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Telekommunikation in den Medien – Teil 41 khd
Stand:  10.1.2000   (38. Ed.)  –  File: Aus_Medien/41.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind ab der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten" gesondert dokumentiert und kommentiert. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (42. Teil).
  • 10.03.1999: AOL fordert von der Telekom Ortstarifpauschale von 30 DM.
  • 09.03.1999: Regionale Telefonnetzbetreiber gründen Bundesverband.
  • 09.03.1999: Sommers Preisvorstellungen für das Telekom-Kabelnetz überhöht.
  • 08.03.1999: Deutsche Bank bietet sich der Telekom als Kabel-Finanzier an.
  • 08.03.1999: Mannesmann und Telekom betreiben UMTS-Testsystem.
  • 05.03.1999: TV-Kabelnetz könnte 40 Mrd. DM Wert sein.
  • 05.03.1999: Telekom verärgert über Deutsche Bank.   [Kommentar]
  • 05.03.1999: AOL klagt gegen T-Online-Tarife.
  • 04.03.1999: Rüttgers fordert Online-Offensive.
  • 03.03.1999: Telekom-Konkurrenz fürchtet verteuertes Inkasso.
  • 02.03.1999: Deutsche Bank kann bei TV-Kabel nicht mit Brüsseler Hilfe rechnen.
  • 02.03.1999: EU-Kommission soll Deutscher Bank zum Einstieg ins TV-Kabel verhelfen.
  • 01.03.1999: AtHome CEO sees access charge falling.
  • 01.03.1999: Scheurle verwahrt sich gegen US-Vorwürfe.
  • 01.03.1999: 400. Lizenz für Telekommunikation.
  • 28.02.1999: „Das Internet ist ein Schrotthaufen – mit Perlen drin“. (J. Weizenbaum)
  • 27.02.1999: Handel im Internet steht noch vor vielen Hürden.
  • 26.02.1999: Bell Atlantic Agrees that FCC Ruling Won't Shift Costs to Internet Users.
  • 26.02.1999: Günstiger ISDN-Tarif wird ausgeweitet.
  • 25.02.1999: Telekom bessert Gebühren für Servicenummern nach. (01805)
  • 25.02.1999: Norderstedt will eigenes Telefon- und Fernsehnetz aufbauen.
  • 25.02.1999: Telekom will Zukunftstechnologie ADSL nicht exklusiv nutzen.
  • 24.02.1999: Mobilcom senkt wieder Preise.
  • Ältere Presseberichte  (40. Teil).



    Mobilcom senkt wieder Preise

    Aus:
    Yahoo-News, 24. Februar 1999, 14.39 Uhr (Wirtschaft).

    BÜDELSDORF. Die Telekom-Konkurrenz Mobilcom im schleswig- holsteinischen Büdelsdorf hat am Mittwoch eine neue Preissenkung angekündigt. Ab Freitag werde der neue Anbieter Telefonate im einfachen Call-by-Call- Verfahren ab vier Pfennig pro Minute anbieten. Eine Anmeldung sei nicht erforderlich. Damit müsse der Teilnehmer sich nicht mehr als Call-by-Call-Kunde registrieren lassen, um von den günstigen Preisen im Festnetz zu profitieren.

    Ferngespräche würden über die Netzvorwahl 01019 zwischen 19.00 und 22.00 Uhr nur acht Pfennig pro Minuten kosten. Zwischen 22.00 und 07.00 Uhr halbierten sich die Preise nochmal auf nur noch vier Pfennig pro Minute. In der Hauptzeit zwischen 07.00 bis 19.00 Uhr betrage der Preis pro Gesprächsminuten lediglich 16 Pfennig. Die Abrechnung werde minutengenau erfolgen. Das Freeminute-Angebot (erste Gesprächsminute zwischen 19.00 und 24.00 Uhr kostenfrei) entfalle bei dem neuen Call-by-Call-Tarif aufgrund der extrem günstigen Nebenzeitpreise.



    Telekom will Zukunftstechnologie ADSL nicht exklusiv nutzen

    Konkurrenten zufrieden, aber wachsam

    Aus:
    Handelsblatt, 25. Februar 1999, Seite ?? (Computer und Online).

    BONN/HAMBURG. Die Deutsche Telekom AG will die Hochgeschwindigkeits- Technologie ADSL nicht nur dem eigenen Onlinedienst T-Online zur Verfügung stellen. "Wir haben mit Sicherheit keine Exklusivvermarktung für ADSL", sagte Telekom- Sprecher Ulrich Lissek am Mittwoch in Bonn. Damit wies er Vorwürfe des T-Online- Konkurrenten AOL zurück, die Telekom wolle die Zukunftstechnologie allein T-Online- Kunden vorbehalten. Der Sprecher von AOL- Deutschland, Frank Sarfeld, sagte: "Wir begrüßen die Ankündigung der Deutschen Telekom, den Internetzugang über ADSL für alle Onlinedienste zu öffnen." Der Ankündigung müßten nun aber auch Taten folgen. "AOL- Kunden sollten vom ersten Tag der Betriebsaufnahme an ADSL nutzen können."

    Compuserve Deutschland hat am Mittwoch die Ankündigung der Telekom begrüßt, daß der neue Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet nicht nur über T-Online vermarktet werden soll. Es sei wichtig, daß ADSL allen Nutzern von Online- und Internetdiensten in Deutschland diskriminierungsfrei zur Verfügung stehe, betonte ein Sprecher. Allerdings werde man die Vertragskonditionen auf etwaige versteckte Hürden genau prüfen.

    Mit ADSL (Asymmetrical Digital Subscriber Line) will die Telekom die vorhandenen Kupferkabel zu einer schnellen Infobahn aufrüsten, schneller als ISDN. Möglich wird dies durch ein Modem, das mit Übertragungsraten bis zu acht Megabit pro Sekunde arbeitet (ISDN: bis zu 128 Kilobit pro Sekunde). Dabei können auf einer Leitung gleichzeitig Telefonate und Daten übertragen werden. Um ADSL nutzen zu können, müssen sowohl die Hausanschlüsse der Kunden als auch die Vermittlungsstellen nachgerüstet werden. So wird neben den sogenannten Netzabschluß bei ISDN- Anschlüssen ein "Splitter" und dahinter noch das spezielle ADSL-Modem gesetzt. In den Vermittlungsstellen ist die Installation spezieller Router nötig. [mehr Telekom-ADSL]



    Grünes Licht für "Wilhelm.tel"

    Norderstedt will eigenes Telefon- und Fernsehnetz aufbauen

    Aus:
    Die Welt, 25. Februar 1999, Seite 42 (Hamburg-Beilage).

    NORDERSTEDT. Die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins will eine Vision verwirklichen und wagt mit der Auffahrt auf die Daten-Autobahn einen mutigen Schritt in die Zukunft. Mit Investitionskosten von rund 40 Millionen Mark will Norderstedt ein eigenes kommunales Telefonnetz aufbauen. Die Stadtvertretung gab am Dienstag abend einstimmig grünes Licht für die Errichtung der Telekommunikationsgesellschaft "Wilhelm.tel". Der am Schweizer Nationalhelden orientierte Name soll ausdrücken, daß Norderstedt "treffsicher in die Zukunft zielt". Nach den Plänen der Stadtwerke wird ein eigenes Telefon- und Fernsehnetz errichtet, über das die Norderstedter Bürger künftig zu einem monatlichen Pauschalpreis Fernsehen empfangen, unbegrenzte Ortsgespräche führen und ebenfalls unbegrenzt im Internet surfen können. "Bei uns tickt dafür kein Zähler", sagte Stadtwerke-Chef Volker Hallwachs.

