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Telekommunikation in den Medien – Teil 100 khd
Stand:  2.1.2002   (33. Ed.)  –  File: Aus___Medien/100.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (101. Teil).
  • 31.10.2001: Verhindern PC-Gebühren „Internet für alle“?
  • 26.10.2001: Breitband-Internet in Europa auf dem Vormarsch.
  • 24.10.2001: BREKO: "Neue Perspektiven für den Ortsnetz-Wettbewerb".
  • 19.10.2001: Liberty's Curtis on Plans for German Cable Network.
  • 19.10.2001: ASTRA powered service to complete DT's broadband offer.
  • 18.10.2001: UK's Oftel sets charges for local loop unbundling.
  • 15.10.2001: AOL Europe membership surpasses 5 million.
  • 15.10.2001: T-Online will bald ein Programm "wie im Fernsehen" machen.
  • 12.10.2001: Internet-Initiativen der Bundesregierung?
  • 10.10.2001: Gericht: Telekom muss Ortsnetze weiter öffnen.
  • 10.10.2001: Ron Sommer – Buch von Peter Glotz.
  • 10.10.2001: Berlin muss auf interaktives Fernsehen warten.
  • 08.10.2001: NTL unveils hi-speed unmetered Net access.
  • 04.10.2001: Kabelbetreiber Liberty Media will nur für neue Inhalte mehr Geld.
  • 03.10.2001: Sweden and Denmark lead in European household broadband access.
  • 01.10.2001: Telekom-Verband warnt vor Milliardenverlusten.
  • 01.10.2001: Drahtloser Internet-Zugang bringt UMTS in Gefahr.
  • Ältere Presseberichte  (99. Teil).



    Drahtloser Internet-Zugang bringt UMTS in Gefahr

    In Aachen wurde erstmals ein lokales Netz für das neue W-LAN-System installiert. Die Kosten sind deutlich niedriger als die für UMTS.

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 1. Oktober 2001, Seite xx (Telekommunikation). [Original]

    AACHEN. Ulrich Hacker wusste nicht, was er da anstellte. Als der 46 Jahre alte Geschäftsführer des kleinen regionalen Telekommunikationsanbieters Accom vor 7 Wochen damit anfing, in der Innenstadt von Aachen einen drahtlosen Internet- Zugang einzurichten, war es für ihn ein kleiner zusätzlicher Dienst für seine Geschäftskunden. "Ich habe da ein paar Tausend Mark investiert. Allein die Aufmerksamkeit, die wir über die Berichte in der Lokalzeitung erreicht haben, waren es wert", sagt er.

    Unbemerkte Weltpremiere

    Der drahtlose Internet-Zugang war eine Weltpremiere, aber keiner der Beteiligten merkte es. In der Innenstadt von Aachen war die neuartige Technologie gerade zum ersten Mal außerhalb von Gebäuden installiert worden – solche Funknetze gelten in unzähligen Marktstudien als möglicher Killer der Breitband- Mobilfunktechnik UMTS.

    Der Name Wireless LAN (kurz: W-LAN) steht für Local Area Network – kabelloses lokales Netzwerk. Das Funknetz darf auf Grund internationaler Regulierungsbeschlüsse lizenzfrei genutzt werden – jedermann kann ein W-LAN-Netz aufbauen und betreiben. Ein großer Vorteil gegenüber UMTS, das die 6 künftigen Betreiber allein in Deutschland 100 Mrd. DM an Lizenzgebühren gekostet hat. Dazu ist der Aufbau eines W-LAN-Netzes deutlich billiger als der eines UMTS- Netzes, für die Datenübertragung ist W-LAN besser geeignet und schneller.

    Schwere Zeiten für UMTS

    Während fast alle Marktbeobachter UMTS schwere Zeiten voraussagen, ist W-LAN zum Symbol einer besseren Funkübertragung geworden, die sich unter dem Namen 4G (vierte Mobilfunkgeneration) etabliert hat – ein Rückschlag für UMTS, das unter 3G (dritte Mobilfunkgeneration) noch im Jahr 2000 als das Nonplusultra gefeiert wurde.

    Dabei ist W-LAN an sich nichts Neues. Die Technologie wurde entwickelt, damit Mitarbeiter mit ihren Laptops kabellos Zugang in die Firmennetze haben. Erste standardisierte Lösungen gab es 1998. Neu sind aber nun die öffentlichen Zugänge, die in den letzten zwölf Monaten an einigen Flughäfen, in Hotels, Kongresszentren und auch in den Cafés der US-Kette Starbucks als erste Inseln des drahtlosen Internet- Zeitalters installiert wurden.

    W-LAN sehr günstig

    Nun beginnt die Installation in Innenstädten. Der Versuch in Aachen macht deutlich, wie kostengünstig ein W-LAN- Netz ist. "Basisstation 1100 DM, Außenantenne 500 DM, Blitzschutz 400 DM, Software 700 DM – macht 2700 DM", listet Produktmanager René Nitzinger von der Elsa AG die Kosten eines Zugangspunktes auf. "Selbst wenn ich die Installationskosten dazurechne, sind es unter 2000 Euro pro Zugangspunkt", sagt Accom- Geschäftsführer Hacker. Eine einzige Basisstation versorgt einen Umkreis von bis zu 300 Metern mit Funksignalen. "Mit insgesamt zehn Zugangspunkten können wir die ganze Innenstadt abdecken – zu Kosten, die sich eigentlich jede noch so kleine Telekommunikationsgesellschaft leisten kann", sagt Hacker. Klappt der Versuch in Aachen, will Hacker ähnliche Netze auch in anderen Städten aufbauen.

    Verlockende Preise

    Die Chancen dafür stehen gut: Der Preis ist für jeden Nutzer verlockend, der die für die Funkverbindung notwendige und ebenfalls recht günstige W-LAN- Karte (ab 230 DM) in seinem Computer hat. Bis Ende des Jahres ist die Nutzung des Zugangs sogar kostenlos. Wenn Accom das Netz im Januar kostenpflichtig macht, sollen Nutzer 5 Euro- Cent pro übertragenes Megabyte zahlen. Die Übertragung des gleichen Volumens über die Mobilfunktechnologie GPRS, die als Vorläufer von UMTS gilt, kostet selbst beim günstigsten Anbieter Viag Interkom 9 DM, bei T-D1 sogar 69 DM. Accom ist damit ungefähr 100-mal günstiger als die Handy- Netze – und um fast den gleichen Faktor schneller. Gleichzeitig haben die Aachener keinen Pfennig für die Lizenz bezahlt. Und da auch der Netzaufbau nur einige Tausend Mark kostet, rechnet Geschäftsführer Hacker damit, dass er nur 50 Nutzer braucht, um kostendeckend zu arbeiten.

    UMTS-Milliarden in Gefahr

    Für Unternehmen, die ihr Geld in UMTS investiert haben, ist diese Vision ein potenzieller GAU. Einige Mobilfunk-Manager hatten schon im Sommer Alarm geschlagen. T-Mobile- Chef René Obermann forderte in einem Brief an den Präsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), dass auch die W-LAN- Technologie lizenzpflichtig werden sollte. Auch andere UMTS- Lizenzinhaber wurden in diese Sache bei der Regulierungsbehörde vorstellig.

