Telekommunikation in den Medien – Teil 173 khd
Stand:  23.7.2006   (18. Ed.)  –  File: Aus____Medien/173.html




Auf diesen Seiten werden seit 1994 einige ausgewählte und besonders interessante Artikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten.

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  • Neuere Presseberichte  (174. Teil).
  • 05.07.2006: Monopolkommission will Internet-Telefonie wenig regulieren.
  • 05.07.2006: EU-Kommission: Telekom verliert Marktanteile im DSL-Geschäft.
  • 05.07.2006: EU-Kommission streitet über Redings Roaming-Regulierung.
  • 05.07.2006: Google will "Netzneutralität" notfalls einklagen.
  • 05.07.2006: T-Com vergrößert DSL-Versorgungsgebiete.
  • 04.07.2006: VATM sieht bei Telekom-Regulierung keine Parallele zu USA.
  • 03.07.2006: NetCologne startet Bau des Glasfasernetzes.
  • 03.07.2006: 15.000 Telekom- und Postbeamte sollen schon mit 55 in Pension.
  • 03.07.2006: Ein neues Monopoly. (Wirtschaftswoche)
  • 30.06.2006: Fiber to the basement, VDSL up the risers.
  • 30.06.2006: Telekom-Zerschlagung: Reding rudert zurück.
  • 27.06.2006: EU will mehr Wettbewerb auf deutschem Breitbandmarkt.
  • 27.06.2006: EU Official Calls for Creating Regulator.
  • 27.06.2006: Bundesrat will sich mit Kritik an "Regulierungsferien" für die Telekom zurückhalten.
  • 27.06.2006: EU-Kommissarin will Telekom-Riesen aufspalten.
  • Ältere Presseberichte  (172. Teil).

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    EU-Kommissarin will Telekom-Riesen aufspalten

    Aus: Yahoo-News, 27. Juni 2006, 7.16 Uhr MESZ (TK-Markt). [
    Original] [Übersetzungs-Service]

    BRÜSSEL. EU-Medienkommissarin Viviane Reding hat sich für die Aufspaltung der europäischen Telekom-Riesen ausgesprochen.

    Reding sagte am Dienstag in Brüssel, eine Abspaltung des Netzbetriebs von den übrigen Angeboten der Ex-Monopolisten wie der Deutschen Telekom könne dem Wettbewerb helfen. "Ich glaube, dass (...) eine strukturelle Trennung (von Netz und Dienstleistungen) viele Wettbewerbsprobleme lösen kann, die die europäischen Telekom-Märkte heute immer noch haben", hieß es im Text von Redings Ansprache vor dem deutschen Branchenverband Bitkom. Sie forderte zudem eine EU-Regulierungsbehörde und eine EU-weite Vermarktung frei werdender Funkfrequenzen.

    Reding erinnerte an die Zerschlagung des amerikanischen Telefonkonzerns AT&T Mitte der 80-er Jahre. Die Folge sei, dass es in den USA heute einen starken Wettbewerb zwischen verschiedenen Systemen schneller Breitband-Internet-Angebote gebe. 38 Prozent der Kunden nutzten DSL-Netze der Telefonunternehmen, 55 Prozent nutzten Breitbandverbindungen über Kabelanbieter. In der EU nutzten dagegen 80 Prozent der Kunden die DSL-Technik.

    "Müssen wir vielleicht so radikal sein wie die Regulierer in den USA in den 1980-er Jahren um wirklichen Fortschritt zu erzielen?", fragte Reding. Europa brauche zwar seine eigenen Lösungen, doch ein "europäischer Weg der strukturellen Trennung muss in den kommenden Monaten selbstverständlich intensiv diskutiert werden".

    Reding ließ offen, wie genau eine solche Aufspaltung aussehen soll. Regulierungsbehörden könnten von einem dominanten Anbieter – das sind vor allem Ex-Monopolisten wie die Telekom – verlangen, "das Angebot von Infrastruktur mehr oder weniger vom Dienste-Angebot zu trennen", sagte sie.

    Die Vorschläge erinnern an den Bahnbereich. Dort verlangt die EU etwa einen gleichberechtigten Zugang der Ex-Monopolisten und neuer Anbieter zum Schienennetz. Im Falle der Deutschen Bahn hat die Kommission eine Trennung von Schienennetz und Zugbetrieb auch unter dem Dach eines Unternehmens akzeptiert.

    Zudem machte sich Reding für eine unabhängige EU-Regulierungsbehörde für die Branche stark, die die Arbeit der nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren solle. Damit solle verhindert werden, dass die EU-Regeln etwa für die Preisfestsetzung in einem Land strikter und in einem anderen laxer angewendet werden.

    Die Pläne der Kommission sollen bis Oktober öffentlich diskutiert werden. Dabei soll auch die Branche zu Wort kommen. Ende des Jahres werde sie dann einen Gesetzesvorschlag einbringen, kündigte Reding an.

    Reding schlug zudem einen EU-weiten Handel einiger frei werdender Sende-Frequenzen vor. Durch die Umstellung auf den digitalen Rundfunk dürften in der EU bis 2012 zahlreiche Frequenzen verfügbar werden. Frequenzen seien ein knappes Gut für immer neue drahtlose Dienstleistungen. Lizenzen müssten auch europaweit und nicht nur national vergeben werden können. Auch dafür schlug Reding eine neue EU-Behörde vor, auch wenn dies nach ihren Worten nicht populär sei.

    Langfristig stellte Reding ein Ende der Regulierung des Telekom-Sektors in Aussicht. Noch funktioniere der Wettbewerb dafür aber nicht gut genug. Allerdings könne die Regulierung in einigen Bereichen bereits zurückgefahren. Dies betreffe vor allem die Endkunden-Märkte. Die Kommission will vorschlagen, die Festnetzpreise für Endkunden aus der Vorabregulierung zu entlassen. Dies würde es Branchenführern erlauben, ihre Preise stärker zu senken, um neuen Anbietern Konkurrenz zu machen. Die großen Unternehmen hatten auf weiterreichende Schritte gehofft.

    Reding erneuerte ihre Kritik an der von der Bundesregierung geplanten vorübergehenden Freistellung des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes der Telekom von der Regulierung. Notfalls werde sie rechtliche Schritte dagegen einleiten. [mehr]



    Bundesrat will sich mit Kritik an "Regulierungsferien" für die Telekom zurückhalten

    Aus:
    Heise-Newsticker, 27. Juni 2006, 9.11 Uhr MESZ (TK-Politik). [Original]

    BERLIN (jk/c't). Fachausschüsse des Bundesrats empfehlen im Entwurf für eine Stellungnahme zur Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) vor allem Verbesserungen beim Verbraucherschutz und eine Basis zur Blockade von Handys in Gefängnissen. Die 23-seitige Vorlage für die Plenarrunde der Länderkammer am 7. Juli, die heise online vorliegt, hält sich dagegen mit Kritik an den von der Bundesregierung geplanten "Regulierungsferien" für das VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Telekom zurück. Zuvor hatte es geheißen, dass insbesondere Bayern und Hessen auf einen Zugang der Wettbewerber zum neuen Datenhighway der Telekom pochen würden.

