mehr anzubieten?" In Amerika sei sein damaliger Kabelkonzern TCI, der inzwischen von AT&T übernommen worden ist, lange Zeit der wichtigste Vertriebskanal der Programme des Kabelkonkurrenten Time Warner gewesen.

    Davon hätten letztlich beide Partner profitiert. Er selbst sei gar nicht dazu in der Lage, die Vielzahl neuer Programmplätze, die ein technisch aufgerüstetes Kabelnetz biete, mit eigenen Sendern zu belegen. "Vergessen Sie nicht: Über den Kirch-Sender Premiere wird mit dem Discovery-Channel schon längst eines unserer Programme vertrieben. Und auch unseren Einkaufssender QVC kann man ja schon empfangen."

    Der Vorwurf, ihm selbst gehe es ohnehin nur ums Geld, weist Malone von sich. "Mein Geld landet am Ende sowieso bei irgendeiner Stiftung." Sein Ziel sei vielmehr, Liberty zu einer langfristig lohnenden Geldanlage für die Investoren zu machen, die an seinem Unternehmen beteiligt seien. "Und natürlich macht es mir Freude zu wissen, daß mein Unternehmen selbst in der derzeit schwachen Börsenphase 40 Milliarden Dollar wert ist. Das ist doch nicht schlecht für einen Haufen Jungs vom Land." Dann klingelt das Telefon, am anderen Ende der Leitung meldet sich nicht Ron Sommer, sondern Bill Gates, und schon ist Deutschland wieder ein Vorgang von vielen auf dem Schreibtisch von Malone.



    Schröder: Flatrate ist eine gute Sache

    Aus:
    Heise-Newsticker, 2. September 2001, 13.36 Uhr (Internet). [Original]

    BERLIN (cp/c't). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich gestern auf dem Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt für eine Internet- Flatrate ausgesprochen. "Das ist eine gute Sache", sagte der Kanzler in einem Interview mit dem Online- Dienst AOL. AOL und andere Provider "fordern das auch zu Recht".

    Anderseits sei es immer leicht, Forderungen zu Lasten des Wettbewerbers aufzustellen. "Ich finde, Ihr solltet euch zusammensetzen, damit das Internet preiswerter wird, weil das dazu führen wird, dass noch mehr Menschen das Internet nutzen", meinte Schröder. Er habe "kein Problem damit", Telekom- Chef Ron Sommer einmal anzurufen und zu einer Einigung zu ermuntern, antwortete der Kanzler auf eine direkte Frage des Interviewers, lehnte es aber ab, sich unmittelbar in die Verhandlungen zwischen den Unternehmen einzuschalten.

    Der Kanzler wies darauf hin, dass mittlerweile 98 % der deutschen Schulen am Netz seien und lobte die Unterstützung durch AOL und die Deutsche Telekom. Im September sollten auch die letzten Schulen mit einem Internet- Zugang ausgestattet werden. Das vollständige Interview ist als Streaming Video abrufbar.

    [SPIEGEL: Kanzler-Machtwort mit Geschmäckle]



    Telekom: Kabelnetzverkauf an Liberty auf der Kippe

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 3. September 2001, Seite xx (Telekommunikation). [Original]

    BONN. Der potenzielle Käufer des restlichen Telekom- Kabelnetzes, der US-Konzern Liberty Media, hat am Wochenende erneut eine selbst gesetzte Frist für den Vertragsabschluss verstreichen lassen und damit das Gelingen des Geschäfts in Frage gestellt.

    Ursprünglich sollte der Vertrag bereits Ende Juli unterschrieben werden. Am Freitag hatte Liberty-Media- Gründer John Malone dann in einem Interview eine Entscheidung für das vergangene Wochenende angekündigt.

    Nach Informationen der Financial Times Deutschland haken die Verhandlungen an der Frage von Ausstiegsklauseln für Liberty Media, die sich der Medienkonzern einräumen lassen will, falls seine Geschäfte nicht laufen wie geplant. Liberty Media will von der Telekom sechs der neun regionalen Kabelnetze mit rund zehn Millionen Kunden übernehmen. Als Kaufpreis sind 5,5 Mrd. Euro vereinbart.

    Diese Summe ist bei der Telekom zur Schuldentilgung um 15 Mrd. Euro im Jahr 2002 eingeplant. Nun aber will Liberty Media offenbar Klauseln durchsetzen, die dem Bonner Konzern nur wenig Sicherheit bieten, den vereinbarten Kaufpreis tatsächlich zu erhalten. Offiziell geben beide Unternehmen keine Kommentare zum Stand der Verhandlungen ab. Die Telekom sagte nur, die Gespräche seien "auf bestem Wege".

    Liberty will großzügige Ausstiegsklauseln

    Um sich die Möglichkeit eines Ausstiegs zu sichern, fordert Liberty-Chef Robert Bennett nach Informationen der FTD einen extrem langen Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und dem Übergang des Eigentums, dem Closing. Denn erst nach dem Closing muss bezahlt werden. Bei Unternehmenskäufen ist dafür gewöhnlich ein Zeitabstand von bis zu drei Monaten üblich.

    Beim Telekom-Kabelnetz wird aber auf Wunsch von Bennett über Zeitspannen verhandelt, die etwa zwei- bis viermal so lang wie die üblichen drei Monate sind. Ein derart langer Zeitraum zwischen Signing und Closing würde Liberty ausreichend Zeit geben, mehrere Übernahmeangebote beim Kartellamt einzureichen. Wenn die Behörde aber nur einen wichtigen Zukauf ablehnt, soll die Ausstiegsklausel für Liberty nach Bennetts Vorstellung bereits greifen. Liberty hatte Anfang August Zukäufe kleinerer deutscher Kabelnetzbetreiber nicht ausgeschlossen.

    Allerdings würde eine Ausstiegsklausel nicht nur die Telekom, sondern auch die Bundesregierung unter Druck setzen. Denn als Telekom-Hauptaktionär wäre der Bund am stärksten vom Fall des Aktienkurses betroffen, der dem Scheitern des Verkaufs folgen würde. Gleichzeitig könnte die Regierung der Telekom unter die Arme greifen, indem sie – per Ministererlaubnis – die Liberty-Käufe genehmigt.

    Die Amerikaner pochen auf solche Absicherungen, weil für den Erfolg ihres Kabelprojektes weitere Zukäufe entscheidend sind. Denn das Telekom-Netz reicht nur bei einem Drittel der Haushalte bis in die Wohnung. In allen anderen Fällen endet es an der Grundstücksgrenze. Die letzten Meter – die so genannte Netzebene vier – gehören anderen Anbietern. Insgesamt halten 6600 Unternehmen Teile der vierten Ebene.

