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Telekommunikation in den Medien – Teil 75 khd
Stand:  31.7.2001   (44. Ed.)  –  File: Aus__Medien/75.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind gesondert dokumentiert auf der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten". Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (76. Teil).
  • 24.07.2000: Telekom-Partner Ben ersteigert UMTS-Lizenz in Holland.
  • 24.07.2000: Deutsche Telekom kauft VoiceStream. [Rons t-eure Spielwiese]
  • 24.07.2000: Untersuchung: WAP ist ein Flop.
  • 23.07.2000: Telekom streitet mit ARD und ZDF um Kabelgebühren.
  • 23.07.2000: Internet-Zugang über das TV-Gerät uninteressant.
  • 22.07.2000: G8-Staaten verabschieden Internet-Charta.
  • 21.07.2000: Kirch plant großen Internet-Auftritt.
  • 21.07.2000: Telekom im Inkasso-Streit erneut vor Gericht unterlegen.
  • 21.07.2000: US-Behörde signalisiert Bedenken gegen US-Kaufpläne der Telekom. [WSJ-Kommentar]
  • 20.07.2000: Telekom vor Übernahme von VoiceStream.
  • 20.07.2000: Bis 2002 eine Million Internet-Jobs.
  • 19.07.2000: Telekom bereinigt Italien-Geschäft. (Wind)
  • 19.07.2000: "Jetzt kommt Deutschland!" – Mosdorf über Deutschlands Aufholjagd im Internet.
  • 18.07.2000: Chello and Excite set broadband deal.
  • 14.07.2000: Telekom sieht Käufer von Hessen-Kabel nicht als Strohmann. (Klesch!)
  • 14.07.2000: Der Fiskus und das Internet: Absurd und weltfremd. (Kommentar)
  • 14.07.2000: Eichel hat Internetnutzer im Visier.
  • 13.07.2000: Deutsche Telekom buys Slovak stake.
  • 13.07.2000: Deutsche Telekom: Strohmann kaufte hessisches Kabelnetz. (Klesch!)
  • Ältere Presseberichte  (74. Teil).



    Deutsche Telekom: Strohmann kaufte hessisches Kabelnetz

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 13. Juli 2000, Seite xx (Telekommunikation). [Original]

    LONDON – 12. Juli 2000, 19.26. Der neue Eigentümer des hessischen Kabelnetzes der Deutschen Telekom entpuppt sich als Strohmann. Wie die FTD erfahren hat, wird die Investitionsgesellschaft Klesch von der britischen Kabelgesellschaft NTL kontrolliert.

    NTL ist der größte Anteilseigner an der Klesch-Tochter eKabel, die Anfang April für 2,3 Mrd. DM 65 % des Hessen-Kabels gekauft hat. Der Rest verblieb bei der Deutschen Telekom. Die Beteiligung von NTL an der Firma des US-britischen Investors Gery Klesch geht aus dem Prospekt für eine Unternehmensanleihe hervor, der am Montag veröffentlicht wird. Diese Anleihe über 500 Mio. Euro (knapp 1 Mrd DM.) dient dem Ausbau des hessischen Kabels und wird von der US-Investmentbank Merrill Lynch herausgegeben. In den Unterlagen sind die Eigentümerverhältnisse von eKabel detailliert aufgeschlüsselt.

    Beobachter fragten sich schon seit geraumer Zeit, wer hinter dem Investor Klesch steht. Klesch ist eine Firma, die überhaupt keine Erfahrung im operativen Kabelgeschäft hat und sich bisher in völlig anderen Branchen, etwa der Bekleidungsindustrie, tätig war.

    War Telekom informiert?

    Ob die Deutsche Telekom, die weiterhin 35 % an dem hessischen Kabel hält, schon vor dem Verkauf von der Strohmann-Funktion von Klesch gewusst hat, bleibt unklar. Experten gehen davon aus, dass dies nicht der Fall war und Klesch die Telekom darüber im Dunkeln gelassen hat.

    Einerseits, weil die Telekom beim Verkauf ihres Kabels bloße Finanzinvestoren bevorzugt und nicht an zu mächtige Konkurrenten aus dem Ausland verkaufen möchte. Andererseits, weil France Télécom einen 25-prozentigen Anteil an NTL hält und das Verhältnis zwischen der Deutschen Telekom und France Télécom seit dem Platzen ihrer Allianz Global One gespannt ist. Ein Telekom-Sprecher meinte lapidar: "Welche Gesellschafter hinter Klesch stecken, ist nicht unsere Sache."

    Unterdessen steht der Verkauf der regionalen Kabelnetze der Deutschen Telekom in Bayern sowie in Rheinland-Pfalz und dem Saarland kurz vor dem Abschluss. Ein leitender Mitarbeiter der Kabelgesellschaft United Pan-Europe Communications (UPC), die in der Region Rheinland-Pfalz/ Saarland seit Monaten in Exklusiv-Verhandlungen mit der Deutschen Telekom steht, hielt einen Abschluss noch in diesem Monat für "gut möglich".

    Weitere Verkäufe sollen Milliarden bringen

    Auch das bayerische Käufer-Konsortium unter der Führung der Hypo Vereinsbank ist mit der Telekom im wesentlichen handelseinig. Es gehe nur noch um "juristische Detailfragen", heißt es aus Verhandlungskreisen. Das Bayerische Konsortium dürfte eine Mehrheit von rund 70 % erwerben. Über die Verkaufspreise ist bislang nichts bekannt.

    Legt man jedoch die Preise für die bereits verkauften Regionalnetze Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zugrunde, ergibt sich für Bayern ein Preis zwischen drei und vier Mrd. DM und für die Region Rheinland-Pfalz/ Saarland ein Preis zwischen einer und zwei Mrd. DM. [Telekom-Dementi]

    15.7.2000 (t-off). Der SPIEGEL berichtete bereits am 3. Juli, daß sich Klesch in Hessen das Kabelgeschäft mit dem „großen Partner NTL teilen“ will.

    [Der Denver-Clan greift nach Europa]   [Forbes: Europe's new king of fiber]


    Deutsche Telekom Buys Slovak Stake

    Aus:
    Yahoo Finance, 13. Juli 2000, 15.31 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original]

    FRANKFURT/MAIN. Europe's largest telephone company, Deutsche Telekom, is paying $1 billion for a 51 percent stake in the telecommunications monopoly of the Slovak Republic. The deal announced Thursday for a controlling stake in Slovenske Telekomunikacie follows Deutsche Telekom's buyout of Hungary's largest telecom company earlier this month. The sale of Slovenske Telekomunikacie is the largest privatization to date in the former communist country, and Telekom board member Jeffrey Hedberg called the Slovak acquisition a key to the company's Eastern Europe strategy. "With this we gain a strong foundation in a market in the middle of central Europe and can build on our strategy focused on business clients, mobile communication, Internet connections and data transmission," Hedberg said.

    Slovenske Telekomunikacie has revenues of $394 million, and its mobile branch – which controls 45 percent of the market – has 360,000 customers. Deutsche Telecom was the only bidder for the company, as Dutch telecom company Royal KPN pulled out at the last minute. Once the contract is signed, Deutsche Telecom said it will inject $376 million in capital into Slovenske Telekomunikacie. It also pledged to invest $940 million in the Slovak phone company within three years to help modernize its antiquated network and expand basic telephone services. Slovak officials said the fixed line market will be completely opened for competition by the end of 2002, and that the government plans to sell another 15 percent stake in Slovenske Telekomunikacie before then.