    Lizenzfreiheit eindeutig

    Ein kaum aussichtsreiches Unterfangen, denn die Entscheidung für die Lizenzfreiheit liegt bei der internationalen Behörde ITU, die sich eindeutig für die Lizenzfreiheit ausgesprochen hat. Außerdem sind die Produkte für W-LAN längst auf dem Markt. Die Interventionen der Konzerne zeigen indes, dass die UMTS-Milliarden ernsthaft in Gefahr sind.

    Vor allem, weil die Aachener nun den Versuch auch außerhalb von Gebäuden wagen. Das hielten einige Experten bisher wegen möglicher Interferenzen für problematisch. Doch René Nitzinger von Elsa AG ist zuversichtlich: "Wir haben keinerlei Probleme gehabt, obwohl in der Innenstadt neben dem Accom-Netz mindestens zwei W-LAN- Firmennetze zu finden sind. Es ist immer die Frage der Sendeleistung und der Entfernung zur Basisstation."

    Dann zeigt Nitzinger, wie der Zugang in einem Café in der Nähe des Rathausplatzes mit Laptop und Handheld- Computer funktioniert. Es sind über 100 Meter zur Basisstation, das Signal ist nicht mehr besonders stark, aber es reicht aus, um eine Internet- Verbindung aufzubauen. "Natürlich ist es ein Funknetzwerk, und zum Funk gehört nun mal, dass das Signal schwankt", sagt Nitzinger. "Aber so ist es auch bei GSM-Netzen. Und wer möchte deswegen auf sein Handy verzichten?"

    Es könnte ein Massenmarkt werden

    Nitzinger hofft, dass nun größere Anbieter dem Beispiel von Accom folgen. Gleichzeitig bemüht er sich mit Partnerunternehmen um Zugangspunkte in Hotels und an Flughäfen. Diese sind für einen Anbieter besonders attraktiv wegen der großen Zahl von Geschäftsleuten, die bereits die Hardware besitzen und die Technologie von ihrem Arbeitsplatz her kennen.

    Genau das ist auch für den Accom- Chef Hacker die Zielgruppe: "Wir wenden uns in erster Linie an Geschäftsleute. In gezielten Aktionen in den Cafés der Innenstadt wollen wir ihnen die Möglichkeit geben, die Technik selbst auszuprobieren." Große Werbeaktionen? Fehlanzeige. Stattdessen Flugblätter und persönliche Gespräche. Hacker: "Es ist noch kein Massenmarkt." Aber es könnte sehr bald einer werden.



    Telekom-Verband warnt vor Milliardenverlusten

    Aus:
    Heise-Newsticker, 1. Oktober 2001, 12.28 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BERLIN (axv/c't). Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hat die Politik aufgefordert, für eine konsequente Regulierung des Telekommunikationsmarktes zu sorgen: "Wenn die Regulierung versagt, verlieren wir in den nächsten Jahren rund 20 Milliarden Mark Investitionen, Tausende Arbeitsplätze und das Vertrauen in den Standort Deutschland", sagte VATM- Präsident Joachim Dreyer anlässlich einer Diskussionsveranstaltung seines Verbandes. Auch die Auswirkungen einer verfehlten Regulierungspolitik auf andere Wirtschaftszweige bezeichnete Dreyer als "dramatisch".

    Anlass der Diskussion war die Auseinandersetzung der Professoren Hermann- Josef Bunte aus Hamburg und Paul Welfens aus Potsdam mit einem neuen von der Deutschen Telekom in Auftrag gegebenen Gutachten zum Thema Marktbeherrschung und Marktabgrenzung, das die Argumentation der Telekom in Sachen Regulierungspolitik unterfüttern soll. Bereits in einer früheren Studie im Auftrag der Telekom war die Forderung nach einem Ende der Regulierung enthalten.

    Die beiden Professoren meinten dagegen in einem vom VATM beauftragten Gutachten, dass bisher von einem funktionsfähigen Wettbewerb nicht gesprochen werden könne. Damit fehlten die Voraussetzungen für ein Ende der Regulierung: "Es kann nicht ausreichen, potenziellen Wettbewerb zu schaffen, sondern es geht um die Schaffung von realem und dauerhaftem Wettbewerb", kommentierte Bunte das Telekom-Gutachten. Gelänge es der Telekom weiterhin, über Bündelprodukte, Preisdumping und Behinderungsstrategien die Wettbewerber aus dem Markt zu drängen, so werde der Verbraucher zudem wieder mit steigenden Preisen rechnen müssen, ergänzte Welfens. "Wenn der Telekommunikationsmarkt zum Experimentierfeld für Regulierung wird, dann darf man sich nicht wundern, dass die Investoren das Vertrauen verlieren", so Welfens weiter.



    Sweden and Denmark lead in European household broadband access

    Aus:
    Europe Media, 3. Oktober 2001, ??.?? Uhr (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. Sweden and Denmark are the leading countries which report the most households with broadband internet connections in Europe, according to internet measurement firm NetValue.

    Of the eight countries included in the report, Sweden and Denmark lead with 13.8 per cent and 13.2 per cent of households, respectively. The UK placed seventh with only 2.3 per cent (210,600) of households connected to broadband internet.

    The report includes a breakdown of broadband access into cable, satellite, ADSL and T1/Leased Line, as well as ISDN numbers. Norway leads for ISDN usage, with over half of all households (54.7 per cent) using ISDN, with Germany in second position.

    Spain and France lead Europe in streaming media usage, although in terms of streaming using a high-speed connection, Sweden leads Europe, with one in four streamers connecting via broadband.



    Kabelbetreiber Liberty Media will nur für neue Inhalte mehr Geld

    Aus:
    Yahoo.Finanzen, 4. Oktober 2001, 16.31 Uhr (Medien). [Original]

    BERLIN. Die US-Medienholding Liberty Media Corporation hat Berichte über eine drohende Preiserhöhung in den 6 von der Deutschen Telekom erworbenen Kabelnetzen dementiert. Eine höhere Kabelgebühr werde es nur für neue, zusätzliche Inhalte geben, erklärte der Präsident von Liberty Media, Robert R. Bennett, in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Mitteilung.

    Das Unternehmen hatte die Kabel-Regionen Rheinland-Pfalz/Saarland, Hamburg/Schleswig- Holstein/Mecklenburg- Vorpommern, Berlin/Brandenburg, Bremen/Niedersachsen, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen und Bayern mit mehr als 15 Millionen Haushalten gekauft.

    Sobald das Bundeskartellamt "grünes Licht" gibt, werde Liberty mit der Modernisierung des Netzes beginnen, erklärte Bennett. Geplant sei zunächst der flächendeckende Ausbau des Netzes auf eine Bandbreite von 510 Megahertz. Damit sollen digitale Übertragungsmöglichkeiten sowie Multimedia- Dienstleistungen ermöglicht werden. Bei den neuen Angeboten werden die Kunden selber entscheiden, "wie viel Geld sie ausgeben wollen und wofür", betonte Bennett.

    Zuletzt hatte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) rechtliche Auflagen für die Kabelnetzbetreiber gefordert. Sie müssten die bestehenden privaten und öffentlich- rechtlichen Programme ohne weitere Einschränkung in das Netz einspeisen. Bestehende Programme dürften nicht von den Kabelgesellschaften auseinander gerissen und zusammen mit anderen Angeboten als neues "Paket" gegen höhere Gebühren wieder angeboten werden. [mehr Liberty]



    NTL unveils hi-speed unmetered Net access

    Aus:
    The Register, London, 8. Oktober 2001, 17.17 Uhr MESZ (Telecommunications) von TIM RICHARDSON. [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. NTL has unleashed an unmetered, always-on high-speed Net access service which, it claims, will go head-to-head with existing ISDN and flat-fee dial-up services. Running at speeds of up to 128 kbps over NTL's cable network, the new service provides a stepping stone between dial-up and broadband services. Costing £14.99 [46,86 DM] a month, the new service is priced similarly to existing unmetered dial-up services.

