Studie: Deutschland Schlusslicht in Europa bei Breitband-Internet
Aus: Yahoo-News, 9. März 2005, 14.46 Uhr MEZ (Internet). [Original]MÜNCHEN/HANNOVER. Deutschland ist einer Studie zufolge Schlusslicht in Europa bei dem zukunftsweisenden schnellen Breitband- Internet. Es bestehe ein "eklatanter Nachholbedarf", heißt es in einer am Mittwoch [9.3.2005] veröffentlichten Untersuchung der Unternehmensberatung Mercer Management Consulting. In Deutschland verfügten gerade einmal 16 % der Haushalte über einen Breitband- DSL-Anschluss, in den Niederlanden etwa seien es dagegen bereits 41 %.
Breitband-Internet gehört zu den Schwerpunkten der Computermesse CeBIT in Hannover, die am Mittwochabend eröffnet wird. Wenn es nicht gelinge, die Lücke beim Breitband- Internet zu schließen, werde Deutschland zunehmend den Anschluss im internationalen Innovationswettbewerb verlieren und sich auch volkswirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten entgehen lassen, heißt es in der Studie.
[08.03.2005: Unionspolitikerin will Breitband für alle]
Kabelnetzbetreiber Iesy will Ish übernehmen
Der hessiche Kabelnetzbetreiber Iesy will sein nordrhein-westfälische Pendant Ish übernehmen. Die Entscheidung über die Pläne liegt nun beim Bundeskartellamt, das im vergangenen Jahr einer Fusion der vier größten deutschen Kabelnetzbetreiber einen Riegel vorgeschoben hatte.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 11. März 2005, 14.57 Uhr (Kabelnetzbetreiber). [Original]DÜSSELDORF (HB). Die Ish-Muttergesellschaft Kabelnetz NRW und Iesy hätten einen Vertrag zu der geplanten Zusammenführung unterzeichnet, teilte Ish am Freitag mit. Demnach übernimmt die vom Finanzinvestor Apollo kontrollierte Iesy die Unternehmen der Ish-Gruppe. Der nicht genannte Kaufpreis soll bar bezahlt werden. In mit dem Vorgang vertrauten Kreisen in London hieß es, Iesy wolle zwischen 1,55 und 1,575 Milliarden Euro zahlen. Diese Summe beinhalte die Übernahme von 600 Millionen Euro Schulden von Ish. Iesy will die Transaktion zum Teil über neue Verbindlichkeiten finanzieren.
Eine Entscheidung des Kartellamts über den Zusammenschluss wird für Juni erwartet. So lange wollen beide Unternehmen unabhängig bleiben. Angesichts des drohenden Vetos des Bundeskartellamts hatte der größte deutsche Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) im September 2004 seine Pläne für eine Großfusion mit den drei kleineren Kabelnetzbetreibern Ish, Iesy sowie Kabel Baden-Württemberg aufgegeben. Die Kartellwächter hatten damals eine marktbeherrschende Stellung eines künftigen Kabelriesen befürchtet.
Für den nun geplanten Zusammenschluss gehen die Fusionspartner von einer intensiven, viermonatigen Prüfung des Vorhabens aus. Eine Sprecherin des Kartellamts sagte, die Wettbewerbshüter hätten im Februar ein Hauptprüfverfahren eröffnet. Die Pläne waren ursprünglich bei der EU-Kommission in Brüssel zur Genehmigung angemeldet worden. Diese hatte sie aber zur Prüfung an die nationale Kartellbehörde in Bonn abgegeben. Das Bundeskartellamt habe dargelegt, dass zumindest die Gefahr einer Wettbewerbsbeeinträchtigung bestehe, hieß es in dem Verweisungsentscheid der Brüsseler Kommission. Die Vermutung sei aber noch nicht belegt. Das Kartellamt werde nun prüfen, ob der Zusammenschluss der zwei kleineren Anbieter geeignet sei, auch positive Auswirkungen auf den Wettbewerb zu erzeugen.
Der Zusammenschluss soll uns in die Lage versetzen, den Wettbewerb im Kabelnetz zu intensivieren, betonte ein Sprecher von Ish. Ish versorgt in Nordrhein- Westfalen über 4 Millionen Haushalte über das Kabel mit Radio und Fernsehen. Iesy versorgt in Hessen rund 1,2 Millionen Haushalte.
28.04.2005 (infosat). Iesy, der große hessischer NE3-Kabelnetzbetreiber mit Sitz in Darmstadt, hat vor einigen Tagen angekündigt, eine Anleihe im Volumen von 525 Millionen Euro aufzulegen. Damit soll die Übernahme des Kabelnetzbetreibers Ish GmbH in Nordrhein-Westfalen finanziert werden. Mit der Ish Akquisition wird Iesy hinter der KDG Kabel Deutschland GmbH zum zweitgrößten Kabelanbieter in Deutschland.
Telekom-Umsatz mit Festnetz schrumpft
T-Com-Chef Walter Raizner sieht im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" seine Sparte unter Attacke.
Aus: Welt am Sonntag, Hamburg, 13. März 2005, Seite ?? (xxx). [Original]Die Deutsche Telekom rechnet mit einem starken Einbruch in ihrem Kerngeschäft mit der Sprachtelefonie. Das Festnetz stehe unter "heftiger Attacke", sagte T-Com-Chef Walter Raizner gegenüber der "Welt am Sonntag".
Raizners Aussage bestätigt die brisanten Details des Verschmelzungsberichts, den das Unternehmen vorgelegt hat. Der Bericht, der für das geplante Zusammengehen von T-Com mit der Internet-Tochter T-Online vorgeschrieben ist, umschreibt auch die Langfristplanung des Konzerns.
Demnach schrumpft bei der Deutschen Telekom das Geschäft mit der Sprachtelefonie im deutschen Festnetz um mehr als die Hälfte zusammen. Während die Telekom-Kunden im vergangenen Jahr noch für über 14 Milliarden Euro telefoniert haben, sollen es in zehn Jahren nur noch knapp über sechs Milliarden Euro sein. Nach Angaben der Telekom handelt es sich um ein "realistisches Szenario".
Der Preisverfall und der zunehmende Wettbewerb hat die T-Com bereits in den vergangenen Jahren unter Druck gesetzt. Allein im vergangenen Jahr ging der Umsatz um 5 % zurück. Mit einer seit Anfang März gültigen Tarifreform versucht die Telekom nun, die Abwanderungsbewegung einzudämmen. Es sind aber vor allem die Wachstumsaussichten mit DSL-Breitbandzugängen, die den Schrumpfkurs der T-Com abbremsen sollen. Alles zusammengenommen wird die Telekomsparte in den nächsten 10 Jahren etwas mehr als 10 % ihres Umsatzes verlieren.
Nach den Worten Raizners stellt sich die Deutsche Telekom auf einen enormen Verdrängungswettbewerb in Deutschland ein. "In zwei bis drei Jahren werden wir dann eine Konsolidierung sehen", sagte er. Damit folge Deutschland mit Zeitverzug der Entwicklung in den USA, wo in den vergangenen Monaten mehrere Telekom-Unternehmen Übernahmen angekündigt haben. Raizner: "Unser Marktumfeld ändert sich dramatisch."
