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Schröder und Wirtschaft versprechen Internet für alle Schulen
Aus: Yahoo-News, 22. November 1999, 18.25 Uhr (Wirtschaft). [Original]BERLIN. Bundeskanzler Gerhard Schröder und die Computer- Industrie haben heute in Berlin eine Kampagne "Internet für alle" gestartet. Dazu will die Wirtschaft in den nächsten Monaten 20.000 "Computer-Botschafter" in die Schulen schicken, um für die Nutzung Neuer Medien zu werben, kündigte IBM-Chef Erwin Staudt auf einem Kongress der "Initiative D21" an. Gleichzeitig sicherte die Computer- Industrie deutlich mehr Ausbildungsplätze in Zukunftsberufen zu. Bis zum Jahr 2005 sollen 250.000 zusätzliche Fachkräfte für informationstechnische Berufe qualifiziert werden.
Schröder versprach, die Bundesregierung werde bis zum Jahr 2001 allen Schulen einen Internet-Zugang ermöglichen. Gleichzeitig werde der Bund mit Nachdruck die Entwicklung neuer Lernprogramme für die Schulen fördern. Computer- und Informationstechnik hätten für die deutsche Wirtschaft immer mehr Bedeutung. Die Unternehmen würden mit ihren 1,7 Millionen Beschäftigten inzwischen einen Umsatz erwirtschaften, der den auf dem deutschen Automobilmarkt in diesem Jahr voraussichtlich erstmals übertreffen werde. Allein in den vergangenen drei Jahren sind nach Angaben Schröders in der deutschen Computerbranche 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden.
Die Bundesregierung denke auch daran, die Position eines "Gründungsbeauftragten" zu schaffen, der sich intensiv um die Förderung von zukunftsweisenden Unternehmensgründungen kümmern solle. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) unterstrich, es sei dringend notwendig, im Bildungsbereich den Jugendlichen schon früh den Zugang zu den neuen Kommunikationstechniken zu ermöglichen. Diese Aufgabe könne nur gemeinsam von Staat und Wirtschaft in Angriff genommen werden.
Für die 100 in der "Initiative 21. Jahrhundert" vereinten Informationstechnik- Unternehmen und Wirtschafsvertreter versprach Staudt mehr Sponsoring bei der Computer-Aussattung der Schulen. In den nächsten 18 Monaten werde das Bündnis 20.000 Schulen mit moderner Technik ausstatten. Pro Schule werde ein 50.000 Mark teures Set aus zwölf bis 16 PCs, einem Server, Druckern und Lernsoftware zur Verfügung gestellt. Dabei gaben der Kanzler und Staudt auf der Veranstaltung in Berlin das virtuelle Startsignal für ein erstes Klassenzimmer dieser Art, das einer Hauptschule in Dortmund-Nette zugesprochen wurde. Staudt kündigte zugleich an, dass die Wirtschaft für Schüler preiswerte Einsteiger- Pakete anbieten werde.
Beklagt wurde von den Wirtschaftsvertretern der hohe Fachkräftemangel in der Computer- Branche. Um mehr junge Menschen für die neuen Techniken zu begeistern, seien grundsätzliche Reformen im Bildungswesen notwendig. Es könne nicht angehen, dass die Branche derzeit 100.000 Arbeitsplätze nicht besetzen könne, gleichzeitig aber die Zahl der Studenten in den Informationstechnik-Fächern zurückgeht, sagte für die Initiative Jörg Menno Harms.
5.12.1999 (t-off). Eine Vernetzung der 40.000 (es sind nicht 20.000) deutschen Schulen allein reicht heute überhaupt nicht mehr aus. Alle Schüler müssen ans Netz! Als Lesehinweis dazu unbedingt empfohlen: "No school is an island". Das ist die Antwort von CUT auf das OFTEL Consultation-paper "Connecting public institutions BT's Public Institutions Internet Caller Service". [mehr]
Ortsnetz-Monopol noch intakt
Neue Studie zum Telekom-Wettbewerb
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 24. November 1999, Seite 24 (Wirtschaft). [Original]BERLIN (dri/HB). Der Markt für Telekommunikationsdienste in Deutschland wächst in diesem Jahr erheblich langsamer als im Vorjahr. 1999 werden die Unternehmen mit Mobilfunk- und Festnetzdiensten 84 Mrd. DM umsetzen, 5,7 Prozent mehr als 1998. Im ersten Jahr der Liberalisierung hatte der Gesamtmarkt gegenüber 1997 noch um 15,9 Prozent zugelegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage bei den Telekom-Unternehmen in Deutschland, die das Beratungsunternehmen Dialog Consult GmbH des Duisburger Professors Jürgen Gerpott im Auftrag des Verbandes VATM erstellt hat. Im Verband der Anbieter von Telekommunikationsdiensten VATM sind die neuen Telekommunikations- Unternehmen zusammengeschlossen. Nach der Studie ist seit 1997 der Marktanteil der Deutschen Telekom AG von 90,4 Prozent auf 70,5 Prozent gesunken.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass in dieser Summe Festnetz- und Mobilfunkdienste enthalten sind: Im Mobilfunk ist Mannesmann Mobilfunk Marktführer vor T-Mobil. Am Festnetzumsatz von insgesamt 40 Milliarden Mark haben die neuen Anbieter nur einen Marktanteil von 17,5 Prozent.
Noch immer gibt es allerdings kaum Wettbewerb im Ortsnetz: Bei Telefonanschlüssen und Ortsgesprächen kommen die neuen Telefongesellschaften gerade einmal auf zwei Prozent; das Monopol der Telekom darf daher mit 98 Prozent Marktanteil als weitgehend intakt gelten.
Bei Ferngesprächen, Auslandsgesprächen und Verbindungen zu den Mobilfunknetzen erreichen die Wettbewerber der Telekom einen Marktanteil von 36,4 Prozent an den vermittelten Gesprächsminuten. Stark zugelegt hat die Zahl der Kunden, die sich für alle Ferngespräche fest auf einen neuen Anbieter einstellen lassen (Preselection): Bis Ende des Jahres werden dies 702.000 sein, prognostiziert Dialog Consult. Die monatliche Wachstumsrate beträgt dabei 4,4 Prozent. Der Anteil des Call-by-Call beträgt in diesem Jahr noch 32 Prozent des Gesprächsaufkommens bei den neuen Festnetzanbietern.
Etwas verlangsamt hat sich in diesem Jahr der Zuwachs an Arbeitsplätzen. Durchschnittlich wächst die Zahl der Beschäftigten bei den neuen Telefongesellschaften mit 1,6 Prozent monatlich. Im Dezember werden dies dann 51.000 Beschäftigte sein. Damit ist es den neuen Anbietern in den ersten beiden Jahren des Wettbewerbs nicht ganz gelungen, die Arbeitsplatzverluste bei der Telekom seit 1994 zu kompensieren. Bis zum Jahr 2000 baut das Unternehmen 60.000 Stellen ab auf dann noch 170.000.
