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Die Telekommunikation in DIE ZEIT – Teil 5 khd
Stand:  18.9.2008   (16. Ed.)  –  File: Zeit/5.html




Dokumentiert sind hier in Auszügen oder als Links zum ZEIT-Archiv einige ausgewählte und in einer Zusammenstellung besonders interessante Artikel aus der Wochenzeitung DIE ZEIT. Tippfehler gehen zu meinen Lasten. Kommentare sind in [Ed: ...] angegeben.

  • Neuere ZEIT-Artikel   (6. Teil).
  • 10.08.2006: Dazwischen gefunkt. (VoIP stören)
  • 03.08.2006: Alle Macht dem Kabel. (Mobilfunk unter Druck)
  • 22.05.2006: Bitte dranbleiben! (Telefon-Warteschleifen)
  • 08.05.2006: Systematisch abkassieren.
  • 20.04.2006: Angst vor dem Desaster. (Hedge-Fonds)
  • 22.11.2005: Sony-Piraten. (XCP-Software auf Musik-CDs)
  • 10.11.2005: Die Telekom baut ab.
  • Ältere ZEIT-Artikel   (4. Teil).

    Made with Mac

    T E L E K O M M U N I K A T I O N

    Die Telekom baut ab

    Massive Arbeitsplatzverluste sind der Preis für die Liberalisierung des Marktes. Die Politik muss handeln.

    Aus:
    DIE ZEIT – Nr. 46/2005, 10. November 2005, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    Lange Zeit hielt er sich vornehm zurück. Neuerdings sagt er deutlich, was ihn stört. Der Chef der Deutschen Telekom Kai-Uwe Ricke findet, dass sein Unternehmen zu stark reguliert wird. Er will künftig für seinen Konzern in Anspruch nehmen, was anderen Topmanagern selbstverständlich ist: Wenn es [zugekauftes] Innovatives aus dem Hause Telekom gibt, möchte Ricke von Pioniergewinnen profitieren, ohne dass er seine Konkurrenten von Anfang an daran beteiligen muss. Die zeigen sich – aus nachvollziehbaren Gründen – entsetzt. Die Telekom-Rivalen fürchten, dass es Ricke allein darum geht, auf neuen Märkten das alte Monopol zu beleben. Der Telekom-Chef hingegen beteuert, das Unternehmen nur zukunftsfest machen und Arbeitsplätze retten zu wollen.

    Der tiefe Konflikt zeigt einmal mehr, wie schwer es ist, Märkte zu schaffen, wo zuvor nie welche waren. Dabei geht es um alle großen Infrastrukturen des Landes: Die flächendeckenden Leitungen der Strom-, Gas- und Wasserwirtschaft zählen dazu. Und eben die Telekommunikation. Selbst im achten Jahr der Liberalisierung gibt es dort noch keinen stabilen Wettbewerb. Noch immer muss eine Behörde, sie heißt inzwischen Bundesnetzagentur, den Markt staatlich lenken. Das wäre gar nicht zu beklagen, hätten sich nicht so viele Prophezeiungen als Irrtum entpuppt.

    Eine herbe Enttäuschung ist, dass eines der verlockendsten Versprechen nicht in Erfüllung ging: Die Öffnung des Marktes schaffe mehr Arbeitsplätze, hieß es unisono. Tatsächlich aber werden bei der Telekom bis zum Jahre 2008 nahezu 150.000 Stellen vernichtet sein. Ein Grund dafür liegt zwar in arbeitsplatzsparenden Technologien. Doch viele der bislang schon verloren gegangenen 120.000 Jobs beim Exmonopolisten sind dem politisch gewollten Umsatzschwund zugunsten der Konkurrenten geschuldet. Die aber schufen nur 50.000 neue Stellen – einschließlich der Mitarbeiter im Mobilfunk, die ihre Beschäftigung keineswegs der Liberalisierung im Festnetz verdanken.

    Jetzt müssen bei der Telekom weitere 32.000 Mitarbeiter gehen. Darunter etwa 20.000 Beamte – den Segen der neuen Bundesregierung vorausgesetzt. Sie gälten als Erblast, die als schwere Hypothek mitgeschleppt würden, heißt es immer wieder in der Presse. Vergessen wird leicht, dass eben sie es waren, die hierzulande eines der weltweit modernsten Fernmeldenetze aufgebaut haben. Rund ein Dutzend Reorganisationen ließen sie über sich ergehen. Doch Beamte sind eben teurer als Kräfte vom freien Markt. Deshalb müssen jetzt möglichst viele aufs Altenteil, egal wie jung sie sind.

    Der Wettbewerb nutze allen Verbrauchern, lautete ein weiteres Versprechen. Das wurde wenigstens zum Teil eingelöst. Heute zahlen die Deutschen fürs Telefonieren nur noch einen Bruchteil jener Gebühren, die zu Monopolzeiten fällig wurden. Aber schon bei den schnellen Internet-Zugängen via DSL oder Fernsehkabel zeigt sich, dass vom wahren Wettbewerb jetzt nur noch die Bewohner in einzelnen Regionen oder Ballungsgebieten profitieren. Wer Pech hat, findet keine Anbieter mehr, weil die sich – einschließlich Telekom – nur noch auf Gegenden konzentrieren, die profitable Geschäfte versprechen.

    Ganz daneben lagen jene Protagonisten, die sich von der Liberalisierung einen Schub bei Investitionen und Innovationen erhofften. Wirklich Neues schuf kaum eine der neuen Telefongesellschaften. Die meisten setzten auf Imitation statt auf Innovation. Die Folge: ein ruinöser Preiskampf, der für die Zukunft nichts Gutes ahnen lässt. Technischer Fortschritt will finanziert sein. Doch die engen Margen auf dem Markt lassen dafür kaum Spielraum. [weiter bei der ZEIT]



    S I C H E R H E I T

    Sony-Piraten

    Aus:
    DIE ZEIT – Nr. 47/2005, 22. November 2005, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    Die Musikfirma Sony Bertelsmann Music Group (Sony BMG) bekommt jetzt richtig Ärger. Angefangen hatte es Anfang November, als Experten für Computersicherheit herausgefunden hatten, dass Sony BMG auf die von der Firma vertriebenen CDs heimlich ein ausspionierendes Kopierschutzprogramm auf Musik-CDs geladen hatte. Es meldet das Abspielen von CDs an Sony, verhindert das Kopieren von CDs und vergräbt sich so tief im Betriebssystem eines Windows-Computers, dass man es kaum noch gefahrlos entfernen kann.

    In dieser Woche nun klagt der Staat Texas gegen Sony BMG. Die Firma verstoße gegen das Anti-Spionage-Software-Gesetz des Landes, sagt der texanische Generalstaatsanwalt Greg Abbott. Etliche Rechtsexperten haben schon darauf hingewiesen, dass Sony BMG sogar gegen strenge gesamt-amerikanische Gesetze gegen Hacker und Spionage aller Art verstoßen habe. Die kalifornische Aktivistengruppe Electronic Frontier Foundation (EFF) und zwei große Rechtsanwaltsfirmen haben eine Privatklage angestrengt, in der sie fordern, dass Sony BMG "allen entstandenen Schaden repariert".