    Die Stadt Norderstedt und ihre Stadtwerke wollen mit der eigenen Telefongesellschaft das kommunale Unternehmen für das nächste Jahrhundert fit machen. Hintergrund der von Hallwachs entwickelten Idee ist, daß kommunale Energieversorgungsbetriebe von der Liberalisierung der Energiemärkte besonders hart betroffen sind, weil sie sich im Gegensatz zu ihren Wettbewerbern nur in ihrem begrenzten Versorgungsgebiet betätigen dürfen. Ein Ausgleich für abgeworbene Kunden im Kerngeschäft Energieversorgung ist deshalb nicht möglich, erkannten auch die fünf im städtischen Parlament vertretenen Parteien. Dieser könne nur durch neue Geschäftsfelder erfolgen.

    "Wir schaffen ein Multimedia-Netz, das den Standort Norderstedt bekannt macht", erklärte Bürgermeister Hans- Joachim Grote. Mit dem Bau soll bereits im März begonnen werden. Erster Schritt ist die Verlegung eines 40 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsnetzes rund um die Stadt. Danach werden 210 Kilometer Lichtwellenleiter verlegt, mit denen 11.000 Hausanschlüsse an das Netz gehen. "Jeder Haushalt erhält damit eine eigene Auffahrt auf die Daten-Autobahn", meinte Hallwachs, dessen Stadtwerke bereits das Erlebnisbad "Arriba" betreiben und die mit ihrer Verkehrsgesellschaft auch Mitbetreiber der U-Bahn bis Norderstedt-Mitte sind. Trotz der hohen Kosten gehen Politiker und Stadtwerke davon aus, daß sich die Investition schnell auszahlt. Die Kalkulation sieht drei Jahre Verluste, danach Gewinne vor.



    Telekom bessert Gebühren für Servicenummern nach

    Aus:
    Yahoo-News, 25. Februar 1999, 15.50 Uhr (Wirtschaftspolitik).

    BONN. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, bessert bei den Gebühren für 01805er-Servicenummern nach, die seit den jüngsten Tarifsenkungen mehr kosten als reguläre Ferngespräche. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte, werden bei Nutzung einer 01805er- Nummer ab Montag rein rechnerisch nur noch 30 Pfennig je Gesprächsminute berechnet, weil der Zeittakt von 15 auf 24 Sekunden verlängert wird. Im April soll eine Gesprächsminute bei einer Taktverlängerung auf eine halbe Minute noch 24 Pfennig kosten. Bislang wurde bei Wahl einer der bundesweit rund 20.000 meist als Firmen- Hotline genutzten "01805er"- Nummern bei der Telekom 48 Pfennig pro Minute fällig. Das teuerste Ferngespräch kostet beim Branchenriesen indessen 36 Pfennig. Nur ein kleiner Teil der Servicenummern wird über Wettbewerber der Telekom abgewickelt.

    27.2.1999 (t-off). Und dennoch bleibt auch weiterhin ein Ferngespräch per Call-by-call über die Netze der Telekom- Konkurrenz zu ganz normalen (Service-) Rufnummern deutlich billiger. Sogar wochentagsüber kostet das derzeit nur noch 9 Pf/Min. Warum sollte da Otto Normal eine teure 01805-Service-Nummer mit 30 bzw. 24 Pf/Min verwenden? [Tarif-Matrix]



    Günstiger ISDN-Tarif wird ausgeweitet

    Aus: Frankfurter Rundschau
    , 26. Februar 1999, Seite ?? (???).

    FRANKFURT A. M. (fro). Alle Telekom-Kunden, die derzeit monatlich 28,75 Mark [Grundgebühr] bezahlen, um mit dem höherwertigen Analoganschluß namens "T-Net 200" telefonieren zu können, kommen vom 1. März an in den Genuß eines günstigeren Tarifs für bundesweite Ferngespräche. Für sie gilt dann, ebenso wie für Teilnehmer, die einen Anrufbeantworter im Netz (die sogenannte T-Net-Box) bestellt haben, tagsüber (9 bis 18 Uhr) der ISDN-Preis von 24 Pfennig pro Gesprächsminute. Bislang bezahlt die Klientel, ebenso wie all jene, die einen "normalen" analogen Anschluß besitzen, 36 Pfennig. Die Einrichtung einer T-Net-Box kostet zusätzlich vier Mark im Monat. Rund 300.000 Kunden kommen in den Genuß des neuen Angebots.



    Bell Atlantic Agrees that FCC Ruling Won't Shift Costs to Internet Users

    Aus:
    Yahoo-Finance, 26. Februar 1999, 22.26 Uhr MEZ (Bell Atlantic PR). [Original]

    WASHINGTON – Feb 26 (PRNewswire). The Federal Communications Commission (FCC) said yesterday that it has determined that all calls to the Internet are interstate and not local calls. Some reports have expressed concern that the elimination of so-called "reciprocal compensation" payments will cause an increase in subscriber rates for Internet access. The following response should be attributed to Tom Tauke, vice president of government relations at Bell Atlantic.

    At Bell Atlantic, we agree with the Federal Communications Commission (FCC) who said yesterday's action does nothing that would open the door to imposing per-minute usage charges on consumers who call the Internet. The FCC's action has no effect on the rates Bell Atlantic charges ISPs or retail customers. Therefore it should have no effect on the rates charged to users of Internet service.



    Handel im Internet steht noch vor vielen Hürden

    Aus:
    Handelsblatt, 27. Februar 1999, Seite ?? (E-Commerce).

    MÜNCHEN. Der elektronische Handel über das Internet wird nach Expertenansicht stark vom Mangel an Fachpersonal und juristischen Hürden gebremst. Neben Problemen beim sicheren Bezahlen im Computernetz seien auch Fragen des Urheberschutzes ungeklärt, sagte Bertelsmann-Manager Klaus Eierhoff am Freitag zum Abschluß eines Internet-Kongresses in München.

    "Größtes Hindernis aber ist, daß die Mehrzahl der Menschen noch nicht online ist", sagte Eierhoff. Überdies seien Computer zu teuer und komplex, Internetadressen zu umständlich und das Tempo der Übertragung im Netz zu niedrig. Veranstaltet wurde der zweitägige Kongreß mit 500 Teilnehmern vom "Münchner Kreis", einer übernationalen Vereinigung für Kommunikationsforschung.

    Nach Überzeugung des Münchner Marketing-Professors Anton Meyer verschärft der Internet-Handel den Wettkampf um den Kunden. Die Orientierung am Kunden sei beim sogenannten E-Commerce (Elektronische Geschäftsabwicklung) die erste Voraussetzung für den Erfolg. Jeder Mangel werde hier wesentlich rascher offengelegt als im traditionellen Handel.



    „Das Internet ist ein Schrotthaufen – mit Perlen drin“

    Kritiker Joseph Weizenbaum warnt vor zuviel Technik-Euphorie

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 28. Februar 1999, Seite 30 (Interaktiv).