    Eichel hat Internet-Nutzer im Visier

    Aus:
    Stuttgarter Zeitung, 14. Juli 2000, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN. Finanzminister Hans Eichel (SPD) legt in dem Erlass zum ersten Mal fest, wie ein Internet-Anschluss am Arbeitsplatz steuerlich zu behandeln ist. Die neuen Regeln sollen zum 1.Januar 2001 in Kraft treten. Dabei geht der Fiskus grundsätzlich davon aus, dass das Internet am Arbeitsplatz häufig zu privaten Zwecken genutzt wird und deshalb als geldwerter Vorteil anzusehen ist.

    Kann die Firma oder ein Beschäftigter nicht nachweisen, dass die Abfragen nur beruflichen Zwecken dienten, darf der Betriebsprüfer des Finanzamts die gesamten Internet-Kosten am Arbeitsplatz als geldwerten Vorteil ansehen. Dieser muss dann vom Arbeitnehmer versteuert werden. Der Steuerexperte des Deutschen Industrie- und Handelstags, Harald Hendel, bestätigte der Stuttgarter Zeitung, dass solche Einschätzungen der Finanzverwaltung vom Erlass gedeckt sind. Hendel sagte, sein Verband werde gegen die Regelung "Sturm laufen".

    In dem Erlass heißt es, dass die unentgeltliche oder verbilligte Mitbenutzung des Internet-Anschlusses zum Arbeitslohn zu zählen ist. Von dieser Einstufung als geldwerter Vorteil weicht der Fiskus nur ab, wenn der Arbeitgeber die private Nutzung des Internets untersagt. Dies reicht aber nicht aus. Das Unternehmen muss durch Stichproben das Verbot auch kontrollieren. Einen geldwerten Vorteil unterstellt der Fiskus auch dann nicht, wenn "wegen der besonderen Umstände" die private Nutzung ausgeschlossen ist. Das ist dann der Fall, wenn zum Beispiel – wie in manchen Behörden üblich – nur bestimmte Seiten im Internet abrufbar sind.

    In den meisten Fällen haben die Beschäftigten aber Zugriff auf alle Seiten. In diesem Fall sieht der Erlass vor, dass der geldwerte Vorteil anhand der Abrechnung des Internet- Anbieters ermittelt wird. Industrie und Handel befürchten dadurch einen unvertretbaren Verwaltungsaufwand. Alle Verbindungen müssten schließlich aufgezeichnet werden. Die Nachweispflichten des Arbeitnehmers sind in dem Erlass genau geregelt. So müssen die Beschäftigten das Datum, die Uhrzeit und die Dauer der betrieblichen Nutzung vermerken. Außerdem ist der Anlass und die entsprechende Homepage anzugeben, die aus dienstlichen Gründen angewählt wurde.

    Wie im Finanzministerium in Berlin zu erfahren ist, haben die Betriebsprüfer der Länderfinanzbehörden auf die schärferen Regeln beim Internet- Zugang gedrängt. Die Wirtschaft verweist darauf, dass die Steuermehreinnahmen durch die Erfassung der privaten Nutzung in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen. Der Handelstag will erreichen, dass die Internet-Nutzung im Büro steuerlich als Annehmlichkeit eingestuft wird und somit nicht versteuert werden muss. Dazu bedarf es einer Gesetzesänderung. Schon bisher kann ein Arbeitgeber etwa seinen Mitarbeitern kostenlos Kaffee ausschenken, ohne dass dies als geldwerter Vorteil eingestuft wird.

    Auf Änderungen müssen sich auch Arbeitnehmer einstellen, die ihr privates Telefon oder das Handy dienstlich nutzen. Der Arbeitgeber kann diese Kosten auch in Zukunft steuerfrei ersetzen. Allerdings müssen die Beschäftigten die einzelnen Verbindungen auflisten, um den beruflichen Aufwand zu belegen. Bisher war es möglich, die berufliche Nutzung pauschal zu schätzen. [mehr] [Kommentar]


    Der Fiskus und das Internet:

    Absurd und weltfremd

    Aus:
    Stuttgarter Zeitung, 14. Juli 2000, Seite ?? (Wirtschaftskommentar). [Original]

    Bürokraten arbeiten langsam, dafür aber gründlich. In vielen Büros ist der Internet- Zugang seit Jahren selbstverständlich. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Finanzverwaltung das elektronische Netz als Einnahmequelle entdeckt. Was herauskommt, wenn sich Finanzbeamte den Alltag in den Unternehmen vorstellen, spottet jeder Beschreibung. In den Augen der oberen Finanzbeamten ist jeder Beschäftigte mit PC und Internet- Anschluss ein potenzieller Steuersünder. Dabei liegt die Verwaltung wohl richtig, wenn sie annimmt, dass Mitarbeiter hin und wieder einmal Aktienkurse im Netz abfragen oder Bahnverbindungen für private Reisen heraussuchen. Die Vorstellung aber, das Internet werde im Büro im Wesentlichen zu privaten Zwecken genutzt, ist absurd.

    Zu diesem Schluss können wohl nur Menschen kommen, die nicht unter allzu großer Arbeitsbelastung leiden. Denn unumstritten ist die Tatsache, dass die Anforderungen in der freien Wirtschaft zunehmen. Da bleibt den meisten Arbeitnehmern einfach keine Zeit, lange im Internet zu surfen. Dass nun von Unternehmen und Arbeitnehmern verlangt wird, Buch über Internet- Verbindungen zu führen, ist ein wahrer Schildbürgerstreich. Es spricht auch den Botschaften der Politiker Hohn, die gern von der Greencard oder der New Economy fabulieren und andererseits den Bürgern mit unsinnigen Steuervorschriften das Leben schwer machen. Finanzminister Eichel wird zu Recht als Reformer gelobt. Wenn aber die Spitze des Ministeriums einen Erlass durchgehen lässt, der vorschreibt, dass Arbeitnehmer Datum, Uhrzeit und Dauer des Internet- Zugangs notieren müssen, lässt dies nur einen Schluss zu: Da wird ein Beschäftigungsprogramm für Finanzbeamte aufgelegt. [Kritik der DAG]


    Telekom sieht Käufer von Hessen-Kabel nicht als Strohmann

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 14. Juli 2000, 11.22 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    DÜSSELDORF. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, hat einen Pressebericht zurück gewiesen, sie habe ihr TV-Kabelnetz in Hessen an einen Strohmann verkauft. Diese Darstellung der "Financial Times Deutschland" bezeichnete ein Konzernsprecher am Freitag als "Unsinn". Die britische Investorengruppe Klesch & Company Ltd, London, habe im März den Zuschlag für 65 % am hessischen Kabel erhalten, weil sie das beste Angebot vorgelegt habe. Die Telekom betrachte Klesch als ihren Ansprechpartner. Informationen der Zeitung zu den hinter Klesch stehenden Anteileignern wollte der Bonner Konzern allerdings nicht kommentieren. (...)


