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Prediger für das Internet
Internet-Guru und Chef von Cisco Systems, John Chambers, will die Staatschefs Europas aufrütteln. Seine Botschaft: Wer den Anschluss ans Netz verpasst, wird untergehen.
Aus: Tages-Anzeiger, Zürich, 23. März 1999, Seite xx (???).HANNOVER. Die Plätze im Presseraum der Cebit, der weltgrössten Computermesse in Hannover, sind bis auf den letzten Platz besetzt. John Chambers ist angekündigt, Kopf des weltweit erfolgreichsten Netzwerkunternehmens Cisco Systems aus dem Silicon Valley. "Are you ready for the future?" (Seid Ihr bereit für die Zukunft?), fragt er in die Runde. Schreitet von Sitzreihe zu Sitzreihe. Und wieder zurück. Rastlos. Wanderprediger Chambers im Element.
Der ehemalige IBM-Manager schwärmt vom berauschenden Erlebnis, ein Auto übers Internet zu kaufen. Lobt den Vorteil, den Backofen bereits vom Büro aus vorzuwärmen. Nach Chambers' Vorstellung sollen künftig alle elektronischen Geräte eines Haushalts, vom PC über den Fernseher bis hin zur Klimaanlage und Waschmaschine, vernetzt werden. Und dennoch: Chambers wirkt abgespannt. Zu mehr als zwei Stunden Schlaf reichts derzeit nicht, wird Cisco-Schweiz-Chef Michael Ganser später sagen.
Schöne neue Welt
Chambers' Zeit in Europa ist knapp. Bis zur letzten Minute verplant. Verschiedene Regierungs- und Konzernchefs wollen den Wirtschaftsberater von US-Präsident Bill Clinton treffen und sich darüber aufklären lassen, wie das Internet die Welt verändern wird.Wie die industrielle Revolution im letzten Jahrhundert wird die informationstechnische Umwälzung keinen Stein auf dem andern belassen, ist er überzeugt. "Es wird neu entschieden, welche Unternehmen und welche Länder wirtschaftlich erfolgreich sind und welche untergehen." Wenn Europa den Anschluss nicht verpassen will, müsse gehandelt werden. "Die Regierungs- und Konzernchefs haben dafür zu sorgen, dass jeder möglichst billigen Zugriff auf das Internet und eine entsprechende Ausbildung erhält. Und zwar rasch", sagt Chambers. Er schätzt, dass bis 2003 jährlich rund 1,5 Billionen Dollar im Internet umgesetzt und innerhalb von sechs Jahren 1,8 Millionen neue Stellen geschaffen werden könnten. "Damit dieses Szenario wahr wird, müssen Regierungen, Wirtschaftsvertreter, Lehrer und Eltern zusammenspannen."
Was Chambers sagt, hat Gewicht. Schliesslich zählt Cisco Systems zu den erfolgreichsten Technologiefirmen überhaupt. Ihr Börsenwert stieg innerhalb von 14 Jahren auf über 200 Milliarden Franken und hat damit einen höheren Wert als Allianz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und Siemens zusammen, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" errechnet hat. Das ist zum einen der Internetmania an der Wallstreet zuzuschreiben, aber auch John Chambers (49), seit August Präsident und CEO von Cisco. Seit er an der Spitze steht, konnte das Unternehmen den Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Dollar auf 8,46 Milliarden (1998) steigern. Cisco ist damit das am schnellsten wachsende Computerunternehmen aller Zeiten.
Doch abgesehen von einigen Technologiefreaks ist kaum jemandem bekannt, womit Cisco sein Geld verdient. Das Unternehmen wurde 1984 vom Forscherehepaar Sandy Learner und Leonard Borsack gegründet. Die beiden begannen damals, verschiedene Computernetze miteinander zu verbinden. Heute stammen mehr als 80 Prozent der Basistechnologie des Internets von Cisco.
Verschiedene Netzwerklösungen wie Routers und Switches, vergleichbar mit Ampeln und Kreuzungen im Strassenverkehr, ermöglichen den Datenaustausch zwischen vernetzten Computern und regeln den Verkehr auf der Datenautobahn.
Um den technologischen Vorsprung zu halten, ist der Netzwerkspezialist ständig auf der Suche nach kleinen innovativen Unternehmen. Seit 1994 hat sich Cisco gegen 30 Firmen einverleibt. Um das Zusammenspiel mit anderen Produkten sicherzustellen, sind verschiedene Allianzen entstanden, beispielsweise mit Microsoft, Intel, HP, aber auch mit Telecomgesellschaften wie Swisscom oder der schwedischen Telia. Seit 1992 betreibt Cisco eine Niederlassung in der Schweiz, mit Hauptsitz im Glattzentrum in Wallisellen.
Doch Chambers verdient mit dem Internet nicht nur Geld, sondern setzt es im Betrieb auch gezielt ein. "Cisco ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel man dank dem Internet sparen kann", sagt er. 70 Prozent der Service- und Supportfragen, die früher über das Telefon beantwortet wurden, werden elektronisch abgewickelt. Das Personal wird übers Internet rekrutiert, und neue Software wird vom Netz der Netze heruntergeladen. Durch die Nutzung des Internet spart Cisco jährlich mehr als 650 Millionen Dollar.
Global One vor der Auflösung
Aus: Yahoo-Finanzen, 25. März 1999, 17.32 Uhr (Schlagzeilen).NEW YORK/BONN. Das defizitäre Gemeinschaftsunternehmen Global One von Deutscher Telekom, France Télécom und dem US-Konzern Sprint steht nach einem Bericht der "New York Times" kurz vor der Auflösung. Der Beschluß könnte innerhalb der nächsten sechs Wochen fallen, berichtete die US-Tageszeitung heute unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Sprint-Chef William Esrey habe vor kurzem an den Telekom- Vorstandsvorsitzenden Chef Ron Sommer und dessen französischen Kollegen Michel Bon geschrieben und die sofortige Auflösung der Allianz vorgeschlagen.
Ein Telekom-Sprecher in Bonn sagte auf Anfrage, sein Unternehmen stehe unverändert hinter Global One. Auch habe sich nichts an der Einschätzung geändert, daß die Allianz im Jahr 2001 die Gewinnschwelle erreichen dürfte. Sollte Global One aufgelöst werden, ist nach Einschätzung der "New York Times" mit der baldigen Übernahme von Sprint durch ein Drittunternehmen zu rechnen. Bislang halten Deutsche Telekom und France Télécom zusammen 20 Prozent an dem Telefonkonzern. Am Kauf der restlichen Anteile sind sie nach Sprint- Darstellung nicht interessiert.