Erste Haushalte sind verkabelt
Mit enormer Geschwindigkeit gräbt sich "wilhelm.tel" seinen Weg durch die Stadt
Aus: Norderstedter Zeitung, 26. November 1999, Seite 2 (Beilage zum Hamburger Abendblatt).NORDERSTEDT (kgr). Alle Welt spricht von der Jahrtausendfähigkeit. Der neue Geschäftsführer der Kommunikationsgesellschaft "wilhelm.tel", Theo Weirich, denkt schon weiter. Er will Norderstedt 2010-fähig machen. Allen Unkenrufe zum Trotz könnte ihm dieses Vorhaben mit dem Sohn der Stadtwerke auch durchaus gelingen. Denn "wilhelm.tel" macht enorme Fortschritte und wird von der Fachwelt mit Argusaugen, Interesse und Bewunderung wahrgenommen. 40.000 Meter Trasse wurden seit Gründung im Februar bereits gelegt. 65.000 Meter Glasfaser liegen in den Rohren. 200 Schächte sind gesetzt. Rund zehn Millionen Mark Auftragsvolumen wurden dabei umgesetzt. "Das ist ein bemerkenswertes Tempo", freut sich der technische Leiter der Stadtwerke, Axel Gengelbach. "Möglich ist es nur dank der guten Zusammenarbeit mit Bauamt, Verkehrsaufsicht, Polizei und Bürgern." Die örtliche Nähe, ein Schuss Lokalpatriotismus und die Kenntnis der hiesigen Verhältnisse gehören zum Erfolgskonzept von "wilhelm.tel". "Wir kennen die Bedürfnisse der Menschen in dieser Stadt und wissen, was in diesem örtlichen Rahmen machbar ist", sagt Theo Weirich. "Das ist unser Vorteil. Ich denke, dass man bei einem solchen Projekt, wie wir es planen, mit Globalisierung nicht weiter kommt. Wir wollen gerade den lokalen Aspekt mit lokalem Fernsehen und lokalen Anbietern fördern. Wenn die Norderstedter über Internet eine Pizza bestellen sollen sie nicht von Hamburg beliefert werden, sondern vom Service in der Nachbarstraße." Eine ganze Stadt zu verkabeln: Das könne kaum ein überregionaler Anbieter schaffen.
In Norderstedt-Mitte sind bereits mehr als 1400 Haushalte verkabelt. Im Sommer 2000 sollen bereits 3000 Haushalte den "wilhelm.tel"-Anschluss besitzen, Ende 2001 werden dann alle Norderstedter über den Sohn der Stadtwerke im Internet surfen können. Was "wilhelm.tel" kann, bekommen die Norderstedter dabei im Startpaket für das Multimedia-Zeitalter geliefert. Details daraus werden den Norderstedtern im Januar präsentiert. Auf jeden Fall soll der Internetzugang über den Fernseher geöffnet werden. Dann braucht man in Schleswig-Holsteins fünftgrößter Stadt keinen PC mehr um im Internet zu surfen. Auch E-Mails sollen dann über das Fernsehgerät abgerufen werden können. Spätestens im nächsten Jahr sollen auch alle Norderstedter Schulen einen "wilhelm.tel"-Anschluss besitzen. Damit können sie alle schnell und preiswert das Internet nutzen.
Attraktiver will "wilhelm.tel" den TV-Bereich gestalten. 70 Programme wird jeder Norderstedter Haushalt empfangen können, darunter einen lokalen Sender. Die Datenübertragung soll dann so schnell sein, dass im Internet Filme gesehen werden können. Weil das Kabelnetz, das rund 60 Millionen Mark kosten wird, eine derart schnelle Datenübertragung ermöglicht, beobachten viele User das Geschehen in Norderstedt mit größter Aufmerksamkeit. Aber noch müssen 260.000 Meter Kabelgräben gebuddelt werden.
[25.02.1999: Grünes Licht für "Wilhelm.tel"]
[23.07.1999: Einmaliges Projekt der Telekommunikation]
[03.09.1999: "wilhelm.tel" macht Fortschritte]
[17.11.1999: Telekom gegen wilhelm.tel]
Regulator criticises Telekom plan
Aus: Yahoo-Finanzen, 27. November 1999, 17.51 Uhr MEZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]FRANKFURT. Germany's telecommunications regulator said on Saturday that plans by Deutsche Telekom AG to scale back the sell-off of its regional cable television networks was bad for business, according to a media report.
The regulator criticised Telekom's plans to place only 35 percent of its cable stake with investors and later sell 40 percent on the bourse, newspaper Welt am Sonntag said in an advanced version of an article to appear on Sunday. Previously, Telekom planned to place almost 75 percent of the regional cable television networks to investors and hold a strategic stake of 25.1 percent for itself.
Klaus-Dieter Scheurle, chief of Germany's Regulating Authority for Telecommunications and Post (RTP), told the newspaper that he thought the new plan was "economically damaging and disadvantageous for business." Telekom spokesman Stephan Broszio declined to comment on the report but said there was plenty of investor demand for the scaled-down stake. "We are continuing to conduct talks with numerous investors and demand shows that our concept is very interesting to them," he said. Analysts have viewed Telekom's new plan as good for the company and beneficial to its share price.
Deutsche Bank AG in cooperation with several other banks and GE Capital, the financing arm of General Electric Co of the United States, have said they are bidding for all nine units. German cable television operator Primacom AG is bidding for four. Bidders also include Dutch cable group United Pan-European Communications NV, Mannesmann AG , Microsoft Corp and media group Bertelsmann AG.
EU will Internet billiger machen
Aus: Yahoo-News, 30. November 1999, 00.01 Uhr (HighTech). [Original]BRÜSSEL (ZDNet Deutschland). Daß das Internet zu teuer ist, bemängeln nicht nur Verbraucher und Telekom- Konkurrenten, sondern nun erstmals auch die Europäische Kommission. Die hat jetzt auf die zu hohen Preise für Mietleitungen in Europa hingewiesen, die die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen beeinträchtigten und das Wachstum des elektronischen Geschäftsverkehrs behinderten. "Angesichts der derzeitigen Expansion des Internet haben diese Probleme ein bedenkliches Ausmaß erreicht", erklärte EU-Kommissar Erkki Liikanen. Ende des vergangenen Jahres sei der Preis für eine Mietleitung mit einem Datendurchsatz von zwei MBit/s im grenzüberschreitenden EU-Verkehr sechzehn mal so hoch wie in den USA gewesen, im Inlandsverkehr immerhin noch vier mal so hoch.