    The cableco has even managed to win the endorsement of E-minister Douglas Alexander, who said: "The UK Government welcomes the announcement of this competitively priced new service from NTL. "We are committed to ensuring that more UK consumers should have the opportunity to benefit from fast, always-on, Internet access and this is another step towards that goal." Bless 'im.

    NTL maintains that this is a broadband product and overlooks the fact this is only 128 kbps. It claims the fact that it's always on and unmetered proves it is worthy of the broadband handle. We're not so sure, but there you go. [more]



    Berlin muss auf interaktives Fernsehen warten

    US-Kabelgesellschaft Callahan startet Breitband in Düsseldorf und Neuss / Liberty mit Nachholbedarf an der Spree

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 10. Oktober 2001, Seite 25 (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN (vis). Fernsehen war gestern. Künftig können Kabelkunden in Deutschland über das breitbandige TV-Kabel auch telefonieren, superschnell im Internet surfen und später dann auch in Interaktion mit dem Fernseher treten: direkt über das TV-Gerät einkaufen, eine Reise buchen oder einen Film auswählen. In Düsseldorf und Neuss hat die Zukunft des Breitbandkabels begonnen, wirbt das amerikanische Unternehmen Callahan. Auf die Angebote vom Konkurrenten Liberty, der unter anderem das Kabelnetz in Berlin und Brandenburg gekauft hat, müssen die Kunden jedoch noch warten.

    In aggressiven Wettbewerb zur Deutschen Telekom will der neue Besitzer der Kabelfernsehnetze in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg nach den Worten seines Deutschland-Chefs David Colley treten. Ab sofort zunächst in Düsseldorf und Neuss, im kommenden Jahr auch in Baden-Württemberg sollen Kunden das Angebot unter dem neuen Firmennamen "ish" nutzen können. "Wir bieten High-Speed- Internet, das 32 mal schneller als ISDN ist und Telefonieren über das TV-Kabel. Ab Herbst 2002 dann auch interaktives Digital TV", sagte ish-Geschäftsführer Dieter Hähle bei der Vorstellung der Pläne in Köln.

    Callahan ist in NRW bereits seit Monaten dabei, das Kabelfernsehnetz, an dem die Telekom noch 45 % hält, so umzubauen, dass es rückkanalfähig wird. Nur mit einem Rückkanal kann auch der Kunde Daten versenden, nur so kann er telefonieren und im Internet surfen. In Düsseldorf und Neuss sind nach Angaben von ish bereits Anschlüsse für 500.000 Haushalte umgerüstet. Insgesamt verfügt Callahan über 4,2 Millionen angeschlossene Haushalte in NRW. Callahan will dort in den kommenden Jahren 4 Milliarden Mark in den Netzausbau stecken.

    Doch so aggressiv wie Colley ankündigte, sind die Preise nicht. Wer über das Kabelnetz von ish telefonieren möchte, zahlt 12,30 Euro (rund 24 Mark) im Monat für einen Anschluss. Bei der Telekom kostet der analoge Standardanschluss 24,81 Mark. Ortsgespräche sind bei ish (0,02 Euro pro Minute) deutlich billiger als bei der Telekom. Dafür berechnet ish für ein Ferngespräch in Deutschland 0,03 Euro pro Minute. "Das ist nicht billiger als die Call-by-Call- Anbieter", sagt Peter Charissé vom Verband Privater Kabelnetzbetreiber (Anga). Er hält das Angebot für nicht wettbewerbsfähig. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ish damit erfolgreich Kunden von der Telekom abwerben kann."

    Den neuen Namen, ish, hat eine Londoner Designagentur erdacht. Mit einer Werbekampagne, für die ish nach eigenen Angaben eine zweistellige Millionensumme ausgibt, wird die neue Marke bekannt gemacht. Doch viele Kunden in Düsseldorf werden enttäuscht sein, sagt Charissé. "Es wird der Eindruck erweckt, das dem Kunden sofort etwas geliefert werden kann. Das ist kompletter Blödsinn", sagt Charissé. Denn ish muss nicht nur das eigene Flächenverteilnetz aufrüsten, auch die Hausverteilanlagen müssen rückkanalfähig gemacht werden. Doch die werden in den meisten Fällen nicht von ish betrieben. "Wenn ish behauptet, morgen einige 100.000 Haushalte anschließen zu können, dann ist das eine Irreführung", sagt Charissé.

    Branchenexperten halten auch das Angebot – nur Telefon und schnellen Internetnaschluss – für nicht attraktiv. Das Kabel habe nur dann eine Chance, eine begehrte Alternative zu werden, wenn auch ein erweitertes und interaktives TV-Angebot hinzukomme, sagen sie. Abgesehen von einigen Pilotprojekten werden Kunden in Berlin und Brandenburg noch mindestens bis zum kommenden Herbst warten müssen, um neue Dienste via TV-Kabel nutzen zu können. Derzeit prüft das Bundeskartellamt noch, ob es den Kauf von sechs Kabelgesellschaften durch Liberty genehmigt. Die Genehmigung erwartet Liberty am 8. Januar 2002. "Am folgenden Tag werden wir mit der Aufrüstung beginnen", sagt ein Sprecher von Liberty. Erste Angebote werde es dann aber erst nach der Sommerpause geben. Zu den Preisen könne er noch nichts sagen. Liberty will aber anders als Callahan zunächst mit einem erweiterten TV-Angebot und schnellem Internetzugang auf den Markt kommen. Telefonieren über das Kabel soll erst später angeboten werden.



    B U C H B E S P R E C H U N G

    Tele-Vision

    Ron Sommer wollte aus der Telekom einen Weltkonzern machen – davon träumt er noch immer

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 10. Oktober 2001, Seite 39 (Literatur). [Original]

    Wer hat Ron Sommer im Jahre 1995 eigentlich zum Chef der Deutschen Telekom gemacht? Diese Antwort ist einfach. Es war der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Dieter Leister. Er schlug den 46-jährigen Sommer vor, der zu diesem Zeitpunkt Manager bei Sony war. Die übrigen Aufsichtsratsmitglieder akzeptierten den Kandidaten – einstimmig. Die Telekom, "dieser alte Monopolist mit Jahrhunderte langer staatlicher Tradition, sollte ein modernes Unternehmen werden, ein Global Player. Da suchte man einen Unternehmensführer mit internationaler Ausstrahlung, einen brillianten Verkäufer, einen dynamischen Beweger. Und den verkörperte Ron Sommer", schreibt Peter Glotz. Sein Buch "Ron Sommer – Der Weg der Telekom" ist gerade im Verlag Hoffmann und Campe erschienen.


    Peter Glotz:
    Ron Sommer – Der Weg der Telekom.

    Hoffmann und Campe. Hamburg 2001.
    256 Seiten. 39,90 DM.