Raizner muß sich auf mehrere Szenarien einstellen. In den kommenden Jahren werden die Mobilfunkunternehmen verstärkt Kunden aus dem Festnetz abziehen. O2 und Vodafone haben in der vergangenen Woche auf der Technologie-Messe CeBIT Geräte vorgestellt, mit denen Handy-Nutzer zu Hause mit achtfacher ISDN-Geschwindigkeit ins Internet gehen können. Damit fällt eines der letzten Argumente für den Festnetzanschluß.
"Nicht nur die Mobilfunkbetreiber, auch das Telefonieren über das Internet wird die Telekom unter Druck setzen", sagt Roman Friedrich, Geschäftsführer bei der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Während Unternehmen wie United Internet (1&1), Freenet und Web.de Internet- Telefonie bereits aggressiv vermarkten, ist die Telekom noch sehr zögerlich. "Das ist ein Hype-Thema, das überschätzt wird", sagte Raizner. Trotzdem wolle man sich dem Wettbewerb stellen. Ein erstes Angebot hat T-Online in der vergangenen Woche vorgestellt. Für Gespräche ins Festnetz verlangt T-Online allerdings fast 3 Cent pro Minute. Die Konkurrenz berechnet dafür nur 1 Cent.
Das Telekommunikationsunternehmen Freenet und der Mobilfunkanbieter E-Plus wollen Mobilfunk und Internet-Telefonie sogar zusammenbringen. Die beiden Firmen werden ein Handy auf den Markt bringen, das zu Hause über das Internet telefoniert und unterwegs über das Mobilfunknetz. Solche Bündel-Angebote könnten der Telekom gefährlich werden.
"Auch wenn es schwierig ist, wir wollen unseren Umsatz stabilisieren", sagte Raizner. Das Festnetz sei kein Auslaufmodell. Insbesondere das DSL- Breitband sei ein absoluter Wachstumsmarkt. Allerdings seien Bandbreiten kein Selbstzweck, man müsse für hohe Geschwindigkeiten auch entsprechende Dienste anbieten. "Wir brauchen eine neue Vision", so Raizner. Die T-Com müsse endlich aus ihrer Verteidigungshaltung herauskommen.
Nach Ansicht von Branchenbeobachtern wird aber selbst das DSL-Geschäft den Rückgang bei der Telekom nicht stoppen können [Ed: denn im internationalen Vergleich sind die DSL-Tarife der Telekom in Deutschland völlig überteuert]. "Auch mit dem T-Online-Umsatz gehen die T-Com-Zahlen weiter zurück", sagt Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim. Nach wie vor ist aber die Festnetzsparte der größte Umsatzbringer der Telekom. In diesem Jahr wird voraussichtlich die Handy-Sparte T-Mobile wegen des starken Wachstums in den USA die Festnetzschwester überholen.
Um die T-Com für den Wettbewerb zu rüsten, hat Raizner radikale Veränderungen unter der Bezeichnung "Re-Invent" angekündigt: "Wir brauchen eine Kulturrevolution in den Köpfen unserer Mitarbeiter."
Raizner will den Service deutlich verbessern. Anschlüsse sollen in spätestens zwei Arbeitstagen freigeschaltet und Kunden in den Callcentern nicht mehr hin und her geschaltet werden. Die Zahl der Produkte wird drastisch verkleinert. "Wir schleppen eine unglaubliche Komplexität mit uns herum", sagte er. Dies könne sich die Deutsche Telekom nicht mehr erlauben. Insgesamt soll die Produktivität der T-Com bis 2007 um 10 % steigen.
Fraglich ist, wieviel Personal abgebaut werden muß. Für dieses Jahr gibt es ein Stillhalteabkommen mit den Sozialpartnern. Aussagen über die kommenden Jahre will Raizner nicht treffen.
United Internet will Web.de-Kerngeschäft für rund 333 Mio Euro kaufen
Aus: Yahoo Finanzen, 16. März 2005, 20.22 Uhr MEZ (Internet). [Original]MONTABAUR/KARLSRUHE. Der Internetdienstleister United Internet will das profitable Kerngeschäft von Web.de für rund 333 Millionen Euro übernehmen. Dadurch soll sowohl das größte Internet-Portal Deutschlands als auch der größte Anbieter von Online-Werbung hierzulande entstehen. Wie die beiden Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss ad hoc mitteilten, soll der Kaufpreis für den Web.de-Geschäftsbereich Internet-Portal zu 200 Millionen Euro in bar bezahlt werden. Zudem erhalte Web.de 5,8 Millionen United Internet- Aktien rund 10 % am Unternehmen. Die Transaktion soll im April abschlossen sein.
Web.de wurde an der Börse auf Basis des Xetra-Schlusskurses mit knapp 348 Millionen Euro bewertet und behält nur den bislang defizitären Bereich der Web-Telekommunikation. Durch die Übernahme des Web.de-Internetportals durch United Internet (Xetra: 508903.DE) (1&1, GMX) würde vor T-Online der größte deutsche Anbieter diesem Bereich entstehen. Beide Aktien wurden im Parketthandel kurzzeitig vom Handel ausgesetzt. Nach Wiederaufnahme des Handels legten Web.de 24,4 % auf 10,85 Euro zu, während United Internet um 2,78 % auf 22,36 Euro verloren.
LETTER OF INTENT UNTERZEICHNET
Über den Kauf des Web.de-Internetportals sei am Mittwoch eine Absichtserklärung (Letter of Intent) unterschrieben worden. "Die Umsetzung der hierin enthaltenen grundsätzlichen Einigung steht unter dem üblichen Vorbehalt der Durchführung einer Due Diligence und dem Abschluss noch zu verhandelnder Verträge. Der Vollzug dieser Verträge wird von der Zustimmung der Unternehmensgremien und der Freigabe des Zusammenschlusses durch die zuständigen Kartellbehörden abhängen. Mit der Unterzeichnung der Verträge wird im April gerechnet", hieß es in der Pflichtmitteilung. Sprecher beider Unternehmen lehnten am Mittwochabend jeden Kommentar ab und verwiesen auf die an diesem Donnerstag in Frankfurt stattfindenden Bilanzpressekonferenzen.United Internet, mit rund 1,1 Millionen DSL-Kunden in Deutschland hinter T-Online der zweigrößte Anbieter von Breitbandanschlüssen, verfügte Ende September 2004 über liquide Mittel von etwa 107 Millionen Euro und erwirtschaftet zudem einen operativen Cashflow von zuletzt rund 20 Millionen Euro pro Quartal. Das Unternehmen hatte zudem zuletzt 1,75 Millionen eigene Aktien zurückgekauft und das Rückkaufprogramm auf bis zu 3,5 Millionen eigener Anteile aufgestockt.