Um diese Preisdifferenz zu verringern, hat die Kommission nun "empfohlene Preisobergrenzen" für Teilmietleitungen von bis zu fünf Kilometern festgesetzt. Diese liegen zum Teil deutlich unter den aktuellen Preisen in Deutschland. So wird für Leitungen mit einem Durchsatz von 64 KBit/s ein Preis von monatlich maximal 80 Euro (rund 156 Mark) empfohlen, rund 14 Prozent weniger als derzeit im Großstadtbereich für diese Leitungen zu zahlen sind. Am stärksten fiele die Senkung für Leitungen mit 34 MBit/s aus: Hier wären mit 1800 Euro (3520 Mark) rund 31 Prozent weniger zu berappen als bisher.
Den nationalen Regierungen empfiehlt das EU-Gremium, "parallele Maßnahmen zu treffen, die den Wettbewerb im Ortsanschlußnetz fördern, um insbesondere der Nachfrage nach wettbewerbsorientierter Bereitstellung von Mietleitungen und schnellem Internet-Zugang gerecht zu werden".
Neuer grüner Traum: Schüler mit Laptop
Der Streit um Rationalisierung ist längst vergessen: Die Grünen wollen die Schulen digitalisieren
Aus: TAZ, Berlin, 30. November 1999, Seite 7 (Inland). [Original]GÜTERSLOH. Noch Mitte der 80er tobte in der Bundestagsfraktion der Bündnisgrünen der Streit darüber, wie man es mit dem Computer halten solle. Die einen wollten den elektronischen Schreibsklaven unbedingt anschaffen. Andere hielten mit gefährdetem Datenschutz und drohender Rationalisierung dagegen. Zwischendurch wurde der Kompromiss erwogen, auf jeder Etage nur einen Rechner für alle aufzustellen.
Vorbei auch diese Zeit: Jetzt setzen sich die Grünen an die Spitze der elektronischen Revolution. Gunda Röstel, Parteisprecherin, forderte am Wochende auf einem bildungspolitischen Kongress in Gütersloh, dass auch die Schulen endlich mit den neusten Computern ausgestattet werden müssen: "Jeder Schüler in Deutschland sollte einen Laptop bekommen", sagte Röstel.
Die "Arbeitsgemeinschaft Bildung" der Grünen ging noch weiter als Röstel. Bei ihrem Kongress "Lernen mit Kopf, Herz und Bildschirm" forderte die AG, dass nicht nur jede Schule ans Internet angeschlossen werden müsse. Nein, jedes Klassenzimmer solle Verbindung zum World Wide Web erhalten. Die Telefongesellschaften müssten per Gesetz dazu gebracht werden, Schulen kostenlose Internetzugänge bereitzustellen.
Nicht allein wegen der technologiemuffeligen Vergangenheit der Grünen sind das ehrgeizige Ziele. Schon der von Industrie und Politik in der Initiative "Schulen ans Netz" erhobene Anspruch, die Datenautobahn an jeder Lehranstalt abzweigen zu lassen, ist kaum bis zum Jahr 2001 zu schaffen. Zu behäbig sind die Schulen, von denen bisher nur 20 Prozent elektronische Post verschicken können. Zu hoch sind die Kosten für die High-Tech-Gerätschaft und Verbindung ins Netz. Jeden Schüler aber mit einem eigenen Laptop auszustatten ist eine echte Milleniumsaufgabe. Die Kosten liegen, je nach Seriösität der Schätzung, zwischen 9 und 80 Milliarden Mark. Dennoch sind die Grünen-Pläne weiter gediehen als erwartet. Die Industrie, der Öko-Partei sonst eher feindlich gesinnt, steht diesmal ganz auf deren Seite. Parteichefin Gunda Röstel hat sich mit dem Vorstandschef von IBM-Deutschland, Erwin Staudt, abgestimmt. Auch die Bertelsmann- Stiftung und der Internet- Provider America Online (AOL) unterstützten die Grünen bei ihrem Bildungskongress. "Wir müssen Internet- Zugänge für jede Schule schaffen", sagte Manfred Bender von AOL-Deutschland.
Parteichefin Röstel musste allerdings den Elan ihrer Bildungs-AG dämpfen. Ein Gesetz, das die Kostenfreiheit der Internetzugänge vorschreibt, habe keine Priorität. Auch die Vorstellung, der Bund werde es sein, der jedem Schüler einen Laptop kostenlos in den Ranzen gebe, sei abwegig: "Der Staat kann das nicht allein finanzieren." Aber, so Röstel, "es muss jetzt einen öffentlichen Anstoß zur Computerisierung des ganzen Bildungssektors geben."
Detlev Schnoor, Multimedia-Beauftragter der Bertelsmann-Stiftung, sagte, was dieser Anstoß den Bund kosten würde: 5 Milliarden Mark jährlich. Den Rest der seiner Rechnung nach benötigten 85 Milliarden Mark sollten Industrie, Sponsoren und Eltern künftiger Computer-Kids beisteuern.
Als Ort für die Bekanntgabe ihrer digitalen Offensive hatten sich die Grünen übrigens eine multimediale Penne ausgesucht. Das Evangelische Stiftische Gymnasium in Gütersloh, von manchen als die modernste Schule Europas bezeichnet, verfügt über Multimedia-Labore. Das schulinterne Datennetz arbeitet teilweise gar nicht mehr über Kabel. Und in den achten Klassen besitzt jeder Schüler einen Laptop.
KPN: High-speed Internet access
Aus: KPN, Netherlands, 30. November 1999, ??.?? Uhr MEZ (Press Release). [Original] [Übersetzungs-Service]AMSTERDAM. KPN is speeding up access to the electronic superhighway. Under the name Mxstream, KPN is launching ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) technology which enables the company to provide new broadband services over normal telephone lines. Together with other Internet service providers, KPN is introducing the Fast Internet service which provides high-speed connection to the World Wide Web.
Planet Internet and XS4ALL, WorldOnline and Sonera, together with KPN, are the first providers to offer the Fast Internet service to users in parts of Amsterdam, Rotterdam and Utrecht. Negotiations with other providers are at an advanced stage.
From mid-2000, Fast Internet will gradually be introduced via Mxstream in other major towns and cities in the Netherlands. This means that some four million customers will be able to use the new service. KPN predicts that it will have connected more than 100,000 Internet users by the end of 2000, with an increase to between 300,000 and 500,000 by the end of 2001.
The end-user pays KPN for the Mxstream service via a fixed charge included in his monthly telephone bill. This means that the charge for Internet access is not based on call units. In addition, the customer also pays a monthly charge to his chosen Internet Service Provider for the Fast Internet Service.