    Joseph Weizenbaum beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Einfluß der Computertechnologien auf die Gesellschaft und die daraus resultierende Verantwortung. Stark kritisiert er den zunehmenden Einfluß "des Kastens" auch auf Kinder. Weizenbaum, der zur Zeit in Berlin lebt, zu Informationsgesellschaft, Gleichheit im Internet, Chatrooms, dem Internet- Mißbrauch und möglichen Gegenmaßnahmen.

    Joseph Weizenbaum (76), jüdisch-amerikanischer Computer- Wissenschaftler, lehrte von 1963 bis 1988 am Massachusets Institute of Technology. Bekannt wurde er vor allem als ein kritischer Beobachter des Computerzeitalters. In seinen Büchern wie "Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft" beschrieb er die Folgen für Sprache und Gesellschaft. Katja Winckler sprach mit Joseph Weizenbaum.

    TAGESSPIEGEL: Herr Weizenbaum, 1948 bauten Sie noch als Student Ihren ersten digitalen Rechner. Es hieß, er heizte die gesamte Universitätsbibliothek. Was leisten Computer heute?

    Weizenbaum: Wir könnten sehr gut auf Computer verzichten. Bislang sind wir ja ganz gut auch ohne sie ausgekommen. Es ist im Grunde wie mit den Autos. Wir könnten ebenso einen Pferdewagen benutzen. Trotzdem ist die Technik in einem gewissen Sinne großartig. Sie erleichtert einem viele Dinge. Technik kann aber auch sehr, sehr mühsam sein – wenn sie nicht perfekt funktioniert.

    TAGESSPIEGEL: Werden wir klüger durch das Netz?

    Weizenbaum: Für den, der weiß, was er sucht, ist das Internet eine wunderbare Quelle. Für den, der einfach nur rumsurft, gilt das natürlich nicht. Der Zugang zu viel Wissen, bedeutet eben nicht, daß man das Wissen nutzen kann. Das Internet ist ein Schrotthaufen, in dem Gold und Perlen versteckt sind.

    TAGESSPIEGEL: Was verstehen Sie unter der vielbeschworenen Informationsgesellschaft?

    Weizenbaum: Es gibt im tieferen Sinne keine Informationen im Internet, es gibt nur Signale. Nur der Mensch kann aus den Signalen Informationen machen. Indem er sie durch eigenständiges Denken und Verantwortung interpretiert. Es gibt so etwas wie Medienkompetenz, das ist die Fähigkeit, zu kritischem Denken und die hängt im wesentlichen von der Sprache ab.

    TAGESSPIEGEL: Das Internet verspricht eine Gleichheit, jeder soll damit arbeiten können . . .

    Weizenbaum: Das Internet ist elitär und wird es bleiben. Die Idee der Mitgliedschaft in der Informationsgesellschaft stimmt schon deshalb nicht, weil der größte Teil der Erdbevölkerung kein Englisch spricht, und diese Sprache gehört nun mal einfach dazu. Außerdem kann in der Informationsgesellschaft nur der Mitglied sein, der eine Kreditkarte hat. Jedenfalls in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

    TAGESSPIEGEL: Fördert das Internet mit seinen "chatrooms" die menschliche Kommunikation?

    Weizenbaum: Ich war einmal in einem solchen "chatroom". Die zehn Minuten waren so ungeheuer trivial, daß ich gleich wieder ausgestiegen bin. Ehrlich gesagt gehe ich lieber zu meinem Stammtisch. Das habe ich mir die Leute, mit denen ich mich umgebe, selbst ausgewählt.

    TAGESSPIEGEL: Welche Maßnahmen zum Schutz vor dem Internet- Mißbrauch durch Rechtsradikale oder Kinderpornoanbietern sind möglich?

    Weizenbaum: Wenn man es wirklich will, ist es nicht besonders schwierig, die Schuldigen zu erwischen. Das beste Beispiel dafür ist China. Die kontrollieren das Internet mittlerweile sehr genau, aus Angst vor Regimekritikern.

    TAGESSPIEGEL: Warum sollen Kinder lieber draußen spielen als vor dem Computer sitzen?

    Weizenbaum: Weil das Kind in einer Symbolwelt spielt. Das ist nicht die Welt, in der es tatsächlich lebt. Fernsehen und Computer bieten die Illusion, das Gewünschte sofort zu bieten. Menschliche Reife hingegen liegt in der Fähigkeit, Befriedigung hinauszuzögern, nicht immer gleich das Ziel zu erreichen. Wenn der Mensch diese Fähigkeit verliert, ist das eine Katastrophe.

    TAGESSPIEGEL: Hat das Computerzeitalter Einfluß auf unser Denken und unsere Sprache genommen?

    Weizenbaum: Auf jeden Fall. Die Sprache ist das Instrument, das bestimt, welche Aspekte der Welt wir überhaupt sehen. Der Computer und die Netzwerke werden wie jede übergreifende Idee zu neuen Metaphern.

    TAGESSPIEGEL: Wie wirkt sich diese Entwicklung auf die Einheit "Zeit" aus?

    Weizenbaum: Die Möglichkeit, Nachrichten, die uns überwältigen, zu interpretieren, sind wegen des neuen Charakters der Zeit sehr reduziert. Und obwohl man heute Mikro- und Nanosekunden messen kann, was vor 50 Jahren noch unvorstellbar war, kann man beispielsweise erst jetzt, 50 Jahre danach, über die NS-Zeit reden.



    400. Lizenz für Telekommunikation

    Aus:
    Leipziger Volkszeitung, 1. März 1999, Seite ?? (Computer).

    BONN. Die Bonner Regulierungsbehörde hat die 400. Lizenz auf dem Telekommunikationsmarkt vergeben. Sie ging an ein Unternehmen in Bergheim (Erftkreis), das regional Internet-Dienstleistungen anbietet. Wie der Sprecher der Regulierungsbehörde, Harald Dörr, am Samstag mitteilte, haben damit bislang 224 Firmen die Genehmigung für ein eigenes Kommunikationsnetz erhalten. Die übrigen 176 bieten Telefondienste an.

    "Wir wollten etwas Innovatives auf den Markt bringen", erläuterte ein Sprecher des Bergheimer Unternehmens (IPOS Internet Provider Online Service GmbH). "Dabei handelt es sich um eine Alternative zur Kabelübertragung. Wir gehen über Funk." Damit könne den Kunden anstelle teurer Standleitungs- verbindungen eine wesentlich günstigere Lösung geboten werden.

    Nach Angaben der Regulierungsbehörde macht dieser Trend ein großes Interesse an Investitionen in Kommunikationsnetze deutlich. Die Unternehmen seien verstärkt bemüht, sich von der Telekom unabhängig zu machen. Im vergangenen Jahr seien 1,6 Milliarden DM allein in Festnetze investiert worden. Dörr: "Hier zeigt sich eindeutig, daß entgegen anderen Aussagen in Deutschland kräftig in Netz- Infrastruktur investiert wird." Unter den Unternehmen mit einer Lizenz seien auch Tochterfirmen von Energieversorgern, Sparkassen und Stadtwerken.



    Scheurle verwahrt sich gegen US-Vorwürfe

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 1. März 1999, 12.13 Uhr (Telekommunikation).