WEB.DE-PORTALGESCHÄFT HOCHPROFITABEL
Web.de saß Ende 2004 ebenfalls auf liquiden Mitteln von 107 Millionen Euro. Das Portalgeschäft von Web.de machte im vergangenen Jahr mit 42,3 Millionen Euro rund 98 % des Konzernumsatzes aus und ist hochprofitabel. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 13,2 Millionen Euro. Zudem lag der Zufluss an Zahlungsmitteln in diesem Segment 2004 bei knapp 21 Millionen Euro. Web.de erhalte mit den 200 Millionen Euro Baranteil eine solide Finanzierung für die weltweite Einführung und Vermarktung ihrer Produkte im Bereich Web- Telekommunikation (Voice-over-IP).Im Rahmen der Allianz soll United Internet seinen Nutzern die bei Web.de in der Entwicklung befindlichen Telekommunikationsprodukte anbieten. Beide Unternehmen hatten in der vergangenen Woche bei der CeBIT bereits den Zusammenschluss ihrer Netze für die Internet-Telefonie bekannt gegeben. Zudem zeigten sich Vertreter der United Internet-Tochter 1&1 sowie von Web.de zuversichtlich, dass 2005 den Durchbruch für die Internet-Telefonie bringen wird. Zuletzt hatten sie jeweils rund 100.000 aktive Kunden in diesem Segment. 1&1-Chef Andreas Gauger will diese Zahl bis Ende 2005 auf 250.000 steigern. Ähnliche Wachstumsraten sieht auch Web.de.
Durch die geplante Transaktion enstehe unter dem Dach der United Internet außerdem der in Reichweite und Werbeplatzvolumen (ca. 2,5 Mrd. Seitenabrufe und mehr als 16 Mio. Nutzer monatlich) größte Anbieter von Internetwerbung in Deutschland.
Also doch: United Internet legt eigenes Netz ad acta
18.03.2005 (vnunet/ah). Nachdem es in letzter Zeit eine Menge Trubel um den Ausbau eines eigenen Netzes oder auch nicht und die Übernahme des Konkurrenten Web.de gab, gibt man bei United Internet nun endgültig den Plan, ein eigenes Netz aufzubauen, auf. Nach der Übernahmeeinigung mit dem Rivalen Web.de, bestätigte gestern Ralph Dommermuth, der Vorstandschef von United Internet, die Gerüchte, das Unternehmen hätte den erst im Januar formulierten Plan, ein eigenes DSL-Netz aufzubauen, aufgegeben. So berichtet die Financial Times Deutschland.Dommermuth sagte, man habe erkannt, dass man in den großen Ballungsgebieten mit den großen Netzbetreibern nicht mithalten könne. Die logische Konsequenz ist zum einen die weitergehende Abhängigkeit von der Telekom, zum anderen ein Ausstieg aus dem technischen Wettrüsten mit Konkurrenten wie Hansenet, Arcor oder Versatel, die alle eigene Netze besitzen und ausbauen.
Donnermuth berichtete weiter, er habe im Rahmen der CeBIT in Hannover zu "Sonderkonditionen" einen neuen Vertrag mit dem rosa Riesen abgeschlossen, wodurch ab Frühjahr Kampfpreise in 21 deutschen Städten zu erwarten sind. Mit diesen wolle man vor allem andere DSL-Weiterverkäufer wie Freenet oder AOL angreifen. So hat man das ehrgeizige Ziel, jährlich 100.000 neue DSL-Kunden zu werben.
Weitere Vorteile, vor allem in Sachen Reichweite verspricht sich Donnermuth von der Übernahme von Web.de. Dadurch erreiche United Internet in Zukunft fast die Hälfte aller deutschen Internet- Nutzer, sodass am Online-Werbemarkt kein Weg mehr an dem Unternehmen vorbeiführe. Zudem erwarte man für 2005 vom Web.de-Kauf ein Umsatzwachstum von 35 % auf 57 Millionen Euro.
Gerd Eickers: Bei Breitband international an die Spitze streben
Interview von Portel.de mit dem neuen VATM-Präsidenten
Aus: Portel.de, 21. März 2005, 20.40 Uhr (Telekommunikations-Markt). [Original]KÖLN. Anfang Februar 2005 hat die Mitgliederversammlung des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) mit Gerd Eickers (53) einen Pionier für Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt.
Als neuer Präsident des VATM will Eickers die positiven Erfahrungen und Entwicklungen des Verbandes eher fortführen als verändern. In Sachen Breitband will sich der in Köln lebende studierte Volkswirt für die deutsche Wirtschaft dabei nicht mit einem Mittelmaß zufrieden geben, sondern strebt international einen Spitzenplatz an. Regulatorische Maßnahmen zu VoIP, zur Entbündelung von DSL und ISDN sowie einen uneingeschränkten Bitstream- Access sind für die Entwicklung des Breitband- Standortes Deutschland unerlässlich, ist Eickers überzeugt.
Portel.de sprach mit dem Urgestein der deutschen TK-Branche über anstehende Regulierungsthemen und seine Aufgaben in dem Wettbewerber- Verband. Das Gespräch führte Georg Stanossek: [Das Interview]
1&1 startet "City-Flatrate" für 6,99 Euro
Aus: Heise-Newsticker, 29. März 2005, 12.42 Uhr MESZ (Internet). [Original]MONTABAUR (hob/c't). 1&1 bietet eine DSL-Flatrate für monatlich ab 6,99 Euro an. Der Tarif kann mit jedem 1&1-T-DSL-Resale-Zugang, also beispielsweise auch mit DSL 3072, genutzt werden. Erhältlich ist die so genannte "City-Flat" für 6,99 Euro pro Monat allerdings nur in 22 Großstädten, darunter Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Stuttgart und München. Außerhalb dieser Regionen bietet 1&1 eine "Deutschland-Flat" für 9,99 Euro pro Monat an. Dort, wo keine der beiden Flatrates verfügbar sei, biete man den Tarif DSL Comfort mit 5000 MByte Freivolumen für 9,99 Euro monatlich an.
Der Begrenzung des Angebots je nach Region liegen offenbar geänderte Abnahmebedingungen der T-DSL- Anschlüsse von der Telekom zugrunde. Zwar hatten sich Branchengerüchte, nach denen der 1&1- Mutterkonzern United Internet ein Konkurrenz- Backbone-Netz zur Deutschen Telekom aufbauen wolle, nicht bestätigt. 1&1 nutzte allerdings allem Anschein nach dieses Druckmittel, um der Telekom bessere Konditionen abzuringen und schloss jüngst einen neuen Abnahmevertrag mit dem Bonner Ex-Monopolisten. Es spricht vieles dafür, dass dieser neue Vertrag 1&1 nun wesentlich günstigere monatliche Preise ermöglicht, wenn Resale-Anschlüsse an Vermittlungsstellen in Ballungsräumen geschaltet werden.
Für die Anschlüsse gilt bei 1&1 grundsätzlich eine Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten. Beim günstigsten DSL-1024- Anschluss fällt eine einmalige Bereitstellungsgebühr von 49,95 Euro an. Die Zugänge kosten je nach Downstream- Bandbreite zwischen 16,99 Euro (DSL 1024) und 24,99 Euro (DSL 3072) monatlich. Wer bereits einen Resale-Anschluss von 1&1 hat, kann nach Angaben des Anbieters künftig in einen der neuen, günstigeren Flatrate-Tarife wechseln. "Aus technischen Gründen" könne diese Wechseloption aber erst frühestens im Juli 2005 offeriert werden.