    Die Sache ist komplex – und kein Einzelfall. Zunächst ging es in der Debatte lediglich um ein Programm der Firma First 4 Internet, das Sony BMG heimlich auf seinen CDs (und dann auf den Computern der Kunden) unterbrachte. Der Programmierer Mark Russinovich war offenbar der Erste, der das Programm entdeckte. Bald warnte die Virusfirma F-Secure, dass die Sony-Software ein "schädliches Programm" sei, dass aber von einer Entfernung abzuraten sei, damit der Computer weiterhin funktioniere.

    Die Sicherheitsfirma Gibson Research nannte das Sony-Programm eine "Sicherheitslücke", "schlecht geschrieben" und brachte es mit Computerabstürzen in Verbindung. Freilich waren andere Anti-Virusfirmen als F-Secure auffällig langsam darin, eine Gegenmedizin zu veröffentlichen. Firmen wie Trendmicro, Symantec und McAfee veröffentlichten zunächst gewundene Erklärungen auf ihren Informationsseiten, dass das Programm eigentlich "legitim" sei. Kenner der Hintergründe glauben, das habe mit einem amerikanischen Gesetz zu tun, nach dem man nicht ungestraft Kopierschutzfunktionen außer Kraft setzen dürfe. Jetzt will aber sogar Microsoft im Dezember ein Programm namens "Malicious Software Removal Tool", auf alle Windows-Computer einspielen und das Sony BMG-Programm damit automatisch als "bösartige Software" löschen. Microsoft zählt zu den leidenschaftlichen Verfechtern von Kopierschutz-Programmen.

    Sony BMG hat sich inzwischen entschuldigt und musste eine Schutzbehauptung nach der nächsten zurücknehmen: Etwa, dass die Software kein Sicherheitsrisiko darstelle, oder, dass sie keine Daten über die Benutzer übermittle. Inzwischen haben einige amerikanische Unternehmen schon das Hören von Musik am Arbeitsplatz verboten, weil sie um die Sicherheit ihrer Computersysteme fürchten.

    Angeblich hat Sony BMG sogar Computer im Verteidigungsministerium gehackt. Nach einem Entrüstungssturm tauscht die Firma betroffene CDs jetzt aus, und sie bietet ein Computerprogramm zum Herunterladen an, das den versteckten Kopierschutz durch einen offensichtlicheren ersetzt. Ihre Programmierer sitzen auch an einem vollständigen Deinstallationsprogramm. Eine erste Fassung wurde aber wieder vom Markt genommen, weil sie selber ein Sicherheitsrisiko war.

    Für Kenner der Kopierschutz-Szene ist der Sony BMG-Reinfall nur der neueste einer ganzen Reihe von Fehlschüssen. Millionen von CDs sollen die ebenfalls von Sony vertriebene MediaMax-Software enthalten und auf den Computern der Anwender installieren – sie sendet Daten über CD-Käufer an die Firmenzentrale, sobald sie eine CD in den Computer einlegen. Das geschah auch dann, wenn eine "Einwilligung" auf dem Bildschirm erschienen war und man auf "Nein" geklickt hatte. Auch dieses Programm gilt in Programmiererkreisen als Sicherheitsrisiko und soll die betroffenen Computer langsamer machen.

    Vielleicht hat Sony aber nur Pech gehabt, indem es beim Hacken seiner Kunden ertappt worden ist. Etliche andere Musikfirmen erproben ähnlich trickreiche Methoden, um ihre CDs vor dem Kopieren oder dem Übertragen auf tragbare Geräte wie iPods zu schützen. Digital Restrictions Management (DRM) ist dafür das Fachwort, und eine Fülle (inkompatibler) Lösungen und Teil-Standards existiert dafür inzwischen. DRM ist längst Bestandteil von Computer-Betriebssytemen wie Windows, so dass Firmen wie Microsoft eine wesentliche Kontrolle über die Mediennutzung ihrer Kunden erhalten. Hardware-Hersteller wie IBM/Lenovo haben begonnen, "Sicherheitschips" in neue Computer einzubauen, die auch im Dienste des Kopierschutzes verwendet werden können.

    Besonders übel ist der Umstand, dass die meisten Programme spitzeln – sie informieren Sony oder Microsoft, wenn sich jemand eine bestimmte CD anhört. Ein anderes Problem besteht darin, dass viele DRM-Techniken legitime Nutzungen der Musik verbieten, wie etwa das Abspielen auf einem iPod.

    Wieviel der ganze Aufwand den Musik- und Videofirmen nützt, ist freilich noch ungewiss. Wer seine CDs weiterhin (legal) kopieren, auf seinem Computer speichern oder von Gerät zu Gerät übertragen will, für den gibt es immer noch technische Lösungen, die jede Art von Schutz umgehen. "Ich habe meine CDs in einen CD-Spieler eingelegt und durch einen hochwertigen Analog-Digital-Konvertierer wieder in den Computer eingespeist", mit diesen Worten beschreibt beispielsweise ein anonymer Teilnehmer in einem Sicherheitsforum zum Wochenbeginn seine Methode. "Ein Durchgang, und jeder Kopierschutz ist weg. Mit guten Geräten ist selbst auf audiophilen Stereoanlagen kein Unterschied zu hören".

    Für weniger anspruchsvolle Musikfreunde funktioniert der Trick übrigens auch mit einer Soundkarte.



    D I E   G E F A H R   D E R   H E U S C H R E C K E N

    Angst vor einem Desaster

    Notenbanken und Finanzaufseher warnen: Hedge Fonds könnten das internationale Finanzsystem destabilisieren [Ed: und wann wachen nun die Lobby-verführten Politiker endlich auf...]

    Aus: DIE ZEIT – Nr. 17/2006, Hamburg, 20. April 2006, Seite xx (Finanzen). [Original]

       
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    Der Name Island fällt in diesen Tagen in Washington immer wieder. Und auch unter den über das Wochenende dort versammelten Finanzministern und Notenbanker der Welt wird der Zwergstaat für intensiven Gesprächsstoff sorgen. Denn die Vorgänge in dem Land machen deutlich, wie fragil die Stabilität der internationalen Finanzmärkte ist und wie leicht Spekulanten eine Volkswirtschaft in höchste Bedrängnis bringen können. Island, in dem nicht mehr Menschen leben als in Bielefeld oder im Berliner Stadtteil Neukölln, schaffte es deshalb unlängst sogar auf die Titelseite der Financial Times, weil die Notenbank mit kräftigen Zinserhöhungen gegen den totalen Zusammenbruch des inländischen Aktien- und Kapitalmarkts als Folge des plötzlichen Abflusses ausländischer Gelder kämpfen muss.

    Das Land der Geysire ist damit das erste Land des neuen Jahrtausends, dem eine Finanzmarktkrise droht; das erste Land, an dem sich ein alter Streit neu entfachen könnte, nämlich ob sich die massive Spekulationslust der unzähligen Hedge Fonds am Ende stabilisierend oder destabilisierend auf das globale Finanzsystem auswirkt.