    Nach dem Entwurf der Bundesregierung soll die Deutsche Telekom mit dem neuen Glasfasernetz, das VDSL-Anschlüsse bei Endkunden mit bis zu 50 MBit/s ermöglicht, unbeschadet von Preisauflagen und Öffnungsklauseln für Konkurrenten in den Markt gehen können. Die entsprechende Klausel sieht vor, "neue Märkte" im Netzbereich und die in sie fließenden Investitionen vor Konkurrenten erst einmal abzuschotten. Wettbewerber sollen die ausgebaute Datenautobahn im Gegensatz zu den normalen Festnetzleitungen für einen gewissen Zeitraum nicht befahren und ihren eigenen Kunden zur Verfügung stellen dürfen.

    Der Wirtschaftsausschuss des Bundesrats macht sich nun aber allein für Klarstellungen an der besonders umstrittenen Passage im Regierungsentwurf stark. So soll im weiteren Gesetzgebungsverfahren etwa der Begriff des "nachhaltig wettbewerbsorientierten Marktes" im Entwurf "konsequent" verwendet werden. Laut der Schlüsselpassage in § 9a soll die Regulierung eines "neuen Marktes" nur erfolgen, wenn der "nachhaltige" Wettbewerb in Gefahr zu geraten droht. Der Wirtschaftsausschuss weist darauf hin, dass die Definition des von der Regierung gewählten Kriteriums gemäß einer anderen Stelle im TKG eine bereits erfolgte Regulierung voraussetzt und damit widersprüchlich sei. Darüber hinaus halten die Wirtschaftsreferenten das von der Regierung festgeschriebene Kriterium der "langfristigen" Behinderung des Wettbewerbs im Breitbandbereich für nicht erforderlich.

    Die EU-Kommission hat bereits wiederholt Nachbesserungen an der Freistellungsklausel gefordert. Die Fachebene der Länderkammer drängt allerdings nur bei der vorgesehenen nachträglichen Regulierung der Entgeltfestsetzung für Zugangsleistungen eines Netzbetreibers mit beträchtlicher Marktmacht auf eine Vereinbarkeit mit EU-Recht und "verständlichere Formulierung". Inwiefern der Altmonopolist von Anfang an Zugang auch zu neuen Netzen gewährleisten muss, bleibt außen vor.

    Deutlicher setzt sich der Ausschuss für Agrar- und Verbraucherfragen für Verbesserungen des Kundenschutzes ein. So sollen die Anbieter von Mehrwertdiensten, etwa bei Abos für Klingeltöne, verpflichtet werden, dem Endnutzer einen kostenlosen Hinweis in Form einer "Warn-SMS" bei anfallenden Gebühren von über 20 Euro im Monat zu schicken. Zudem sollen "Call by Call"-Anbieter sowie die Vermittler von Premium- oder Auskunftsdiensten generell eine Preisansage schalten müssen. Der Ausschuss will ferner durchsetzen, dass die Anbieter von Quiz-Sendungen oder anderen interaktiven Diensten im Fernsehen Preisanzeigen gut lesbar zu gestalten haben. Der Agrarausschuss hält es zudem im Gegensatz zum Wirtschaftsausschuss für nötig, dass die Mobilfunkbetreiber ihren Kunden auch bei der Nutzung von Prepaid-Karten einen zumindest elektronischen Einzelgesprächsnachweis zur Verfügung stellen.

    Korrekturbedarf sieht der Rechtsausschuss zudem bei den Formulierungen der Bundesregierung zum Einsatz von Mobilfunkblockern. "Die Landesjustizverwaltungen dürfen auf dem Gelände der Landesjustizvollzugsanstalten technische Geräte zur Störung von Frequenzen betreiben, die der Herstellung unerlaubter Mobilfunkverbindungen dienen", wollen die Juristen im Entwurf stehen sehen. Einer gesonderten Frequenzzuteilung soll es dazu nicht bedürfen. Um den Mobilfunkverkehr außerhalb der Gefängnisgelände nicht zu beeinträchtigen, wie dies der Branchenverband Bitkom befürchtet, "soll die Bundesnetzagentur im Benehmen mit den Bedarfsträgern und den betroffenen Frequenzzuteilungsempfängern angemessene Rahmenbedingungen" für die Nutzung der Störsender festlegen. Jede Blockade soll der Regulierungsbehörde angezeigt werden, welche die betroffenen Frequenzzuteilungsempfänger unverzüglich darüber informieren soll.

    Die Bundesregierung geht dagegen davon aus, dass ihre "Öffnungsklausel" für den Einsatz der "Jammer" bereits weiter geht als die Forderungen der Länder. So soll damit etwa auch eine Mobilfunkblockade bei Großveranstaltungen wie Sportereignissen möglich werden. Dem Regierungsentwurf zufolge ist für den Einsatz der Störsender künftig keine Frequenzzuteilung erforderlich, "sofern der Einsatz durch Behörden zur Ausübung gesetzlicher Befugnisse unter Einhaltung der von der Bundesnetzagentur festgelegten Frequenznutzungsbedingungen erfolgt".

    Gemeinsam sehen Innen- und Rechtsausschuss die Bestrebungen der Regierung skeptisch, im Rahmen einer Verordnung Übergangsregelungen für die angemessene Entschädigung von Telekommunikationsanbietern für die Erbringung von Überwachungsdienstleistungen zu schaffen. Dies halten die beiden Fachgremien für unnötig. Ihrer Ansicht nach gehören die Hilfsdienste der Telcos für strafrechtliche Ermittlungen zu den im Rahmen von Zeugenverpflichtungen jedes Bürgers allgemein zu erbringenden Leistungen. Entschädigungen müssten mit dieser Pflicht korrelieren und könnten dementsprechend "zur Wahrung der Funktionsfähigkeit der Rechtspflege nicht im Umfang marktgerechter Vergütungen gewährt werden." Das Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz enthalte bereits ausreichende und ausgewogene Regelungen.



    EU Official Calls for Creating Regulator

    EU Media Commissioner Calls for Creating Telecom Regulator to Have Level Playing Field for Firms.

    Aus:
    Yahoo Finances, 27. Juni 2006, 19.49 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original] [Übersetzungs-Service]

    BRUSSELS. EU Media Commissioner Viviane Reding on Tuesday proposed creating a single European telecom regulator that would coordinate national market watchdogs to create a level playing field for companies offering internet and phone services.

    Technology knows no borders, she said, but regulation in Europe certainly does and that was "unacceptable."

    "If a national regulator in country A applies the EU rules vigorously ... while the national regulator in country B adopts a more lenient policy ... this gives companies in country B an unfair competitive advantage over companies in country A," she told an event organized by the German IT and telecoms association in Brussels.

    The EU regulator would work with existing national regulators, she said.

    Reding also called for a single European regulator to decide who can access limited radio spectrum frequencies to host new wireless applications – including mobile phones, television signals and guidance systems for planes, ships, satellites and defense.

    "The scarcity of economically available spectrum resources is now at risk of holding back the development of our economy," she said.

    "We have to recognize the competitive disadvantage the EU faces because, instead of having one single regime for spectrum management and spectrum licensing as the do in the U.S., we have 25 different ones."

    Many countries are dragging their heels about applying EU orders to open up their markets to competition, allowing historic telephone monopolies to remain dominant players with the power to determine who can access their networks.