    Viel schwieriger ist die Antwort auf die Frage, wie es Sommer, der geniale Aktienverkäufer, schafft, sich immer noch auf seinem Posten zu halten. Sommer brachte die Telekom 1996 erfolgreich an die Börse und machte aus den Deutschen ein Volk der Aktionäre. Doch seit ihrem Höchststand im März 2000 ist die T-Aktie von 104 Euro auf unter 19 Euro abgestürzt. Zwischenzeitlich war der Kurs des Telekom- Papiers sogar unter den Emissionspreis gefallen. Die Anleger haben viel Geld verloren. Immer wieder ist über eine Ablösung Sommers mehr oder weniger laut spekuliert worden: "Zur Person Sommers gab es dagegen im Aufsichtsrat kein Wackeln. Der Vorstandsvorsitzende konnte sich der Unterstützung durch sein Aufsichtsgremium immer sicher sein", schreibt Glotz. Und schließlich stellten sich auch der Bundeskanzler und sein Finanzminister immer wieder hinter den Telekom-Chef.

    Die Frage, warum das so ist, ist damit für den kleinen privaten Anleger natürlich noch keineswegs geklärt. In Peter Glotz' Buch, das den Weg der Telekom und ihres Vorstandsvorsitzenden seit 1995 nachzeichnet, kann er aber einige Antworten finden. Um es vorwegzunehmen: Das Buch ist keine Abrechnung mit Sommer. Glotz schreibt, es sei zwar keine autorisierte Biografie "in dem Sinn, dass der Text mit Ron Sommer abgestimmt worden wäre, aber der Autor begegnet seiner Hauptfigur mit Empathie".

    Peter Glotz, geboren 1939, war 26 Jahre sozialdemokratischer Berufspolitiker, Spezialist für Bildungs- und Medienfragen und von 1981 bis 1987 Bundesgeschäftsführer der SPD. Er gehörte der Regierungskommission an, die den Weg für die Privatisierung der Deutschen Telekom bereitet hat. Glotz saß zudem fast zehn Jahre im Aufsichtsrat der Telekom. Heute lehrt er Medienwissenschaft an der Universität St. Gallen.

    Was also treibt Ron Sommer an? Glotz beschreibt Sommer als Repräsentanten einer neuen globalen Elite, als Schumpeterschen Unternehmen: Seine "Leidenschaft gilt neuen Produkten in neuen technischen Landschaften. So macht er rastlose Suchbewegungen." Spannend schildert Glotz die erste große Krise, in die der Telekom- Chef, erst wenige Monate im Amt, zum Jahreswechsel 1996 geriet. Die Telekom hatte zu diesem Termin nicht nur die Preise für Ortsgespräche drastisch erhöht, hinzu kam eine Abrechnungspanne. Bei 550 von 8000 Vermittlungsstellen wurden statt der günstigen Feiertagstarife, die an Neujahr galten, die teuren Werktagstarife berechnet. Der "schmale, vorsichtige, nie provozierend auftretende" Sommer musste sich eines Aufschreis der Kunden und der Medien erwehren. "In der schweren Bedrängnis wählte er den Angriff. In einer Serie von Interviews gab er die Parole aus, keinen Fußbreit Boden aufzugeben." Am Ende ging Sommer als Sieger hervor. Seither wissen alle, er ist ein "Medienmann".

    Mit viel Detailkenntnis erzählt Glotz auch, wie es zu einer der größten Niederlagen Sommers kam: dem Scheitern der Fusion mit Telecom Italia. Dem folgte der Bruch der Partnerschaft mit France Télécom. Für den Telekom- Chef eine gefährliche Situation, die er meisterte: "Sommer überstand die Hauptversammlung und bekam einen neuen Vertrag."

    Weitere Stationen: der Börsengang. Die Versteigerung der Lizenzen für die neue Mobilfunktechnik UMTS, die die Telekom 16 Milliarden Mark kostete. Die Übernahme des amerikanischen Mobilfunkanbieters Voicestream, mit der Sommer der Schritt auf den US-Markt gelang und der Verkauf des Kabelnetzes. Der Leser erfährt viel auch über die Telekom, ihr Marktumfeld, ihre Produkte. Im Glossar finden sich sogar einige Begriffserklärungen für das Telekom- Englisch. Natürlich versäumt es Glotz nicht, seine eigenen medienpolitischen und gesellschaftlichen Betrachtungen einfließen zu lassen. Der historisch interessierte Leser erfährt auch, wie das damals war, als man die Postreform gegen erbitterten Widerstand von Politikern und Gewerkschaftern durchboxte.

    Wer hofft, endlich etwas mehr über den Menschen, den Privatmann Ron Sommer zu erfahren, wird enttäuscht. Auch Glotz kann nur konstatieren, dass der Telekom- Chef das Private, die Familie konsequent von der Öffentlichkeit abschirmt. Keine Skandale, keine legendären Partys. "Ansonsten teile ich meine Zeit exakt ein", zitiert Glotz Sommer. "Entweder ist sie intensiv für die Firma genutzt, oder sie ist intensiv für die Familie genutzt." Leider kann Glotz dem Leser auch nicht im Detail erzählen, was da zwischen dem Telekom- Chef und dem Vorstandsvorsitzenden von T-Online passiert ist, bevor Ron Sommer Wolfgang Keuntje mit einer wirkungsvollen Geste abservierte und dieser in der Versenkung verschwand. Keuntje war einer, der nicht im Team spielen wollte. Das hat Sommer nicht geduldet.



    Gericht: Telekom muss Ortsnetze weiter öffnen

    Aus:
    Heise-Newsticker, 10. Oktober 2001, 10.59 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    MÜNSTER (jk/c't). Die Deutsche Telekom muss ihre Ortsnetze zumindest vorläufig auch für Wettbewerber öffnen. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden, bestätigte das Gericht am heutigen Mittwoch einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Telekom- Konkurrent debitel war gegen die marktbeherrschende Stellung der Telekom im Ortsnetz vorgegangen und hatte Recht bekommen. In der Hauptsache sei jedoch noch nicht entschieden, hieß es. debitel hatte nach eigenen Aussagen die Entscheidung eigentlich schon früher erwartet.

    Nach dem Beschluss muss die Telekom nun vorerst den Konkurrenten ein Reseller- Angebot für die "letzte Meile", also die Teilnehmeranschlussleitung machen. Die Telekom muss dabei den Resellern sowohl Telefonanschluss als auch Datendienste über ISDN und DSL anbieten, sodass die Konkurrenz den Kunden ein Komplettangebot für den Ortsnetzanschluss machen kann. Eine Umschaltung der Teilnehmeranschlussleitung auf ein eigenes Netz des Konkurrenten entfällt, da der Reseller nur die Leistungen bei der Telekom einkauft und nicht die gesamte Leitung; der Kunde hat allerdings dann keinen Vertrag mit der Telekom, sondern mit dem entsprechenden Reseller – ähnlich wie bei Mobilfunkverträgen mit Firmen, die kein eigenes Netz betreiben.

    Dies ist bereits die zweite Entscheidung der Münsteraner Richter gegen die Telekom. Ende August hatte das Oberverwaltungsgericht bereits einen Antrag der Telekom auf einstweiligen Rechtsschutz gegen eine entsprechende Entscheidung der Regulierungsbehörde zur Entbündelung der letzten Meile zurückgewiesen. Die RegTP hatte angeordnet, dass die Telekom ihre Leitungen im so genannten Line- Sharing den Konkurrenten zur Verfügung stellen muss. Beim Line- Sharing sind Netzinhaber wie die Telekom verpflichtet, den Konkurrenten die Leitungen nicht nur komplett zu vermieten, sondern auch getrennt für verschiedene Dienste.

