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Premiere-Verzicht: Liberty besänftigt Kartellamt
Kabelnetz soll aufgerüstet werden
Aus: Handelsblatt, 18. Januar 2002, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]BERLIN/DÜSSELDORF Mittwoch, 16. Januar 2002 (dri/hps). Der US-Konzern Liberty Media lenkt im Streit mit dem Kartellamt um die Übernahme des Kabelnetzes der Deutschen Telekom ein. Liberty will das Netz aufrüsten und verzichtet auf den Einstieg in Kirchs Pay-TV.
Der US-Konzern Liberty Media will sich die Zustimmung des Bundeskartellamtes für die Übernahme des Kabelnetzes der Deutschen Telekom sichern. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, will Liberty sein Konzept für die technische Aufrüstung der Kabelnetze so konkretisieren, dass es den Anforderungen der Kartellwächter genügt. Als weiteres Zugeständnis verzichtet das Unternehmen darauf, sich am defizitären Bezahlfernsehen Premiere World der Münchener Kirch- Gruppe zu beteiligen.
Der Präsident des Bundeskartellamts, Ulf Böge, befürchtet Wettbewerbseinschränkungen, wenn Liberty wie geplant 60 % der deutschen Kabelnetze von der Deutschen Telekom für 5,5 Mrd. Euro übernimmt und gleichzeitig weitere kleinere Kabelnetzbetreiber aufkauft. Den Kauf zusätzlicher Kabelnetze hält Liberty für notwendig, weil die Telekom- Netze überwiegend Fernverbindungen gewährleisten und mit 10 Millionen Haushalten nur zu einem Drittel bis zum Endkunden reichen. Bei den übrigen zwei Dritteln der Haushalte werden Kabelanschlüsse von Unternehmen wie TeleColumbus, PrimaCom oder UPC betrieben. Diese will Liberty ebenfalls übernehmen. An PrimaCom und UPC ist Liberty bereits beteiligt, TeleColumbus will der Konzern von der Deutschen Bank- Tochter DB-Investor kaufen.
Das Kartellamt will diese Übernahmen nur dann akzeptieren, wenn Liberty gleichzeitig mehr Wettbewerb in angrenzenden Märkten schafft etwa bei Internet und Telefonie und dafür das Kabel aufrüstet. Dass Liberty daneben plante, bei Premiere einzusteigen, sich damit also den Zugriff auf einen Programmanbieter zu sichern, hat die Diskussion mit dem Kartellamt zusätzlich erschwert. Branchenexperten bezeichneten den Verzicht daher als "eindeutige Konzession an das Kartellamt". Andere Experten vermuten, dass Malone die Premiere- Pläne nie ernst gemeint, sondern sie als Verhandlungsmasse aufgebaut hat.
In der Kirch-Gruppe weint man Liberty keine Träne nach. Georg Kofler, seit Mittwoch designierter Vorstandschef beim krisengeschüttelten Bezahlfernsehen, nannte das Zusammenfallen seiner Ernennung mit dem Liberty- Rückzug "reinen Zufall." Ursprünglich wollte Malone gegen den Widerstand Leo Kirchs den 22-prozentigen Anteil an Premiere World vom australisch- amerikanischen Medienunternehmer Rupert Murdoch kaufen. Im Oktober kann Murdoch die Anteile für 1,8 Mrd. Euro an Kirch zurückzugeben, falls die Unternehmensziele nicht erreicht werden. Premiere World hat kein gutes Jahr hinter sich, die Abonnentenzahlen stagnieren, die Verluste steigen.
Ein Kirch-Sprecher unterstrich am Mittwoch das Interesse der Münchener, mit Liberty ein gemeinsames Geschäftsmodell zu entwickeln. Die Gespräche stünden jedoch erst am Anfang. Kirch hat Durchleitungsverträge im Kabel für Premiere bis 2008. Aus Liberty-Kreisen heißt es hingegen, man habe sich darauf verständigt, die Programme von Kirch gemeinsam zu vermarkten.
Experten sind allerdings überzeugt, dass der Rückzug bei Premiere nicht ausreicht, das Kartellamt zur Zustimmung zu bewegen. Denn einerseits ist das US-Unternehmen nicht nur Kabelbetreiber, sondern auch selbst Programmanbieter. So hält die Gruppe Anteile am weltgrößten Medienkonzern AOL Time Warner. Andererseits halten die Kartellwächter das Ausbaukonzept von Liberty nicht für ausreichend, um für neuen Wettbewerb zur Deutschen Telekom bei schnellen Internet- Anschlüssen und Telefonanschlüssen zu sorgen. So sind die meisten Technik- Experten überzeugt, dass für das gleichzeitige Angebot von digitalem TV, schnellem Internet und Telefonie ein Ausbau des Kabels von heute 460 auf 862 MHz notwendig ist. Bislang zögert Liberty mit dem Ausbau, das bisherige Telekom- Netz soll nur wenig verbessert werden. Dagegen sollen die Anschlussnetze zu den Haushalten sofort auf 862 MHz aufgerüstet werden. Später könne dann der Ausbau der Fernnetze je nach Nachfrage folgen.
Den Ausbau entsprechend der Nachfrage wollen TeleColumbus und die Banker von DB Investor beim Kartellamt zu Gunsten Libertys vorbringen. Die Deutsche Bank stehe hinter Liberty, hieß es gestern in informierten Kreisen. Die Bank wolle sich im Falle eines Erfolgs von Liberty an deren Deutschland- Geschäft zunächst beteiligen. [mehr]
Zum Netzausbauplan von Liberty (aus der Stellungnahme ans Kartellamt im Original-Wortlaut): Der Netzausbauplan von Liberty entspricht dem Bedürfnis eines Kabelnetzbetreibers, in einem digitalen Marktumfeld "triple play" anzubieten. Dies soll auch an dieser Stelle noch einmal zusammenfassend dargelegt werden.