Spain ready for flat monthly rate
Aus: InfoBeat, 26. März 1999, 13.45 Uhr MEZ.MADRID Mar 26. Spain's Development Ministry said it had approved a flat monthly fee of 5,000 pesetas [58,75 DM] for Internet users, applicable once a new technological advance has been introduced by Telefónica S.A. The Ministry said in a statement Internet subscribers would be required to pay an initial charge of 15,000 pesetas [rd. 176 DM], and then would be charged the flat monthly rate. The monthly charge for businesses will be set at between 9,180 [108 DM] and 18,800 pesetas [221 DM]. Dominant operator Telefónica will gradually provide coverage in Spain with ADSL (asynchronous digital subscriber line) technology, the note said. This technology avoids lines being saturated and allows the communication of data at a higher speed. Around 30 % of Internet users are expected to enjoy the flat fee this year, the note said.
NetCologne senkt zum 1. April 1999 Internet-Tarife
Aus: Yahoo-Finanzen, 26. März 1999, 15.27 Uhr (Telekommunikation).KÖLN. Zum 1. April 1999 wird NetCologne, Köln, die Internet-Tarife deutlich senken. Dies teilte das Unternehmen am Freitag mit. Mit den neuen Tarifen nehme NetCologne den Wettbewerb auch im Internetmarkt an, sagte Net-Cologne Geschäftsführer Werner Hanf. Nutzer, die sowohl Internet- als auch Telefonkunden von NetCologne sind, zahlen bei einem monatlichen Grundpreis von 5 DM für das Surfen im Netz einen Gesamtpreis von 5 Pfennig pro Minute.
Für Kunden, die ihren Internetanschluß bei NetCologne und ihren Telefonanschluß bei der Deutschen Telekom AG, Bonn, haben, reduziert sich der Internettarif von bisher 5 Pfennig auf 3 Pfennig pro Minute. Vielsurfer können für eine Pauschale von insgesamt 66 DM bis zu 60 Stunden online sein. Daraus ergibt sich, daß häufig "surfende" Kunden den Preis auf bis zu 1,8 Pfennig pro Minute drücken können. Vielsurfer, die den PowerLine-Tarif nutzen, zahlen statt 39 DM jetzt pauschal 36 DM im Monat. Darin sind 60 Internet-Freistunden enthalten. Nach den 60 Stunden kostet jede weitere Internet-Minute 3 Pfennig.
Deutlich gesenkt werden auch die Tarife bei den Telefonkosten für die Einwahl ins InternetCologne. Sie sinken bis zu 50 Prozent auf 2 Pfennig pro Minute und unterscheiden dabei nicht mehr zwischen Haupt- und Nebenzeiten. Vielsurfer können außerdem eine Telefonkosten-Pauschale wählen, mit der sämtliche Telefonkosten für die NetCologne-Internetverbindungen abgedeckt sind. Diese Pauschale wird von 35 DM auf 30 DM pro Monat gesenkt.
Für gelegentliche Nutzer des Internets, die den TimeLine- Tarif mit einem monatlichen Grundpreis von 5 DM gewählt haben, reduziert sich die Internetgebühr von bisher 5 auf 3 Pfennig pro Minute. Der dazu gehörende Telefontarif reduziert sich auf 2 Pfennig pro Minute. Der Komplettpreis für Gelegenheitssurfer beträgt damit nach Auskunft von NetCologne 5 Pfennig pro Minute und 5 DM Grundgebühr im Monat.
Außerdem will NetCologne in einigen Wochen zusätzliche neue Internet-Pakete einführen. Geplant sei ein Komplettpreis für einen Telefon- und Internettarif, für den der genaue Einführungstermin noch nicht feststehe. Dieser Komplettpreis soll 6 Pfennig pro Minute bei einem monatlichen Grundpreis von 5 DM betragen.
Preisdiskriminierung bei der Telekom
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 29. März 1999, 21.39 Uhr, Tafel 142, Rubrik Wirtschaft.BONN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat bei der Deutschen Telekom AG eine unzulässige Diskriminierung bei den Preisen für die Einspeisung von Fernsehprogrammen in das Kabelnetz [Ed: auf Antrag von ARD + ZDF] festgestellt. Unzulässig seien unter anderem die unterschiedlichen Preise bei der Einspeisung von Programm- signalen verschiedener technischer Herkunft, beispielsweise aus terrestrischen Systemen oder Satellitenübertragung. Die Behörde fordert die Telekom auf, die Preisdiskriminierungen innerhalb der nächsten neun Monate zu beheben.
Regulierer lehnt Telekom-Forderung ab
Interconnection-Tarife Funk/Draht wie Draht/Draht
Aus: Yahoo-News, 30. März 1999, 7.38 Uhr (Wirtschaft).BONN. Die Regulierungsbehörde hat der Telekom untersagt, von ihren Konkurrenten für die Verbindung zwischen Mobilfunknetzen und dem Festnetz höhere Tarife zu verlangen als für die Zusammenschaltung zwischen Festnetzen. Wie die Behörde am Dienstag in Bonn mitteilte, wurde einem Genehmigungsantrag des Ex-Monopolisten nicht in voller Höhe entsprochen.
Die Entscheidung betrifft den Telefonkunden nur indirekt. Es ging darum, wieviel die Telekom von einem Mobilfunk- anbieter verlangen kann, wenn dessen Kunde ein Gespräch in das Telekom- Festnetz führt. Die genehmigten Interconnection- Tarife liegen zwischen 1,24 Pfennig pro Minute für Ortsgespräche zwischen 21.00 und 09.00 Uhr und 5,14 Pfennig pro Minute für Ferngespräche tagsüber. Die Telekom muß die Entscheidung des Regulierers bis 1. Juli umsetzen.
Bell Atlantic cuts price of DSL connection
Aus: Yahoo-Finance, 31. März 1999, 16.27 Uhr MESZ (US Market).RESTON, Va. March 31. Bell Atlantic Corp. said Wednesday that it reduced the price of its entry-level package for digital subscriber line (DSL) service, a high-speed connection for voice, data and video, by $10, to $49.95 a month. That price will cover unlimited use and Internet access at connection speeds up to 640 kilobits per second, Bell Atlantic said. The company is also cutting by $10 the price of its professional DSL package, to $99.95 a month. The package allows speeds of up to 1.6 megabits per second.
Its premium DSL package will continue to cost $189.95 a month for speeds up to 7.1 megabits per second. Bell Atlantic's basic DSL package is currently available in parts of the Washington D.C., Pittsburgh and Philadelphia metropolitan areas, and the Hudson River waterfront communities of New Jersey. The company plans to offer the service in New York City and Boston beginning this spring.
