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OFTEL takes new steps to boost high-speed Internet
[Ed: auch Deutschland benötigt dringend ein Großhandelsmodell für die Vermarktung von DSL aber die SPD dreht gerade die Uhr zurück]
Aus: Telecom Click, 5. Dezember 2000, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON Dec 5. UK telecoms regulator OFTEL took fresh steps on Tuesday to encourage competition for high-speed Internet services, ordering British Telecommunications Plc [BT] to provide a new wholesale service to two of its rivals. The regulator said it was intervening at the request of Thus and Energis , which had complained after failing to strike a deal to buy wholesale Digital Subscriber Line (DSL) services from BT. DSL coverts copper telephone wires into high-speed Internet connections.
Oftel's proposed order will allow the rivals to offer DSL to their customers by purchasing connections from BT in addition to installing their own equipment in BT's local exchanges. The latter option, being made available under the process known as unbundling of the local loop, has been delayed by wrangling between BT, its rivals and the regulator. "I want operators to have a range of options for providing services including using BT's services, unbundled local loops or using their own and BT's network," said Oftel Director General David Edmonds in a statement.
Oftel's proposal will allow the rivals to connect their networks to BT's DSL multiplexers inside exchanges. "BT's current wholesale DSL service is an end-to-end product which does not enable network operators to use their own network infrastructure," the statement said. "Oftel's proposals give operators another option to provide new high-speed services to their customers in competition with BT."
The move follows requests to Oftel from Energis on September 25 and from Thus on October 13. The proposed order will give BT one month to conclude negotiations with the two companies, with the interconnection arrangement available three months from the date of the order. Oftel set January 3 as a deadline for comment on the proposals.
Last month, Oftel upheld complaints that BT was making unreasonable demands of rivals who want to house high-speed Internet equipment in its local exchanges. In a victory for operators that say BT has been deliberately obstructing them, Oftel proposed a system for challenging BT's claims and making it pay compensation for poor service.
Claiming a shortage of space is one tactic BT's rivals say the company used to delay unbundling the local loop or "last mile" of cable to subscribers, which would allow them to offer broadband Internet services using DSL technology.
UK telecoms shares were stronger across the board in early London dealings as technology and communications-related stocks took comfort from a relatively steady overnight performance on the benchmark U.S. Nasdaq. Thus was up 4.7 percent at 66 pence by 0900 GMT, while Energis gained 2.2 percent to 498p. BT added 2.2 percent to 640 pence.
Union und Verbände warnen vor Aufweichung der Telekom-Regulierung
Aus: Yahoo-News, 5. Dezember 2000, 18.33 Uhr (Politik). [Original]BERLIN. Wirtschaftsverbände und CDU/CSU haben vor einem Kurswechsel in der Regulierungspolitik bei Telekommunikation und Post gewarnt. Mit den jüngsten Vorstellungen aus der SPD-Fraktion würden verbraucherfreundliche Entwicklungen auf dem Telefonmarkt gestoppt und die Kunden müssten in Form von höheren Telefongebühren die Zeche zahlen, sagte der Vorsitzende des Beirates der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Elmar Müller (CDU), heute in Berlin.
Zugleich gerieten die bei den neuen Telefonfirmen geschaffenen über 150.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Noch vor der Wahl des neuen Präsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post müsse die Bundesregierung eine klare Aussage darüber treffen, wie die künftige Regulierungspraxis aussehen wird, forderte Müller.
Auslöser für die Kritik war ein Papier des Vorsitzenden des Bundestags- Unterausschusses für Telekommunikation und Post, Klaus Barthel (SPD). Darin werden Akzentverschiebungen in der Regulierungspolitik gefordert. Nach den Erfolgen bei der Schaffung von Wettbewerb durch die Regulierungsbehörde müsse nun den Marktveränderungen seit Ende des Monopols der Deutschen Telekom Anfang 1998 Rechnung getragen werden.
Die Telekom werde zur Zeit über Gebühr belastet, meinte der SPD- Politiker. "Wir wollen Kontinuität für Bewährtes, Berechenbarkeit für die Marktteilnehmer in einer sensiblen Branche und Verbesserungen dort, wo sich berechtigte Kritik angesammelt hat", heißt es in dem Thesenpapier. Die personellen Veränderungen an der Spitze der Regulierungsbehörde hätten mit dieser Diskussion nichts zu tun.
Der bisherige Präsident Klaus-Dieter Scheurle hatte vor gut einer Woche angekündigt, zum 1. Januar 2001 sein Amt als oberster Aufseher über die deutschen Telekommunikations- und Postmärkte niederzulegen und in die Privatwirtschaft zu wechseln. Über sein Ausscheiden war seit längerem spekuliert worden. Es stehe im Zusammenhang mit wachsenden Konflikten mit der Bundesregierung über die Regulierungspolitik, hieß es. Über die Nachfolge des 46-jährigen Juristen soll am 15. Januar in Berlin entschieden werden.
Barthel greife in einem Rundumschlag alle zentralen Forderungen auf, mit denen die Telekom seit Monaten versuche, bei politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit Stimmung gegen den Wettbewerb zu machen, kritisierte der Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwegdiensten, Jürgen Grützner. "Mit der von der SPD geforderten Marktabgrenzung würde das Wettbewerbsrecht geradezu auf den Kopf gestellt und der Telekom ein Freibrief ausgestellt, genau dort Preisdumping zu machen, wo der Wettbewerb gerade Fuß fasst", argumentierte Grützner.
Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) warnte ebenfalls vor einer Aufweichung des Regulierungskurses. Die hinter den SPD- Vorstellungen stehende Auffassung, es gäbe schon ausreichenden Wettbewerb, sei aus Sicht der Wirtschaft und der Verbraucher falsch. Nicht nachvollziehbar sei auch das Argument, die bisherige Regulierung habe Investitionen blockiert. Richtig sei vielmehr, dass Wettbewerber immer noch auf Hemmnisse stießen, die den Marktzutritt erschwerten. Ohne die bisherigen mutigen Regulierungsentscheidungen stünden sie heute noch schlechter da.
[VATM-Pressemitteilung vom 5.12.2000]
[SPIEGEL Online am 5.12.2000: EU einigt sich auf Öffnung der Ortsnetze]
Telekom weist Presse-Bericht über Wegfall von Flatrate zurück
Aus: Yahoo-Finanzen, 6. Dezember 2000, 15.59 Uhr (Internet). [Original]BONN. Ein Sprecher der Deutsche Telekom hat einen Pressebericht zurückgewiesen, dass der Telekommunikationsanbeiter seine Internet- Surfpauschale T-Online flat von 79 DM für Neukunden aus dem Programm nehmen werde.
Dies schreibt die WirtschaftsWoche in einer Vorabmeldung ihrer Donnerstagsausgabe [7.12.2000]. Das Wirtschaftsmagazins beruft sich dabei auf Informationen aus der Konzernzentrale und der Internet-Tochter T-Online . Dabei stehe vor allem die Offerte für den Online-Zugriff mit Modem oder ISDN zur Disposition.