    "I simply do not buy the argument that investment will only happen if we stop regulating monopolies," she said, targeting those who wanted to ease pressure on ex-monopolies threatened with falling revenue as competition emerges from new technology such as voice over internet protocol offered by Skype and other companies.

    Reding singled out Germany, repeating a threat that the EU would sue Berlin if it did not change a draft law that she claimed would make it more difficult to invest in telecoms in Germany.

    In May, the German cabinet approved a bill that would promote investment in the country's broadband telecommunications network while shielding a high-speed network planned by Deutsche Telekom from foreign rivals to give it time to recoup its initial outlay.

    "We ... do not accept monopolistic situations even if we are promised that they would 'only' last four or five years," she said.

    The European Commission sees digital technologies as a tool to stoke growth in the EU, whose economy grew by a modest 2 percent in 2005.

    The United States continues to outstrip Europe in information and communication technology investments. American investments accounted for 4.2 percent of the U.S. gross domestic product last year, well over the 2.4 percent in the EU, the Commission said in a May report.



    EU will mehr Wettbewerb auf deutschem Breitbandmarkt

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 27. Juni 2006, 20.13 Uhr MESZ (Breitband). [Original]

    BRÜSSEL (Dow Jones). Die EU-Medienkommissarin Viviane Reding hat die ehemaligen staatlichen Telekommunikationsmonopolisten kritisiert – vor allem die Deutsche Telekom AG. Reding sagte in einer Rede, während in Europa immer noch mehr als 80 % der Breitbandkunden DSL-Technologie nutzten, herrsche in den USA reger Wettbewerb zwischen den DSL-Anschlüssen der Telefonnetzanbieter (38 %) und den Breitbandanschlüssen der Kabelnetzanbieter (55 %).

    Der mangelnde Wettbewerb in Europa sei vor allem ein deutsches Problem, fuhr Reding fort. Sie kritisierte den Gesetzesentwurf der deutschen Regierung, der der Deutschen Telekom AG erlaubt, ihr flächendeckendes Glasfaser-Breitbandnetz ohne jegliche Regulierung für sich zu behalten. Eine Öffnung für Konkurrenten sei nicht vorgesehen.

    "Das Gesetz könnte zur Folge haben, dass Investitionen in den deutschen Telekommunikationsmarkt noch schwerer gemacht werden, als bereits in der Vergangenheit", so Reding. Sie plane daher, rechtlich gegen Deutschland vorzugehen, falls der Entwurf ohne substanzielle Änderungen Gesetz werden sollte.



    T E L E K O M - Z E R S C H L A G U N G

    Reding rudert zurück

    Viviane Reding bemüht sich nach ihrem Vorstoß zur Aufspaltung der europäischen Telekom-Riesen um Schadensbegrenzung. Das Zerschlagungsmodell nach amerikanischem Muster sei für Europa nicht geeignet, sagte die EU-Wettbewerbshüterin. Unternehmen und Regulierer hatten Reding massiv kritisiert.

    Aus:
    Manager-Magazin – 30. Juni 2006, 10.56 Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BRÜSSEL. Die EU-Medienkommissarin Viviane Reding betonte in Brüssel, sie plane keine Zerschlagung der Ex-Monopolisten wie der Deutschen Telekom nach US-Vorbild. Dieses sei für Europa nicht geeignet. Ihr gehe es eher um eine Trennung des Betriebs der Telekom-Netze von den eigentlichen Telekom-Dienstleistungen, um den Wettbewerb zu stärken. Noch vor wenigen Tagen hatte sich Reding in einer Rede, in der sie ihre Ideen für die zukünftige Telekom-Landschaft vorstellte, ausdrücklich auf die Zerschlagung des US-Konzerns AT&T bezogen.

    Der Vorstoß der Kommissarin stieß bei der Deutschen Telekom auf Kritik. Reding streitet mit der deutschen Regierung über die Regulierung des neuen Breitbandnetzes der Telekom. Sie will in der nächsten Woche Bundeswirtschaftsminister Michael Glos treffen.

    Reding warb weiter für eine strukturelle Trennung von Netzbetrieb und Telekom-Diensten. Ob es dafür Zustimmung der EU-Staaten gebe, sei aber noch offen, räumte sie ein. Bevor sie sich endgültig festlege, wolle sie auch eine nun begonnene öffentliche Anhörung abwarten, die bis Oktober dauert. Zum Jahresende wolle sie einen Gesetzesvorschlag präsentieren.

    Eine Studie der EU-Kommission ließ dagegen Zweifel an Redings Vorstoß erkennen. "Insgesamt erscheinen die Kosten einer strukturellen Trennung größer zu sein als die erwarteten Vorteile", hieß es darin. Außerdem wird in der Studie auf den existierenden starken Wettbewerb verwiesen.

    Beispiele in anderen Sektoren wie etwa im Eisenbahnnetz hätten gezeigt, dass es schwierig sei notwendige Investitionen zu koordinieren, wenn Netze und Betrieb getrennt seien. Dieses Problem stelle sich in stärkerem Maße in der Telekommunikationsindustrie, wo die schnellere technische Weiterentwicklung den Investitionsdruck in die Infrastruktur verstärke.

    "Gegenüber dem Kapitalmarkt unverantwortlich"

    "Wir finden es sehr befremdlich, dass Frau Reding die Expertise aus dem eigenen Haus ignoriert, um eine dogmatische Argumentation gegen die regulierten Unternehmen zu führen", sagte ein Sprecher der Bonner Telekom. "Eine solche theoretische Diskussion ist auch gegenüber dem Kapitalmarkt unverantwortlich, weil sie Investoren über die Zukunft der Branche verunsichert."

    Die Großen in der Branche fordern von Reding einen stärkeren Abbau der Regulierung. Sonst wären Investitionen in neue Technik gefährdet, warnen sie. Die Deutsche Telekom stört sich besonders an Redings Forderung, dass auch ihr neues schnelles Internetnetz der Regulierung unterliegen soll. Die Bundesregierung will diese Forderung mit dem neuen Telekommunikationsgesetz (TKG) verhindern.

    Die TKG-Neufassung gilt als Freibrief für die Deutsche Telekom. Diese fordert für ihr neues milliardenschweres Glasfasernetz, in dem sie einen solchen neuen Markt sieht, zumindest für einige Zeit eine Befreiung von der Regulierung. Ihre Wettbewerber sind vehement dagegen und befürchten ein neues Monopol auf dem Breitbandmarkt.

    Reding hat damit gedroht, die Bundesrepublik Deutschland zu verklagen, falls der Entwurf Gesetz wird. "Deutschland ist auf dem schlechten Weg und stellt sich selbst ein Bein", sagte Reding. Eine Pause von der Regulierung sei in der EU nicht vorgesehen, sagte sie. Dies würde praktisch ein neues Monopol schaffen.

    Auch der britische Telekomkonzern British Telecom kritisierte Redings Pläne. "Es wäre besser gewesen, wenn sie über allgemeine Prinzipien gesprochen hätte, statt ein Land als leuchtendes Beispiel hochzuhalten", sagte Vorstandschef Ben Verwaayen der "Financial Times Deutschland".