Zu allen Tarifen bietet der Provider ab sofort wahlweise die neue AVM Fritz!Box Surf&Phone WLAN für 29,99 Euro Aufpreis an, um den Kunden den "DSL-Telefonie" getauften Voice-over-IP-Dienst von 1&1 zu ermöglichen. Neu ist eine optionale IP-Telefonie-Flatrate für Privatkunden, über die rund um die Uhr für eine Monatspauschale von 9,99 Euro Orts- und Ferngespräche in das deutsche Festnetz geführt werden können.
Enthalten sind außerdem immer beispielsweise ein monatliches Freikontingent zur Nutzung von 1&1-WLAN-Hotspots, ein Webspace-Paket mit eigener Domain, 50 E-Mail-Postfächer und 10 GByte virtueller Web-Plattenplatz.
Telekomanbieter expandieren ins Ausland
Europäische Telekommunikationskonzerne geben wieder mehr Geld für Zukäufe im Ausland aus. In diesem Jahr sind bereits Akquisitionen im Wert von mehr als 25 Mrd. Euro über die Bühne gegangen oder angekündigt worden. Das ist in etwa soviel wie nach Angaben der Fusionsexperten von Mergerstat im gesamten vergangenen Jahr in Europa für Übernahmen in der Telekommunikationsbranche ausgegeben wurde.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 4. April 2005, 7.41 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]DÜSSELDORF. Nachdem die Unternehmen ihre Verschuldungsprobleme gelöst haben und jetzt im stärkeren Maße neue Wachstumsquellen brauchen nehmen die Zukäufe massiv zu, sagt Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim. Die Telekommunikationsbetreiber werden vor allem in Zentral- und Osteuropa fündig. So steht die spanische Telefónica kurz davor, in Tschechien für 2,7 Mrd. Euro Cesky Telecom zu übernehmen. Vodafone kaufte Mitte März für 2,6 Mrd. Euro die Mobilfunker Mobifon in Rumänien und Oskar in Tschechien. Telekom Austria übte vor mehr als einer Woche ihre Option zum Kauf von Mobiltel in Bulgarien für 1,6 Mrd. Euro aus.
Es sind vor allem die Mobilfunkgesellschaften in Ost- und Zentraleuropa, die die westeuropäischen Konzerne anlocken und das, obwohl bereits viele Menschen dort bereits ein Handy besitzen. Man darf sich von den Durchdringungsraten nicht täuschen lassen, sagt Bernd Scheed von der Unternehmensberatung Diamond Cluster. Es gebe nach wie vor großes Wachstumspotenzial in den osteuropäischen Mobilfunkmärkten: Bisher sind die Durchschnittsumsätze der Mobilfunkkunden noch vergleichsweise niedrig, mit steigendem Einkommen werden sie aber noch deutlich zulegen.
Für den Kauf von Mobilfunkbetreibern spricht zudem, dass sich in der Mobilfunkbranche deutlich größere Synergien erzielen lassen als im Festnetzgeschäft beispielsweise beim Einkauf von Netztechnik und Mobiltelefonen.
Festnetzbetreiber in Zentral- und Osteuropa sind ohnehin unattraktiv, weil mit der beginnenden Marktliberalisierung die Preise und Marktanteile sinken, sagt Rothauge. Lohnenswerter seien im Festnetz eher kleinere westeuropäische Anbieter schneller Internetzugänge via DSL-Technik wie Liberty Surf in Frankreich oder auch Arcor in Deutschland. Liberty Surf, die französische Tochter von Tiscali, wird wohl für 300 Mio. Euro an Telecom Italia gehen. Arcor gehört zu Vodafone und soll schon seit längerer Zeit verkauft werden. Bisher hat es nicht geklappt.
Die Telekomkonzerne sind bei den aktuellen Einkaufstouren deutlich vorsichtiger und wählerischer als noch vor 5, 6 Jahren. Vor dem Platzen der Technologieblase verschuldeten sie sich durch ihre Expansion ins Ausland enorm. Bei den Akquisitionen in der Vergangenheit ging es den Unternehmen in erster Linie darum, überhaupt in einen Markt reinzukommen und sie kauften daher auch kleinere Anbieter, die es erst zu entwickeln galt, sagt Hagen Götz Hastenteufel von A.T. Kearney. Jetzt kaufen sie Player mit einem signifikanten Marktanteil.
Für Telekombetreiber wie Wind, die Nummer drei in Italien, interessieren sich daher auch eher Finanzinvestoren. Mit einem Wert von etwa 13 Mrd. Euro ist Wind zudem eher teuer. Große Deals scheuen die Telekomkonzerne noch, sagt Rothauge von Sal. Oppenheim.
Das gilt auch für eine Expansion der europäischen Unternehmen in andere Kontinente. In einem nächsten Schritt werden die Unternehmen Anbieter in Asien und Afrika stärker ins Visier nehmen, aber noch sind sie vorsichtig dabei, sagt Rothauge. Daher ging der Mobilfunker Celtel, der in 13 afrikanischen Ländern aktiv ist, vergangene Woche für 2,6 Mrd. Euro an die kuwaitische MTC.
Auch in der Türkei bahnen sich Übernahmen an: Die skandinavische Telia Sonera will für 2,4 Mrd. Euro die Mehrheit am Mobi Turkcell übernehmen. Die russische Investorengruppe Alpha Group versucht das mit einem höheren Gebot verhindern. Zudem steht im Sommer die Privatisierung der Turk Telecom an, für die sich Telefónica interessiert.
Rennen um MCI-Übernahme wieder offen
Aus: Heise-Ticker, 4. April 2005, 10.33 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]NEW YORK. Der milliardenschwere Bieterstreit um die US-Telefongesellschaft MCI findet kein Ende. Nachdem MCI vor wenigen Tagen bereits das Angebot des Telekom- Konzerns Verizon angenommen hatte, wurden doch noch weitere Verhandlungen mit dem Rivalen Qwest Communications angekündigt. Qwest hatte am Donnerstag [31.3.2005] sein Angebot nachgebessert. Im Einvernehmen mit Verizon darf MCI nun bis zur Abstimmung seiner Aktionäre mit Qwest weiterverhandeln. Das Datum des Votums ist noch offen.
Qwest legte zuletzt ein bis zum 5. April befristetes Angebot in Höhe von 8,9 Milliarden Dollar vor. Kurz davor hatten sich Verizon und MCI auf einem Übernahmeangebot im Gesamtvolumen von 7,5 Milliarden Dollar geeinigt. Schon Mitte Februar hatte MCI eine Verizon-Offerte von rund 6,75 Milliarden Dollar zunächst angenommen, sich dann aber für Gespräche auch mit Qwest entschieden. Verizon betonte, sein Angebot sei für die MCI-Aktionäre insgesamt von "höherem Wert" als das von Qwest.
Qwests jüngste Offerte enthält einen um 30 % höheren Bargeldanteil und bietet den Aktionären von MCI größeren Schutz vor einem möglichen Kursrückgang der Qwest-Aktien. MCI ist die Nachfolgegesellschaft der wegen Bilanzfälschungen und der darauf folgenden Insolvenz in die Schlagzeilen geratenen WorldCom. [mehr]
S T R U K T U R S C H W A C H E R E G I O N E NTelecom Italia kauft Frankreich-Geschäft von Tiscali
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 5. April 2005, 20.02 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]ROM. Telecom Italia wird das Frankreich-Geschäft des italienischen Internet- Anbieters Tiscali übernehmen. Der Preis liegt höher als manche Analysten erwartet hatten. Der italienische Telekomkonzern wird 266 Mio. Euro für einen 95-prozentigen Anteil an Tiscali zahlen. Dies gaben beide Unternehmen am Dienstagabend [5.4.2005] in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt.