Bundesregierung will billigeren Zugang zum Internet erreichen
Aus: Yahoo-Finanzen, 30. November 1999, 16.33 Uhr (Telekommunikation). [Original]BRÜSSEL. Die Bundesregierung will nach den Worten von Wirtschaftsstaatssekretär Siegmar Mosdorf einen preiswerteren Zugang zum Internet erreichen. Gleichzeitig lehnte er aber am Rande eines Treffens der EU-Telekom- Minister einen Kommentar zu mutmaßlich überhöhten Mietgebühren für Leitungen im Ortsnetz ab. "Wir begleiten die Liberalisierung im Telekombereich positiv. Als Regierung haben wir ein Interesse, dass der Internet-Zugang verbilligt wird", sagte Mosdorf am Dienstag in Brüssel lediglich. In Brüssel liegen bereits mehrere Beschwerden privater Anbieter gegen das Preisgebaren von Ex-Monopolisten bei Verbindungsentgelten und Mietleitungen vor.
Die Privaten sehen darin eine Benachteiligung gegenüber den alten Staatsunternehmen. Nach Ansicht von Experten behindern hohe Preise bei den Ortsverbindungen außerdem die Entwicklung des Internet-Handels in Europa. Mosdorf ließ offen, wie die Bundesregierung den billigeren Zugang zum Internet zu erreichen wolle. Er betonte nur, dass Deutschland im EU-Vergleich bei der Telekom-Liberalisierung an der Spitze sei und "kritische Anmerkungen" respektiert würden.
Die Europäische Kommission leitete unter Federführung von EU-Industriekommissar Erkki Liikanen Ende Oktober eine breite Untersuchung zu Leasinggebühren bei Telefonleitungen. Dazu verschickte sie Fragebögen an Kartell- und Regulierungsbehörden, an alte und neue Telekom-Unternehmen sowie an große Geschäftskunden. Sollte Brüssel Verstöße gegen EU-Wettbewerbsbestimmungen feststellen, drohen den Unternehmen Verfahren. Auch beschloss die Behörde vor Wochenfrist Empfehlungen über Höchstmietpreise für Telefonleitungen auf kurze Strecken.
Erste Kabelnetzverkäufe noch dieses Jahr
Aus: Handelsblatt, 1. Dezember 1999, Seite ?? (Unternehmen und Märkte). [Original]BONN 30. November 1999. Die Deutsche Telekom will noch bis Ende 1999 einen Teil ihres Breitbandkabelnetzes verkaufen. Gerd Tenzer, Vorstand Technik und Netze des Konzerns, sagte am Dienstag in Bonn, dieses Ziel sei durchaus realistisch. Für die Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen und Hessen seien jeweils sechs Gebote abgegeben worden. Allerdings wäre der Verkaufserlös in diesem Jahr noch nicht ertragswirksam, da die Telekom aus fiskalischen Aspekten zunächst Teilbetriebe gründen müsse, weil sie ansonsten den Buchgewinn voll versteuern müsse.
Der Ex-Monopolist will jeweils 35 % der neun regionalen Kabelgesellschaften verkaufen und weitere 40 % binnen zwei oder drei Jahren an die Börse bringen. 25 % plus eine Aktie will das Unternehmen auch weiterhin halten. Mit seiner leicht veränderten Verkaufsstrategie für das Kabelnetz zunächst wollte die Telekom 75 % direkt verkaufen hatte das Unternehmen scharfe Kritik bei potenziellen Bewerbern ausgelöst. Wie Tenzer weiter ausführte, sei die Telekom aber nach ersten Gesprächen mit Interessenten zu der Erkenntnis gelangt, einen Teil des Kabelnetzes über die Börse abzugeben.
Wie Tenzer weiter sagte, wird die Telekom nur dann ihr Kabelgeschäft verkaufen, "wenn der Preis stimmt". "Ansonsten bringen wir eben alles an die Börse", sagte das Vorstandsmitglied. Zur Höhe der bereits eingegangenen Gebote äußerte sich Tenzer nicht. Bis Ende des ersten Halbjahres 2000 will die Deutsche Telekom den Teilverkauf ihres Kabelnetzes abgeschlossen haben.
Telefonfirmen droht Umsatzverlust
Streit um das Inkasso gefährdet Geschäft der privaten Anbieter
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 3. Dezember 1999, Seite 22 (Wirtschaft). [Original]BERLIN (vis). Private Telefongesellschaften, die Ferngespräche vermitteln, ohne dass sich der Kunde zuvor bei der Gesellschaft angemeldet haben muss (Call-by-Call-Verfahren), könnten im kommenden Jahr bis zur Hälfte ihrer Kunden verlieren. Das ergab eine Umfrage des Berliner Forsa-Instituts für die Fachzeitschrift "Connect". Zur Zeit verhandelt die Telekom mit den Wettbewerbern, weil sie in Zukunft deren Forderungen nicht mehr über die monatliche Telekom- Rechnung einziehen will. Wie die Umfrage ergab, würden dann 38 Prozent der heutigen Nutzer auf Call-by-Call verzichten, elf Prozent sind noch unentschieden. Denn die jeweiligen Telefongesellschaften müssten dann eine Anmeldung verlangen, um später eine separate Rechnung schicken zu können. Das erscheint den Kunden offenbar zu aufwendig. Vor allem für ältere Menschen wäre die umständliche Abrechnung ein Grund, Call-by-Call nicht mehr zu nutzen, ergab die Forsa-Umfrage.
Die Telekom will höhere Provisionen für das Inkasso durchsetzen, die von den Konkurrenten strikt abgelehnt werden. Daher droht der Ex-Monopolist damit, ganz aus dem Inkasso auszusteigen, was dann zu erheblichen Umsatzverlusten bei den Call-by-Call-Anbietern führen könnte. Zur Zeit verhandelt die Telekom noch mit den Wettbewerbern. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat jedoch schon mehrfach darauf hingewiesen, dass der Kunde einen Anspruch darauf hat, dass alle seine Telefonate auf einer Rechnung erscheinen, wenn er das wünscht. Das offene Call-by-Call hat bisher wesentlich zur Belebung des Wettbewerbs beigetragen, weil es einfach zu nutzen ist und keine Verträge nötig sind.
1 Million Subscribers for Excite@Home
Aus: Daily Update, 3. Dezember 1999. [Original] [Übersetzungs-Service]REDWOOD CITY, CALIF. A Chicago man has been recognized as Excite@Home Corp.'s 1 millionth cable-modem subscriber. The company pegged AT&T@Home subscriber Marco Melo as its lucky 1 millionth awarding him a new computer, one year's free service and a chance to appear on Fox game show Greed noting that the milestone represented fivefold growth from the year before. "We share this milestone with our cable partners who have done a spectacular job upgrading their cable plants and deploying the @Home service," Excite@Home general manager Dean Gilbert said in a prepared statement.