    Der deutsche Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) äußerte sich dagegen positiv zu den Plänen aus Brüssel. Die EU-Kommission zeige sich "unbeeindruckt von den Versuchen mehrerer europäischer ehemaliger Staatsunternehmen, im Breitbandmarkt neue Monopole errichten zu wollen", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

    Auch Matthias Kurth, der Präsident der Bundesnetzagentur, steht kritisch zu Redings Plänen. Kurth äußerte Zweifel am Sinn der Vorstöße seiner Kollegin: "Bei den Weitverkehrsnetzen haben wir bereits einen funktionierenden Infrastrukturwettbewerb mit einer großen Zahl von unterschiedlichen Netzbetreibern", sagte er.



    W E G W E I S E N D E S

    Fiber to the basement, VDSL up the risers

    Verizon's ready for 100 meg VDSL

    Aus:
    DSL Prime, Volume 7, #8, 30. Juni 2006, 17.23 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    Mark Wegleitner, Verizon CTO, told DSL Prime in 2004 that some of his “fiber to the premises” deployment would be VDSL from the basement, and they are ready to move from trials to deployments. Wegleitner clearly prefers fiber all the way, for lower maintenance costs and ultimately more bandwidth. However, many buildings literally don't have room for the new cable, while others are difficult and expensive to unwire. Wall Street sources tell me Verizon is ready to move forward to serve the millions of customers living in apartment buildings in New York, Boston, D.C. and suburbs. The rumored vendor is Tellabs using Ikanos chips. Ikanos is hoping for more good news at KPN and Telefonica.

    Rajesh Vashist of Ikanos demonstrated VDSL at 100 megs down, 100 megs up in April of 2005 at my Fast Net Futures conference. He showed working boards at 100 meg symmetrical over 600 feet of phone wire, enough to reach the fortieth floor of most buildings. In 2004, Ikanos and Metalink brought to Fast Net the first 100 meg downstream chips, although the upstream was only 30 meg. With Metalink offering similar capabilities (with QAM VDSL, not DMT), prices were reasonable from the beginning, $75-150 for DSLAM plus modem, and have gone down now.

    The other cost, running the fiber to the basement, varies widely. Where Verizon already has fiber in the building, this is a no-brainer. In many other locations, it's practical to blow fiber through existing conduit at reasonable coast. Digging up streets, especially in Manhattan, of course is much more expensive, although the distances are often short and the population density extraordinary. Japanese and Korean carriers have been buying the gear in the millions. It works.

    I don't know what speeds Verizon will choose to offer. Japan is selling 100/50, Germany 50/10 [only]. The latter keeps nicely out of the way of the video offering. While AT&T is struggling to fit a single HD channel into the 20 meg Lightspeed, Verizon will be able to run five HD 9 meg channels and 50 meg of data.



    L U K R A T I V E   T E L E K O M W E L T

    Ein neues Monopoly

    Finanzinvestoren greifen nach der Deutschen Telekom und anderen Telefonriesen. Der gesamte Markt steht vor einem gewaltigen Umbruch.

    Aus:
    WirtschaftsWoche, 3. Juli 2006, 7.05 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    Die Herren vereinbarten absolute Diskretion. Kein Begrüßungsfoto, kein Abschlusskommuniqué – am liebsten hätte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück das Treffen mit Merrill-Lynch-Chef Stan O'Neal ganz verschwiegen. Der oberste Investmentbanker, immer auf der Suche nach lukrativen Deals, hatte sich am 22. Juni mit Steinbrück verabredet, um über die bevorstehenden Privatisierungen bei „Flughäfen, Bundesautobahnen, Deutschen Bahn und etc.“ zu reden, wie es im Ministerium hieß.

    Hinter „etc.“ versteckte sich das eigentliche Objekt der Begierde: die Deutsche Telekom. Der Staatsanteil von rund 30 Prozent ist immer noch der wertvollste Schatz im Beteiligungsportfolio des Bundes. Der Verkauf aller verbliebenen T-Aktien soll mindestens 20 Milliarden Euro in die klammen Staatskassen spülen. Ende April hatte die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone für 2,7 Milliarden Euro 4,5 Prozent der Deutschen Telekom erworben. Nun wollen auch andere Private-Equity-Gesellschaften mit der Bundesregierung ins Geschäft kommen. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Investmentbanker wie O'Neal kann da nur hilfreich sein.

    Die „Heuschrecken“ – wie Ex-SPD-Chef Franz Müntefering die Private-Equity-Gesellschaften genannt hat – liegen schon auf der Lauer. Blackstone-Chef Stephen Schwarzman plant den Deal seines Lebens und lässt eine Komplettübernahme von seinen Telekom-Experten durchspielen, wie die Wirtschaftswoche aus Insiderkreisen erfuhr (WirtschaftsWoche 26/2006). Beim derzeitigen Kurs von 12,30 Euro ist die Deutsche Telekom gerade mal 55 Milliarden Euro wert und damit ein echter Übernahmekandidat.

    Das Dementi aus New York folgte prompt. Doch eine Entscheidung fällt erst Anfang nächsten Jahres: Ende April 2007 läuft die mit der staatlichen KfW Bankengruppe vereinbarte Haltefrist aus. Wenn die T-Aktie bis dahin nicht signifikant zulegt, wäre ein Übernahmeangebot sehr verlockend. Rund 60 Milliarden Euro, schätzen Insider, müsste Blackstone alleine oder zusammen mit anderen Investoren aufbringen, um die volle Kontrolle über die Telekom zu erlangen.

    Für Schwarzman wäre das ein guter Deal. Eine Zerschlagung der Deutschen Telekom würde zwar ein politisches Erdbeben auslösen, schließlich wäre mit dem Abbau oder der Verlagerung tausender Jobs zu rechnen. Technisch wäre die Zerlegung allerdings relativ einfach. Die drei Sparten T-Com, T-Mobile und T-Systems sind deutlich mehr wert als der Gesamtkonzern. Allein der sofortige Weiterverkauf des US-Geschäfts von T-Mobile würde 30 bis 35 Milliarden Euro und damit gut die Hälfte des Kaufpreises bringen. Die nur in Deutschland starke Geschäftskundensparte T-Systems könnte bei einem IT-Riesen unterschlüpfen. Und auch für eine gestutzte Rest-Telekom würde sich auf Grund der starken Präsenz in Deutschland und Südosteuropa ein Abnehmer finden.

    Telefonkonzerne stehen auf der Wunschliste der Firmenjäger ganz oben. Egal, wer auf dem europäischen Telekommunikationsmarkt zum Verkauf angeboten wird, die Heuschrecken bieten fast immer mit. Mit dem dänischen Telekomkonzern TDC ging bereits der erste Ex-Monopolist an die angelsächsischen Gesellschaften Apax, Blackstone, KKR, Permira und Providence. Gemeinsam hatten die fünf mit 12,7 Milliarden Euro das beste Angebot abgegeben. Und die irische Eircom ist inzwischen in der Hand des australischen Finanzinvestors Babcock & Brown.

    Weitere Übernahmen werden folgen. Beim unmittelbar bevorstehenden Verkauf von Portugal Telecom bereiten Permira, Providence, Blackstone und KKR erneut die Gründung eines Konsortiums (dieses Mal erweitert um Cinven und Texas Pacific) vor, um mit einem 14-Milliarden-Euro-Gebot die Konkurrenz auszustechen.