Die Deutsche Telekom konsolidiert sich
Kompromissvorschlag zur Flatrate
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 8. Dezember 2000, Seite 24 (Wirtschaft). [Original]WIEN (hop). Nach einer Phase großer Zukäufe will sich die Deutsche Telekom AG jetzt darauf konzentrieren, diese in den Konzern zu integrieren. In den vergangenen 18 Monaten hat die Telekom knapp 100 Milliarden Euro in den Ausbau ihres Auslandsgeschäfts investiert. Der Löwenanteil der Investitionen falle dabei zwar auf den Erwerb der US-Mobilfunkunternehmen VoiceStream und PowerTel, sagte Telekom-Chef Ron Sommer in Wien. Rund 7,2 Milliarden Euro flossen jedoch auch nach Mittel- und Osteuropa, wo die Telekom bereits in 8 Ländern vertreten ist, und nach Österreich. Gerade für Osteuropa erwartet Sommer ein starkes Wirtschaftswachstum und sieht die Telekom dort gut positioniert, um von diesem Aufschwung profitieren zu können.
Für die Zukunft stellte Sommer weitere Expansionsschritte in Aussicht. "Der Prozess geht noch Jahre weiter, bis wir ein wirklich globales Unternehmen sind." Zur umstrittenen UMTS- Strategie in Europa sagte er: "Der Verzicht auf eine UMTS-Lizenz in Frankreich und Italien heißt nicht, dass diese Märkte nicht für uns interessant sind." Offenbar wartet hier die Telekom einen günstigen Einstiegsmoment bei einem der Lizenznehmer ab.
Im Streit um eine Großhandels- Flatrate für den Internet- Zugang deutete Sommer ein Kompromissmodell an, nachdem dieser Zugang nicht pauschal, sondern nach Datenmengen gewährt werde. Auf dieses Modell haben sich die Internet- Provider in Großbritannien bereits geeinigt [Ed: hm, meint Sommer FRIACO 1 oder FRIACO 2?]. Es wird von AOL, dem Hauptkonkurrenten der Telekom- Tochter T-Online, ebenfalls befürwortet. [mehr]
Telekom will mit Internet-Tarif Punkte gewinnen
[Ed: oder ist es eine Frontbegradigung angesichts ganz anderer Gefahren?]
Aus: Yahoo-News, 8. Dezember 2000, 18.18 Uhr (Internet). [Original]FRANKFURT/MAIN. Mit dem geplanten Angebot von Pauschaltarifen für Internet-Anbieter verfolgt die Deutsche Telekom nach Einschätzung von Branchenbeobachtern ein wenig die Strategie "verliere die Schlacht, gewinne den Krieg". Noch vor 3 Wochen hatte Telekom-Chef Ron Sommer angekündigt, gegen eine Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post vorzugehen, durch die die Telekom zum Angebot eines Internet- Pauschaltarifs verpflichtet wurde. Nun kündigte Sommer in Wien an, dass die Telekom Internet-Anbietern schneller als erwartet Angebote machen werde. Analysten sagten, damit wolle die Telekom im Vorfeld weiterer wichtiger Entscheidungen der Regulierungsbehörde offenbar guten Willen zeigen.
Hintergrund der Debatte um die so genannte "Großhandels- Flatrate" ist, dass Internet-Anbieter der Telekom bislang die Gebühren für die Telefon-Einwahl ins Internet zeitabhängig bezahlen müssen. Dadurch werden Pauschaltarife dieser Anbieter für ihre Kunden ab einer gewissen Dauer der Nutzung unwirtschaftlich. Die Regulierungsbehörde hatte Mitte November angeordnet, dass die Telekom den Online-Diensten zum Februar 2001 einen entsprechenden Pauschaltarif anbieten muss. In Firmenkreisen hieß es nun, dass die Telekom nach anfänglichem Widerstand möglicherweise noch in diesem Jahr ein solches Angebot unterbreiten werde.
Analysten wiesen darauf hin, dass sich die Verpflichtung für ein Pauschalgebot auf die vergleichsweise langsame analoge und ISDN-Übertragungstechnik beziehe, nicht aber auf das Hochgeschwindigkeitsnetzwerk ADSL. Daher sei zu vermuten, dass die Telekom durch ihr Zugeständnis in diesem Fall anstrebe, für das ADSL-Netz nicht auch zu einem Pauschalangebot verpflichtet zu werden. "Es ist eine Kehrtwende", sagte Merck-Finck-Analyst Theo Kitz zur Entscheidung der Telekom. Firmenchef Sommer habe dabei aber offenbar mehr im Hinterkopf. "Sie machen diesen Kompromiss mit dem Ziel, ihre großen Hoffnungen auf Einnahmen durch ADSL nicht zu gefährden", sagte er. Auch Hans Huff von der Bankgesellschaft Berlin äußerte die Meinung, dass die analoge und ISDN-Technik im Prinzip eine alte Technologie sei, die in der Zukunft keine so große Bedeutung mehr haben werde.
Analysten gehen davon aus, dass die Telekom und ihr Internet-Anbieter T-Online im kommenden Jahr eine umfassende Werbekampagne für das wesentlich schnellere ADSL-Netz starten werden, um Internet-Nutzer zum Wechsel zu ADSL zu bewegen. Telekom-Chef Sommer strebe natürlich an, dass die Regulierungsbehörde die Telekom bei ADSL nicht auch zu einer Großhandels-Flatrate verpflichtet. Daher bemühe er sich offenbar, die Beziehungen mit der Behörde zu verbessern, zumal nach dem angekündigten Ausscheiden von Klaus-Dieter Scheurle im Januar ein neuer Behördenchef bestimmt werden soll.
In Branchenkreisen wird Scheurles bisheriger Stellvertreter Matthias Kurth als Favorit für die Nachfolge gehandelt. Kurth gehört der SPD an, während Scheurle CSU- Mitglied ist. Nach Einschätzung von Analysten war die Bundesregierung zuletzt besorgt über den Druck auf den Aktienkurs der Telekom, der auch durch einige Entscheidungen der Regulierungsbehörde entstanden war. Die Aktie der Telekom wurde heute für etwa 37 Euro gehandelt und lag damit weit entfernt von dem im März verzeichneten Jahreshoch von 104,90 Euro. Der Bund ist mit gut 58 Prozent der Anteile größter Telekom-Aktionär.
Josef Scarfone, Fondsmanager bei Frankfurt Trust, sagte, Sommer versuche offenkundig, einen Streit mit dem Regulierer zu vermeiden. "Er möchte ein wenig Harmonie stiften", sagte Scarfone. Falls er einen Großhandels- Pauschaltarif bei ASDL verhindern könnte, würde dies den Gewinnmargen der Telekom mit dem neuen Standard natürlich helfen.
Streit um Regulierungspolitik
Kein leichter Start für den Nachfolger von Telekom-Aufseher Klaus-Dieter Scheurle
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 10. Dezember 2000, Seite 22 (Wirtschaft). [Original]BONN/BERLIN (Tsp). Der Streit um die künftige Regulierungspolitik auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt verschärft sich. Anlass für die Debatte ist das vorzeitige Ausscheiden des noch amtierenden Präsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle. Der CSU-Mann wechselt am 1. Januar 2001 in die Privatwirtschaft. Dabei wird nicht darum gestritten, wer sein Nachfolger wird. Es ist nur ein Name im Gespräch, der des bisherigen Scheurle- Stellvertreters Matthias Kurth (SPD). Aber die Opposition und mit ihr die Wettbewerber der Deutschen Telekom befürchten, dass die Regierung den Wechsel an der Spitze der Behörde nutzen wird, um dort künftig eine Telekom-freundlichere Politik durchzusetzen.