    Chello and Excite set broadband deal

    Europe's Chello merges with Excite outside U.S.

    Aus:
    CBS MarketWatch, 18. Juli 2000, 15.57 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON (FTMarketWatch). European broadband Internet group Chello announced on Tuesday it would merge with Excite@home's non-U.S. operations in a deal estimated to be worth about 5.5 billion euros ($5.1 billion). The deal combines Excite@home's portal and media ventures with Chello's high-speed Internet operations and gives the new venture access to the broadband cable networks of the Dutch-based UPC and its Denver-based U.S. parent UnitedGlobalCom. "This deal creates global scale in the Internet's most dynamic growth area – broadband," said Excite@home Chairman and Chief Executive George Bell.

    "The marriage of our set-top box technology with Chello's exclusive set-top box footprint is a powerful combination," Bell said in a statement. Chello's parent, UPC, has been trying to find a strategic partner to help fund expansion in Europe and Asia. UPC shares rallied as much as 7.5 percent on the news and was up 5.2 percent at 33.32 euros in mid-afternoon trade.

    Cash injection for Chello

    Through the deal, Liberty Media will make a strategic investment of 200 million euros. UPC was forced to delay an IPO of Chello earlier this year as the slump in technology and Internet stocks in April and May spooked potential investors.

    Excite@home and UnitedGlobalCom, which controls UPC, have each agreed to invest 100 million euros in the new venture, which will be called Excite Chello and will be equally owned by Excite@home and UnitedGlobalCom.

    Excite Chello IPO planned

    An initial public offering of Excite Chello shares is planned for later in 2000 or early in 2001, "business and market conditions permitting." Excite@home's shares climbed 15/16 to $20 1/2 in early pre-opening trade on Instinet in New York.

    Excite Chello will operate in 15 countries across 4 continents and will have exclusive rights to deliver broadband Internet services to over 30 million cable homes. It will also have exclusive rights to deliver set-top box services to over 10.5 million cable homes. It will have over 300,000 broadband subscribers and have over 8 million unique portal users per month. Microsoft owns about 8 percent of UPC. [Full company statement]


    „Jetzt kommt Deutschland!“

    Siegmar Mosdorf über Deutschlands Aufholjagd im Internet

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 19. Juli 2000, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN. Auch in Deutschland entwickelt sich das Internet zur Konjunkturlokomotive. Der aktuelle Wirtschaftsbericht der Bundesregierung stellt einen deutlichen Beschäftigungszuwachs und hohe Produktivitätssteigerungen durch die IT-Branche in Aussicht. So sollen bis 2010 in Deutschland 750.000 neue Jobs entstehen. Die WebWelt- Redakteure Christian Buck und Dirk Nolde sprachen mit Siegmar Mosdorf, dem parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, über die Perspektiven der Internet- Ökonomie.

    DIE WELT: Wie würden Sie einen jungen Internet-Unternehmer davon überzeugen, in Deutschland zu bleiben und nicht in die USA zu gehen?

    Mosdorf: Dem würde ich sagen: Jetzt kommt Europa, jetzt kommt Deutschland. Wir kommen in eine neue Phase des Internet, und die hat zwei Elemente. Zum einen geht es jetzt sehr stark um Inhalte. Da haben wir mit unserer großen Verlagskultur in Deutschland sehr viel zu bieten. Das zweite Element ist das mobile Internet der Zukunft, da sind wir in Europa technisch deutlich weiter. Und mit den UMTS-Lizenzen setzen wir einen Standard, der wiederum eine Beschleunigung herbeiführen wird. Es ist wie bei der Tour de France: Wir liegen noch nicht ganz vorne, aber wir lösen uns gerade aus dem Hauptfeld und schließen auf zur Spitze – ganz im Sinne von Jan Ullrich [Ed: der aber nur 2. wurde].

    DIE WELT: Start-ups sind darauf angewiesen, ihre Mitarbeiter teilweise mit Aktienoptionen zu bezahlen, beklagen aber zu hohe Steuersätze. Werden Sie den Firmen entgegenkommen?

    Mosdorf: Wir haben das Thema letzte Woche im Bündnis für Arbeit behandelt – auch deshalb, weil dem Bundeskanzler seit langem an einer Mitarbeiterbeteiligung liegt. Die Sozialpartner haben aber um etwas mehr Zeit gebeten. Es wurde nicht abgelehnt, aber sie sehen noch Beratungsbedarf. Ich selbst bin dafür, dass man die Rahmenbedingungen für Aktienoptionen deutlich verbessert. Da ist zum Beispiel die Frage, wann der beste Zeitpunkt für die Besteuerung ist. Was die Höhe der Steuern betrifft: Wir haben gerade die große Steuerreform gemacht und den Spitzensteuersatz von 53 % aus dem Jahr 1998 auf 42 % bis 2005 und den Eingangssteuersatz von 25,9 auf 15 % verringert. Das hilft auch den Start-ups.

    DIE WELT: Werden sich Arbeitgeber und Gewerkschaften im Bündnis für Arbeit auch bei den Arbeitszeiten verständigen können angesichts der Tatsache, dass die "New Economy", wie es auch im Wirtschaftsbericht steht, in diesem Bereich eine besondere Flexibilität erfordert?

    Mosdorf: Es gibt die Erkenntnis bei beiden Sozialpartnern, dass wir im 21. Jahrhundert nicht mehr starre Erwerbsbiografien haben, sondern mehr Flexibilität brauchen. Und diese Erkenntnis werden wir auch in praktischen Schritten umsetzen. Ich selber glaube, dass wir die Zahl der Selbstständigen deutlich anheben müssen. Wir liegen mit 9,3 % im unteren Drittel der OECD- Volkswirtschaften. Wir brauchen dringend 15 %. Dann entstehen auch ganz neue Arbeitsformen und neue Formen zwischen Start-ups und großen Unternehmen. Man denke an die Telekooperationen, an die Telearbeit. Es gibt bereits erste Betriebsvereinbarungen zwischen Debis und der IG Metall, zwischen der Deutschen Postgewerkschaft und der Telekom – sehr moderne, sehr flexible Verabredungen.

    DIE WELT: Hat es eine sozialdemokratische Regierung nicht besonders schwer, sich hier bei den Gewerkschaften durchzusetzen?

    Mosdorf: Ich glaube, dass die Sozialdemokraten die einzigen sind, die das Vertrauen der Gewerkschaften haben und deshalb nur sie dieses durchsetzen können. Jede andere Regierung würde auf großes Misstrauen stoßen. Deshalb geht es um einen vertrauensvollen Prozess der Partnerschaft und der Möglichkeiten der Nutzung dieser Technologie. Und auch darum, den Souveränitätswünschen der Menschen entgegenzukommen. Deshalb glaube ich, dass wir eine gute Chance haben, die Flexibilisierungsbedürfnisse auch zu realisieren.

    DIE WELT: Manche Start-ups sind mit der Green-Card-Regelung unzufrieden. Ihrer Meinung nach bevorzugt sie die großen Unternehmen, zum Beispiel wegen des hohen Mindestgehalts. Zudem hätten sich die Großen der Branche schon den Löwenanteil der 20.000 IT-Kräfte gesichert.