    Im Gegensatz zu Ferngesprächen beherrscht die Deutsche Telekom im Ortsnetz den deutschen Markt eindeutig. Im ersten Halbjahr 2000 erreichten die Bonner bei den Kurzverbindungen einer Marktanteil von 96 %, bei Ferngesprächen nur von 47 %, teilte die Regulierungsbehörde mit. Insgesamt lag der Marktanteil bei der Deutschen Telekom bei Telefongesprächen bei 78 %. Der rheinland- pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) begrüßte den Gerichtsentscheid schon – möglicherweise etwas überschwengich – als den "Anfang vom Ende des Monopols der Deutschen Telekom im Ortsnetzbereich". Im Wettbewerb im Telekommunikations- Sektor werde jetzt eine neue Dynamik einkehren, die zu sinkenden Preisen für die Kunden führen werde, meinte Bauckhage.



    „Brigitte“ statt Schröder

    Kaum ein Monat vergeht ohne neue Internet-Initiative der Bundesregierung. Kritiker sehen darin vor allem nette PR-Objekte.

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 12. Oktober 2001, Seite 30 (Interaktiv). [Original]

    BERLIN. "Frauen ans Netz", "Schulen ans Netz", D21 – die Kampagnen- Orgie gipfelt derzeit in der Sprechblase "Internet für alle". Doch die gut inszenierten Web- Attacken der Bundesregierung sind meist ohne Substanz. Und bei erfolgreichen Internet- Projekten schmückt sich Gerhard Schröders Mannschaft gerne mit fremden Federn. "Der Staat fungiert bei diesen Projekten nur als Promoter", so Harald Summa, Chef des Internet- Verbandes Eco. Das innovative Prinzip: Die Industrie macht das Geld locker, die Regierung spuckt große Töne.

    "Schulen ans Netz läuft planmäßig", frohlockt eine Beamtin des Bundesforschungsministeriums. 90 % der 40.000 Schulen in Deutschland hätten bereits einen Internet- Zugang. Doch dafür sind wohl eher die Sponsoren Apple und Telekom verantwortlich als Schröders Mannschaft. Für Summa war das sowieso nur "eine Entsorgungskampagne für Computermüll". "In die Lehrerfortbildung wurde nicht investiert", bemängelt der Eco- Chef. Auch bei "Frauen ans Netz" hatte die Regierung nur eine Statistenrolle inne. Die Initiative ging von der Zeitschrift Brigitte und T-Online aus. Rund 90.000 Frauen wurden seit Herbst 1999 in Schulungszentren der Telekom fürs Netz fit gemacht. Forschungsministerin Edelgard Bulmahn durfte am 29. September 1999 den Startschuss geben. Seitdem ist es "ihr" Projekt.

    Vom Jahresetat in Höhe von 2,5 Millionen Mark beteiligt sich Bulmahns Behörde allerdings nur mit 10 %. Auch Wirtschaftskapitäne gefallen sich beim Verbreiten von heißer Luft – am besten im Kielwasser der Politik: Die 1999 gegründete Unternehmer- Initiative D21 sieht sich als Internet-Thinktank und Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft. IBM-Chef Erwin Staudt sitzt dem 220 Mitglieder starken Verband vor, was ihm eine Menge öffentlicher Auftritte an der Seite des Bundeskanzlers eingebracht hat. Insider meinen spöttisch, dass Staudt wohl mal Wirtschaftsmininster werden wolle. Denn Staudt lässt keinen Pressetermin aus, um sich zu profilieren.

    Und sonst? Hie und da landet ein Scheck für einen Internet-Anschluss bei einer Stadtbibliothek oder ausrangierte PCs werden Schulen gespendet. Die Internet- Branche kann sich denn das Lästern über Schröder und Staudt nicht verkneifen. Ulrich Dietz, Vorstandschef der Dienstleisters GFT, spricht von "Selbstbeweihräucherung" und "Marketingshow". Dem Vorstandschef der Wiesbadener Concept AG Sven Bornemann fehlt bei D21 vor allem das Tempo. Und Frank Antwerpes von Antwerpes AG kommen "die Themenschwerpunkte vor wie eine Packung Erbsen". Als gemeinsamen Erfolg von D21 und Bundesregierung feiert man die Green Card. Zwar haben sich seit August letzten Jahres nur rund 8000 ausländische IT-Spezialisten nach Deutschland verirrt, aber in Verbänden und der Koalition ist man sich einig, dass Schröders Aktion zur Beseitigung des Fachkräftemangels ein Geniestreich war.

    Nach dem letzten Vorschlag der Zuwanderungskommission der Regierung sollen bis 2010 jährlich immerhin 50.000 Fachkräfte nach Deutschland kommen. Doch die rund 75.000 offenen Stellen allein in der IT-Branche bleiben vorerst weiter unbesetzt. Stephan Pfisterer vom IT-Branchenverband Bitkom: "Manche Studien gehen sogar von einem Bedarf von gut 190.000 Arbeitskräften für Deutschland aus." Auch hinter dem Allerweltsslogan "Internet für alle" versteckt sich ein Zehn-Punkte-Plan, der es nur auf den ersten Blick in sich hat. Denn viele gut gemeinte Vorhaben fallen nicht in den Kompetenzbereich des Bundes. So etwa die in Punkt eins angesprochene Versorgung von Schulen und Unis mit PCs und Software. Bei Punkt zwei "begrüßt" die Bundesregierung lediglich Förderung des PC-Sponsoring durch Unternehmen. Ebenso Punkt neun: Hier wird sogar "ausdrücklich begrüßt", und zwar "die Bestrebungen der Wirtschaft zur Selbstregulierung" bei Qualitätsstandards für Internet- Angebote. Und Punkt fünf, die bloße Unterlassung, die private Nutzung des Internets am Arbeitsplatz zu besteuern, feiert die Regierung als wagemutigen Schritt auf dem Weg in die Informationsgesellschaft.

    Gerade beim Thema eGovernment (Punkt sechs) sieht es mau aus. Auf dem neuen Portal www.bund.de sucht der Nutzer vergeblich nach interaktiven Service-Angeboten. Stattdessen gibt es einen Grundkurs Staatsbürgerkunde. 2005 wolle man mit eGovernment ernst machen, heißt es aus dem Bundespresseamt. Das könnte zu spät sein. Schweden, England, Frankreich und die USA seien mit ihren Angeboten viel weiter, kritisiert der Online-Dienst Politik-Digital. Das bestätigt auch die Studie der Unternehmensberatung Accenture "Anspruch und Wirklichkeit". Ob Sozialversicherungen, Patente oder Beitritt zur Army – in den USA kann man sich bereits online anmelden. Beim Projekt eGovernment fehlt vor allem den Kommunen das Geld. Die insgesamt 50 Millionen Mark, die das Wirtschaftsministerium im Modellversuch Media@Komm drei Städten für drei Jahre spendiert, sind da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

    Grundvoraussetzung für ein "Internet für alle" wären auch niedrige Zugangskosten. Doch die Telekom hat die nutzerfreundliche Flatrate am 1. März eingestellt. So konnte Schröder diese Anfang September wieder öffentlichkeitswirksam fordern. Doch zumeist kommt die Gesetzesinitiative sowieso aus Brüssel. In puncto Sicherheit und e-Commerce gab die EU-Kommission die Richtlinien vor. Berlin musste sie nur in nationales Recht umsetzen. Was aber die parlamentarischen Wirtschaftsstaatssekretäre Siegmar Mosdorf (SPD) und Margareta Wolf (Die Grünen) nicht davon abhält, EU-Richtlinien als Eigenkreation zu vermarkten. Der verhinderte Internet- Minister Mosdorf sieht Deutschland schon in der "digitalen Weltspitze". Wolf will demnächst "die USA einholen". In beiden Fällen wäre das nicht das Verdienst der Regierung.