USA äußern Bedenken über deutschen Telekom-Markt
Aus: Yahoo-News, 31. März 1999, 18.03 Uhr (Wirtschaft).WASHINGTON. Die US-Handelsbeauftragte Charlene Barshefsky hat Bedenken über die Abschottung des deutschen Telekommunikationsmarktes für Wettbewerber geäußert. Die USA würden anstehende Regulierungs- entscheidungen in Deutschland daraufhin überprüfen, ob sie mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) übereinstimmten, erklärte Barshefsky in Washington. Im April und Mai erwartete Entscheidungen des Regulierers zu den Interconnection-Gebühren schafften wichtige Voraussetzungen für alle Wettbewerber der Deutschen Telekom AG.
"Wir werden den Ausgang dieser Verfahren beobachten, um festzustellen, ob Deutschland seinen WTO-Verpflichtungen nachkommt", erklärte Barshefsky. Falls nicht, würden Verfahren vor der WTO gegen die Bundesrepublik eingeleitet. Erst Anfang März hatte Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) in einem Brief an Barshefsky Bedenken über den seiner Ansicht nach abgeschotteten US-Telekommunikationsmarkt geäußert. Unter anderem gebe es Zugangshindernisse für Investitionen von Ausländern in die Funkinfrastruktur und in satellitengestützte Telekommunikationsdienste.
Die Regulierungsbehörde muß unter anderem noch darüber entscheiden, welche Gebühren die Telekom von Wettbewerbern verlangen darf, falls diese das Telekom-Netz ungleichmäßig mit sogenanntem "atypischen Verkehr" belasten.
Regulierer prüft Beschwerden gegen T-Online
Aus: Yahoo-News, 31. März 1999, 19.34 Uhr (Wirtschaft).BONN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post prüft Beschwerden von Konkurrenten über die geplante Preissenkung des Online-Dienstes T-Online. Die Deutsche Telekom AG und ihre Tochter T-Online seien aufgefordert worden, bis zum 12. April zu den Beschwerden Stellung zu nehmen, teilte die Behörde am Mittwoch in Bonn mit. Die Unternehmen müßten erklären, wie sich der ab 1. April geplante Minutenpreis von sechs Pfennigen in Zugangs- und Nutzungspreis aufteile. Anschließend wolle die Behörde entscheiden, ob ein förmliches Beschlußkammerverfahren eingeleitet werde.
Unter anderem hatte sich der T-Online-Konkurrent AOL Europe beim Regulierer über die geplante Preissenkung der Telekom beschwert, weil T-Online nur in Verbindung mit einem Netzzugang über die Deutsche Telekom angeboten werde. Damit stärke die Telekom ihr Monopol im Ortsnetzbereich. T-Online-Chef Wolfgang Keuntje hatte erklärt, andere Wettbewerber hätten vergleichbare Angebote gemacht. Er äußerte den Vorwurf, AOL wolle mit der Beschwerde beim Regulierer davon ablenken, daß es die jüngste Preissenkungen "verschlafen" habe. [mehr]
MobilCom senkt Tagespreise für Ferngespräche
Aus: Yahoo-News, 1. April 1999, 9.05 Uhr (Wirtschaft).RENDSBURG. Der Telefonanbieter Mobilcom hat eine neue Runde im Preiskampf mit der Telekom eröffnet: Nach Ostern kostet ein einminütiges Ferngespräch tagsüber nur noch zwölf Pfennig pro Minute. Der Tarif gilt ab dem 6. April zwischen 07.00 Uhr und 19.00 Uhr und liegt vier Pfennig unter dem bisherigen Minutenpreis, wie das Unternehmen am Donnerstag in Rendsburg mitteilte. Zwischen 19.00 Uhr und 22.00 Uhr kostet die Minute weiter acht Pfennig, zwischen 22.00 Uhr und 07.00 Uhr vier Pfennig. Nach eigenen Angaben liegt MobilCom mit den neuen Preisen deutlich unter dem Angebot der Telekom [Ed: aber höher als die 9 Pf/Min des Newcomers 01051-Telecom].
T-Online splittet Tarif
Seit 1. April zwei Tarife / Reaktion auf Beschwerden der Konkurrenz
Aus: Yahoo-News, 1. April 1999, 11.13 + 13.27 Uhr (Wirtschaft).BONN. Der Onlinedienst der Deutschen Telekom AG, T-Online, teilt seinen seit 1. April geltenden Grundtarif in drei Pfennige für die Online-Nutzung und drei Pfennige für die Telefonentgelte je Minute auf. Damit bleibe der geplante Tarif von insgesamt sechs Pfennigen je Minute erhalten, teilte die Deutsche Telekom heute in Bonn mit. Mit der Aufteilung des Minutentarifs reagiert der Marktführer in Deutschland auf eine entsprechende Einstweilige Verfügung des Hamburger Landgerichts vom 12. März. Die Telekom bietet jetzt den Internetzugang über T-Online auch ohne gekoppelten Netzzugang an. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, gelten ab sofort zwei neue Tarife für T-Online. "T-Online eco" stellt die Bündelung zwischen Zugang zum Telekom- Telefonnetz und Internetzugang dar. "T-Online pur" zielt dagegen auf Kunden in Ortsnetzen anderer Telefongesellschaften.
Zum Minutenpreis kämen beim Tarif "T-Online eco" eine Grundgebühr von acht DM im Monat und für jede Verbindung einmalig sechs Pfennige, teilte die Telekom weiter mit. Zwei Online-Stunden seien inklusive. Wer T-Online über eine andere Telefongesellschaft als die Telekom nutzen wolle, könne dies auch für drei Pfennige pro Minute zuzüglich der jeweiligen Telefongebühr tun. In der Grundgebühr dieses neuen Tarifs "T-Online put" seien dann vier Stunden Online-Nutzung enthalten. Jede Verbindung koste ebenfalls zusätzlich sechs Pfennige.
Die Einstweilige Verfügung war vom T-Online-Konkurrenten AOL Europe erwirkt worden. AOL wirft der Telekom vor, ihren Online-Dienst mit Gewinnen aus anderen Bereichen zu subventionieren, und damit ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen. AOL hatte die Aufschlüsselung der Nutzungsentgelte gefordert. Der nun genannte Minutenpreis von drei Pfennigen sei unter den eigenen Kosten der Telekom und damit wettbewerbswidrig, sagte ein AOL-Sprecher. Er verwies außerdem darauf, daß die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post der Telekom einen Minutenpreis von drei Pfennigen für Ortsgespräche in den Abendstunden untersagt hat. AOL prüfe weitere Schritte. Ein Telekom-Sprecher erklärte, es handele sich bei dem T-Online-Preis um ein Paket-Angebot, das nicht mit dem Minutenpreis für Ortsgespräche vergleichbar sei. Andere Anbieter machten Angebote zu ähnlichen Preisen. Es sei fraglich, warum dies AOL nicht gelinge.
3.4.1999 (t-off). Die "Frankfurter Rundschau" zitiert heute einen Telekom-Sprecher: Es gebe mit dem neuen Angebot eine "Unübersichtlichkeit, die wir uns nicht gewünscht haben". Nach dem Hamburger Urteil sei man jedoch gezwungen gewesen, einen weiteren Tarif einzuführen. Entscheidend ist für die T-Firma jedoch die Gültigkeit des "T-Online eco".