    Mosdorf: Es ist nicht so, dass da im Vorfeld etwas verteilt worden wäre – selbstverständlich haben auch die kleinen Unternehmen eine Chance. Wir werden uns aber anschauen, ob sich diese Verordnung in der Praxis bewährt, und wir sind nicht stur, wenn es Probleme gibt. Gleichzeitig müssen wir aber auch viel mehr in Hochschulen und Ausbildung investieren und den Anteil der Frauen unter den Informatikstudenten erhöhen. Hier gibt es deutliche Defizite.

    DIE WELT: Manche Jungunternehmer fühlen sich von den alteingesessenen Verbänden nicht mehr repräsentiert. Braucht die Regierung neue Ansprechpartner auf diesem Gebiet?

    Mosdorf: Die Start-ups haben durch die Gründung des Dachverbandes der IT-Branche Bitkom seit Oktober 1999 eine gute Plattform für junge Internet- Unternehmen. Außerdem haben sie spezielle Verbände, wie den Deutschen Multimedia Verband und andere. Ich glaube, es gibt jetzt genug Plattformen. Ich würde keine neue Institutionen schaffen, aber die jungen Firmen müssen sich aktiv einmischen, weil es in der Tat unterschiedliche Erfahrungen und unterschiedliche Interessen gibt zwischen den ganz Großen und den Start-ups. Wo immer die Start-ups Hilfe brauchen, werden wir sie als Bundesregierung selbstverständlich unterstützen.

    DIE WELT: Wäre es dann nicht an der Zeit, bei der Bundesregierung einen zentralen Ansprechpartner für das Thema Internet einzurichten?

    Mosdorf: Der zentrale Ansprechpartner ist das Bundeswirtschaftsministerium. Zudem ist das Internet eine Querschnittstechnologie, die alle Bereiche betrifft. Wir haben sehr viele gemeinsame Bereiche mit dem Justizministerium, dem Innenministerium und dem Finanzministerium. Das Internet ist das dezentralste Medium der Welt. Eine zentrale Antwort darauf wäre die falsche Antwort.

    DIE WELT: Braucht man für ein globales Medium wie das Internet nicht auch einen globalen Rechtsrahmen mit entsprechenden Institutionen?

    Mosdorf: Vor dem Hintergrund, dass wir einen globalen Markt haben, brauchen wir natürlich auch einen globalen Ordnungsrahmen. Es entsteht so etwas wie eine globale Innenpolitik. Ich bin nur dagegen, dass man neue supranationale Organisationen im Stile der UN schafft, weil das das Verfahren eher bürokratisiert und umständlich macht. Ich bin eher dafür, dass man internationale Konventionen und Standards schafft und dass man versucht, mit einer Art "Soft law", das heißt mit vielen Selbstregulierungen der Wirtschaft, mühselige Gesetzgebungsverfahren in 200 Ländern zu vermeiden.

    DIE WELT: Soll die Wirtschaft die Politik als Normen setzende Instanz ablösen?

    Mosdorf: Nein, das sicher nicht. Aber es gilt: Business goes global, und Politics are local. Das ist die Spannung, in der wir uns befinden, und da müssen Brücken gebaut werden. Aber der Primat der Politik bleibt bestehen.

    DIE WELT: Das Internet wird in den neuen Bundesländern weniger genutzt als im Westen. Fürchten Sie einen "Digital Divide" zwischen Ost- und Westdeutschland?

    Mosdorf: Wir müssen da sehr aufpassen – nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen den unterschiedlichen Einkommensgruppen. Es darf nicht so sein, dass nur diejenigen Kinder, deren Eltern ein gutes Einkommen haben, den Zugang zum Internet bekommen. Deshalb sind wir auch dafür, dass mit der Aktion "Schulen ans Netz" bis 2001 alle Schulen dabei sind. Im Moment haben wir in den USA 90 % der Schulen am Netz, in Kanada 70 %, in Holland 50 %. Wir liegen bei 40 %, müssen also noch deutlich aufholen. Denn das wäre das Schlimmste: dass wir eine neue Spaltung bekommen zwischen Usern und Loosern. Denn diejenigen, die diese Medienkompetenz nicht haben, sind abgekoppelt vom ökonomischen Prozess.


    Telekom bereinigt Italien-Geschäft

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 19. Juli 2000, 12.27 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN (n-tv). Die Deutsche Telekom verkauft ihren Anteil an der italienischen Telefongesellschaft Wind. France Télécom und Enel kaufen den Anteil von 24,5 % für 5,4 Milliarden DM. Mit dem Verkauf seien auch alle anhängigen Gerichts- und Schiedsverfahren erledigt, teilte der Bonner Konzern mit.

    Für die Deutsche Telekom wurde die Trennung von Wind angesichts der Ausschreibung der italienischen UMTS- Lizenzen in wenigen Wochen notwendig. Telekom-Chef Ron Sommer hatte vor einigen Wochen klar gemacht, dass er auf jeden Fall einer der UMTS- Betreiber in Italien werden will. An der Seite von Enel und France Télécom war das nicht mehr möglich, seit Sommer mit seinem Fusionsversuch mit der Telecom Italia die beiden Partner verprellte. Bliebe Sommer an Wind beteiligt, wäre ihm eine Beteiligung an der Seite anderer Partner verbaut. Unklar ist derzeit noch, mit wem und in welcher Weise Sommer den Einstieg ins italienische UMTS- Geschäft bewerkstelligen will.

    Unterdessen meldet die "Financial Times", dass die Telekom kurz davor stehe, ein Übernahmeangebot für die US-Mobilfunkgesellschaft VoiceStream zu unterbreiten [Ed: denn der Einkauf einer richtigen US-Telco wie SBC liegt wohl außerhalb der 'Möglichkeiten' eines Ron Sommers, auch hätten wohl nicht nur einige US-Senatoren etwas dagegen]. Sommer hoffe, in der kommenden Woche die Zustimmung des Übernahmekandidaten zu erhalten. [mehr]


    Bis 2002 eine Million Internet-Jobs

    Studie prognostiziert Verdreifachung / Deutschland größter Markt

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 20. Juli 2000, Seite 1 (Erste Seite!).

    FRANKFURT/MAIN. Die Zahl der Arbeitsplätze im deutschen Internet-Sektor wird sich einer Umfrage zufolge von zuletzt 318.000 auf bis zu eine Million im Jahr 2002 verdreifachen. Diese Einschätzung hätten 160 Entscheidungsträger wie Geschäftsführer, Regierungsvertreter und Branchenexperten in 8 Ländern sowie Institutionen und Unternehmen geäußert, berichtete die Unternehmensberatung Andersen Consulting gestern in Frankfurt am Main.

    Bis zum Jahr 2002 würden die Umsätze von 96,3 Milliarden auf rund 412 Milliarden Mark steigen. Das Internet werde mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten. Bereits jetzt weise die Zahl der offenen Internet-Stellen in Online- Jobbörsen auf starkes Wachstum hin. Sie hat sich seit Januar verdoppelt.

