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Telekom-Gebühren zwischen Festnetz und Handy zu hoch
Aus: Yahoo-News, 27. Juli 1998, 15.00 Uhr (Politik).BRÜSSEL. Die Deutsche Telekom und sieben weitere europäische Telefongesellschaften berechnen überhöhte Gebühren für die Vermittlung von Telefongesprächen zwischen dem Festnetz und Mobilfunkgeräten. Die EU-Kommission gab am Montag bekannt, daß sie die Preisgestaltung von acht Anbietern unter die Lupe nehmen werde. Anfang des Jahres hatte die Brüsseler Behörde eine Umfrage unter den Telekommunikationsgesellschaften in der EU gestartet, um die Spannweite der Vermittlungsgebühren zwischen Festnetzgeräten und Handys auszuloten. Bei Abweichungen der Preise von über hundert Prozent zum Durchschnitt will sie nun eine Untersuchung im Detail vornehmen.
Der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert machte deutlich, daß es sich bei der Überprüfung nicht um die Einleitung rechtlicher Schritte gegen die Gesellschaften handele. "Die EU-Kommission ist keine Regulierungsbehörde, die Preise festsetzen kann", sagte der Sprecher. Wie lange die vertiefte Untersuchung der Preispolitik dauern werde, wollte er nicht prognostizieren. Die anderen betroffenen Telefongesellschaften sind Belgacom, die Telecom Eireann, British Telecom, P&T Austria, die spanische Telefonica, die niederländische KPN Telecom und Telecom Italia. Ebenfalls inspizieren will die EU-Kommission die Vermittlungspreise vom Handy zum Festnetz bei der Deutschen Telkom, bei Telefonica, KPN Telecom und Telecom Italia.
SPD: Telekom, Post und Postbank mit Führungsschwächen
Aus: vwd-Wirtschaftsdienst, 27. Juli 1998, 15.25 Uhr (Wirtschaftspolitik).BONN. Die Spitzen der Deutsche Telekom AG, Deutsche Post AG und Deutsche Postbank AG, alle Bonn, aber auch der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) können dem Wahltermin am 27. September mit Unbehagen entgegensehen. Die Vorstände der Bundespost-Nachfolgerinnen zeigten Schwächen, teilweise bekämen die Manager akute Probleme einfach nicht in den Griff, sagte am Montag Telekommunikations- und Post-Experte Hans Martin Bury im Gespräch mit vwd. Nach dem zu erwartenden Wahlsieg der SPD müßten hier Reformen erfolgen. Der Sozialdemokrat schloß dabei auch personelle Änderungen nicht aus.
In die vorderste Linie seiner Kritik rückte er das Telekom-Management um den Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer. Es gehe nicht an, daß sich der Vorstand bei seiner Auseinandersetzung mit dem seit 1. Januar 1998 vollständig liberalisierten Markt konstant darauf beschränke, auf den Regulierer und für den Konzern ungünstige Beschlüsse zu verweisen. Wenn auch manche Entscheidung im Detail und Ausmaß nicht hundertprozentig abzusehen gewesen sei, so habe doch die Grundtendenz der Regulierungspolitik seit 1996 mit der Verabschiedung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) festgestanden. Daß nun bei jedem Regulierungsbeschluß und auch bei der Vorlage von Geschäftszahlen Wehklagen im Vordergrund stünden, sei "fatal".
Der Vorstand gebe mit diesem nur reaktiven Verhalten kein gutes Bild ab. "Das ist ein Zeichen von Schwäche, das wir uns auf Dauer nicht leisten können." Dabei gehe es nicht um die Farbe von Parteibüchern, sondern darum, in Spitzenpositionen Spitzenleistungen zu sehen. Bury betont, daß auch die Regulierungsbehörde nicht in allen Fällen schlüssig gearbeitet habe. Dies gelte besonders für das Ausweichen des Regulierers vor der Frage, welcher Telekom-Konkurrent Netzbetreiber sei und damit Anspruch auf die günstigen Interconnection-Tarife habe. Das Problem Netzbetreiber/Reseller sei beim Entwurf des TKG intensiv diskutiert worden.
Bewußt hätten die Politiker nur den Rahmen vorgegeben, der vom Regulierer ausgefüllt werden sollte. Daß dies bisher nicht erfolgte, werde mit Sorge geschehen. Insgesamt ist es für die SPD vordringlich, daß Grundsätze der Regulierung erarbeitet werden, die auch industrie- und beschäftigungspolitische Aspekte angemessen berücksichtigen. "Regulierung muß Innovationen und Investitionen fördern, statt sie zu behindern." Für die Behörde müsse zudem externes Know-how eingekauft werden. Ob ein potentieller Wahlsieg auch Konsequenzen für den unionsnahen RTP-Präsidenten Klaus-Dieter Scheurle habe werde, ließ Bury offen. [mehr]
Auch das Management unter Dieter Boening, Vorstandschef der Postbank, sieht Bury als verbesserungsfähig an. Die Produktpartnerschaften mit Wüstenrot und HDI seien richtige Schritte. Jedoch sei noch nicht zu verbuchen, daß die Postschalter, wie angestrebt, durch den Vertrieb von Bauspar- und Versicherungsprodukten besser ausgelastet seien. Zudem habe die Postbank mit den eingeleiten Verhandlungen über eine Beteiligung der Commerzbank "keine Offensivstrategie" verfolgt. Damit ließen sich allenfalls Rationalisierungseffekte erzielen. Die Anteilspakete an der Postbank müßten aber an Unternehmen verkauft werden, die auch wirklich am Vertriebsweg über die Postämter interessiert seien.
Daß dies immer noch nicht erfolgt sei, müsse vor allem dem Eigentümer angelastet werden. Bundesfinanzminister Theo Waigel habe auch hier deutliche Führungsschwäche bewiesen. Schuld von Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt sei es dagegen, daß noch immer keine Universaldienstverordnung für den Postsektor vorliege. Die gesetzlich vorgegebene "flächendeckende Grundversorgung" müsse endlich definiert und vor allem die Zahl der Postfilialen festgeschrieben werden. Die SPD werde sich weiter dafür einsetzen, daß mindestens 12.000 Poststandorte erhalten bleiben. (...)
Telekom steigert Gewinn und Umsatz
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 28. Juli 1998, 23.22 Uhr, Tafel 142, Rubrik Wirtschaft.BONN. Die Deutsche Telekom hat Umsatz und Gewinn im 1. Halbjahr nach Öffnung des Telefonmarktes gesteigert. Der Gewinn legte um 18 % auf 1,95 Mrd. Mark zu, der Umsatz um 5 % auf 34,4 Mrd. Mark. Im zweiten Quartal fielen die Zuwächse allerdings geringer aus als im ersten. Die Schulden wurden um 1,7 auf 84,7 Mrd. Mark abgebaut. Die Zahl der Beschäftigten sank um 4.500 auf 186.500. Zuwächse gab es bei ISDN-Anschlüssen, dem Datendienst T-Online und den Mobiltelefon-Netzen, weniger Kunden gab es bei Diensten wie Paging.