Price cuts raise stakes in DSL race
Aus: c|net-News, 1. April 1999, 10.30 Uhr MESZ (Communications). [Original] [Übersetzungs-Service]CALIFORNIA. In a competitive move, telecommunications companies are cutting prices on digital subscriber line technology, but many potential customers still can't subscribe to the high-speed service. Baby Bells, plus a handful of new upstarts, are quickly upgrading their phone systems to offer DSL, an "always on" technology that delivers data at high speeds using regular phone lines. With the high-speed service, users can talk on the phone and surf the Net simultaneously.
Just today, Bell Atlantic cut prices on its residential DSL service by $10 to $49.95 per month. Bell Atlantic's new pricing is in line with that of SBC Communications, which recently cut its consumer prices for DSL. Several recent deals, marketing alliances, and price cuts like these have raised interest in DSL, the primary broadband alternative to cable modem services. But despite reports of increased rollouts in some markets, many consumers are frustrated that DSL services are still limited in many areas.
"The providers haven't done a good job of educating customers so that their expectations are not too high," said Claudia Bacco, a DSL analyst with TeleChoice, a communications industry consulting firm. "If they're not prepared before cable modems move into an area, then cable definitely stands a chance to keep its leg up and expand on that lead."
Analysts and industry executives say a lack of qualified technicians could limit rollouts of DSL technology. Additionally, customer service and sales people who aren't well versed in DSL, or can't give consumers adequate information about availability, may frustrate potential customers. "There is a huge shortage of technicians for DSL," said Jim Entwisle, Pacific Bell's San Francisco Bay Area regional manager for network operations, in a recent interview.
Pacific Bell has taken a couple of shots for being slow to install the service, despite claims that 90 percent of the city of San Francisco has access to its DSL service. The company, a subsidiary of SBC, has logged 1,800 calls per day statewide inquiring about DSL since cutting its prices, Entwisle said. "The demand is extreme," he said. "So far we've been able to keep up. But our existing capacity is being challenged."
Although most of the Baby Bells decline to release DSL subscriber numbers, analysts say US West and GTE appear to be leading the pack with BellSouth, PacBell, and Bell Atlantic trailing behind. By most accounts, however, DSL still claims fewer than 100,000 customers nationwide. In contrast, more than 500,000 customers used cable modems to connect to the Net in the United States at the end of 1998, and the industry estimates some 1 million users will sign up by the end of 1999.
Even the most aggressive of the DSL service providers has a limited number of customers. For example, Covad Communications, one of the leading upstart DSL providers, had installed just 4,000 digital subscriber lines as of January 31, according to a recent Securities and Exchange Commission document.
Joan Rasmussen, a spokeswoman for Bell Atlantic's InfoSpeed DSL service, said the company plans to have 8 million homes wired by the end of 1999 and 16 million by 2000. Bell Atlantic has 21.5 million households in its territory, which spans from Maine to Virginia. "We are rolling it out as fast as we can, but there are limitations to the technology," Rasmussen said. "We know there is great interest in the service and we have stepped up our efforts."
Distance is key with DSL. The quality of the high-speed service is affected depending on how far a customer is from the local phone company's central switching facility. And if a customer's home or office is more than three miles away from that hub, DSL services won't work at all. Analysts estimate that only 60 percent of phone lines today are capable of receiving DSL service due to these factors.
Since the technology is nascent, juggling marketing, installations, and central office upgrades has been difficult, analysts said. "All the RBOCs [regional Bell operating companies] are trying to balance training technicians with rolling out the service," David Eiswert, a DSL analyst for the Strategis Group, said. "There is a huge learning curve; you can't underestimate that."
Jumping the gun
The telephone industry admits that marketing the high-speed DSL services has also been a challenge. "There are customers who are not in qualified areas who have heard about the service and want it, and if it ends up that they can't get it, then they're disappointed. There's no question about that," said Ted Creech, a spokesman for BellSouth.Taking out newspaper ads and radio spots is likely to lead to a discrepancy between marketing and reality, analysts said, which could lead to increased consumer dissatisfaction. "They don't want to promise the service to people they can't deliver service to because that's a fast way to poor customer relations," said Eiswert. "The last thing they want to do is make empty promises."
Despite being cautious about marketing strategies, thousands of potential DSL customers who have heard about the technology and the recent price cuts have flooded telecom companies with requests for service. "It comes down to a very basic relationship between supply and demand," Eiswert said. "They don't want to market the service when the reality is there are only select central offices where they can roll this out."
Mannesmann Arcor übernimmt Otelo
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 1. April 1999, 23.58 Uhr, Tafel 140, Rubrik Wirtschaft.DÜSSELDORF. Veba und RWE haben das Festnetzgeschäft ihrer Telekommunikationstochter Otelo an Mannesmann verkauft [Ed: nachdem die Verhandlungen mit MobilCom offensichtlich wegen des Preises gescheitert waren]. Mit Wirkung vom 1. April 1999 übernimmt Mannesmann Arcor den Kundenstamm und den Festnetzbereich mit 2.800 Mitarbeitern sowie den Markennamen "o.tel.o". Das meldete die Veba AG am Abend. Der Kaufpreis beträgt 2,25 Mrd. Mark. Vom Verkauf ausgenommen sind die Mehrheitsbeteiligung am Mobilfunkbetreiber E-Plus von 60,25 % und das TV-Kabelgeschäft der Otelo-Tochter TeleColumbus. Branchenkreisen zufolge wollen RWE und Veba die Einnahmen für eine Aufstockung des E-Plus-Anteils nutzen.
3.4.1999 (t-off). Aus Agenturmeldungen geht hervor, daß Otelo als separate Telefongesellschaft bestehen bleiben soll. Otelo habe mehr als 1.000 Großkunden, darunter RTL, Bahlsen, die Dresdner Bank, das Land Nordrhein- Westfalen sowie mehrere tausend mittelständische Unternehmen und rund 400.000 Privatkunden. Der Erwerb des Festnetzgeschäfts durch Arcor schließe auch die 100%ige Tochter Germany.net mit über 600.000 Internet- Kunden ein.
Veba-Chef Ulrich Hartmann räumt heute in einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" ein, daß das 11.000 Kilometer Leitungen umfassende Netz von Otelo im wesentlichen PreussenElektra und RWE Energie gehört. Im Vertrag seien langfristige und exklusive Zugriffsrechte vereinbart, so daß man von einer "eigentumsähnlichen Nutzung" ausgehen könne. Diese Netze mietet Otelo zu Preisen, die deutlich über denen der Telekom liegen, weiß man bei MobilCom. MobilCom hat das Scheitern der Verhandlungen damit begründet, daß die Glasfaserleitungen nicht Eigentum von Otelo sind, sondern lediglich von verschiedenen Gesellschaften der Otelo- Anteilseigner Veba und RWE gemietet seien. Neben Kaufpreis und Sanierungskosten auch noch Miete zu zahlen das sei für MobilCom zu viel.