Liberty plant, in einem ersten Schritt die Bandbreite des erworbenen Kabelnetzes von den bestehenden 450 MHz auf 510 MHz zu erweitern und den Rückkanal zu aktivieren. Bis zum Jahr 2005 sollen auf diese Weise 10,9 Mio. Haushalte direkt angeschlossen sein. Der Ausbau wird insgesamt eine zusätzliche Kapazität von 8 Kanälen à 8 MHz schaffen. Davon sind 3 für den Internet- Verkehr reserviert, darunter ein Kanal für die Rückkanalfunktion. Für zusätzliche Fernsehdienste verbleibt folglich eine zusätzliche Kapazität von 5 Kanälen à 8 MHz, was nach dem derzeitigen Stand der Kompressionstechnologie die Übertragung von 40 digitalen Kanälen (Datenströmen) erlaubt.
[29.01.2002: Kartellamt will Liberty die Kabelnetz-Übernahme verbieten]
Cheap DSL gives Japan growth lead
Aus: NBR, Neuseeland, 18. Januar 2002, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. Japan is growing its broadband DSL subscriber pool at the world's fastest rate, year end figures show and the government says its because of price.
Kyodo News reports that the number of contracts for digital subscriber lines (DSL), including asymmetrical DSL, rose in December by 319,784 from November, bringing the total number of subscribers to 1,524,348. The numbers were supplied by the Ministry of Public Management, Home Affairs, Posts and Telecommunications. The telecom ministry said the record month-on-month increase in December was helped by competition driven discounts, and is the greatest leap since the service first became available in 1999.
Although Korea still leads the world in numbers of total subscribers to broadband services (DSL, fibre and cable), it has been adding only about 150,000 new subscribers per month during 2001. The Japanese DSL market burst into life in 2001. Growing from a total market of less than 3,000 DSL customers in October 2000, Japan added 190,000 subscribers by June 2001, and over 400,000 by the end of July. More than a million new subscribers joined in the second half of the year.
Analsts say regulatory pressure, rapid physical roll-out and a large number of new entrants all helped to drive the market. The Japanese broadband market has been dominated by pricing wars over the last few months as competitors have focused on growing share, rather than sweating subscribers.
Around the world, takeup is deeply linked to price and speed, with New Zealand well at the back of the pile. Industry watcher Point Topic says, "The continuing success of Korea in deploying and selling broadband services (over both DSL and cable) shows that mass market sales are possible. Korea Telecom alone added 150,000 DSL subscribers per month during the second quarter of 2001 (from a population of 45 million)."
Korea also offers the fastest, cheapest DSL in the world, according to Point Site research summarised below. Point Topic continues, "Taiwan too has sustained rapid broadband growth. Chunghwa, the largest Taiwanese DSL provider, has added 60,000 subscribers per month in Q2 2001.
"Modern copper local loops, high population densities and strong government support are all important factors in these DSL success stories. But Korea Telecom also stresses the importance of providing focused marketing messages to different sectors of the population, whether housewives, students or internet cafes."
According to Point Topic, the Chinese DSL market is also poised for rapid growth, largely due to government supports, which Yankee Group late last year said were an effective replacement in China for much of what is achieved by direct competition elsewhere.
According to Point Topic's most recent DSL Worldwide Directory Overview, there are over a quarter of a million broadband users many through DSL connections in the southern province of Guangdong alone. The report says that other provincial subsidiaries of incumbent China Telecom have followed Guangdong's lead and placed orders for DSLAMs, management systems and CPE from suppliers including Nokia and Alcatel.
According to Point Topic' research, the total number of DSL subscribers worldwide reached at least 10,527,000 by the end of June 2001 and other analyst suggest it may be well over 12 million now.
Strong subscriber growth is universally marked by competitive pricing according to most research. In a study showing costs (including modems and installation) averaged over a 12 month period, Point Topic data show just how disadvantaged a Kiwi DSL user is against offers in other countries, which generally provide much faster services for less at the entry level. Korea DSL subscribers get the best, and BT DSL subscribers the worst deals but almost every nation measured offers a better financial package than what's on offer here at the starter level, and JetStart is the slowest "broadband" service in the measurement pool (prices in US dollars, effective September 2001):
Internationaler Preisvergleich von DSL-Angeboten
Stand: September 2001
Quelle: Point TopicNr. Anbieter Transfer-Rate Preis Anm. 1. Korea Telecom 2,0 MBit/s 26,07 US-$ 2. Bell Canada 1,0 MBit/s 27,64 US-$ 3. Chunghwa (China) 0,512 MBit/s 28,82 US-$ 4. Yahoo Japan 2,0 MBit/s 29,60 US-$ 5. Deutsche Telekom 0,768 MBit/s 41,48 US-$ 6. Telecom Italia 0,256 MBit/s 48,48 US-$ 7. Belgacom (Belgien) 0,750 MBit/s 49,68 US-$ 8. Verizon 0,768 MBit/s 49,95 US-$ 9. France Télécom 0,512 MBit/s 52,95 US-$ 10. JetStart (Neuseeland) 0,128 MBit/s 57,66 US-$ 1) 11. Telefonica de Espana 0,256 MBit/s 57,89 US-$ 12. SBC (USA) 1,5 MBit/s 58,20 US-$ 13. British Telecom Openworld 0,500 MBit/s 66,92 US-$ 1) JetStart: $1630 annual cost of a connection averages to a monthly fee of appoximately $136 NZ, or $US57.66. Installation $99, ADSL modem $400, annual monthly JetStart charge $359.40, annual ISP fee (XTRA) $335.40, annual phone line rental $436.08.
Telekom erhöht Preise für SMS
Verbraucherschützer kritisieren Abzocke von Jugendlichen
Aus: Süddeutsche Zeitung, München, 21. Januar 2002, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]BERLIN. Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobil, will nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus von Februar an ihre Gebühren für den Versand netzinterner Kurzmitteilungen (SMS) um 138 % erhöhen. Auch andere Netzbetreiber wollten die SMS- Preise für Privatkunden anheben, hieß es weiter. Die Preiserhöhung bei T-Mobil gelte für die Mobilfunkverträge der Typen Telly Smile, Telly Active und Telly Profi, der Preis belaufe sich einheitlich auf 19 Cent [37,2 Pf/Message, bislang 8 Ct/Message = 15,65 Pf/Message].