6.12.1999 (t-off). In einer Meldung der Deutschen-Press-Agentur heißt es heute: AT&T kündigte den Ausbau seines amerikanischen Breitband-Netzes an, der eine Milliarde Dollar kosten soll. Zudem sollen die [Kabel-] Kunden künftig die freie Wahl bei Internet- Zugangsanbietern haben. AT&T und die Internet-Firma Mindspring Enterprises schickten einen entsprechenden Brief an die US-Aufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Commission). Bisher war die Internet-Firma Excite@Home der AT&T- Exlusivanbieter. Der Telefonkonzern hofft, so die Genehmigung Washingtons für die Übernahme des Kabelfernsehriesen MediaOne für 62,5 Millarden Dollar zu erhalten. [more]
Noch kein echter Wettbewerb bei Telefon und Post
Regulierungsbehörde zieht Bilanz nach zwei Jahren Liberalisierung
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 4. Dezember 1999, Seite 23 (Wirtschaft). [Original]BERLIN. Auf den deutschen Märkten für Telekommunikation und Post kann von einem sich selbst tragenden Wettbewerb noch keine Rede sein. Zu diesem Urteil sind sowohl die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post als auch die Monopolkommission gekommen. Am Freitag stellte die Regulierungsbehörde ihren ersten Tätigkeitsbericht in Bonn vor.
Zwei Jahre nach dem Beginn der Liberalisierung auf dem Telekommunikationsmarkt zog der Chef der Regulierungsbehörde Klaus-Dieter Scheurle die Bilanz: "Der Regulierungsrahmen hat sich in vollem Umfang bewährt. Es ist in kurzer Zeit gelungen, starke wettbewerbliche Prozesse in Gang zu setzen." Allerdings sei es auch weiter nötig, den noch jungen Wettbewerb zu fördern. "Nur auf diese Weise sind die Interessen von Verbrauchern und Wirtschaft zu wahren", sagte er. Die Öffnung des Telekommunikationsmarktes hätte den Kunden drastische Preissenkungen beschert. Wer das günstigste Angebot wähle, könne heute bei Ferngesprächen gegenüber Anfang 1998 bis zu 85 Prozent sparen, sagte Scheurle. Bei internationalen Telefonaten seien es sogar 93 Prozent. Bei den Arbeitsplätzen zeichnet sich laut Scheurle 1999 eine Trendwende ab: Während die Telekom in diesem Jahr weitere 11.000 Stellen eingespart habe, hätten die neuen Wettbewerber 12.500 Arbeitsplätze geschaffen.
Trotz der starken Preissenkungen im Sprachtelefondienst sei das Volumen des Telekommunikationsmarktes insgesamt leicht angestiegen, teilte die Regulierungsbehörde weiter mit. Vor der Marktöffnung im Jahr 1997 wurden im Festnetz rund 187 Milliarden Telefonminuten vermittelt. 1999 werden es rund 224 Milliarden Minuten sein. Von dieser Dynamik habe auch die Deutsche Telekom profitiert, die einen Zuwachs von mehr als zehn Milliarden Minuten erzielte.
Zugleich sprach sich Scheurle für den endgültigen Wegfall des Briefmonopols der Deutschen Post AG im Jahr 2002 aus. Aus heutiger Sicht sei die Aufrechterhaltung einer Exklusivlizenz über diesen Zeitpunkt hinaus nicht erforderlich. Die Deutsche Post AG habe bislang keine merkbaren Marktanteile verloren. Nach in Kraft treten des Postgesetzes sei es zu keiner nennenswerten Verringerung im Gesamtangebot der Postdienstleistungen gekommen, unterstrich Scheurle. Rund zwei Drittel des Umsatzes von 42 Milliarden Mark im Jahre 1998 entfalle auf die Deutsche Post. Bis heute habe die Regulierungsbehörde fast 600 Unternehmen eine Lizenz für die Beförderung von Briefsendungen erteilt. Bei den lizenzpflichtigen Dienstleistungen liege der Marktanteil der Post trotz zunehmenden Wettbewerbs bei über 99 Prozent. Aus ordnungspolitischer Sicht, so Scheurle weiter, sei auf Dauer eine Exklusivlizenz für die Deutsche Post nicht zu rechtfertigen.
Zum dem Tätigkeitsbericht erklärte Bundeswirtschaftminister Werner Müller in Berlin: "Die Regulierungsbehörde kann mit der bisher geleisteten Arbeit sehr zufrieden sein. Der auf dem Telekommunikationsmarkt geschaffene Wettbewerb beruht ganz wesentlich auf der praxisnahen Regulierung der Behörde". Bis der Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt gesichert sei, habe sie noch ein Stück Arbeit vor sich.
In einem Sondergutachten hatte die Monopolkommission ebenfalls von einem nicht funktionsfähigen Wettbewerb in der Telekommunikation gesprochen. Die Monopolkommission warnte auch vor Bestrebungen aus der Politik, die Exklusivlizenz der Post über das Jahr 2002 verlängern zu wollen. [mehr]
Das Ortsnetz ist der Schlüssel
Der Telekommunikationsmarkt muss weiter reguliert werden / Interview mit Wernhard Möschel
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 4. Dezember 1999, Seite 23 (Wirtschaft). [Original]Wernhard Möschel ist Vorsitzender der Monopolkommission. Mit ihm sprach Corinna Visser.
Tagesspiegel: Herr Möschel, noch herrscht kein funktionsfähiger Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt. Woran liegt das?
Möschel: Im Ortsnetz ist der Wettbewerb noch in hohem Maße unbefriedigend. Hier ist die Deutsche Telekom unangefochtener Monopolist. Bei den Fern- und Auslandsgesprächen sieht es etwas anders aus. Der Anteil der Wettbewerber ist bereits auf 25 Prozent des Umsatzes und 35 Prozent der Gesprächsminuten gestiegen. Aber wenn man genauer hinschaut, gehen auch in diesem Bereich 90 Prozent der Erlöse mittelbar an die Telekom, weil der Verkehr über ihre Leitungen abgewickelt wird und sie für einige Konkurrenten das Inkasso betreibt. Ohne eine spezifische Regulierung, ist der Wettbewerb nicht überlebensfähig.
Tagesspiegel: Was muss sich ändern, damit der Wettbewerb funktioniert?
Möschel: Der Schlüsselbereich ist das Ortsnetz. Erst wenn wir hier flächendeckend eine große Zahl alternativer Anbieter haben, kann sich der Wettbewerb stabilisieren.
Tagesspiegel: Der Mietpreis, den die Mitbewerber an die Telekom für die Anschlussleitungen zum Teilnehmer zahlen müssen, ist zu hoch . . .