    Das Anlagevermögen wird auf 1,1 Billionen Dollar geschätzt

    Hedge Fonds sind seit jeher der Schrecken aller Regulierer und Finanzpolitiker, die sich in Washington zur Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) einfinden. Hedge Fonds haben weiland das britische Pfund aus dem Europäischen Währungssystem gekegelt, sie haben 1998 das globale Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

    Auf rund 1,1 Billionen Dollar (0,9 Billionen Euro) schätzen Branchendienste das Anlagevermögen dieser Fonds. Und da nach jüngsten Umfragen der britischen Finanzaufsicht mindestens das Doppelte bis Dreifache an Kredit hinzukommt und die Hedge-Fonds-Manager deutlich aktiver handeln als die herkömmlicher Aktien- oder Rentenfonds, dürften sie inzwischen zu den dominierenden Spielern am Kapitalmarkt gehören.

    Das erklärt die zunehmende Besorgnis von Notenbankern und Finanzaufsehern. In einem vertraulichen Bericht des EU-Wirtschafts- und Finanzausschusses werden Hedge Fonds als möglicher Quell der Instabilität bezeichnet, mit dem Potenzial, "systemische Risiken" zu erzeugen.

    Doch es ist nicht nur die schiere Masse an Hedge-Fonds-Geldern, die die Aufseher nervös macht. Im ersten Quartal dieses Jahres haben sich die Koordinaten am globalen Kapitalmarkt verschoben. Operierten die wichtigsten Notenbanken seit dem Platzen der New-Economy-Blase zur Jahrtausendwende mit einer extrem laxen Geldpolitik, sprich niedrigen Zinsen, haben sie nun das Ruder herumgerissen. Ganz plötzlich stehen die Zeichen überall auf Zinserhöhungen, selbst in Japan. Dass die 3 größten Notenbanken der Welt gleichzeitig die Zinsen erhöhen, hat es seit mehr als zwanzig Jahren nicht gegeben. Die Folge: Die Renditen von Staatsanleihen sind kräftig gestiegen.

    Erstmals seit 4 Jahren werfen zehnjährige amerikanische Staatsanleihen wieder 5 % Zinsen ab. Japanische Titel rentieren sich sogar erstmals seit sieben Jahren oberhalb von 2 %, und auch in Euroland steht erstmals seit mehr als 18 Monaten wieder eine Vier vor dem Komma.

    Steigende Zinsen auf den wichtigsten Kapitalmärkten der Welt sind jedoch gefährlich für die kleineren Länder. Zum einen wird ihre relative Attraktivität generell geschmälert. Vor allem aber wird eine der Lieblingsstrategien der Hedge Fonds riskanter: sich günstig in einer Hauptwährung, zuletzt war es der japanische Yen, zu verschulden und das Geld hoch rentierlich in Anleihen oder Aktien von Schwellenländern und anderen Randwährungen anzulegen. Je mehr kapitalkräftige Spekulanten dieses Spiel spielten, desto schöner waren die Gewinne, denn die Titel der Randwährungen wurden immer teurer. Doch wehe, die Spekulation kippt, wie unlängst in Island.

    Ein Bericht der Ratingagentur Fitch, der das hohe Leistungsbilanzdefizit des Landes kritisch beleuchtete, löste die plötzliche Flucht aus der isländischen Währung aus. Dabei war die Problematik des hohen Leistungsbilanzdefizits seit langem bekannt. Die isländische Krone sackte nach dem Ratingbericht binnen Tagen um 20 % ab, und auch der Aktienindex Icex-15 verlor fast ein Fünftel seines Wertes. So beeindruckend die Verwüstungen durch den Kapitalabzug: Zwischen Ende 2001 und Ende 2005 hatte der Kapitalzustrom ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen. Der Aktienindex hatte sich fast verfünffacht und die isländische Währung um 40 % zugelegt.

    Nur mit kräftigen Zinserhöhungen gelang es der isländischen Notenbank, die Kapitalflucht, die im Februar eingesetzt hatte, einzudämmen und vorerst für Ruhe zu sorgen. "Im vergangenen Jahr waren die Investoren nur an der Jagd nach hohen Renditen interessiert", sagt Peter Possing Andersen, Analyst bei der Danske Bank. "Plötzlich spielen wirtschaftliche Ungleichgewichte und Verschuldungsgrade wieder eine Rolle."

    Wie immer kam es auch dieses Mal zu Ansteckungserscheinungen. Als die isländische Krone schwächelte, gerieten auch der neuseeländische Dollar und der ungarische Forint unter Druck. Der Grund: Auch diese Länder haben ein sehr hohes Leistungsbilanzdefizit. Die französische Investmentbank Ixis warnt ihre Anleger vorsorglich vor möglichen Finanzkrisen in 3 Ländergruppen: Es sind entweder Länder, die hohe Ungleichgewichte aufweisen, zum Beispiel in der Leistungsbilanz. Dazu gehören vor allem die osteuropäischen Staaten wie Polen, Ungarn und Tschechien. Oder es sind Länder, die sich durch eine hohe Verschuldung der Haushalte auszeichnen – bei gleichzeitig überteuertem Immobilienmarkt. Hierzu zählt Ixis unter anderem Australien, England, Amerika und Kanada. Die dritte Gruppe bilden Schwellenländer, deren Aktienmärkte und Währungen stark von den spekulativen Kapitalzuflüssen der vergangenen Jahre profitiert haben wie Indien, Russland, Türkei, Brasilien oder Ungarn.

    Fonds und Investmentbanken wehren sich gegen Regulierung

    Aber nicht allein die möglichen Folgen der konzertierten Zinspolitik der drei großen Währungsblöcke macht den Finanzmarktaufsehern derzeit Sorgen. Auch ein relativ neues Finanzinstrument, die so genannten Kredit- Derivate, hätte, so warnt der Internationale Währungsfonds, seine Feuertaufe noch nicht bestanden. Das rasante Wachstum dieser neuen Derivate sei in eine Zeit gefallen, in der sich die Bonität der Firmen weltweit stark verbessert habe. Doch jetzt, so der IWF, könnte der Kreditzyklus drehen, die Verschuldung der Unternehmen wieder zunehmen und damit auch das Risiko von Pleiten. Kredit-Derivate erlauben es den Banken, das Kreditrisiko von Firmen aus den eigenen Büchern an andere Investoren weiterzureichen. Damit erhöht sich einerseits die Stabilität des globalen Banksystems, da Bankpleiten unwahrscheinlicher werden. Andererseits kaufen Investoren, die wie die Hedge Fonds weniger streng oder gar nicht reguliert werden, diese Derivate. Der IWF spricht von "gewissen Informationsdefiziten bezüglich der Ballung der Risiken bei Nichtbankadressen".