    T-Online will bald ein Programm "wie im Fernsehen" machen

    Mit Thomas Holtrop, dem Vorstandsvorsitzenden von T-Online, sprach Holger Schmidt

    Aus:
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Oktober 2001, Seite 22 (Wirtschaft). [Original]

    Thomas Holtrop plant eines der größten Experimente in der Geschichte des Internets. Er will die "Kostenlos-Kultur" im Internet abschaffen und die Nutzer dazu bringen, endlich für Filme, Online-Spiele, Musikkonzerte oder Informationen zu zahlen. Monatelang haben seine Marktforscher Kunden befragt und aufwendige Modelle für die Zahlungsbereitschaft gerechnet. Für Holtrop steht jetzt fest: "Für Online-Spiele und exklusive Unterhaltungsangebote ist Zahlungsbereitschaft vorhanden." Sein Experiment startet unter dem Namen "T-Vision" Anfang kommenden Jahres. "Einer der interessanten Bereiche für bezahlte Inhalte sind Filme. Wir arbeiten mit Filmgesellschaften zusammen, um exklusive Starinterviews und Filme vor dem eigentlichen Kinostart zu präsentieren", sagt Holtrop.

    Vorgesehen sind auch Live-Übertragungen von Musikkonzerten, die mit Hilfe eines superschnellen DSL-Zugangs im Internet Fernsehqualität erreichen. Vorstellbar sind aber auch exklusive Finanztips oder Konsumentenberichte, die mit den herkömmlichen Schmalbandverbindungen per Modem oder ISDN zugänglich sind. "Ein großes Potential versprechen wir uns von Online-Spielen. Damit wird der Computer zur Spielekonsole", schwärmt Holtrop. Damit die Kinder der Kunden die Online-Rechnung nicht ungewollt strapazieren, müssen die Eltern vorher zustimmen, ob ihre Kinder Zugriff auf kostenpflichtige Spiele haben sollen. Abgerechnet wird nach der Methode "pay per view": "Jeder Film hat einen bestimmten Preis. Klickt der Kunde darauf und sieht sich den Film an, wird das Geld über die T-Online-Rechnung eingezogen. Wichtig ist, daß die Kunden nur für die Leistungen zahlen, die sie auch tatsächlich in Anspruch genommen haben. Niemand möchte ein Abonnement für ein unbekanntes Angebot kaufen", ist er sich sicher.

    Für Hotrop rückt das Internet damit immer näher an das Fernsehen heran. "Wir machen jetzt ein Internet-Programm wie im Fernsehen. Ein Programmdirektor entscheidet, welche Inhalte besonders herausgehoben und prominent auf der Startseite plaziert werden", beschreibt der ehemalige Bankmanager die multimediale Zukunft in Europas größtem Online-Dienst. Trotz der Nähe zum Fernsehen möchte Holtrop die direkte Konkurrenz aber meiden. "Beispiel Formel 1: Wir treten nicht in Wettbewerb mit dem Live-Angebot im Fernsehen. Aber es ist vorstellbar, von 17 Uhr an eine Viertelstunde eine Zusammenfassung der Höhepunkte für den Personal Computer oder später für mobile Geräte anzubieten." Bei allen Visionen muß er aber die Kosten im Auge behalten, denn T-Online schreibt hohe Verluste. "Der Programmdirektor arbeitet mit einem Verlagsleiter zusammen, der auf die Kosten schaut. Alle eingekauften Inhalte müssen sich refinanzieren. Die Zeit, als zuerst Inhalte eingekauft wurden und erst dann geschaut wurde, wieviel Werbung damit verkauft wird, ist vorbei", beschreibt er das neue Kostenbewußtsein des Unternehmens.

    Die Konkurrenz beobachtet die Pläne von T-Online mit Argusaugen. Eigentlich wollen fast alle Anbieter Bezahldienste einführen, um den Rückgang der Werbeeinnahmen auszugleichen. Aber bisher wagt sich niemand vor – aus Angst, die verwöhnten Nutzer, die bisher an das kostenlose Internet gewohnt waren, zu verprellen. Doch Holtrop ist zuversichtlich: "Im Internet-Markt gilt: Das Angebot schafft die Nachfrage. Wir haben in den vergangenen Monaten viel Zeit darauf verwendet, zu ermitteln, wieviel die Nutzer für die Produkte bereit sind zu zahlen und bei welchem Preis die Nachfrage abbricht."

    Obwohl die Bezahldienste zur Nagelprobe für Holtrop werden, muß er parallel auf mehreren Baustellen im Unternehmen arbeiten. Seitdem er Anfang des Jahres den schwierigen Posten des Vorstandsvorsitzenden übernommen hat, muß er die beiden zugekauften Auslandstochtergesellschaften sanieren, die Nutzer vom teuren Pauschaltarif für den zeitlich unbegrenzten Internet- Zugang in andere Tarife überführen und ganz nebenbei das Unternehmen in die Gewinnzone bringen, um dem schwachen Aktienkurs wieder Auftrieb zu geben. Die beiden ausländischen Tochtergesellschaften bereiten Holtrop besonders viel Kopfzerbrechen. Club Internet (Frankreich) und Ya.com (Spanien), die in der Hochphase der neuen Ökonomie zugekauft wurden, tragen nur 10 % zum Umsatz, aber drei Viertel des Verlustes bei. Jetzt arbeitet er intensiv daran, die Auslandsgesellschaften auf Erfolg zu trimmen. "Am Anfang habe ich 90 % meiner Arbeitszeit auf den deutschen Markt verwendet. Jetzt steht dort die Strategie, und ich habe Zeit, mich stärker um die Auslandsgesellschaften zu kümmern", beschreibt er seinen Arbeitstag. Das Eingeständnis, daß T-Online die beiden Unternehmen zu teuer eingekauft habe, kommt dem gewieften Manager aber nicht über die Lippen. Nur die Erkenntnis, daß die Unternehmen schließlich nicht auf Dauer die Bilanz verhageln dürften. Von weiteren finanziellen Abenteuern im Ausland will er vorerst nichts wissen. "Wir werden erst dann wieder Unternehmen im Ausland zukaufen, wenn es dort tragfähige Geschäftsmodelle gibt. Voraussetzung dafür ist, unter die drei größten Unternehmen eines jeden Landes zu kommen." Zunächst denkt er an die kleine Lösung, eine Landesgesellschaft mit eigenen Mitteln neu aufzubauen. "Ich bin gut beraten, den Spuren unserer Muttergesellschaft Deutsche Telekom zu folgen. Daher ist auch Osteuropa interessant für uns. In andere westeuropäische Märkte können wir aber nur mit Übernahmen eintreten. Konkrete Pläne für solche Auslandsinvestitionen haben wir nicht."