Neukunden wolle das Unternehmen bisherige Telly-Tarife mit günstigerem SMS- Versand nicht mehr anbieten. Ein Sprecher von T-Mobil sagte, sämtliche neuen SMS- Preise würden nur für Neukunden gelten. Zudem würden auch einige SMS- Preise und die Grundgebühr bei bestimmten Mobilfunkverträgen sinken. Im Sommer werde die Telekom außerdem einen günstigen Tarif für SMS- Vielnutzer einführen. Zahlreiche Mobilfunkanbieter haben bereits ihre SMS- Gebühren für Geschäftskunden erhöht (SZ vom 15. Januar).
Schuldenfalle für Kinder
Verbraucherschützer und Politiker kritisierten die geplanten Preiserhöhungen. Klaus Haupt (FDP), Vorsitzender der Kinder- und Jugendkommission im Deutschen Bundestag, forderte die Telekom in der Bild am Sonntag auf, ihren Schritt zu überdenken. Höhere SMS-Kosten könnten Kinder und Jugendliche in die Schuldenfalle treiben. Sollte die Telekom bei ihrer Entscheidung bleiben, sollte sie Kinder und Jugendliche in einer Werbekampagne über die Gebührenerhöhung aufklären.Aus Sicht von Karin Thomas- Martin von der Verbraucherzentrale Baden- Württemberg müssten die Mobilfunkanbieter die Preise sogar senken. Eine Kurzmitteilung koste die Netzbetreiber nicht mehr als 1 bis 2 Cent. Christian Dieckmann, Rechtsanwalt der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen, sagte: Das ist reine Abzocke, da werden Jugendliche zur Umsatzsteigerung missbraucht. Der Münchener Familienforscher Vassilios Fthenakis sieht in den höheren Gebühren einen tiefen Eingriff ins Sozialleben der jungen Leute. [mehr SMS]
22.1.2002 (t-off). Inzwischen rudert die Telekom zurück. Schließlich will man noch in diesem Jahr reichlich T-Mobile- Aktien an die Börse bringen. Neukunden sollen nun ab 1. Februar selbst entscheiden können, ob sie einen Vertrag zu den alten oder neuen Konditionen abschließen wollen. Die Nutzer haben dann die Wahl zwischen hoher Grundgebühr oder teureren SMS- Nachrichten. [mehr]
Regulierer erwägt Vertragsstrafen gegen Telekom
Aus: Heise-Newsticker, 22. Januar 2002, 13.36 Uhr (Telekommunikation). [Original]BONN (pmz/c't). Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) will künftig härter gegen die Deutsche Telekom (DTAG) vorgehen und erwägt nach den Worten ihres Präsidenten die Anordnung von Vertragsstrafen. Damit soll den Überschreitungen von Lieferfristen gegenüber anderen Anbietern ein Riegel vorgeschoben werden. Behördenpräsident Matthias Kurth sagte gegenüber Pressediensten, dass "unsere Juristen jetzt überprüfen, ob es möglich ist, Konventionalstrafen bei der Nichteinhaltung von Lieferfristen in Verträge zwischen der Telekom und deren Wettbewerber einzubauen". Firmen könnten dann wesentlich leichter ihre Rechte einklagen, erläuterte Kurth.
Der Telekom warf der Chefregulierer "Verschleppung von Anordnungen" vor und beklagte ein "Vollzugs-Defizit" in der Umsetzung von Regulierungsentscheidungen. Oft gehe es im kurzlebigen Telekommunikationsgeschäft um Monate oder gar Wochen, daher prüfe seine Behörde, ob Verstöße gegen eine fristgerechte Lieferung von Vorprodukten an die Wettbewerber, etwa die Bereitstellung von Mietleitungen, durch das Zivilrecht zu ahnden sind. Strafrechtliche Maßnahmen lehnte Kurth hingegen ab: Bei ihnen sei unter anderem der individuelle Schuldnachweis nur schwer zu erbringen.
In Sachen DSL setzt die RegTP vorerst auf die angekündigte Preiserhöhung der Telekom, wodurch der Eintritt in den DSL- Markt für Konkurrenten erleichtern werden soll. Chefregulierer Kurth sieht in DSL nach eigenem Bekunden "eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie beim Internet und Mobilfunk". Insofern gebe es hier genügend Kundenpotenzial für mehrere Wettbewerber neben der Telekom. Seine Behörde prüfe derzeit auch einen Entgeltantrag der Telekom für die Aufteilung der Teilnehmer- Aanschlussleitungen (die so genannte letzte Meile) in einen Frequenzbereich für Sprach- und ISDN- Datendienste sowie einen Frequenzbereich für die schnelle DSL- Datenübertragung. Alternative DSL- Anbieter bräuchten beim "Line- Sharing" dann nur noch einen Teil der Leitung zur Datenübertragung mieten, was letztendlich weniger Geld koste.
Gegenüber heise online widersprach RegTP- Sprecher Rudolf Boll unterdessen Gerüchten, dass seine Behörde auch Vertragsstrafen gegen die Telekom wegen deren DSL- Preisgestaltung in Erwägung ziehe. "Die mögliche Anordnung von Vertragsstrafen bezieht sich nur auf die Mietleitungen, nicht auf die DSL- Preise der Telekom", stellte Boll klar.
Watchdog proposes to protect unmetered Internet access
Aus: Ananova, 28. Januar 2002, 3.20 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. Telecommunications regulator Oftel is to propose a series of measures to ensure companies continue to deliver unmetered Internet access to consumers. The regulator is suggesting a series of changes to the way British Telecom [BT] supplies and charges rival groups who use its network to offer unmetered access.
These measures include making BT end the practice of forcing rivals to pay for unmetered Internet access traffic in advance. Operators are currently allowed to pay for metered capacity in arrears, and Oftel is proposing to introduce this payment option for unmetered access as well.
The consultation document also says BT must continue to invest in the network for voice calls and metered Internet access, where expansion was needed regardless of the introduction of unmetered access.
David Edmonds, Oftel director general of telecommunications, said: "Calls to the Internet now make up over 40 % of all traffic carried across the UK's telecom networks.
"Over four million UK homes now use unmetered Internet access and Oftel must ensure that demand can continue to be met. "The proposals announced today further support the development of unmetered Internet access in the UK by clarifying the obligations on BT."