    Selbst Megadeals werden den Finanzinvestoren schon zugetraut. An der Londoner Börse wurde schon spekuliert, dass Finanzinvestoren den Kursabsturz von Vodafone (Börsenwert: 100 Milliarden Euro) zu einer Übernahme nutzen könnten. Eine Zerschlagung des Telefonriesen verspricht schnelles Geld. Die weltweit verstreuten Mobilfunkbeteiligungen sind inzwischen deutlich mehr wert als der Gesamtkonzern. Mit entsprechenden Abnahmezusagen strategischer Investoren könnten Private-Equity-Gesellschaften sogar solch einen Deal stemmen.

    Die Heuschrecken schwimmen derzeit in Geld. Mit Fonds von teilweise über 10 Milliarden Euro wissen die Investoren derzeit kaum, wohin mit dem Geld. „Eine regelrechte Geldwoge treibt die Finanzinvestoren vor sich her“, sagt Stephan Goetz, Telekomexperte und Mitgründer der Unternehmensberatung Goetzpartners. Gleichzeitig lockt eine extrem niedrige Börsenbewertung. „Weil die traditionellen Telekomunternehmen in ihrem Kerngeschäft unter Druck stehen, sind die Einstiegspreise derzeit niedrig“, sagt Thomas Krenz, Deutschlandchef der britischen Beteiligungsgesellschaft Permira.

    Die Finanzinvestoren dringen mit ihren Unternehmenskäufen derzeit in völlig neue Dimensionen vor. Im Extremfall können die Fonds in jede Übernahme 1 Milliarde Euro eigenes Geld stecken. Zusammen mit rund 4 Milliarden Euro Fremdkapital können einzelne sogar schon Übernahmen von bis zu 5 Milliarden Euro stemmen – im Team wie beispielsweise bei der dänischen TDC entsprechend mehr.

    Auch die Banken spielen mit und sind gerne bereit, die Private-Equity-Ausflüge in die Telekomwelt zu finanzieren. Schließlich lassen sich die Darlehen nicht nur mit stabilem Geldfluss, sondern auch mit greifbaren Werten wie Infrastruktur absichern. Das ermöglicht gute Konditionen. „Finanzinvestoren bekommen inzwischen von den Banken sogar mehr Geld und günstigere Konditionen als große Telekomunternehmen“, sagt Unternehmensberater Goetz.

    Konzernchefs wie der neue Swisscom- Vorstandsvorsitzende Carsten Schloter erwarten deshalb, dass die Private-Equity-Gesellschaften eine Hauptrolle bei der kompletten Neuordnung des europäischen Telekom- Marktes spielen. Was viele Konkurrenten bisher im Ausland erworben haben, sei nur „Flickwerk“, das die künftige Expansion eher behindere. Er erwartet ein neues Telekom-Monopoly: „Viele haben schon gespielt, zahlreiche Häuschen zwischen Badstraße und Schlossallee sind vergeben. Aber keiner ist so richtig froh damit“, sagt Schloter. „Mehr Werte lassen sich schaffen, wenn die Häuschen etwas anders verteilt würden.“

    Europas Telekomkonzerne werden von einem Trend erschüttert, der vor wenigen Jahren nicht absehbar war [Ed: oh doch, er war sehr wohl absehbar]. Durch den technologischen Umbruch zu Übertragungsnetzen auf der Basis des Internets wachsen die bislang getrennt betriebenen Fest- und Mobilfunknetze so stark zusammen, dass die dahinterliegende Infrastruktur völlig verschwindet – mit weit reichenden Folgen für die Expansionsstrategie. Erfolgreich kann nur sein, wer Festnetz, Mobilfunk und schnelles Internet als Paket offerieren kann und solche Produkte auch in Auslandsmärkte exportiert. „Wer dadurch Skalenvorteile generiert, gewinnt“, sagt Schloter.

    Die Deutsche Telekom gehört zu den Konzernen, die solche Skalenvorteile kaum heben können. Mehr als andere Konzerne hat die Telekom mit einem „Flickwerk“ zu kämpfen, bei dem wenig zusammenpasst. Mal tritt sie – etwa in Frankreich und Spanien – nur mit der Festnetzsparte T-Com an. Woanders – etwa in Großbritannien, Österreich, Tschechien und den Niederlanden – ist T-Mobile als reiner Mobilfunker unterwegs. Lediglich in Ungarn, Kroatien, der Slowakei und Mazedonien tritt die Deutsche Telekom als integrierter Telekom-Konzern auf, der – wie in Deutschland – die Marktmacht eines Ex-Monopolisten über alle Produkte ausspielen kann.

    Entsprechend schwierig gestalten sich Großfusionen mit anderen Ex-Monopolisten. Ob France Télécom oder Telefónica – in wichtigen Märkten überlappen sich die Auslandsbeteiligungen. Selbst kleinere Übernahmen wie Telekom Austria lassen sich schwer stemmen, weil Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke den südlichen Nachbarn selbst zerschlagen müsste. Da T-Mobile in Österreich gut vertreten ist und gerade erst den Konkurrenten Telering geschluckt hat, wird nur noch ein starkes Festnetzgeschäft gesucht. Der starke Mobilfunkarm der Österreicher müsste direkt weitergereicht werden. Solch aufwendige Umbauarbeiten sollte Ricke lieber den Private-Equity-Gesellschaften überlassen.

    Tatsächlich lassen sich Rationalisierungsreserven in Milliardenhöhe heben, wenn die Festnetz- und Mobilfunksparte ihre Infrastrukturen zusammenlegen. Die neuen Netze auf Internetbasis können künftig so zentral und mit so wenig Aufwand gesteuert werden, dass fast alle Technik-Niederlassungen vor Ort überflüssig werden. EU-Kommissarin Viviane Reding will die ehemaligen Monopolisten sogar zwingen, den Netzbetrieb in eigenständige Gesellschaften auszugliedern. Zudem will sie die Regulierung der Branche EU-weit vereinheitlichen. Es wäre dann einfacher, für mehr Wettbewerb unter den Telefongesellschaften zu sorgen. Auch wenn noch gar nicht sicher ist, ob und wann Reding ihre gewagten Vorschläge durchsetzen kann – allein ihr Vorstoß zum jetzigen Zeitpunkt belegt, dass in die Neuordnung der Telekombranche Bewegung kommt.

    Noch ist das europäische Telekomgeschäft geprägt von nationalen Egoismen und Ressentiments. Viele Landesgesellschaften operieren trotz aller Integrationsprogramme weit gehend autonom. Von langer Hand geplante Großfusionen wie zwischen den ehemaligen Monopolisten Swisscom und Telekom Austria scheitern selbst bei vergleichsweise engen kulturellen Beziehungen an politischen Widerständen. Nur die schwedische Telia und die finnische Sonera haben nach langem Hin und Her einen grenzüberschreitenden Zusammenschluss geschafft.

    „Der europäische Telekommunikationsmarkt ist extrem fragmentiert“, sagt Torsten Krumm, Telekomexperte und Partner bei der britischen Beteiligungsgesellschaft Apax. Aber das wird nicht so bleiben. Krumm hält national orientierte Telekomgesellschaften oder Unternehmen ohne eigene Infrastruktur langfristig nicht für überlebensfähig. Als potenzielle Übernahmekandidaten gelten in der Branche etwa Telecom Italia und die niederländische KPN, vielleicht sogar die britische BT.