Analysten hatten den Wert der französischen Tiscali-Firma Liberty Surf auf 200 Mio. bis 250 Mio. Euro geschätzt, was in etwa dem Jahresumsatz des Unternehmens entspricht. Einige Experten hatten den Firmenwert angesichts des hart umkämpften französischen Marktes auf bis zu 300 Mio. Euro veranschlagt.
Tiscali hatte im vergangenen Monat bestätigt, mit Telecom Italia Gespräche über Liberty Surf zu führen. Bis zuletzt hatte auch die Deutsche Telekom als Interessent gegolten. Durch den Erwerb von Liberty Surf gewinnt Telecom Italia in Frankreich annähernd 400.000 Kunden mit einem Hochgeschwindigkeits- Internetzugang.
T-Com will staatliche Subventionen für DSL-Ausbau
Aus: WirtschaftsWoche Nr. 15/2005, 6. April 2005, Seite ?? (xxx). [Original]T-Com-Chef Walter Raizner will Kommunen und Gemeinden dazu bringen, den Milliarden teuren Ausbau des DSL-Netzes für schnelle Internetanschlüsse mitzufinanzieren.
Im Gegenzug verspricht er, den Ausbau in strukturschwachen Regionen zu beschleunigen. Das geht aus einem internen Mustervertrag hervor, der der WirtschaftsWoche vorliegt und den T-Com, die Festnetztochter der Deutschen Telekom, derzeit mit Kommunen verhandelt. Demnach verpflichten sich die Bürgermeister, den DSL- Ausbau durch Investitionskostenzuschüsse und Sachleistungen wie den Aushub von Kabelgräben finanziell zu fördern.
Gleichzeitig übernehmen sie die Akquisition von Kunden für das DSL- Netz der T-Com und garantieren laut Mustervertrag, für jede neu erschlossene DSL-Region mindestens 250 T-DSL-Kunden zu gewinnen. "Sollte der Wert nicht erreicht werden, zahlt die Gemeinde einen Investitionskostenzuschuss für jeden zu diesem Zeitpunkt an der Zahl 250 fehlenden Kunden an T-Com", heißt es im Vertragsentwurf. T-Com- Chef Raizner hofft, mit Hilfe der Subventionen rund 2 Millionen Haushalte und Unternehmen in ländlichen Regionen an das DSL-Netz anschließen zu können, deren Versorgung mit DSL bisher "wirtschaftlich nicht vertretbar" war.
Als erste Gemeinde hat Gorleben in Niedersachsen einen Vertrag unterzeichnet. Der rheinland- pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage stellt sogar Landesmittel für Kommunen ohne Breitbandanschluss bereit. Die im Verband VATM organisierten Telekom- Konkurrenten kritisieren die Pläne "als Wettbewerbsverzerrung zugunsten des Ex-Monopolisten". [mehr]
BREKO fordert günstigere 'letzte Meile' statt öffentlicher Finanzierung
City- und Regio-Carrier gegen Finanzierungsbeteiligung von Komunen
Aus: Portel.de, 7. April 2005, 10.05 Uhr MESZ (Telekommunikations-Markt). [Original]BONN. Mit Unverständnis reagiert der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsanbieter (Breko) auf die Praxis der Deutschen Telekom, in strukturschwachen Regionen den DSL-Ausbau nur gegen Investitionszuschüsse oder Sachleistungen der Kommunen durchzuführen. "Wir halten dieses Vorgehen gelinde gesagt für erpresserisch", zeigt sich Verbandspräsident Peer Knauer empört. "Moderne TK-Infrastruktur ist für die Standortentscheidung von Gewerbetreibenden und Unternehmen mindestens so wichtig wie die Verkehrsanbindung, daher nutzt die Telekom schamlos den Druck von Städten und Gemeinden in ländlichen Regionen aus." Beim Ausbau ihrer Netze erhalten City- und Regio-Carrier keinerlei Zahlungen von Kommunen. Knauer: "Solche Forderungen haben wir nie erhoben." Ganz im Gegenteil müssen die alternativen Netzbetreiber für die Nutzung von Kabeltrassen etwa in der Kanalisation zahlen.
Insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Ankündigungen der Telekom zu ihren Ausbauplänen sieht der Verband das Vorgehen kritisch. "Einerseits will der Ex-Monopolist trotz des enorm hohen Bedarfs an leistungsfähigen, breitbandigen Telekommunikationsnetzen seine Investitionen für den Netzausbau in diesem Jahr nicht erhöhen", erklärt Knauer, "anderseits schönt das Unternehmen mit dieser Art der Subventionierung seine Bilanzen auf Kosten der Steuerzahler und verzerrt in erheblichem Maße den Infrastrukturwettbewerb."
Die City- und Regio-Carrier hatten vor wenigen Wochen angekündigt, zusätzlich eine halbe Milliarde Euro für den Netzausbau in die Fläche zu investieren, wenn die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in der bevorstehenden Entgelt-Entscheidung für die "letzte Meile" eine deutliche Absenkung um mindestens 2 Euro festsetzt. "Dieses Angebot ist an keine weiteren Bedingungen geknüpft.", betont der Breko-Präsident. "Bei entsprechenden regulatorischen Rahmenbedingungen bauen wir aus ohne Wenn und Aber."
Telekom droht Zwangsöffnung des Breitbandnetzes
Aus: Yahoo Finanzen, 11. April 2005, 14.58 Uhr MESZ (Internet). [Original]DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD). Der Deutschen Telekom AG droht eine zwangsweise weitere Netzöffnung für Wettbewerber im Breitbandbereich. Das geht aus einer Analyse der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hervor. Untersucht wurde darin der Markt für Bitstrom-Zugang, also die Möglichkeit für Anbieter, über das Netz der Telekom direkte breitbandige Datenverbindungen zu Endkunden herzustellen. Dies wird in der Branche schon seit langem gefordert. Relevant ist ein solcher Zugang vor allem für DSL-Verbindungen zur schnellen Fahrt im Internet.
Der Regulierer kommt zu dem Schluss, die Telekom verfüge im Bereich Bitstream- Access über "beträchtliche Marktmacht". Das bedeutet, dass sie hier mit Regulierung und mit einer Anordnung zur Netzöffnung rechnen muss. Denn im neuen Telekommunikationsgesetz heißt es, die RegTP könne marktmächtige Unternehmen verpflichten, Zugang zu bestimmten Netzkomponenten "einschließlich des entbündelten Breitbandzugangs zu gewähren". In der Analyse werden solche Schritte allerdings nicht explizit in Aussicht gestellt. Es handele sich zunächst nur um eine Bestandsaufnahme, erläuterte am Montag [11.4.2005] ein Sprecher der Regulierungsbehörde.