Liberty Media: Abmahnung des Kartellamts
Aus: ARD-Teletext, 30. Januar 2002, 20.12 Uhr, Tafel 703, Rubrik Wirtschaft.BONN. Das Bundeskartellamt hat Bedenken gegen den Kauf von Kabelnetzen der Deutschen Telekom durch den US-Medienkonzern Liberty Media. Eine Abmahnung der Behörde sei eingegangen, so Liberty. Man werde nun die Begründung prüfen und dann darauf antworten. [Pressemitteilung des Kartellamts] [mehr] [more]
Germans Tell Liberty Media Its Cable Deal Is in Jeopardy
Aus: New York Times, 31. Januar 2002, Seite xx (Business). [Original] [Übersetzungs-Service]BONN. Competition regulators in Germany will formally warn the Liberty Media Corporation today that they will block its $5 billion deal to buy Deutsche Telekom's cable television systems if Liberty does not significantly change its business plan, according to executives who have seen the written warning already sent to the company.
The step could derail plans by John C. Malone, who controls Liberty Media, to become the biggest cable operator in Europe. Liberty Media confirmed last night that it had received a statement of objections from Germany's cartel office and said in a news release that it would review the statement "to determine whether we can satisfy the concerns that have been raised in a manner consistent with a sustainable business plan and capital structure that would provide appropriate returns to our shareholders." The company said it planned to make a formal response after it completed its review.
German officials have scheduled a news conference today to discuss Liberty's plans, and the cartel office plans to make a final decision by Feb. 28. Liberty has so far been unwilling to make concessions, and Mr. Malone has a history of walking away from deals at the last minute. The German authorities' biggest concern, according to executives who have seen the warning, is that Liberty has refused to commit itself to upgrading the cable systems so it can provide high-speed Internet connections and phone service in competition with Deutsche Telekom.
German and European competition regulators pressed Deutsche Telekom to sell its cable systems because they wanted competition in local phone and Internet services. Mr. Malone and Liberty executives in Germany say they plan to introduce Internet services, but they do not want to be pushed into specific commitments on how many local networks will be upgraded. As envisioned, Liberty would acquire cable systems with about 10 million subscribers 60 percent of all cable customers in Germany.
Mr. Malone is also trying to buy several smaller cable companies that provide local connections to viewers. German regulators worry about some of these acquisition plans, as well, though that is thought to be less important to them than the Internet matter. Mr. Malone, though, could still get his way. Deutsche Telekom, which has considerable political influence, badly wants to complete the sale and reduce a heavy debt load.
The company has been struggling with the outsized costs associated with buying wireless companies in the United States and Europe as well as the billions of dollars it has paid for licenses to offer "third generation" wireless services in Germany and Britain.
If the regulators reject a purchase by Liberty, it and Deutsche Telekom are likely to press Chancellor Gerhard Schröder for an order from the economics minister overruling the cartel office. But the politics of that are precarious. The German government has rarely handed down such exemptions, and Mr. Schröder is under pressure to provide one that would allow E.On, Germany's second-largest power company, to buy the nation's largest natural gas distributor.
Deutsche Telekom has already sold several cable systems, all of them to companies controlled by Americans. Liberty Media has been negotiating with Deutsche Telekom for more than a year. Arriving at a time when the phone company's stock price was plunging and the value of cable systems was sliding as well, Liberty drove a hard bargain.
Deutsche Telekom had originally hoped to retain a substantial stake in its cable systems, with a view toward selling the rest at a higher price later. But it eventually agreed to sell the entire system to Liberty.
Mr. Malone is juggling other deal possibilities in Germany. He is the second- biggest shareholder in the News Corporation, which in turn appears to be seeking greater control over the Kirch Group, a Munich- based media conglomerate that owns commercial television networks, pay television networks, broadcast rights to major sports events and a vast library of movies and television programs.
Kirch is also under financial pressure, burdened with high debt and big losses from pay television. Rupert Murdoch, who controls the News Corporation, has an option that allows him to sell back a 22 percent stake in Kirch's pay TV business, a move that Kirch executives have said they cannot finance now.
Mr. Malone expressed interest in buying the stake himself several months ago, but the Kirch Group's founder, Leo Kirch, strongly objected. Many industry experts think that Mr. Malone as well as Mr. Kirch have their eyes on control of the Kirch empire, which would provide access to a treasure trove of sports and entertainment programming.
Today, the screws tightened a bit more on Mr. Kirch, when the German publisher Axel Springer said it would exercise an option to sell back shares in Kirch's broadcasting business for more than $700 million. [mehr]
Bund soll die TV-Kabel der Telekom kaufen
Telekomexperte Franz Arnold im "Zeit"-Interview
Aus: Golem.de, 31. Januar 2002, 9.16 Uhr (Telekommunikation). [Original]HAMBURG. Falls der amerikanische Großinvestor John Malone [Liberty Media] tatsächlich von seinen Plänen Abstand nehmen sollte, einen großen Teil des Kabelnetzes der Deutschen Telekom zu kaufen, sollte der Bund einspringen, empfielt der Telekomexperte Franz Arnold in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit.
Arnold führt für den Fernmelderiesen die Verkaufsgespräche und arbeitet inzwischen als eigenständiger Berater. "Sonst droht ein Kabel- Chaos", warnte der Telekommunikations- Experte. Denn während der zweite Investor, Callahan, in seinen Regionen schon kräftig investiere, tut sich im verlassenen Malone- Land dann erst einmal nichts. "Es wird lange dauern, bis ein neuer Käufer gefunden ist."
Die sowieso schon ausgegliederte Kabelgesellschaft der Telekom müsste "nur" in eine AG umgewandelt werden, so Arnold. Deren Übernahme könnte Finanzminister Hans Eichel "durch den Verkauf von Telekom- Aktien finanzieren", schlägt Arnold vor. Malone hat 5,5 Milliarden Euro geboten. Statt der Telekom könnte dann Eichel einen neuen Investor suchen und zugleich mit der Modernisierung der Infrastruktur beginnen.