Möschel: . . . die jetzige Regelung ist befristet. Im kommenden Jahr wird neu entschieden. Es ist gut möglich, dass die Preise dann sinken.
Tagesspiegel: Die Telekom beklagt, im internationalen Wettbewerb durch die einseitige Regulierung benachteiligt zu sein, während ausländische Konkurrenten hier glänzende Bedingungen vorfänden. Schwächt die Regulierung die Konkurrenzfähigkeit der Telekom?
Möschel: Die Regulierungsbehörde hat uns versichert, dass es keinen Fall gibt, der diese Behauptung stützen könnte. Außerdem ist das auch konzeptionell ein falsches Argument. Das hieße ja, die Telekom auf ihrem Heimatmarkt zu protegieren, damit sie hier die Verbraucher ungehemmt ausnehmen kann, um ihr Auslandsgeschäft zu finanzieren. Außerdem kann ein Unternehmen nur international wettbewerbsfähig werden, wenn es auch in einem Wettbewerbsumfeld agiert.
Tagesspiegel: Warum reicht es nicht, dass das Kartellamt über den Markt wacht? Warum muss es dafür eine eigene Regulierungsbehörde geben?
Möschel: Die Regulierungsbehörde kann früher eingreifen. Wer kartellrechtlich gegen ein marktbeherrschendes Unternehmen vorgehen will, muss den langen Weg über die Gerichte nehmen. Unter Umständen ist ein junger Wettbewerber schon vom Markt, bis die Entscheidung endlich fällt.
Tagesspiegel: Wer kontrolliert die Kontrolleure?
Möschel: Die Gerichte und der Gesetzgeber. Wir geben nur Empfehlungen. Und im Moment lautet sie, dass es keinen Anlass gibt, etwas an der Regulierung zu ändern.
[t-off Kommentar vom August 1997: Konzeptionslos? Zum Stand 20 Wochen vor der Liberalisierung]
Geplante Allianz im Bezahlfernsehen stößt auf Kritik
Murdoch und Kirch im Visier des Kartellamts
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 4. Dezember 1999, Seite 23 (Wirtschaft). [Original]MÜNCHEN (tmh). Die offenbar unmittelbar bevorstehende Allianz im deutschen Bezahlfernsehen zwischen Leo Kirch und Rupert Murdoch stößt auf kartellrechtliche Bedenken. "Das wird ein neuer Fall für die Fusionskontrolle, bei dem ich noch nicht weiß, wie er ausgeht," so der scheidende Kartellamtspräsident Dieter Wolf. Denn dabei werde eine Konstruktion angestrebt, "die eine Kontrolle durch Murdoch bedeuten würde". Das Bündnis ist zwar noch nicht beim Kartellamt angemeldet, das Amt ist aber informiert und sagt dazu nur so viel: Ein Fusionskontrollverfahren ist "mit Sicherheit" zu erwarten.
Aus anderer Quelle heißt es, Murdoch erwerbe für fast zwei Milliarden Mark knapp ein Viertel der Kirch Pay TV KGaA, unter deren Dach der einzige deutsche Bezahlsender Premiere World angesiedelt ist. Formal geht es zwar nur um eine Minderheitsbeteiligung, die beim Kartellamt nur anmeldepflichtig wäre. Da sich Murdoch aber zusätzliche Kontrollrechte sichern wolle, müsse der Einstieg nach EU-Recht geprüft werden. Dem Vernehmen nach beansprucht Murdoch bei der Kirch Pay TV ein Vetorecht in Etatfragen, beim Einkauf vor allem von Sportrechten und in Grundsatzfragen. Damit wäre der Deal kartellrechtlich als Zusammenschluss zu werten. Da damit beim Bezahlfernsehen in Deutschland auch eine Monopolstellung von Premiere World zementiert wäre, weil wohl kaum ein Konkurrent gegen ein Duo Kirch/Murdoch anzutreten wage, sei zusätzlich eine Rückverweisung des Falls von Brüssel zum Bundeskartellamt denkbar. Dazu ist das Amt berechtigt, wenn es die Gefahr einer marktbeherrschenden Stellung befürchtet. "Das ist ein brisanter und kritischer Fall" und keinesfalls ein Selbstläufer, so Kartellexperten. Vermutungen, das Bündnis werde sicher abgelehnt, teilen sie aber nicht.
Das Internet steckt hier in den Kinderschuhen
Yahoo!-Mitbegründer Jerry Yang über Erfolgsrezepte für deutsche Internet-Firmen und Übernahmespekulationen
Auszug aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 5. Dezember 1999, Seite 34 (Interaktiv). [Original]Der 30jährige Amerikaner Jerry Yang gilt als "Mister Internet". Gemeinsam mit seinem Studienkollegen David Filo gründete er 1995 den Internet-Dienstleister Yahoo!, ein Jahr später ging das Unternehmen an die Börse. Heute hat das Unternehmen mit rund 1200 Mitarbeitern weltweit 105 Millionen Nutzern, davon 5,5 Millionen in Deutschland, der Börsenwert liegt bei 60 Milliarden Dollar. Jetzt arbeitet Yahoo! auch mit der Deutschen Bank 24 zusammen. Mit Yang sprach unser Frankfurter Korrespondent Rolf Obertreis.
Tagesspiegel: Herr Yang, das Internet boomt. Wie sehen Sie die Entwicklung des World Wide Web? Wie viele Menschen nutzen das Web heute, wie viele in fünf Jahren?
Jerry Yang: Fünf Jahre sind ein sehr langer Zeitraum. Vor fünf Jahren hätte niemand geglaubt, wo wir mit dem Internet heute stehen. Heute nutzen weltweit 150 bis 200 Millionen Menschen das Internet. In drei bis vier Jahren werden es vielleicht zwei Mal, vielleicht auch drei Mal so viel sein. Oder vielleicht eine Milliarde. Die USA ist der größte Markt, einfach schon deshalb weil die Telefonkosten so niedrig, weil Computer billig sind und eben viele Haushalte einen Computer besitzen. Und in den USA wird das Internet für neue Geschäftsmöglichkeiten aggressiv genutzt. Dort ist Verbrauchern und Unternehmen längst klar, dass das Internet den Alltag radikal verändern wird. Das Internet wird bald nicht nur über PC, sondern auch über das Handy oder per Kabel am Fernsehen genutzt.
Tagesspiegel: Und wie ist das mit dem Wachstum in Deutschland?
Jerry Yang: Yahoo! ist eine globale Marke, aber mit nationalen Ablegern. Deswegen haben wir uns frühzeitig auch in Deutschland positioniert. Wir sind erst seit drei Jahren hier, aber trotzdem eine der ältesten Internet-Firmen. Die Aussichten hier sind gut. Die Wachstumsraten in den letzten Jahren bestätigen dies. Zwei Hindernisse allerdings gibt es: Die Telefonkosten sind zu hoch, das erschwert den Zugang zum Internet. Zum anderen haben deutsche Firmen noch nicht entdeckt, dass das Internet zu einem wichtigen Teil ihres Geschäftes, ihres Vertriebs werden muss und neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnet. (...)