    BONN. Der Präsident der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), Klaus-Dieter Scheurle, hat sich entschieden gegen US-Vorwürfe einer einseitigen Bevorzugung der Deutschen Telekom AG verwahrt. Der Vorsitzender der amerikanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation (FCC), William Kennard, hatte die Ansicht vertreten, einige Aspekte der deutschen Regulierungspraxis in Sachen Netzzugang seine bisher unklar und spielten in die Hände der Telekom. Dieses marktbeherrschende Unternehmen nutze die Unklarheiten zum eigenen Vorteil und gegen die Konkurrenz aus.

    "Neue Wettbewerber sind der Meinung, die Deutsche Telekom widersetze sich dem Wettbewerb; sie sehen ihre eigenen Fähigkeiten, ihrerseits Dienstleistungen anzubieten, durch unfaire Bedingungen, Verzögerungen und Unsicherheiten in den Regulierungsrichtlinien behindert", heißt es in einem in Washington veröffentlichten Brief Kennards an Scheurle. Dieser erwiderte am Montag: "Das deutsche Telekommunikationsrecht – in dem es keinerlei Restriktionen für ausländische Investoren gibt – ist klar formuliert und hat eindeutige Regeln, auch für den Bereich Interconnection und die Entgeltregulierung."

    Wenn ausländische Investoren über die Rechtslage in Deutschland Beratungsbedarf hätten, seien sie herzlich in sein Amt eingeladen. "Wir wollen alles unternehmen, um eventuell vorhandene Mißverständnisse mit unserer Hilfe auszuräumen", zitierte die Bonner Regulierungsbehörde ihren Präsidenten.



    AtHome CEO sees access charge falling

    Aus:
    Yahoo-Finance, 1. März 1999, 16.57 Uhr MEZ (US Market). [Original]

    NEW YORK – March 1. AtHome Network Chief Executive Tom Jermoluk said he expects access prices for online services trending "towards zero" as advertising and other content more fully cover the costs. Jermoluk, responding to a question following his presentation at Jupiter Communications Online Forum here, said "the burden moves off the consumer" in terms of subscriber costs and will bring monthly charges of $20, or even free access over time.

    He said AtHome's current monthly access fee is $40 per month. Predicting "all-band, all-devices, all the time," will result in a "very efficient form of commerce" to further drive down the cost of online access as the appeal to advertisers increases.

    Specifically, information the Internet will flow into all kinds of devices, such as PCs, television, cellphones and pagers. "All-band" refers to a broader bandwidth, essentially a larger pipeline for the information to flow through. And "all the time" means the user is always online and doesn't have to log on and log off of the network. In early Nasdaq trading, AtHome shares were at 104, off 2-1/4 from yesterday's close.



    EU-Kommission soll Deutscher Bank zum Einstieg ins TV-Kabel verhelfen

    Vorstandschef Breuer informiert Wettbewerbskommissar van Miert über seine Multimedia-Pläne

    Aus:
    Süddeutsche Zeitung, 2. März 1999, Seite 19 (Wirtschaft).

    MÜNCHEN (o.k./Eigener Bericht). Die Deutsche Bank setzt bei dem Versuch, zusammen mit Partnern die Kabelfernsehnetze der Deutschen Telekom zu übernehmen und für das Internet sowie weitere Multimedia- Dienste auszubauen, auf die Unterstützung der EU-Kommission. Dieses Anliegen trug Rolf-E. Breuer, der Vorstandschef der Deutschen Bank, kürzlich EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert vor. Die Großbank bietet bis zu neun Milliarden DM für die Kabelnetze, an die 18 Millionen Haushalte angeschlossen sind. Van Miert hat die Telekom bereits im vergangenen Jahr gedrängt, die Kabelnetze teilweise abzugeben, damit mehr Wettbewerb in der Telekommunikation entsteht.

    Breuer erörterte im Februar in Brüssel, dem Sitz der EU-Kommission, mit van Miert einige Vorhaben der Deutschen Bank, die kartellrechtlich von Bedeutung sind. Eines der Gesprächsthemen war die geplante Übernahme von Bankers Trust in den USA. Breuer informierte van Miert bei der Gelegenheit auch darüber, daß die deutsche Großbank in den Telekommunikationsmarkt einsteigen will, dabei aber wegen der zögerlichen Haltung der Telekom nicht so recht vorwärts kommt. Die Telekom hat auf das Ansinnen des Geldinstituts, die Kabelfernsehnetze zu übernehmen und auszubauen, bislang ablehnend reagiert.

    Wie in Brüssel zu erfahren war, brachte Breuer bei dem Gespräch mit van Miert zum Ausdruck, daß die Deutsche Bank nun auf die Unterstützung der EU-Kommission hofft. Van Miert hat den langjährigen Telephon-Monopolisten Telekom bereits im vergangenen Jahr gedrängt, sich zumindest teilweise von seinen Kabelnetzen zu trennen. Die EU argwöhnt, die Telekom lasse das Kabel verkümmern, um ihr Hauptgeschäft, das Telephon, zu schützen. In Brüssel wird gegenwärtig eine neue Kabelrichtlinie vorbereitet. Sie soll der EU-Kommission die Möglichkeit geben, gegen Doppelmonopole einzelner Konzerne bei den Telephon- und Kabelnetzen vorzugehen, falls sich herausstellt, daß der Wettbewerb dadurch zu kurz kommt.

    Die Telekom überträgt via Kabel bislang fast ausschließlich Radio- und Fernsehprogramme, obwohl es technisch möglich wäre, auch Internet-Anschlüsse und andere Multimedia-Dienste anzubieten. Diese Dienste sind in Deutschland bisher im Prinzip nur über Telephon abrufbar. Das Kabel würde beim Internet weit höhere Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglichen als das Telephon und damit zu einer massiven Konkurrenz für die Haupteinnahmequelle der Telekom werden. Über das Kabel könnte, falls es ausgebaut würde, künftig sogar auch telephoniert werden.

    Die Telekom verfolgt im Augenblick aber eine andere Strategie. Sie plant, die Telephonnetze technisch so zu erweitern, daß beispielsweise Inhalte aus dem Internet schneller abgerufen und eines Tages sogar Filme überspielt werden können. Ihre Kabelnetze will die Telekom vor einem Verkauf nicht groß ausbauen. Das teilte Vorstandsberater Franz Arnold bereits vor einigen Monaten mit. Laut Arnold ist nicht an einen bundesweiten Verkauf der Kabelnetze gedacht. Stattdessen will der Konzern auf regionaler Ebene Ausschau nach neuen Betreibern für das Kabel halten.

    Den Anfang macht die Telekom in Bayern. Staatskanzleichef Erwin Huber sagte dazu der SZ, es gebe eine Reihe von Interessenten für ein „Bayernnetz“, darunter Viag Interkom und die bayerische Landesanstalt für Aufbaufinanzierung (LfA), eine Staatsbank. Auch die Deutsche Bank sei „als Investor“ willkommen. Es spreche auch nichts gegen eine weitere Beteiligung der Telekom. Die Mehrheit der Anteile an einem künftigen Bayernnetz solle aber auf alle Fälle „in bayerischen Händen“ liegen. Nun sei die Telekom am Zug, sie müsse ihre Preisvorstellungen und Bedingungen für eine Kabel-Beteiligung nennen.