    Nach FTD-Informationen steht das Kartellamt solchen Zukäufen zwar nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Allerdings muss Liberty Media mit einem Verbot rechnen, wenn es einen der größeren Anbieter wie PrimaCom, TeleColumbus oder Bosch übernehmen will. Gegen Kooperation haben die Kartellwächter dagegen keine Einwände.

    Doch nicht nur Übernahmen könnten für Liberty Media zu einem Problem werden: Nach FTD-Informationen haben Bundeskartellamt und Landesmedienanstalten in Gesprächen klare Konzepte verlangt. Beide bestehen auf Investitionen in das Kabelnetz, die deutlich über den von Liberty in Aussicht gestellten 500 Mio. Euro pro Jahr liegen, um zügig schnelles Internet und digitales Fernsehen zu ermöglichen.

    Davon ist Liberty-Chef Bennett nicht begeistert. Mitte August hatte er einen Sparkurs bei der Aufrüstung des deutschen Kabelnetzes angekündigt. Daher soll zunächst nur soweit digitalisiert werden, dass einige Fernsehprogramme mehr übertragen werden können und ein Rückkanal möglich ist. Über ihn können Nutzer zum Beispiel Filme bestellen oder per Fernbedienung einkaufen.



    Web-Pauschale der Telekom wird wohl geprüft

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 3. September 2001, 17.58 Uhr (Internet). [Original]

    HAMBURG. Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) wird nach Informationen aus behördennahen Kreisen voraussichtlich die von der Deutschen Telekom angebotene Großhandelspauschale für Internet- Zugangsanbieter offiziell überprüfen. Die RegTP prüfe derzeit, ob die angebotene Flatrate "eventuell zu hoch" sei und ob deshalb ein offizielles Verfahren eingeleitet werden müsse, hieß es am Montag in den Kreisen. "Es wird wahrscheinlich dazu kommen." Die Telekom bekräftigte ihren Standpunkt, die freiwillig angebotene Flatrate eröffne eine Vielzahl von unternehmerischen Möglichkeiten.

    Die Telekom hatte im Frühjahr im Eilverfahren eine Anordnung der RegTP gestoppt, nach der sie eine Flatrate hätte anbieten müssen. Nach der Niederlage der RegTP im Eilverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster sei der juristische Streit noch in der Hauptsache vor dem Verwaltungsgericht Köln anhängig, teilte die Behörde mit. Zudem werde der von der Telekom freiwillig angebotene Großhandelstarif geprüft.

    Diesen Pauschaltarif lehnen Zugangsanbieter wie AOL als zu hoch ab. Nach Ansicht vor allem des weltweit größten, aber in Deutschland hinter der Telekom-Tochter T-Online zurückliegenden Internet- Service- Providers (ISP) AOL können ISPs nur mit einer günstigeren Großhandelsflatrate ihren eigenen Kunden einen Pauschaltarif für das unbegrenzte Surfen im Internet anbieten, ohne dabei Verluste zu machen.

    "Die von uns angebotene Großhandelsflatrate eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, interessante Angebote für die Verbraucher zu schnüren", sagte dagegen Telekom- Sprecher Stephan Broszio. "Die von AOL angestellte Rechnung, dass ein Flatrate- Anschluss dem Angebot zufolge 160 Mark kostet, ist falsch." AOL weigere sich beharrlich, mit dem Modell zu arbeiten, fügte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek hinzu. "Die pauschale Verurteilung von AOL zeigt, dass sie nicht unternehmerisch arbeiten, sondern nur Maximalforderungen stellen."

    AOL zeigte sich für den Fall optimistisch, dass die RegTP tatsächlich ein offizielles Verfahren einleiten sollte. "Wir sind zuversichtlich, dass das Ergebnis eine signifikante Reduzierung des Preises sein wird, den die Deutsche Telekom bisher für ihr Vorleistungspaket fordert", sagte AOL-Deutschland-Sprecher Jens Nordlohne. Das dies möglich sei, zeigten die von AOL in Auftrag gegebenen Studien, die der Behörde vorlägen.

    AOL hatte bereits zuvor die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu preiswerten Web-Zugängen als positives Signal für die geforderte Großhandelsflatrate gewertet. "Es ist das erste Mal, dass sich der Kanzler so eindeutig pro Flatrate geäußert hat", sagte Nordlohne. Schröder hatte sich am Samstag in einem AOL-Interview für niedrige Kosten für Internet- Zugänge ausgesprochen, damit möglichst viele Menschen das Web nutzen können.

    Der Bundeskanzler habe an die Beteiligten appelliert, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, teilte das Bundespresseamt am Montag mit. Grundsätzlich sei die Frage nach einer Flatrate Angelegenheit der RegTP, in die sich die Bundesregierung nicht einmische.

    Der Chef des US-Mutterkonzerns AOL Time Warner, Gerald Levin, hatte Anfang Juli persönlich mit Schröder über seine Vorstellungen von einer solchen Flatrate gesprochen. "Die beiden haben sich damals sehr, sehr gut verstanden", sagte AOL- Deutschland-Sprecher Nordlohne weiter. In Unternehmenskreisen hatte es damals geheißen, das Thema sei bei Schröder auf offene Ohren gestoßen.

    Die Aktien der Telekom waren an diesem Montag erneut massiv unter Druck geraten und zeitweise auf ihren tiefsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren abgestürzt. Bei geringen Umsätzen verlor die T-Aktie in einem insgesamt schwachen Markt bis zum Abend 3,2 % auf 16,41 Euro, nachdem sie zuvor noch in der Spitze mehr als 5 % abgegeben hatte. Allerdings standen die Aktien von Telekommunikations-Firmen europaweit unter Druck. Einige Analysten führten die Verluste der T-Aktie auf das Ablaufen einer Haltefrist für ehemalige Aktionäre der größtenteils von der Telekom per Aktientausch übernommenen US-Mobilfunkfirma VoiceStream zurück.



    Telekom verkauft das Kabelnetz

    Liberty zahlt 5,5 Milliarden Euro / Kartellbehörden müssen noch zustimmen / T-Aktie profitiert nur kurzfristig

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 5. September 2001, Seite 19 (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN (vis). Der Verkauf des Fernsehkabelnetzes der Deutschen Telekom ist vertraglich besiegelt. Die amerikanische Liberty Media Corporation übernimmt die sechs noch zur Deutschen Telekom gehörenden regionalen Kabelgesellschaften (siehe Grafik) für 5,5 Milliarden Euro. Das teilten beide Gesellschaften am Dienstag mit. Der Verkauf muss allerdings erst noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Die Telekom erwartet, dass dies zwischen 3 und 5 Monaten dauern kann. Erst dann erfolgt der wirtschaftliche Übergang.

