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Die Telekommunikation im SPIEGEL – Teil 37 khd
Stand:  18.8.2002   (21. Ed.)  –  File: Spiegel/37.html




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  • Neuere SPIEGEL-Berichte   (38. Teil).
  • 29.07.2002: Telekom: Gutachten bestätigt Verdacht auf fehlerhafte Abrechnungen.
  • 29.07.2002: Hunzingers fauler Zauber.
  • 28.07.2002: Middelhoff wird offenbar neuer Telekom-Chef.
  • 25.07.2002: Quam: UMTS-Lizenz, sonst nichts mehr.
  • 22.07.2002: Worldcom-Konkurs: Wackelt das Web?
  • 21.07.2002: Telekom: Vize-Chef Tenzer droht Strafanzeige.
  • 18.07.2002: Telekom-Vorstand heillos überbezahlt.
  • 17.07.2002: Telekom-Zukunft: Im strategischen Vakuum.
  • 16.07.2002: Callahan kappt Kabelpläne.
  • 16.07.2002: Telekom: Strafanzeige gegen kompletten Vorstand.
  • Ältere SPIEGEL-Berichte   (36. Teil).



    Strafanzeige gegen kompletten Vorstand

    Mitten in den Machtkampf an der Konzern-Spitze platzt eine Strafanzeige gegen den kompletten Telekom-Vorstand. Ein Anwalt wirft den Managern im Zusammenhang mit dem Erwerb von VoiceStream Untreue und schwere Verstöße gegen Bilanzierungsregeln vor. Durch den Deal seien die T-Aktionäre um mehr als 20 Milliarden Euro geschädigt worden.

    Aus:
    Manager-Magazin, Hamburg, 16. Juli 2002, 19.55 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    HAMBURG/BONN. Als hätte die Deutsche Telekom mit ihren Milliardenschulden, dem Streit um Vorstandschef Ron Sommer und den laufenden Klagen um die finanzielle Fehlbewertung ihrer Immobilien nicht schon genug Probleme, droht nun neues Ungemach. Der Mannheimer Anwalt Dr. Wolfgang Philipp hat beim Landgericht Bonn Strafanzeige gegen den kompletten Vorstand der Telekom eingereicht.

    Der auf Gesellschaftsrecht spezialisierte Jurist wirft der Telekom im Zusammenhang mit dem Erwerb des amerikanischen Mobilfunkunternehmens VoiceStream schwere Verstöße gegen das Aktienrecht vor. Er beschuldigt in der Strafanzeige, die manager-magazin.de vorliegt, den Telekom- Vorstand der Untreue und des Verstoßes gegen Bilanzierungsvorschriften.

    Die Staatsanwaltschaft in Bonn bestätigte heute auf Anfrage den Eingang der Strafanzeige. Sie ermittelt im Zusammenhang mit der Telekom bereits wegen des Verdachts der Bilanzfälschung. Ein Sprecher des Konzerns wies heute auf Anfrage die Vorwürfe zurück.

    Nach Angaben des Anwalts hatte das Bonner Unternehmen im September 2000 und im Mai 2001 sämtliche Aktien der US-Firma VoiceStream Wireless Corporation erworben. Das Geschäft wurde teils durch Barzahlung und teils durch die Ausgabe von mehr als einer Milliarde junger Telekom-Aktien abgewickelt. Zeichnerin der jungen Aktien sei die Citibank als Treuhänderin für die früheren Aktionäre der Firma VoiceStream gewesen, so der Jurist.

    Aktienkapital wurde stark verwässert

    Durch die seiner Meinung nach rechtswidrige und missbräuchliche Ausnutzung von genehmigtem Kapital zu Lasten aller Aktionäre sei entgegen einschlägiger Bestimmungen des Aktiengesetzes und der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs das bis dahin vorhandene Aktienkapital der Telekom verwässert worden.

    Die jungen Aktien, so Anwalt Philipp weiter, seien trotz eines damaligen Börsenkurses von rund 24,50 Euro nur zum Quotenwert (früher: Nennwert) von 2,56 Euro pro Stück ausgegeben worden. Dadurch seien sämtliche bis dahin vorhandenen Aktionäre der Deutschen Telekom in einer Größenordnung von mehr als 20 Milliarden Euro geschädigt worden. Die Citibank beziehungsweise die hinter ihr stehenden Verkäufer hätten andererseits einen entsprechenden Vorteil für sich verbuchen können.

    Mindestens in Höhe der Differenz zwischen dem Quotenwert und dem Börsenwert der ausgegebenen jungen T-Aktien sei der Telekom durch die Transaktion kein Gegenwert mehr zugeflossen, denn die Mobilfunkfirma VoiceStream hätte bereits damals bei verhältnismäßig geringen Umsätzen mit sehr hohen Verlusten gearbeitet.

    „VoiceStream war praktisch wertlos“

    Im Gespräch mit manager-magazin.de sagte Philipp: "Nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Unternehmensbewertung war VoiceStream zum Zeitpunkt des Erwerbs praktisch wertlos." Zumindest aber überstieg der Wert des US-Mobilfunkunternehmens nicht jene Beträge, welche die Deutsche Telekom zusätzlich auch noch in bar für den Erwerb dieser Firma aufgewendet habe.

    Den Ausführungen des Anwalts zufolge war die Methode der Kaufpreisfindung, nämlich den Wert des Kaufobjekts an den Wert der Aktien des Käufers zu binden, nicht schlüssig und stellte eine schwere Pflichtverletzung des Vorstands dar. Nach Berechnungen von Philipp lag der Gesamtaufwand für den Erwerb von VoiceStream – unter anderem durch den Einbezug geleisteter Gesellschafter- Darlehen – bei rund 45,5 Milliarden Euro.

    Telekom-Sprecher: „Die Transaktion war sauber“

    Die Telekom selbst sieht die Vorwürfe als gegenstandslos an. "Die gesamte Transaktion ist sauber und – entsprechend der Zahlen, die dazu im Geschäftsbericht stehen – über die Bühne gegangen", sagte Telekomsprecher Andreas Leigers auf Anfrage. Der Kaufpreis für VoiceStream und Powertel lag seinen Worten zufolge bei 39,4 Milliarden Euro inklusive der Barkomponente. Von der Strafanzeige habe die Telekom derzeit noch keine Kenntnis.

    Anwalt Philipp begründet seinen Verdacht der Untreue indes auch damit, dass nach seinem Kenntnisstand am 31. Mai des Jahres 2001 eine nominelle Kapitalerhöhung von rund 2,6 Milliarden Euro in das Handelsregister des Amtsgerichts Bonn eingetragen wurde, aber nicht einmal in dieser Höhe die von der Citibank gebrachte Sacheinlage werthaltig gewesen sei. Nach seiner Auffassung bedeutet dies, dass auch insoweit die jungen Telekom-Aktien ohne Gegenleistung an die amerikanischen Verkäufer ausgegeben worden seien.