    Nach einer Untersuchung der Beratungsfirma Greenwich Associates vereinen Hedge Fonds bis zu 30 % des gesamten Kredit-Derivate-Marktes auf sich. Beim Handel mit Krediten, die nicht mehr pünktlich bedient werden, seien Hedge Fonds sogar mit über 80 % Marktanteil dabei. Für Jochen Sanio, den Chef der deutschen Finanzaufsicht Bafin, ist dies problematisch. Die riskantesten Titel verschwänden aus dem regulierten Banksystem in "schwarze Löcher".

    Die Sorgen der Aufsicht gelten nicht per se der Pleite eines Hedge Fonds, wohl aber den möglichen Auswirkungen auf das gesamte System. Zum einen könnten Panikverkäufe von Papieren in engen Märkten zu erheblichen Kursschwankungen, zur Austrocknung der Liquidität und zur Ansteckung anderer Märkte führen. Zum anderen könnten Broker, die nicht nur die Wertpapieraufträge der Hedge Fonds ausführen, sondern ihnen auch großzügig Kredite vergeben, ins Trudeln geraten.

    Obwohl die Hedge Fonds inzwischen zu einem der wichtigsten Akteure am internationalen Finanzmarkt aufgestiegen sind, gibt es keine Vorschriften, wie viel Eigenkapital sie als Puffer gegen Risiken vorhalten müssen, sprich wie oft sie sich maximal verschulden und welche Risiken sie mit dem Geld eingehen dürfen. Auch weiß die Aufsicht nicht, ob und wenn ja, wie die Fonds ihr Risikomanagement betreiben.

    Denn obwohl immer wieder in den vergangenen Jahren eine bessere Transparenz und stärkere Regulierung von Hedge Fonds gefordert wird, ist bislang nichts in der Richtung passiert. Zu stark ist die Lobby der Hedge Fonds und Investmentbanken, die auf Selbstregulierung setzen [Ed: die wg. deren Egoismus und Geldgier niemals funktionieren wird — schleunigst muß die Tobin-Steuer eingeführt werden, sonst gerät der durch die Heuschrecken bereits angerichtete Irrsinn total aus den Fugen].

    Jochen Sanio, der eine stärkere Regulierung fordert, warnte bereits vergangenes Jahr in New York: "Die Frage lautet nicht, ob Hedge Fonds ein Desaster anrichten werden, sondern nur wann."

    Mehr zu diesem Thema:
    [25.04.2005: Die "Heuschrecken" kommen]  (khd-research)
    [17.12.2005: EZB-Warnung an die Hedgefonds-Finanziers]   (SPIEGEL ONLINE)



    A B Z O C K E

    Systematisch abkassieren

    Immer wieder prellen Unternehmen ihre Kunden. Verbraucherschützer helfen. Doch ihre Möglichkeiten sind begrenzt. Nun fordern sie mehr Rechte. Die Wirtschaft hält dagegen.

    Aus:
    DIE ZEIT – 8. Mai 2006, ??.?? Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    Wer an Verbraucherschutz denkt, dem fällt nur allzu schnell die Deutsche Telekom ein. Gab es nicht sogar einmal eine Fernsehsendung, die sich Woche für Woche aus deren Fehlern speiste? Als Aufreger taugt der Konzern offenbar immer noch. Jedenfalls nutzte der Bundesverband der Verbraucherzentralen an diesem Montagmorgen dessen Geschäftspraktiken, um auf seine Verbraucherschutzbilanz 2006 aufmerksam zu machen.

    Dort liest man folgenden Satz: "Die Deutsche Telekom ist das einzige DAX-Unternehmen, das besonders wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken auffällt." Der Ärger entzündet sich an der Telefonwerbung, die Telekom und T-Online betreiben. So klagen die Verbraucherverbände vor den Landgerichten in Darmstadt und Bonn gegen beide Unternehmen wegen unlauterer Werbung. Der Vorwurf: Kunden hätten sich, bedrängt am Telefon, damit einverstanden erklärt, dass ihnen Informationsmaterial zur angeblichen Umstellung bestehender Verträge geschickt würde.

    Erhalten hätten sie jedoch Bestätigungen für neue Verträge. Und obwohl sie am Telefon ausdrücklich keinen Vertrag abschließen wollten, mussten diese Verbraucher nun einen Widerruf an das Unternehmen schicken. Sonst galt der neue Vertrag einschließlich der darin enthaltenen Kündigungsfristen. Die Verbraucherverbände gehen von einer "systematischen und kontinuierlichen Vorgehensweise" aus, die sich auch durch eine gerichtlich ausgesprochene Abmahnung nicht abstellen ließ.

    Nicht alle Fälle unlauteren Wettbewerbs zu Lasten der Verbraucher sind so spektakulär. Dafür sind es viele. 900 Mal musste alleine der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) gegen zweifelhafte Geschäftspraktiken vorgehen; die Zentralen in den Ländern haben eine noch weit größere Zahl an Beispielen vorzuweisen. Immerhin endet jeder zweite Fall damit, dass sich das beklagte Unternehmen selbst dazu verpflichtet, seine Geschäftspraktiken zu ändern. Dennoch sagen die Verbraucherschützer, es sei immer noch schwierig, Kundenrechte durchzusetzen. "Mit dem Aushebeln von Verbraucherrechten lässt sich viel zu einfach Geld verdienen", sagt beispielsweise die Verbands-Vorsitzende des Bundesverbands Edda Müller.

    Es beginnt damit, dass jeder Fall ein Einzelfall ist. Nur, weil Herr Müller sich beispielsweise durch die Telekom geschädigt sieht und vielleicht sogar einen Prozess gewinnt, heißt das noch nicht, dass auch Herr Mayer entschädigt wird. Selbst, wenn sein Fall genauso liegt. Das möchten die Verbraucherschützer ändern. "Ist ein Verbraucher durch die unzulässige Klausel geschädigt und lässt sich der Schaden berechnen, muss das Gericht gleichzeitig anordnen können, dass die Betroffenen zu entschädigen sind", fordert also der VZBV. Das klingt ein wenig amerikanisch und trifft deshalb beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf scharfen Widerstand. Dessen Rechtsfachmann Kurt Scheel fürchtet, dass eine solche Regelung zu Missbrauch führen und Unternehmen unter erheblichen Druck setzen könnte.

    Ähnliches gilt in der Frage der Gewinnabschöpfung. 2004 regelte der Bund das Wettbewerbsrecht neu. Man wollte jene Unternehmen belangen können, die hohe Gewinne erzielen, indem sie zwar gegen den Wettbewerb verstoßen, dabei im Einzelfall aber nur einen Bagatellschaden anrichten. Dann nämlich verzichten die meisten Verbraucher darauf, Schadensersatzansprüche zu stellen, weil der Aufwand das Ergebnis nicht rechtfertigt. Der Verstoß bleibt ungesühnt. Ein Beispiel: Viele Reiseveranstalter hatten im Jahr 2000 so genannte Kerosinzuschläge verlangt. Die belasteten den Preis der Flugtickets mit rund 15 Euro. Zu wenig, als dass sich für die Kunden eine Klage gelohnt hätte. Für die Veranstalter kamen jedoch zusätzliche Einnahmen in sechsstelliger Höhe zusammen. Solche zu Unrecht erzielten Gewinne sollten Gerichte nach der neuen Regel kassieren können.