Der langsame Einstieg ins Ortsnetz
Deutlich später als erwartet beginnt im April die zweite Runde der Vergabe der Richtfunk-Lizenzen
Aus: Süddeutsche Zeitung, 3. April 1999, Seite 23 (Wirtschaft).MÜNCHEN 2. April. Auch im zweiten Jahr der Liberalisierung auf dem Telekommunikations- markt gibt es kaum Wettbewerb im Ortsnetz; da die Regulierungsbehörde die Miete der Teilnehmeranschlüsse auf 25,40 DM festgelegt hat, wollen die privaten Telephongesellschaften kein flächendeckendes Angebot machen. Doch es gibt Alternativen für die Überbrückung der letzten Meile: Viag Interkom setzt beispielsweise neben dem Homezone- Konzept, das das Handy als Festnetz- Ersatz vorsieht auf die Anbindung der Kunden per Richtfunk. Aber die Vergabe der dafür notwendigen Lizenzen verzögert sich: Einem Sprecher der Regulierungsbehörde zufolge wird sie erst im Spätsommer statt wie ursprünglich geplant im Frühjahr abgeschlossen sein.
Per Richtfunk (Punkt-zu-Mehrpunkt; PMP) können vergleichsweise große Datenmengen übertragen werden. Deshalb will Viag Interkom damit vor allem typische ISDN-Kunden mit Internetanschluß anbinden. Die Münchner sind besonders an dieser Technologie interessiert, weil ihr E2-Mobilfunknetz vor allem in Ballungsgebieten eng geknüpft ist; sie könnten daher den Weg zur jeweils nächsten Funkstation einfach und billig überbrücken. Die Technologie sei 20 bis 30 Prozent billiger als ein Festnetz-ISDN-Anschluß, sagt Maximilian Ardelt, Chef von Viag Interkom. Das Unternehmen plant, bei Analognutzung, d. h. wie bei herkömmlichen Telephonanschlüssen, dieselbe Grundgebühr wie die Telekom zu verlangen; bei ISDN-Anschlüssen wird es den Ex-Monopolisten aber voraussichtlich um 30 Prozent unterbieten. Das Konkurrenzprodukt zu ADSL soll um rund 20 Prozent billiger als bei der Telekom sein. Die Minutenpreise werden Ardelt zufolge nur leicht unter den heutigen Ortsnetzgebühren liegen. Anfang April nimmt Viag Interkom den Versuchsbetrieb in Berlin und München auf.
Bis zum vollen Marktstart wird hingegen noch einige Zeit vergehen. Denn dafür benötigen die Unternehmen Lizenzen, die von der Regulierungsbehörde vergeben werden. Bereits im Juli 1998 begann das Verfahren, die große Nachfrage überraschte die Behörde: Über 2600 Anträge, darunter 2300 brauchbare, gingen einem Sprecher zufolge ein: Das zu bearbeiten, ist kein Pappenstiel. Nur in 33 Regionen habe es keine Übernachfrage gegeben, die Lizenzen dafür würden jetzt verteilt. Die übrigen Regionen hat die Behörde hingegen neu zugeschnitten, womit der Sprecher auch die Verzögerung begründet: Mit dem alten Schnitt hätten mehr Unternehmen negative Bescheide bekommen. Nun werden die Lizenzen für diese Gebiete ausgeschrieben. Die Ausschreibung wird am 14. April im Amtsblatt veröffentlicht, danach beginnt das Verfahren.
Durch die Zerstückelung des Bundesgebiets (und des Frequenzbandes) können mehr Anbieter zum Zuge kommen, sie ist aber manchen Bewerbern ein Dorn im Auge. Ardelt etwa argumentiert, unter Gesichtspunkten der Frequenzökonomie sei das unsinnig: Da sich die Anbieter in den Einzelregionen nicht gegenseitig stören dürften, gehe ein Teil der Kapazität verloren, und nicht alle Kanäle könnten genutzt werden. Viag Interkom, das fest mit einer Lizenz rechnet, werde ungefähr 20 Prozent des ISDN- Marktes angehen können. Das entspricht aktuell rund einer Million Kunden, bis 2002 erwarten die Münchner eine Verdopplung. In jeder Region können sechs Anbieter die begehrten Lizenzen erhalten.
Bei der Vergabe orientiert sich die Regulierungsbehörde an vorgegebenen Kriterien. Dabei ist vor allem der Versorgungsgrad wichtig wer eine größere Fläche abdecken will, wird demnach vorgezogen, ebenso Unternehmen, die innerhalb einer Region möglichst allen Teilnehmern Anschlüsse anbieten. Die Chancen stehen daher für Unternehmen, die bundesweit PMP anbieten wollen, gar nicht schlecht: Ich denke schon, daß das jemand flächendeckend bekommt, sagt der Sprecher der Regulierungsbehörde. Wobei flächendeckend freilich nicht allzu eng interpretiert werden darf: Viag Interkom will beispielsweise 50 Prozent des Bundesgebietes per Richtfunk anschließen; auf dieser Fläche wohnen 75 Prozent der Bevölkerung.
Australiens Internet-Markt entwickelt sich dynamisch
Trotz ihrer geographischen Entfernung zu den weltweiten Handels- und Finanzzentren, steht Australien in dem Ruf, neue Technologien schnell zu übernehmen. Gerade die Distanz scheint Australiens Sensibilität für schnelle Kommunikationswege zu schärfen.
Aus: Handelsblatt, 6. April 1999, Seite xx (Computer und Online).CANBERRA Montag, 05. April 1999 (HB). In Down Under, wie Australier halb im Scherz ihren riesigen Kontinent nennen, ist man auf der Höhe der Zeit. Auch hier boomt das Internet. Ein guter Indikator dafür ist der Zuwachs an Privatanschlüssen um 50 % alleine zwischen Februar und August letzten Jahres. Derzeit besitzen 18 Prozent aller Haushalte eine eigene Zufahrt auf die weltweiten Datenautobahnen, jeder Dritte hat zudem einen Heim- Computer. In den zwölf Monaten bis August 1998 nutzen fast 4,2 Mill. Erwachsene das Internet (32 Prozent dieser Altersgruppe).
Ähnliche Trends weist auch der Wirtschaftssektor auf: Computer sind schon seit langem in großen Firmen Teil des Arbeitsalltags, doch nun drängen dank Internet auch immer mehr kleinere Unternehmen in die Informationswelt. Jedes fünfte australische Unternehmen hat heute einen Internet-Zugang, bei Großunternehmen sind es gar 85 %. Ende vergangenen Jahres zählte das australische Wirtschaftsweb 54.800 aktive Seiten, was einer virtuellen Präsens von 11 % aller Unternehmen des Landes entspricht.