Auch Telekom-Chef Ron Sommer sieht bessere Zeiten auf sein Unternehmen zukommen. Seit langem drängt die Telekom auf eine Lockerung der Regulierung in Deutschland. Bei diesem Vorstoß erhalte man positive politische Signale, sagte Sommer in dieser Woche, ohne allerdings nähere Angaben zu machen, woher sie kamen.
Deutliche Signale hatte jedenfalls zuvor Klaus Barthel (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses für Telekommunikation und Post im Bundestag, gesendet. In seinem Positionspapier machte Barthel deutlich, dass er eine Akzentverschiebung in der Regulierungspolitik für notwendig hält. Man erwarte, dass die Regulierungsbehörde jene Teilmärkte etwa den Bereich der Auslandsgespräche definiere und dereguliere, auf denen eine marktbeherrschende Stellung des Ex-Monopolisten Deutsche Telekom nicht mehr gegeben sei. [Teile & herrsche]
"Unsere ärgsten Befürchtungen bestätigen sich durch diese Aussagen", sagt Jürgen Grützner vom Branchenverband VATM. Was Barthel verlange, decke sich genau mit den Forderungen der Deutschen Telekom. "Viele in der SPD sind der Meinung, dass die Telekom von der Regulierungsbehörde zu schlecht behandelt wurde." Würde die Telekom in Teilmärkten aus der Regulierung entlassen, könne der Wettbewerb schnell zum Erliegen kommen.
Für die Vorstellungen, die die SPD über die künftige Regulierungspolitik hat, interessiert man sich nach Aussage von Elmar Müller (CDU), dem Vorsitzenden des Beirats der Regulierungsbehörde, auch schon in den USA. Amerikanische Kongressabgeordnete, gerade zu Besuch in Berlin, hätten sich sofort um das Barthel- Papier bemüht. In den USA gibt es nämlich erhebliche Widerstände gegen die Übernahme des Mobilfunkunternehmens VoiceStream durch die Deutsche Telekom. Das Argument: Die Telekom gehört noch mehrheitlich dem Bund. Die Amerikaner fürchten, dass die deutsche Regierung über die Telekom unerwünschten Einfluss auf ein amerikanisches Telekommunikationsunternehmen nehmen könnte. Die hemmungslosen Forderungen der Sozialdemokraten nach rascher Rückführung der Regulierung schadeten jetzt dem Vorhaben der Deutschen Telekom, auf dem US-Markt Fuß zu fassen, sagt Müller.
Als Beiratsvorsitzender hat Müller bei der Neubesetzung des Scheurle-Postens mitzureden. Der Beirat der Regulierungsbehörde setzt sich aus jeweils 9 Mitgliedern des Deutschen Bundestags und des Bundesrats zusammen. Er hat ein Vorschlagsrecht für die Besetzung des Präsidentenamtes. Die Regulierungsbehörde ist nach dem Gesetz unabhängig, jedoch dem Bundeswirtschaftsministerium zugeordnet. Der Wirtschaftsminister hat dann auch das letzte Wort bei der Ernennung eines Kandidaten.
Auch wenn Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) den offiziellen Vorschlag des Beirats im Januar abwarten wird, zweifelt niemand daran, dass der bisherige Vize-Präsident Kurth sein Wunschkandidat ist. Kurth war Staatssekretär im Wiesbadener Wirtschaftsministerium, als der heutige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) in Hessen Ministerpräsident war. Auch Eichel gilt als Befürworter einer freundlicheren Regulierungspolitik gegenüber der Telekom. Die könnte nämlich den Wert des Telekom-Anteils des Bundes erheblich steigern.
Als Gefolgsmann von Eichel werde Kurth einigen misstrauischen Blicken ausgesetzt sein, wenn er erst mal Chef- Regulierer ist, sagt Beiratsmitglied Hans Joachim Otto (FDP). In seiner Arbeit hat Kurth keinen Anlass zu Zweifeln daran gegeben, dass er den bisherigen Kurs Scheurles nicht mitträgt. Allerdings: Erst im Präsidentenamt hat er freie Hand. Kurth sei nicht der geborene Wettbewerbsanhänger, sagt Otto.
Die Debatte über einen Kurswechsel in der Regulierungspolitik macht die Aufgabe für Kurth nicht leichter. Er muss beweisen, dass er genügend Rückgrat hat, sich gegen die Forderungen aus seiner Partei durchzusetzen, künftig Telekom- freundlicher zu entscheiden. Andererseits, sagt Otto, könnte der Druck aus der SPD für die Telekom-Konkurrenten auch von Vorteil sein: wenn Kurth sich herausgefordert fühlt, sich gerade deshalb als der geborene Wettbewerbshüter zu präsentieren.
Sommer: Globalisierung der Telekom wird noch Jahre dauern
Aus: Yahoo-Finanzen, 10. Dezember 2000, 11.47 Uhr (Unternehmen). [Original]FRANKFURT/MAIN 9. Dez. Die Deutsche Telekom ist nach Ansicht von Konzernchef Ron Sommer noch weit von dem eigenen strategischen Ziel entfernt, ein globales Unternehmen zu sein. "Auf die Telekom kommen noch große Investitionen zu, um ein globales Unternehmen wie beispielsweise Procter & Gamble zu werden", sagte Sommer beim Besuch von Tochterunternehmen in Osteuropa vor Journalisten. Man habe zwar zuletzt 100 Milliarden Euro in Zukäufe investiert, um die angestrebte Globalisierung voranzutreiben. Es werde aber noch lange dauern, bis alle Sparten des Unternehmens "wirklich global" seien. Die Expansionsstrategie wurde auch für Osteuropa bekräftigt. Die Telekom strebt an, in ihren vier Geschäftsfeldern Internet, Mobilfunk, Netzzugang und Daten-Transfer als global agierendes Unternehmen aufzutreten.
Sommer sagte, die Globalisierung der Telekom werde "nicht in ein, zwei oder fünf Jahren stattfinden". Im kommenden Jahr werde die Deutsche Telekom erst rund ein Viertel ihres Konzernumsatzes auf Märkten außerhalb Deutschlands erwirtschaften. In diesem Jahr liegt die Quote nach Unternehmensangaben bei unter 20 %. Vor weiteren Internationalisierungsschritten stehe die Integration der Konzernaktivitäten im Vordergrund, sagte Sommer vor allem mit Blick auf den geplanten Zukauf der US-Mobilfunkunternehmen VoiceStream und Powertel.
Nach Sommers Worten kann die Telekom "in Ruhe die Konsolidierung in der Telekommunikationsbranche abwarten". Es bestehe keine Notwendigkeit, die Marktpräsenz jetzt "unüberlegt und zu unrealistischen Konditionen auszubauen", sagte der Konzernchef. Bedingung bei der geplanten Internationalisierung sei zudem, dass die Telekom sicherstellen wolle, dass die Wachstumsschritte "durchfinanziert" seien. Damit wolle man sich den Freiraum schaffen, auf Börsengänge zur Finanzierung des Wachstums verzichten zu können.Der Börsengang der Mobilfunksparte T-Mobile hatte die Telekom zuletzt auf die Zeit nach der geplanten Übernahme in den USA verschoben.
Die nach Sommers Worten starke Präsenz in Osteuropa soll weiter ausgebaut werden, wenngleich aktuell keine Veränderungen anstünden. "Wir sind sehr zufrieden mit der Situation", sagte er. Generell strebe man den Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an, damit die Telekom die operative Managementkontrolle übernehmen könne. Unter Umständen könne der Mehrheitserwerb "auch schrittweise geschehen", sagte der Telekom-Chef.