    Die Deutsche Bank ist offen für regionale Lösungen, sie will beim Kabel eine Art „Geburtshelfer“ für eine neue, international wettbewerbsfähige Multimedia-Plattform in Deutschland sein. Unter Führung der Tochtergesellschaft DB-Investor entsteht derzeit ein Konsortium, das die Kabelnetze übernehmen und ausbauen will. Die DB-Investor verhandelt mit verschiedenen Interessenten. [mehr]



    Deutsche Bank kann bei TV-Kabel nicht mit Brüsseler Hilfe rechnen

    Aus:
    Yahoo-News, 2. März 1999, 15.13 Uhr (Wirtschaft).

    BRÜSSEL. Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, kann bei ihrer Absicht, zusammen mit anderen die Kabelfernsehnetze der Deutsche Telekom AG, Bonn, zu übernehmen, nicht mit der Unterstützung der Europäischen Kommission rechnen. "Wir können die Telekom rechtlich nicht zwingen, zu verkaufen – und schon gar nicht an einen bestimmten Interessenten", sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert am Dienstag auf Anfrage. Er reagierte damit auf einen Zeitungsbericht vom Tage, wonach sich das Frankfurter Kreditinstitut von der Kommission Unterstützung bei ihrem Einstieg ins TV-Kabelnetz erhoffe.

    Der Verkauf des TV-Kabelnetzes sei ein "wichtiger Schritt", so der Sprecher lediglich. Dies habe Van Miert bereits in der Vergangenheit deutlich gemacht, und dabei den regionalen Verkauf favorisiert. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet heute, daß der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf-E. Breuer, bei einem Treffen mit Van Miert zum Ausdruck gebracht habe, daß das Institut bei seinem Versuch, in den Telekommunikationsmarkt einzusteigen und dabei das Fernsehkabelnetz der Telekom übernehmen und ausbauen zu wollen, auf Brüsseler Hilfe hoffe. Die Telekom reagiere indes auf das Ansinnen der Deutschen Bank "bislang ablehnend", wie es hieß.

    Der Sprecher bestätigte, daß Breuer bei dem Treffen Mitte Februar "erwähnt" habe, daß die Deutsche Bank am TV-Kabelnetz interessiert sei. Der Sprecher dazu: "Wir können nichts machen. Es ist deren Sache, an wen sie verkaufen." Brüssel unterstütze die Telekom nur dahingehend, daß sie "überhaupt" verkaufe. "Die Telekom sollte möglichst ganz raus (aus dem TV-Kabelnetz), aber das hat nichts mit der Deutschen Bank zu tun", fügte Van Mierts Sprecher dazu.

    Die Telekom will nach eigenen, früheren Angaben das Netz auf regionaler Ebene verkaufen; auch die Deutsche Bank soll regionalen Lösungen offen gegenüberstehen. Unter Führung der Tochtergesellschaft DB-Investor bereitet das Kreditinstitut den Einstieg ins TV-Kabelnetz vor. In Brüssel wird derzeit an einer neuen Kabelrichtlinie gearbeitet, um gegen mögliche Doppel-Monopole bei den Telefon- und Kabelnetzen vorgehen zu können. [mehr]



    Telekom-Konkurrenz fürchtet verteuertes Inkasso

    Ex-Monopolist plant höhere Gebühren

    Aus:
    Handelsblatt, 3. März 1999, Seite ?? (Märkte).

    DÜSSELDORF (dri). Die neuen Telekommunikationsunternehmen fürchten, daß die Deutsche Telekom AG sie „kräftig zur Kasse bitten will“. Ihr Verband der der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) vermutet, daß die Telekom über höherer Inkassogebühren Wettbewerber behindern will. Bei den Inkassogebühren geht es um das Entgelt für Call-by-Call-Gespräche, die üblicherweise über die Telefonrechnung der Telekom abgerechnet werden. Bisher zahlen die privaten Telefongesellschaften eine Pauschale von 4,5 % vom Umsatz plus 0,7 Pfg pro Rechnungszeile an die Telekom.

    Diese Beträge sind für die Telekom nach Aussage eines Sprechers nicht kostendeckend. Daher gebe es „Überlegungen“, die Inkasso-Gebühren neu zu verhandeln. Bisher seien aber die bestehenden langfristigen Vereinbarungen nicht gekündigt worden. Kosten entstünden der Telekom vor allem aus den vielen Nachfragen zur Telefonrechnung, die sich letztlich auf die Abrechnungen der Wettbewerber bezögen. Aus anderen Telekom- Kreisen hieß es, dem Unternehmen komme es darauf an, höhere Gebühren für die Abrechnung von nur wenigen Gesprächen zu verlangen: So sei die Pauschale vor allem bei Rechnungsbeträgen unter 5 DM bei weitem nicht kostendeckend.

    Der VATM sieht hingegen die Leistung der Telekom durch die Pauschale als „mehr als abgegolten“. VATM- Geschäftsführer Jürgen Grützner hält die Telekom- Absichten für eine bewußte Strategie, Call-by-Call- Anrufe zu verteuern. Das Vorgehen passe in die Verunsicherungsstrategie der Telekom, „alles in Frage zu stellen, was nicht Gerichte oder Regulierer bombensicher entschieden haben“. (...)



    Rüttgers fordert Online-Offensive

    Wirtschaftskongreß zur Zukunft der neuen Medien in Köln

    Aus:
    Die Welt, 4. März 1999, Seite ?? (Wirtschaft).

    KÖLN (glo). Wissen wird in Zukunft der entscheidende Produktionsfaktor. Im globalen Wettbewerb um Wachstum und Wohlstand werden diejenigen Länder die Nase vorn haben, die Wissen am besten produktiv nutzen können. Deutschland erfüllt die Voraussetzungen, um in der weltweiten Spitzengruppe mitzumischen, so die Meinung von Experten aus Wirtschaft und Politik beim 7. Deutschen Wirtschaftskongreß in Köln.

    Wir sind die erfolgreichste Online-Nation in Europa, jetzt nehmen wir den Wettbewerb mit den USA auf, beschreibt Ron Sommer, Vorstandschef der Telekom, die neue Herausforderung. Wissensnutzung brauche leichten und kostengünstigen Zugang zu Information in Datennetzen. Durch die Deregulierung des Telekommunikationsmarktes seien hier wichtige Voraussetzungen geschaffen worden.

    Jürgen Rüttgers, Forschungsminister im letzten Kabinett Kohl, forderte dazu auf, noch stärker als bisher auf das Wissensmanagement der Zukunft einzuwirken: „Deutschland soll nicht länger im Vorzimmer der Internet- Weltmacht USA warten, sondern die Standards der Zukunftstechnologie aktiv mitbestimmen.“ Die Welt muß in Zukunft mit einer unsichtbaren Explosion umgehen lernen: Alle fünf bis sieben Jahre verdoppele sich die verfügbare Information, sagte Rüttgers.

    Besondere Aufgaben bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit kommen dem Bildungssektor zu: In einer Welt, in der Maschinen und Stahl nicht mehr entscheidend sind für den wirtschaftlichen Erfolg, seien nicht mehr Fabriken wichtig, sondern Wissensfabriken, so Rüttgers zur Rolle der Bildung. Ohne Führerschein könne niemand auf der Datenautobahn fahren und die Vorteile der Wissensgesellschaft nutzen. Eine besondere Rolle haben die Universitäten. Auf der technischen Seite stünde es gut um die Zukunftsfähigkeit, ein Sechstel der Einrichtungen verfüge bereits über Zugang zu Breitbandnetzen. Aber hinsichtlich des Transfers neuen Wissens in die Wirtschaft fordert Peer Steinbrück, Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, engere Kontakte zwischen Hochschulen und Unternehmen.