    Doch das funktioniert nicht, sagen die Verbraucherschützer heute. Denn erstens fordert das Gesetz den Nachweis, dass ein beklagtes Unternehmen die Verbraucher vorsätzlich schädigen wollte. Das lässt sich in der Praxis aber kaum beweisen. Deshalb verlangt der VZBV, die Regel solle schon gelten, wenn eine Firma grob fahrlässig gehandelt hat. Zweitens ist das Prozesskostenrisiko sehr hoch. So konnte die Verbraucherzentrale Hamburg dem Telekomunternehmen O2 beispielsweise nachweisen, dass die Firma bei der Euroumstellung getrickst und ihren Kunden überhöhte Gebühren abgeknöpft hatte. Das Urteil wurde sogar vom Europäischen Gerichtshof gestützt. Doch zur Gewinnabschöpfung bedarf es eines weiteren Verfahrens. Solche Prozesse müssen die Verbraucherzentralen auf eigene Kosten und Risiko führen. Im Hamburger Fall ging es aber um einen Gesamtschaden von 50 Millionen Euro. Unterläge die Verbraucherzentrale in einem solchen Rechtsstreit, wäre sie schnell pleite. Gewinnt sie, fließt das Geld ins Säckel des Finanzministers. Also verlangt der VZBV, der Bund müsse eine Bürgschaft für die Verbraucherschützer übernehmen. Oder die Gewinnabschöpfung müsse direkt den Verbraucherzentralen zugute kommen.

    Auch von dieser Idee hält man beim BDI herzlich wenig. Beim Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb handele es sich nicht um eine Strafrechtsregel; also könnten auch nur Unterlassungen ausgesprochen werden. Außerdem sei die Androhung solcher Sanktionen schon ein sehr starkes Mittel, sagt Scheel. An diesem Montagnachmittag treffen beide Standpunkte abermals aufeinander. Da lädt der VZBV zur "Tagung zum Verbandsklagerecht der Verbraucherverbände". Scheel ist dann auch dabei und wird vor "rechtspolitischem Aktionismus" warnen, weil "Unternehmen nicht einseitig alle Lasten tragen" dürften.



    T E L E F O N I E

    Bitte dranbleiben!

    Wer eine Firma oder Behörde anruft, landet häufig in der Warteschleife: bei Werbung, leiernder Klassik oder der Firmengeschichte. Wer denkt sich so was eigentlich aus?

    Aus:
    DIE ZEIT – Nr. 21/2006, 22. Mai 2006, Seite xx (Leben). [Original]

    "Wir verbinden Sie gleich weiter." Dann die Melodie von Vivaldis Frühling. Egal mit wem man sprechen möchte, eines ist bei jeder Firma gleich: Zunächst wird abgeschoben – in die Warteschleife. Gefangen im Gedudel der Langeweile, bleibt einem nur, im Takt mitzuklopfen oder aufzulegen.

    Die leiernden Klassiker sind für Karsten Usinger Schwerstverbrechen, all diese vormontierten Warteschleifen in Telefonanlagen, ein piepsendes Pour Elise oder zum Mozartjahr eine quiekende Kleine Nachtmusik. Usinger, Geschäftsleiter des Kieler Unternehmens Corporate Music, hat der Dauerbedudelung den Kampf angesagt. Mehr Qualität sollte her. Daher spezialisierte sich der Mann, der selbst eine trainierte Sprecherstimme hat, vor sieben Jahren auf die Produktion von Warteschleifen. Er war einer der ersten, der sie mit MP3-Playern verband. Was früher Tonbandgeräte oder CD-Player übernahmen wird heute direkt ans Telefon angestöpselt. Die Musik ist hausgemacht, ein Pool an Sprechern spricht bestellte Ansagen, und die Hardware liefert Corporate Music auch.

    Das Lieblingswort des Warteschleifenproduzenten heißt "Erreichbarkeitskonzept". Das bedeutet nichts anderes, als potenzielle Kunden bei der Stange zu halten. In der Kieler Zentrale wird also um die Wette komponiert, um für die Kunden Anrufverluste zu vermindern. Damit wird der vorinstallierten Konservendosen-Musik der Garaus gemacht. Die Kunden, das sind Unternehmen wie die Lufthansa oder Versicherungen. Es gibt viel zu tun im Entwicklungsland Deutschland: "Versuchen Sie es selbst einmal", sagt der Enthusiast Usinger. "Rufen Sie mal bei renommierten Unternehmen an. Ich garantiere Ihnen, eines von fünf hat einen knarrenden Klassiker in der Schleife."

    Es geht also um Corporate Identity, dieses geflügelte Wort, das jede Firma zum Lebewesen werden lässt. Sie führt so weit, dass Firmen ihre Mitarbeiter dazu auffordern, selbst Lieder auf die Warteschleife zu singen. Wie viele Superstars unter den günstigen Identitätsschaffern sind, sei dahin gestellt.

    Heute machen nicht nur die Ansagen- und Warteschleifenverkäufer ein gutes Geschäft mit on hold. Neun Live, der weltweit erste Fernsehsender, der sein Programm komplett interaktiv gestaltet, finanziert sich über das Telefon. Der Sender, der mit Geldpreisen lockt und Dauergequassel bietet, verdient sein Geld mit einer schlichten Telefonansage, denn die Leitungen sind dauerbesetzt. Die nette, automatische Frauenstimme hätte es einem gegönnt, dass man durchgekommen wäre, doch der 1000-Euro-Gewinn bleibt in der Leitung stecken. Das Transaktionsfernsehen streicht 49 Cent ein. Wer direkt in der Zentrale bei Neun Live anruft und dort in der Warteschleife hängt, wird weiter mit Quizfragen bombardiert. Für Sylke Zeidler, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei dem Fernsehsender, ist das ein entscheidendes Mosaiksteinchen im Wiedererkennungswert von Neun Live. Sie ist überzeugt, dass die Anrufer richtig begeistert mitraten – selbst ohne Geldgewinn.

    Begründer der Warteschleifen ist Fahrstuhlmusikproduzent Muzak. Der Global Player der Hintergrundmusik war eines der ersten Unternehmen, die wartende Kunden mit Musik berieselten. Wann genau das war, kann niemand mehr sagen, nur dass scheinbar Pausenmusik im Radio den Ausschlag gab. Offensichtlich war die Dudelschleife einfach da.

    In Zeiten der Rationalisierung geht es aber auch der kreativen, personalisierten Warteschleife an den Kragen. Überall dort, wo einfache Informationen vergeben werden, setzen immer mehr Betriebe auf automatische Dialogsysteme. Die deutsche Bahn lässt schon seit einiger Zeit ihre Fahrpläne automatisch ansagen, und das mit großem Erfolg. Wehe dem, der Böses dabei denkt und sich an den Roboter HAL aus dem Science-Fiction- Klassiker 2001 – Odyssee im Weltraum erinnert. HALs kleine Schwester präsentiert sich mit glockenklarer Stimme, ohne Intrigen zu schmieden, sodass die Fahrt sicher nicht zur Odyssee wird – von Westerland nach Freiburg ist kein Problem für die Dame aus Bits und Bytes.