Der Telekom-Konzern ist in Osteuropa an Slovak Telecom mit 51 %, an der tschechischen RadioMobil mit 42,77 %, an dem tschechischen City-Carrier PragoNet mit 51,02 %, an der ungarischen Matav mit 59,53 %, an der kroatischen HT mit 35 % beteiligt und hält zudem 45 % an der polnischen PTC sowie 40,14 % an der russischen MTS und 16,33 % an der ukrainischen UMC. Sieben der acht Beteiligungen bieten Mobilfunkdienstleistungen an. In den osteuropäischen Ländern, in denen die Telekom bereits über eine eigene Kundenbasis verfügt, will sie sich in den kommenden Jahren auch um UMTS-Mobilfunklizenzen bemühen.
Nach den Worten des Vorstandschef der Telekom- Mobilfunkholding T-Mobile, Kai-Uwe Ricke, strebt die Telekom an, die derzeitigen Minderheitsbeteiligungen in Osteuropa in Mehrheitsbeteiligungen umzuwandeln. Auch die Expansion in weiteren Ländern Osteuropas sei geplant. Mit Unterstützung der Telekom will insbesondere die ungarische Telekom-Tochter Matav ihre Aktivitäten regional erweitern, wie Matav-Vorstandschefs Elek Straub sagte. Man prüfe neben der angekündigten Beteiligung an einem Konsortium zur mehrheitlichen Übernahme von Macedonia Telecom weitere Möglichkeiten der Internationalisierung. Als Beispiele wurden die Märkte Slowenien, Rumänien und Bulgarien genannt. Man sehe sich aber nicht unter Druck, um jeden Preis zu expandieren, sagte Straub. Man werde nur Akquisitionen tätigen, die sinnvoll seien und Profit brächten.
Der Telekom-Konzern hat eigenen Angaben zufolge derzeit in Osteuropa 6,3 Millionen Festnetzanschlüsse, rund 7,5 Millionen Mobilfunkkunden und 224.000 Online-Kunden.
Flat-rate von T-Online ohne Mindestlaufzeit
Aus: Heise-Newsticker, 11. Dezember 2000, 15.21 Uhr (Internet). [Original]HANNOVER (axv/c't). T-Online hat ab sofort die Mindestvertragsdauer für die ISDN- und Analog- Flatrate gestrichen. Dies betrifft alle Verträge, die ab dem heutigen 11. Dezember nach den neuen Leistungsbeschreibungen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) abgeschlossen werden. Ein Kunde kann aus dem Flatrate- Vertrag nun jederzeit mit einer Kündigungsfrist von 6 Tagen aussteigen; gleiches Recht gilt auch für T-Online. Bereits vor Abänderung der AGB bestehende Verträge sind ebenso wenig betroffen wie Verträge über die T-DSL-Flatrate.
Mit der Abschaffung der Mindestvertragsdauer will T-Online nach Aussage von Sprecher Götz Lachmann gegenüber heise online "definitiv nicht den Ausstieg aus der Flatrate vorbereiten". Solche Vermutungen kamen bereits auf, nachdem Telekom- Chef Ron Sommer im Zuge der "Flatrate-Entscheidung" der Regulierungsbehörde damit gedroht hatte, die ISDN- und Analog-Flatrate von T-Online einzustellen.
NTT units to offer DSL nationwide
Aus: CBS MarketWatch, USA, 12. Dezember 2000, 9.41 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]TOKYO (CBS.MW). Japanese telecom giant Nippon Telegraph and Telephone Corp. (NTT) announced to-day its two regional units will formally kick off digital subscriber line (DSL) services later this month, aiming to provide high-speed Internet access across the nation. Usage fees will be cut to 4,000 yen ($36.30) per month from the current trial rate of 5,100 yen, which NTT East Corp. and NTT West Corp. had charged since late last year in the metropolitan Tokyo and Osaka areas. The new service will cover households nationwide.
The move underscores NTT's (NTT: news, msgs) efforts to actively support greater Internet penetration in the country. The Nihon Keizai daily earlier reported that the number of subscribers to the DSL service has topped 1 million in the U.S. and South Korea, while the figure stood at a mere 4,888 as of November 23 in Japan. The government hopes 30 million households will have signed up for DSL service in five years. Shares of NTT jumped 3.3 percent, or 30,000 yen, to close at 950,000 yen. The announcement was made after the market closed in Tokyo.
Telekom legt Angebot zur Großhandels-Flatrate vor
Aus: Heise-Newsticker, 14. Dezember 2000, 17.40 Uhr (Internet). [Original]BONN (axv/c't). Die Deutsche Telekom hat am heutigen Donnerstag überraschend ein Angebot zur so genannten Großhandels-Flatrate vorgelegt. Demzufolge können Online-Dienst-Anbieter ab dem morgigen Freitag, den 15. Dezember, für 4.800 Mark monatlich einen Primär-Multiplexanschluss (30 B-Kanäle) mit insgesamt knapp 2 MBit/s Bandbreite mieten. Das Angebot kann an den zirka 1.600 Teilnehmervermittlungsstellen der Deutschen Telekom in Anspruch genommen werden. Damit sollen Provider einen kalkulierbaren Internet-Zugang zum Pauschaltarif anbieten können. Ähnliche Anläufe waren bisher oft an der Gebührenstruktur der Telekom gescheitert.
Sollte ein Dienstanbieter die Kanäle einzeln weitervermieten, sind damit nach den Vorstellungen der Telekom pro Kanal 160 Mark an Telekom- Vorleistungsgebühren fällig , eine Summe, die weit über den von einigen Anbietern wie AOL geforderten Endkundentarifen von rund 50 Mark für eine Flatrate liegt. Erst wenn ein Provider mehrere Kunden auf einem Kanal zusammenschaltet, sind niedrigere Endkundenpreise möglich; allerdings können die Anbieter dann keine volle ISDN-Bandbreite mehr garantieren.
Hintergrund des Telekom-Angebots ist eine Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, derzufolge die Telekom ihr Netz Onlinedienst-Anbieter auch zu einem zeitunabhängigen Tarif zur Verfügung stellen muss. Allerdings hätte die Telekom ein entsprechendes Angebot erst am 1.Februar des nächsten Jahres machen müssen. Angesichts des anfänglichen Widerstandes der Telekom gegen die Entscheidung, der bis zu Drohungen mit der Einstellung der T-Online- Flatrate reichte, kommt das frühe Angebot überraschend.
Die Regulierungsbehörde wollte bislang keine Stellung zu dem nun vorliegenden Angebot beziehen; nach Aussagen von RegTP- Sprecher Rudolf Boll gegenüber Heise online wolle die Telekom Anfang nächster Woche der Regulierungsbehörde das Angebot genauer erläutern. Auch T-Online-Sprecher Michael Schlechtriem war noch zu keinem Kommentar bereit, da man das Angebot des eigenen Mutterkonzerns noch nicht vorliegen habe. [mehr] [FRIACO 1 unworkable]
US-Wettbewerbsbehörde gibt grünes Licht für AOL/Time-Warner-Fusion
Aus: RZ-Online, 14. Dezember 2000, 18.53 Uhr (Newsticker). [Original]WASHINGTON. Die amerikanische Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat die Fusion von AOL und Time Warner genehmigt. Das berichtet die amerikanische Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. Die Fusion hat nach derzeitigen Aktienkursen unter Einschluss von Schuldenübernahmen einen Gesamtwert von umgerechnet rund 280 Milliarden Mark. Die Genehmigung war die wichtigste Fusionshürde. Jetzt muss.noch die für den Kommunikationsbereich zuständige amerikanische Aufsichtsbehörde FCC zustimmen.