    Kritik kam auch von anderer Seite: „Wir müssen noch besser werden in der Ausnutzung von Bildungssystem und Infrastruktur“, mahnte Henning Schulte-Noelle, Vorstandsvorsitzender der Allianz. Einige Defizite: Es gebe noch zu wenig Fortschritte bei der Beseitigung der Technikfeindlichkeit. In den Schulen seien Computer immer noch zu wenig verbreitet, nur mit ihrer Hilfe aber können sich die Lernenden auf die Wissensgesellschaft vorbereiten. Aufgestauter Reformbedarf führe dazu, daß deutsche Universitäten nicht attraktiv seien für Studenten aus dem Ausland. Überdies beklagte Schulte- Noelle den „Brain-Drain“, die Abwanderung kluger Köpfe: Viele Wissenschaftler gingen wegen besserer Arbeitsbedingungen in die USA.



    AOL klagt gegen T-Online-Tarife

    Aus: Kölner Stadt-Anzeiger
    , 5. März 1999, Seite ?? (Computer).

    HAMBURG. Der Online-Dienst AOL Deutschland hat gegen den Marktführer T-Online eine Klage vor dem Hamburger Landgericht eingereicht. AOL wolle mit einer Einstweiligen Verfügung die neuen T- Online- Tarife verbieten lassen, bestätigte am Donnerstag abend der Chef von AOL Europe, Andreas Schmidt der Deutschen-Presse-Agentur. AOL wirft dem Telekom- Dienst eine unzulässige Quersubventionierung von T-Online durch überhöhte Gebühren für Ortsgespräche vor.

    Telekom-Chef Ron Sommer wies den erneuten Vorstoß von AOL gegen T- Online auf einer Diskussions-Veranstaltung der Friedrich-Ebert- Stiftung in Bonn entschieden zurück. "Ich halte es für einen schlechten Scherz, daß der der Online- Weltmarktführer Brüssel und das Hamburger Landgericht mobilisiert, um uns unsere Preise gerichtlich verbieten zu lassen." Diesmal werde nicht die Klage geführt, die Telekom sei zu teuer, sondern im Gegenteil zu billig.

    Die Telekom hatte zuvor angekündigt [Ed: t-off berichtete], die Preise für die Nutzung von T-Online auf sechs Pfennige pro Minute inklusive Netzzugang zu senken. Bislang zahlen T-Online-Kunden zwischen acht und 13 Pfennige pro Minute. Gegen die neue Tarifstruktur hatte AOL Europe bereits Beschwerde bei der Europäischen Kommission in Brüssel eingelegt.

    AOL-Europe-Chef Schmidt betonte, AOL wolle den Wettbewerb nicht vor Gericht, sondern zu gleichen Bedingungen auf dem Markt führen. "Dem entzieht sich die Telekom." Durch das Verbinden der Kosten für den Online-Dienst und den Telefon- Zugang könne niemand nachvollziehen, wie teuer T-Online und die Nutzung des Telefonnetzes jeweils tatsächlich sei. "Wir fordern Transparenz." Sommer betonte, die Konkurrenten von T-Online erhielten selbstverständlich die selben Einkaufsbedingungen für die Nutzung des Telefonnetzes wie der Telekom-eigene Dienst auch. [mehr] [noch mehr AOL] [AOL gewinnt]



    Telekom verärgert über Deutsche Bank

    Streit um das Fernsehkabel / Deutsche Bank beschwert sich bei der EU-Kommission über den von der Telekom geforderten Preis

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 5. März 1999, Seite 21 (Wirtschaft) + Handelsblatt, 5. März 1999, Seite ?? (Märkte).

    DÜSSELDORF (dri/HB). Die Spitze der Deutschen Telekom AG ist verärgert über Rolf-Ernst Breuer, den Chef der Deutschen Bank AG. „Es ist wohl einmalig in der Finanzwelt, daß ein Konsortialführer ein Asset eines Börsenaspiranten kleinredet“, heißt es aus Telekom-Kreisen.

    Anlaß ist ein Gespräch Breuers mit EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert über die Pläne der Deutschen Bank, der Telekom das Fernsehkabelgeschäft abzukaufen. Die Bank will dafür 9 Mrd. DM zahlen. Die Telekom bewertet das Geschäft hingegen mit 20 Mrd. DM. Gleichzeitig zählt die Deutsche Bank aber auch zum Kreis der Konsortialführer für den in diesem Jahr geplanten zweiten Börsengang der Telekom.

    Nach wie vor fragen sich jedoch auch andere Kaufinteressenten, ob die Telekom den Kabelverkauf tatsächlich ernsthaft betreibt [Ed: t-off kommentierte & dokumentierte]. Offensichtlich stehen sich im Vorstand unterschiedliche Interessen gegenüber: Auf der einen Seite Netze- Vorstand Gerd Tenzer, der Kaufinteressenten als Verzögerer des Prozesses erscheint. Auf der anderen Seite Ron Sommer, der die Telekom international ausrichten will.

    Noch in diesem Jahr will er eine große Akquisition im Ausland tätigen, die über die neuen Aktien im Werte von über 15 Mrd. DM finanziert werden soll. Die dann anstehenden Verhandlungen mit Kartellbehörden dürften sich wesentlich einfacher gestalten, wenn sich die Telekom von ihrem zweiten flächendeckenden Netz trennen würde. In Kürze, heißt es aus Sommers Umfeld, würden die ersten Kabel- Regionalgesellschaften vorgestellt, darunter Gesellschaften für Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen. „Der Verkauf muß dieses Jahr durchgepeitscht werden“, weist die Telekom die Vermutung einer Verzögerungsstrategie zurück. (...) [mehr]

    Der t-off Kommentar:

    Durchgepeitscht?

    5.3.1999 (ws). Mit wiederholt erfolgenden Ankündigungen wie "in Kürze" oder "Kabelausgliederung soll beschleunigt erfolgen" betreibt die Deutsche Telekom nun schon seit mindestens drei Jahren ein
    erfolgreiches Verwirrspiel. Der international übliche Weg zur Veräußerung der Kabelsparte wäre ein Versteigerungsverfahren (tender process), bei dem das Kabelnetz oder alternativ Anteile an den Kabelgesellschaften an den Meistbietenden verkauft werden. Aktuelles Beispiel: Cablelink Ireland [mehr]. Eine solche Versteigerung könnte bezogen auf das Kabelnetz der Deutschen Telekom sehr gut auch für einzelne Regionalgesellschaften erfolgen, um die bereits am Markt tätigen mittelständischen Kabelnetzbetreiber angemessen einzubeziehen. Angesichts der großen Zahl der Interessenten würde die Veräußerung so zu einem attraktiven, vom Markt festgesetzten Preis durchgeführt.