    Wie diese so genannten digitalen Sprachsynthesen von Menschen aufgenommen werden, interessiert Nicole Krämer, Psychologin an der Universität Köln. In einer Studie prüfte sie die Verständlichkeit der automatischen Telefonansagen. Eine Videorekorder- Anleitung wurde dabei sowohl von einem virtuellen Agenten, als auch nur von der Stimme des Agenten erklärt. Die Probanden sahen entweder ein Pixelgesicht, das ihnen die Funktion des Rekorders erklärte, oder sie hörten nur die Stimme von der Maschine ohne Gesicht. Sie empfanden die rein akustische Anleitung als angenehmer. Richtig anfreunden konnten sich aber vor allem Frauen mit keinem der beiden Systeme. Warum das so ist, kann Nicole Krämer nicht genau beantworten: "Vielleicht stehen Frauen nicht so auf technischen Schnickschnack". Entscheidend für das Akzeptieren einer solchen digitalen Synthese sei die Echtheit der Sprache. Je menschlicher die Stimme, desto sozialer agiere der Mensch mit seinem errechneten Gegenüber. "Es kam vor, dass die Probanden sich sehr menschlich mit der Maschine auseinandersetzten. Sie nahmen das Gerät als vollwertig an, und das nur, weil die Stimme menschlich war", erzählt Krämer. "Manche dieser Systeme werden sogar besser angenommen als ihre menschlichen Konkurrenten." Bislang kann sie nur vermuten, warum das so ist. "Vielleicht ist die Scheu einer Maschine gegenüber geringer."



    U M T S   I S T   O U T 

    Alle Macht dem Kabel

    Von Marktkontrolleuren bedrängt, von neuen Techniken bedroht, gerät der Mobilfunk unter Druck. Und das totgesagte Festnetz lebt wieder auf.

    Aus:
    DIE ZEIT – Nr. 31/2006, 3. August 2006, Seite xx (Wirtschaft).

    Der Schock kommt meist erst nach dem Urlaub – mit der Handyrechnung. Schon eine schnelle Verabredung zum Espresso kann einen Deutschen in Rom 2,24 Euro kosten. Spezielle Auslandsgebühren machen selbst kurze Gespräche so teuer. Jetzt hat die dreiste Tarifgestaltung die Marktkontrolleure auf den Plan gerufen. Sie wollen die Mobilfunkbetreiber dazu zwingen, ihre Gebühren zu senken.

    Doch das ist nicht das einzige Ungemach, das Unternehmen wie T-Mobile, Vodafone, E-Plus oder O2 droht. Die einst hochgelobte Technik UMTS entpuppt sich als teurer Irrtum [Ed: der aber 2000 absehbar war]. Neue Technologien wie WLAN und WiMAX funken der Branche ins Geschäft. Und während der Mobilfunk in die Defensive gerät, feiert das totgesagte Festnetz eine Renaissance.

    Mitte Juli verlor Viviane Reding endgültig die Geduld. "Der Binnenmarkt ist in erster Linie für die Verbraucher da", schimpfte die EU-Kommissarin – und brachte eine Verordnung auf den Weg, die Auslandsgespräche bedeutend billiger machen wird.

    Nutzung des Festnetzes 1999–2005      
    Ihr deutscher Kollege Matthias Kurt, Chef der Bundesnetzagentur, hat eine weitere Einnahmequelle der Unternehmen im Visier. Er will dafür sorgen, dass jene Gebühren sinken, die sich die Gesellschaften auf nationaler Ebene in Rechnung stellen, wenn sie Gespräche aus anderen Netzen übernehmen. Es geht um beachtliche Beträge. Allein das Vorhaben der EU-Kommissarin brächte den europäischen Verbrauchern etwa 5 Milliarden Euro. Stimmt der Ministerrat demnächst zu, können die Urlauber bereits im nächsten Sommer davon profitieren.

    Für die Branche bedeuten diese Eingriffe empfindliche Umsatzeinbußen. Sie schmerzen umso mehr, da auch noch ein Hoffnungsträger enttäuscht: Die neue Mobilfunktechnik UMTS konnte bislang kaum überzeugen. Wie die Deutsche Bank in einer Studie schreibt, nutzt weltweit erst jeder 40. Mobilfunkkunde das neue Netz. "Die Erwartungen sind nicht erfüllt worden", sagt Bernd Janke, Telekommunikations- Experte von Steria Mummert Consulting. Das gilt auch für Deutschland, den wichtigsten westeuropäischen Markt.

    Die neue Technik versprach vor allem gute Geschäfte mit Handyspielen, dem Download von Bildern, Videos oder Musik. Nur dafür braucht man UMTS. Doch wie der Internet- Informationsdienst Xonio jetzt herausfand, wurde das Interesse der Nutzer überschätzt. Mit Telefongesprächen allein aber können die Umsätze kaum noch wachsen.

    Zwar wissen die Hersteller der mobilen Geräte von steigenden Absatzzahlen zu berichten. Und allein in Deutschland gibt es inzwischen mehr Handys als Menschen. Das Problem nur: Diese telefonieren damit nicht genug. Gemessen am gesamten Gesprächsvolumen, beträgt der Anteil des Mobilfunks gerade einmal 16 Prozent.

    Um das zu ändern, setzt vor allem Vodafone auf UMTS. Doch selbst auf dem wichtigen deutschen Markt konnten die Briten bislang nur 2,3 Millionen Nutzer gewinnen; das sind knapp 10 Prozent ihrer Kunden hierzulande. Und die geben im Schnitt statt mehr immer weniger für Mobilfunk aus. Im jüngsten Quartal waren es nur noch 22,10 Euro pro Monat. Auch bei den Konkurrenten blieb der erhoffte Schub durch die neue Technik aus. Ein Desaster, gemessen an jenen Summen, die sie bislang verschlang.

    Vodafone setzte alles auf Mobilfunk – und steuert jetzt um

    Allein in Deutschland zahlten 6 Mobilfunker nach einer spektakulären Auktion im Jahre 2000 zusammen 51 Milliarden Euro an den Finanzminister. Hinzu kamen die Investitionen in die Netze, die komplett neu aufgebaut werden mussten. So viel Geld ist noch nie in so kurzer Zeit in eine Technik geflossen. Besonders bitter: Quam (mit der spanischen Telefónica im Rücken) und Mobilcom (mit France Télécom als Finanzier) gingen mit UMTS erst gar nicht ins Rennen [Ed: sie bezahlten die superteuren Lizenzen und stiegen dann bald aus].