    Anwalt spricht von Wirtschaftsskandal

    In einer weiterführenden und sehr detaillierten Abhandlung zum Erwerb von VoiceStream durch die Telekom kommt der Jurist zu dem Schluss, "dass hier einer der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte vorliegt". Der Gedanke des Aktiensparens in Deutschland sei durch "diese Handlungsweisen eines Staatsunternehmens aufs Schwerste geschädigt worden". Im Nachhinein habe sich die Telekom-Privatisierung als "einer der größten Flops erwiesen, der je einer deutschen Bundesregierung unterlaufen ist".

    Ein von manager-magazin.de befragter Bilanz- und Telekom- Experte hält die Argumentation und Beweisführung des Anwalts für plausibel. Unter der Voraussetzung, dass die angegebenen Daten richtig sind, berge die Abhandlung eine Menge Sprengstoff für die Telekom.



    Callahan kappt Kabelpläne

    Auch im Musterländle geht's nicht weiter mit dem Ausbau neuer, multimediafähiger Kabelnetzwerke. Wie zuvor in NRW legte Betreiber Callahan auch hier seine Pläne "vorerst" auf Eis. Jobs seien "derzeit" aber nicht gefährdet.

    Aus:
    Spiegel Online – 16. Juli 2002, ??.?? Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    STUTTGART. Der Ausbau des Fernseh- Kabelnetzes im Südwesten für den schnellen Internet- Zugang und Multimedia ist vorerst gestoppt. Das bestätigte eine Sprecherin von Kabel Baden- Württemberg, das zur amerikanischen Callahan- Gruppe gehört, den Stuttgarter Nachrichten. "Ob und wann es mit der Kabelaufrüstung weitergeht, wird sich erst im Herbst entscheiden", sagte die Sprecherin dem Blatt.

    Callahan ist nach Übernahme der Infrastruktur von der Deutschen Telekom Mehrheitseigentümer der Kabelnetze in Nordrhein- Westfalen und im Südwesten. Die 500 Jobs bei Kabel Baden- Württemberg seien derzeit nicht gefährdet, betonte die Sprecherin. In NRW, wo Callahan unter dem Namen "ish" auftritt, hatte das Unternehmen 570 von 2.400 Mitarbeitern entlassen und das gemeinsame Management für beide Bundesländer aus den USA verstärkt.

    Der neue Kabelnetzbetreiber war nach Preiserhöhungen und technischen Problemen vor allem in NRW ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Die neuen Angebote stießen bei den Kunden auf weniger Begeisterung als erwartet. Außerdem kamen mehrfach Gerüchte über eine drohende Überschuldung auf. In Baden- Württemberg hat Callahan bisher erst rund 80.000 Wohneinheiten umgerüstet. Geplant waren für dieses Jahr 900.000 Haushalte.

    [manager-magazin.de: Ish – Ein Kabelbetreiber am Rande der Insolvenz]



    T E L E K O M - Z U K U N F T

    Im strategischen Vakuum

    Der neue Telekom-Chef Helmut Sihler hat einen kraftvollen Sanierungskurs angekündigt. Längst sind aber die Bremsklötze in Position gebracht.

    Aus:
    Spiegel Online – 17. Juli 2002, ??.?? Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BONN. Nach dem unwürdigen Gezerre um Ron Sommer wollte der Aufsichtsratschef den Aktionären mal etwas Positives bieten. "Die Stichworte sind: Kostensenkungen, Qualitäts- und Effizienzsteigerung und Schuldenabbau", gab Hans-Dietrich Winkhaus am Mittwoch die Marschroute vor. Richten soll das alles sein Vorgänger, der 72-jährige Helmut Sihler, der nun für etwa ein halbes Jahr "einen der interessantesten Jobs der deutschen Wirtschaft" (Sommer) besetzt.

    Konkret wollte Winkhaus natürlich nicht werden. Verschiedene Ideen für die Neuausrichtung der Telekom seien jetzt in der Planung, sagte er im Fernsehen am Tag nach dem Führungswechsel. Die Basis sei "ein sehr gutes operatives Geschäft, aber auch der Verkauf der Kabelnetze".

    Aber das birgt schon das erste Problem. Selbst wenn es Sihler gelingen sollte, einen Käufer für das Telekom-Kabelnetz zu finden, so wird er nicht wieder die 5,5 Milliarden Euro einnehmen können, die damals der US-Kabelnetzbetreiber Liberty geboten hatte, bevor das Bundeskartellamt den Deal aushebelte.

    Momentan spricht alles dafür, dass sich bei der Telekom nur wenig ändert. Noch unter Sommer waren Ende März Sparmaßnahmen wie Investitionskürzungen um eine Milliarde Euro jährlich und der Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2004 beschlossen worden. Angesichts eines Schuldenbergs von rund 67 Milliarden Euro wurde dieses Programm als viel zu zaghaft kritisiert – ein Argument für die Abwahl Sommers.

    Sommer hatte bei seiner kurzen Rücktrittsrede denn auch eingestanden, dass die Telekom ihr Sparprogramm ausweiten muss. Seiner Ansicht nach ist es notwendig, dass die neue Telekom- Führung ein "nochmals erheblich forciertes Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung" auflegt.

    Danach sieht es momentan nicht aus. Die üppige Personaldecke von derzeit rund 255.000 Telekom- Mitarbeitern wird zumindest weitgehend unangetastet bleiben. Die Gewerkschafter im Aufsichtsrat beeilten sich, darauf hinzuweisen, dass gerade erst ein Tarifvertrag mit beschäftigungssichernden Maßnahmen abgeschlossen worden sei. Betriebsbedingte Kündigungen sind demnach weitgehend unmöglich. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und ver.di-Gewerkschafter Rüdiger Schulze sagte denn auch ganz gelassen, es werde nun keinen Kahlschlag bei der Telekom geben, Personalabbau werde sozialverträglich abgewickelt.

    Die größte personelle Überbesetzung existiert im Festnetzbereich. Mit dem zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufenen Gerd Tenzer ist jedoch genau der Manager gestärkt worden, der bisher für das Festnetz zuständig war – unwahrscheinlich, dass ausgerechnet er in seinem Schrebergarten harte Schnitte machen wird.

    Auch bei dem Abbau des Schuldenbergs sind für die neue Telekom-Spitze kaum schnelle Erfolge in Sicht. Eine Möglichkeit wäre der Verkauf der US-Tochter VoiceStream. "Die Telekom- Tochter VoiceStream bekommt in den USA kein Bein auf den Boden und wird wahrscheinlich verkauft", spekuliert beispielsweise Telekom- Analyst Oliver Pfluger von der WGZ-Bank. Allerdings ist dies ebenfalls unwahrscheinlich, glaubt man den letzten Äußerungen der neuen Chefs.

    Sihler machte zwar Andeutungen, dass er das Engagement der Telekom in den USA neu ordnen wolle. Aber das bedeutet offenbar keineswegs einen Verkauf der US-Sparte und damit mehr Geld in der Telekom- Kasse. Aufsichtsratschef Winkhaus verneinte nämlich kategorisch, dass sich die Telekom vom amerikanischen Markt nach 13 Monaten wieder zurückziehen könnte. Derzeit gibt es Gerüchte, dass VoiceStream mit den US-Anbietern Cingular oder AT&T Wireless fusionieren will.