D E U T S C H E T E L E K O M A GNeuer Pauschaltarif für Internet-Anbieter
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 15. Dezember 2000, Seite 21 (Wirtschaft). [Original]BONN (pos/HB). Die Telekom führt für ihre Wettbewerber schneller als erwartet einen Pauschaltarif für den Zugang zum Internet ein. Der neue Tarif löst für die Konkurrenten der Telekom-Tochter T-Online die minutenweise Abrechnung der Telefonverbindung zum Endkunden ab. Damit soll den Unternehmen mehr Planungssicherheit beim Angebot von Pauschaltarifen für Endkunden ermöglicht werden. Der Preis beträgt pro Anschluss an einer der 1.600 Telekomvermittlungsstellen bei einer Übertragungskapazität von 2 Megabit je Sekunde 4.800 Mark im Monat. "Über einen solchen Zugang ist es Internet-Providern möglich bis zu 30 Internet-Nutzer zur selben Zeit ins Netz zu bringen", sagte ein Telekom-Sprecher.
Letztlich bleibe es aber jedem Abnehmer überlassen wie viele Anschlüsse er weitervermarkte. Nach Branchenschätzungen können realistischerweise mit diesem Anschluss rund 100 Endkunden bedient werden, ohne zu große Kapazitäts- Probleme zu riskieren. Das entspräche einem Einkaufspreis von 48 Mark pro Kunde. "Eine Flatrate für Endkunden von unter 50 Mark können wir bei diesem Großhandelspreis nicht anbieten", kritisierte ein AOL-Sprecher [Ed: der wohl die aktuelle BT-Entwicklung kannte]. Ein Sprecher der Regulierungsbehörde nannte das Vorgehen der Telekom "erfreulich". Die Behörde hatte die Telekom am 16. November verpflichtet, bis Februar 2001 ein entsprechendes Angebot vorzulegen. Die Telekom betonte, sie halte das Vorgehen der Behörde weiterhin für falsch. [ISP: Der Preis ist zu hoch]
US-Anleger verklagen die Deutsche Telekom
Aktionäre verlangen 6,6 Milliarden Mark Schadenersatz / Vorwuf: Der Konzern habe sie nicht richtig informiert
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 15. Dezember 2000, Seite 21 (Wirtschaft). [Original]NEW YORK (kk/HB/Tsp). Die amerikanischen Anwaltskanzleien Harvey Greenfield und Milberg Weiss Bershad & Lerach verklagen die Deutsche Telekom im Namen amerikanischer Anleger. Die Telekom habe den amerikanischen Anlegern im Börsenprospekt zum dritten Gang an den Kapitalmarkt im Juni wichtige Informationen vorenthalten, heißt es in der Milberg-Anklage.
Als die Telekom am 17. Juni mit aktienähnlichen Anteilsscheinen, so genannten American Depositary Shares (ADS), in den USA an die Börse ging, seien die Verhandlungen mit dem amerikanischen Mobilfunkanbieter VoiceStream bereits weit fortgeschritten gewesen. Dies habe die Telekom jedoch verschwiegen. Außerdem habe die Telekom zum dem Zeitpunkt des Börsengangs bereits gewusst, dass die Gewinne durch die Ersteigerung der UMTS- Mobilfunklizenzen erheblich niedriger ausfallen würden, so die Anklage.
Am 24. Juli hatte das Unternehmen die Übernahme von VoiceStream öffentlich verkündet und am 28. Juli einen Gewinnrückgang von 26 % bekannt gegeben und dies unter anderem mit den Kosten der Mobilfunklizenzen begründet. Als Kläger könnten sich alle Personen melden, die nach Veröffentlichung des Börsenprospekts ADS der Deutschen Telekom erworben haben. Die Telekom kündigte Widerstand an: "Wir werden die Klage energisch abwehren", sagte ein Konzernsprecher in Bonn.
Neben der Telekom richtet sich die Klage nach Angaben von Milberg auch an die Kreditanstalt für Wiederaufbau, Deutsche Bank, Deutsche Bank Alex. Brown, Dresdner Kleinwort Benson, Dresdner Kleinwort Benson North America, Goldman Sachs und an Telekom- Vorstandschef Ron Sommer.
Nach Angaben aus Branchenkreisen fordern die US-Aktionäre in Sammelklagen über verschiedene Anwaltsfirmen Schadenersatz in Höhe von insgesamt drei Milliarden Dollar (rund 6,6 Milliarden Mark). Sie begründen ihre Klage damit, dass sie nicht so rechtzeitig von der geplanten Übernahme von VoiceStream erfahren hätten, dass sie ihre Telekom- Papiere noch hätten verkaufen können. Da der Aktienkurs dann gesunken sei, sei ihnen Schaden entstanden. Die Kläger hatten aktienähnliche Telekom- Anteile, ADS, gekauft. ADS sind ein in den USA übliches Anrecht auf einen oder mehrere Anteilsscheine. Der Aktien-Ersatz wird ebenfalls an der Börse gehandelt und bewegt sich preislich meist in gleichen Bahnen wie die reguläre Aktie.
Im Juli 2000 hatte die Deutsche Telekom angekündigt, VoiceStream Wireless für 55,7 Milliarden Dollar zu übernehmen. Die Akquisition muss noch von der amerikanischen Telekommunikationsbehörde FCC genehmigt werden. Telekom-Chef Sommer hatte unlängst erklärt, er rechne mit der endgültigen Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens im zweiten Quartal des kommenden Jahres.
Telekom-Analysten und Börsianer werteten den Preis für den siebtgrößten US-Mobilfunkanbieter VoiceStream als überhöht. Der Kurs der ADS fiel daher von 51,50 Dollar am 21. Juli auf 45 Dollar am 24. Juli. Am Mittwoch schlossen die Telekom-ADR bei 33,56 Dollar. An der Frankfurter Börse verlor die T-Aktie am Donnerstag knapp 3 % auf 37,76 Euro. [mehr]
BTinternet reveals FRIACO ISP
[Ed: Internet Flat-rate für 48 DM/Monat!]
Aus: NetImperative, 15. Dezember 2000, 16.28 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. BTinternet plans to kick off the New Year with its new FRIACO- based internet access package offering customers unmetered access for a flat rate of £14.99 [48,18 DM] per month.
BTinternet Anytime will be available from January, at which time its rivals AOL and Freeserve will also be launching their unmetered pay packages, all based on BT's long- awaited FRIACO unmetered carrier service. AOL's scheme will be available for £14.99 per month inclusive of subscription and telephone calls, while Freeserve will offer the same deal for £12.99. Stephen Brown, head of marketing for BTinternet, said the new service is expected to attract significant demand: "We have half a million unmetered customers already, although they are restricted to only using it on the weekend and evenings. We are expecting a fairly large portion of our customers to move over to the new product."
In addition, BTinternet will launch a "high level" cross-media marketing campaign in January, for whoich the company has a multi-million pound budget set aside. BTinternet's current SurfTime package provides customers with free internet access on evening and weekends for £9.99 per month, with daytime calls at 2p per minute. Customers can also opt for the Pay-as-you-go scheme. In all, BTinternet has 500,000 unmetered access customers.