    Auch von anderen finanziellen Abenteuern, dem Pauschaltarif (Flatrate) für normale Modem- und ISDN-Verbindungen, will Holtrop nichts mehr wissen. "Ökonomisch gesehen hat uns die Schmalband-Flat-rate zu Anfang des Jahres tief unter Wasser gezogen. Aber bis November, wenn der Tarif für alle Kunden ausgelaufen ist, werden diese Effekte verschwunden sein. Die meisten Internetnutzer wollen keine Flatrate, sondern einen Tarif, der auf ihr individuelles Surfverhalten zugeschnitten ist", sagt er. Für Dauersurfer gebe es schließlich einen Pauschaltarif auf DSL-Basis. Dessen Preis von 49 DM im Moment sieht er trotz der wachsenden Konkurrenz als Einführungspreis mit Spielraum nach oben.

    Ob Holtrop bei seiner Ansicht bleibt, ein Pauschaltarif für Modem- und ISDN-Verbindungen sei nicht sinnvoll, wird sich bald zeigen: In Spanien wird demnächst eine sehr günstige Großhandelsflatrate eingeführt. Dort ist T-Online mit der Tochtergesellschaft Ya.com vertreten. Der Frage, ob Ya.com einen Pauschaltarif einführen werde, weicht er aus. Das sei noch nicht entschieden. Auch auf die Frage, wann T-Online die Gewinnzone erreichen wird, gibt Holtrop keine präzise Antwort: "Wir werden in Deutschland zum Jahresende 2002 ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichen. Alle anderen Landesgesellschaften werden dieses Ziel im Jahr 2003 erreichen." Eine Aussage, wann ein echter Gewinn erwirtschaftet werde, wagt Holtrop nicht.

    Den Umsatzrückgang im zweiten Quartal sieht er nicht als dramatisch an. "Der Rückgang ist zu 30 % auf das Auslaufen der Schmalband- Flatrate und zu 70 % auf das schöne Wetter im Sommer zurückzuführen." Analysten erwarteten im dritten Quartal wieder einen Umsatzanstieg, sagt Holtrop. Mit dem Aktienkurs, der bei knapp 8 Euro liegt, ist er nicht zufrieden. Schließlich wurde die Aktie mit 27 Euro an den Markt gebracht. Die Schuld am Kursverfall sieht er aber nicht bei T-Online, sondern im Marktumfeld. "Zunächst muß das zerstörte Vertrauen wiederaufgebaut werden. Wir haben bereits mit der Deutschen Börse über eine Art Garantiesiegel für den Neuen Markt gesprochen. Ein Premiumsegment mit Unternehmen, deren Führung, Controlling und Rechnungswesen höchsten Standards genügt, ist sicher überlegenswert, um dem verunsicherten Anleger Orientierung zu geben." T-Online soll selbstverständlich zu dieser Gruppe gehören.

    Zur Person: Charisma, Charme, Cleverness: Mit diesen Charaktereigenschaften hat es Thomas Holtrop bisher geschafft, Menschen von seinen Ideen zu begeistern. Für sein jüngstes Projekt braucht er seine ganze Überzeugungskraft: Er will acht Millionen T-Online- Kunden dazu bringen, am Personal Computer Filme anzuschauen, Musik zu hören und zu spielen – gegen Entgelt, versteht sich. Der hochaufgeschossene Marketing-Experte, Jahrgang 1954, hat seit Januar den Vorstandsvorsitz inne. Bisherige Berufsstationen waren der Club Méditeranée, die Werbeagentur Springer & Jacoby, American Express und die Deutsche.



    AOL Europe membership surpasses 5 million

    Aus:
    Yahoo Finance, 15. Oktober 2001, 17.57 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    DULLES. AOL Time Warner Inc. said membership to its AOL services in Europe has climbed past 5 million from about 4.8 million at the end of the second quarter amid growth in advertising and e-commerce pacts. AOL said in a statement that flat-rate members in the UK and France average more than an hour a day online, and German subscribers are now online more than half an hour a day.

    The unit has maintained continued growth in advertising and commerce revenues this year. "Not only are we experiencing record subscription growth in Europe, but we also are continuing to lead all comers in time online – the most closely watched barometer for ad/commerce partners. That's why AOL Europe is also experiencing a growing roster of deals with leading partners around the world," said Michael Lynton, president of AOL International.

    AOL Time Warner executives have said that expanding internationally is one of the company's major priorities. AOL shares fell last week over concerns the company would be forced to buy back part of its stake in AOL Europe from Bertelsmann AG at well above the estimated market price.

    The German media giant has the right to sell 80 percent of its 49.5 percent stake in AOL Europe for about $6.75 billion before Jan. 31. – more than analysts' estimates which value the unit at $2 billion to $5 billion. [AOL Press Release]



    UK's Oftel Sets Charges For Local Loop Unbundling

    [Ed: Line-Sharing kostet in Großbritannien nur noch 13,82 DM/Monat]

    Aus:
    Dow Jones News Services, 18. Oktober 2001, 03.59 Uhr MESZ (Telecommunications). [Übersetzungs-Service]

    LONDON (Dow Jones). U.K. telecommunications regulator Oftel Thursday published charges for a range of services for local loop unbundling. Local loop unbundling involves British Telecommunications PLC [BT] opening its local telephone networks to other telecom companies.

    Oftel said it has set an annual rent of GBP 53 [165,91 DM/Jahr bzw. 13,82 DM/Monat] plus a one-time connection charge of GBP 117 per shared local network [Ed: Line-Sharing]. The new charges are lower than those proposed by the regulator in June and below the European Union average, it said.

    Additionally, Oftel said it has found that while BT's charges for colocation are generally cost-oriented, its charges for some services are too high.

    BT has already brought down some of those charges, Oftel said, but the regulator is proposing further changes. Oftel said it invites comments on its charging proposals. The deadline is Nov. 14.

    Oftel also confirmed that BT must not charge operators separately for clearing a site in preparation for colocation in its exchanges, but must recover these costs through rent charged for co-location space.

    [Oftel's Press Release]



    ASTRA powered service to complete DT's broadband offer

    Aus:
    Europe Media, 19. Oktober 2001, ??.?? Uhr (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LUXEMBOURG. Deutsche Telekom and Luxembourg-based SES Multimedia have signed an agreement for the development and implementation of T-DSL via satellite.

    The new service will offer true broadband connections to the Internet. Using an easy to install ASTRA dish equipped with an additional LNB and a DVB- compatible PC card, users of conventional modem connections and subscribers to T-ISDN or T-Net will enjoy DSL download speeds of up to 768 kbit/s.

    In addition, users may also look forward to planned new consumer services such as multicast and personalised online access. SES Multimedia is a fully owned subsidiary of SES-ASTRA, Europe's leading satellite system for transmission of TV, radio and IP-based content.



    Liberty's Curtis on Plans for German Cable Network

    Aus:
    Bloomberg, 19. Oktober 2001, ??.?? Uhr (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    MUNICH (Bloomberg). The following are comments by Miranda Curtis, president of Liberty Media Corp.'s international businesses, on the company's plans to upgrade the German cable networks it agreed to buy from Deutsche Telekom AG. She spoke at the Medientage media fair in Munich.

    On investment in the networks: "We want to invest between 500 million ($448.5 million) and 1 billion euros into the networks a year for the foreseeable future. The investments will include the upgrading of infrastructure as well as the development of content and services. As a first step, we aim to upgrade networks to 510 megahertz in less than three years."