    VoiceStream hatte die Telekom 2001 nach damaligem Stand 35 Milliarden Euro gekostet, vornehmlich bezahlt mit eigenen Aktien. Der seitdem im Zuge der globalen Telekommunikations- Krise eingetretene drastische Wertverlust belastet durch Abschreibungen das Ergebnis. VoiceStream erwirtschaftete im Jahr 2001 ein Minus von mehr als zwei Milliarden Dollar, was der Telekom erstmals einen milliardenschweren Verlust einbrachte.

    Schließlich ist da noch der Kosten- und Schuldenblock UMTS. Auch hier soll nicht gespart werden. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen sind keine Einschitte geplant, die den Aufbau des UMTS- Netzes gefährden oder verzögern könnten. Man werde sich auf keinen Fall von solchen Zukunftsträgern trennen.

    Analysten zeigten sich wenig erfreut über den Führungswechsel bei der Telekom. Die gefundene Lösung sei "wenig konstruktiv". Sie führe wahrscheinlich "zu einem sechsmonatigen strategischen Vakuum", urteilten die Unternehmensexperten von Independent Research am Mittwoch. In dieser Zeit werde es die neue Führung nicht schaffen, von ihrem Schuldenberg weg zu kommen und für VoiceStream eine Lösung zu finden.

    Nach Einschätzung von Telekom- Analyst Ralf Hallmann von der Bankgesellschaft Berlin herrscht Stillstand, solange Sihler den Konzern leitet. Es sei daher zu hoffen, dass die Suche nach seinem Nachfolger nicht volle sechs Monate dauere. Oliver Pfluger von der WGZ- Bank befürchtet eine Vertrauenskrise der Investoren, das Risiko weiterer Negativ- Nachrichten und eine erhöhte Unsicherheit bezüglich der künftigen Strategie des Konzerns. Er stufte die Telekom- Aktien auf "Reduzieren" von zuvor "Akkumulieren" herunter.

    [15.07.2002: Wie Regierung und Kanzlerkandidat die Telekom zum Stimmenfang benutzen]
    [15.07.2002: Porträt: Ron Sommer – Phantom auf Durchreise]
    [16.07.2002: Internes Papier: Telekom könnte eigene Prognosen verfehlen]
    [16.07.2002: Video: Sommer-Turbulenzen gehen in die letzten Runde]
    [16.07.2002: Telekom: Konjunktur für Meckerer]
    [16.07.2002: Schröders Flop: Wie geriet der Kanzler in die Sommer-Falle?]
    [16.07.2002: Chronologie: Die Ära Sommer]
    [16.07.2002: Reaktionen: "Wahlkampf-Schach zu Lasten der Telekom"]
    [16.07.2002: Kurzporträt Sihler: Der Interimschef]
    [17.07.2002: Video: Ron Sommer tritt zurück]
    [17.07.2002: Sommer-Drama: Eichel wäscht seine Hände in Unschuld]
    [17.07.2002: Presseschelte: Bankrott, Scherbenhaufen, Lachnummer]
    [17.07.2002: Sihler kündigt harten Sparkurs an]
    [17.07.2002: Sommer-Theater: Von blödem Gerede und abgewrackten Müllermeistern]
    [17.07.2002: T-Aktie wieder über 12 Euro]

    [manager-magazin.de: Telekombranche: Bei welchen Konzernen die Köpfe rollen]
    [manager-magazin.de: T-Aktie – Chronik des Niedergangs]
    [manager-magazin.de: Analysten-Interview: "Voicestream ist das Problem"]
    [manager-magazin.de: Die Rede von Helmut Sihler im Wortlaut]
    [manager-magazin.de: Telekom: Strafanzeige gegen kompletten Vorstand]



    Telekom-Vorstand heillos überbezahlt

    Stimmt das Verhältnis zwischen Leistung und Einkommen? Eine Exklusiv-Studie des manager magazins enttarnt überbezahlte Konzernvorstände.

    Aus:
    Manager-Magazin, Hamburg, 18. Juli 2002, 23.24 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    HAMBURG. Die Gehälter von Deutschlands Topmanagern sind in den vergangenen Jahren explodiert. Aber sind die Führungskräfte auch ihr Geld wert? Im Auftrag von manager magazin hat der Finanzexperte Reinhart Schmidt die Vorstände der DAX- Konzerne einem Leistungstest unterzogen. Fazit: Vielfach sind die Bezüge angehoben worden, ohne dass die Geschäftsentwicklung einen vernünftigen Grund geliefert hätte.

    Bei der Softwarefirma SAP und dem Energieriesen Eon stimmt die Balance zwischen Shareholder-Value und dem Gehaltsniveau der Vorstände. Auch die Spitzenverdiener der Deutschen Bank schneiden in der Analyse noch gut ab.

    Dagegen steht bei der HypoVereinsbank, dem Finanzkonzern Allianz und der Deutschen Telekom den hohen Vorstandsgehältern keine entsprechende Börsen- Performance gegenüber. Vor allem der Telekom- Vorstand ist – gemessen an der Börsenwert-Entwicklung – heillos überbezahlt.

    Die detaillierten Ergebnissse der Exklusiv-Studie lesen Sie in der neuen Ausgabe des manager magazins, die am Freitag (19. Juli) erscheint.



    Telekom: Vize-Chef Tenzer droht Strafanzeige

    Der neuen Telekom-Spitze droht anscheinend Ärger wegen falscher Rechnungen in Millionenhöhe. Telekom-Vize Gerd Tenzer muss Presseberichten zufolge deshalb mit einer Strafanzeige wegen Betrugs rechnen.

    Aus:
    Spiegel Online – 21. Juli 2002, ??.?? Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BERLIN. Bei der Analyse von 100 Millionen Datensätzen von 1999 bis 2001 seien Rechnungsfehler in Millionen-Mark- Höhe zu Lasten der Kunden entdeckt worden, sagte der Geschäftsführer der Telefonkunden- Gemeinschaft Communitel, Bernd Stötzel, der Zeitung. Seitenweise seien Einzelgespräche ohne Datum und Zielnummer mit einer Dauer von null Sekunden mit bis zu 1311,85 Mark in Rechnung gestellt worden. Kurzgespräche über 31 Sekunden von Bonn nach Aachen seien mit [???] Mark belastet worden.

    Communitel liegt wegen der Rechnungen bereits seit längerem mit der Telekom im Clinch. Die Einkaufgemeinschaft erwägt nun, gegen den stellvertretende Vorstandsvorsitzenden und Technik- Vorstand Gerd Tenzer Strafanzeige zu stellen. Telekom- Sprecher Ulrich Lissek sagte dazu: "Wir sehen dem mit Gelassenheit entgegen." Im Übrigen habe die Telekom ihrerseits gegen Stötzel juristische Schritte eingeleitet. Er schulde der Telekom eine zweistellige DM-Millionenbetrag an Zahlungen.