Brown is confident that BTinternet's network infrastructure will be capable of handling high levels of traffic: "In the long term, that's where the battleground will be won and lost. It's not about offering the cheapest deal it's about having the right package. Customers want to be able to log on to the internet and get online every time. And now they can stay on for as long as they want."
The company's portal, BTinternet.com, was the tenth most popular website in the UK in November, attracting 1.9m unique users, according to the latest MMXI Europe's figures. In January, BTinternet will unveil a new series of portal services, which will include instant messaging and a personal organiser diary. At this time, the company will also launch a multi-access portal that will allow customers to create and access a personalised portal from their PCs, WAP phones and PalmPilots, with interactive TV to soon follow.
Das Internet erobert die Deutschen
Aus: Yahoo-News, 18. Dezember 2000, 8.51 Uhr (Wirtschaft). [Original]HAMBURG. Nein, noch ist nicht jeder "drin". Aber es surfen schon ziemlich viele durch das Netz der Netze. Am Ende des Jahres 2000 sind Schätzungen zufolge bis zu 20 Millionen Deutsche online.
Sie senden E-Mails, lesen Nachrichten, verschicken Fotos, tauschen Musik und kaufen ein. Allein im September und Oktober, so fanden die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) heraus, haben 3,1 Millionen Nutzer das Internet als Einkaufsstätte genutzt und dafür 676 Millionen Mark ausgegeben.
Neben Fernseher, Staubsauger und Telefon gehört der internetfähige Computer in vielen Haushalten inzwischen zur Standard- Ausstattung. "Das Jahr 2000 war ein gutes Jahr für das Internet", resümiert Norbert Eder, Sprecher der Initiative D21, die sich der Förderung der Internet- Gesellschaft verschrieben hat.
Zwischen platzenden, millionenschweren Börsenträumen der Internet- Firmen und Diskussionen um Urheberrechte für Musik sucht sich das Internet den Weg in die Normalität. Wichtig für die Akzeptanz des Internets waren im ablaufenden Jahr günstigere und schnellere Zugänge und preiswerte Computer. Akzeptable Billig- Rechner gibt es komplett für 2 000 Mark.
Minutenpreise ab zwei Pfennig für Telefon- und Nutzungsgebühren machten die Netznutzung bezahlbar. Ein von Experten lange geforderter monatlicher Pauschalpreis wie etwa beim Zeitungsabonnement oder bei den Rundfunkgebühren zwischen 40 bis 50 Mark ist in Sicht: Seit Dezember bietet die Deutsche Telekom auf Geheiß der Regulierungsbehörde eine so genannte Großhandels- Flatrate an. Diesen Pauschaltarif können die unzähligen Internet- Anbieter an ihre Kunden weitergeben ohne tickenden Minutenzähler. Doch das wichtigste Argument ist der Nutzen: Durch E-Mail, Online- Kaufhäuser oder Telefonieren per Internet macht dessen Gebrauch endlich Sinn.
Populärster Begriff des vergangenen Jahres: MP3. Eigentlich beschreibt die Abkürzung nur ein technisches Format für die Speicherung von Musikdateien. Weil MP3 aber die leichte Versendung von Musik ermöglichte, entspannte sich ein heftiger Streit um die Sicherung von Urheberrechten im Internet. Die MP3- Tauschbörse Napster zog mehr als 40 Millionen Nutzer in den Bann, eine Zahl, die die Musikindustrie nicht ruhig schlafen ließ. Im Herbst übernahm der Medienkonzern Bertelsmann die US-Firma: Ein Zeichen, dass die langsam aus dem Schlaf erwachende Old Economy die Vorteile des Internet für sich nutzen will.
Nicht nur MP3 sorgte für Misstöne. Experten und Politiker warnen vor der digitalen Spaltung der Gesellschaft. "Bildung und Ausbildung müssen ein entscheidender Faktor bei der Etablierung des Netzes sein", fordert Steffen Wenzel, Geschäftsführer von Politik-Digital. Die Regierung schätzt, dass das Internet auch längerfristig nicht alle Menschen erreichen könnte: Im Jahr 2003 werden danach immer noch rund 20 Millionen Deutsche keinen Internet- Zugang haben. Politiker fürchten, dass diese Menschen den Anschluss an die Informationsgesellschaft verlieren könnten.
Das Jahr 2000 vertiefte auch die Sorgen um die Sicherheit im globalen Dorf. Im Februar sendeten Hacker Datenmüll an große E- Commerce-Firmen wie Yahoo und legten diese für Stunden lahm. Diese Angriffe trafen die Start-Ups ins Mark, Schadensschätzungen gingen in die Milliarden.
Im Mai fanden hunderttausende Nutzer unerwünschte Liebesbriefe aus dem Internet in ihren E-Mail-Fächern vor: Der zerstörerische Virus "I love You" verbreitete sich mit einer bis dahin nicht gekannten Geschwindigkeit per E-Mail und ließ hunderte Zentralcomputer abstürzen.
Käufern des Telekom-Fernsehkabels geht das Geld aus
Die Chancen der Deutschen Telekom schwinden, ihre TV-Kabelnetze wie geplant zu verkaufen.
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 4. Januar 2001, Seite xx (Kabelnetz). [Original]HAMBURG. Von den ursprünglich sieben Interessenten, die im Sommer 1999 vorläufige Angebote abgaben, sind nur noch drei übrig und denen geht das Geld aus. Damit dürften bei der Telekom im gerade beginnenden Geschäftsjahr 2001 die Einnahmen aus Kabelverkäufen geringer ausfallen als zunächst angenommen.
Für Internet-Kunden in Deutschland bedeutet das, dass eine der wichtigsten Infrastrukturen für den schnellen Internet-Zugang nur in wenigen Regionen erschlossen wird. Und für Premiere, das heimische Bezahlfernsehen der Kirch-Gruppe, dass die von interessierten Kabelkäufern teilweise großspurig angekündigte Konkurrenz im Pay-TV noch lange auf sich warten lässt.
Stockende Verhandlungen
Grund für die stockenden Verhandlungen über die noch zum Verkauf stehenden fünf Kabelregionen ist die Schwäche der Kapitalmärkte. Davon sind jene Unternehmen betroffen, mit denen die Telekom verhandelt: Der US-niederländische Kabelanbieter UPC, das US-französische Unternehmen NTL, die US-Kabelfirma Callahan und der Investor Klesch. Die Unternehmen hatten ihre bisherigen Käufe ganz überwiegend durch die Ausgabe hoch verzinslicher Anleihen finanziert. Die aber werden vom Markt kaum noch angenommen. "Für Kabelunternehmen ist es derzeit viel schwerer an Kapital heranzukommen als das vor neun Monaten der Fall war", sagt Martine Hornbuckle, Fachmann für solche Anleihen bei Credit Suisse First Boston (CSFB) in London.Der Markt für hochverzinsliche Anleihen ist für Telekommunikations- und Kabelfirmen seit Herbst praktisch verschlossen. Das Vertrauen der Investoren sank noch weiter, als der Glasfaseranbieter GTS Mitte Dezember die Zinszahlungen für die Anleihen seiner Tochterfirma Esprit Telecom aussetzte.