    Nicht nur Netze-Vorstand Tenzer, sondern auch Telekom-Chef Sommer hofft, so lange wie möglich am Kabelnetz festhalten zu können. Schließlich soll der mangelnde Ortsnetzwettbewerb im Inland auch zur Finanzierung seiner ambitionierten Akquisitionsträume beitragen. Für die absehbar langwierigen Verhandlungen über den Verkaufspreis der Beteiligungsverhältnisse an den Regionalgesellschaften muß der Telekom-Chef nicht einmal neue Redetexte einstudieren: "Die Telekom kann ihr Kabelnetz nicht zum Nulltarif auf dem Silbertablett übergeben." Sicher nicht. Aber wenn die Telekom den durch Gebote von Kaufinteressenten ermittelten Marktpreis nicht akzeptieren will, kann es nur eine Alternative geben. Die Abspaltung (Split-off) der Kabelsparte in ein getrenntes, nicht verflochtenes Unternehmen. Und bei dieser Lösung fließt dem Mutterkonzern Telekom kein einziger Euro als Verkaufserlös zu.



    TV-Kabelnetz könnte 40 Mrd. DM Wert sein

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 5. März 1999, 12.08 Uhr (Telekommunikation) von STEPHAN BROSZIO.

    BONN. Die Preisvorstellungen der Deutsche Telekom AG, Bonn, für den Teil- oder Gesamtverkauf ihres Breitbandkabelnetzes sind offenbar nicht am Markt durchzusetzen. Dabei stellt die unterschiedliche Meinung mit der Deutsche Bank AG, Frankfurt, über den Wert des TV-Kabels nur die Folge einer komplexen Entwicklung dar. Ursächlich für den Attraktivitätsverlust ist nach Meinung der Telekom vor allem die bisher betriebene Regulierungspolitik. "Der Regulierer hat den Wert reduziert", urteilt Vorstandsvorsitzender Ron Sommer. Wäre die Steuerung des Telekommunikationsmarkts anders verlaufen, wären einige Unternehmen "mit Scheckbüchern zu uns gekommen, die gesagt hätten, hier sind 40 Mrd. DM [Ed: was wenig realistisch ist]."

    Aufgrund der Beschlüsse der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) lohne sich aber die Realisierung der Sprachtelefonie per Kabel für einen Investor nicht. Die RTP habe das Mietentgelt für den Zugang zu den entbündelten Teilnehmeranschlußleitungen (TAL) der Telekom mit 25,40 DM zu niedrig festgelegt. In den USA etwa, wo die Anmietung der "letzten Meile" für Konkurrenten eines Netzbetreibers deutlich teurer sei, rechne sich dagegen die Installierung eines alternativen Endkundenzugangs, sagte Sommer am Donnerstag abend bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. Die weiteren Nutzungsmöglichkeiten des Kabels seien aber vielfältig.

    Die Höhe der TAL-Festlegung ermögliche es Telekom-Konkurrenten eigene Infrastrukturen im Ortsnetzbereich zu wettbewerbsfähigen Kosten aufzubauen, verteidigt RTP-Vizepräsident Arne Börnsen die Regulierungspolitik. Dazu gehöre auch der Einstieg in die geplanten regionalen TV-Kabelgesellschaften. In erster Linie werde das zweite Netz der Telekom aber nicht für Sprachtelefonie benötigt. Die Nutzung für breitbandige Angebote wie Digital-TV und Fast-Internet sei wesentlich wichtiger. Politisches Ziel sei stets gewesen, nicht nur deutlich tiefere Telefongebühren zu erreichen, sondern die Palette der Multimedia-Dienste wesentlich zu erweitern.

    Der "rasante Preisverfall" bei der Sprachtelefonie habe dazu geführt, daß sich die Unternehmen sehr viel schneller als erwartet auf das Angebot neuer Dienste einstellen mußten. Sprachtelefonie werde in Zukunft mehr und mehr zum Nebenprodukt werden. Mit einer zügigen Veräußerung ihres TV-Kabelnetzes würde die Telekom aber laut Börnsen auch die Notwendigkeit starker regulatorischer Eingriffe überhaupt überflüssig machen. Lägen das jeweils mit Abstand größte Telefon- und Breitbandnetz in getrennten Händen, schwände die Marktdominanz der Telekom beim Infrastrukturangebot. Die Konkurrenz der beiden, in Zukunft wesentlich in ihren Nutzungsmöglichlichten ausgebauten Netze werde die Rolle des Regulierers verringern.

    Sommer verwahrte sich gegen äußere Einflußnahme auf die Kabelpläne der Telekom. "Das Kabel gehört unseren Aktionären und sonst niemand." Die Veränderungsabsichten seien "aggressiver" als die Forderungen der EU-Kommission. Zu Berichten über die Deutsche Bank, wonach diese über Brüssel eine Unterstützung für ihr Kaufangebot von 9 Mrd. DM suche, betonte der Vorstandschef, es würde ihn verwundern, wenn ein Interessent Druck über das Ausland mache. Erstaunlich wäre es auch, wenn die Deutsche Bank Preise in die Welt setze, "die Aktionärswerte zerstören." Indes könne von Verzögerungsabsichten der Telekom beim Kabelverkauf keine Rede sein. "Wir führen sehr gerne kaufmännische Verhandlungen." [mehr] [Deutsche Bank lenkt ein]



    Mannesmann und Telekom betreiben UMTS-Testsystem

    Aus:
    Yahoo-News, 8. März 1999, 12.02 Uhr (Telekommunikation).

    DÜSSELDORF. Die Mannesmann Mobilfunk GmbH, Düsseldorf, betreibt gemeinsam mit D1 [Telekom] ein Testsystem für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS. Ein Mannesmann- Sprecher nannte am Montag die Frequenzen, die voraussichtlich ab Juli 1999 von der Telekom- Regulierungsbehörde versteigert werden, einen ganz entscheidenden Zukunftsmarkt für Mannesmann und die gesamte Branche.



    Deutsche Bank bietet sich als Kabel-Finanzier an

    Aus:
    Yahoo-News, 8. März 1999, 18.19 Uhr (Wirtschaft).

    FRANKFURT/MAIN. Die Deutsche Bank unternimmt einen öffentlichen Anlauf, um ins Geschäft mit den Kabelfernsehnetzen einzusteigen. Sie gab am Montag in Frankfurt am Main bekannt, sie sei bereit, die Deutsche Telekom "bei ihren Plänen zur Weiterentwicklung des Kabelnetzes zu unterstützen". Ihr Vorstandssprecher Rolf-E. Breuer habe dem Telekom-Chef Ron Sommer versichert, die Bank stehe "als Investor auf Zeit" zur Verfügung und habe "keine Ambitionen, selbst als Kabeloperator zu agieren".

    Die angebotene Unterstützung gelte für alle Fragen der Finanzierung und für die Zusammenstellung von Konsortien aus Finanz- und strategischen Investoren, hieß es. "Das Konzept der Deutschen Bank ist offen sowohl für regionale Lösungen als auch für eine nationale Komponente. Das würde auch die Beteiligung der Telekom mit einschließen können. Ebenso wäre ein solches Konzept offen für die Aufnahme kleiner und mittlerer Betreiber in das Konsortium." [mehr]



    Sommers Preisvorstellungen für das Telekom-Kabelnetz überhöht

    Aus:
    Die Welt, 9. März 1999, Seite 17 (Wirtschaft).