Das Bundeskartellamt hat mittlerweile Liberty Media und der Deutschen Telekom eine offizielle Abmahnung zugestellt, weil man dem potenziellen Käufer zutraut, damit ein Monopol aufzubauen und missbrauchen zu können. Nach gegenwärtigem Stand will das Bundeskartellamt die Übernahme verbieten. Die Abmahnung ist jedoch noch nicht das endgültige Ende für die Pläne der Telekom und Liberty Media, die den Anschuldigungen noch entgegnen können. [mehr]
Kartellamt blockiert Libertys Pläne
US-Unternehmen hat zwei Wochen Zeit für Konzessionen
Aus: Handelsblatt, 1. Februar 2002, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]BONN/BERLIN Donnerstag, 31. Januar 2002 (slo/dri). Der endlose Kampf um das TV-Kabelnetz der Deutschen Telekom ist offenbar noch lange nicht beendet. Nach der Abmahnung des Bundeskartellamtes an den US-Konzern Liberty Media wird es immer wahrscheinlicher, dass die Telekom einen neuen Käufer für ihre 6 verbleibenden Kabelregionalgesellschaften braucht.
"Kein Kommentar." Damit hat der US-Medienkonzern Liberty Media gestern auf die Abmahnung durch das Bundeskartellamt reagiert. Die Behörde stellt sich dem Kauf der TV-Kabelnetze der Deutschen Telekom durch die US-Amerikaner entgegen. Sie fürchtet, dass der Liberty- Deal dem Wettbewerb auf dem Kabelmarkt mehr schadet, als dass er dem Wettbewerb in anderen Bereichen nützt.
Der US-Konzern hat jetzt 2 Wochen Zeit, um die Bedenken des Kartellamtes auszuräumen. Die endgültige Entscheidung, ob Liberty das TV-Kabel übernehmen darf, muss die Behörde bis zum 28. Februar fällen. Das Unternehmen will für 5,5 Mrd. EUR rund 60 % der Telekom- Kabelregionalgesellschaften kaufen und das Netz ausbauen, um eine Vielzahl digitaler Fernsehprogramme anbieten zu können.
Nach Einschätzung aus der Branche dürfte es beim Verkauf des Telekom- Kabelnetzes aber bald wieder von vorne losgehen: Denn Liberty- Präsident John Malone hat keine Chance, das Netz zu seinen bisherigen Bedingungen zu übernehmen. Und Konzessionen von Malone an das Kartellamt gelten als sehr unwahrscheinlich. In intensiven Gesprächen habe man in den vergangenen Wochen ausgelotet, ob Liberty zu Zugeständnissen bereit sei, heißt es unter den Beteiligten, und dafür auch die Prüffrist von ursprünglich Anfang Januar um knapp zwei Monate verlängert. Doch Liberty sei kaum von seinen ursprünglichen Plänen abgerückt. "Die nachträglich vorgebrachten Änderungen waren vage und unverbindlich", sagte Kartellamtspräsident Ulf Böge gestern in Bonn.
In einem 72 Seiten langen Schreiben, das dem Handelsblatt vorliegt, hat die Behörde dem US-Konzern sehr detailliert ihre Vorbehalte geschildert. Das Kartellamt kritisiert, dass Liberty seine beherrschende Stellung auf mehreren relevanten Märkten verstärken würde: Die Haushalte, die an das Kabel angeschlossen sind, hätten auch beim Auslaufen alter Verträge keine Wahl mehr zwischen mehreren Kabelnetzbetreibern. Denn Liberty ist bereits an kleineren Kabelnetzgesellschaften (EWT und PrimaCom) beteiligt und will weitere Betreiber übernehmen. Das US-Unternehmen will sich so den exklusiven Zugang zum Endkunden sichern. Auch die Inhalteanbieter, die ihre Dienste im Kabelnetz anbieten wollen, hätten es bei Liberty laut Kartellamt mit einem "natürlichen Monopolisten" zu tun, der zudem die Durchleitung anderer Angebote verweigere. Libertys dominante Stellung werde verstärkt, da das Unternehmen eigene Inhalte durch das Netz leiten möchte und durch eigene Decoder anderen Inhalteanbietern den Zugang zum Netz versperrt.
Deutsche Telekom zeigt sich zuversichtlich
Das Kartellamt hatte Liberty signalisiert, durch eine Verstärkung des Wettbewerbs auf anderen Märkten die Bedenken der Behörde mindern zu können. Dabei geht es vor allem um mehr Konkurrenz zum Ex-Monopolisten Telekom beim schnellen Internet- Zugang und der Sprachtelefonie. "Liberty hat aber keine Verbesserungen der Wettbewerbsbedingungen auf anderen Märkten nachgewiesen, die die Nachteile überwiegen würden", sagte Böge. "Und wir können nichts genehmigen, was Nachteile für die Verbraucher bringt."Liberty ist bisher nicht bereit, mehr Geld in den Ausbau des Kabels zu investieren und damit das Telefonieren möglich zu machen. Die Internet- Pläne Libertys wertet das Kartellamt ebenfalls als zu zögerlich, als dass sie den Wettbewerb beflügeln könnten.
Die Deutsche Telekom zeigte sich weiter zuversichtlich, dass die Übernahme durch Liberty noch genehmigt werde. Verhandlungen mit anderen Interessenten würden nicht geführt. Unterdessen sagte Tom Crema von den Londoner Finanzmaklern Compere Associates erneut: "Wir stehen bereit, mit der Telekom über den Kauf des Kabels zu verhandeln, auch für den Preis, den Liberty geboten hat." Die Telekom will mit dem Erlös ihre Schulden von 65 Mrd. EUR reduzieren. [mehr]
King of cable annexes UPC debt
But can Colorado's John Malone reign in Europe?
Aus: MarketWatch, 1. Februar 2002, 13.41 Uhr MEZ (Cable) von CHRIS NUTTALL, who holds shares in Telewest. [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON (FT Investor). The éminence grise of the European cable industry, John Malone, was exerting his influence again on Friday [1.2.2002] as United Pan- Europe Communications announced a debt-for-equity swap that would recapitalise the struggling company. UPC said it had reached agreement with its largest shareholder and creditor UnitedGlobalCom (UGC) to attempt a series of transactions that would convert EUR6bn in debt and EUR1.5bn in preferred stock into new equity in the company. Mr Malone is chairman of Denver- based Liberty Media, the investment vehicle that controls UGC, also headquartered in the Colorado city. It has been an eventful week for the former "cable king" of the US.