Wird Telekom Partner von Bell Atlantic + GTE?
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 28. Juli 1998, 23.24 Uhr, Tafel 145, Rubrik Wirtschaft.NEW YORK. Die US-Telefongesellschaften GTE und Bell Atlantic wollen fusionieren. Das teilten die Unternehmen mit. Als Partner ist nach einem Bericht des "Wall Street Journal" die Deutsche Telekom geplant. Ein Telekom-Sprecher wies dies als "reine Spekulation" zurück [Ed: ha, kriegen sie 'ihr' Nynex?].
Telekom stoppt kostenlose Gespräche aus Telefonzellen
Aus: Yahoo-News, 29. Juli 1998, 12.20 Uhr (Vermischtes).BONN/BERLIN. Die Telekom will bis Freitag auch die letzten Telefonzellen so umgestellt haben, daß nicht länger kostenlose Gespräche über konkurrierende Telefonanbieter geführt werden können. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek sagte am Mittwoch in Bonn, das Problem sei seit vier Monaten bekannt. 99 Prozent der Telefonzellen seien durch entsprechende Änderungen in den Vermittlungsstellen bereits umgeschaltet.
Die "Berliner Zeitung" hatte berichtet, von Kartentelefonen in der Hauptstadt sei es möglich, kostenlos in alle Welt zu telefonieren. Ein Telekommunikations- berater aus Aachen habe demonstriert, wie durch Wahl einer bestimmten Zahlenkombination und der Zugangsnummer einer der neuen Telefon- gesellschaften Gespräche geführt werden könnten, ohne daß die Gebühren von der Karte abgezogen würden. Grund sei, daß der Gebührenimpuls der privaten Anbieter nicht ins Telekomnetz weitergeleitet werde. Lissek erklärte, die Methode habe im ganzen Bundesgebiet funktioniert. Der Aachener Telekommunikationsberater habe die Telekom darauf aufmerksam gemacht. Seither laufe die Umstellung der Telefonzellen. Da den Trick allerdings nur wenige Leute gekannt hätten, sei der Schaden sehr gering anzusetzen. [mehr]
Hürden für Telekom-Neulinge
US-Konkurrenz wirft Deutscher Telekom Marktabschottung vor / Kern des Streits ist die Frage: Wann ist der Netzbetreiber ein Netzbetreiber?
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 30. Juli 1998, Seite 19 (Wirtschaft).DÜSSELDORF (dri/HB/dw). Am Ende ist für ihn alles gut ausgegangen. Trotzdem will Wolfgang Weinschrod alle Newcomer auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt davor warnen, mit der Deutschen Telekom AG sogenannte Reseller-Verträge abzuschließen. Der Geschäftsführer der ACC Telekommunkation GmbH, Düsseldorf, mußte teures Lehrgeld dafür bezahlen, daß er sich wie in den USA üblich in Deutschland als Großhändler für Gesprächsminuten etablieren wollte.
"Die Telekom war überhaupt nicht vorbereitet auf diese Art von Geschäft", erzählt Weinschrod. Die Leitungsbestellung habe ewig gedauert, die Abrechnung beim Kunden sei fehlerhaft gewesen. "Für uns war die Konsequenz, daß unsere Kunden die versprochene Leistung nicht bekommen haben. Wir hatten nicht nur kein aktuelles Geschäft, sondern auch unsere Kunden wieder verloren." In langen Verhandlungen mit der Telekom habe ACC schließlich erreicht, daß das Unternehmen als sogenannter "Verbindungsnetzbetreiber" [VNB] anerkannt wurde. Damit hat ACC das Recht, Telekomleitungen zum günstigen [Ed: durchschnittlichen!] Interconnection-Tarif von 2,7 Pfg pro Minute mitbenutzen zu dürfen. Die Interconnection-Vereinbarung wurde am gestrigen Mittwoch unterzeichnet.
Die Telekom erkennt nur solche Unternehmen als VNB an die in gewissem Umfang in eine eigene Infrastruktur investiert haben. Anbieter, die alles von der Telekom mieten, werden lediglich als "Reseller" eingestuft: Wiederverkäufer, die kein Anrecht auf die günstigen Interconnection-Tarife von durchschnittlich 2,7 Pfennig pro Minute haben. Diese Unterscheidung sorgt in der Branche für Bauchschmerzen: Unternehmen ohne eine ausreichende Anzahl von Verbindungspunkten zum Telekom-Netz hätten keine Chance auf Marktzutritt mehr, heißt es.
Vor allem US-Unternehmen sehen sich vom deutschen Telefonmarkt ausgeschlossen: Die Telekommunikations- Aufsichtsbehörde der USA, FCC, befürchtet nach einem Bericht des "Wall Street Journal", daß ähnlich wie in Italien und Spanien die Anforderungen an Newcomer so hoch geschraubt werden, daß nur wenige große Netzgesellschaften, wie Mannesmann Arcor oder Otelo, den Marktzutritt schaffen. In Italien muß ein Telekommunikations- Anbieter mindestens 33 Switches installieren, in Spanien mindestens 50. Seitens der Telekom waren Forderungen zwischen 8 und 23 Switches bekannt geworden.
Die FCC macht sich für die US-Gesellschaften stark, die sich in zunehmender Zahl für eine Expansion nach Deutschland, den liberalsten TK-Markt Europas, interessieren. Laut FCC-Sprecherin Regina Keeny erwäge die US-Behörde bereits, bei der Bundesregierung gegen die angeblich marktabschottende Praxis der Telekom offiziell Protest einzulegen. Die deutsche Regulierungsbehörde empfindet diesen Schritt als übereilt: "Wenn die Amerikaner mit den Interconnection- Verhandlungen Schwierigkeiten haben", so Behördensprecher Harald Dörr zum Tagesspiegel, "können wir in dem Streit vermitteln und notfalls einen Kompromiß erzwingen". Nach Auffassung des deutschen Regulierers treffe es nicht zu, daß die Telekom Interconnection- Verhandlungen dazu mißbraucht, unliebsame Konkurrenz vom Markt fern zuhalten.
30.7.1998 (t-off). Die ACC Telekommunikations GmbH ist eine Tochter der US- Telco ACC Corp., die seit letzter Woche zu AT&T gehört. Und deshalb mag die Telekom noch rechtzeitig vom Verzögerungskurs abgewichen sein.