    Die Bekanntgabe, dass der lange verhandelte Verkauf nun unter Dach und Fach ist, hat der T-Aktie am Dienstag vorübergehend Auftrieb gegeben. Das Papier stieg kurzzeitig um 4,5 % auf bis zu 17,14 Euro. Bis gegen 16.30 Uhr schmolz der Gewinn wieder auf 16,43 Euro oder plus 0,18 % zusammen.


    Grafik: Kabelregionen in Deutschland
    Die Deutsche Telekom hat sich nun von allen neun Kabel-TV-Regionen ganz oder mehrheitlich getrennt. In den Nordrhein-Westfalen und Hessen ist der wirtschaftliche Übergang bereits erfolgt, für Baden- Württemberg stehe er kurz bevor, teilte die Telekom weiter mit.

    Der Kaufpreis für die nun verkauften sechs Regionen, den die Deutsche Telekom zum Abbau ihres hohen Schuldenstandes von 65,5 Milliarden Euro verwenden will, fließt allerdings nur zu einem Teil in liquiden Mitteln. Nach Angaben von Liberty zahlt das Unternehmen drei Milliarden Euro in bar. Hinzu kommt ein Liberty- Aktienpaket im Wert von mindestens 1,5 Milliarden Euro sowie eine Milliarde Euro in Wandelanleihen mit zehnjähriger Laufzeit.

    "Mit dem heutigen Tag hat die Deutsche Telekom ihr Ziel erreicht, sich von ihren TV-Kabeln zu trennen", sagte Gerd Tenzer, der im Telekom- Vorstand den Bereich Technik verantwortet. Liberty Media teilte am Firmensitz in Englewood (US-Bundesstaat Colorado) mit, durch die Übernahme werde das Unternehmen "einer der weltweit größten Anbieter von Breitbandkabelnetzen". Mit zehn Millionen angeschlossenen Haushalten in Deutschland werde Liberty die notwendige Größe erhalten, um den deutschen Fernsehzuschauern "eine Vielzahl neuer Möglichkeiten" von TV-Programmen über schnelles Internet bis zu Telefondienstleistungen per Kabel anzubieten.

    Liberty übernimmt ebenfalls zu 100 % die auf die sechs Regionen entfallenden Aktivitäten der Deutsche Telekom Kabel-Services GmbH und die Media Services GmbH, also die Gesellschaften, die für den Betrieb des Netzes und die Vermarktung zuständig sind. Insgesamt sind in allen Gesellschaften 2800 Mitarbeiter beschäftigt. Die Telekom wird den Verkauf der Kabelgesellschaften nun beim Bundeskartellamt anmelden. Die Wettbewerbshüter könnten es als problematisch ansehen, dass mit Liberty ein Anbieter auf den Markt kommt, bei dem "Netz und Inhalte zusammenkommen", sagte ein Kartellsamtssprecher. Liberty hält unter anderem Beteiligungen am US-Medienkonzern AOL Time Warner und an Rupert Murdochs News Corporation. Mit dem Einkaufskanal QVC und dem Dokumentationskanal Discovery Channel kann das Unternehmen eigene Programme für die Netze bereit stellen.

    Komplizierte Eigentümerstruktur

    Peter Charissé, Hauptgeschäftsführer vom Verband Privater Kabelnetzbetreiber Anga, begrüßte den Verkauf des Kabelnetzes. "Wir hätten uns das schon früher gewünscht", sagte er. Zudem sei eine stärkere Regionalisierung wünschenswert gewesen. "Aber wir sind auch Realisten", sagte Charissé, "am Ende hat es einfach keine anderen Interessenten mehr gegeben." Liberty wird künftig auf die Zusammenarbeit mit den kleineren Kabelnetzbetreibern angewiesen sein. Denn das deutsche Kabelnetz hat eine komplizierte Eigentümerstruktur. Die Telekom betreibt in der Regel lediglich die Strecken von den Kopfstationen bis in die Wohngebiete (Netzebene drei). Die letzen Meter TV-Kabel bis in die Wohnungen hinein (Netzebene vier) werden dagegen von etwa 6000 verschiedenen Anbietern betrieben – das sind private Kabelgesellschaften wie Telecolumbus, Bosch oder Primacom sowie Wohnungsbaugesellschaften oder auch kleine Handwerksbetriebe. Lediglich ein Drittel aller Kabelhaushalte sind direkte Kunden der Telekom.

    Liberty ist daran interessiert, solche kleineren Kabelnetzbetreiber zu übernehmen, um zu mehr Haushalten den direkten Zugang zu bekommen. In Zeitungsberichten hieß es, dass sich Liberty in dem Kaufvertrag eine Ausstiegsklausel gesichert habe für den Fall, dass die Wettbewerbsbehörden den Erwerb von Betreibern der Netzebene vier blockieren könnten. Die Telekom bestätigte, dass es Klauseln gebe, wollte aber nichts über deren Inhalt sagen.

    Neue Geschäftsfelder entstehen

    Klaus Scharpe, Bereichsleiter Medien und Kommunikation beim Schweizer Prognos Institut schätzt das Volumen des deutschen Fernsehkabelmarktes auf derzeit 4,7 bis 4,8 Milliarden Mark. Doch mit dem Ausbau des Kabelnetzes zu einem Breitbandnetz mit wesentlich höheren Übertragungsraten und einem Rückkanal können dem Kabelkunden künftig interaktive Dienste angeboten werden, ein schnellerer Internet- Zugang oder auch einfaches Telefonieren. "Es entstehen völlig neue Geschäftsmodelle", sagt Scharpe. Doch dafür sind Milliarden- Investitionen in die Aufrüstung der Netze notwendig. Viel Zeit darf Liberty nicht verlieren. Alternative Anbieter für Breitbandanwendungen stehen schon in den Startlöchern: unter anderem die Deutsche Telekom mit dem schnellen Internet- Anschluss über DSL oder Satellit.

    [Kritik an Kabelnetzverkauf: Machtkonzentration und höhere Preise]



    „Darth Vader“ über Deutschland?

    John Malone hat sich den Großteil des Kabelnetzes gekauft. Seine Pläne liegen im Dunkeln

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 5. September 2001, Seite 31 (Medien). [Original]

    BERLIN. Über zehn Millionen Haushalte von Bayern über Sachsen bis Schleswig-Holstein werden demnächst ihre Rechnungen für Kabelfernsehen und -hörfunk an die US-Firma Liberty Media zahlen. Die Telekom hat gestern ihre restlichen sechs Kabelnetze für rund 11 Milliarden Mark an Liberty verkauft (siehe Wirtschaft). Damit ist Liberty über Nacht zum größten Kabelanbieter Europas geworden. Was Liberty-Chef John Malone mit seinen Kabelnetzen vorhat, weiß bislang nur er selbst. Die deutsche TV-Branche ist auf der Hut. Malones Gegner bezeichnen ihn als "Darth Vader". Doch Malone ist kein Star-Wars- Bösewicht, sondern – viel schlimmer – ein gewiefter Geschäftsmann.