    Lissek bestritt nicht, dass es zu Abrechnungsfehlern bei den Kunden von "Communitel" gekommen sein könnte. Dies sei aber bedingt dadurch, dass Stötzel mit der Telekom einen auf rund 4.000 Teilnehmer ausgelegten Vertrag mit günstigeren Gebühren geschlossen habe, den aber auf rund 15.000 Teilnehmer "ausgereizt" habe.

    Mehrfach habe die Telekom Stötzel darauf hingewiesen, dass durch diese Überlastung Probleme bei den Abrechnungen vorkommen könnten. Stötzel habe darauf aber nicht reagiert. Nach Angaben des Telekom- Sprechers handelt es sich bei dem Fall um Schwierigkeiten, die sich aus dieser besonderen Situation mit "Communitel" ergeben hätten und die nicht zu verallgemeinern seien [Ed: wirklich?].

    [07.03.1998: Der Fall Wehretal]
    [29.06.1998: In Telekom-Rechnungen tauchen bizarre Abrechnungsfehler auf]
    [20.12.2001: Telekom stellte falsche Rechnungen aus]
    [22.12.2001: Wie korrekt sind Telefonrechnungen?]
    [21.01.2002: Telekom: Millionenklage im Streit um falsche Rechnungen]
    [25.05.2002: Deutsche Telekom: Neue Pannen bei Telefonrechnungen aufgedeckt]
    [27.05.2002: Telekom-Rechnungen: Fehler im System?]



    W O R L D C O M - K O N K U R S

    Wackelt das Web?

    Mit Worldcom erleben die USA nicht nur die größte Firmenpleite ihrer Geschichte, sondern das Internet auch seine Bewährungsprobe: Rund 50 % des weltweiten Web-Traffics, schätzen Experten, laufen über Worldcom-Leitungen.

    Aus:
    Spiegel Online – 22. Juli 2002, ??.?? Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    Keine Panik, versicherte Worldcom- Boss John Sidgmore am Sonntag in jedem Interview, das er gab: "Ich sehe keine Gefahr, dass es zu Unterbrechungen oder Netzwerk- Ausfällen kommen könnte".

    Relaxed klingt das, und das muss es auch: Worldcom ist nicht weg vom Fenster, sondern versucht durch ein Insolvenzverfahren, entweder eine Reorganisation zu schaffen, oder aber die Teile des Unternehmens möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Dazu muss das Unternehmen seine Kunden halten – und davon hat es eine Menge: Worldcom ist Amerikas zweitgrößte überregionale Telefongesellschaft, wickelt 29 % des Internet- Verkehrs in den Vereinigten Staaten ab, 70 % aller E-Mails.

    Bemerkenswert ist aber, dass Worldcom über Töchter wie UUNet weltweit sogar noch mehr Gewicht besitzt: Rund 50 % des weltweiten Web-Verkehrs, schätzen Experten, läuft über Worldcom- Leitungen. Etwas weniger im Übrigen, als noch vor wenigen Monaten: Auch an KPNQwest, Europas ehemals größten, inzwischen insolventen Service- Provider war Worldcom beteiligt.

    Wieder also steht die Frage im Raum, ob das Internet die Abschaltung eines großen Netzwerkes verkraften könnte. Eine klare Antwort darauf gibt es auch deshalb nicht, weil eine abrupte Abschaltung nicht ansteht: Nach amerikanischem Insolvenzrecht bedeutet die Bankrotterklärung vom Wochenende [21.7.2002] eine einjährige Gnadenfrist für Worldcom, das unter Gläubigerschutz weiter operieren wird.

    Und muss, denn für ein nicht mehr laufendes Netzwerk bekommt man weniger Geld. Alles, versichert Sidgmore, sei also bis auf weiteres "Business as usual". So ganz dann wohl doch nicht. Erschütterungen der Netz- Infrastrukturen vor allem in Bezug auf die Erreichbarkeit von Websites erwarten Experten dann, wenn es zu massiven Abwanderungsbewegungen hin zu Konkurrenten kommen sollte.

    Wirklich Wichtige werden sich darunter jedoch nicht mehr finden. Worldcoms drohende Insolvenz war bereits Anfang Juli Gesprächsthema unter anderem auf den Fluren des Pentagon, bis dahin treuer Netzwerkkunde des Großproviders. Bereits am Dienstag, dem 4. Juli, versicherte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in einer Pressekonferenz, ihm sei nicht bange vor dem Risiko, das dem Pentagon "durch eine Veränderung der geschäftlichen Situation eines Einzelunternehmens" entstehen könnte. Schön gefasst, Mr. Rumsfeld: "Pleite" wollte da noch niemand sagen.

    Seit dem WTC-Anschlag setzen US-Firmen auf doppelte Strukturen

    Sidgmore beteuert öffentlich, kein einziger seiner wirklich großen Kunden habe Worldcom bisher den Rücken gekehrt. Vielleicht vergisst er dabei das Wort "völlig", denn die Abwanderung der Großkunden begann wohl schon mit den ersten Meldungen über Worldcoms milliardenschweren Bilanzbetrug. Zumindest Alternativen oder "zweite Standbeine" dürften sich viele geschaffen haben – und das wohl oft schon vor dem Skandal.

    Nicht ganz ein Jahr zuvor hatten nicht zuletzt die Finanzfirmen erfahren müssen, was es bedeuten kann, wenn Kommunikationsinfrastrukturen einspurig und zentral gelenkt gefahren werden: Die Attacke auf das World Trade Center hatte zeitweilig die Kommunikationsinfrastruktur der Wall Street empfindlich gestört. Die Lehre, die Experten daraus zogen, war eine einfache: "Jeder, der sich für sein Geschäft auf das Internet verlässt – egal, ob es sich um eine Multi-Milliarden- Firma oder einen Selbstständigen handelt – sollte einen Vertrag mit einem Zweitprovider besitzen".

    Sagt Anil Patel, der als IT-Experte am Not-Wiederaufbau der Wall-Street- Kommunikation beteiligt war. "Ich würde dringend vorschlagen, dass das jeder tut, der da bisher nicht vorgesorgt hat. Zweit- Accounts sind so wichtig wie regelmäßige Daten- Updates".

    John Sidgmore wird so etwas nicht gern hören: Er muss Kunden halten, und sogar Worldcom- Werbung wird weiter gefahren werden. Das Unternehmen steckt mitten in einer Kampagne, mit dem es die Zahl seiner Ferngesprächskunden bis Jahresende um 10 Millionen Festkunden in den USA erhöhen wollte. 600.000 hat das Unternehmen in den ersten Wochen geschafft – ein Erfolg, der nun nicht leicht aufrecht zu halten sein wird.

    Leichter könnte das in Bezug auf das Internet-Business sein. UUNet ist nicht nur eine der größten Netzinfrastrukturen, sondern gilt auch qualitativ als hochwertig. "Ich kann mir kein Szenario vorstellen", sagt Sidgemore, "bei dem am Ende UUNet abgeschaltet würde".