Milliardenverluste durch chaotische Datennetze
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 4. August 1998, Seite 14 (Wirtschaft).MÜNCHEN. Europäische Großunternehmen verlieren jedes Jahr Milliarden durch schlecht organisierte interne Informationsnetze. Laut einer Schätzung der Softwarefirma Sqribe Technologies büßt die europäische Wirtschaft jährlich mehr als 50 Mrd. DM ein, weil die Informationssuche in Firmennetzen für die Beschäftigten zu umständlich ist. Die am Montag veröffentlichten Einschätzungen der Münchner Firma beruht auf einer Umfrage unter Top- Managern der 1000 größten Unternehmen in Europa. Insgesamt würden in jedem Großunternehmen rund 600.000 Arbeitsstunden im Jahr durch Recherchen verschwendet, die bei besserer Datenorganisation im Computernetz eingespart werden könnten, teilte Sqribe mit. 70 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, trotz aufwendiger Recherchen nicht an Informationen heranzukommen, die sie für ihre Entscheidungen benötigen.
Telekom muß Servicenummern wieder freischalten
Aus: Süddeutsche Zeitung, 7. August 1998, Seite 20 (Wirtschaft).MÜNCHEN (anb/Eigener Bericht). Im Streit um die Billig-Anrufe vom Handy ins Festnetz hat die Deutsche Telekom vorerst den Kürzeren gezogen. Das Landgericht Köln hat das Unternehmen verpflichtet, WorldCom ab sofort die Leitungen wieder zur Verfügung zu stellen, die es am 17. Juli abgeschaltet hatte. Die Telephongesellschaften Alpha Telecom, First Telecom und Interphone hatten eine Vertragslücke genutzt und Anrufern niedrige Tarife angeboten, wenn sie sich vom Handy aus über eine Servicenummer ins Festnetz einwählten. Die Telekom zahlt bei dieser Konstruktion nach eigener Aussage pro Minute 40 bis 50 Pfennig drauf, da sie für die Nutzung der Servicenummer weit weniger kassieren kann, als sie andererseits an die Betreiber der Mobilfunknetze abführen muß.
Nun ist die Regulierungsbehörde am Zug; sie soll dem Gericht zufolge entscheiden, zu welchen Bedingungen die Servicenummern künftig genutzt werden können. Bis dahin müssen die Leitungen freigeschaltet bleiben. WorldCom- Geschäftsführer Stefan Hischer hofft nun, daß die Juristen in den Hintergrund treten und wir mit der Telekom konstruktive Gespräche führen. Diese legt sich allerdings noch nicht auf ihre nächsten Schritte fest: Wir müssen die Urteilsbegründung anschauen und dann überlegen, ob wir Rechtsmittel einlegen, sagt ein Sprecher.
Bereits am Mittwoch hatte das Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung zur Freischaltung der First- Servicenummer bestätigt. Sie gilt aber nur bis zum 2. September. Zwar könne die Telekom nicht von heute auf morgen die Freischaltung rückgängig machen, erläuterte eine Gerichtssprecherin, doch könne sie auch nicht jahrelang auf die ungünstige Regelung verpflichtet werden.
Besserer Verbraucherschutz im Internet gefordert
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 11. August 1998, 20.16 Uhr, Tafel 120, Rubrik Nachrichten.BONN. Die Medien-Enquete-Kommission des Bundestages hat einen besseren Jugend- und Verbraucherschutz im Internet gefordert. Im Abschlußbericht der Kommission "Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft" wird empfohlen, die Internet-Anbieter für die Inhalte stärker zur Verantwortung zu ziehen. Außerdem wurde bemängelt, daß die Deutschen nicht genügend auf den technologischen Wandel vorbereitet seien. [mehr]
WDR-Chef Pleitgen kritisiert d-Box-Pläne der Telekom
Aus: Yahoo-News, 12. August 1998, 17.28 Uhr (Wirtschaft).KÖLN. WDR-Intendant Fritz Pleitgen sich gegen die Pläne der Deutschen Telekom gewandt, wonach die d-Box alleiniger Standard für das digitale Kabelfernsehen werden soll. Pleitgen betonte am Mittwoch vor dem Rundfunkrat, die Europäischen Kommission habe einstimmig gegen die von Telekom, Bertelsmann und Filmhändler Leo Kirch geplante gemeinsame technische Plattform entschieden. Ein Schreiben von Telekom-Vorstand Ron Sommer und Vorstandsmitglied Gerd Tenzer an die Ministerpräsidenten der Länder, wonach die EU-Kommission die Vereinbarung zur technologischen Basis für das digitale Fernsehen positiv beurteilt habe, nannte Pleitgen eine bizarre Deutung der Wirklichkeit.
Der Intendant warf der Telekom vor, die d-Box der Kirch-Gruppe als alleinigen Standard für die digitale Kabelverbreitung durchsetzen zu wollen. "Für ARD und ZDF bedeutet dies, daß auch ihre Programme verschlüsselt würden. Wettbewerb zwischen den verschiedenen Decodern wäre ausgeschlossen", sagte Pleitgen. Für die ARD komme eine Wiederbelebung der Vereinbarung zur technologischen Plattform nicht in Frage.
Reutlingen ist wieder am Netz
Aus: Yahoo-News, 14. August 1998, 12.04 Uhr (Wirtschaft).BONN. Die Reutlinger sind seit den frühen Morgenstunden wieder telefonisch zu erreichen. Zehn Tage früher als geplant wurden die Störungen nach dem Brand der Vermittlungsstelle am 2. August behoben, so daß alle 78.000 Reutlinger Anschlüsse wieder am Netz sind. Wie die Deutsche Telekom AG, Bonn, am Freitag weiter mitteilte, erhalten alle betroffenen Kunden ein "Dankeschön- Paket". So wird ihnen für den August kein Grundpreis berechnet. Allen Kunden, die in der Übergangszeit an mobile Not-Vermittlungsstellen angeschlossen waren, werden die darüber geführten Telefonate nicht berechnet. Dies gilt auch für Gespräche, die mit den Leih- Handys geführt wurden. Ferner wird betroffenen Festnetz- Kunden mit eigenem Handy, gleich von welcher Mobilfunkgesellschaft, das nachgewiesene erhöhte Entgeltaufkommen im betroffenen Zeitraum erstattet.
Telekom zieht wieder den kürzeren
Regulierungsbehörde: Wettbewerber anschließen
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 15. August 1998, Seite 19 (Wirtschaft).BONN (dw). Die Bonner Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation hat die Deutsche Telekom AG erstmals zur Zusammenschaltung ihres Netzes mit dem eines Konkurrenten gezwungen. Wie ein Behördensprecher am Freitag bestätigte, verpflichtete das Amt die Telekom, die Düsseldorfer ID-Switch GmbH als Betreiber eines öffentlichen Telefonnetzes zu behandeln und dem Unternehmen somit besonders günstige Tarife für die Durchleitung von Gesprächen durch ihr Netz zu gewähren. Bei der Behörde lägen noch acht ähnliche Fälle zur Entscheidung.