    Malone erwirtschaftet mit nur 40 Angestellten Netto- Einnahmen in Höhe von fast vier Milliarden Dollar. Er hält Anteile an den Mediengiganten AOL-Time-Warner und Rupert Murdochs News Corporation. In den USA gestattet er TV-Sendern den Zutritt zu seinen Kabelnetzen nur, wenn sie ihm dafür Firmen- Anteile abgeben. Was hat Malone nun mit der friedlich-kuscheligen deutschen Fernsehwelt vor? In ein oder zwei Jahren könnte es über das Liberty-Kabel gar kein Fernsehen mehr geben. Oder womöglich noch mehr Programme? Wenn Malone freie Hand hat, ist alles möglich. Denn mit der Einspeisung von TV-Programmen lässt sich so viel nicht verdienen. Mehr Geld versprechen Telefonie oder High-Speed Internet- Zugänge. Kabelfirmen wie Callahan, Klesch oder Primacom verkünden offiziell, dass sie auch nach dem Ausbau des Kabels auf digitalen Standard weiter brav alle Programme einspeisen werden. Zu welchem Preis, das haben sie bislang noch nicht verraten. Lediglich die Primacom hatte Ende letzten Jahres ihren Leipziger Kunden verschiedene digitale Programm-Pakete à 5 Mark angeboten, scheiterte jedoch gegen die rebellierenden Privatsender vor Gericht kläglich. "Wenn Malone mit den Telekom- Netzen nicht machen kann, was er will, wird er aus dem Vertrag wieder aussteigen", vermutet Jürgen Doetz, Geschäftsführer von Sat 1 und Präsident des Privatsender- Verbandes VPRT.Doetz befürchtet, dass Malone seine eigenen TV-Inhalte mit nach Deutschland bringt und missliebige deutsche Konkurrenz- Sender aus dem Kabel wirft. Dann gibt es zwischen München und Kiel eben kein n-tv oder N 24 mehr, sondern nur noch Time Warners CNN, kein Vox und Premiere mehr, sondern Malones QVC und Discovery Channel. Neben ARD und ZDF sehnt auch Privat-TV- Lobbyist Doetz schon seit Monaten die Medien-Politiker herbei, die einen klaren gesetzlichen Rahmen vorgeben sollen. Selten war der Ruf nach wirtschaftlicher Regulierung so laut zu vernehmen: "Die Politik darf sich nicht wegen elf Milliarden Mark für die Telekom aus der Verantwortung stehlen", mahnt Doetz. Sein Wunsch: Der Verkauf von einzelnen Programm- Paketen soll verboten werden. Zudem müsse es eine Begrenzung für die eigenen Programme des Kabelbetreibers geben. Erst dann könne man mit Malone verhandeln. Doch Malone hält von Regulierung und Regulieren nicht allzu viel.

    Mitte September kommt der Kabel-König zu Gesprächen nach Deutschland - vorerst ohne Schusswaffen. In den darauf folgenden Wochen will sich dann auch die Politik dem Thema annehmen. Doch wenn zu viel reguliert wird, verschwindet "Darth Vader" einfach wieder – und der börsengebeutelten und von Schulden geplagten Telekom entgehen 11 Milliarden Mark. Das wird dem Bundesfinanzminister als Haupt-T-Aktionär gar nicht gefallen.



    RegTP will mit neuen Beschlüssen Telekom-Wettbewerb verschärfen

    Aus: Gatrixx-Ticker, 7. September 2001, 0.59 Uhr (Internet). [
    Original]

    BERLIN. Mit einem Bündel neuer Entscheidungen will die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) den Wettbewerb auf dem Telekom- Markt voranbringen. Besonderes Augenmerk will die Bonner Behörde dabei auf mehr Konkurrenz im Ortsnetz legen. "Das kommt in Gang", sagte RegTP- Präsident Matthias Kurth (SPD) der Berliner Zeitung [7.9.2001].

    Forderungen nach einer weiteren Lockerung der UMTS-Mobilfunk- Lizenzbedingungen erteilte Kurth hingegen eine deutliche Absage: "Wir sind bereits an die Grenze dessen gegangen, was in den Lizenzregeln festgelegt ist." Um die Lizenzbedingungen zu erfüllen, müssten die UMTS-Anbieter ohnehin nur rund 8,5 % der Fläche Deutschlands durch eigene Netze abdecken. Neue Vergünstigungen könnten die Lizenz- Auktion des Jahres 2000 juristisch angreifbar machen. Daran hätte niemand ein Interesse, sagte Kurth.

    Das Marktrisiko können wir den Anbietern nicht abnehmen

    Kurth wies die Vorwürfe privater Telekomanbieter zurück, die den Chefregulierer für den Zusammenbruch zahlreicher kleinerer Telefonfirmen mitverantwortlich gemacht haben. "Das Marktrisiko können wir den Anbietern nicht abnehmen", sagte Kurth. Dass bislang nur rund 2 % der Telefonanschlüsse von Telekom- Wettbewerbern geschaltet wurden, liege auch daran, dass sich viele privaten Telefonfirmen derzeit erst auf Geschäftskunden konzentrierten.

    Ein Hauptaugenmerk der Regulierungspolitik richtet sich derzeit auf die Neuregelung der Zusammenschaltung des Netzes der Telekom mit den Netzen der Konkurrenten, sagte der RegTP- Präsident. Die Behörde werde über die so genannten Interconnection- Tarife im Herbst entscheiden, kündigte Kurth an. Zudem rechnet der Chefregulierer im Herbst mit einem weiteren Beschluss über die Mitnutzung von Ortsnetzanschlüssen ("Line-Sharing") für schnelle DSL- Internetzugänge anderer Anbieter.

    Die Behörde hatte im März die Telekom verpflichtet, eine teilweise Anmietung der Telefonleitungen durch Wettbewerber für DSL- Zugänge zuzulassen. Ein entsprechendes Vertragsangebot liegt den Wettbewerbern nun vor, sagte Kurth. Er gehe deshalb davon aus, dass demnächst auch eine Überprüfung des Line-Sharing- Preises erforderlich sein könnte. Sein Amt sei "darauf präpariert", eine Entscheidung dazu schnell zu fällen.

    20.9.2001 (t-off). Chefregulierer Kurth rechnet also mit einer möglichen Überprüfung des Preises für das Line-Sharing. Es liegt somit nun an den Telekom- Wettbewerbern QSC und Riodata, eine formale Beschwerde bei der RegTP einzureichen. Denn die RegTP darf nur dann tätig werden, wenn sich ein Wettbewerber formal beschwert.