Nach Ansicht der RegTP kommt der Bitrom-Zugang "für eine Regulierung in Betracht", weil auf längere Sicht kein nachhaltiger Wettbewerb in Sicht sei, hohe Zutrittsbarrieren existierten und in dieser Situation das allgemeine Wettbewerbsrecht nicht ausreiche. Der Darstellung der Telekom, wonach eine Kombinations- Vorleistung aus dem Weiterverkauf ihrer DSL-Produkte (Resale) und der Übertragung der Daten durch ihr Netz bis zu den Internet- Anbindungen der Wettbewerber genüge, widerspricht die Behörde: Diese Variante sei "kein Bitstromprodukt, wie es in Deutschland und auf europäischer Ebene für erforderlich gehalten wird".
Bitstrom-Zugang ist besonders für DSL-Anbieter ohne eigene Infrastruktur und Endkundenzugang vor allem deshalb interessant, weil sie hier anders als beim bloßen Weiterverkauf individuelle Produkte mit eigenen Qualitätsmerkmalen auf den Markt bringen können. Durch die direkte Beziehung zum Kunden können Anschluss und Dienste aus einer Hand angeboten werden. Die Voraussetzungen dafür sind aber in größerem Stil noch nicht vorhanden: In Deutschland existiert aktuell kein flächendeckendes Bitstrom- Zugangsangebot", konstatiert der Regulierer. Im europäischen Ausland ist eine solche Vorleistung indes längst die Regel.
Die im Verband VATM zusammengeschlossenen Wettbewerber hatten die Behörde voriges Jahr aufgefordert, die Telekom unverzüglich zur Einführung von Bitstream- Access zu verpflichten. Ob es tatsächlich in vollem Umfang dazu kommt, halten Experten aber für fraglich. So meint Analyst Per-Ola Hellgren von der Landesbank Rheinland-Pfalz, eine einseitige Bitstrom- Regulierung zugunsten der Wettbewerber würde die Investitionsbereitschaft der Telekom schmälern und andere infrastrukturbasierte Anbieter bestrafen: "Aus diesen Gründen halten wir die Einführung einer sehr wettbewerbsfreundlichen Regulierung in absehbarer Zeit für eher unwahrscheinlich."
Der t-off Kommentar:
Auch das ist der Standort Deutschland...
12.4.2005 (t-off). Schon seit mindestens drei Jahren (!) hat der Bonner Regulierer (RegTP) die Verpflichtung der Telekom zum Angebot einer Bitstrom- Vorleistung an die Wettbewerber klar verzögert, während die Telekom in Nachbarländern selber günstige Vorleistungen für die Zusammenschaltung beim DSL in Anspruch nimmt (T-Online in Frankreich und Spanien).
Es ist daher tatsächlich zu erwarten, daß die Regulierung einer Bitstrom-Vorleistung auf Drängen der Telekom nur wenig wettbewerbsfreundlich ausfallen und einzig umgesetzt wird, um einigermaßen die europäischen Vorgaben der TK-Regulierung zu erfüllen. Bereits für das Zusammenschaltungsprodukt ZISP, das essentiell für den DSL- Wettbewerb in der Fläche ist, genehmigte die RegTP überteuerte Entgelte.
Zukünftig wird deshalb interessant zu beobachten sein, wie die RegTP die gesetzliche Vorgabe des Konsistenz- Gebotes bei der Regulierung von Vorleistungen und Zusammenschaltungs- entgelten einhalten will. Denn es ist kaum gerechtfertigt, wenn reinen Resellern mit nur geringer eigener Wertschöpfung beim DSL (Beispiel: United Internet) günstige DSL- Wiederverkaufskonditionen eingeräumt werden, anderseits der Regulierer aber überteuerte Entgelte für Vorleistungen wie die TAL-Miete oder die ZISP- Backbonezusammenschaltung (wichtig für DSL-Anbieter mit eigener Backbone-Infrastruktur wie Freenet) genehmigt.
Freenet erwägt billiges Internet für die Stadt
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 12. April 2005, Seite ?? (Telekommunikation). [Original]HAMBURG. Der Internet-Anbieter Freenet denkt über besonders günstige DSL-Tarife für Ballungsräume nach. Freenet wäre nach United Internet der zweite nationale Anbieter, der sich in regionalen Märkten engagiert.
"Bislang haben wir bundesweit einheitliche Preise. Wir überlegen aber, in einzelnen Städten günstigere Tarife anzubieten", sagte eine Unternehmenssprecherin. "Das hängt davon ab, wie sich das Wettbewerbsumfeld entwickelt." In Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart ist der Preiskampf bei schnellen Internetanschlüssen bereits jetzt besonders intensiv, weil Anbieter mit eigenen Netzen der Deutschen Telekom Konkurrenz machen.
Die Telekom selbst bietet bundesweit einheitliche Tarife. United Internet, wie Freenet ein Weitervermarkter von Telekom-Anschlüssen im so genannten Resale-Verfahren, war nach Preisverhandlungen mit dem ehemaligen Monopolkonzern Anfang April in die regionalen Märkte vorgeprescht und hatte in bestimmten Ballungsräumen den monatlichen Pauschaltarif für DSL-Anschlüsse von der Telekom um fast zwei Drittel gesenkt. "Der Verkauf läuft richtig gut", sagte eine Sprecherin, ohne Zahlen zu nennen.
"Der Verkauf läuft richtig gut"
Auch Konkurrenten von United Internet, etwa AOL oder Freenet, werden nachziehen und ebenfalls erfolgreich Rabatte mit der Telekom verhandeln, vermutet Stefan Borscheid, Analyst der WestLB in Düsseldorf, in einer aktuellen Studie zum Markt für schnelle Internetanschlüsse. Tiscali, ebenfalls ein Vermarkter von DSL-Anschlüssen der Telekom, wird seinen DSL-Pauschaltarif in dieser Woche bundesweit um über 40 % senken.Die Deutsche Telekom nutzt auf diese Weise ihre Vertriebspartner, um Stadtnetzbetreiber wie Versatel oder Hansenet unter Druck zu setzen. "Die Strategie der Telekom ist, Wiederverkäufer zu stärken, um anderen Produkten etwa von Stadtnetzbetreibern das Wasser abzugraben. 88 bis 90 % des Umsatzes der Reseller bleiben bei der Telekom hängen", sagte Torsten Gerpott, Telekom-Experte der Uni Duisburg.
Senkung der Preise für ihre Vermarktungspartner das kleinere Übel
Für die Telekom sei die Senkung der Preise für ihre Vermarktungspartner das kleinere von zwei Übeln, sagte Gerpott. Denn wenn ein Kunde zu einem Stadtnetzbetreiber mit eigenem Netz abwandert, verliert die Telekom über zwei Drittel ihres Umsatzes mit diesem Kunden. Im Konzern verbleibt einzig der monatliche Mietpreis für die so genannte letzte Meile, derzeit 11,80 Euro im Monat.Durch neue Preise für Vermarkter verhindert die Telekom außerdem, dass die Partner zu Konkurrenten werden, indem sie in eigene DSL-Technik investieren und sich damit völlig unabhängig von der Telekom machen. Gleichzeitig wird das Geschäft für Betreiber wie Versatel, QSC oder Hansenet erschwert.