Die Telekom hatte von ID-Switch wie von anderen Telefongesellschaften verlangt, daß das Unternehmen sein Netz über zunächst acht und später 23 Umschaltstellen mit dem des ehemaligen Monopolisten verbindet. Auf diese Weise sollen Engpässe und Störungen im Telefonverkehr vermieden werden. Die Regulierungsbehörde sah es in ihrem Beschluß jedoch als ausreichend an, daß ID-Switch ein Ausbau nach den von der Telekom gemachten Vorgaben vorsieht. Das Amt legte dem neuen Anbieter allerdings auf, die von ihm vorgelegten Planungen auch tatsächlich zu realisieren. Ein einzelner Verbindungspunkt zum Netz der Telekom bedeutet für einen Wettbewerber Investitionen von rund vier Mill. DM.
Ein Telekom-Sprecher kritisierte den Beschluß. Er nannte es "merkwürdig", daß der Regulierer bereits über einen Einzelfall entschieden habe, ohne das Ergebnis einer derzeit laufenden Anhörung zu der Problematik abzuwarten. Die Telekom und Mannesmann Arcor beschweren sich bereits seit längerem darüber, daß sie ihre Leitungen vielen Konkurrenten zu dem weit unter den üblichen Preisen liegenden Interconnection-Tarif von 2,7 Pfennigen je Minute überlassen müssen. Aus ihrer Sicht hat ein Großteil dieser Firmen darauf gar keinen Anspruch, da es sich bei ihnen nicht um echte Netzbetreiber, sondern nur um Wiederverkäufer handelt. Als Wiederverkäufer (Branchenjargon: "Reseller") müßten sie aber statt eines Viertels 75 bis 95 Prozent der normalen Entgelte zahlen.
Der Sprecher der Regulierungsbehörde, Harald Dörr, kündigte an, daß der nächste Streitfall über die Netzzusammenschaltung am kommenden Mittwoch, zwei weitere Fälle am Freitag entschieden werden sollen. Die Kritik der Telekom wies Dörr zurück: Die Deutsche Telekom habe offenbar andere Erwartungen an die gegenwärtige Anhörung: Sie erwarte, daß die Regulierungsbehörde einen verbindlichen Katalog festlege, nachdem grundsätzlich entschieden werden kann, welches Unternehmen als "Netzbetreiber" und welches lediglich als "Wiederverkäufer" einzustufen sei. Solch ein einfaches Raster könne und wolle die Regulierungsbehörde aber nicht vorgeben, erklärte Dörr. So sei es widersinnig, von einem städtischen Anbieter wie Netcologne ebenso "acht Verbindungspunkte" zu verlangen, wie von einem bundesweiten Großanbieter. Die Regulierungs- behörde behalte es sich daher vor, weiterhin jeden Streitfall einzeln zu entscheiden.
Dörr sagte, die Forderung der Deutschen Telekom im Fall ID Switch sei von vornherein unrealistisch gewesen: Sie wäre darauf hinausgelaufen, daß nur solche Unternehmen auf den freien Telefon-Markt dürfen, die sich die Installation von acht Verbindungspunkten leisten könnten. Bei den entstehenden Kosten von 32 Mill. DM hätten dann kleine Firmen überhaupt keine Chance auf Marktzurtritt mehr. "Auch die Deutsche Telekom hat mal mit 100 Telefonen angefangen", erinnerte Dörr.
Telekom baut Plattform für Digital-TV
Aus: Yahoo-News, 15. August 1998, 14.46 Uhr (Kurznachrichten).BERLIN. Die Deutsche Telekom will sich als dritte Kraft neben Kirch und Bertelsmann auf dem Markt für Digitalfernsehen etablieren. Derzeit baue die Telekom eine eigene Digital-Plattform auf, berichtet die "Berliner Zeitung". Zur technischen Verschlüsselung der Programme soll ein eigenes Verfahren entwickelt werden, wie auch eine eigene Smart-Card, die die Lösungen von Premiere Digital und DF1 ergänzen. Das Unternehmen wolle ein Paket mit 19 ausländischen Programmen schnüren und verhandele mit "Spiegel-TV" und mit dem Erotikavertrieb Beate Uhse über Programme und Kanäle. Das Projekt soll Ende August zur CeBIT Home vorgestellt werden.
Kartellamt kritisiert Regulierungsbehörde
Aus: Stuttgarter Zeitung, 17. August 1998, Seite ?? (Wirtschaft).HAMBURG. Der Präsident des Bundeskartellamtes, Dieter Wolf, hat die Telekom-Regulierungsbehörde aufgerufen, ihre "Entscheidung im Ortsnetzbereich" zu überprüfen. Die Gebühren für Ortsgespräche seien ohne Prüfung in der Sache für zwei Jahre festgeschrieben worden, sagte Wolf der Tageszeitung "Die Welt". "Das sichert die Telekom für mindestens zwei Jahre im Ortsbereich ab auch wenn sich später herausstellen sollte, daß diese Gebühren überhöht sind." Den gewonnenen Spielraum könne die Telekom "zur Abwehr von Wettbewerbern einsetzen".
"Im Ortsnetzbereich herrscht noch das Monopol der Telekom. Das kann man nicht als den riesigen Erfolg verkaufen", sagte Wolf. Der Ferngesprächsbereich entwickele sich aber dynamisch und vielversprechend. "Wir haben in einzelnen Fällen in eine Richtung votiert, die weiter ging als das, was der Regulierer nachher beschlossen hat, weil wir glaubten, daß sonst die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes zu langsam vorangeht." Angesichts der grenzüberschreitenden Großfusionen forderte Wolf, sich Gedanken über eine weltweite Fusionskontrolle zu machen; die internationale Abwehr von Konzentrationen sei noch kein Thema. [mehr]
"Fusionen weltweit kontrollieren"
Kartellamts-Chef Dieter Wolf warnt vor Risiken für den freien Wettbewerb / Kritik an Regulierungsbehörde / WELT-Gespräch
Auszug aus: Die Welt, 17. August 1998, Seite ?? (Wirtschaft). Dokumentiert ist hier nur die erneute Kritik an der Regulierungsbehörde. [Vollständiges Gespräch]BERLIN. Deutliche Kritik an Entscheidungen der Regulierungsbehörde hat der Präsident des Bundeskartellamtes, Dieter Wolf, geübt. "Wir wären in manchen Fällen weitergegangen", sagt er der WELT. Gleichzeitig fordert er im Gespräch mit Ralf Neubauer und Marco Dalan die Schaffung einer internationalen Fusionskontrolle. (...)
WELT: Ist denn die Form der Regulierung im deutschen Telekommunikationsmarkt sinnvoll?
Wolf: Die Wissenschaft, insbesondere die Monopolkommission, hatte sich mehrheitlich dafür ausgesprochen die Aufgabe unter das Dach der allgemeinen Wettbewerbsbehörde zu bringen. Eine sektorspezifische Behörde steht immer in der Gefahr, auch sektorspezifisch zu handeln. Das führt letztlich zu einer Zersplitterung des Wettbewerbsrechts.
