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User-Initiative Internet ohne Taktung (IOT) | |
Postanschrift: | c/o Philipp Sudholt,
Kaiserin-Augusta-Allee 48, D-10589 Berlin-Charlottenburg |
Telefon: | 030-95 994 135 030-346 513 00 (nur 1719 Uhr) |
Fax: | |
E-Mail: | sudholt@gmx.de |
Homepage: | http://www.ungetaktet.de/ |
Pressemitteilungen: |
Hier sind einige ausgewählte und besonders interessante Texte, Briefe und Berichte über die im September 1999 von Philipp Sudholt gegründete User- Initiative "Internet ohne Taktung" (IOT) zusammengestellt.
Egal ob es um das Leben der Kröten, den Bau einer neuen Umgehungsstraße oder die Abschaffung der Rechtschreibreform geht Aktionen und Initiativen, die sich lautstark für die Sache einsetzen, entstehen sofort. Eine Gruppe, die seit Jahren abgezockt wird, hat aber Ähnliches bisher nicht auf die Beine gebracht: Die Nutzer von Datenfernübertragung und Internet, heißt es Anfang September 1999 in der ersten Ankündigung der Initiative.
Dokumentiert und manches auch kommentiert [Ed: ...] sind hier:
40.000 Surfer wollen Flatrate
Exklusivbericht über die Unterschriftenübergabe der Initiative "Internet ohne Taktung" in Bonn
Aus: OnlineKosten.de, 9. November 2000, 16.56 Uhr (Telekommunikation + Internet) von PETER GIESECKE, Chefredakteur von MobilfunkKosten.de. [Original]BONN (tma). Über 40.000 Unterschriften für ein "Internet ohne Taktung" wurden am heutigen Mittag in Bonn der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) übergeben. Mit dieser Aktion sollte nochmals die Forderung nach einer bezahlbaren Flatrate für Endkunden unterstrichen werden. Am kommenden Donnerstag [16.11.200] wird die RegTP ihren Beschluss zur Einführung einer Großhandels- Flatrate verkünden.
Zuvor hatten Philipp Sudholt und Christian Sommer von der Initiative "Internet ohne Taktung" [IOT] sowie Dirk Klasen von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V. (AgV) in einem Pressegespräch nochmals ihre Positionen dargelegt.
Internet ohne Taktung: Bürgerinitiative im Internet
Die Initiative verstehe sich als eine Bürgerinitiative im Internet, so Sudholt, die aus Sicht der Endkunden eine Flatrate zu einem erschwinglichen Preis fordere. Die Nutzung des Internets müssen mit einer ähnlichen pauschalen Monatsgebühr abgedeckt werden wie das Fernsehen. Auch wenn des öfteren von 40 DM pro Monat die Rede gewesen sei, geht es nicht darum, einen bestimmten Betrag zu fordern.Nicht ganz klar schien der Initiative zu sein, wie der Preis für eine Großhandels- Flatrate berechnet werden solle. "Dafür gibt es Formeln", wich Philipp Sudholt auf Nachfrage aus. Es gebe einen Schwellenwert, der einen enormen Zuwachs an Neukunden bewirken werde, so dass sich die Flatrate rechne. Es sei Aufgabe der Regulierungsbehörde, den Selbstkostenpreis der Netzbetreiber zu ermitteln, für den sich eine Großhandels- Flatrate anbieten ließe.
Wie sieht eine Gesellschaft ohne Internet aus?
Die Arbeitsgemeinschaft der Verbracherverbände (AgV) betonte, dass das Internet keine kommerzielle Dienstleistung sei. Das werde am Beispiel Forum Informationsgesellschaft der Bundesregierung deutlich, das über mögliche Stimmabgaben bei Wahlen via Internet und über kommunale Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger nachdenke.Der schlichte Zugang zum Internet sei eine Mindesvoraussetzung dafür, sich an solchen Wahlen zu beteiligen. Angestrebt werde daher eine Verbreitung von Internet- Zugängen in der Bevölkerung wie beim Telefon. Man stehe also vor einem Problem, dass über das rein technische Problem hinaus gehe.
Offen sei die Frage, wie die Bundesregierung sich verhalten wird, wenn die Großhandels-Flatrate nicht kommt. Im internationalen Vergleich würde man dann sehr schlecht dastehen. Und auch die digitale Spaltung innerhalb Deutschlands würde sich verschärfen.