    BERLIN. In den Streit um den Wert des Kabelnetzes der Deutschen Telekom kommt erneut Bewegung. Telekom- Chef Ron Sommer bezifferte das Netz des Telefonriesen mit einem Wert von 20 Mrd. DM, Deutsche-Bank- Chef Rolf Breuer ging von fünf bis neun Mrd. DM aus. Der Bonner Kabelnetz-Experte und Unternehmensberater Bernd Jäger bezieht nun auf Anfrage der WELT dezidiert Stellung: "Nach international üblichen Berechnungsmethoden zahlt ein Investor für ein Kabelnetz gewöhnlich das Sechs- bis Achtfache des Cash-flows, höchstens jedoch das Zehnfache." Nach seiner Ansicht ist für das Kabelnetz der Telekom ein Preis von 7,2 Mrd. DM als absolute Obergrenze angemessen. Jäger: "Dieser Wert ist schon großzügig angesetzt, da in das Telekom-Netz noch erheblich investiert werden muß, um es glasfaserfähig zu machen und damit auf den Stand moderner Technik zu bringen." Zudem sei das Telekom-Netz noch nicht rückkanalfähig und überdies auch kein zusammenhängendes Netz, sondern bestehe aus vielen Einzelteilen, die miteinander verbunden werden müßten. "Hier muß noch viel Geld hineingesteckt werden."

    10.3.1999 (t-off). Vor einem lukrativen Kabelgeschäft sind in der Tat einige Hürden zu nehmen. Denn die deutsche Kabelfernsehlandschaft ist jenseits der größeren Anbieter TeleColumbus (eine Otelo-Tochter), Bosch, TSS und PrimaCom in (je nach Quelle) 4.000 bis 6.000 zumeist sehr kleine Unternehmen zersplittert. Das hat historische Gründe. In den 80er Jahren mußte die Deutsche Bundespost auf Geheiß des damaligen Postministers Christian Schwarz-Schilling (CDU) die Hausverkabelung einschließlich des Betriebs der Hausverteileranlagen den früheren Antennenbauern überlassen. Und so verfügt heute die Deutsche Telekom als Teil-Nachfolgerin der Bundespost bei zwei Drittel aller Kabelhaushalte nicht über den direkten Kundenzugang. Auch an der Zahl direkt angeschlossener Kunden orientiert sich in den USA der Wert eines TV-Kabelnetzes. In Deutschland sollen 18 Mio. Haushalte ans TV-Kabelnetz angeschlossen sein.



    Regionale Telefonnetzbetreiber gründen Bundesverband

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 9. März 1999, 14.01 Uhr (Telekommunikation).

    BONN. Mit stärkerem Gewicht wollen 25 kleinere deutsche Telefonnetzbetreiber künftig gegenüber dem Regulierer, überregionalen Telefonanbietern und vor allem der Deutsche Telekom AG, Bonn, auftreten. Bei einem Treffen am Dienstag in Köln beschlossen sie, den "Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften" zu gründen. Neben einem gemeinsamen Auftreten in politischen und rechtlichen Fragen werden die Zusammenschaltung von Netzen und Kooperationen in den Bereichen Marketing, Informationsverarbeitung und Materialwirtschaft erwogen. Die Verbandsgründung werde insgesamt den Wettbewerb im Ortsnetz stärken, betonten die Carrier.

    Als Telefongesellschaften mit eigener Netzinfrastruktur sehen sich die regionalen und lokalen Betreiber neben der Telekom als jeweils die einzigen Unternehmen vor Ort, die neben Ferngesprächen für den jeweiligen Bereich flächendeckend auch Ortsgespräche anbieten. Zu den Gründungsmitgliedern gehören HanseNet Telekommunikations GmbH, Hamburg, Isis Multimedia Net GmbH, Düsseldorf, NetCologne Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Köln, und VEW Telnet Gesellschaft für Telekommunikation und Netzdienst mbH, Dortmund. Ein Sprecher von Isis stellte klar, daß die Verbandsgründung nicht den Ausstieg aus dem Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) bedeute.

    Der VATM sei als Zusammenschluß großer und kleiner Telekom-Konkurrenten wichtig. Allerdings verspreche man sich durch die Bündelung der Interessen der kleinen Netzbetreiber in einem eigenen Verband in einigen Fragen eine stärkere Durchsetzungskraft. Ziel der regionalen und lokalen Carrier sei die Verbindung von deren Netzen zu einem "Patchwork", so daß künftig nicht mehr auf Telekom-Leitungen zurückgegriffen werden müsse.



    AOL fordert von der Telekom Ortstarifpauschale von 30 DM

    Aus: Kölner Stadt-Anzeiger
    , 10. März 1999, Seite ?? (Computer).

    HAMBURG. Der Onlinedienst AOL hat von der Deutschen Telekom AG einen monatlichen Pauschaltarif für einen zeitlich unbegrenzten Online- und Internet-Zugang verlangt. "Dieser sollte etwa 30 DM betragen, so wie in den USA schon lange üblich", sagte der Chef von AOL Europe, Andreas Schmidt, am Mittwoch in Hamburg.

    Schmidt betonte, der Zugang zum Internet müsse für jedermann ohne ständig laufenden Gebührenzähler möglich sein. "Während die Deutsche Telekom weiter jede Minute Internet-Nutzung wie bei einer Peep-Show abrechnen will, um sich an den Telefongebühren zu bereichern, fordern wir für alle eine einheitliche pauschale Grundgebühr für Ortgespräche, für Einwahlen zu Onlinediensten und Telefongespräche."

    Vor dem Hamburger Landgericht wird am kommenden Freitag über den AOL-Antrag auf eine Einstweilige Verfügung beraten, mit dem AOL den Telekom-Dienst T-Online zwingen will, den Bündelpreis von sechs Pfennig pro Minute in die jeweiligen Kosten für Telefonverbindung und Online-Dienst aufzuspalten. "Der von T-Online angekündigte gebündelte Preis schafft bei den Kunden Verwirrung. Was sind die Telefonkosten, was kostet Online? Hier fordern wir mehr Transparenz", betonte Schmidt. Gegen die T-Online-Tarife hatte AOL auch bei der Europäischen Kommission in Brüssel Beschwerde eingelegt und der Telekom eine unerlaubte Quersubventionierung von T-Online durch Einnahmen aus dem Telefon-Bereich vorgeworfen.

    Telekom-Chef Ron Sommer hatte in der vergangenen Woche das Vorgehen von AOL als "schlechten Scherz" kritisiert, weil ein Konkurrent versuche, die Preise von T-Online in die Höhe zu treiben. Außerdem hatte die Telekom betont, AOL könne die gleichen Kommunikationspreise wie T-Online erhalten, wenn AOL die gleiche Minutenmenge von der Telekom kaufe. Nach Angaben von AOL verlangt die Telekom drei Pfennig pro Minute für die Telefonverbindung.

    AOL-Europe-Chef Schmidt bestätigte am Mittwoch außerdem einen Bericht der "Wirtschaftswoche" (Düsseldorf), wonach die deutschen Ableger der Bertelsmann-Beteiligungen AOL und CompuServe von April an geschäftlich zusammengelegt und gemeinsam vermarktet werden. Geschäftsführer wird Uwe Heddendorp, der vor kurzem Andreas von Blottnitz als AOL-Chef abgelöst hat. Der Sitz von CompuServe Deutschland bleibe München.




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      Zum Teil 42

    © 1999-2000 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 30.12.2009 01.27 Uhr