UGC takeover
On Thursday [31.1.2002], Liberty completed the takeover of UGC in a complicated deal that gave it a 72 per cent stake in the company. UGC is UPC's parent and even had a father- son relationship as chief executive Gene Schneider appointed his son Mark to run UPC five years ago. It didn't work out. Schneider Junior quit as chief executive last summer as UPC reported first-half losses of more than EUR1bn and announced 1,500 job cuts. His strategy had been akin to that of similarly-indebted NTL, where its chief executive Barclay Knapp set about consolidating the industry in the UK by buying out other operators. But integration of the different franchises has been far from smooth and NTL has been crippled by interest payments on the loans it took out to fund its expansion.Schneider pursued a pan-European expansion strategy. Amsterdam- based UPC is Europe's second largest operator by subscriber numbers and the biggest geographically. It has 7.5m homes connected in 17 countries. See FT.com analysis But it has accrued debt and suffered in the same manner as NTL and the US-listed shares of both companies are now trading in the 30-40 cent range, down from $60-100 two years ago. Mr Malone has no major interest in NTL, but Liberty Media does have a 25 per cent stake in its UK rival Telewest.
DT deal in doubt
On Wednesday [30.1.2002], Liberty's bid to become the largest cable operator in Europe came under threat as the German Cartel Office sent it a 60-page document detailing why it objected to the EUR5.5bn takeover of Deutsche Telekom's cable interests in Germany.Liberty was set to acquire 10 million cable subscribers, but the sticking point appears to be over its reluctance to commit to a "triple play" offering of telephony, television and Internet access to them. The Cartel Office wants the services so that Deutsche Telekom will face more competition. But Liberty says it would have to spend EUR1-2bn upgrading the network. The Cartel Office will make a final decision at the end of the month and, unless Liberty makes concessions, Mr Malone's European ambitions would be stymied.
TCI blueprint
But this would likely not be the end of the story for this consummate dealmaker. As the head of Tele- Communications Inc.(TCI) in the US, also Denver- based, Mr Malone thrived on the buying and swapping of cable assets in fiendishly complex transactions. He took over as chief executive there in 1973 at the age of 32 and acquired hundreds of small cable operators before selling out to AT&T in 1998. By then he had acquired 14m subscribers, but $16bn in debt and a cable system in need of an expensive digital upgrade.It is easy to see whence Messrs Knapp and Schneider drew their inspiration. Mr Malone leveraged to the hilt to fund expansion, bolted on networks and was accused of failing to spend on improving services for existing customers. The AT&T deal left him as chairman of Liberty Media, the former content arm of TCI that had become an AT&T tracking stock and an investor in cable operations worldwide. Last August, he won his freedom from AT&T as Liberty was spun-off and the man from Colorado went back on the acquisition trail.
The perfect European outcome for him would be domination through the UPC assets, the Deutsche Telekom deal going through and Telewest merging with NTL as the senior partner. That may never happen and Mr Malone is only king of a hill of debt at present. He will face opposition too from regulators and even a certain Bill Gates, a 22 per cent stakeholder in Telewest and with major interests in a string of other cable companies. [mehr]
Telekom und Liberty wollen über Kabelnetz verhandeln
Aus: Heise-Newsticker, 2. Februar 2002, 18.23 Uhr (Kabel). [Original]HAMBURG (gr/c't). Die Deutsche Telekom und der amerikanische Kabelnetzbetreiber Liberty Media wollen nach Informationen des Spiegel Anfang kommender Woche gemeinsam überlegen, wie sie den Verkauf des Telekom- Kabelnetzes an Liberty trotz Abmahnung des Bundeskartellamtes retten können. Dabei dürften die Spitzen von Telekom und Liberty auch über den Verkaufspreis diskutieren, berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin in seiner neuesten Ausgabe.
"Die butterweichen Verträge, die das Telekom- Management mit Liberty- Chef John Malone abgeschlossen hat, ermöglichen eine solche Nachverhandlung, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern", schreibt Der Spiegel. Erste Signale in diese Richtung soll es dem Magazin zufolge bereits gegeben haben.
Dagegen berichtet das Münchner Nachrichtenmagazin Focus, Liberty prüfe nun einen Alternativplan zum Einstieg in den deutschen Kabel-TV-Markt. Malone erwäge nun, die Kabelfirma TeleColumbus von der Deutschen Bank zu übernehmen, schreibt Focus unter Berufung auf Liberty- Kreise. (...) [mehr]
Telekom will bei UMTS ganz vorne sein
Sommer: Jeder der Börsengänge war ein Erfolg
Aus: Handelsblatt, 4. Februar 2002, Seite ?? (Unternehmen). [Original]HANDELSBLATT Sonntag, 3. Februar 2002 (HB). Der Telekom-Chef Ron Sommer nimmt im Interview mit dem Handelsblatt Stellung zum Börsengang von T-Mobile, zum Schuldenabbau und zu den Chancen auf dem US-Markt.
HB: Herr Sommer, im Juni soll T-Mobile an die Börse. Wie wollen Sie die neuen Papiere unters Volk bringen nach dem Flop der letzten Börsengänge von Telekom und T-Online?
Sommer: Jeder der Börsengänge war ein Erfolg. Was wir nicht prognostizieren konnten, waren die kurzfristigen Zyklen an den Börsen. Aber wir können schließlich nicht für Spekulanten arbeiten. Wir können nur an einer langfristigen Strategie und den Fundamentaldaten arbeiten. Und das tun wir. Und ich sage Ihnen, die Telekom ist heute ein viel besseres und stärkeres Unternehmen als wir es bei jedem der bisherigen Börsengänge waren.
HB: Das Klima an der Börse ist zurzeit aber ziemlich rau.
Sommer: Als wir mit der T-Online im April 2000 an die Börse gingen, da sagten mir die Leute, das ist aber ein schlechtes Wetter, um an die Börse zu gehen. Aus heutiger Sicht wissen wir, was schlechtes Wetter wirklich bedeutet. Die Börse erlebt auch immer wieder Modetrends. Und das Gefährlichste für ein großes Unternehmen ist, diesen Modetrends quartalsweise zu folgen. Wir sind nicht am maximalen Preis interessiert, der an dem Tag zu erzielen ist. Für uns ist ein anderer Punkt viel wichtiger: Wir müssen es schaffen, die T-Mobile- Aktie so zu platzieren, dass sich der Kurs von da ab kontinuierlich nach oben entwickelt. Wir verkaufen nicht das Unternehmen, 80 bis 90 % werden weiter den T-Aktionären gehören. Der vorrangige Zweck ist die Akquisitionswährung.