Obwohl das Interesse also rasch zunimmt, ist auch Australien noch weit davon entfernt, eine Online- geschweige denn eine Informationsgesellschaft zu sein. Nach Angaben des australischen Statistikamtes ABS (www.abs.gov.au) sind noch immer die Kosten und unklare Nutzungsmöglichkeiten der Hauptgrund dafür, daß 80 % der Haushalte keinen Internet-Zugang besitzen wollen.
Technische Limits sind ein weiteres Hinternis. Speziell für Nutzer auf dem Land: Während in den Städten praktisch jeder Australier zwischen verschiedenen Internet Service Providern (ISP) auswählen kann und sich zum Ortstarif (25 Cent für eine unbegrente Gesprächsdauer [rund 26,5 Pfennig]) einwählt, verfügen Nutzer auf dem Land oft über keinen Anwahlknotenpunkt zum Ortstarif, und dann wird auch in Australien telefonieren teuer.
Ein zu geringer Datendurchsatz erstickt dann oftmals den letzten Funken Interesse. In den Metropolen sind 28,8 kBit/s Übertragungsgeschwindigkeit heute Standard, in den Outbacks, dem Landesinneren, dagegen schleichen die Daten oft noch mit 2,4 bis 9,6 kBit pro Sekunde durch die Leitungen.
Doch auch in den Städten müssen potentielle Anwender Kosten und Nutzen des weltweiten Datennetzes genau abwägen: So operieren heute mehr als 650 private Provider in Australiens dereguliertem Telekommunikations-Markt. Die Spanne reicht von großen Konzernen wie Telstra Big Pond (www.telstra.net), Ozemail (www.ozemail.com.au) oder Connect.com bis hin zu kleinen, lokalen Anbietern, die oft nur ausgewählte Interessengruppen und Gemeinden bedienen.
Trotz dieser großen Zahl an Service-Providern ist der Markt selbst heute bereits weitestgehend in der Hand weniger konzentriert: Telstra Big Pond und Ozemail beherrschen sowohl im Privat- wie Geschäftskundengeschäft rund 39 % des Marktes, während die nachfolgenden fünf größten Unternehmen es zusammen auf nur weitere 11 % bringen. Vergleichbar ist die Situation auch im Segment geleaster Leitungen, wie sie viele große Unternehmen aus Kostengründen bevorzugen: Auch hier haben Telstra Big Pond und Ozemail die Nase deutlich vorne.
Eine Folge dieser Marktkonzentrationen führt dazu, daß australische Unternehmen für die Auffahrt auf die Datenautobahnen mehr zahlen müssen als etwa ihre Konkurrenz in den USA. So kostet eine 128 kBit-Leitung monatlich genausoviel, wie in einer großen US-Metropole eine 1,5-MBit-Leitung.
Diese relativ hohen Nutzungskosten sowie der einfache Marktzutritt setzen vor allem die vielen kleinen Internet-Anbieter unter immer stärkeren Verdrängungsdruck: Der Anbietermarkt ist in Erwartung der Gewinne heillos überfüllt. In Australiens Providerszene bestimmen deshalb derzeit Rationalisierung und Zukunftsängste den Alltag.
Selbst der lokale Marktführer Ozemail fand sich jüngst auf der Einkaufsliste des weltweiten Telekom- Giganten MCI WorldCom wieder. Für 520 Millionen australische Dollar (rund 280 Mill. ) wird MCI demnächst das Unternehmen übernehmen und damit auch in Australien zum big player werden. Weitere Rationalisierungen und Allianzen der verbliebenen Marktteilnehmer als Konsequenz sind vorprogrammiert.
Die langsam und stetig wachsende Bedeutung des Internet für die Wirtschaft und ihre Auswirkungen auf den privaten Alltag bleiben nicht ohne Probleme: Sowohl Regierung als auch Unternehmen empfinden es schwierig, den immer neuen Herausforderungen Herr zu werden. Wie in anderen Ländern auch, wächst in Australien die Zahl der Internetbetrügereien, Verbrechen mit Kinderpornographie und verfassungsfeindlicher Links. Die Gewerkschaften äußern zudem ihre Bedenken, daß per Internetprotokoll, Mitarbeiter kontrolliert und ausspioniert würden.
Mißbrauch findet aber auch durch Arbeitnehmer statt: In vielen Unternehmen, die noch vor kurzem euphorisch das Internet einrichteten, ist seine Nutzung heute rigoros nur noch zu Betriebszwecken erlaubt.
Sorgen um die Privatsphäre im Internet und Sicherheitsfragen für die kommerzielle Nutzung scheinen denn auch die zentralen Herausforderungen zu sein, die über die Zukunft des Internets in Australien entscheiden werden. Für Michael Paddon, technischer Leiter der Melbourner E-Commerce-Firma Australian Business Access, ist der Schuldige dabei bereits ausgemacht: Die australische Regierung gehe seiner Meinung nach die bestehende Rechtsunsicherheit nicht energisch genug an. Unsere Gesetze halten einfach nicht Schritt mit der technischen Entwicklung."
Dabei geht es vor allem um den Schutz des Urheberrechts sowie um einen gesicherten Zahlungsverkehr. Australiens Regierung hatte seit einigen Jahren signalisiert, daß es hier bald gesetzliche Lösungen geben werde. Vor allem Privatinteressen sollten dabei durch staatliche Vorgaben stärker geschützt werden.
Ende letzten Jahres erklärte nun aber Australiens Generalstaatsanwalt Daryl Williams, daß man die Entwicklung von Verschlüsselungstechnik nun doch der Industrie überlasse.
Durch dieses Zaudern hat Australien Zeit verloren: Die heute existierenden Regeln zum Datenschutz, zur Kryptographie, der Datensicherheit und des bestehenden internationalen Handelsrechts im Web entsprechen in vielen Punkten nicht dem weltweiten Standard.
Telekom will Interconnection-Aufschlag bis zu 2,3 Pf/Min
Aus: vwd-Wirtschaftsdienst, 7. April 1999, 16.54 Uhr (Telekommunikation).BONN. Die Auseinandersetzung über ein faires Entgelt für die Nutzung des Netzes der Deutsche Telekom AG, Bonn, durch die Mitbewerber hält an. Bei der Anhörung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) am Mittwoch zum Telekom- Antrag auf Genehmigung eines Zuschlags zum Interconnection- Tarif für Unternehmen, die atypische Telefonverkehre erzeugen, waren sich die 54 teilnehmenden Telefongesellschaften weitgehend einig, daß der Antrag mit Aufschlägen bis zu 2,3 Pf/Min zurückgewiesen werden sollte. "Unbegründet" und "unzulässig" sei das Begehren, lautete der Tenor. Dem Vernehmen nach steht auch die RTP der Forderung negativ gegenüber.