    Arcor und die City-Carrier halten sich möglicherweise aus der Sache heraus. Denn ihr Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern wie QSC ist, daß sie auch Sprachtelefonie anbieten und sich somit die TAL- Komplettübernahme anstelle des Line-Sharings lohnt.



    Telekom schließt Verkauf von Kabelnetz an Callahan ab

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 11. September 2001, 9.15 Uhr (Internet). [Original]

    BONN. Die Deutsche Telekom hat den Verkauf ihres Kabel-TV- Netzes Baden- Württemberg an den US-Kabelnetzbetreiber Callahan abgeschlossen. Callahan, der bereits das Kabelnetz Nordrhein-Westfalen als Mehrheitseigentümer betreibe, erwerbe 60 % der Anteile an der Regionalgesellschaft Baden- Württemberg. Zudem verkaufe die Telekom die auf Nordrhein- Westfalen und Baden- Württemberg entfallenden Aktivitäten der DeTeKabelService GmbH zu 100 % an Callahan. Die Deutsche Telekom will sich von ihren Kabel-TV- Aktivitäten trennen und hatte bereits am 4. September 6 der insgesamt 9 regionalen Kabel-TV- Gesellschaften an Liberty Media verkauft.



    Malone reveals cable strategy

    Liberty will buy foreign firms, avoid debt, investors are told

    Aus:
    Denver Post, 11. September 2001, 13.34 Uhr (Internet). [Übersetzungs-Service]

    DENVER. John Malone revealed to investors his plan to become the world's king of cable by buying up stakes in foreign companies on the cheap while keeping his baby, Liberty Media Corp., clear of their debt.

    The chairman of the Douglas County media company told investors Friday he will use the same consolidation strategy overseas that he used to make Tele-Communications Inc. into the nation's largest cable company. (TCI was bought in 1999 by AT&T Corp. for $44 billion.) "The opportunity in Europe is very similar to what we had in the U.S. in the '80s," Malone said. "Hopefully, a down market is actually a source of opportunity for Liberty."

    Malone said Liberty Media will partner with other powerful players, including America Online Inc. and Microsoft Corp., and buy up cable and programming assets at low cost and consolidate them to obtain operational efficiencies. To shield Liberty from debt, Malone will soon ask shareholders to create a separate tracking stock to hold its growing international cable and programming assets.

    A tracking stock, while not a separate company, is used to reflect separately the full value of certain assets. In the case of Liberty, the international tracking stock would lend focus to its aggressive overseas expansion and let it acquire stakes in debt-ridden businesses without affecting the balance sheet of the parent company, Liberty Media. "It's something that we're playing with at the moment," Malone said. "One of the things we have to be careful with is we may want to take control of a company, but we have no intention of standing behind the debt."

    Two of Liberty Media's foreign cable investments, UnitedGlobalCom and United Pan-Europe Communications, together borrowed as much as $20 billion. Liberty has a pending deal to increase its stake in UnitedGlobalCom to become a majority owner. The tracking stock is something Liberty could never do when it was a tracking stock of AT&T Corp. It spun off from the phone giant last month and is now a separate publicly traded company.

    "It's great to be independent," said Malone, who has been selling his stake in AT&T Corp. and gradually buying more Liberty shares. "I bought 10 to 12 million Liberty shares in the last month, and I bought $100 million of Liberty bonds... I couldn't hardly pass up the opportunity." A key business that Liberty Media would include in the tracking stock is the six German cable systems it will buy from Deutsche Telekom for $5 billion. Liberty, which announced the finalized deal last week, got a bargain price because of the poor market conditions overseas. Liberty will pay Deutsche Telekom one-tenth of the per-subscriber price of recent U.S. cable acquisitions.

    Liberty this week will ask European regulators to approve its Deutsche Telekom deal, and expects to get approval within the next six months. "It's our feeling that German regulators want to see us get this deal done – they want to see competition with Deutsche Telekom," Malone said. He added that Liberty has no obligation to close the deal if regulators impose unfavorable conditions on the acquisition.

    In the meantime, Liberty is hiring a German executive team to head the German unit and scouting a spot for the cable company's headquarters inside the country. The business will mirror another investment owned by Liberty, Jupiter Communications, which is Japan's largest cable company. Liberty also is in negotiations with two other German cable companies, Malone added. Back home, the company is settling into new headquarters in Douglas County. The 40-person company moved the day it split from AT&T, on Aug. 10.



    BTopenworld launches unmetered access for SMEs

    [Ed: British Telecom bietet günstige Flatrate nun auch für Geschäftskunden]

    Aus:
    Net-Imperative, 11. September 2001, 14.58 Uhr (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. BTopenworld has launched Connect Anytime, an unmetered internet access package for SMEs [Ed: Small and Medium-sized Enterprizes] priced at a fixed monthly charge of £27.99 plus VAT [88,55 DM], with helpdesk support charged at local rates.

    A free domain name for the first two years and 20 MB web space are also included in the package for site hosting, as well as solutions for hit counting and visitor tracking.

    At the same time, BTopenworld has also launched an online business resource centre for new companies, offering financial, legal, IT, personnel and other information for purchase. Visitors can also access the 2SMS service, which allows users to mass-broadcast text messages to mobile phone users.



    Line-Sharing teurer als die Übernahme der kompletten TAL!

    [Ed: wie die Telekom Wettbewerb verhindert / Ein Fall für den Regulierer]

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 12. September 2001, 6.25 Uhr (Internet). [Original]

    MÜNCHEN. Die Konkurrenten der Deutsche Telekom AG, Bonn, reagieren ablehnend auf ein Angebot zur Mitnutzung (Line- Sharing) ihrer Telefonanschlüsse für die Internet- Zugangstechnik DSL, heißt es in einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Focus-Money.

    Nach dessen Informationen soll die Telekom von der Konkurrenz eine monatliche DSL-Untermiete von rund 30 DM verlangen, die Einrichtungsgebühr betrage fast 300 DM. Kunden, die ihren Telekom-ISDN- Anschluss auf DSL aufrüsten, zahlen 19,90 DM monatlich sowie 100,86 DM für die Einrichtung. Die Telekom habe das Angebot nach eigenen Angaben 11 Gesellschaften vorgelegt. Nur eine habe bisher Interesse gezeigt, heißt es in dem Bericht. [mehr] [Kommentar]



    Schutzvereinigung fordert Rücktritt von T-Chef Ron Sommer

    Aktie schließt unter Emissionspreis

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 12. September 2001, Seite 22 (Wirtschaft).