    "Verfall" wahrscheinlicher als Kollaps

    Was dann geschähe, möchte sich im Augenblick auch kein Experte vorstellen. Allgemein geht man davon aus, dass das Internet inzwischen um rund 70 % überdimensioniert sei – doch das gilt in den Ländern, deren Infrastrukturen bestens ausgebaut sind. Eine abrupte Vollabschaltung des Riesennetzes Worldcom führte sicherlich zum massivsten "Wackler", den das Web bisher erlebt hätte.

    Das war bisher durch nichts zu erschüttern: Web- Weltuntergangsszenarien in Verbund etwa mit dem Rückzug der Forschungsnetze aus dem amerikanischen Backbone- Netz 1997 verpufften lächerlich effektlos. Die Abschaltung des KPNQwest- Netzes in Europa war angeblich spürbar – oder auch nicht, je nachdem, wer darüber berichtete. "Reißen" sollte die Struktur des Netzes nie völlig, wurde es angeblich doch einst als "atombombensicher" konzipiert.

    Trotzdem befürchtet der US-Verbraucherschützer Gene Kimmelmann, könnte ein "endlos ausgedehntes" Verhandeln über die Zukunft von Worldcom mittelfristig dazu führen, das die Qualität der Dienste leide. "Die beste Lösung", meint Kimmelmann, sei jetzt der zügige Abverkauf gewinnbringend abzustoßender Unternehmensteile, die Reorganisation des Restunternehmens und der Wiedereintritt in den Markt als "schlanker, böser Konkurrent" für die Telekommunikations- Großunternehmen.

    Was im Worldcom-Portfolio als eines der Sahnestückchen gilt, ist dabei von vornherein klar: UUNet. Das hatte der heutige Worldcom- Chef Sidgmore vom Klein- zum Megagroß- Internet-Provider gemacht und 1996 an Worldcom verkauft. Damals, noch vor dem Höhepunkt der Dotcom- Euphorie, kassierte Sidgmore dafür 14 Milliarden Dollar.



    Q U A M

    UMTS-Lizenz, sonst nichts mehr

    Der kleinste deutsche Mobilfunkanbieter Quam wird auf das absolute Minimum zusammengestrichen. Möglicherweise werden die 200.000 Kunden auf andere Netzbetreiber umgeschaltet.

    Aus:
    Spiegel Online – 25. Juli 2002, ??.?? Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    MÜNCHEN. "Es wird keine Neukunden-Akquise mehr geben", sagte Quam-Sprecher Matthias Andreesen. Lediglich die vorhandenen 200.000 Nutzer sollen seinen Worten zufolge weiter betreut werden. Dies werde zu einer deutlichen Reduzierung der Mitarbeiterzahl führen. Mit einem "Kernteam" wolle sich Quam künftig vollständig auf die Einführung der nächsten Mobilfunkgeneration UMTS konzentrieren.

    Laut Andreesen werden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Bedingungen für den Erhalt der UMTS- Mobilfunklizenz zu gewährleisten. "Wir haben die Lizenz, und wir halten die Lizenz", sagte der Sprecher. Aus Kreisen von Telefónica Móviles verlautete hingegen, es werde geprüft, die Kunden von Quam auf andere Netzanbieter umzuschalten. Um seinen Kunden Mobilfunkdienste anzubieten, nutzt Quam das Netz von E-Plus. Dafür erhält E-Plus rund 670 Millionen Euro bis zum Jahr 2006.

    Quam gehört zu einem in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz tätigen Firmenkonsortium des spanischen Mobilfunkanbieters Telefónica Móviles und der finnischen Sonera, das auch unter dem Namen Group 3G bekannt ist. Das Konsortium hatte in den jeweiligen Ländern UMTS- Lizenzen erworben. Die für mehr als acht Milliarden Euro ersteigerte deutsche Lizenz berechtigt Quam zum Betrieb eines UMTS- Mobilfunknetzes bis zum Jahr 2020. Dazu muss bis Ende 2003 ein Mobilfunknetz errichtet werden, das mindestens 25 % der Bevölkerung in Deutschland mit UMTS- Diensten versorgen kann. Andernfalls kann die UMTS- Lizenz wieder entzogen werden.

    Die Bonner Telekom-Regulierungsbehörde sieht vorerst keine Notwendigkeit, die Vergabe der UMTS-Mobilfunklizenz an Quam zu prüfen. Ein Behördensprecher sagte, Quam habe über die Zukunft seines UMTS- Geschäfts noch keine endgültige Entscheidung gefällt. Vor dem Jahresende 2003 sehe die Behörde keine Veranlassung und keine Handhabe, die Erfüllung der Bedingungen für die UMTS-Lizenz zu prüfen.

    Telefónica Móviles hatte als Hauptanteilseigner von Quam am Mittwochabend angekündigt, die Aktivitäten in Deutschland, Österreich, Italien und Schweiz neu ausrichten zu wollen. Während die in Deutschland bereits laufende Vermarktung von GSM-Mobilfunkdiensten über das Netz von E-Plus eingestellt werden soll, wird der Umfang der Geschäftstätigkeit in Österreich und der Schweiz weiter reduziert. Deutschland galt als Test für die übrigen Aktivitäten der Gruppe. Bei einem Umsatz von 39,9 Millionen Euro belief sich der operative Verlust (Ebitda) bei Quam im zweiten Quartal auf 129,2 Millionen Euro. Zum Vorquartal stiegen die Verluste damit um rund 23 %.

    Wegen der verzögerten Marktreife der UMTS- Technologie wollen die Quam- Gesellschafter alle Investitionsentscheidungen über die künftige Mobilfunktechnik UMTS außerhalb ihrer Heimatmärkte so lange hinausschieben, bis sich die Marktbedingungen gebessert haben. Nachdem anfänglich in der Branche mit einem UMTS-Start im Jahr 2002 gerechnet wurde, wird nun der Beginn der Vermarktung zur Mitte kommenden Jahres erwartet.

    In Unternehmenkreisen von Quam hieß es, die Neuausrichtungen des Unternehmens sei "völlig überraschend" gekommen und werde mehr als die Hälfte der gegenwärtig 900 Stellen kosten. Vor allem im Vertrieb werde die Stellenzahl voraussichtlich deutlich reduziert. Auf der Management-Ebene wird die Finanzgeschäftsführerin Katja Beyer nach Unternehmensangaben zum August ausscheiden. Nachfolger soll der bisherige Finanzchef der Telefónica/Sonera- Tochter in der Schweiz, Stefan Würzner, werden.

    Vor gut 2 Wochen hatte bereits der Vorsitzende der Quam- Geschäftsführung, Ernst Folgmann, seinen Posten zur Verfügung gestellt und wird in den Aufsichtsrat wechseln. Bei Telefónica Móviles wurde der Executive Chairman, Luis Lada, durch Telefónica- Manager Antonio Viana- Baptista ersetzt. Lada wechselt in neuer Position zu Muttergesellschaft.