Die Telekom teilt in ihrem Antrag die Carrier nach der Zahl der Zusammenschaltungspunkte ihres jeweiligen Netzes mit dem der Telekom in vier Klassen ein. Je nach dem, ob eine Gesellschaft bis zu acht, 23 oder 38 Points of Interconnection (POI) hat, soll ein Zuschlag auf die geltenden Interconnection-Tarife erhoben werden. Derzeit betragen diese im Durchschnitt 2,7 Pf/Min, die Erhöhungen liegen je nach Klasse und Entfernung sowie Haupt- und Nebenzeit zwischen 0,02 Pf/Min und 2,3 Pf/Min. Dabei soll sie für Konkurrenten mit wenigen POI am kräftigsten ausfallen. Ab 38 POI ist kein Aufschlag mehr vorgesehen, da dann die Menge des vagabundierenden Verkehrs vernachlässigenswert ist.
Hintergrund des Streits ist, daß Gespräche von Mitbewerbern mit wenigen POI bei ihrer Durchleitung im Telekom-Netz vom Ein- zum Ausgangspunkt teils Umwege nehmen müssen. "Atypischer Verkehr ist gegeben, wenn eine Ende-zu-Ende- Verbindung (z. B. von Koblenz nach Trier) durch die Aktivität eines Verbindungsnetzbetreibers zur Nachfrage von Zuführungsleistungen und Terminierungsleistungen auf Strecken im Netz der Deutschen Telekom (z. B. von Koblenz nach Düsseldorf und von Frankfurt nach Trier) führt, auf denen für diese Ende-zu-Ende- Verbindung nie Kapazitäten vorgesehen waren." Dies, so der Marktführer, belaste sein Netz aber höher belastet als geplant.
Ein Ausbau werde notwendig. Die "erheblichen Zusatzinvestitionen" rentierten sich aber nicht. Da die Konkurrenten schrittweise die Zahl ihrer POI erhöhten, bestehe die Überbelastung des Netzes nur temporär. Zudem müsse gesehen werden, daß die Telekom mit den Interconnection- Grundtarifen bereits unter Eigenkosten entgolten werde. Die Konkurrenz betonte dagegen, daß die Telekom den Nachweis von Mehrkosten für atypische Verkehre in ihrem Antrag nur rudimentär führe. Auch seien die 98er Werte einfach für 1999 fortgeschrieben worden. Zudem beruhe das bisherige Interconnection- Entgelt nicht auf Kostennachweisen der Telekom, sondern sei in einem Vergleich mit anderen Ländern vom Regulierer ermittelt worden.
Eventuell seien atypische Verkehre damit schon gedeckt. Das wiederum läßt die Telekom nicht gelten: Die Interconnection- Tarife anderer Länder seien kein Maßstab, weil in diesen Staaten anders als in Deutschland atypische Verkehre durch Regelung weitgehend ausgeschlossen seien. Der Konzern beantragt die Aufschläge für den Zeitraum 1. Januar 1998 bis zum Auslaufen des derzeitigen Interconnection- Regimes am 31. Dezember 1999. Betroffen sein sollen nur Altverträge. Eine rückwirkende Anwendung wollen aber die Mitbewerber keinesfalls akzeptieren. Eine nachträgliche Entgeltregulierung könne ausschließlich Mißbräuche eines marktdominanten Unternehmens aufgreifen und untersagen.
Überhaupt wird teils angezweifelt, daß atypische Verkehre nach den Vorgaben des Telekommunikationsgesetzes (TKG) überhaupt existieren. Es handele sich um eine "Chimäre", urteilt etwa die Kanzlei Piepenbrock Schuster, die u. a. die HanseNet Telekommunikation GmbH, Hamburg, die Isis MultimediaNet GmbH, Düsseldorf, und die VEW Telnet Gesellschaft für Telekommunikation und Netzdienste GmbH, Dortmund, vertritt. Das TKG akzeptiere, daß ein Gespräch nicht immer der Netztypographie eines markbeherrschenden Unternehmens folge. Zuschläge seien nicht konform.
Zudem erzeuge die Telekom durch ihre eigene Beschränkung bei der Führung von 0190-/0180- Diensten über wenige Standorte nach ihrer Definition atypische Verkehre. Der Regulierer muß nun bis 25. Mai über den Telekom- Antrag entscheiden. Die Frist für schriftliche Stellungnahmen endet am 14. April. Grundsätzlich hat die RTP der Telekom bereits Ende 1998 zugestanden, daß sie zusätzlich zu den 1997 festgesetzten Tarife Aufschläge verlangen darf. Voraussetzung ist, daß sie bei der Zusammenschaltung mit dem Netz eines Konkurrenten entstehende Zusatzkosten nachweist, die 1997 bei der Tariffestsetzung nicht absehbar waren. Bereits damals hat der Regulierer aber betont, daß eine schlichte Einteilung nach Klassen aufgrund von POI-Zahlen nicht akzeptiert werde. Es müsse je nach Einzelfall und den tatsächlich nachgewiesenen Kosten entschieden werden.
AtHome races to be in U.S. and Japanese households
Aus: Yahoo-Finance, 7. April 1999, 20.09 Uhr MESZ (Internet Market).NEW YORK April 7. Internet and Web services distributor AtHome Corp. on Wednesday strengthened its position in the United States and Japan with two agreements that promote Internet access via high-speed cable lines. AtHome, Japanese cable operator Jupiter Telecommunications and trading group Sumitomo Corp. agreed to set up @Home Japan, a domestic version of AtHome's cable Internet service. Jupiter and Sumitomo will deliver the service to their combined 5.1 million subscribers, representing more than 10 percent of Japanese households.
``AtHome is already transforming the Internet into a viable, vibrant mass medium in North America and Europe,'' said Atsushi Nishijo, managing director and general manager of Sumitomo's Media Services division. ``AtHome Japan will provide turnkey service to cable operators here, enabling them to exploit this opportunity quickly and profitably.'' According to AtHome, Japan has about 15 million Internet users.
Separately, AtHome Corp. (Nasdaq: ATHM - news) and Motorola Inc.(NYSE: MOT - news) on Wednesday unveiled a national advertising campaign, including television, radio and print ads that will run through the end of May in AtHome markets throughout the United States. The ad campaign will show how the cable industry is making the Internet readily available and more applicable to everyday life. The program combines Motorola's CyberSURFR cable modems with AtHome's interactive content, demonstrating the benefits of high-speed data services in the home.