HB: Für einen erfolgreichen Börsengang brauchen Sie gute Nachrichten. Woher sollen die denn in diesem Jahr im Mobilfunk kommen?
Sommer: Es gibt doch eine Reihe von guten Nachrichten. T-Mobile ist hervorragend positioniert, wir sind unter anderem Nummer eins beim Wachstum im amerikanischen Markt und wir sind Marktführer in Deutschland und wachsen hier weiter schneller als die Nummer zwei. Darüber hinaus ist T-Mobile Teil eines integrierten Telekommunikationsanbieters mit allen sich daraus ergebenden Vorteilen. Künftig wird es für den Kunden keinen Unterschied mehr machen, ob er seine Breitband-Anwendungen mobil oder im Festnetz nutzt.
HB: Die Börse honoriert zurzeit keine Wachstumsstorys.
Sommer: Was ist daran das Problem? Wenn, dann ist das nur ein kurzfristiges Problem. Wenn Sie ein Unternehmen der Größenordnung Siemens oder der Größenordnung Telekom nach den Modetrends der Düsseldorfer Königsallee führen wollen, dann fahren Sie es gegen die Wand.
HB: T-Mobile ist also kein Wachstumswert?
Sommer: Natürlich aber nicht nur.
HB: Wollen Sie aus T-Mobile eine zweite Volksaktie machen?
Sommer: Volksaktien haben wir noch nie verkauft, auch die T-Aktie ist keine Volksaktie. Volksaktie ist ein Begriff aus anderen Zeiten und für andere Unternehmen. Wir sind eine große Publikumsaktie, das ist gar keine Frage bei 3 Millionen Anteilseignern.
HB: Wann müssen Sie die Entscheidung über den Zeitpunkt des Börsengangs treffen? Sie hatten ja den Juni und den November als mögliche Termine genannt. Ist es für Juni nicht schon zu spät?
Sommer: Nein. Ich hätte nicht Juni gesagt, wenn es dafür schon zu spät wäre. Wir haben noch Zeit für die endgültigen Bekanntgaben, bis weit in den März hinein.
HB: Was sind denn nun eigentlich die Good News, die Sie Ihren 3 Millionen Aktionären in diesem Jahr anbieten wollen? Bisher gibt es ja nur die Hoffnung, dass es aufwärts gehen wird für die Telekom.
Sommer: Vergleichen Sie doch einfach mal unsere heutige Situation mit 1996, als wir angetreten sind zum ersten Börsengang. Wir waren Monopolist, unproduktiv. Wir haben zugeben müssen, dass wir mindestens 60.000 Leute zu viel haben, und 60 Mrd. DM Schulden, und nur eine Eigenkapitalquote von 15 %. Und über Wachstum wollte keiner mit uns reden. Heute sieht man uns mit anderen Augen. Wir haben bewiesen, dass wir restrukturieren können trotz der härtesten Regulierung. Wir wollen halten, was wir zugesagt haben: dass wir die Erwartungen erfüllen, und die versprochenen Ergebnisse liefern. Mehr wollen die Aktionäre auch gar nicht. Das steht für sie im Vordergrund.
HB: Warum haben VoiceStream- Aktionäre dann ihre T-Aktien so schnell wie möglich verkauft?
Sommer: Das stimmt doch gar nicht. Es ist umgeschichtet worden. Wir haben heute ein Drittel der frei handelbaren Aktien in den USA, also sind wir durch die VoiceStream- Transaktion wesentlich stärker in den USA geworden. Zum Teil war es bei den Verkäufen, die es etwa von Sonera und Hutchison gegeben hat, auch keine Frage des Wollens, sondern des Müssens, um Geld in die Kassen zu bekommen.
HB: VoiceStream haben Sie teuer bezahlt: Sie haben knapp 40 Milliarden Euro ausgegeben und dafür die Nummer sechs auf dem US-Markt erhalten.
Sommer: Sicher, das war kein risikoloses Unterfangen, aber wir haben mit VoiceStream die Nummer eins in den USA mit GSM- Technik erworben. Wir müssen in den USA auch noch beweisen, wie gut wir sind. Aber trotzdem dürfen wir die Situation in den USA nicht mit europäischen Augen sehen. Dort nach Teilnehmerzahlen die Nummer sechs zu sein, ist nämlich gar nicht so schlecht das ist eine tolle Position, wenn man sich die Probleme der Nummern eins bis fünf anschaut. Schauen Sie auf die Nummer eins, Verizon Wireless, an der Vodafone nur eine Minderheitsbeteiligung hat. Die Verhältnisse der Eigentümer dort sind angespannt. Von den anderen haben zwei Unternehmen den Umbau der Technik auf den GSM- Standard erst noch vor sich. Und seien Sie versichert: VoiceStream bleibt nicht die Nummer sechs.
HB: Sondern?
Sommer: Wir werden in den USA sicher eines der bedeutendsten mobilen Unternehmen sein, unter anderem auch dadurch, dass sich die Anzahl der Player dort reduzieren wird. Da sind aber viele Szenarien möglich.
HB: Also wollen Sie in den USA Unternehmen dazukaufen?
Sommer: Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur gesagt, es wird auf Dauer nicht sechs Player geben. Um uns mache ich mir keine Sorgen, wir wachsen gut. Wir sind daher zurzeit nicht in Einkaufsstimmung. Aber ich sehe mit Interesse, wie immer mehr Unternehmen sich vom Markt verabschieden oder bitten, gekauft zu werden. Die Preise sinken weiter.
HB: Wenn der Börsengang von T-Mobile nicht den erhofften Erlös bringt und auch der Verkauf des TV-Kabelnetzes an Liberty Media endgültig scheitert, gerät Ihr Schuldenabbau ins Stocken. Ihnen fehlen dann 15,5 Mrd. Euro. Das könnte teure Auswirkungen haben.
Sommer: Kurzfristig, ja. Aber wenn man die Telekom sieht mit einer Bilanz von 170 Mrd. Euro, mit Eigenkapital in Höhe von 70 Mrd. Euro, dann gibt das dem Thema eine andere Relation. Wir sind gut durchfinanziert und halten konsequent am Zielpunkt Schuldenabbau bis auf 50 Milliarden Euro fest.