    Von den Einschränkung der Geschäftsaktivitäten von Quam sind auch der niederländische Telekom- Konzern KPN und seine deutschen Mobilfunktochter E-Plus betroffen. E-Plus und Quam hatten über die Zusammenarbeit bei GSM hinaus vereinbart, ihre UMTS-Netze gemeinsam aufzubauen. Ein KPN- Sprecher sagte, durch den vorläufigen Rückzug von Quam aus dem UMTS- Geschäft sei die bisherigen Planung für den Netzstart in Deutschland im Jahr 2003 eingeschränkt. Die erhofften Einsparungen in Höhe von 750 Millionen Euro durch den gemeinsamen Netzaufbau würden nicht erreicht.

    Analysten und Händler begrüßten den vorläufigen Stopp der UMTS- Aktivitäten von Sonera und Telefónica Móviles, was zu deutlichen Kursaufschlägen bei den Unternehmen sowie den Mobilfunkanbietern Vodafone, Orange, mmO2 und KPN führte. [mehr]



    Middelhoff wird offenbar neuer Telekom-Chef

    Spektakulärer Abgang: Der Vorstandschef des Medienkonzerns Bertelsmann, Middelhoff, verlässt nach Querelen überraschend das Unternehmen. Vermutlich wird er neuer Telekom-Chef.

    Aus:
    Spiegel Online – 28. Juli 2002, ??.?? Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]

    HAMBURG. Völlig überraschend wurde Thomas Middelhoff am Sonntag abgelöst. Nachdem es durch Medienberichte ausgelöste Spekulationen über die Zukunft des Vorstandschefs gegeben hatte, bestätigte Bertelsmann am Abend den Wechsel an der Führungsspitze. Zu Middelhoffs Nachfolger wurde noch heute das bisherige Vorstandsmitglied Gunter Thielen bestellt, teilte der Konzern mit. Sein Stellvertreter wird Finanzvorstand Siegfried Luther.

    Grund für die Trennung seien unterschiedliche Auffassungen über die künftige Strategie der Bertelsmann AG. Angeblich habe es Differenzen mit dem Großaktionär, der Mohn- Familie, gegeben. Nach Informationen aus Branchenkreisen war vor allem der geplante Börsengang von Bertelsmann umstritten. Offiziell hieß es, es werde keine weiteren Erklärungen geben.

    Nach Informationen des Berliner Kuriers soll Middelhoff neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom werden. Nach dem Rücktritt von Ron Sommer vor 10 Tagen ist die Telekom- Spitze kommissarisch mit dem 72-jährigen Ex-Aufsichtsratschef Helmut Sihler besetzt. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek sagte dazu: "An solchen Spekulationen beteiligen wir uns nicht."

    Bertelsmann zählt zu den größten Medienkonzernen der Welt. Zu ihm gehören unter anderem der Fernsehsender RTL, der Verlag Gruner + Jahr sowie die Musiksparte BMG. Der 49-jährige Middelhoff ist seit 1986 bei Bertelsmann, seit 1997 auf dem Posten des Vorstandschefs. Er trieb konsequent den Ausbau des Familienunternehmens zu einem internationalen Medienriesen voran. In seine Zeit fielen die Übernahme der Mehrheit bei der RTL Group, die Übernahme des Verlags Random House sowie eine Partnerschaft mit dem weltgrößten Online- Dienst America Online (AOL). Eines seiner zentralen Projekte war der Gang an die Börse.

    Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn hatte einen Börsengang lange Zeit ausgeschlossen, im vergangenen Jahr jedoch nach Überzeugungsarbeit Middelhoffs seinen Widerstand aufgegeben. Im Februar 2001 übernahm Bertelsmann in einem Tauschgeschäft die Mehrheit an der RTL Group von der belgisch- kanadischen Holding GBL. Diese erhielt im Gegenzug einen Anteil von 25,1 Prozent an Bertelsmann und das Recht, ihn in aus heutiger Sicht zwei bis drei Jahren an die Börse zu bringen.

    Middelhoff-Nachfolger Thielen, 59, hatte seit vergangenem Oktober bereits mehrere Schlüsselposten bei Bertelsmann inne. Er war zusätzlich zu seinem Vorstandsmandat Vorsitzender des Kuratoriums und des Präsidiums der Bertelsmann- Stiftung, sowie Vorsitzender der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG), die in der Hauptversammlung 75 Prozent der Stimmrechte ausübt. Auf diesen Posten war er Mohn gefolgt.



    L O B B Y I S T E N

    „Bisschen viel Wind“

    Moritz Hunzinger lebt von dem Nimbus, jederzeit Unternehmern Kontakte zu Politikern vermitteln zu können. Doch nicht immer profitieren die Kunden vom Wirken des PR-Beraters. Microsoft ist nur das prominenteste Beispiel.

    Aus:
    Der Spiegel – 31/2002, 29. Juli 2002, Seite 30–32 (Deutschland). [Original]

    Der Mann, der früher gern ans offene Fenster trat und aus voller Kehle "Ich bin der Größte" brüllte, fühlt sich plötzlich klein gemacht. Die Reaktion auf seine unermüdliche Arbeit in "Politischen Salons" und bei diskreten Wirtschaftsdinners kommt Moritz Hunzinger, 43, "apokalyptisch" vor.

    Erst versuchte es der "Beziehungsmakler" (Eigenwerbung) mit einer Drohung an die kontaktbedürftige Elite des Landes. Sollte der vom Kanzler davongejagte Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping durch die Affäre "nachhaltig geschädigt" werden, "werde ich meinen Ranzen schnallen und was ganz anderes machen".

    Weil das keinen so richtig schreckt, findet Hunzinger in den "total anstrengenden" Tagen nur noch Trost in aufmunternden Mails und Faxen alter Weggefährten ("Du warst und bist das, was man in alten Zeiten einen Herrn nannte") und der Überzeugung, dass jene, "die mit uns zusammenarbeiten, wissen, was sie an uns haben".

    Immerhin entzündete sich an seiner anrüchigen Rundumbetreuung für Scharping eine Debatte über Politik und (Un-)Moral. Die rot-grüne Bundestagsmehrheit will noch vor der Wahl die Offenlegungspflicht von Nebeneinkünften für Parlamentarier verschärfen. Künftig sollen Benefits wie Vortragshonorare im Internet und im Bundestagshandbuch veröffentlicht werden – ähnlich wie im Europaparlament.

    Doch das ist weniger eine Reaktion auf einen erfolgreichen PR-Berater denn auf das System der Einflüsterer zwischen Politik und Wirtschaft, die auf so formidable Weise das Geben und Nehmen in Einklang zu bringen verstehen. Der Name Hunzinger steht nur als Synonym für dieses ebenso delikate wie diskrete Geschäft.

    Der vom "Straßenjungen" (Selbsturteil) zum Bundesverdienstkreuz- Träger sowie zur Börsen- Sternschnuppe des Neuen Markts aufgestiegene Hunzinger erlebt dagegen die Diskussionen als größten anzunehmenden persönlichen Unfall. Kaum ist die Diskretion zerstört, ist der Zauber verflogen.