WELT: Hätten Sie zuweilen anders votiert als der Regulierer?
Wolf: Wir haben in einzelnen Fällen in eine Richtung votiert, die weiter ging, als das, was der Regulierer nachher beschlossen hat, weil wir glaubten, daß sonst die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes zu langsam vorangeht. Die Entscheidungen muß aber die Regulierungsbehörde treffen. Bei der Feststellung von Marktbeherrschung und bei der Marktabgrenzung ist unsere Zustimmung nötig. In anderen Fällen nehmen wir Stellung und haben damit beratende Funktion.
WELT: Wo hätten Sie anders entschieden?
Wolf: Die Entscheidung, die Gebühren im Ortsnetz für zwei Jahre festzuschreiben, hätten wir so nicht getroffen. Diese Festschreibung ist ohne Prüfung in der Sache erfolgt. Das sichert die Telekom für mindestens zwei Jahre im Ortsbereich ab auch wenn sich später herausstellen sollte, daß diese Gebühren überhöht sind. Die Spielräume, die der Telekom dadurch gegeben werden, kann sie zur Abwehr von Wettbewerbern einsetzen. Es gibt auch andere Fälle, wo wir der Regulierungsbehörde einen weitergehenden Vorschlag gemacht haben. Aber die Entscheidung liegt bei der Behörde und sie ist es, die das auch vor Gericht vertreten muß. Vielleicht ist es ihr dort sogar ganz recht, wenn sie sagen kann, das Kartellamt wäre noch weiter gegangen.
WELT: Könnten Sie da nicht trotzdem intervenieren?
Wolf: Die Regulierungsbehörde übt eine sektorspezifische Mißbrauchsaufsicht über ein marktbeherrschendes Unternehmen aus mit der zusätzlichen Aufgabe, den Telekommunikationssektor zu liberalisieren. Mißbrauchsaufsicht über marktbeherrschende Unternehmen kennt zwar auch das Kartellgesetz, aber es ist in diesem Sektor durch das Telekommunikationsgesetz als lex specialis verdrängt worden.
WELT: Kann man sagen, daß der Regulierer eher zugunsten der Telekom entschieden hat?
Wolf: Wir wären, wenn wir zu entscheiden gehabt hätten, in manchen Fällen weitergegangen. Der Regulierer ist auf der Basis der Gesamtverantwortung, womöglich mit Erwägungen, die auch strategischer Natur sind, nicht so weit gegangen. Es gibt auch in anderen Ländern Regulierungsbehörden für Telekommunikation, etwa das Oftel in Großbritannien. Was man dem Oftel zugute halten soll, ist, daß es eine rigide Preisaufsicht ausübt. Nur, nach 15 Jahren Regulierung hält der Ex-Monopolist British Telecom immer noch 85 Prozent Marktanteil. Wenn das das Ergebnis von 15 Jahren Regulierung bei uns wäre, würde ich sagen, ist in Sachen Liberalisierung zu wenig geschehen. Dann ist 15 Jahre lang eine Preisaufsicht durchgeführt worden. Strukturveränderungen, die die Möglichkeit von Wettbewerb eröffnet hätten, wären damit nicht verbunden.
WELT: Ist es in Deutschland zu befürchten, daß das englische Beispiel auch hier eintritt?
Wolf: Wir sind im ersten Jahr der Existenz der Regulierungsbehörde. Die Newcomer haben erst wenige Prozent Marktanteil erreichen können. Dabei entwickelt sich der Ferngesprächsbereich dynamisch und vielversprechend. Im Ortsnetzbereich herrscht aber noch das Monopol der Telekom. Das kann man nicht als den riesigen Erfolg verkaufen. Das ist ein Anfang, der sich fortsetzen muß, um zum Erfolg zu werden.
WELT: Sollte die Entscheidung der Regulierungsbehörde im Ortsbereich überarbeitet werden?
Wolf: Der Regulierer hat die Tarife festgeschrieben. Ich würde mir wünschen, daß er die Entscheidung überprüft. Es gab Anzeichen dafür, daß er das tun wollte, aber bisher ist es noch nicht geschehen.
WELT: Sollte das Telekommunikationsgesetz nachgebessert werden, so daß Sie auch wieder Eingriffsmöglichkeiten bekämen?
Wolf: Der Gesetzgeber hat sich für ein Modell der Regulierung entschieden. Ich erhebe keine Forderungen nach Gesetzesänderungen. Das müßten andere tun. (...)
Treue Kunden der Telekom
Neue Anbieter oft nicht bekannt
Aus: ZVW-Online, 20. August 1998 (Wirtschaft).NÜRNBERG (fink). Nur wenige Privathaushalte nutzen Call-by-Call. Noch weniger wechseln komplett die Telefongesellschaft. Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstituts Target Group unter 521 deutschen Haushalten, die das Institut zufällig aus dem Telefonbuch ausgewählt hat. Target Group hält das Ergebnis für repräsentativ.
Neun Prozent der Befragten haben bereits einzelne Anrufe über Telekom- Konkurrenten getätigt, also Call-by-Call genutzt. Bei Haushalten mit Telefonrechnungen über 100 Mark liegt der Anteil bei 15 Prozent. Komplett die Telefongesellschaft gewechselt haben gerade mal 1,9 Prozent der Kunden. Weitere 0,8 Prozent planen den Umstieg in den nächsten drei Monaten, weitere 0,6 Prozent bis Jahresende. Dagegen gaben im Juli 82 Prozent an, sich in absehbarer Zeit nicht umorientieren zu wollen. Im Februar waren es bei der Vorgänger- Studie erst 72 Prozent. Die Bereitschaft sinkt.
Die Verbraucher verweisen zunehmend darauf, mit dem Ex-Monopolisten Deutsche Telekom zufrieden zu sein. Daher wollten sie nicht wechseln, schreibt das Forschungsinstitut. Ein weiteres Problem der neuen Anbieter: Sie sind vielen nicht bekannt. Zwei Drittel der Haushalte können keinen Telekom- Konkurrenten benennen. Einige Kunden haben sich laut Umfrage mit dem Thema Telefonmarkt noch gar nicht befaßt. Die Bürger fühlten sich zu wenig informiert und hielten den Markt für unübersichtlich. Über einen Wechsel denke nur nach, wer eine hohe Rechnung habe und viel außerhalb des Ortsnetzes telefoniere.