    "In today's economic market we have to upgrade the networks in two phases. The second phase, to 862 megahertz, will cost ten times more than the first one."

    On upgrading the cable networks: "Our aim is to make broadband available to all potential customers as fast as possible. This aim will include the provisions of set top boxes free of charge. People want to buy services and not technology."

    On the company's commitment to Germany: "We will create 10,000 jobs in Germany over the next five years. We haven't yet decided where we'll base our operations. It will be a decision between Berlin and Munich.

    "It is our strategy that, if we make a commitment to go into a market, we rarely step out. We build national brands and we are patient in how we develop a market. In Germany, we are happy to spend five to six years just to get the market going."

    On the common technological system for cable access, the so-called multimedia home platform, or MHP, that broadcasters in Germany have agreed to earlier this year:

    MHP "is an excellent standard, though we won't be able to finance the additional costs in the first phase of upgrading the cables."

    On the types of services the networks will offer: "At least through the build up phase, we want to sit down with providers and develop business models for offering services. Of course we will give existing channels chances because we aim to offer a maximum range of services from different providers. "Because we own a stake in AOL Time Warner Inc., doesn't mean we will use it to get content."

    29.10.2001 (t-off/sz). Zwischen den Fernsehsendern und dem US-Konzern Liberty Media bahnt sich jetzt ein Streit über das Kabelfernsehen in Deutschland an. Liberty Media verlangt Zuschüsse für den von den Sendern und den Landesmedienanstalten vereinbarten Decoder-Norm MHP (Multimedia Home Platform). "Wenn die Sender bereit sind, MHP mit 60 bis 80 Euro (117 bis 156 Mark) pro Box zu bezahlen, dann ist das okay, dann nehmen wir sofort MHP", sagte die Präsidentin Miranda Curtis, der Süddeutschen Zeitung.

    [vwd: Liberty Media sieht sich in Deutschland nicht als Monopolist]



    BREKO: "Neue Perspektiven für den Ortsnetz-Wettbewerb"

    Aus:
    Yahoo-News, 24. Oktober 2001, 10.12 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BERLIN (ZDNet Deutschland). Der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) fordert eine Entgeltabsenkung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL), um einen selbst tragenden Wettbewerb zu ermöglichen. Erreicht werden soll dies durch entsprechende Kosteneinsparungen, die zwischen City- und Regional Carriern und der Deutschen Telekom geprüft werden. So könnte das Einmalentgelt für die einfache TAL – derzeit zwischen 181 und 326 Mark – reduziert werden.

    Für den Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) ist eine Entgeltabsenkung unerlässlich. Dies um so mehr, als nach dem jüngsten Gerichtsurteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster zum so genannten Reselling preiswerte Weiterverkaufsmöglichkeiten von Telekomleistungen durch andere Wettbewerber möglich seien, die nicht wie die City- und Regional Carrier in eigene Infratruktur investiert haben.

    Mit diesem Ziel der Kosteneinsparung startet das BREKO-Mitgliedsunternehmen ISIS Multimedia Net zusammen mit der Telekom das Pilotprojekt "Elektronische Schnittstelle" zur Optimierung der Auftragsabwicklung. Die TAL-Bestellungen nehmen die rund 80 alternativen Anbieter derzeit noch per Fax bei der DTAG vor.

    In dem Anfang nächsten Jahres beginnenden Testbetrieb zwischen ISIS und dem rosa Riesen wird nun auf elektronischem Wege die Bestellung abgewickelt. Nach einer Prüfung durch das Bonner Unternehmen soll der bearbeitete Vorgang auf demselben Wege wieder an ISIS zurück übermittelt werden.

    Die interessierten Unternehmen gehen von der Effizienz dieser Methode aus und erwarten nach allgemeiner Einführung des Systems bei den Beteiligten signifikante Kosteneinsparungen. "Dies ist dann die Basis für die Senkung der Einmalgebühren der Teilnehmeranschlussleitung. Dadurch würde der Wettbewerb im Ortsnetz neue Perspektiven erhalten", erklärt BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann.

    Seit Mitte dieses Jahres hat ISIS die Federführung für dieses Pilotprojekt in der Expertenrunde aus TK-Unternehmen beim Arbeitskreis Netznummerierung (AKNN), einem freiwilligen Zusammenschluss von 81 deutschen Telekommunikationsunternehmen. Das grundlegende gemeinsame Arbeitspapier zur elektronischen Schnittstelle wurde unter anderem von der Telekom, ISIS, NetCologne und Ewetel in den letzten Monaten erstellt.



    Breitband-Internet in Europa auf dem Vormarsch

    Aus:
    Heise-Newsticker, 26. Oktober 2001, 16.50 Uhr (Internet). [Original]

    LUXEMBURG (jk/c't). Der schnelle Zugang zum Internet etwa über Breitband- Zugangsplattformen wie ADSL und Kabelmodem ist in Europa offenbar auf dem Vormarsch. Bis 2005 könnten der schnelle Weg ins Internet in rund der Hälfte aller Haushalte und Kleinunternehmen die Regel sein, berichtet das in Luxemburg erscheinende Informationsbulletin Cordis focus der Europäischen Kommission in seiner neuesten Ausgabe 183/2001. Das Blatt beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie. Während bislang nur 2,7 % der europäischen Haushalte über einen Breitband- Zugang verfügten, seien es in Japan 2,6 und in den USA 4,3 %.

    Der Internet-Zugang über Kabelfernsehnetze via Kabelmodem liegt dabei in Europa mit 1,6 % der Haushalte leicht vor dem Zugang über das herkömmliche Kupferkabelnetz via ADSL mit 1,1 %, heißt es weiter. Trotz der vorhergesagten Popularität würden jedoch beide Technologien wahrscheinlich nur Übergangslösungen darstellen, so die Studie: Die Multimedia- Nachfrage lasse sich voraussichtlich am ehesten mit Glasfaserkabeln bewältigen [Ed: genau, erst mit der Einführung von FTTH wird die Bandbreite ausreichen, und in Island hat man das längst erkannt].



    Verhindern PC-Gebühren „Internet für alle“?

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 31. Oktober 2001, Seite 30 (Interaktiv).

    BERLIN (Tsp). Der Streit um die Rundfunkgebühren für PCs und Internet geht weiter: „Man kann nicht einfach einen Computer mit einer Gebühr belegen, nur weil die öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten im Internet Angebote zur Verfügung stellen“, sagte Bernhard Rohleder, Vorsitzender der Geschäftsführung vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Der BITKOM wendet sich gegen das Vorhaben der Ministerpräsidenten, die sich in der vergangenen Woche auf eine Reform der Rundfunkgebühren [ab 2005] verständigt haben.

    Demnach soll in Zukunft nicht mehr für jedes einzelne Radio- und Fernsehgerät gezahlt werden, sondern eine pauschale Summe pro Haushalt. Das schließt Computer mit ein. „PC-Gebühren konterkarieren die von der Bundesregierung vorgetragene Zielsetzung, das „Internet für alle“ zu fördern“, so Rohleder. Die Zahl der Haushalte, die nur über einen PC, nicht aber über Rundfunkgeräte verfügen, sei verschwindend klein. Eine Ausnahme würde das Gebührenaufkommen kaum beeinflussen. [Internet für alle?]




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    © 2001-2002 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 25.12.2009 21.56 Uhr