    „Hunzinger,
    das ist der
    Mann, der auch uns half, Menschen so kennen zu lernen, wie wir sie bisher nicht kannten, ...“

    Axel Hacke
    im Tagesspiegel
    vom 28. Juli 2002

    Keine Spur von Distanz, eher "eine herzliche Verbundenheit" mit dem heutigen CDU/CSU- Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz stellten Teilnehmer einer von Hunzinger moderierten Gala im August 1999 in der Deutschen Börse Frankfurt fest. Zum Börsengang des Internet- Providers Gigabell hielt Wirtschaftsexperte Merz die Laudatio. Ein damaliger Gigabell- Manager: "Wir wollten einen Prominenten, und Hunzinger hat Merz vorgeschlagen." Über 150.000 Mark habe der PR-Berater abgerechnet und keine Aktien akzeptiert. Offenbar in weiser Voraussicht: Schon einen Tag später registrierte die von Merz so gepriesene New Economy einen Flop – der Gigabell- Kurs fiel unter den Emissionswert. Ein Jahr später folgte die Insolvenz. Heute hören sich vermeintliche Solidaritätserklärungen des Duz- Kumpels Merz für Hunzinger eher wie Häme an: "Der macht seine Arbeit vielleicht ein bisschen mit viel Wind."

    Tatsächlich rentieren sich Hunzingers Projekte für seine zahlende Kundschaft aus der Industrie nicht immer, wie eine Reihe von internen Firmenunterlagen nahe legen. So hatte die öffentliche Aufkündigung der Zusammenarbeit durch die deutsche Microsoft- Dependance nichts mit der aktuellen Krise zu tun. In dürren Worten teilte das Unternehmen mit, es habe "mit ihrer Kommunikationsstrategie gegenüber politischen Entscheidungsträgern" die Agentur ECC Public Affairs beauftragt – einen von Hunzingers Hauptkonkurrenten im politischen Lobby- Business.

    Die Entscheidung, sich von Hunzinger, der zuletzt über ein Millionen- Budget verfügen konnte, zu trennen, war bei Microsoft im Frühjahr gefallen. Da war klar, dass Hunzingers Bemühungen, über Abendessen für Abgeordnete und Präsentationen für Bundestagsbedienstete, nicht den erwartet lukrativen Auftrag für Microsoft gebracht hatten. Das Unternehmen wollte den Bundestag mit seinem System ausrüsten. Doch nach monatelangen Diskussionen hinter verschlossenen Türen entschied sich die Parlamentskommission für Informations- und Kommunikationstechnik am 28. Februar mehrheitlich für den Microsoft- Konkurrenten Linux.

    Schon gut eineinhalb Jahre zuvor hatte Hunzinger in einer anderen diffizilen Angelegenheit nicht ganz die Erwartungen des Computerunternehmens erfüllen können. Microsoft beauftragte den Frankfurter Spindoctor mit dem Projekt "Krisenkommunikation" – im Vorfeld der Entscheidung des zuständigen Bundesgerichts in den USA zur Monopolstellung des Unternehmens. Hunzinger sollte hier zu Lande Unterstützung der Medien und der Politik für Microsoft organisieren.

    Ganz wie es so seine Art ist, wirbelte der PR-Mann kräftig. Meinungsartikel will er in der FAZ und dem Handelsblatt "platziert" haben, Politikerstatements wurden blanko vorbereitet ("Ich finde es nicht gerade unbedenklich, dass ein einzelner Bundesrichter die Macht haben soll, eine der wichtigsten Branchen der globalen Ökonomie neu zu ordnen"). Hunzinger, mit seiner Arbeit hoch zufrieden, ließ am 20. Juni 2000 Microsoft mitteilen: "Wenn Sie in einem halben Jahr in jeder Fraktion einen Fürsprecher haben, ist eine Menge erreicht, und wir können alle stolz sein."

    Doch was Hunzinger für das von ihm veranschlagte Honorar von 75.000 Mark ablieferte, stand für Microsoft "in keinem Verhältnis zum von Ihnen vorgeschlagenen Preis". Besonders verdross die deutsche Microsoft- Dependance, dass es weder gelungen sei, für das Unternehmen positive Äußerungen von "politischen Entscheidungsträgern" zu platzieren, noch ein Statement des damaligen Deutschland- Chefs Richard Roy vor laufenden "Tagesschau"- oder "Tagesthemen"- Kameras zu organisieren. Hunzinger war "unter großen Schmerzen" mit einer Honorarkürzung um ein Drittel einverstanden, doch Microsoft bestand auf Zahlung von nur 20.000 Mark: "In diesem Fall bleiben wir hart."

    Wie hoch das Honorar wirklich war, darüber schweigen beide Parteien. Hunzinger behauptet unverdrossen, Microsoft sei höchst zufrieden mit ihm gewesen, seine Leute hätten "einen guten Job gemacht".

    Die Korrespondenz zum Projekt "Krisenkommunikation" wirft aber ein bezeichnendes Licht auf die Usancen des Gewerbes. Unternehmen beauftragen Hunzinger vor allem deswegen, weil sie Politiker und Medien beeinflussen wollen. Dabei scheinen sie geradezu blind den vollmundigen Versprechungen des Multikontakters vertraut zu haben, dass Minister, Parlamentarier und Meinungsführer springen, wenn Hunzinger ruft. An diesem Image hat der Mann, der vom Verkauf von Kontakten lebt, auch lange gearbeitet.

    Dass er dabei auch gern mal übertreibt, macht ein pittoreskes Hunzinger- Memo aus dem Jahre 1993 an den damaligen Thyssen- Manager Jürgen Maßmann deutlich. In dem Schreiben vom 11. Mai 1993 schwadronierte er nicht nur von seinen guten Kontakten zur CSU-Spitze und brüstete sich, gerade ein "Beratungsgespräch zur Vermarktungsfähigkeit von CSU- Spitzenpolitikern" geführt zu haben. Um Maßmann, den das Landgericht Augsburg in der vorigen Woche wegen Steuerhinterziehung – noch nicht rechtskräftig – zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt hat, richtig mit Insiderkenntnissen zu beeindrucken, entwarf er gleich auch noch Szenarien, die dem Betrachter aus heutiger Sicht nur ein mildes Schmunzeln entlocken.

    Nach dem Rücktritt des affärengeplagten Max Streibl "ist damit zu rechnen", analysierte der Alleswisser, "dass Bundesfinanzminister Theo Waigel bayerischer Ministerpräsident in München und Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 1994 wird". Bundesinnenminister Rudolf Seiters werde ins Finanzministerium wechseln. Als Seiters- Nachfolger, so Hunzingers prophetische Gabe, komme nur Edmund Stoiber in Frage.

    Namedropping, vermeintliches Herrschaftswissen en passant fließen lassen – das ist Hunzingers Art der Kundenwerbung. Dabei hilft ihm ein ganzes Heer von Politikern oder Polit-Beamten a. D.

    Das ostdeutsche Recycling- Unternehmen SVZ, für das die Hunzinger- Truppe ein Geschäft im Kosovo einfädeln wollte, wurde von Matthias Zender betreut. Zender war bis zu seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand 1992 Chef der Staatskanzlei in Mecklenburg- Vorpommern. Das Projekt wurde nie realisiert.