Die Zinsen auf Anleihen von Callahan und Klesch, die zur Finanzierung der Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen und Hessen dienen, zogen deutlich an. Prekär ist die Lage in Baden-Württemberg: Dort wurde der Kaufvertrag zwar im Mai 2000 unterzeichnet, bezahlt hat Callahan die schätzungsweise drei bis vier Mrd. DM aber noch nicht. Eine Anleihe, die zur Finanzierung des Kaufpreises vorgesehen ist, wurde bis heute nicht begeben. "Das Ganze dauert schon überraschend lange", urteilt Hornbuckle von CSFB. Die Telekom rechnet mit dem Vollzug des Verkaufs im ersten Halbjahr 2001. Ursprünglich sollte er zum 1. Januar erfolgen.
Nahe Null sind die Chancen auf einen Verkauf in den noch verbleibenden Regionen. Offiziell verhandelt die Telekom zwar weiterhin exklusiv mit UPC für Rheinland-Pfalz/Saarland, mit einem Konsortium aus Banken und NTL für Bayern und mit Klesch für den Norden (Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern) und Osten (Sachsen/Sachsen- Anhalt/Thüringen). Doch unter der Hand geben die Verantwortlichen zu, dass ein Abschluss in keiner der Regionen in Sicht ist. Andere Interessenten machen sich rar. Die Deutsche-Bank-Tochter DB Investor etwa, die noch vor einem Jahr mehrere Regionen kaufen wollte, hat nun keinerlei Interesse mehr.
Knackpunkt: Preis
Knackpunkt ist der Preis. Bewertungen wie jene sechs Mrd. DM, die die Telekom für Nordrhein-Westfalen und Hessen in der Bilanz verbuchte, sind inzwischen nicht mehr zu erzielen. "Derzeit verlangt die Deutsche Telekom für ihre Kabelnetze einfach zu viel Geld. Wenn sie das Kabel tatsächlich verkaufen will, muss sie mit dem Preis runtergehen", sagt Paul Moran, Kabelanalyst bei Credit Suisse First Boston. Denn Investoren blicken nun sehr kritisch auf die Problemzonen des deutschen TV-Kabels. Und davon gibt es einige.Hohe Umsätze mit dem zum Multimedia-Netz aufgerüsteten Kabel sollen aus zwei Quellen kommen: dem breitbandigen Internet-Zugang und dem Bezahlfernsehen. Letzteres ist in Deutschland jedoch ein dorniges Geschäft, da es an die dreißig frei empfangbare Sender gibt. Der bisher einzige Anbieter, Leo Kirchs Premiere, häuft hohe Verluste an.
Beim breitbandigen Internet-Zugang dagegen bekommt das TV-Kabel Tag für Tag mehr Konkurrenz. Die Telekom investiert von 1999 bis 2001 insgesamt 10 Mrd. DM in den Ausbau ihrer Telefonnetze, um in ganz Deutschland schnellen Internet-Zugang per herkömmlicher Telefonleitung anbieten zu können mit so genannter DSL-Technologie. Je stärker der Konzern mit diesem Angebot zahlungswillige Nutzer an sich bindet, desto geringer sind die Chancen der Kabelfirmen, hier Fuß zu fassen.
Kein Grund zur Eile
Die Telekom kann daher gelassen an ihren Preisvorstellungen festhalten. Denn während sie auf Verkaufserlöse verzichtet, gewinnt sie auf der anderen Seite DSL-Einnahmen.Auch sonst gibt es keinen Grund zur Eile. "Anstelle der Deutschen Telekom würde ich so lange wie möglich mit dem Verkauf warten. Bei einem Verkauf nach 2002 gibt es Steuererleichterungen, und die Bewertung der Netze könnte sich dann wieder verbessert haben", so Paul Moran von CSFB.
Die Kartellbehörden sehen zu. "Wettbewerbsrechtlich haben wir natürlich ein großes Interesse an einem Verkauf der Kabelnetze", heißt es im Bundeskartellamt. Doch um einen Verkauf zu erzwingen "reichen unsere Machtmittel nicht aus".
MobilCom klagt nicht mehr gegen UMTS-Gebühren
Aus: Yahoo-Finanzen, 11. Januar 2001, 14.27 Uhr (Unternehmen). [Original]BÜDELSDORF. Die Telefongesellschaft MobilCom aus Büdelsdorf bei Rendsburg will nun doch nicht gegen die Gebühren für ihre UMTS-Lizenz klagen. Nach eingehender Abwägung von Chancen und Risiken habe sich das Unternehmen entschlossen, auf die Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln zu verzichten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens von heute. Trotz guter Möglichkeiten, den Prozess zu gewinnen, könne das Verfahren mit einem Verlust der Lizenz enden. Dieses Risiko sei den Aktionären nicht zuzumuten. Zudem spare MobilCom die Prozesskosten in Millionenhöhe. Nach Presseberichten hätten diese Kosten rund 140 Mio. DM betragen.
MobilCom hatte im August vergangenen Jahres für 16,4 Mrd. DM eine UMTS- Lizenz ersteigert. Das Unternehmen hatte zwar die Lizenzgebühr fristgerecht bezahlt, gleichzeitig aber Widerspruch gegen die Höhe des Betrags eingelegt und später Klage vor dem Verwaltungsgericht eingelegt. Nach Ansicht von Experten könnte das Versteigerungsverfahren gegen mehrere Rechtsnormen verstoßen, darunter das Haushaltsrecht, das Grundgesetz, das Kartellgesetz, die deutsche Finanzverfassung sowie verschiedene EU-Vorschriften. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation hatte auf den MobilCom- Vorstoß mit Verwunderung reagiert. Das Unternehmen habe bereits im Vorfeld den Lizenz- und Versteigerungsbedingungen zugestimmt.
MobilCom-Chef Gerhard Schmid setzt voll auf den neuen Multimedia- Standard UMTS und hat dafür große Vorleistungen erbracht. Neben den reinen Lizenzkosten von 16,4 Mrd. DM hat er bei dem Ausrüster Ericsson einen Vertrag über 3,1 Mrd. DM für die Infrastruktur abgeschlossen. Die Zinsen für die UMTS- Kosten und weitere Investitionen haben MobilCom bereits im vergangenen Jahr in die roten Zahlen getrieben und Schmid erwartet erst ab 2007 wieder Gewinne. Der finanzielle Kraftakt ist nur zu bewältigen durch die Partnerschaft mit France Télécom, die 28,5 Prozent der MobilCom-Aktien besitzt.
French web access to be unmetered
Aus: Financial Times, London, 11. Januar 2001, 21.43 Uhr MEZ (Internet). [Original]PARIS. French internet users are to be offered unmetered web access from this summer, after a deal announced on Thursday between the government and France Telecom, the dominant telecommunications operator.
The move follows similar steps taken by British Telecom in the UK and Deutsche Telekom in Germany, in response to requests by their respective national regulators.
Christian Pierret, industry minister, said he hoped unmetered access would be available from this summer, "at rates below FFr200 ($29, E30.50) per month, comparable to rates in the United Kingdom, and below those in Germany". [Press Release France Télécom]
NTT to Cut Monthly Fee for Flet's ISDN by US$ 7.6
Aus: AsiaBizTech, Tokio, 22. Januar 2001, ??.?? Uhr MEZ (Telecommunication). [Original]TOKYO (Nikkei Communications). NTT East Corp. and NTT West Corp. have decided to reduce the monthly rate for "Flet 's ISDN," a fixed-fee service for ISDN transmission, from 4,500 yen [78,87 DM] to 3,600 yen [63,09 DM], an NTT source disclosed on Jan. 17. The fee reduction is scheduled to go into effect on March 1, 2001.