Telekom-Konkurrenz mit höherem Marktanteil
Aus: Stuttgarter Nachrichten, 21. August 1998, Seite ?? (Wirtschaft).MÜNCHEN. Die Konkurrenten der Deutschen Telekom AG vermitteln nach einem Bericht der Fachzeitschrift "Telecom Handel" derzeit etwa 50 Millionen Gesprächsminuten im Festnetz pro Tag. Dies habe eine Umfrage im August bei 30 der neuen Telefongesellschaften ergeben, berichtete die Zeitschrift. Damit besäßen die Telekom- Konkurrenten derzeit einen Marktanteil zwischen zwölf und dreizehn Prozent. Mit jeweils rund neun Millionen Minuten lägen die Gesellschaften Mobilcom und Mannesmann Arcor an der Spitze. Ebenfalls zu den erfolgreichen Gesellschaften gehöre die Marburger Teldafax AG mit 3,4 Millionen und die Münchner Viag Interkom mit drei Millionen Gesprächsminuten. Die Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post hatte Mitte Juli die von den neuen Festnetz- Anbietern vermittelten Gesprächsminuten auf 30 Millionen pro Tag beziffert.
Telekom-Regulierung in Deutschland mit Mängeln
Aus: vwd-Wirtschaftsdienst, 21. August 1998, 13.19 Uhr (Wirtschaftspolitik).MÜNCHEN. Großbritannien ist europäisches Vorbild bei der Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte, Deutschland weist vor allem noch bei der effektiven Regulierung des Marktes Defizite auf. Das ist das Ergebnis einer Studie unter dem Titel "Liberalisation Milestones", die jetzt erstmals von der British Telecommunications plc (BT), London [Ed: die nach 15 Jahren der Liberalisierung in Großbritannien dort noch immer 85 % Marktanteil hat], und der Viag InterKom, München, veröffentlicht worden ist. Auf einer Skala von 0 bis 25 Punkten schneidet Deutschland dabei, was die Arbeit der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RPT) betrifft, mit 14 Punkten bei einem Mittelwert von 16 unter zehn Staaten unterdurchschnittlich ab.
Zwar habe die Behörde in Anbetracht der Verwirrung über die Zuständigkeit von Kartellamt und RPT ihre Fähigkeit zu einer effizienten Regulierung demonstriert, sei aber zunehmend unter Druck der Deutsche Telekom AG und der Politik geraten. Die Überlegungen, die hinter den getroffenen Entscheidungen steckten, seien teilweise unklar. Gute Noten erhält Deutschland dagegen für die Umsetzung der Interconnection-Vereinbarungen: 19 Punkte, bei einem europäischen Durchschnitt von 13. Die Untersuchung kritisiert hier nur Probleme der neuen Anbieter, genügend Leitungskapazität von der Telekom zu erhalten, und die langwierige Einrichtung der Serviceverbindungen.
Auch die Wettbewerbs-Infrastruktur wird mit 21 (Durchschnitt: 17) Punkten im allgemeinen positiv bewertet. Der Wettbewerb am Markt für überregionale und internationalen Telefonie habe sich seit Januar 1998 rapide entwickelt, im lokalen Telekommunikationsmarkt erkennt die Studie noch Nachholbedarf. Die Lizenzgebühren seien mit der Zeit gesunken. Unter dem Gesichtspunkt der Gleichbehandlung liegt Deutschland mit 14 (13) Punkten dagegen nur im Mittelfeld. Getrennte Bilanzierung und das Verbot der Quersubventionierung würden kaum oder gar nicht umgesetzt, auch Preiskontrollen und Transparenz im Umgang der Telekom mit den neuen Wettbewerbern seien schwach, so BT.
Dennoch liegt Deutschland hier im europäischen Vergleich noch auf Platz zwei hinter Großbritannien, das mit Ausnahme des Infrastruktur- Wettbewerbs hier sind die Niederlande führend jeweils die Höchstnoten erzielt. Der Telekommunikations-Markt war dort schon 1984 teilweise und 1991 vollständig liberalisiert worden. Die Regulierungsbehörde Oftel ist für BT vorbildhaft, die Interconnection-Tarife gehörten zu den niedrigsten der Welt. Mehr als 200 Gesellschaften haben inzwischen Lizenzen erhalten. Spanien schneidet der Untersuchung zufolge am schwächsten ab; dort wird die volle Liberalisierung erst im Dezember 1998 umgesetzt.
Bessere Chancen für Citycarrier
Aus: Handelsblatt, 22. August 1998, Seite ?? (Nachrichten).DÜSSELDORF (wt). Die Wettbewerbschancen für Stadttelefongesellschaften im Telekommarkt sind gestiegen. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, ist dazu verpflichtet, den sogenannten Citycarriern die Netzzusammenschaltung zu den gleichen günstigen Preisen anzubieten wie den bundesweit tätigen Gesellschaften Otelo und Mannesmann Arcor [Ed: Interconnection-Tarife]. Das geht aus dem Beschluß der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post vom 19. August hervor.
Beschwert hatte sich nach Handelsblatt-Informationen die Telelev GmbH, Leverkusen, die am 1. Oktober ins Privatkundengeschäft starten will. Der Citycarrier verfügt nur über Lizenzen im Großraum Leverkusen, Düsseldorf und Köln. Dennoch fordert er für Telefonate seiner Kunden außerhalb dieses Gebietes in das Telekom-Netz die günstigen Zusammenschaltungspreise, die den großen Konkurrenten gewährt werden. Die Telekom verlangt statt dessen die höheren Wiederverkäuferpreise. Der Beschluß der Aufsichtsbehörde erfolgte unter Vorbehalt. Wir finden es merkwürdig, daß der Regulierer Entscheidungen trifft, ohne das Anhörungsverfahren abzuwarten, merkte ein Sprecher der Telekom an.
Jugendliche wollen Computerunterricht
Emnid-Umfrage: Defizite bei Internet und E-Mail
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 23. August 1998, Seite 30 (Interaktiv).MÜNCHEN. Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen wünscht sich mehr Computerunterricht in der Schule. Fast drei Viertel der 14- bis 18jährigen glauben zudem, daß Computerkenntnisse eine Hauptrolle in ihrem künftigen Arbeitsleben spielen werden, ergab eine Studie des Emnid-Instituts im Auftrag der Jugend- zeitschrift "Bravo". Fast die Hälfte der 3000 Befragten benutzt den Computer nach eigenen Angaben mehrmals in der Woche, dabei stehen Computerspiele und das Schreiben von Texten an erster Stelle der Beschäftigung. Defizite haben die deutschen Jugendlichen allerdings bei der Internetnutzung und beim Umgang mit E-Mail. Lediglich ein Viertel der jungen Menschen haben bereits im Internet gesurft, nur 15 % haben schon einmal eine E-Mail (elektronische Post) empfangen oder versendet. [Auf die Ausbildung der Kinder kommt es an] [USA: Teens tap in online]
Internet per Fernseher
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 23. August 1998, 22.16 Uhr, Tafel 602, Rubrik Medien.MÜNCHEN. Das Internet wird bald auch über die Fernsehgeräte in die Wohnstuben kommen. Wie das Magazin FOCUS berichtet, planen die Deutsche Telekom und Microsoft einen WebTV-Decoder, der auf der Messe CeBIT HOME in Hannover vorgestellt werden soll. Damit können Zuschauer über den TV- Apparat im Internet surfen und E-Mails [Ed: via T-Online?] versenden. Die europäischen TV- Gerätehersteller planen seit längerem eine Verbindung von Internet und Fernsehen und wollen zur IFA '99 in Berlin ihre Entwicklung "TeleWeb" präsentieren.