    Grund genug für Apax, noch stärker mitzumischen. „Wir sehen uns als Konsolidator im Markt“, sagt Krumm. Auf regionaler Ebene hat das schon geklappt. Apax hat in Deutschland unter anderem die ehemals von den Stadtwerken dominierten Citynetzbetreiber Versatel und Tropolys zum inzwischen drittgrößten Festnetzanbieter zusammengeführt. Jetzt sollen größere Deals folgen. „Wir wollen weiter zukaufen“, sagt Krumm. Mit Rückendeckung von Apax bietet Versatel beim Verkauf des Deutschland-Geschäfts des Internet-Anbieters AOL mit.

    Ähnlich geht Apax zusammen mit dem amerikanischen Finanzinvestor Texas Pacific Group bereits in Griechenland vor. Dort haben die beiden Fonds gemeinsam die Nummer drei und vier im Mobilfunkmarkt – Tim Hellas und Q-Telecommunications – gekauft und zusammengelegt.

    Wenn sich Finanzinvestoren engagieren, führen sie Unternehmen zusammen, heben Effizienzreserven, optimieren die Finanzstruktur und trennen sich von überflüssigen Randaktivitäten. Damit übernehmen sie Aufräumarbeiten, mit denen die traditionellen Platzhirsche wie die Deutsche Telekom überfordert wären. So wird spekuliert, dass demnächst die deutsche TDC-Tochter Talkline zum Verkauf steht. Wenn die Heuschrecken bei den Unternehmen durchgekehrt haben, so der Plan, übergeben sie die fit gemachten Unternehmen entweder der Börse oder einem der ganz Großen im internationalen Wettbewerb.

    Ähnliche Ausstiegspläne hegen offenbar auch die Investoren von TDC. Als Käufer kommen vor allem die großen internationalen Telekomspieler infrage. Sobald die Platzhirsche ihre Schulden abgebaut und finanziell wieder erstarkt sind, dürften sie auch international wieder zukaufen. Paul Jowett, Partner der auf Private-Equity-Unternehmen spezialisierten Beratungsgesellschaft L.E.K. in München: „Dann werden die imperialen Träume der Telekomriesen irgendwann doch noch Wirklichkeit.“



    15.000 Telekom- und Postbeamte sollen schon mit 55 in Pension

    Aus: Heise-Ticker, 3. Juli 2006, 8.41 Uhr MESZ (Telekom). [
    Original]

    BERLIN. Rund 15.000 Beamte bei Post, Postbank und Telekom sollen demnächst schon mit 55 Jahren in Pension gehen. Wie die Berliner Zeitung berichtet, sieht das ein Gesetzentwurf (PDF-Datei) vor, den die Bundesregierung ins parlamentarische Verfahren eingebracht hat. Nach dem Willen von Kanzlerin Angela Merkel solle das Gesetz noch in diesem Jahr in Kraft treten.

    Schließlich gehe es darum, "den in Frage kommenden Beamtinnen und Beamten eine kurzfristige Zurruhesetzung zu ermöglichen". Für die betreffenden Beamten, heißt es in dem Gesetzesentwurf, gebe es bei den Bundespost-Nachfolgeunternehmen keine adäquaten Aufgaben mehr. Deshalb sollten die Möglichkeiten zur Frühverrentung geschaffen werden.

    Die FDP kritisierte die Vorgehensweise: "Man kann hier den Eindruck haben, die Regierung will einen jahrelangen Frühpensionierungsmissbrauch bei den Post-Nachfolgeunternehmen nun legitimieren", sagte der FDP-Fraktionsvize Rainer Brüderle der Zeitung.



    NetCologne startet Bau des Glasfasernetzes

    Aus: Heise-Ticker, 3. Juli 2006, 15.41 Uhr MESZ (City-Carrier). [
    Original]

    KÖLN. Der größte deutsche Stadtnetzbetreiber NetCologne hat mit dem Bau eines neuen Glasfasernetzes begonnen und will sich damit vollständig aus der Abhängigkeit von der Telekom lösen. "Mit CityNetCologne bauen wir eines der schnellsten Datennetze Europas", erklärte Geschäftsführer Werner Hanf beim ersten Spatenstich heute in Köln. In den kommenden 3 Jahren sollen 250 Millionen Euro in das Vorhaben investiert werden. Der Ausbau des Datennetzes stärke den Medienstandort Köln und schaffe weitere Arbeitsplätze.

    Mit einer Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde liegt die Übertragungsgeschwindigkeit 5 Mal höher als der gegenwärtig schnellste Internetanschluss bei NetCologne. Die Kölner planen, das Glasfasernetz im gesamten Stadtgebiet direkt bis an die einzelnen Gebäude (Mehrfamilienhäuser) zu legen. Damit wäre die Anmietung der Telekom-Anschlussleitungen (TAL) nicht mehr erforderlich. Die hohen Investitionen rechneten sich durch den Wegfall der TAL-Gebühren, hieß es weiter. Jährlich muss NetCologne nach Angaben einer Sprecherin hierfür etwa 30 Millionen Euro an die Telekom entrichten.

    Seinen Kunden werde NetCologne über das Glasfasernetz extrem schnelle Internet- Anschlüsse anbieten können. Dieses Netz erlaube unter anderem die Übertragung von Fernsehen über das Internet (IPTV), Video-on-Demand wie auch das hochauflösende Fernsehen (HDTV). Ab Herbst sollen bereits die ersten Angebote vermarktet werden. Andere Wettbewerber setzen immer noch darauf, dass sie Zugang zum neuen Glasfasernetz der Telekom erhalten.

    Der Bonner Konzern will bis Ende kommenden Jahres in 50 deutschen Großstädten ein Hochleistungsglasfasernetz aufbauen. Die ersten 10 Städte werden noch in diesem Jahr angeschlossen. Die Milliarden schweren Investitionen stehen aber unter dem Vorbehalt, dass die Bundesnetzagentur vorübergehend dem Unternehmen freie Hand bei der Preisgestaltung gibt. Die Konkurrenz wie auch die EU-Kommission sehen in einer Regulierungspause eine Benachteiligung für die Wettbewerber.



    VATM sieht bei Telekom-Regulierung keine Parallele zu USA

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 4. Juli 2006, 17.41 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original]

    KÖLN (Dow Jones). Im Streit um eine regulatorische Schonung der Deutschen Telekom AG halten deren inländische Wettbewerber es für unzulässig, Parallelen zur Lage in den USA zu ziehen. Die Breitbandmärkte dort und in Deutschland seien strukturell so verschieden, dass eine vergleichbare Regulierungssituation nicht gegeben sei, sagte Axel Spies, der Washingtoner Vertreter des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), jetzt in Köln. Auch gebe es in den USA keineswegs einen völligen Regulierungsverzicht, wie dies die Telekom behaupte.