    Als Internet-Arbeitsplätze gelten dabei Stellen bei IT-Infrastrukturanbietern, Telekom- Unternehmen, Internet-Service- Providern [ISP], Internet- Softwarefirmen und bei Anbietern von E-Commerce und Internet- Inhalten. Laut Andersen Consulting ist die deutsche Internet- Wirtschaft mit einem Umsatz von 96,3 Milliarden Mark die größte in Europa.


    Telekom vor Übernahme von VoiceStream

    Aus:
    Yahoo-News, 20. Juli 2000, 13.07 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN. Offiziell hüllt sich die Telekom in Schweigen – kein Kommentar, alles nur Gerüchte, lautet das tägliche Bulletin aus der Bonner Konzernzentrale. Doch inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass Vorstandschef Ron Sommer ein Übernahmeziel in den USA fest ins Visier genommen hat: Den Mobilfunkbetreiber VoiceStream. In Presseberichten war das Unternehmen vor wenigen Wochen als ein möglicher Kaufkandidat erstmals genannt worden.

    Jetzt soll Sommer nach einem Bericht des "Wall Street Journal" rund 53 Milliarden US-Dollar (112 Mrd DM) für VoiceStream geboten haben. Das Unternehmen ist für die Telekom unter anderem auch deswegen interessant, weil es anders als die amerikanische Konkurrenz mit dem in Europa verbreiteten Mobilfunkstandard GSM arbeitet. Hierdurch lassen sich bei einer Übernahme mehr Synergien erzielen. Doch auch diesmal könnte der Telekom-Chef am Ende scheitern. Denn an einem Einstieg bei den Amerikanern scheint auch ein ganz Großer der Branche interessiert zu sein, der auf dem internationalen Parkett zunehmend aktiver wird: Die NTT DoCoMo, die Mobilfunktochter des japanischen Telekom-Riesen. Unlängst hatte das Unternehmen ein Aktienpakt von 15 % an dem niederländischen Telekom-Konzern KPN erworben. Wer im Preispoker um VoiceStream die besseren Karten hat, dürfte den Übernahmekampf gewinnen.

    Angeblich wollte sich Sommer vom Telekom-Aufsichtsrat bereits gestern die Genehmigung für die Akquisition holen. Das Thema soll offiziell aber erst gar nicht behandelt worden sein – auch dazu schweigt der Bonner Konzern. Wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen, spekulierte heute die "Financial Times Deutschland", könnte der Deal zwischen Telekom und VoiceStream doch noch platzen. "Die Zeit läuft der Telekom langsam davon", sagt Holger Grawe, Telekom-Analyst der WestLB Panmure. Doch er ist überzeugt, dass Vorstandschef Sommer in Kürze mit einer Übernahme Vollzug meldet. Auf VoiceStream hatten die Düsseldorfer Experten bereits gesetzt, als noch keiner den Mobilfunkkonzern auf seiner Rechnung hatte. Langfristig werde die Telekom in den USA das gleiche Portfolio aufbauen wie in Europa, meint Grawe. VoiceStream wäre das Standbein im Mobilfunk. Die drei anderen Säulen der Telekom sind Netzzugänge, Internet/Online sowie das Systemgeschäft. Cable & Wireless mit seinem Internet-Geschäft und einem starken Internet-Backbone-Netz in den USA hält die WestLB Panmure nach wie vor für einen guten Zukauf.

    Unterdessen kommen die Übernahmepreise, die für VoiceStream genannt werden, bei Analysten wie auch an der Börse nicht gut an: So fiel die Telekom-Aktie bis heute Mittag um mehr als 4 % auf 57,85 Euro. "Der Preis für VoiceStream erscheint mir sehr hoch", meint Jörg Natrop von der Düsseldorfer WGZ-Bank stellvertretend für viele. Bei der genannten Kaufofferte würde die Telekom pro Kunde 14.300 Dollar auf den Tisch blättern, auf der Basis von geplanten 3,7 Millionen Kunden bis Ende 2000. Vor knapp einem Jahr hatte die Telekom beim Erwerb der britischen Mobilfunkfirma One2One gerade ein Drittel dieses Preises gezahlt. Auch wenn man die Märkte in Europa und USA unterschiedlich bewerten muss, sind die Preise in der Branche inzwischen dramatisch gestiegen. Denn die Übernahmekandidaten sind knapper geworden. Natrop: "Sommer steht unter Zugzwang, viele Möglichkeiten gibt es nicht mehr."

    20.7.2000 (t-off). Und aus den USA war heute von einem wirklich technikkompetenten Marktbeobachtern zu hören: "Diese Deutsche Telekom, die in Germany noch nicht einmal die wegweisende ADSL- Technik richtig [Ed: always-on] einzusetzen weiß, soll doch in 'good old Europe' bleiben. Wir brauchen keine Telco, die sich nicht mit dem Stand der Technik auskennt und dann noch mehrheitlich im Staatsbesitz ist." [mehr]


    US-Behörde signalisiert Bedenken gegen US-Kaufpläne der Telekom

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 21. Juli 2000, 16.56 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    NEW YORK. Die für Telekommunikation zuständige US-Aufsichtsbehörde FCC hat Bedenken gegen die Übernahme VoiceStream durch die Deutsche Telekom signalisiert. Weil die Deutsche Telekom weiterhin von der deutschen Bundesregierung kontrolliert werde, seien ihre Ambitionen zum Kauf des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream aus Gründen des freien Wettbewerbes und der nationalen Sicherheit problematisch, erklärte FCC-Chef William Kennard laut "New York Times" (Freitagsausgabe). Eine Übernahme müsse eingehend geprüft werden, bevor sie genehmigt werden könne. Kennard äußerte sich in einem Schreiben an 30 US-Senatoren, die verhindern wollen, dass die Deutsche Telekom ein Unternehmen aus dem US-Telekommunikationsbereich übernimmt.

    Im Prinzip ist in den USA die Ausstellung von Telekommunikationslizenzen an Firmen verboten, die zu mehr als 25 % in der Hand ausländischer Regierungen sind. Die FCC kann jedoch eine Ausnahmegenehmigung erteilen, wenn ihr dies im öffentlichen Interesse erscheint. Der demokratische Senator Ernest Hollings hat einen Gesetzentwurf eingebracht, welcher der Behörde den Spielraum für Ausnahmen nehmen würde. Die Deutsche Telekom gehört direkt und über die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) noch zu rund 58 % dem Bund [Ed: womit die Telekom derzeit wohl chancenlos sein dürfte, eine erstklassige US-Telco kaufen zu können. Oder reicht ihre allgegenwärtige Lobby bis nach Washington?].

    Privatisiert die Deutsche Telekom

    23.7.2000 (wsj/t-off). Und das Wall Street Journal kommentiert zum US-Deal der Telekom u. a.: „Die tatsächlichen Bedenken der amerikanischen Regulierungsbehörde FCC stützen sich gar nicht so sehr darauf, daß VoiceStream, Sprint oder andere in die Hände ausländischer Unternehmen fallen. Immerhin hat VoiceStream bereits die Einwilligung der FCC für eine 49-prozentige Auslandsbeteiligung. Das Problem ist vielmehr die 58-prozentige Staatsbeteiligung bei der Deutschen Telekom. Bislang haben wir über Äußerungen von US-Senatoren gespottet, daß wegen der nationalen Sicherheit der Widerstand gegen den Verkauf eines US-Telekommunikationskonzerns an einen Nato-Alliierten gerechtfertigt ist.