Sie haben bereits in eigene Netze investiert, müssen sich nun aber mit neuen Konkurrenten wie United Internet herumschlagen, die von den Preissenkungen der Telekom profitieren. Einziger Wermutstropfen für die Telekom: Der konzerneigene Internetanbieter T-Online, der unbeirrt an seiner Hochpreisstrategie festhält, leidet durch den Preiskampf.
Wichtiger als die Tochter T-Online, die derzeit mit dem Konzern verschmolzen wird, ist der Telekom derzeit offensichtlich der Wettstreit mit Anbietern wie Hansenet und Versatel, die in Ballungszentren hohe Marktanteile erreicht haben. Der Anteil dieser Firmen am DSL-Wachstum hat sich laut der WestLB-Studie 2004 bereits auf 24 % verdoppelt. Insgesamt befinden sich allerdings noch 76 % der Telefonanschlüsse in Deutschland in der Hand der Deutschen Telekom.
Entscheidung über die monatliche Miete für die "letzte Meile"
Mit den Preissenkungen für DSL-Vermarkter bereitet sich die Deutsche Telekom auch auf eine anstehende Entscheidung der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) vor.Bis Ende April wird eine Entscheidung über die monatliche Miete für die "letzte Meile" erwartet, die Stadtnetzbetreiber an die Telekom zahlen müssen. Branchenbeobachter erwarten, dass der Preis gesenkt wird, obwohl die Telekom eine Erhöhung beantragt hat. Eine Preissenkung würde den Stadtnetzbetreibern Handlungsspielraum im Wettbewerb mit der Telekom einräumen.
RegTP soll zur Bundesnetzagentur werden
Aus: Heise-Ticker, 13. April 2005, 16.22 Uhr MEZ (Wirtschaft). [Original]BERLIN. Eine neue "Bundesnetzagentur" soll künftig in Deutschland als Regulierungsbehörde die Strom- und Gasnetze, die Telekommunikation, Post und das Eisenbahnnetz kontrollieren. Damit werden auch die Strom- und Gasnetze der bisherigen Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) zugeordnet, die so einen neuen Namen erhält.
Das Bundeskabinett verabschiedete am heutigen Mittwoch die Entwürfe der Verordnungen zum Netzzugang und zu den Netz- Entgelten für Strom und Gas. Diese konkretisieren die Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes, das am Freitag [15.4.2005] im Bundestag behandelt wird. Das Gesetz soll stabile Rahmenbedingungen für die in den nächsten 5 Jahren erwarteten Investitionen der Energieversorger in Höhe von 20 Milliarden Euro schaffen.
EU Warns Germany, Italy, 8 More Nations to Open Phone Markets
Aus: Bloomberg>, 14. April 2004, 11.46 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original]BRUSSELS (Bloomberg). European Union regulators threatened to sue Germany, Italy and eight other member countries for failing to open their telephone markets to competition as agreed in 2002.
The European Commission, the EU's executive arm in Brussels, said in a statement that the countries also including the Netherlands, Austria, Finland and Portugal may face lawsuits at the EU's highest court for failing to implement the market-opening agreement in national legislation that was due in July 2003.
"Ineffective implementation of these rules threatens the goal, which is vital to EU productivity and growth, of building a competitive electronic communications sector within the EU," Viviane Reding, information society and media commissioner, said in a statement.
The four remaining countries receiving the warning from the commission are new EU members Poland, Slovakia, Latvia and Malta, which have failed to implement the legislation as required when they joined the bloc May 1 last year, the commission said.
The EU's Court of First Instance ruled against Belgium and Luxembourg in similar cases last month, the commission said. Other cases remain pending against those countries plus France and Greece. [The EU Press Release]
Telefonica baut Breitbandnetz aus
Aus: Yahoo Finanzen, 20. April 2005, 8.28 Uhr MEZ (Line-Sharing). [Original]DÜSSELDORF. Die Telekommunikationsgesellschaft Telefonica Deutschland baut ihr Breitbandnetz stark aus und will als Infrastrukturlieferant für DSL-Anbieter in verschärfte Konkurrenz zur Deutschen Telekom treten. Bis Mitte 2006 solle die Zahl der Ortsvermittlungsstellen mit 1500 mehr als verdoppelt werden, teilte die Tochter der international tätigen spanischen Telefonica mit. Zugleich wolle Telefonica auch im zweiten Geschäftsfeld Firmenkunden erheblich wachsen. In den nächsten 3 Jahren solle dessen Umsatzanteil in etwa um die Hälfte zulegen, kündigte Geschäftsführer Andreas Bodczek am Dienstagabend [19.4.2005] in Düsseldorf an.
Bis Mitte 2006 will Telefonica als Großhändler bis zu 40 % der deutschen Haushalte mit Breitbandverbindungen erschließen. Über diese könnten dann andere Telefonunternehmen den Privatkunden DSL-Produkte als Zugang ins Internet anbieten. Das Investitionsvolumen bezifferte Bodczek auf einen Betrag in zwei- bis dreistelliger Millionen-Euro-Höhe.
Bei den Verbindungen von den Hauptverteilern zu den Endkunden setzt das Unternehmen zunächst auf das so genannte "Line Sharing". Das heißt, dass auf der "letzten Meile", die im Besitz der Telekom ist, nur der für die Datenübertragung nötige Teil der Leitung gemietet und den Endkundenanbietern zur Verfügung gestellt wird. In einem zweiten Schritt könnte sich der Ausbau dann auch auf die komplette Teilnehmeranschlussleitung erstrecken. Die neuen Hauptverteiler will das Unternehmen ab Sommer mit einer DSL-Weiterentwicklung austatten (ADSL2+). Diese ermöglicht Übertragungsraten ab 6 Megabit pro Sekunde. Üblich sind bislang in der Spitze 3 Megabit/s.
Mit dem Ausbau würden die Weichen für multimediale Anwendungen in Kombination von Sprache, Daten und Video gestellt, sagte Bodzcek. Erste Endkundenprodukte erwartet er in Deutschland im vierten Quartal. Durch eine konsequente Förderung alternativer Netze könnte nach Ansicht des Unternehmens die Zahl der Breitbandnutzer hierzulande in den nächsten 2 Jahren um 6 Millionen erhöht und damit nahezu verdoppelt werden.
Der t-off Kommentar:
Frankreich hat (mal wieder) die Nase vorn
21.4.2005 (t-off). In Frankreich hat die Iliad-Gruppe auch aufs Line-Sharing gesetzt. Mittlerweile gibt es in dem hart umkämpften französischen Markt fast schon japanische Verhältnisse. Denn nirgendwo sonst in Europa bekommen die Endkunden soviel Bandbreite zu günstigen Tarifen. Unter der Marke Free bietet Iliad via ADSL2+ den Kunden unlimitiertes Internet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 MBit/s (Upstream 1 MBit/s) inklusiv frankreichweiter Gratis- Telefonie, und das zum Monatspreis von 29,99 Euro (Flatrate, alles inklusive). Auch die französische Tochter von T-Online Club- Internet offeriert in Frankreich sehr günstiges DSL. (Übrigens: Bei den Preisangaben in Frankreich ist die DSL- Grundgebühr bereits enthalten, sie kommt nicht noch als separate Monatsgebühr wie in Deutschland hinzu).