Flet's ISDN is an Internet connection service, which allows subscribers full-time use of integrated services digital network lines at a fixed monthly rate of 4,500 yen. (118.39 yen = US$1; 56.98 yen = 1 DM) The maximum transmission speed of this service is 64kbps. Although subscribers must pay a connection fee to their Internet service provider in addition, this service will enable subscribers to connect with the Internet as long as they like at a fixed monthly cost totaling between 5,000 yen and 7,000 yen (about US$42 to 60). Moreover, thanks to the price cut by NTT's two regional companies, the monthly fee for the full-time Internet connection service will decline further to a level between 4,000 yen and 6,000 yen.
According to the source, the two companies will cut the rate of the Flet's ISDN service because they must maintain the balance between the rate of the Flet's ISDN and that of the asymmetric digital subscriber line (ADSL) service.
The "Flet's ADSL" service, which NTT's two regional carriers started from Dec. 26, 2000, enables users to perform high-speed data communication at the maximum transmission speed of 1.5Mbps for downstream communications (from NTT's station to the user's home) and 512kbps for upstream communications. In spite of the high transmission speed, the monthly fee for the Flet's ADSL is 4,600 yen [80,62 DM], which is almost the same amount as that for Flet's ISDN. For this reason, the companies had to make a decision to reduce the fee for Flet's ISDN to keep the balance between the two services' transmission speed and price.
Zur Vorgeschichte:
[NTT bows to calls for cut in Internet fees]
[Overtake the U.S. in low-cost, high-speed Net access]
Telekom fordert höhere Miete für die letzte Meile
Künftig sollen Wettbewerber 34,03 Mark im Monat für die Überlassung eines Teilnehmeranschlusses zahlen / Einige wollen aufgeben
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 23. Januar 2001, Seite 20 (Wirtschaft). [Original]BERLIN (dri/HB). Die Deutsche Telekom fordert von ihren Wettbewerbern künftig mehr Geld für den Zugang zum Ortsnetz. Der ehemalige Monopolist will nicht nur eine höhere Monatsmiete für die letzte Meile, sondern auch deutlich höhere Gebühren für das Umschalten des Telefonanschlusses auf ein anderes Netz. Das geht aus der Preisliste hervor, die der Konzern am Freitagabend bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zusammen mit 16 Ordnern voller Rechnungen einreichte.
Die Regulierungsbehörde entscheidet innerhalb von zehn Wochen über den Antrag der Telekom. Die bisherige Regelung läuft zum 31. März aus. Solange der ehemalige Monopolist den deutschen Telekommarkt dominiert, muss er seine Wettbewerber das Festnetz zu regulierten Preisen nutzen lassen. Das schreibt das Telekommunikationsgesetz vor. Die Höhe der regulierten Preise orientiert sich an den Kosten, die bei der Telekom entstehen, wenn sie ihren Wettbewerbern die Leistung "effizient" bereitstellt.
Für eine einfache Kupferdoppelader vom Hauptverteiler bis zum Telefonanschluss des Endkunden verlangt der Ex-Monopolist künftig 34,03 Mark ohne Mehrwertsteuer statt der heute üblichen 25,40 Mark. Wenn ein Telekom-Kunde zu einem neuen Anbieter wechseln will, soll dieses Unternehmen 248,47 Mark statt 191,64 Mark an die Telekom zahlen. Falls beim Umschalten des Anschlusses weitere Arbeiten beim Kunden anfallen, soll dies sogar 285,32 statt 241,31 Mark kosten. Die Kündigungsgebühren will die Telekom von 107,70 auf 204,21 Mark fast verdoppeln. "Diese Einmal-Entgelte schlagen deutlich zu Buche", sagte eine Sprecherin von Mannesmann Arcor.
Insgesamt hat die Telekom 18 verschiedene Produkte für die letzte Meile im Angebot, für die die Wettbewerber zahlen müssen. Die bisherigen regulierten Preise für diese Leistungen, die nach Arbeitsaufwand gestaffelt sind, hat die Telekom nicht akzeptiert. "Wenn dies noch irgendetwas mit den Kosten zu tun haben soll, müsste die Telekom als erstes ihre eigene Grundgebühr anheben", hieß es bei Arcor. Telekom-Kunden müssen für einen Analoganschluss lediglich 21,40 Mark im Monat zahlen. Nach Ansicht von Arcor-Chef Harald Stöber decken eine Monatsmiete von 17 Mark und eine einmalige Anschlussgebühr von 50 Mark die Kosten für die letzte Meile. Kündigungsgebühren wollen die Wettbewerber auf gar keinen Fall akzeptieren: Der neue Anbieter zahle ohnehin die Umschaltgebühr.
Die Geschäftsführer zahlreicher Stadtnetzbetreiber denken angesichts der Telekom-Forderungen bereits über einen Ausstieg aus dem Geschäft mit Privatkunden nach, wie Rainer Lüddemann, Geschäftsführer ihres Verbandes Breko dem Handelsblatt sagte. Damit bliebe zunächst Arcor als einziger Ortsnetzanbieter für Privatkunden übrig. Alle anderen bundesweiten Anbieter konzentrieren sich auf Geschäftskunden. Der Breko will mit eigenen Berechnungen nachweisen, dass die Telekom zu hohe Gebühren fordert. Der Verband hat die Beratungsfirma Dialog Consult des Duisburger Professors Torsten Gerpott beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Dabei sollen nicht nur die Kosten in Großstädten, sondern auch in kleineren Städten und in ländlichen Gebieten einbezogen werden. In einer Großstadt entstehen pro Anschluss geringere Kosten.
Die Regulierungsbehörde wird jetzt Stellungnahmen der neuen Anbieter zu den Telekom-Forderungen einholen. Wie die Entscheidung ausfallen werde, könne man noch nicht sagen, sagte ein Sprecher.
Deutsche Telekom hat Probleme beim Verkauf ihrer Kabelgesellschaften
Aus: Yahoo-Finanzen, 2. Februar 2001, 8.20 Uhr (Unternehmen). [Original]FRANKFURT/MAIN. Die Deutsche Telekom hat derzeit Probleme ihre regionalen Fernsehkabel-Gesellschaften zu verkaufen. Der ehemalige Monopolist wird nicht wie geplant bis zum Jahresende 8 seiner 9 Kabelbetreiber verkaufen, berichtet die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) in ihrer Freitagsausgabe. Telekom-Vorstandsmitglied Gerd Tenzer begründete die Verzögerung mit der "extrem veränderten" Lage an den Kapitalmärkten.
Der vollständige Verkauf des gesamten Breitbandkabelnetzes sei derzeit nicht möglich. "Wir sind froh, wenn wir 55 % veräußern können", sagte Tenzer. Bisher hat die Telekom die Regionalgesellschaften in Nordrhein-Westfalen an das US-Unternehmen Callahan Associates International und die in Hessen an die britische Investorengruppe Klesch verkauft und zusammen 2,9 Mrd. Euro erlöst.
Nach Analysteneinschätzung kommen der Deutschen Telekom diese Verzögerungen allerdings nicht ungelegen. Die Telekom müsse im Zuge ihrer Privatisierung das Breitbandkabelnetz zu einem großen Teil verkaufen. Da es sich hier um ein gewinnträchtiges Geschäftssegment handele, überlasse die Telekom das Feld hier allerdings ungern Mitbewerbern, sagte eine Branchenanalystin vor kurzem der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX. [mehr]
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