Tagesspiegel: Werbung ist ein wichtiger Faktor für das Internet. Der Wettbewerb wird allerdings immer härter. Sehen Sie da Probleme?
Jerry Yang: Der Internet-Werbemarkt allein in Deutschland liegt in diesem Jahr bei 150 bis 170 Millionen Mark. Nächstes Jahr sind es vermutlich 350 bis 400 Millionen Mark. Die Firmen erkennen das Internet mehr und mehr als normale und attraktive Werbefläche. Yahoo! wird einen beträchtlichen Teil des wachsenden Werbekuchens auf sich ziehen. Die Probleme liegen weniger auf der Internetseite. Die Frage ist, ob es genug Konsumenten gibt, die Zugang zum Internet haben und damit Internet-Portale lukrativ machen. In den USA dürften fünf Portale auf Dauer Erfolg haben. In Deutschland vermutlich ein paar weniger. Das ist schwer zu sagen, weil das Internet hier eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt.
Tagesspiegel: Wie wichtig ist e-commerce für Yahoo!?
Jerry Yang: Sehr wichtig. Wir bringen Verbraucher und Handel in allen Produktbereichen über das Internet zusammen. Das bringt in den nächsten Jahren sicherlich ein Handelsvolumen von Milliarden von Dollar. Unser Erfolg wird auch davon abhängen, wie wir den e-commerce voranbringen. Auch in Deutschland.
Tagesspiegel: Herr Yang, was halten Sie von deutschen Internet-Firmen?
Jerry Yang: Es gibt einige erfolgreiche Beispiele, die deshalb zum Teil von US-Firmen für viel Geld gekauft worden sind. Einige haben den Sprung an die Börse geschafft. Aber insgesamt steckt Deutschland noch in einer frühen Phase. (...)
Arcor bringt Internet-Festpreis
Aus: Focus-Online, 5. Dezember 1999, 12.03 Uhr (Wirtschaft). [Original]Mannesmann Arcor startet ab Januar mit einem Internet-Pauschaltarif für 149 Mark im Monat, der sämtliche Nebenkosten enthält. Das meldet FOCUS. Laut Arcor lohnt sich das Angebot für jeden, der monatlich mehr als 50 Stunden im Internet surft. Nutzen können das Angebot aber derzeit nur Festnetz-Kunden in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Hannover, Essen, Nürnberg und Stuttgart. Nächstes Jahr sollen 30 weitere Städte dazu kommen.
6.12.1999 (wos/t-off). Das ZDNet Deutschland meldet heute, daß der Start bereits zum 1. Januar 2000 erfolgen soll. Arcors Hotline ist zu erreichen unter 0800 - 1070 800. "Der Kunde kann soviel surfen, wie er will, es gibt keine Beschränkungen beim Transfervolumen", versichert Arcor-Sprecher Thomas Rompczyk gegenüber ZDNet. Voraussetzung sei die Installation eines ISDN-Komplettanschlusses von Arcor für monatlich 39,90 DM. Zur "Arcor-Online-Flatrate" gehört eine Mailbox mit 2 E-Mail-Adressen sowie 10 MByte Speicherplatz für die eigene Homepage. Arcor plant nach eigenen Angaben, ab dem kommenden Frühjahr durch den Einsatz von DSL (Digital Subscriber Line) den Datendurchsatz für seine Flatrate-Kunden nochmals zu erhöhen. Der Preis soll dabei nicht erhöht werden.
Die Mannesmänner kämpfen jetzt an allen Fronten, um die drohende Übernahme durch Vodafone/Airtouch abzuwehren. So gehen sie in die Offensive, um massiv neue Kunden im Ortsbereich und beim Internet zu gewinnen. Und das ist nur mit einer Flat-rate möglich, auch wenn der Preis mit 149,00 + 39,90 = 188,90 DM/Monat recht hoch geraten ist. Denn sogar in Österreich verlangt die Telekom Austria für einen ISDN- Anschluß mit pauschaler Internet-Nutzung umgerechnet nur 85,14 DM, rund 100 DM weniger. Die spannende Frage ist aber: Wie reagiert die Deutsche Telekom und MobilCom-Schmid auf die Arcor- Herausforderung?
OFTEL sets out new pricing arrangements for calls to the Internet
Aus: OFTEL, 7. Dezember 1999 (Pressemitteilung). OFTEL ist die britische Regulierungsbehörde für Telekommunikation. [Original] [Übersetzungs-Service]Internet access at less than the price of a local call will soon be possible under new pricing arrangements announced by OFTEL today. The new arrangements will mean that from January 2000, Internet service providers can choose what the pence per minute call rate for their customers should be, rather than simply charging the current standard local call rate.
OFTEL has today also set out proposals for a new way of charging for calls to the Internet separate from the way normal voice telephony calls are currently charged. Called 'two-part charging', OFTEL's proposals would split the cost of a telephone call into two separate parts an initial charge for setting up the call, and a separate charge for maintaining the connection for the duration of the call. Under current arrangements, these two charges are set at a uniform level in the pence per minute rate. The effect is that short duration calls are under-priced, and long duration calls such as calls to the Internet, are over-priced.
Announcing the new arrangements for the pricing of Internet access, David Edmonds, Director General Telecommunications said today: "Most prices for Internet access are based on current telephony charges, with consumers usually paying the price of a local call. "OFTEL's new arrangements will break the link between Internet prices and telephone charges, and open the door to cheaper prices.
From January 2000, Internet service providers will have complete freedom to decide what the pence per minute call rate for their customers should be. "Additional revenue generated from e-commerce and advertising should mean Internet service providers could reduce the pence per minute charge for their customers to less than the rate of a local call for Internet access. "These new pricing arrangements will give operators and service providers greater freedom to offer new services and cheaper tariffs for Internet access.
"OFTEL has also put forward a new way of calculating the costs of Internet calls, which are usually much longer than ordinary voice telephony calls. Splitting Internet call charges into two parts a set up charge and separate call duration charge will more accurately reflect costs and result in cheaper Internet calls." Dial-up Internet access at local rate charges are currently available through 0845 numbers. OFTEL will now introduce a new 0844 code for Internet access at up to local call rates and a new 0808 code for free and unmetered Internet services.