Peinlich, peinlich: die Regulierungsbehörde
Matthias Kurth, Vizepräsident der RegTP, hat die Unterschriften für die Behörde entgegengenommen. Beim Fotoshooting wurde Philipp Sudholt, Gründer der Initiative, dann von ihm nebenbei gefragt: "Haben Sie diese Initiative auch organisiert?" Dieser trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "Initiative Internet ohne Taktung", während Klasen von der AgV im Anzug daneben stand. Peinlich, peinlich. Weitere Stellungnahmen gab Kurth [SPD] nicht ab.Seit September 1999 hat die Initiative "Internet ohne Taktung" über 40.000 Unterschriften in der größten virtuellen Unterschriftenaktion Europas gesammelt. Und man werde die Arbeit auch weiter fortsetzen, wenn die Großhandels- Flatrate nicht eingeführt wird, so Christian Sommer gegenüber OnlineKosten.de. [mehr]
[Offenen Brief von IOT & AgV an die Regulierungsbehörde]
Internet ohne Taktung zum Internet-Verdikt:
Aus: Yahoo-News, 17. November 2000, 00.01 Uhr (HighTech). [Original]
Für die Telekom wird's ungemütlichBERLIN (ZDNet Deutschland). Als "Schritt in die richtige Richtung", hat der Sprecher der Initiative "Internet ohne Taktung", Philipp Sudholt die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) gegenüber ZDNet bezeichnet. "Damit wurde der Weg geebnet für wirklich faire Internet- Preise. Erstmals wird es in Deutschland echten Wettbewerb unter den Flatrate- Anbietern geben und die Qualität dadurch steigen."
Das Argument der Deutschen Telekom, durch mehr Flatrate-Kunden würden die Leitungen verstopft, sieht Sudholt nicht so dramatisch: "In anderen Ländern klappt das ja auch. Und in Großbritannien wird das FRIACO-Modell (Flatrate Internet Access Call Origination) bereits sehr erfolgreich angewandt", so Sudholt. Dabei handelt es sich um eine in Großbritannien im Mai 2000 durch die dortigen Regulierungsbehörden eingeführte Großhandelspauschale für ISPs zur Internet-Einwahl, der aber nur zwischen Kunde und Ortsvermittlungsstelle zeitunabhängig abgerechnet wird. Dort holt ihn der ISP über zuvor angemietete Leitungskapazitäten ab.
Den Verweis der Telekom auf ihr DSL-Angebot sieht Sudholt als Schutzbehauptung: "Bei DSL fehlen momentan noch die nötigen Regulierungsentscheidungen, so dass die Telekom da recht freie Hand hat. Und bei der momentanen Versorgungslage kann man nicht von einer Alternative reden." Doch im Gegensatz zum Flatrate- Markt, wo es aufgrund weiterer möglicher Wettbewerber für die Telekom ungemütlich werden kann, übersieht sie den DSL-Markt bisher alleine.
Allerdings kritisiert Sudholt den seiner Meinung nach mangelhaft festgelegten zeitlichen Rahmen des Vorgangs: "Da wird es jetzt sicher noch Hickhack geben. Für eine Einigung zum 1. Februar sehe ich schwarz." Zum anderen hat die Regulierungsbehörde keine Auflagen bezüglich des Preises gemacht. Sudholt: "Da ist der Zoff vorprogrammiert." [mehr]
ZDNet berichtet in einem News Report zum Thema Flatrates über die neuesten Entwicklungen auf dem Flatrate- Markt und rechnet vor, für wen sich ein Pauschaltarif lohnt.
Deutsche Telekom stellt sich gegen ihre Kunden
Internet-Initiative wertet Androhung rechtlicher Schritte gegen Regulierungsbehörde als falsches Signal
Aus: Yahoo-News, 17. November 2000, 15.34 Uhr (Wirtschaft). [Original]BERLIN (ots). Als Reaktion auf die ablehnende Haltung der Deutschen Telekom AG zur Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) für Internet-Flatrates und damit für einen unbegrenzten pauschalen Zugang zum Internet gab der Gründer und Sprecher der Initiative "Internet ohne Taktung", Philipp Sudholt, bekannt:
Mit der Androhung rechtlicher Schritte gegen die für die Verbraucher positive Entscheidung der RegTP die den Weg ebnet für Internet-Flatrates haben sich Ron Sommer und die Deutsche Telekom nicht nur historisch auf die falsche Seite begeben, sondern stellen sich auch gegen ihre eigenen 20 Millionen Kunden.
Anstatt die Gebührenschraube für die Nutzer nicht noch weiter anzuziehen, so dass diese in den vollen Genuss der Vorteile des Internet kommen können, will die Deutsche Telekom die Uhr für ganz Deutschland zurückdrehen. Überall in Europa ist inzwischen klar, dass an Flatrates kein Weg vorbei führt eine Tatsache, die von der RegTP gesehen und anerkannt wurde. Die negative, zögernde Position der Deutschen Telekom wird einzig und allein dazu führen, dass Deutschland bei der Entwicklung der New Economy [Ed: und der Wissensgesellschaft] nicht in der Lage sein wird, eine führende Rolle einzunehmen.
Die von der Deutschen Telekom gegen die Entscheidung der Regulierungsbehörde vorgebrachten Einwände sind irreführend und entbehren jeder Grundlage. Wie die Erfahrungen in Großbritannien gezeigt haben, ist das FRIACO- Modell für alle Beteiligten von Vorteil, so dass die Kostenreduzierung auf Verbraucherseite nicht zu Lasten der Telekom- Aktionäre gehen würde. Durch ihre [Noch-immer-] Monopolposition hat die Deutsche Telekom in jedem Fall eine besondere Verantwortung sowohl gegenüber ihren Kunden als auch ihren Aktionären.