HB: Die Rating-Agenturen haben da ein anderes Gefühl.
Sommer: Es würde auch ein paar negative Geschichten in den Medien geben, das ist logisch. Nach dem Motto: Sommer kriegt die Verschuldung nicht runter. Was natürlich drohen könnte, wäre ein Herabstufen unserer Kreditwürdigkeit durch die Rating- Agenturen. Das würde uns 80 bis 100 Mill. Euro an zusätzlichen Zinszahlungen kosten, bei einem Zinsaufwand von insgesamt etwa 4,5 Mrd. Euro pro Jahr. Aber auf der anderen Seite: Wir werden das Kabel nicht verschenken.
HB: T-Mobile hat den kommerziellen UMTS- Start nach hinten verschoben, Vodafone will schneller starten. Hängt Chris Gent Sie ab?
Sommer: Nein, seien Sie versichert, die Telekom wird bei UMTS ganz vorne sein, alle unsere Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Es gibt keinen zeitlichen Vorsprung in der Technik. Es gibt aber einen Punkt, wo wir deutlich vorn liegen: bei den Anwendungen. Der Kunde fährt nicht auf die pure Technik ab, sondern auf Dienste, die ihm eindeutig nutzen.
HB: Sie wollen T-Mobile als globale Marke etablieren. Auch bei dem Thema ist Vodafone weiter.
Sommer: Ich bitte Sie, wo sind die denn weiter? In den USA heißt Vodafone noch Verizon Wireless und hat die falsche Technologie, weil sie kein GSM nutzt. Da kann ich Ihnen noch mehr Beispiele nennen. Und was heißt hier, Vodafone hat 100 Millionen Kunden? Ziehen Sie bitte alle die in den USA ab, das sind nicht deren Kunden die gehören Vodafone nur zu 45 %. Meine Kunden zählen wirklich zu T-Mobile und verwenden GSM- Technologie. So einfach ist die Geschichte.
HB: Also alles nur Bluff bei Vodafone?
Sommer: Ich habe großen Respekt, dass man dort diesen Kult entwickeln konnte. Wir müssen einfach härter arbeiten, weil wir noch gewisse Erbschaften aus unserer Vergangenheit haben. Bei einem müssen Sie aber zustimmen: Es war auch eine Leistung, das Magenta-T als Marke zu etablieren. Das haben wir weder vom Bundesrat noch von sonst wem beschließen lassen, sondern das ist wirklich selbst geschaffen.
HB: Es gibt kaum ein Unternehmen, das so sehr mit dem Namen des Vorstandsvorsitzenden verknüpft ist wie die Telekom mit Ron Sommer. Sie sind Mister Telekom. Es gibt keinen Mister T-Online oder Mister T-Mobile. Wird es nicht Zeit, das zu ändern?
Sommer: Kai-Uwe Ricke ist mit seiner Mannschaft natürlich im Zentrum von T-Mobile, Thomas Holtrop bei T-Online ebenfalls. Aber die Welt ist eben so wie sie ist. Es gibt ja auch tolle Bundesminister, aber letztlich gucken die Leute auf den Bundeskanzler.
Regulierer steht weiter in der Kritik
Aus: Heise-Newsticker, 4. Februar 2002, 12.57 Uhr (Telekommunikation). [Original]HANNOVER (axv/c't). Von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in ihrem Jahresbericht 2001 vorgelegte Zahlen belegen deutlich, dass es bei den Internet- Zugängen zwar einen Wettbewerb mit der Konkurrenz gibt, der aber der Marktführerschaft der Telekom bislang nicht geschadet hat. So hat der rosa Riese sowohl bei schnellen Internet- Zugängen als auch beim Ortsnetzanschluss immer noch Marktanteile von jeweils über 95 %. Diese Zahlen brachten der Behörde nun harsche Kritik der Telekom- Wettbewerber.
So kritisiert der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsanbieter (BREKO) den Jahresbericht der Regulierungsbehörde als "Schönfärberei" und sieht keinen Anlass für die "von der Behörde verbreitete Jubelstimmung". Die Verdopplung der Zahl der Telefonkanäle bei den Festnetz- Wettbewerbern der Telekom von 860.000 auf 1,58 Millionen als großen Erfolg zu werten, sei Augenwischerei, so BREKO- Geschäftsführer Rainer Lüddemann. Schließlich habe der ehemalige Monopolist immer noch einen Marktanteil von 97 %.
Lüddemann glaubt, dass die Marktentwicklung wesentlich positiver verlaufen wäre, wenn der Regulierer nicht versäumt hätte, gegen DSL- Preisdumping [Ed: hm, war das wirklich Dumping?] und Behinderungsstrategien auf der letzten Meile entschieden vorzugehen. Das Zitat von RegTP- Chef Matthias Kurth "Die Lage ist besser als die Stimmung" wandelt Lüddemann ab: "Die Lage ist besser als die Regulierung".
Auch der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sieht in dem Bericht der RegTP nur die Dokumentation von erheblichen Defiziten der deutschen Regulierungspolitik. "Wenn", meint VATM- Geschäftsführer Jürgen Grützner, "4 Jahre nach dem Start in den liberalisierten Telekommunikationsmarkt der Anteil der Wettbewerber an den Ortsanschlüssen immer noch nicht über 3 % hinauskommt, so zeigt dies mehr als deutlich die Versäumnisse der Bonner Behörde."
In den Ortsnetzen, die für den Kundenzugang die mit Abstand größte Bedeutung haben, sei es bisher nicht gelungen, das Monopol der Telekom aufzubrechen. Vor allem die Tatsache, dass die Zahl der Neuanschlüsse der Wettbewerber in den letzten Monaten sogar stagniere, wertet Grützner als schwer wiegendes Indiz für die mangelhafte Durchsetzungskraft der RegTP gegenüber dem Ex-Monopolisten: Er hält es für einen Skandal, dass die Wettbewerber "sich immer wieder mit Versprechungen abspeisen lassen müssen. Selbst dort, wo RegTP- Präsident Kurth den dringenden Handlungsbedarf erkannt hat, geschieht nichts. Wenn nicht den Worten endlich Taten folgen, wird Kurth das Problem nicht in den Griff bekommen."
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