    Der Bonner Konzern fordert für sein neues extrem schnelles VDSL-Glasfasernetz einen zumindest zeitweisen Regulierungsverzicht und macht davon dessen weiteren Ausbau abhängig. Dagegen machen die Wettbewerber und auch die Europäische Kommission Front. VATM-Vertreter Spies betonte jetzt, auf Grund des erheblichen Marktanteils der Kabelnetzgesellschaften seien die Bedingungen auf dem US-Breitbandmarkt nicht vergleichbar mit der deutschen Situation.

    Anders als hier zu Lande mit der Telekom als einzigem dominanten Breitbandanbieter gebe es in den USA im Telefonbereich mit MCI/Verizon und AT&T/SBC 2 im Wettbewerb stehende Unternehmensgruppen, die zahlreiche Zugangsleistungen anbieten müssten und deren Preise für einen erheblichen Zeitraum von der Branchenaufsicht FCC gedeckelt seien. Nach deren Regeln würden ferner Glasfaserverbindungen der etablierten Unternehmen weiterhin eingeschränkt reguliert, betonte der für den VATM tätige Anwalt. In dem Verband sind rund 50 Wettbewerber der Telekom organisiert.



    T-Com vergrößert DSL-Versorgungsgebiete

    Aus:
    Heise-Newsticker, 5. Juli 2006, 11.16 Uhr MESZ (Breitband). [Original]

    BONN (uma/c't). Die T-Com schaltet das so genannte T-DSL "light" mit 384 kBit/s im Down- und 64 kBit/s im Upstream nun bis zu einer Leitungsdämpfung von 55 dB. Nachdem Pilotprojekte erfolgreich verlaufen waren, erhöhte die T-Com diesen Grenzwert von bislang 50 dB im gesamten Bundesgebiet. Davon können allerdings nur Kunden profitieren, die bislang kein DSL erhalten konnten. Wer bereits eine der so genannten Rückfalloptionen mit 384/64, 768/128, 1500/196 oder 3000/384 kBit/s im Down- beziehungsweise Upstream nutzt, hat dadurch keine Chance auf eine höhere Bandbreite.

    Die T-Com ermittelt die Leitungsdämpfung rechnerisch aus Kabelqualität, -querschnitt und -länge. Sie macht aber keine Angaben darüber, wie sich die Erhöhung der maximal zulässigen Kabeldämpfung auf die Reichweite von DSL-Anschlüssen auswirkt. Praktisch wären die erzielbaren Bandbreiten bei Anschlüssen von T-DSL-light-Kunden häufig deutlich höher als nach diesem Algorithmus, wie der Statusmonitor einiger DSL-Router aufdeckt. Die T-Com weigert sich in solchen Fällen aber durchweg, eine höhere Bandbreite zu schalten.



    Google will "Netzneutralität" notfalls einklagen

    Aus:
    Heise-Newsticker, 5. Juli 2006, 12.23 Uhr MESZ (TheNET). [Original]

    SOFIA (jk/c't). Sollte der US-Gesetzgeber im Breitbandbereich das Prinzip des offenen Internet, das Datenverkehr gleichberechtigt überträgt, nicht aufrechterhalten, will Google kartellrechtliche Schritte einleiten. Mit diesem Vorgehen schwebt dem Suchmaschinenbetreiber vor, die "Netzneutralität" zu sichern. "Mein Unternehmen glaubt, wie viele andere auch, dass das Internet offen bleiben und für alle gleich erreichbar sein muss", erklärte Vint Cerf, TCP/IP-Miterfinder und "Internet-Evangelist" bei dem Suchmaschinenprimus, am Rande einer Konferenz in Sofia.

    Der als einer der "Väter des Internet" bekannt gewordene Techniker zeigte sich erneut besorgt darüber, dass manche Breitbandanbieter dieses Prinzip in Frage stellen, ihre Macht über die Infrastruktur nutzen und die Dienste von Mitbewerbern behindern wollen. Zugleich kündigte Cerf an: "Wenn wir mit unseren Argumenten keinen Erfolg haben, dann müssen wir einfach warten, bis irgendein Missbrauch passiert. Und dann werden wir den Fall vor die Kartellbehörde des Justizministeriums bringen."

    Google gehört neben Webgrößen wie Amazon, eBay, Microsoft oder Yahoo zu einer Gruppe von Verfechtern strenger Netzneutralitäts-Regeln, die online etwa als "It's Our Net"-Koalition für ihre Ziele wirbt. Die Anbieter fürchten gemeinsam mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe zivilgesellschaftlicher Organisationen, dass Telekommunikationskonzerne und TV-Kabelanbieter das Internet in teure, mit Mautstationen abgesperrte Luxusbahnen und holprige Feldwege aufteilen wollen.

    Großen US-Breitbandanbieter und mittlerweile auch einigen europäischen Carriern wie der Deutschen Telekom geht es darum, für den Aufbau ihrer Hochgeschwindigkeitsnetze Inhalteanbieter für die zugesicherte oder besonders rasche Übertragung von Content zur Kasse zu bitten. Sie wollen Möglichkeiten zur unterschiedlichen Behandlung des Datenverkehrs in ihren Backbones erhalten, abhängig beispielsweise von Quelle, Dienst und Bandbreitenhunger. So könnten sie dann Datenverkehr etwa von besser zahlenden Kunden bevorzugt behandeln oder Wettbewerber für ihr Festnetzgeschäft in Form von VoIP-Anbietern an den Rand drängen.

    Im US-Kongress mussten die Befürworter des offenen Internet bereits zwei schwere Niederlagen einstecken, sodass Cerf mit seiner Klageandrohung den Lobbydruck noch einmal zu erhöhen versucht. Im federführenden Wirtschaftausschuss scheiterte vergangene Woche ein Änderungsantrag zur geplanten Novelle des Telekommunikationsrechts, mit dem die "Netzneutralität" festgeschrieben werden sollte, knapp an der Mehrheit der Republikaner. Der durchgefallene Korrekturvorschlag wollte es Breitbandanbietern untersagen, den Zugang zu bestimmten Inhalten zu blockieren. Die Netzbetreiber sollten auch daran gehindert werden, spezielle Vereinbarungen mit Inhalteanbietern für die schnellere oder garantierte Übertragung ihrer Daten abzuschließen.

    Im US-Repräsentantenhaus war zuvor im Juni ein Antrag für eine umfassende Netzneutralitätsregelung des Demokraten Ed Markey gescheitert. Angesichts der im Herbst anstehenden Neuwahlen des US-Kongresses ist aber unklar, ob die Reform des Telekommunikationsrechts überhaupt noch in dieser Legislaturperiode zur Endabstimmung kommt. Sollte das Votum noch anberaumt werden, könnten die Demokraten die beiden parallelen Gesetzesentwürfe im Senat und im Repräsentantenhaus im Zweifelsfall blockieren. Doch noch haben sich laut Ted Stevens, dem Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses des Senats, nicht einmal ausreichend republikanische Senatoren für die Vorlage seines Gremiums erwärmen können.



    EU-Kommission streitet über Redings Roaming-Regulierung

    Aus: Heise-Ticker, 5. Juli 2006, 15.45 Uhr MESZ (Mobilfunk). [
    Original]

    BRÜSSEL. In der EU-Kommission herrscht offenbar Streit um die geplante Regulierung der Roaming-Gebühren europäischer Mobilfunknetzbetreiber. Wie die Financial Times berichtet, formulieren wichtige Mitglieder der Kommission Bedenken gegen die Regulierungspläne der Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding. Danach sorgen sich Handelskommissar Peter Mandelson sowie der für Unternehmen und Industrie zuständige Günter Verheugen, die geplante Regulierung der Endkundenpreise schade den Unternehmen und dem Wettbewerb.