25 percent of Web users are buyers
Aus: Finance Internet Daily, 24. August 1998, originally published and edited by CBS MarketWatch. [Übersetzungs-Service]NEW YORK. The number of people buying products and services through the Web has hit 20 million according to a new Nielsen Media Research and CommerceNet study on Internet commerce. The study also shows that the number of Web shoppers, people checking out or comparing products and services on the Web, is now 48 million. Most on-line shoppers (64 percent) and purchasers (71 percent) are men, the report added.
The Internet commerce study also estimated 79 million people over the age of 16 are now Internet users in the United States and Canada. That's a gain of almost 40 percent from a previous study in September of last year. Nielsen's director of business strategy, Jerome Samson, called the research evidence that "The Internet continues its impressive growth as a communications, research, entertainment and commercial medium."
In a related report, consumer behavior research firm At Plan said it estimates 22 percent of active adult (18 and over) Web users have shopped online for airline tickets or reservations during the last six months. Next to software, travel is the single largest "shopped" e-commerce category, the Stamford, Conn. firm reported. "In the last six months, the number of consumers shopping online for airline tickets and reservations has increased by 49 percent, and we expect continued rapid growth in this category," At Plan CEO Mark Wright said. [Und in Deutschland: Exorbitante Gebühren]
Otelo kündigt neuen Nahtarif an
Konkurrenz für City-Call der Telekom
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 25. August 1998, Seite 19 (Wirtschaft).BERLIN (pys). Die Deutsche Telekom bekommt nun auch im Nahbereich bis 20 Kilometer [Ed: Ortsgespräche mit Vorwahl] stärkere Konkurrenz: Die Firma Otelo, Tochterunternehmen von RWE und Veba hat für den 1. September neue Regional-1- Tarife für Privatkunden angekündigt, die mit fünf Pfennigen pro Minute in der Nebenzeit deutlich unter denen der Telekom liegen. Die Preissenkung in der neuen Nahzone zum Beispiel von Berlin nach Potsdam kommt den Kunden allerdings nur mit Einschränkungen zugute.
Erstens gelten die neuen Nahtarife nur für angemeldete Preselection-Kunden, also für diejenigen, bei denen alle Gespräche außerhalb des eigenen Ortsnetzes über Otelo abgerechnet werden. Zum anderen liegt der Preis nur bei Kurztelefonaten unter dem der Telekom. Bei Gesprächen, die noch unter den City-Call-Tarif fallen (teilweise bis zu 30 Kilometern) und die länger als drei Minuten dauern, ist die Deutsche Telekom noch immer günstiger. Sie rechnet tagsüber im 90-Sekunden- Takt zu zwölf Pfennig ab.
Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, senkt Otelo seine Preise auch für Ferngespräche innerhalb Deutschlands: Tagsüber kostet die Minute statt 48 nur noch 44 Pfennig; am Wochenende und in der Freizeit, die bei Otelo in der Woche um 18 Uhr beginnt und um 9 Uhr morgens endet, fällt der Minutenpreis drastisch von 24 auf 15 Pfennig. Aber auch hier muß man aufpassen, denn der neue Tarif hat einen Nachteil: Nutzt man Otelo im Call-by-call- Verfahren, also mit der Netzvorwahl 01011, wird nicht mehr wie bisher sekundengenau, sondern im Minutentakt abgerechnet. Das heißt, daß ein Gespräch von einer Minute und einer Sekunde 30 Pfennig kosten wird, also mehr als bisher. In jedem Fall günstiger werden die Tarife für die Preselection-Kunden, denn dort gilt weiterhin die Abrechnung im Ein-Sekunden-Takt, und die Preise sollen um bis zu 37 Prozent gesenkt werden.
Germany to launch wireless local phone networks
Aus: Nando-Times, 25. August 1998, 19.49 MESZ. By WILLIAM BOSTON. [Übersetzungs-Service]BONN. Germany's telecommunications watchdog on Tuesday unveiled plans to issue licenses for a new generation of wireless technology for local phone services aimed at increasing competition with Deutsche Telekom. The first licenses would be awarded in October for point-to-multipoint (PMP) services in one of the broadest roll-outs of the new technology worldwide, Dieter Scheurle, head of the Post and Telecommunications Regulatory Agency, told reporters.
Unlike cellular mobile communications, PMP is a digital directional radio frequency offering point-to-point communication and does not allow the user to roam as is typical with a mobile phone. "We want to promote competition in local telephone networks for residential customers," said Scheurle. "This is an alternative to Telekom's local network." The digital technology -- called wireless local loop services in industry jargon -- has two main applications.
In areas like Germany with established local phone networks dominated by a former monopoly carrier, new companies can avoid costly interconnection and leapfrog the dominant carrier's networks to reach local customers for basic phone services. In remote areas, where PMP technology has begun to be deployed, it allows companies to provide phone services without first having to spend huge sums to put cable in the ground. "We would really have had problems if we hadn't introduced this because there is demand for it in the market," said Scheurle.
The company offering the service must install a "base station" on the customer's home that connects the customer to the main relay station. The government plans to issue the licenses for clearly defined regions in various frequencies. The licenses will be awarded on October 5, and operators will be required to begin commercial service one year later and be able to offer the services to the entire population within the region licensed after four years. Scheurle said 20 firms had already filed for licenses and he expected others to follow suit by September 4, the deadline for filing.
Otelo, the telecoms venture owned by utilities Veba and RWE , said it had applied to operate PMP services in 21 cities in Germany. "We were the first to operate a pilot test of the PMP technology last year and we are encouraged by the results," an Otelo spokesman told. Germany's telecommunications law required the regulator to make licenses available for wireless local loop services.
The standard for PMP services would go beyond the requirements in the universal service provision, offering broadband capabilities of as much as two megabits per second, the low end of high-speed ADSL technology, the regulator said. This means that residential users will be able to subscribe to wireless local services and still enjoy high-speed access to the Internet or interactive television. The German PMP standard is based on a European standard expected to be approved soon by the European Telecommunications Standards Institute, a spokesman for the regulator said.