    FRANKFURT/MAIN. Die Aktien der Deutschen Telekom sind nach den Terroranschlägen in den USA auf ein neues Allzeittief gefallen. Der Kurs sank zeitweise um mehr als 10 % auf den Tiefststand von 13,12 Euro. Die T-Aktie schloss dann bei 14,50 Euro mit einem Minus von 6,09 %. "Einen Telekom- spezifischen Grund für das Abrutschen sehe ich nicht", sagte ein Frankfurter Analyst. "Die Aktie hat im Gleichschritt mit dem Markt und dem gesamten europäischen Telekomsektor nachgegeben." Die Telekom hat nach der Übernahme der amerikanischen Mobilfunkgesellschaft VoiceStream in den USA geschäftliche Interessen.

    Bereits am Dienstagmorgen hat die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS) Telekom- Chef Ron Sommer angesichts des Kursverlustes der T-Aktie zum Rücktritt aufgefordert. "Es ist Herbst, der Sommer ist vorbei. Ich glaube nicht, dass man mit dieser Führung das Vertrauen am Kapitalmarkt wiedergewinnen kann", sagte DWS-Geschäftsführer Klaus Nieding im Deutschlandfunk. Als Beispiel für Sommers mangelnde Führungsqualitäten führte er den "verspäteten und überhasteten Einstieg" der Telekom in den amerikanischen Markt an. Auch habe Sommer bei der Versteigerung der UMTS- Lizenzen unklug agiert. Zugleich warnte Nieding davor, allein mit dem Austausch der Führungsspitze die Probleme des Unternehmens in den Griff bekommen zu wollen. Auch die strukturellen Probleme müssten angepackt werden.

    Bereits am Montag [10.9.2001] war die T-Aktie bei katastrophaler Börsenstimmung zwischenzeitlich unter ihren Ausgabekurs von 1996 (14,57 Euro) gestürzt. Diesen Kursabsturz bewertete Nieding nicht als einmaligen "Ausrutscher". Er hielt es für denkbar, dass der Kurs der Aktie bis auf ein Niveau von 10 Euro absinke. Gestern konnten sich die Papiere zunächst erholen. Börsenhändler sprachen von einer technischen Reaktion. Bis zum Mittag stiegen die Papiere um 2,4 % auf 15,81 Euro. Die Nachricht, dass die Telekom den Verkauf ihres Kabel-TV- Netzes Baden- Württemberg an den US-Kabelnetzbetreiber Callahan abgeschlossen habe, unterstütze wohl den Kursverlauf positiv, sei aber nicht ausschlaggebend für das Plus.



    Telekom DSL Line-Sharing Offer Rejected

    Aus:
    Handelsblatt, Düsseldorf, 13. September 2001, ??.?? Uhr (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    DÜSSELDORF (HB/svu). Competitors of Deutsche Telekom AG have rejected the former monopolist's price offer for line-sharing to provide fast Internet access via DSL technology. DSL service providers such as QSC AG and Riodata GmbH said that the proposed prices and other conditions put forward by Telekom were unacceptable.

    Two weeks ago, a court ordered Telekom to offer line-sharing to its rivals and in so doing to implement both a EU ruling and a decision by Germany's RTP telecoms regulator. The court ruling means that Telekom will have to rent out its local network separately for voice telephony and Internet. Up to now, the "last meter" connection to each end user has been sold as a package at a price of DM 24.40 per month. Telekom's rivals had hoped that the separation of voice telephony and Internet would result in a clear reduction in prices.

    But Telekom has now proposed a price of DM 30 a month plus a one-off charge of DM 300. In addition, it is asking for security payments based on the number of lines ordered.

    Riodata chief executive Alex Stadler described the offer as unsatisfactory and anti-competitive. He said it meant excessive hurdles were being placed in the way of alternative services providers who wanted to enter the market, and the upshot would be a further delay in the provision of fast Internet access via DSL technology.

    At present, only Telekom offers a fast Internet access via its T-DSL service. Around one million customers are connected to its DSL network, with a further 200,000 on the waiting list. Telekom has forecast that the number of T-DSL customers will rise to 2.6 million by the end of the year.

    The competitors fear that by the time they reach agreement with Telekom on a fee for linesharing, there will be no share of the DSL market left for them to take. If no agreement can be reached, the RTP regulator will be called upon to mediate.



    Politiker gegen Kartellausnahmen beim Kabelnetzverkauf

    Aus:
    Heise-Newsticker, 15. September 2001, 18.03 Uhr (Internet). [Original]

    BERLIN (dz/c't). Für Liberty Media, den vermutlich neuen Eigner von 6 TV-Kabelnetzgesellschaften, soll es keine kartellrechtlichen Ausnahmen geben, fordert der Kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Dr. Norbert Lammert. Das Bundeskartellamt prüft derzeit den Vertrag zwischen Telekom und Liberty, weil der amerikanische Investor auch an Programmanbietern wie AOL Time Warner, News Corporation oder Discovery Channel beteiligt ist, die er in die nun erstandenen Breitbandkabelnetze einspeisen möchte. Jedoch pocht Medienberichten zufolge Liberty- Chef John Malone auf Schutz seitens der Bundesregierung vor kartellrechtlichen Konsequenzen.

    Lammert meint dazu: "Eine Aushebelung möglicher Einwände des Bundeskartellamts durch eine Erlaubnis des Bundeswirtschaftsministers ist nicht im Interesse der deutschen Rundfunklandschaft". Eine Ministererlaubnis wäre erforderlich, falls das Bundeskartellamt die Übernahme der Kabelnetze durch Liberty Media ablehnen würde. Das, so Lammert, "würde das ursprüngliche Ziel, mehr Wettbewerb zu erreichen, auf den Kopf stellen, wenn Kabelbetrieb und Programmangebot in einer Hand sind". Schon gar nicht komme eine entsprechende Zusage des Bundeskanzlers, um die sich Liberty- Präsident John Malone derzeit auch bemühen soll, vor Ende der Kartellprüfungen in Betracht.

    Zuvor schon hatten Kritiker vor einer zu hohen Machtkonzentration gemahnt. Bereits 1994 hat das Bundeskartellamt eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zwischen der Deutschen Telekom, Bertelsmann und der Kirch- Gruppe abgelehnt.

    Wegen des neuen Eigners fürchten die privaten Fernsehanbieter nun um die Durchleitung ihrer Programme in den Breitbandkabelnetzen. Der Platz ist angesichts voll ausgelasteter Bandbreite der TV-Kabel schon jetzt umkämpft. Doch der aktuelle Rundfunkstaatsvertrag sieht nur eine Einspeisungspflicht für die öffentlich- rechtlichen Programme vor. "Diese einseitige Regelung ist nicht mehr zeitgemäß, weil inzwischen auch private Sender zu den etablierten Programmen in der Bundesrepublik zählen", kritisiert Lammert die aktuelle Regelung. "In Zukunft sollte auch für die privaten Rundfunkanbieter der diskriminierungsfreie Zugang zum Breitbandkabelnetz gewährleistet sein", fordert Lammert.