    Die New Economy hatte den Sinn für die Realität verstellt. Das zeigte sich vor allem an den unbegreiflichen Summen, die damals für Übernahmen gezahlt wurden. Sagenhafte 170 Milliarden Euro ließ sich der ehemalige Vodafone-Chef, Sir Christopher Gent, vor gut 6 Jahren den Kauf von Mannesmann kosten. Er glaubte fest daran, dass ein reines Mobilfunkunternehmen bessere Wachstumschancen habe als ein integrierter Konzern mit zusätzlichem Festnetz und Internet im Programm. So waren denn auch die Funker die Lieblinge der neuen Mutter; die Festnetzsparte namens Arcor geriet zum Stiefkind – nur geduldet, weil unverkäuflich.

    Tatsächlich wuchs Vodafone zum zweitgrößten Mobilfunker der Welt heran. Nur China Mobile ist wegen der riesigen Zahl von Kunden auf dem Heimatmarkt noch größer. Aber Gents Strategie geht nun doch nicht auf. Die Monokultur macht Vodafone inzwischen zu schaffen. Gents Nachfolger, Arun Sarin, musste jüngst eingestehen, dass das Wachstum lahmt. Es mangele an Perspektive, lautete ein zentraler Vorwurf auf der Hauptversammlung vergangene Woche.

    Die Folgen des Hypes finden sich in den gut gehüteten Ordnern des Düsseldorfer Finanzministeriums. Dort schlummert seit 2001 ein Antrag von Vodafone. Der Konzern begehrt eine Teilwertabschreibung auf den Firmenwert von Mannesmann – in Höhe von 50 Milliarden Euro. Solche Abschreibungen gab das Steuerrecht seinerzeit her. Die Betriebsprüfung läuft noch. Stimmen die Kontrolleure zu, wird Vodafone in Deutschland viele Jahre lang keine Steuern mehr zahlen müssen, weil der Verlust mit den Gewinnen verrechnet werden kann. Das wäre zwar schön für Vodafones Bilanz, mehr Umsatz brächte es nicht.

    Deshalb steuert Sarin längst um. Er wagt sogar eine kleine Revolution – und steigt ins Festnetzgeschäft ein. Arcor ist plötzlich Goldmarie und Sarin nicht der Einzige, der eine solche Wende vollzieht. Auch O2, der viertgrößte Mobilfunkbetreiber im Lande, arbeitet heftig daran, seine Kunden an eine Steckdose anschließen zu können.

    Der Grund für die Flucht ins Festnetz: Schnelle Internet-Anschlüsse sind ein Renner. Egal, ob über TV-Kabelnetze oder DSL – die Datenturbos bieten Tempo und sind für eine Pauschalgebühr zu haben. Die so genannte Flatrate kommt gut an, nicht nur in Deutschland. Ende 2005 waren hierzulande schon gut 10 Millionen DSL-Anschlüsse geschaltet. Die Technik hat das Festnetz wieder flottgemacht und gezeigt, wie komfortabel und günstig es sein kann, sich im Internet zu bewegen, Musik, Fotos und Filme zu laden oder selbst zu verschicken. "Das Festnetz ist dank DSL lebendiger denn je. UMTS ist out", sagt Peer Knauer, Präsident des Branchenverbandes Breko.

    Drahtlos ins Internet – das Café wird zum Ersatzbüro

          Deutscher Mobilfunkmarkt 2005
    Ein Blick in die Zukunft verheißt den Mobilfunkern nichts Gutes. Neue Technologien bergen ein gehöriges Störpotenzial. WLAN heißt eine davon. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich eine Technik, die im Umkreis von 30 bis 100 Metern den drahtlosen Zugang ins Festnetz und zum Internet ermöglicht. Eine Lizenz braucht man dafür nicht. Das Surfen wird dadurch praktisch überall dort möglich, wo eine der kleinen WLAN-Anlagen steht: Das kann zu Hause sein, aber auch in Cafés, Hotels, in einem Park, am Flughafen oder im Bahnhof. Hot Spots werden diese Orte auch genannt. Viele Computer und Laptops sind inzwischen schon ab Werk fit für diese Technik. Neuerdings werden auch Handys damit ausgerüstet. Das WLAN sammelt deren Gespräche auf und lotst sie dann durchs Internet. Voice over IP (
    VoIP) nennen Fachleute das. Herkömmliche Mobilfunknetze braucht man dabei nicht mehr. VoIP macht das Festnetz mobil.

    Ganz im Trend: Café-Arbeiter. Das sind meist Freischaffende, die ihren Arbeitsplatz gern dort einrichten, wo es einen kostenlosen Hot Spot gibt. Inzwischen sollen bereits ganze Firmen in Restaurants residieren, die drahtlose Anschlüsse offerieren. Einziges Ärgernis: So mancher Kaffeehaus- Besitzer hat nicht einkalkuliert, wie lang sich die Business- Nomaden mit einem einzigen Milchkaffee begnügen.

    Für die Mobilfunker ist das alles so gefährlich, weil ihnen jede Datenübertragung via WLAN und jedes Gespräch mittels VoIP verloren geht. Die Nutzer sind zwar nicht ganz so flexibel wie beim Mobilfunk, der lückenlos an jedem Ort funktioniert, dafür aber kommunizieren sie in etlichen Hot Spots – je nach Betreiber – zum Nulltarif. "Der klassische Mobilfunk bekommt besonders in Großstädten erhebliche Konkurrenz", sagt Bernd Janke von Steria Mummert Consulting. Und das nicht nur in Deutschland. So denkt der Bürgermeister von Paris bereits darüber nach, die gesamte Stadt mit WLANs zu überziehen. Und BT (British Telecom) hat umfangreiche Pläne für die Großstädte auf der Insel.

    Deutschland nimmt bei der Versorgung mit Hot Spots einen Spitzenplatz ein. Die Deutsche Telekom rühmt sich, gleich weltweit größter Betreiber zu sein. Auch in Deutschland ist sie an rund 7.500 Orten vertreten. Mit Festnetz und Mobilfunk unter einem Dach kann sie nun die Flucht nach vorn antreten – mit einem so genannten Dual- Phone namens T-One. Das ist eines jener Geräte, die sowohl zu Hause als auch unterwegs funktionieren.

    In den Hot Spots des Konzerns werden Gespräche über das Internet möglich. Und das bedeutet: Wer bei der Telekom eine Flatrate gebucht hat, den kosten diese Telefonate nichts extra. Außerhalb der Hot Spots wandeln sich die Apparate in normale Handys, welche dann die herkömmlichen Mobilfunknetze nutzen. Auch Arcor plant, mit einem solchen Gerät künftig Kunden zu locken. Allerdings wird der Zugang zu den Hot Spots von Vodafone gebührenpflichtig bleiben – sicher nicht der Beginn einer neuen Schwesternliebe.

    Die potenziellen Kunden muss das nicht stören, denn es wird neue Anbieter geben, die mit Kombigeräten und -diensten aufwarten werden. Etwa eteleon oder sipgate, eine kleine Firma, die sich bislang schon als VoIP-Anbieter einen Namen gemacht hat. Allerdings: Wer nicht selbst schon Hot Spots betreibt, muss Kooperationen eingehen, um einen reibungslosen und vor allem günstigen Zugang zu ermöglichen. Viele der öffentlichen WLANs sind nämlich kostenpflichtig.