In Deutschland ist Telefónica Deutschland als großer IP-Carrier das erste Telco-Unternehmen, das das Telekom- Vorprodukt ZISP nutzte, um an 74 DSL- Übergabepunkten den eigenen IP-Backbone mit dem ATM- Zuführungsnetz der Telekom zusammenzuschalten. Viele Internet- Provider, die aus Kostengründen nicht die komplette IP-Transportleistung bei der Telekom einkaufen wollen (darunter insbesondere AOL), nutzen für ihre DSL-Angebote den Telefónica- Backbone. Weil aber die Regulierungsbehörde (RegTP) überteuerte Entgelte für die ZISP- Zuführung durch das Telekom-ATM- Konzentratornetz genehmigte, buchen kleinere Internet- Provider unterdimensionierte Backbone- Kapazität und behelfen sich dann zum Angebot günstiger Flatrate- Produkte mit einschränkendem Traffic- Shaping/Portpriorisierung. Bei Nutzern ist das höchst unbeliebt und führte bereits zu einem Negativ-Image des Telefónica- Backbones, zumal der normale Internet- Kunde auch kaum die Hintergründe kennt.
Telefónica hat deshalb nicht viel Wahl. Um deutlich konkurrenzfähiger zu werden, ist das Aufsetzen auf das Line- Sharing und somit die Abdeckung einer zusätzlichen Wertschöpfungsstufe eine logische Konsequenz. Zeichnet sich nun in Deutschland eine Entwicklung wie in Frankreich ab? Das wird vor allem auch von künftigen Entscheidungen des deutschen Regulierers abhängen, ob dieser einen Wettbewerb wie in Frankreich unterstützen oder eher die Entwicklung (im Sinne der Telekom) bremsen will. Genug Optionen hat er jedenfalls: Preisfestsetzung beim Line-Sharing, TAL-Miete, Einmalentgelte, ZISP-Zusammenschaltung, Bitstrom- Zugang, usw. Insbesondere die bislang prohibitiv hohen Einmal- und Migrationsentgelte bremsten in Deutschland die Verwendung des Line- Sharings durch alternative Netzbetreiber.
[30.09.2004: France crowned Europe's LLU Prince] (THE REGISTER)
[20.10.2004: France Télécom & Iliad launch ADSL2+ broadband service in France] (AFX)
Frankreichs Markt für schnelles Internet ist weitgehend aufgeteilt
Das stürmische Wachstum auf dem DSL-Markt für schnelle Internet-Anschlüsse ebbt in Frankreich langsam ab.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 20. April 2005, 15.11 Uhr MESZ (IT + Medien). [Original]PARIS (HB). Nur durch die Übernahme eines Wettbewerbers kann ein Anbieter noch signifikant Marktanteile gewinnen wie etwa Telecom Italia durch den Kauf von Tiscali France. Es beginnen sich Marktanteilsblöcke herauszukristallisieren, sagte Olivier Rosenfeld, Finanzvorstand von Iliad, dem Handelsblatt. Der Telekomanbieter ist die Mutter von Free, der Nummer zwei im französischen DSL-Markt. Ob die Deutsche Telekom sich dort dauerhaft positionieren kann, steht laut Experten noch in den Sternen.
Frankreich gilt bislang als der dynamischste DSL-Markt in Europa. Herausforderer der France-Télécom-Tochter Wanadoo, zum Beispiel Cegetel oder Neuf-Telecom, stecken Millionen in den Ausbau der Netze und in Marketingaktivitäten, konnten damit aber bislang kaum Marktanteile gewinnen. Nun sprechen beide Firmen erneut über einen Zusammenschluss. Entsprechende Verhandlungen wurden im vergangenen Jahr abgebrochen, da keine Einigung über die Machtverhältnisse erzielt werden konnten.
Ende 2004 zählte Frankreich rund 6,12 Millionen DSL-Kunden. Analysten rechnen in diesem Jahr mit rund 2 Millionen Neukunden, was einem Plus von 33 % entspricht. Im kommenden Jahr soll das Wachstum aber auf 19 % zurückgehen.
Cegetel und Neuf-Telecom würden durch einen Zusammenschluss mit mehr als einer Million Kunden die kritische Größe erreichen. Damit dürfte der Preiskrieg nachlassen, denn das neue Ensemble muss nicht mehr um jeden Preis neue Kunden gewinnen, so Nicolas Didio, Telekom-Experte des Brokers Ixis Securities. Auch Iliad-Vorstand Rosenfeld begrüßt die Konsolidierung: Die Aktionäre der Anbieter wollen eine Rendite sehen. Daher dürfte das Preisniveau langsam steigen.
Mit 29,99 Euro im Monat für Gratis-Telefonate im Inland, unbegrenzte Internet- Nutzung und TV-Empfang ist Free in Frankreich nach wie vor Preisführer und kann sich deshalb teure Werbekampagnen sparen. Trotz Investitionen in den Netzausbau ist das Unternehmen profitabel und wies 2004 rund 41 Mill. Euro Netto-Gewinn aus.
Telecom Italia fehle auch nach der Übernahme von Tiscali France die kritische Größe, betonte Experte Didio. Ob sich die Italiener im Markt halten könnten, sei deshalb fraglich. Das Unternehmen selbst setzt sich dennoch ehrgeizige Ziele. Binnen zwei Jahren will die in Frankreich mit der Marke Alice präsente Telecom Italia zu den drei größten Internet-Anbietern zählen. 500 Mill. Euro sollen in Netzausbau und Marketing investiert werden.
Ein großes Fragezeichen machen Experten auch hinter den Verbleib der Deutschen Telekom im französischen DSL-Markt. Anfang März verkündete T-Online-Chef Rainer Beaujean vollmundig, binnen 3 Jahren zu den Top-Drei in Frankreich und Spanien aufsteigen zu wollen. Bislang rangieren die Deutschen mit ihrer Tochter Club Internet allerdings unter ferner liefen.
Die angestrebte Platzierung unter den ersten Drei will Beaujean indes durch organisches Wachstum schaffen. Ixis-Experte Didio hält das für vollkommen illusorisch. Telekom Italia und Deutsche Telekom kommen, nachdem die Schlacht bereits geschlagen worden ist.
Sollte tatsächlich Cegetel mit Neuf-Telecom zusammengehen, könnte es für die Deutsche Telekom in Frankreich zudem ungemütlich werden. Denn mangels eines eigenen Netzes borgt sich Tochter Club Internet bislang die DSL-Leitungen vom Wettbewerber Neuf. Gut möglich, dass das neue Ensemble demnächst sein Netz lieber vollständig alleine nutzen will.
Illiad-Vorstand Rosenfeld sagt den Anbietern ohne eigenes Netz ebenfalls eine schwere Zukunft voraus: Nur mit eigenem Netz kann man Annex-Dienste wie Telefonie und Fernsehen anbieten, die die Kunden verlangen. Bislang sind aber nur Wanadoo und Neuf Telecom mit eigenen Triple Play-Angeboten nachgezogen.
Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd | ||
|
|
|
Hier gibt es keine gekauften Links! |
|