    Die Deutsche Telekom war 1999 nach einer Anordnung der Europäischen Union gezwungen, sich von ihrem Breitbandkabelnetz zu trennen. Begründung: Es sei nicht im Sinne eines funktionierenden Wettbewerbs, wenn die Telekom sowohl die Telefon- als auch die Fernsehkabelnetze kontrolliere. Das Breitbandkabelnetz versorgt rund 60 Prozent der deutschen Haushalte mit TV-Programmen via Kabel.



    Neuer TV-Standard führt zum Ende der d-Box

    Aus:
    Yahoo-News, 21. September 2001, 16.09 Uhr (Medien). [Original]

    BERLIN (ZDNet Deutschland). Die gestern gefallene Entscheidung über den künftigen Standard für digitales Fernsehen in Deutschland hat zu personellen Veränderungen vor allem bei der Kirch Gruppe geführt. Der Decoder d-Box wird endgültig ausgemustert, genauso wie der bisherige Chef von Kirch Pay TV, Manfred Puffer. Wer bereits eine nun überholte d-Box besitzt, kann sie laut Kirch mit einem automatischen Software- Update auf den neuen Standard bringen. Der bislang als Cheftechniker bei der Kirch- Holding fungierende Peter Mihatsch folgt Dieter Hahn, der seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der Kirch Pay TV aufgibt und nur noch als Vorstandschef von Kirch Media arbeitet. Kirch Media war erst vor kurzem mit der Pro Sieben SAT.1-Media zusammengegangen. Neu bei Premiere World ist Helmut Stein in die Geschäftsleitung eingestiegen, er war zuvor bei Nokia tätig.

    Nach jahrelangem Tauziehen haben sich gestern ARD, ZDF, Kirch Gruppe, RTL und die Landesmedienanstalten auf den einheitlichen Standard Multimedia Home Platform (MHP) geeinigt. Unabhängig vom Hersteller bietet MHP für alle Dienste künftig eine offene Schnittstelle, die die technisch ungehinderte Nutzung aller Zusatzangebote von der elektronischen Programmzeitschrift bis zu Börsenkursen, Nachrichten und Bestellungen im E-Commerce garantieren soll. Und das nicht nur in Deutschland, sondern Schritt für Schritt in der gesamten Europäischen Union. MHP geht auf eine Idee des niederländischen Elektronik-Riesen Philips zurück.

    Eigentlich hatte die Interessenvertretung "Deutsche TV Plattform" schon im Februar 2000 die Einführung eines MHP-Standards binnen Jahresfrist anvisiert. Doch die Konkurrenzsituation, unterschiedliche wirtschaftliche Interessen und nicht zuletzt der Streit um einen Kopierschutz für digitale Inhalte verzögerten den Start immer wieder.

    Ehe die Mehrheit der Fernsehzuschauer via MHP und Kabelrückkanal interaktiv in Quiz- Shows eingreifen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Der neue Standard soll nach dem Willen der TV-Macher bis Juli 2002 am Markt sein. Ohne ein technisch aufgerüstetes Breitband- Kabelnetz und insgesamt milliardenschwere Investitionen der privaten Haushalte in neue Technik wird MHP ein Nischenangebot bleiben. Die Medien- Wirtschaft wittert bei MHP neue Chancen für das, was ihr im Internet weitgehend misslang: Gebühren für den Abruf bestimmter Dienste zu kassieren.



    Public Broadband Networks – Broadband gets a public boost in Sweden

    Aus:
    Total Telecom, 24. September 2001, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    STOCKHOLM (CommunicationsWeek International). The government's initiatives to stimulate broadband rollout have created a new kind of operator that brokers services to providers and users. Sweden's program for high-speed municipal networks is fast developing as a possible business model for public broadband investment. France and the Netherlands, along with Sweden, have already taken a lead in Europe with public investment in broadband infrastructure (CWI, No. 267, 18 June 2001, p. 1). But Sweden is the first to promote a series of "competition neutral broadband networks."

    Under a government program, local municipalities are encouraged to build fiber optic infrastructures to be run by independent operators. In turn, those operators must ensure Internet service providers (ISPs) or application service providers (ASPs) have equal access to this broadband network. The municipalities won't receive government funding if they don't use this model for ensuring competition among service providers. And the model seems to be catching on fast. "A year ago, (no one was) doing this, but now I can mention five different companies with similar applications," said Goran Lundstrom, an independent consultant based in Stockholm, who has consulted with municipalities on how to build broadband infrastructures.

    One of the first such service providers to launch operations is DigiDoc Open IP, of Stockholm. The company has won the contract to run a network owned by the municipality of Tierp, about 100 kilometers north of Stockholm. Consumers or businesses are connected with their own ISP or ASP through DigiDoc, but DigiDoc does not actually deliver or market services on behalf of ISPs or ASPs. "We're forming a marketplace with customers on one side and ISPs and ASPs that deliver services on the other," said Lars Pettersson, managing director of DigiDoc Open IP. "We are the company administrating (...) services delivered to the community."

    So far, DigiDoc Open IP has signed up eight ISPs and ASPs. Petersson said he is also in discussions with video-on-demand and IP telephony providers. When a service provider signs up with DigiDoc, they get access to DigiDoc's database of the community of Tierp.

    New type of operator emerging

    Municipal broadband networks are beginning to be rolled out in most regions of the country. Other municipal network operators include Via Europe, Malar Energy, ABB Broadband, Border Lite and Birka Energie. "Most cities have put a plan in place and (a) new type of operator is emerging," said Mischel Lechte, account manager at Redback Networks, which is supplying DigiDoc Open IP with a subscriber management system.

    Some analysts believe that public investment in independent infrastructure providers is the only way for Europe to achieve high penetration of broadband services. "Regulators should be proactive in the fiber-to-the-home scenario," said Peter Kjeldsen, industry analyst based in Copenhagen for Gartner. In Tierp, the municipal network is nearly fiber to the home and based on Ethernet. The network aggregates fiber in a node that is close to several buildings. Redback's Lechte says it is possible to deliver as much as 10 Megabits per second per flat. People located outside towns will most likely be reached by radio links.

    Gartner's Kjeldsen believes the formula for achieving high broadband penetration in local networks is publicly-funded fiber infrastructure and a strong competition policy for service providers to use that infrastructure. "I don't think free competition is the end goal. I think it's ubiquitous, state-of-the-art, affordable solutions for end users," he said. "In most cases, free competition is the way to achieve this goal."

    But even in Sweden, there is concern that government may have not yet done enough. The government funds only about 10% of what is expected to be the actual cost of building these networks. "This is not very aggressive support because they haven't raised the national cost or budget," said Lundstrom, who is also concerned about the program being too regional. "Someone must take the role that the network in one municipality can be connected to the network in another municipality," said Lundstrom.