    Die Deutschen müssen jedoch endlich die Privatisierung der Telekom zu Ende bringen, wenn sie den scharfen Krallen der US-Regulierungsbehörde FCC entgehen wollen. Es gibt aber noch weitere gute Gründe für die Privatisierung der Deutschen Telekom. Dem deutschen Telekom-Riesen würden mehr Mittel für weltweite Übernahmen zur Verfügung stehen. Davon würde wiederum der deutsche Staat profitieren, indem ihm einige Milliarden DM zusätzlich zukämen, wodurch weitere Steuersenkungen zu verwirklichen wären.

    Die Tatsache der hohen Staatsbeteiligung an der Deutsche Telekom hat jedoch nunmehr im gegenerischen US-Lager eine erstaunliche Anzahl an Kontrahenten vereint. Diese entwickeln sich langsam zu einer 'Single Issue'- Partei. Und wie alle politischen Parteien in Amerika, verfügt auch diese über eine ausreichende finanzielle Rückendeckung und eine geschickte Öffentlichkeitsarbeit. Die Deutsche Telekom sollte das im Auge behalten. Dieser Gegner läßt sich nicht so einfach wie eine antiquierte Telefonanlage auswechseln.“

    [Interview mit Telekom-Chef Ron Sommer]   [Telekom kauft VoiceStream]


    Telekom im Inkasso-Streit erneut vor Gericht unterlegen

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 21. Juli 2000, 18.11 + 18.21 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    MÜNSTER. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, ist erneut vor Gericht mit der Absicht gescheitert, die Rechnungen für Call-by-Call-Anbieter künftig nur noch auszustellen, die Beträge aber nicht mehr einzuziehen. Das Oberverwaltungsgericht Münster verwarf heute eine Beschwerde der Telekom gegen ein entsprechendes erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichtes Köln in einem Eilverfahren. Diese Anordnung gilt bis zur Klärung im ebenfalls im März begonnenen Hauptverfahren. Die Telekom hatte gegen eine Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post geklagt, ab 1. Januar 2001 eine neue Inkasso- Regelung einzuführen.

    Der Regulierer hatte im Februar angeordnet, dass die Telekom künftig zwar nicht mehr säumige Kunden mahnen, Außenstände beitreiben und Reklamationen bearbeiten muss. Diese Aufgaben müssen fortan die Wettbewerber übernehmen. Jedoch soll der Bonner Konzern weiterhin für Telefonate im offenen Call-by-Call die Rechnungen ausstellen sowie die Gebühren einziehen und an die Wettbewerber überweisen. Eng damit verzahnt ist die Aufforderung des Regulierers, den privaten Anbietern ein neues Vertragsmodell zu unterbreiten. Eigentlich hätte die Telekom dies bis Ende Juni tun müssen, doch war die Frist wegen der offenen Verfahren ausgedehnt worden.

    Ein Telekom-Sprecher sagte, nun werde das Unternehmen am Montag seine Angebote auf den Weg bringen. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), in dem 54 Telekom- Konkurrenten organisiert sind, begrüßte die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster. Es habe eine klare Entscheidung zugunsten der Verbraucher getroffen, dem zeitaufwendige Mehrfach- Überweisungen und zusätzliche Bankgebühren erspart blieben. Es sei zu hoffen, dass die Telekom mit ihrem neuen Preisangebot nun ebenfalls den Interessen der Telefonkunden Rechnung trage.


    Kirch plant großen Internet-Auftritt

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 21. Juli 2000, 18.38 Uhr (Medien). [Original]

    FRANKFURT/MAIN – 21. Juli. Die Kirch-Gruppe will nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstagausgabe) für einen groß angelegten Internet-Auftritt in den nächsten Jahren bis zu 500 Millionen DM ausgeben. Die von der Kirch Media KGaA für 750 Milliarden DM pro Jahr gekauften Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga und die Rechte der Kirch PayTV KGaA an der Champions League nähmen in den Plänen eine zentrale Rolle ein, schreibt das Blatt. Ein Sprecher von Kirch wollte den Bericht nicht kommentieren. Er verwies auf eine Pressekonferenz der neu gegründeten Kirch New Media KGaA am kommenden Dienstag (25. Juli) in München, die dort ihre Strategie vorstellen will.

    Kirch hatte dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausdrücklich auch die Übertragungsrechte an der Bundesliga über das Internet abgekauft. Dem Zeitungsbericht zufolge liegen 50 Prozent der Anteile an der Internet-Gesellschaft bei KirchPayTV mit ihrer Abonnement-TV-Plattform "Premiere". Die anderen Fernsehsender der Gruppe, ProSieben, Sat.1, Kabel 1, N24 und der Sportsender DSF, sollen Anteile an der Firma halten. Sie sollen auch Werbezeiten für das Internet-Portal zur Verfügung stellen. ProSieben hatte bereits im Frühjahr Interesse an einem Anteil an Kirch New Media bekundet. Nach früheren Angaben will Kirch in der Firma die bisher eigenständigen Online-Angebote Sport 1, Sat.1 Online und den Web-Auftritt von ProSieben bündeln.

    [SPIEGEL: Leo Kirch kontrolliert den mächtigsten TV-Konzern Deutschlands]


    G8-Staaten verabschieden Internet-Charta

    Aus:
    Yahoo-News, 22. Juli 2000, 14.12 Uhr (Internet-Politik). [Original]

    OKINAWA. Die sieben führenden Industriestaaten und Russland (G8) wollen möglichst vielen Menschen in den Entwicklungsländern einen Zugang zum Internet ermöglichen. In einer beim G8-Gipfel im japanischen Okinawa verabschiedeten Charta hieß es heute, die neuen Informationstechnologien (IT) könnten zum Motor für Wachstum und Wohlstand werden. Kritiker nannten die Charta dagegen einen heuchlerischen Vorwand der Industrieländer, um ihre IT-Industrien zu subventionieren. Die G8-Staats- und Regierungschefs erklärten ihre Absicht, die Entschuldung der ärmsten Entwicklungsländer voranzutreiben.

    Die G8-Staaten kündigten in ihrer Charta die Bildung einer Arbeitsgruppe mit dem Namen "Dot Force" an. Diese solle besonders den Entwicklungsländern bei der Schaffung der notwendigen Infrastruktur helfen, hieß es. Jeder solle überall in der Lage sein, am Nutzen der Informationsgesellschaft teilzuhaben. Es sei eine Aufgabe der internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder der Internationalen Finanzinstitutionen, dabei zu helfen.

    Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye zufolge, es sei notwendig, nationale und internationale Ungleichgewichte bei der Nutzung neuer Techniken auszuräumen. Ziel sei es, der "digitalen Kluft" zwischen den Ländern entgegenzutreten. Japan kündigte an, in den kommenden fünf Jahren für 15 Milliarden Dollar (rund 31 Milliarden Mark) IT-Experten in Entwicklungsländern auszubilden. Derzeit liegen weltweit 90 % aller Internet-Anschlüsse in Industrieländern, die 16 % der Weltbevölkerung stellen.