    Über die Notwendigkeit der Regulierung ist sich die Kommissiom offenbar grundsätzlich einig, der Streit entfacht sich allerdings an Redings Methoden. Die Kommissarin ist überzeugt, die gewünschte Absenkung der Endkundenpreise erfordere einen regulatorischen Eingriff sowohl bei den Roaminggebühren als auch den Interconnection-Entgelten, die sich die Netzbetreiber untereinander für die Vermittlung netzübergreifender Gespräche berechnen. Reding möchte die Kommission in der nächsten Woche auf ihre nicht unumstrittene Vorgehensweise einschwören. Im Vorfeld des entschiedenden Kommissionstreffens streitet sie mit den beiden für die Wirtschaft zuständigen Kollegen, die eine Änderungen des Entwurfs fordern und dafür auch die Unterstützung weiterer Kollegen gewonnen haben wollen.

    Geht es nach Mandelson und Verheugen, sollte die EU nur die Interconnection-Gebühren regulieren. Einen direkten Eingriff in die Endkundenpreise durch eine Festlegung der Roaminggebühren lehnen sie dagegen ab. Dieser Ansatz findet auch die Unterstützung der European Regulators Group (ERG), einer Organisation der nationalen Regulierungsbehörden.

    Reding will trotz heftiger Kritik aus der Branche und der Kommission nicht von ihren Plänen abweichen. Die Kommissarin macht sich damit zur Anwältin der europäischen Mobilfunkkunden, denen die Mobilfunkanbieter nach Redings Meinung unberechtigt hohe Gebühren in Rechnung stellen. Die Mobilfunker werden die Vorgänge in Brüssel mit spitzen Ohren verfolgen: Sie machen geschätzte 10 bis 15 Prozent ihres Umsatzes mit Roaminggebühren.



    EU-Kommission: Telekom verliert Marktanteile im DSL-Geschäft

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 5. Juli 2006, 16.42 Uhr MESZ (Breitband-Wettbewerb). [Original]

    BRÜSSEL/BONN. Die Wettbewerber der Deutschen Telekom haben im vergangenen Jahr ihre Marktposition im Breitbandgeschäft deutlich ausgebaut.

    Nach einem bislang unveröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission sank der Anteil der Telekom am Gesamtmarkt binnen eines Jahres bis Januar 2006 von 80,4 Prozent auf 60,1 Prozent. Der Rückgang war damit deutlich höher als bei den Ex-Monopolisten in den anderen Mitgliedsländern. 3,65 Millionen neuen Internetzugängen war Deutschland nach Großbritannien der am schnellsten wachsende Markt in Europa. Im Januar hatten 10,56 Millionen Menschen in Deutschland einen Breitbandanschluss. Anders als in den Niederlanden und Großbritannien nutzt der weitaus größte Teil der Anbieter die DSL-Technik. Nur 3 Prozent gingen etwa über das TV-Kabel ins Internet.

    Die Europäische Kommission hatte wiederholt auf einen mangelnden Wettbewerb im deutschen Breitbandgeschäft hingewiesen und eine härtere Regulierung gefordert. Die Telekom sieht diesen Vorwurf durch das EU-Gutachten widerlegt. "Unser Marktanteil ist unter Druck", sagte ein Konzernsprecher.

    Der Wettbewerb in Deutschland sei intakt, was sich an den im EU-Vergleich niedrigen Preisen für DSL-Anschlüsse zeige. Die Deutsche Telekom verliert pro Monat durchschnittlich rund 150.000 Telefonanschlüsse an die Konkurrenz.

    Die EU-Kommission bestätigt damit die Einschätzung der Bundesnetzagentur, nach deren Erkenntnis ein intensiver Wettbewerb im deutschen Breitband stattfindet. Behördenchef Matthias Kurth rechnet für das laufende Jahr mit einem weiteren Schub bei den DSL- Anschlüssen.

    Neben den Telekommunikationsanbietern drängen in Deutschland verstärkt Betreiber von TV-Kabelnetzen in das Breitbandgeschäft. Von dem Erwerb der TV-Rechte für die Bundesliga versprechen sich die Anbieter zusätzliche Impulse.

    Zudem haben Telefonica, Telecom Italia und Versatel Deutschland einen Ausbau ihres Breitbandnetzes angekündigt. Im kommenden Jahr wollen sie rund die Hälfte aller deutschen Haushalte mit ihrem Netz erreichen. Auf den verschärften Wettbewerb reagiert die Telekom mit dem Bau eines schnellen Glasfasernetzes, mit dem die Übertragung von Filmen möglich werden soll. Die EU-Kommission pocht allerdings auf einen freien Zugang für die Konkurrenten; dies lehnt die Telekom ab.

    Am Donnerstag [6.7.2006] will EU-Kommissarin Viviane Reding mit Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) über die Rahmenbedingungen für das Hochgeschwindigkeits-Datennetzes (VDSL) der Telekom reden.



    Monopolkommission will Internet-Telefonie wenig regulieren

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 5. Juli 2006, 18.16 Uhr MESZ (VoIP). [Original]

    BERLIN (Dow Jones). Die Monopolkommission empfiehlt Zurückhaltung bei der Regulierung der Internet-Telefonie (Voice-over-IP). Dies sei geboten, weil sich der Dienst in der Entwicklung befinde und gegenwärtig nicht absehbar sei, ob und welche der damit verbundenen Geschäftsmodelle nachhaltig existenzfähig seien, schreibt das fünfköpfige Beratungsgremium der Bundesregierung in seinem am Mittwoch [5.7.2006] in Berlin veröffentlichten, alle 2 Jahre erscheinenden Hauptgutachten.

    Die wesentliche Voraussetzung für die Nutzung von Internet-Telefonie ist ein breitbandiger Internetzugang, der in Deutschland weiterhin vor allem über die digitale Anschlussleitung DSL bereitgestellt wird. Die von den Anschlussnetzbetreibern praktizierte Koppelung von DSL- und herkömmlichem Analog- oder ISDN-Anschluss behindere die Entwicklung der Internet-Telefonie und sollte überwunden werden, raten die Experten.

    Damit alternative Anbieter DSL-Anschlüsse unabhängig von der gemieteten Teilnehmeranschlussleitung anbieten können, muss nach Einschätzung der Experten die Deutsche Telekom AG dazu verpflichtet werden, einen so genannten Bitstrom- Zugang anzubieten. Dabei handelt es sich um ein Vorleistungsprodukt, das es alternativen Netzbetreibern ermöglicht, eigene schnelle Endkundenzugänge zu realisieren und dabei auf die bestehende Infrastruktur der Telekom zurückzugreifen.

    Um Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der infrastrukturbasierten Anbieter herkömmlicher Festnetztelefonie zu vermeiden, sollten bei der Regulierung der Entgelte für den Bitstrom-Zugang auch die Kosten des Anschlussnetzes berücksichtigt werden, betonten die Experten.




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      Zum Teil 174

    © 2006-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 19.12.2009 22.43 Uhr