    Telekom dominiert DSL-Markt – Nur zwei Wettbewerber

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 25. September 2001, 11.42 Uhr (Internet). [Original]

    DÜSSELDORF. Im zukunftsträchtigen Geschäft mit dem schnellen Internet- Zugang DSL hat sich die Deutsche Telekom in Europa an die Spitze gesetzt. Wie die WestLB Panmure in einer am Dienstag veröffentlichten Studie über die Zukunft des Festnetzes schrieb, werde der Bonner Ex-Monopolist bis zum Jahresende mit voraussichtlich zwei Mio. Anschlüssen hinter Korea Telecom weltweit die Nummer zwei sein. Nach weiteren Schätzungen der Bank- Analysten beherrscht die Telekom den breitbandigen DSL-Markt in Deutschland mit einem Anteil von 97 %. Den alternativen DSL-Anbietern wurde dagegen ein harter Wettbewerb prophezeit: "Wir sehen pro Land Überlebenschancen für nur zwei alternative (reine) DSL-Carrier". In Deutschland seien das die Telekommunikationsfirmen Arcor und QSC.

    BIS 2005 MEHRHEIT DER INTERNET-ANSCHLÜSSE BREITBANDIG

    Mit der DSL-Technik, die einen schnellen Zugang zum Internet (12-fache ISDN- Geschwindigkeit) über die normale Telefonleitung erlaubt, wollen die Telefonriesen das rückläufige Festnetzgeschäft in Sprachtelefonie wettmachen. Dabei geht die WestLB Panmure davon aus, dass bis 2005 die Mehrheit der Internet- Anschlüsse breitbandig sein werden. Ihre Umsatz- und Ergebnisbeiträge sollen bis dahin 10 bis 20 % des Festnetzgeschäftes ausmachen.

    Die einzige ernst zu nehmende Alternative zu DSL sieht die WestLB in den TV-Kabelnetzen. Doch diese stellten gegenwärtig nur in wenigen Ländern eine Konkurrenz dar. Gegenüber dem TV-Kabel hat DSL von wenigen Ausnahmen abgesehen einen Vorsprung von 2 bis 3 Jahren.

    In Deutschland hatte die Telekom unlängst ihre regionalen Kabelgesellschaften an Callahan, Klesch und Liberty Media ganz beziehungsweise mehrheitlich verkauft. Die Netze wollen die Erwerber mit Milliarden- Investitionen multimediafähig und damit DSL-Anbietern Konkurrenz machen.



    Bahn behält Schienennetz mindestens bis 2005

    Arbeitsgruppe empfiehlt, Trassen im Bahnkonzern zu belassen / Opposition sieht Niederlage des Verkehrsministers

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 28. September 2001, Seite 18 (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN (ink/HB). Die Deutsche Bahn kann ihr Schienennetz nun doch behalten, muss die Trassenvergabe aber künftig vom Eisenbahnbundesamt prüfen lassen. Das kündigte Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) am Donnerstag im Bundestag in Berlin an. Die Netz AG soll zudem nach den Empfehlungen einer Arbeitsgruppe bei der Festlegung der Preise für die Schienennutzung nicht den Weisungen von Bahnchef Hartmut Mehdorn untergeordnet sein. Sie muss auch eine eigene Bilanz vorlegen. Bodewig zufolge soll so ein "fairer Wettbewerb" auf der Schiene gesichert werden. Die Deutsche Bahn begrüßte es, dass der Minister "das integrierte Rad-Schiene- System nicht zerschlägt".

    Die Arbeitsgruppe schlägt vor, durch die getrennte Bilanz der Netz AG eine größere Unabhängigkeit des Netzes vom Mutterkonzern Deutsche Bahn AG zu erreichen. Außerhalb der Deutschen Bahn wird beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eine unabhängige Stelle eingerichtet, die die Vergabe der Trassen und die Preise regelmäßig kontrolliert. An ihrer Spitze steht ein Trassenmanager, der den Netzfahrplan und die Trassenvergabe beaufsichtigt. Zudem sollen EBA und Kartellbehörden den Wettbewerb auf der Schiene stärker kontrollieren. Eine personelle Entflechtung der Vorstände zwischen Netz AG und Bahn Holding wird jedoch nicht als nötig erachtet. Als Wettbewerbsaufsicht soll das Eisenbahnbundesamt (für die Slotvergabe) und das Bundeskartellamt (für Preise) agieren. Diese Aufgabenteilung war bis zuletzt zwischen Verkehrs- und Wirtschaftsministerium umstritten.

    Damit hat Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn den Machtkampf um die Zukunft des Schienennetzes in Deutschland zumindest pro forma gewonnen. Er hatte vehement einen Verbleib des Netzes in seinem Konzern gefordert und indirekt sogar mit seinem Rücktritt gedroht. Andere Verkehrspolitiker hatten dagegen eine strikte Heraustrennung des Schienennetzes aus dem Staatskonzern gefordert. Auch Minister Bodewig wollte das Schienennetz in Deutschland für Konkurrenten des Staatskonzerns öffnen und so für mehr Wettbewerb sorgen. Die Experten-Task-Force sah es dafür nun aber doch nicht für notwendig an, die Schienen ganz aus der Deutschen Bahn herauszulösen. Allerdings soll die Netz AG größtmögliche Unabhängigkeit haben.

    Mehdorn betonte dazu, dass die "DB Netz AG ein Wirtschaftsunternehmen unter dem Dach der DB AG" bleiben werde. Diese Entscheidung schaffe Planungssicherheit. "Das ist ein wichtiges Signal nach innen, das Unsicherheiten über die künftige Unternehmensstruktur beseitigt." Für die SPD-Fraktion sah der verkehrspolitische Sprecher Reinhard Weiß "eine exzellente Voraussetzung für mehr Wettbewerb auf dem Schienennetz". CDU und FDP sprachen von einem Scheitern Bodewigs, der vor Mehdorn und der "Bundesbahn- Lobby" eingeknickt sei. Dagegen stellte sich die Bahner- Gewerkschaft Transnet hinter den Minister.

    Die Regelungen dürften der Bahn die Hoheit über das öffentliche Schienennetz in Deutschland bis mindestens 2005 sichern. Dann soll nach Ansicht der Task Force der Sanierungsprozess des Unternehmens abgeschlossen sein. Gleichzeitig unterstreicht die Arbeitsgruppe das Ziel, die Börsenfähigkeit der Bahn herzustellen. Über den Börsengang soll aber erst in der kommenden Legislaturperiode entschieden. Erst dann dürfte die Frage einer auch unternehmerischen Trennung von Netz und Betrieb erneut auf die Tagesordnung kommen.




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