    Zur politischen Landschaftspflege für ein umstrittenes Hochhausprojekt der Zürich- Versicherungsgruppe in der Finanzmetropole Frankfurt heuerte Hunzinger gegen ein Salär von 20.000 Mark den ehemaligen Stadtkämmerer und Senator h. c. Ernst Gerhardt an. Zwar wird das Hochhaus entgegen dem ursprünglichen Stadtratsbeschluss nun in der von der Versicherungsgruppe von Anfang an favorisierten Höhe von mindestens 160 Metern gebaut. Ein Verdienst von Hunzinger und seinem Helfer Gerhardt sei das aber nicht, beteuert Versicherungssprecher Hanns-Christoph Ruhl. Das Projekt sei erst vorangekommen, nachdem der Vertrag – laut Hunzinger mit 500.000 Mark dotiert, laut Angaben der Versicherung "deutlich geringer" – gekündigt war. Hunzingers Anteil, so Ruhl, sei "nicht einmal so groß wie Dreck unter dem Fingernagel".

    Ein Knotenpunkt in Hunzingers Netzwerk ist seit langem der EU-Kommissar a. D. Martin Bangemann. Als Hunzinger im Frühjahr 2000 erfuhr, dass der FDP- Mann zum spanischen Telefon- Giganten Telefónica wechsele, frohlockte der PR-Mann: "Fein, Telefónica wird bei uns eine wichtige Rolle spielen." Was dann folgte, ist Hunzinger- Geschäftsgebaren in Reinkultur. Der spanische Telekommunikationskonzern hatte damals vage Pläne, sich in Osteuropa zu engagieren. Hilfreich, so glaubte der Netzwerker, könne dabei der Vatikan sein, schließlich kommt der Papst ja aus Polen. Seine Truppe erstellte ein "Sponsoring- Konzept zur Vertriebsoptimierung der Telefónica Grupo". Kern: Eine Millionenspende an die päpstliche Stiftung "Populorum Progressio" sollte helfen, "Wohlwollen bei Entscheidungsträgern zu gewinnen".

    Als milder Spender sollte allerdings nur die Hunzinger Information AG und nicht Telefónica auftauchen. Am 23. Juni 2000, so Recherchen der Illustrierten "Max", reiste der promovierte Theologe Michael Spangenberger, der bei Hunzinger auf der Payroll stand, in diskreter Mission in die Ewige Stadt. Zwei Tage nach einem Treffen mit Vertretern des Heiligen Stuhls meldete Spangenberger Vollzug. Besonders freue ihn, so ließ der Mediator seinen Auftraggeber wissen, dass "wir in aller Offenheit auch über die Erwartungen Ihrerseits sprechen konnten".

    Ob der Hunzinger-Agent dabei ein wenig geprahlt hat? Spangenberger hüllt sich in Schweigen. Fest steht jedenfalls, dass die Undercover- Aktion nicht zu einem Telefónica- Engagement in Osteuropa führte. Der Geschäftsbericht des Unternehmens weist lediglich eine 5-Prozent- Beteiligung an einer ukrainischen Telefongesellschaft aus. Die Spende, beteuert Hunzinger, sei geflossen. An die genaue Höhe mag er sich nicht mehr erinnern: "Siebenstellig war sie schon, und für einen guten Zweck."

    Es gab bisher nur wenige Momente im Leben des Moritz Hunzinger, in denen er zur Selbstkritik fähig war. Einer davon war der Tag, an dem sein "privates Hobby", die 47,5-Prozent- Beteiligung an der Ingolstädter MBB Security Cars AG, sich als glattes Fehlinvestment erwies. Als der Hersteller für gepanzerte Pkw am 22. Mai 2000 das Insolvenzverfahren beantragte und Hunzinger ("Die Situation ist niederschmetternd") 25 Millionen Mark verloren hatte, räumte er ein: Aufsichtsrat und Controlling hätten versagt – "einschließlich mir". [mehr]



    D E U T S C H E   T E L E K O M

    Falsch verbunden

    Gutachten bestätigt Verdacht auf fehlerhafte Abrechnungen.

    Aus:
    Der Spiegel – 31/2002, 29. Juli 2002, Seite 60 (Trends). [Original]

    Im Streit um überhöhte Telefonrechnungen gerät die Deutsche Telekom weiter unter Druck. Es bestehe der Verdacht "größerer Abrechnungsunregelmäßigkeiten seitens der Deutschen Telekom AG", heißt es im Gutachten eines von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein- Sieg vereidigten Sachverständigen.


    Hat die Telekom massenweise falsche Abrechnungen verschickt?

    Der Experte der Firma Tekit Consult wurde von der Einkaufsgemeinschaft Communitel beauftragt, die dem Ex-Monopolisten Falschabrechnungen im großen Stil vorwirft (SPIEGEL – 22/2002). Die Telekom weise in ihren Rechnungen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" einen Aufschlag von "deutlich über 20 %" zu ihren Gunsten aus, heißt es in der Expertise. Das von Communitel vorgelegte Datenmaterial erscheine repräsentativ, deshalb dürften die Merkwürdigkeiten auch bei weiteren Telekom- Kunden vorkommen.

    Auffallend sei vor allem "die Häufigkeit technisch unmöglicher Abrechnungsgründe", etwa zeitgleich anfallende, identische Gespräche über einen dazu gar nicht fähigen Analoganschluss. Sie seien mit "technischen Systemfehlern" allein nicht zu begründen. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit", glaubt der Gutachter, entstehen die Fehler "bereits bei der Datenerfassung in den Verbindungsrechnern".

    Noch unklar ist, inwieweit die Telekom zu Schadensersatz verpflichtet ist, wenn sich der Verdacht erhärtet, dass die Rechnungen zahlreicher Kunden über Jahre hinweg falsch waren [Ed: siehe auch "Fall Wehretal" sowie die Erkenntnisse der "Verbraucher- Initiative gegen Fehler in der Telekommunikation" seit 1997]. Bundeskanzleramt und Finanzministerium als Vertreter des größten Anteilseigners Bund [Ed: sowie das Bundeswirtschaftsministerium via Petitionsauschuß des Bundestages] kennen das Problem, haben bis jetzt aber nicht reagiert.

    Die Telekom dementiert, dass es Probleme bei ihren Abrechnungen gebe. Communitel droht deshalb dem neuen Vizechef Gerd Tenzer, der früher für die Netztechnik zuständig war, mit einer Strafanzeige.

    [21.10.1997: Wie entsteht die Telefonrechnung?]
    [07.03.1998: Der Fall Wehretal]
    [01.06.1998: Acht Fragen zur Wahrheitsfindung]
    [29.06.1998: Aachen im Sekundentakt]
    [22.12.2001: Wie verlässlich sind Telekom-Rechnungen?]
    [27.05.2002: Fehler im System?]
    [29.07.2002: Verbraucherzentrale: Zahlreiche Beschwerden über Telekom-Rechnungen]




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      Zum Teil 38

    © 2002-2002 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 20.12.2009 12.25 Uhr