Telekom muß Kabelbenutzungsentgelte herabsetzen
Aus: Westfälische Nachrichten, Köln, 26. August 1998, Seite ?? (Wirtschaft).KÖLN. Die Deutsche Telekom AG muß die Kabelnutzungsentgelte zum 1. Januar 1999 vorläufig wieder herabsetzen. Diese Entscheidung der 1. Kammer des Verwaltungsgerichts Köln wurde am Dienstag bekanntgegeben. Das Gericht lehnte einen Antrag der Telekom ab, eine aufschiebende Wirkung ihrer Klage gegen die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post vom 30. April 1998 anzuordnen. Die Regulierungsbehörde hatte der Telekom aufgegeben, die Erhöhung zum 1. Januar 1999 um durchschnittlich zwei Drittel zurückzunehmen (AZ: 1 L 1717/98).
In dem Gerichtsbeschluß wird ausgeführt, daß die Berechtigung der Preiserhöhung durch die Telekom in einem gerichtlichen Eilverfahren nicht abschließend beurteilt werden könne. Dem Interesse der Kabelanschlußkunden, vorerst von der Preiserhöhung verschont zu bleiben, gebühre jedoch der Vorrang vor dem Interesse der Telekom, die erhöhten Gebühren bis zum Abschluß des voraussichtlich mehrere Jahre dauernden gerichtlichen Verfahrens erheben zu können. Falls die Deutsche Telekom AG die Preiserhöhung in dem angegebenen Umfange zu Beginn nächsten Jahres nicht rückgängig mache, könne die Regulierungsbehörde die Geschäftsbedingungen der Telekom über den Kabelanschluß insoweit für unwirksam erklären, heißt es in dem Gerichtsbeschluß. Die Entscheidung der 1. Kammer des Kölner Verwaltungsgerichts ist in einem "Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes" gefällt worden. Eine endgültige Entscheidung ist erst im ebenfalls in Köln anhängigen Hauptsacheverfahren zu erwarten. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest.
Telekom will Bundesregierung zu Gesetzesreform bewegen
Aus: vwd-Wirtschaftsdienst, 26. August 1998, 15.05 Uhr (Wirtschaftspolitik).BONN. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, ist mit Nachdruck bemüht, das auf eine breite Marktöffnung angelegte Telekommunikationsgesetz (TKG) zu ihren Gunsten zu ändern. Wie vwd am Mittwoch aus Regierungskreisen erfuhr, tagte in der Vorwoche eine hochrangige Runde aus Staatssekretären zahlreicher Bundesministerien und Telekom- Manager. Dabei hätten Telekom- Vorstandsvorsitzender Ron Sommer und Hans-Willi Hefekäuser, Geschäftsbereichtsleiter Ordnungs- und Wettbewerbspolitik, die Mängel des TKG aufgezeigt und die dadurch erzeugte schwierige Lage der Telekom vorgetragen. Die Präsentation sei auf breite Zustimmung gestoßen, hieß es weiter.
Sprecher verschiedener Ministerien sowie die Telekom lehnten auf Anfrage einen Kommentar ab. Allerdings hatte Sommer bereits bei der Hauptversammlung am 4. Juni in Hannover erklärt, daß nicht nur die Anwendung des Gesetzes kritisch zu sehen, sondern das Gesetz selbst "an einigen Stellen" reformbedürftig sei. Die Telekom bemängelt u. a. seit längerem, daß nicht klar definiert ist, welcher Konkurrent als Netzbetreiber anzusehen ist und damit Anspruch auf die günstigen Interconnection-Tarife hat, und wer nur Reseller ist. Aus Sicht des Konzerns nimmt der Regulierer für einen kurzfristigen Liberalisierungserfolg die Schädigung der Telekom und anderer Branchenvertreter mit hohen Investitionen in Kauf.
Indessen wächst in Bonn die Überzeugung, daß die SPD nach einem Wahlsieg im September Telekom- Vorstandsmitglieder sowie den Präsidenten der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post (RTP), Klaus-Dieter Scheurle, ersetzen und das TKG zum Vorteil der Telekom ändern will. So bekräftigte der telekommunikationspolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion, Hans-Martin Bury, gegenüber der "Wirtschaftswoche" Aussagen, die er bereits am 27. Juli in einem Gespräch mit vwd gemacht hatte. Danach sieht die SPD die Leistungen des Telekom-Vorstands und vor allem die vom Vorstandsvorsitzenden Sommer sehr kritisch.
Personelle Änderungen nach der Wahl werden nicht ausgeschlossen. Das gilt auch für den Spitzenvertreter der Regulierungsbehörde. Scheurle, sagte Bury laut Vorabmeldung des Magazins, "sitzt auf einem Schleudersitz". Dagegen erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) auf Anfrage, daß die dem BMWi angegliederte RTP unter Präsident Scheurle aus Sicht des Ministeriums bisher "gute Arbeit" geleistet habe. Auch die Monopolkommission habe betont, daß der Regulierer bei der Wettbewerbschaffung auf dem richtigen Wege sei. Einen Änderungsbedarf des TKG in grundliegenden Zügen sieht das BMWi nicht. [mehr]
Telstra in broad-band joint venture talks with Microsoft and IBM
Aus: Yahoo-Finance, 26. August 1998, 8.13 Uhr MESZ (International). [Übersetzungs-Service]MELBOURNE Aug 26. Australia's biggest telecommunications group Telstra Corp Ltd (TLSCA.AX) said on Wednesday it was in early active talks with Microsoft Corp (MSFT - news) and IBM Corp about joint ventures to use Telstra's broad-band cable network. ``The future of the broad-band network...we're having active discussions at their instigation, not ours, with Microsoft on a possible new joint venture with them,'' Telstra chief executive Frank Blount told a news conference. He said Telstra had had talks with Microsoft executives as recently as a week and a half to two weeks ago, but he could not give any more detail on the talks. ``We're also continuing to talk with IBM at their instigation about ways we can do more and more business together and use that asset of broad-band,'' he said.
Telstra has spent more than A$3 billion over the past five years rolling out a hybrid optic fibre and coaxial cable network past 2.5 million homes in Australia's capital cities. Currently it is used almost exclusively to distribute the Foxtel pay television channels, but uses only a small amount of its capacity. It is is widely seen as an underused asset that could be used to broadcast much more television and other content and be used for internet and data transmission. News Corp owns Foxtel in a joint venture with News Corp Ltd (NCP.AX).
Blount said in mid-June he had started talks about jointly using the broadband network with Microsoft chairman Bill Gates, but days later downplayed the talk saying there had not been any definitive discussions. Telstra's shares rose sharply on the initial talk of a joint venture with Gates' Microsoft. Telecom analysts said then that any tie-up may be similar in strategy to the US$1 billion investment Gates made in Comcast Corp (CMCSA - news), the fourth largest cable operator in the United States. Telstra already has an information technology outsourcing joint venture with IBM and Lend Lease Corp (LLC.AX) called IBM Global Services Australia and Telstra supports Microsoft products on its Big Pond internet service. Telstra has also recently agreed to link its Big Pond customers with the Microsoft/Publishing and Broadcasting Ltd (PBL.AX) internet joint venture ninemsn.
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