``Consumers are now in a position to begin experiencing the paradigm shift in the Internet category,'' said Dick Day, corporate vice president of Illinois-based Motorola. Redwood City, Calif.-based AtHome distributes high-speed Internet and Web services, while Motorola creates software products to provide Internet access via wireless and satellite communications. In Nasdaq trading Wednesday afternoon, AtHome shares were up $7.875 at $170, beating the year high of $168.
Da wird mir ganz mulmig
Kartellamts-Chef Dieter Wolf äußert Bedenken gegen Otelo-Kauf
Aus: Berliner Morgenpost, 8. April 1999, Seite xx (Wirtschaft).BERLIN (BM). Das Bundeskartellamt sieht nach dem Otelo-Verkauf am deutschen Telefonmarkt einen bedenklichen Konzentrationsprozeß. Die Behörde werde die Übernahme durch den Konkurrenten Mannesmann Arcor darum sehr genau prüfen, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Dieter Wolf, am Mittwoch der Berliner Morgenpost. Obwohl der liberalisierte Telefonmarkt in Deutschland noch am Anfang stehe, gebe es bereits eine Tendenz zum Oligopol, kritisierte Wolf. Darüber können wir als Wettbewerbshüter natürlich nicht sehr erfreut sein.
Beim Oligopol gibt es auf einem Markt nur wenige Anbieter, und es besteht die Gefahr zur Kartellbildung. Mannesmann Arcor hatte in der vergangenen Woche angekündigt, das Festnetz von Otelo für 2,25 Milliarden DM zu übernehmen. Arcor wird damit zur Nummer zwei hinter dem Ex-Monopolisten Telekom.
Unklar ist noch, ob die Berliner Behörde oder die EU-Kartellbehörde in Brüssel für den Fall Otelo zuständig ist. Wir haben noch nichts auf dem Tisch, so Wolf. Er unterstrich aber, daß das Bundeskartellamt auf jeden Fall ein Wörtchen beim Otelo-Verkauf mitreden will. Sollte Brüssel die Prüfung an sich nehmen, werde die Berliner Behörde einen Antrag auf Rücküberweisung prüfen. (...)
Erneut plädierte der deutsche Kartellwächter für eine internationale Fusionskontrolle. Das muß nicht gleich ein Weltkartellamt sein, so Wolf, denkbar sei auch eine Institution der Welthandelsorganisation. Aber es geht nicht, daß wir den Welthandel kontrollieren und den Wettbewerb einfach laufen lassen. Auch wenn eine globale Wettbewerbsordnung 15 Jahre brauche, sei es nicht zu spät. Besonders bedrohlich sei die zunehmende Kapitalverflechtung im Bereich der Finanzdienstleistungen, zumal wenn Konzerne aus Staaten einbezogen werden, in denen es etwa in Asien keine Kartellwächter wie in den USA oder Europa gebe. Die Verflechtung im Finanzsektor ist für Wolf schon heute groß und nicht ungefährlich: Wenn die Spielkameraden sieben Tage die Woche rund um die Uhr miteinander verbunden sind, wird mir ganz mulmig.
Die bisherige klare Ablehnung einer multinationalen Wettbewerbskontrolle durch die USA sieht Wolf bröckeln. Auch die Amerikaner können nicht einfach die Augen zumachen. Schließlich gehe es nicht um eine Weltpolizei. Aber auf dem globalen Markt ist für Wolf die Grenze des Raumschiffes Erde schnell erreicht. Und einen Wettbewerb von außerirdischen grünen Männchen könne man wohl nicht erwarten, so Wolf lachend: Darum müssen wir dafür sorgen, daß der Wettbewerb hier gesichert wird.
Bertelsmann: Telekom soll Kabelnetz schnell verkaufen
Hoffnung auf besseres Multimedia-Geschäft
Aus: Die Welt, 9. April 1999, Seite ?? (Wirtschaft).HAMBURG (fert). Bertelsmann setzt auf Expansion im Multimedia-Bereich und deshalb die Telekom unter Druck. Mit steigender Ungeduld verfolgt der Gütersloher Medienkonzern den quälend schleppenden Prozeß, mit dem die Telekom den Verkauf ihrer Kabelnetze betreibe. Diese Netze sind die Voraussetzung dafür, daß der weltweit drittgrößte Medienkonzern seinen Wettbewerbsvorsprung in Umsatz und Gewinn ummünzen kann. Wir haben die Nase vorn, charakterisiert Multimedia-Vorstand Bernd Schiphorst die Situation.
Der Konzern will Bücher und Musik über PC und Fernseher verkaufen, dem eigenen Online-Dienst AOL neue Zugänge zu Kunden mit hohen Übertragungsgeschwindigkeiten verschaffen, Videotelefonie ermöglichen. Zudem sind Spezialkanäle für Wetter oder Sport sowie Spielfilmabruf geplant. Letzteres ist für die Gütersloher besonders wichtig, da Bertelsmann seine 50-Prozent- Beteiligung am Abo-Sender Premiere auf fünf Prozent reduziert und damit dieses Feld dem Münchner Medienkonzern von Leo Kirch praktisch überläßt. Eine Multimedia-Strategie auf der Basis der Verschmelzung der Endgeräte Personal Computer (PC) und Fernseher über Breitbandkabelnetze wird damit für Bertelsmann noch wichtiger auch angesichts von Problemen in alten Kerngeschäftsfeldern wie dem Buchgeschäft.
Multimedia-Chef Schiphorst kritisiert eine taktierende Vorgehensweise der Deutschen Telekom. Er glaubt nicht, daß konkrete Entscheidungen über den geplanten regional aufgesplitteten Teilverkauf der Netze durch die Telekom vor Jahresende realisiert werden. Dabei ist das Fernsehkabelnetz für Werner Lauf, der das Expertenteam bei Bertelsmann leitet, der Problemlöser schlechthin. Das Internet kommt nach seiner Einschätzung immer mehr an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Umso mehr hängt die Zukunft daran, daß neue Betreiber der Kabelnetze bald die nötigen Investitionen in Angriff nehmen, um die Systeme rückkanalfähig zu machen. Dies wird, so die überschlägige Rechnung, wird allein zehn Mrd. DM (5,1 Mrd. Euro) kosten.
Eigene Netze aber werde man eher nicht anstreben, sagt Schiphorst. Stattdessen gibt es Gespräche mit potentiellen Betreibern von regionalen Netzen mit dem erklärten Ziel, Visionen zu entwickeln. Dahinter verbirgt sich der Nutzen für alle Beteiligten, wenn die Kabelnetze in beiden Richtungen funktionieren und damit Electronic Commerce, Handel per Internet, auf breiter Front möglich wird. Nach Gesprächen mit der Industrie ist Bertelsmann zudem zuversichtlich, daß auf der Basis eines gemeinsamen Standards und einer für alle offenen Plattform die entsprechenden Anlagen Ende des Jahres 2000 marktreif sind.
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