    So als wiederhole sich die Geschichte, machen auch wieder Start-ups mit ganz neuen Ideen von sich reden. Eines davon heißt Fon, stammt aus Spanien und will Surfer dazu animieren, ihre eigenen drahtlosen Internet- Zugänge weiterzuverkaufen. Auf diese Weise soll ein riesiges Netz entstehen, das auf privater Infrastruktur basiert. An Geldgebern mangelt es nicht. Google hat sich bereits engagiert; auch Skype ist mit von der Partie, jener Telefonrebell also, der schon heute kostenlose Software anbietet, mit der man via PC telefonieren kann.

    Noch sortiert sich die Branche, da droht schon die nächste Technik ihre Spielregeln zu ändern: WiMAX. Sie ist der große Bruder von WLAN, erfordert eine Lizenz und soll vor allem in jenen Regionen eingesetzt werden, in denen es keine schnellen Festnetzanschlüsse gibt.

    Ziemlich überrascht wurde Regulierungschef Matthias Kurth, als er die Frequenzen vergeben wollte. Der Ansturm war so groß, dass es nun wieder eine Versteigerung geben wird. So mancher Bewerber möchte die Technik sogar bundesweit vermarkten. Noch aber gehen die Meinungen auseinander, wenn es um die Bedeutung dieser Funktechnik geht.

    "Momentan erleben wir eine Goldgräberstimmung", sagt Jan Wittek, WiMAX-Experte bei der Unternehmensberatung A. T. Kearney. Zugleich aber warnt er vor einem neuen Hype. "Die Technologie ist zwar interessant", sagt er. Sie sei aber im Vergleich zum traditionellen Mobilfunk noch zu wenig ausgereift, vor allem bei den Endgeräten. Der Vorsprung zur bereits verbreiteten Technik sei kaum aufzuholen. Bernd Schlobohm, Chef von QSC, glaubt indes: "WiMAX hat durchaus das Potenzial, UMTS zu ersetzen." QSC schickt sich derzeit an, einer der 4 größten Festnetzbetreiber im Lande zu werden und konzentriert sich auf das Geschäft mit großen Kunden aus der Wirtschaft.

    Auch TV-Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland testen WiMAX. Manche Firmen besitzen noch brauchbare Funkrechte aus alten Zeiten, wie etwa das Unternehmen Deutsche Breitband Dienste. Dessen Chef, der Venezianer Fabio Zoffi, bietet schon heute schnelle Internet- Zugänge via WiMAX an, allerdings regional begrenzt. Demnächst soll auch das Telefonieren via VoIP in Kombination mit WiMAX möglich sein; zunächst beschränkt auf den Anschluss zu Hause, weil die mobile Nutzung technisch noch nicht möglich ist. "Chips sowohl für Notebooks als auch für Handys sind aber in der Entwicklung", so eine Unternehmenssprecherin. Die Freunde und Förderer dieser Technik sind mächtig. Forciert wird sie unter anderem vom weltgrößten Chiphersteller Intel. Der braucht dringend neue Absatzmärkte.

    Fast scheint es, als hätten sich nahezu alle gegen die traditionellen Mobilfunker verbündet: nun auch noch die ersten Politiker. Gerade hat die Regierung in Bayern ein Handyverbot für Schulen beschlossen. Gewalt- und Pornovideos hätten dort nichts zu suchen, argumentiert Kultusminister Siegfried Schneider. Vom kommenden Schuljahr an also ist Schluss damit an süddeutschen Schulen. Dabei zählen ausgerechnet Kinder und Jugendliche zu den Hoffnungsträgern der gebeutelten Branche.



    V O I C E   O V E R   I P 

    Dazwischen gefunkt

    Eine neue Technologie soll Voice-over-IP regulieren. Droht nun das Ende der kostenlosen Internet-Telefonie?

    Aus:
    DIE ZEIT – Nr. 32/2006, 10. August 2006, 8.12 Uhr MESZ (Technik). [Original]

    Die Vereinten Nationen tun es, global agierende Unternehmen auch, und immer mehr Privatleute: telefonieren per Internet. Mit Mikrofon und Kopfhörer sprechen sie kostenlos über das Netz. Noch. Denn bald schon könnten Telekommunikationsunternehmen die so genannte Voice-over-IP-Technologie (VoIP) stören.

    Den Festnetzanbietern ist die zunehmende Verlagerung des Telefonierens ins Internet schon länger ein Dorn im Auge. Denn mit VoIP schwindet der Unterschied zwischen Orts- und Ferngesprächen. Egal, ob eine Straße oder einen Kontinent entfernt – man telefoniert zum Nulltarif. Täglich entgehen den Telekommunikationskonzernen dadurch Millionenbeträge. Selbst die bislang boomende Mobilfunkbranche spürt den Konkurrenzdruck. Über öffentliche WLAN-Hotspots kommt man bequem von unterwegs ins Internet, um kostenlos zu telefonieren.

    Eine neue Anwendung des Münchner Chipherstellers Infineon soll den Vormarsch der kostenfreien Internet-Telefonie nun stoppen. Die kürzlich zum Patent angemeldete Technologie stört die VoIP-Kommunikation. Eine Vorrichtung identifiziert im Netz solche Serien von Datenpaketen, die Sprachinhalte übermitteln. Die Software fügt dann störende Datenpakete in den Kommunikationsstrom ein, während gleichzeitig „normale“ Sprach-Datenpakete herausgefiltert werden. Das verschlechtert die Tonqualität von VoIP. Gespräche über das Internet werden unverständlich.

    Eigentlich sei die neue Technik aus ganz anderen Gründen entwickelt worden, sagt Infineon-Sprecher Reiner Schönrock. Sie diene dem „Management des Datenflusses“. Denn das Identifizieren und Unterscheiden von Sprach-Datenpaketen vom gewöhnlichen Internet-Datenstrom ermöglicht es, VoIP-Pakete gezielt zu handhaben und zu kommerzialisieren. So hat T-Com erst vor kurzem ein Handy auf den Markt gebracht, das WLAN-Netzwerken erkennt und sogleich auf VoIP umschaltet. Die Chips für solche Handys entwickelt unter anderem Infineon.

    In Zukunft sollen diese WLAN-kompatiblen Handys an den VoIP-Service bestimmter Anbieter gekoppelt werden, der zugleich den unerwünschten, kostenlosen VoIP-Verkehr blockiert. Noch ist die Technologie nicht ausgereift. Doch in absehbarer Zeit könnte sie zu einer erheblichen Verteuerung bestimmer DSL-Flatrate-Offerten führen. Diese werden dann in verschiedenen Preisklassen angeboten – wahlweise mit oder ohne Internet-Telefonie. Wer sich für den günstigeren DSL-Anschluss mit gestörtem VoIP-Signal entscheidet, wird folglich nur ein Rauschen in der Leitung haben – und wieder zum guten alten Hörer greifen müssen.






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