    Demonstranten zündeten aus Protest gegen die Charta am Strand von Okinawa einen Laptop an. Eine britische Sprecherin des weitweiten Bundes von Hilfsorganisationen Jubilee 2000 sagte, hungrige Arme könnten keine Computer-Kuchen essen. Es müsse zuerst von den lebensnotwendigen Dingen wie Nahrung, Häusern und Strom gesprochen werden. Die G8-Staaten würden dem profitabelsten Bereich ihrer Wirtschaft helfen statt den ärmsten Menschen der Welt. Ein Sprecher der Anti-Armuts-Gruppe OXFAM sagte, den weltweit 880 Millionen Analphabeten nütze die Charta wenig.


    Internet-Zugang über das TV-Gerät uninteressant

    Aus:
    Yahoo-News, 23. Juli 2000, 11.06 Uhr (HighTech). [Original]

    XXX (tecChannel.de/jma). Die deutschen Konsumenten haben gegenwärtig nur sehr geringes Interesse am Internet-Zugang über den Fernseher. Wie das IT-Fachhandelsmagazin "ComputerPartner" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, geht der Verkauf von Internet- Zugangsgeräten, so genannten Web- Boxen, nur sehr schleppend voran. Das ergab eine Recherche der Zeitschrift bei Media Märkten und Kaufhof- Filialen, die die Produkte führender Web-Boxen- Hersteller anbieten, zu denen Philips, Loewe, die Metabox AG oder Grundig gehören. Einstimmiges Resultat: Die Web-Boxen lagern wie Blei in den Regalen [Ed: was zu erwarten war].

    Wie ComputerPartner weiter berichtet, bevorzugen Konsumenten im allgemeinen andere Zugangswege ins Internet. Neben klassischen PCs seien es WAP-Handys, Organizer und Web-fähige Telefone. Der Fernseher wird laut der Zeitschrift eher als Medium für den passiven Konsum wahrgenommen. Die Zurückhaltung der Verbraucher sei zum einen durch die hohen Anschaffungspreise für die Web-Box, die etwa 400 Mark kostet, begründet. Zum anderen werde neben dem Anschluss an das Gerät noch eine Verbindung an das Telefonnetz benötigt, um die TV-Web- Konvergenz wirklich nutzen zu können, berichtet die Zeitschrift. Hinzu komme, dass in den meisten Haushalten die Telefonbuchse nicht in der Nähe des Fernsehers lokalisiert sei und daher die Kabel quer durch die Wohnung verlegt werden müssten [Ed: auch ist das mit den Verbindungskabeln und den Steckern nicht so ganz trivial].

    Damit wird laut ComputerPartner das im TV-Kabel steckende Potential weiterhin nicht genutzt. Denn über die bisher brachliegende Infrastruktur lasse sich ein Zigfaches an ISDN- Bandbreite übertragen. Das dazu benötigte Kabelmodem aber werde heutzutage fast ausschließlich über den Computer benutzt. Daher scheiden laut dem Bericht der Zeitschrift die Nicht-PC- Besitzer als Zielgruppe vollkommen aus.


    Telekom streitet mit ARD und ZDF um Kabelgebühren

    Aus:
    Yahoo-News, 23. Juli 2000, 16.01 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    MÜNCHEN. Die Fernsehsender ARD und ZDF wollen einem Zeitungsbericht zufolge vom Bundeskartellamt prüfen lassen, ob die Deutsche Telekom ihnen Geld für die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen über das Telekom-Kabelnetz berechnen darf. Eine Beschwerde sei beschlossene Sache und werde in dieser Woche von ARD und ZDF beim Bundeskartellamt eingereicht, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Sonntag vorab ohne die Nennung von Quellen. Die ARD werfe der Telekom dabei vor, ihre Marktmacht zu mißbrauchen. Die öffentlich- rechtlichen Sender könnten bislang einen Teil ihrer mehr als 15 Fernsehprogramme kostenlos im Telekom- Kabelnetz vertreiben. Die Telekom wolle dies aber in einem derzeit angestrebten Musterverfahren ändern.

    Die Telekom habe der ARD ein Musterverfahren vor dem Landgericht Potsdam angekündigt, berichtete die Zeitung weiter. Mit dem Verfahren solle erreicht werden, dass der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) für die Ausstrahlung seiner dritten Programme in Berlin und Brandenburg künftig etwa eine Million DM jährlich zahle. Bislang sei die Verbreitung kostenfrei. Hochgerechnet auf alle ARD- und ZDF- Programme ergäbe sich dabei ein größerer Millionenbetrag an einnahmen für die Telekom, hieß es in dem Bericht.

    ARD und ZDF würden nun Beschwerde vor dem Bundeskartellamt führen, weil sie der Ansicht seien, die Telekom als größter Kabelfernsehbetreiber in Deutschland diktiere den Sendern unzulässige Konditionen, berichtete die Zeitung. Die Telekom habe sich bei ihrer Forderung darauf berufen, dass die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post fordere, dass die Telekom die privaten und öffentlich- rechtlichen Programme gleich behandele. Die Privatsender müßten bisher für ihre Kabelausstrahlung generell bezahlen. Die ARD wolle nun mit Hilfe des Kartellamtes erreichen, dass die TV-Sender nach Möglichkeit gar nicht mehr zur Kasse gebeten werden.

    Die Marktmacht zeige sich nach ARD-Angaben am Diktat der Telekom, nur dann Fernsehprogramme per Kabel zuzulassen, wenn die Sender zuvor auf ihren Anspruch auf Urheberrecht verzichten würden, hieß es weiter. In anderen Ländern wie etwa den USA sei es aber üblich, dass die Sender für ihre Übertragungen von den Kabelunternehmen noch Geld erhielten. Dadurch würden die Ansprüche auf das Urherberrecht abgegolten. Letztlich wolle die ARD mit ihrer Eingabe erreichen, dass das Kabelsystem in Deutschland geändert und ähnlich wie in den USA geregelt werde, hieß es in dem Bericht. [Doppel-Verdiener]


    Untersuchung: WAP ist ein Flop

    Aus:
    Yahoo-News, 24. Juli 2000, 00.05 Uhr (HighTech). [Original]

    BREMERHAVEN (iBusiness). Der Bremerhavener Informatikprofessor und iBusiness-Autor Edgar Einemann ('Internet-Cities') hat den Stand der WAP- Nutzungsmöglichkeiten untersucht und zahlreiche WAP-Seiten getestet. Herausgekommen ist eine Momentaufnahme, die unter dem Titel "WAP-Flop" auf den Punkt gebracht werden kann.

    Die inhaltliche Qualität der WAP-Seiten wurde unter mehreren Gesichtspunkten analysiert. Im Zentrum stand die Frage nach dem Informationsgehalt in Breite und Tiefe. Der zweite Punkt war die Frage nach der Interaktivität: Ist die Durchführung einer Aktion (z. B. Buchung) möglich oder kann diese zumindest vorbereitet werden (Anruf, Mail)? "Die Praxis zeigt, dass die automatisierte Auslösung eines Anrufs die wirkliche Link- Funktion von WAP ist, die dem Handy als Kommunikationsinstrument angemessen ist", beschreibt Prof. Dr. Einemann seine Untersuchungsergebnisse. Differenzierte Angaben seien häufig mit zu viel unbequemem Eingabe-Aufwand verbunden. "So wird man Zimmer- Kategorien oder Reservierungszeiten in Restaurants doch letztlich in zwischenmenschlicher Telefon- Kommunikation aushandeln und nicht per mehrfachem Notenwechsel über E-Mail organisieren."