Notes to Editors:
1. Today's statement "Relationship between Interconnection Charges and Retail Prices for Number Translation Services" may be found on the OFTEL website at http://www.oftel.gov.uk/. Alternatively hard copies may be obtained direct from OFTEL.2. The statement follows on from the consultation document 'Retail Prices and Interconnection Charges for Number Translation Services' issued by OFTEL in March 1999. The statement confirms OFTEL's proposals to keep the current formula for Number Translation Services, which allocates call revenues between BT, other operators and services providers. However, the formula will be re-assessed as part of OFTEL's review of BT's price controls.
British Telecom announces price packages for unlimited Internet access
Aus: British Telecom, 7. Dezember 1999 (Pressemitteilung). [Original] [Übersetzungs-Service]BT [British Telecom] is set to cut the cost of dial-up calls to the Internet with the introduction of BT Surftime the widest choice of retail pricing options for unlimited Internet access. BT Surftime will apply both to consumers and small businesses in the UK. In a significant breakthrough, BT Surftime will change radically the way Internet access is charged, encouraging more people to get on-line. It will also provide a further boost to businesses looking to take advantage of e-commerce.
BT Surftime, subject to satisfactory agreement with Oftel, will be available from Spring next year and will consist of a range of unlimited usage packages for a single monthly fee. They will be aimed at both heavy and infrequent users of the Internet. Customers of Internet Service Providers (ISPs) offering subscription-based and/or 'pay-as-you-go' free access services will be able to choose the pricing package that best suits their surfing needs. Designed to expand the market overall now growing at more than 100 per cent a year the BT Surftime options will be:
Weekend Internet option a £6.99 per month charge for unlimited access at the weekend plus any applicable ISP subscription charge. On weekdays, customers will be charged at only one penny per minute evening and night-time and two pence per minute during the day.
Evening and night-time Internet option a £6.99 per month charge for unlimited access during the evening and night-time, Monday to Friday, plus any applicable ISP subscription charge. At weekends, customers will be charged at only one penny per minute and two pence per minute on weekdays.
Daytime Internet option a £26.99 per month charge for unlimited access during the day, Monday to Friday, plus any applicable ISP subscription charge. Outside this period customers will be charged at only one penny per minute.
Anytime Internet option a £34.99 per month charge for unlimited access at anytime, day, evening and night-time, and weekends, plus any applicable ISP subscription charge.
'pay-as-you-go' Internet option Internet calls charge at one penny per minute evening, night-time and weekend as well as two pence per minute during the day, plus any applicable ISP subscription charge.
In addition, ISPs charging a monthly fee can bill BT customers through their BT account. This will be of particular benefit to new and existing ISPs, which do not have the resource to create and run their own billing systems.
Bill Cockburn, group managing director of BT UK, said: "BT Surftime is the most significant development for the Internet in the UK. It has been made possible through a major new network investment in addition to the hundreds of millions of pounds we have already invested. "It is the first time we have been able to tailor packages and we believe it is a huge step towards Internet for everyone while at the same time not disadvantaging those that use the telephone in the traditional way. "Customers can be in full control of how much they spend on-line and use whichever ISP they prefer. Existing users can save money, and new customers should no longer feel inhibited from using the Internet for reasons of cost."
BT Surftime will also be available to customers on Home Highway and ISDN lines. All prices include VAT. [more]
New Tariffs Allow Unmetered Internet in U.K.
Aus: Total Telecom, 7. Dezember 1999 (News). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. Unmetered Internet access is set to arrive in the U.K. early next year according to today's announcement from BT outlining new dial-up pricing plans. The new tariffs are subject to agreement by Oftel, the U.K. regulator. The five new tariffs, called BT Surftime, effectively split customers' telephone bills into a voice portion and an Internet portion. Users choose to pay a monthly fee according to when they want unmetered Internet access. The options are:
6.99 pounds per month for unlimited weekend access, with weekday access charged at 1p per minute off-peak and 2p per minute peak;
6.99 pounds per month for Monday to Friday evening and night-time access with weekday access charged at 2p per minute and weekends at 1p per minute;
26.99 pounds per month for unlimited Internet use during the day with all other times charged at 1p per minute;
34.99 pounds per month for unmetered Internet access at any time;
a pay-as-you-go option charged at 1p per minute off-peak and 2p per minute peak.Users have to have their telephone access supplied by BT, but can subscribe to any ISP that has signed up for the service with the company. The monthly charges however do not include the ISP's subscription fee. Users are given a dial-up number prefixed with '0844' to access the Internet. A BT spokesman said the company has not yet announced the wholesale deals for ISPs.
The spokesman said BT has been able to offer unmetered access because of recent upgrades to its IP network. Last month the company announced a five billion pound expansion plan to upgrade its IP backbone to 103 POPs by March next year. The company also announced a 500 million pound plan to roll-out 200,000 extra IP dial ports in the local exchange by September 2000. In the past, the former monopoly has blamed its inability to offer unmetered Internet access on clogged networks.
The Campaign for Unmetered Telecommunications (CUT), a U.K.-based lobby group, generally applauded the move, saying it was a step in the right direction, but that there was still some work to be done. "We are greatly encouraged," said Erol Ziya, press officer for the group. "The price is still too high, but at least we are in the same ballpark." Ziya said he would like to see unmetered access charged at around 15 pounds per month, with DSL services set at about 25 to 30 pounds per month.
In addition CUT is concerned about the lack of details about wholesale prices for ISPs and also about who will pay for the data to be routed from the exchange. Also, Ziya said there is no mention of the possibility of "competitive back haulage" where another operator like Colt or Energis could take over routing.
Meanwhile, Oftel today proposed amendments to the way call charges are calculated in an effort to reduce the cost of Internet access. The proposals include lower per minute prices and separating call set-up charges from duration charges. [See the full story here]
Colt Telecom steigt ins DSL-Geschäft ein
Aus: Yahoo-Finanzen, 9. Dezember 1999, 17.16 Uhr (HighTech). [Original]FRANKFURT. Die Colt Telecom GmbH, Frankfurt, steigt ins Geschäft mit der DSL-Technologie ein. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, werden in acht deutschen Städten, in denen Colt eigene Stadtnetze betreibt, innerhalb der kommenden Monate rund 350 Hauptverteiler der Deutschen Telekom über Glasfaserleitungen von Colt angeschlossen. Damit sei es möglich, Sprach-, Daten- und Internetdienste innerhalb und im Umkreis dieser Städte anzubieten, ohne eigene Leitungen zu den Kundenhaushalten legen zu müssen.
Die britische Muttergesellschaft Colt Telecom Group plc, London, gab zudem bekannt, in Südeuropa und Großbritannien weitere Weitverkehrsnetze zu verlegen und das Internetgeschäft in Europa deutlich auszubauen. Für die Expansion will sich Colt Telecom über den Kapitalmarkt 700 Mio GBP beschaffen. Dazu sollen weitere Aktien, Schuldverschreibungen und Wandelschuldverschreibungen ausgegeben werden.
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