    Wichtig waren für Einemann auch Fragen der Navigation und des Informationsgehaltes: Gibt es Probleme beim Erreichen der Seite, ist ein Rücksprung innerhalb der Seite möglich, läuft die Arbeit ohne ein Festfahren oder Abstürze? Gibt es eine Datumsangabe und eine Urheber- Angabe? Alle Einstufungen wurden in ein Punkte-System umgerechnet. Ergebnis des Testes: Weder Städte und Gemeinden noch Firmen und Privatpersonen haben in nennenswertem Umfang ein WAP-Angebot aufgebaut.

    "Das Ergebnis meiner Untersuchung bezieht sich ausschließlich auf den momentanen Stand dieser Technologie und Anwendung. Die Grundidee, das mobile Individuum in das weltweite Netz einzubeziehen, hat Charme und Zukunft", sagt Prof. Dr. Edgar Einemann zu seiner jüngsten Untersuchung. Eher unwahrscheinlich sei, dass die heutigen Endgeräte, Übertragungstechnologien und eben auch WAP dabei eine Schlüsselrolle spielen. "Wahrscheinlich wird sich der mobile Internet-Nutzer in fünf Jahren gar nicht an das WAP des Jahres 2000 erinnern", meint der Bremerhavener Informatikprofessor. [Consumers don't want wireless Web – yet]


    Deutsche Telekom kauft VoiceStream

    Aus: ARD-Teletext, 24. Juli 2000, 16.15 Uhr, Tafel 703, Rubrik Unternehmensmeldungen.

    VoiceStream Wireless
    BELLEVUE (t-off). Durch den Erwerb entsteht der erste transatlantische Mobilfunkanbieter. VoiceStream Wireless Corp. mit Sitz in Bellevue im US-Bundesstaat Washington ist bislang ein unabhängiger Mobilfunkanbieter mit 8.200 Beschäftigten. Im Gegensatz zur Konkurrenz arbeitet das mit 5 Mrd. $ verschuldete Unternehmen mit der auch in Europa üblichen GSM- Norm – allerdings im 1,9-GHz-Band. Am Ende des ersten Quartals 2000 hatte Voice- Stream rund 2,29 Mio. Kunden. Anfang des Jahres fusionierte das 1994 gegründete Unternehmen mit Omnipoint und Aerial Communications. Die Gesellschaft besitzt eine Lizenz in 23 der 25 größten US- Bundesstaaten mit 220 Millionen Einwohnern. Dennoch hat VoiceStream bisher keinen Gewinn gemacht. Der aktuelle Verlust beträgt rund 0,5 Mrd. $.
    BONN. Die Deutsche Telekom hat das amerikanische Mobilfunkunternehmen
    VoiceStream für 50,7 Milliarden Dollar [rund 106 Mrd. DM] gekauft. Das teilte das Unternehmen heute in Bonn mit. Bezahlt werde mit eigenen Aktien und in bar. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen hätten die Transaktion einstimmig genehmigt, berichtete das Wall Street Journal. Für eine VoiceStream- Aktie soll es 3,2 T-Aktien plus 30 Dollar in bar geben. Spekulationen über die Fusion waren an den Börsen zuletzt mit massiven Kursverlusten quittiert worden [Ed: denn viele Analysten halten den Kaufpreis für zu hoch]. Die Übernahme muss noch durch die Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

    [28.06.2000: Will Deutsche Telekom move in?]
    [04.07.2000: Telekom darf nichts kaufen]
    [20.07.2000: Telekom vor Übernahme von VoiceStream]
    [21.07.2000: US-Behörde signalisiert Bedenken gegen US-Kaufpläne der Telekom]
    [23.07.2000: Privatisiert die Deutsche Telekom]
    [24.07.2000: Interview mit Ron Sommer]
    [24.07.2000: Analysten: Telekom kauft zu teuer ein]
    [24.07.2000: Sommer: VoiceStream "nicht besonders preiswert"]
    [24.07.2000: US-Blockade: EU droht Konsequenzen an]

    Rons t-eure Spielwiese

    25.7.2000 (t-off). Mit dem Kauf von VoiceStream – der Nummer 5 unter den amerikanischen Mobiltelefon- Anbietern – wird man kein Global Player. Dennoch glaubt Telekom-Chef Ron Sommer, mit einem Kaufpreis von rund 46.000 DM pro VoiceStream-Kunde einen großen Wurf gelandet zu haben. Jedenfalls will er es so dem Publikum verkaufen. Und die Claqueure beteiligen sich bereits beim Schönreden: Großes Wachstumspotential, digitales Netz nach der GSM-Norm, mobiles Internet, usw... Nein, es ist nur eine Verlegenheitslösung, um endlich einen Erfolg vorzuweisen. Denn die Telekom war zuletzt nur noch durch verpaßte Übernahmen aufgefallen.

    Die Kandidaten erster Wahl wie SBC, Global Crossing, Qwest, US West oder auch Sprint, gingen dem Rosa-Riesen durch die Lappen oder sind inzwischen unbezahlbar geworden. Deshalb mußte jetzt die fünfte Liga herhalten. Will die Telekom aber am Weltmarkt bestehen, muß sie nun alle Energien bündeln und eine richtige Telco in den USA kaufen. Und zwar eine, die über ein Festnetz mit großem Kundenbestand, ausreichende Kabelkapazitäten und ein solides Internet-Angebot verfügt. So wäre es für die Telekom nicht schlecht, wenn der VoiceStream- Deal doch noch platzt. Dann würden Kurse und Player-Chancen wieder steigen. Rons letzte Spiel-Chance — bevor dann BigT von WorldCom & Co – oder ist es doch die nach Europa drängende SBC – geschluckt werden wird („Oh Sprint,...“).


    Telekom-Partner Ben ersteigert für 870 Mio Gulden UMTS-Lizenz in Holland

    [Ed: Noch ein Strohmann?]

    Aus: Yahoo-Finanzen, 24. Juli 2000, 16.37 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    DEN HAAG. Das mit der Deutschen Telekom verbündete Ben- Konsortium hat für 870,4 Mio. USD [Ed: es sind holländische Gulden (NLG)] eine UMTS- Lizenz in den Niederlanden ersteigert. Dies teilten die Unternehmen heute mit. Zu den weiteren Gewinnern gehörten die France Télécom-Tochter Dutchtone für 960 Mio. NLG, der holländische Konzern KPN für 1,567 Mrd. NLG und die BT-Tochter Telfort für 945 Mio. NLG.

    Versatel zog sich aus der Versteigerung zurück. Die Vodafone-Tochter gehört dem Vernehmen nach auch zu den Gewinnern, hat aber bisher jede Stellungnahme abgelehnt. Eine Pressekonferenz durch das zuständige Transportministerium ist für 16.30 Uhr angekündigt. [mehr]




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      Zum Teil 76

    © 2000-2009  – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 27.12.2009 15.58 Uhr