Weiterhin entspricht das Argument der Deutschen Telekom, dass eine wachsende Nutzung des Internet zum Stau in den Netzwerken führe und so das Führen normaler Telefongespräche behindert würde, genau den Einwänden, die bei der Einführung von Flatrates in den USA und Großbritannien erhoben wurden. Auf beiden Märkten haben sich diese Argumente als nicht gerechtfertigt erwiesen [Ed: oder sind die Telefonnetze der Deutschen Telekom derart mies?]. Einzelne Internet Service Provider hatten sehr wohl Schwierigkeiten dabei, in einem Flatrate- Schema ausreichend Netzkapazität zu erhalten, dies hat jedoch absolut nichts zu tun mit eventuellen Kapazitätseinschränkungen im Netz als Ganzes. Das gegenwärtig verhandelte kostenbasierte und kapazitätsorientierte Modell lässt der Deutschen Telekom auch ausreichende Margen [Ed: auch durch Skaleneffekte], die sie in die Infrastruktur investieren kann, während die Verbraucher in die Lage versetzt werden, von den vorteilhaften Flatrate- Preisen beim Internet- Zugang zu profitieren.
Die Deutsche Telekom sollte sich nicht länger dem Fortschritt verweigern, indem sie einen langwierigen, kostenintensiven und letztlich vergeblichen Rechtsstreit beginnt mit dem Ziel, die Einführung der Flatrate hinauszuzögern. "Internet ohne Taktung" appelliert vielmehr an die Deutsche Telekom, alle Anstrengungen auf offene und vertrauensvolle Verhandlungen bezüglich der Einführung eines kostenbasierten, kapazitätsorientierten Flatrate- Modells zu konzentrieren, um so Deutschland weiterhin zu einer wirtschaftlich führenden Position im Jahrhundert des Internet zu verhelfen.
Es wäre geradezu kriminell, wenn der Widerstand der Deutschen Telekom gegen ein Modell, das ganz klar die Interessen der Verbraucher [Ed: und der Volkswirtschaft] stärkt, und ihr verzweifeltes Festhalten an einer veralteten Geschäftsphilosophie dazu führen würde, dass Deutschland die historischen wirtschaftlichen Chancen verpasst, die sich im Jahrhundert des Internet bieten.
Weitere Informationen über: Initiative "Internet ohne Taktung", c/o Philipp Sudholt, Kaiserin-Augusta-Allee 48, D-10589 Berlin, Telefon: 030-959 941 35, E-Mail: sudholt@gmx.de.
Was ist dran an den Telekom-Argumenten?Von Philipp Sudholt und Wolfgang Schwendt
Von der Deutschen Telekom wird derzeit jede sich bietende Gelegenheit wahrgenommen, um gegen die Großhandelsflatrate zu wettern. Dazu greift die Telekom auf bewährte Schutzargumente, Halbwahrheiten und Schauergeschichten zurück, wie vor Jahren schon. Das Netz werde überlastet, Telefon-Notdienste können nicht mehr aufrecht erhalten werden, und die Telekom müsse Milliarden in alte Technik stecken, verkünden die Flatrate- Gegner, allen voran Telekom-Chef Ron Sommer persönlich.
Überhaupt dient laut Telekom die Großhandelsflatrate nur dazu, Risiko von der Konkurrenz auf die Telekom abzuwälzen. Doch was ist dran an den Telekom- Argumenten?
1. Das Klagelied der Telekom über den Netzausbau
Es wäre eine Schande, wenn das laut Telekom-Selbstdarstellung (vermeintlich) modernste Netz der Welt nicht jedem deutschen Bürger die intensive Nutzung des Mediums Internet ermöglichen kann. Richtig ist: Das deutsche Telefonnetz wurde bei der ursprünglichen Konzeption tatsächlich nicht für die Internet- Nutzung ausgelegt. Wenn die Telekom sich aber jahrelang einfach auf dieser Tatsache ausruhen kann, was offenbar der Fall ist, so ist das ein Skandal, der von der Telekom durch Fehlplanung verursacht wurde.Fast kann man den Eindruck gewinnen, die Telekom verzögere bewußt den Netzausbau, um so lange es geht an den lukrativen Minutengebühren fürs Internet festhalten zu können. Diese Art der Unterversorgung, die typisch für monopolitische Märkte ist, muss beseitigt werden. Mit einem maroden, schlecht ausgebauten Telefonnetz ist Deutschland nicht fit für das Internet- Zeitalter.
2. Investitionen ins Festnetz
Die Telekom lehnt eine Großhandelsflatrate mit dem Argument ab, alle Investitionen zu deren Realisierung alleine tragen zu müssen. Diese Befürchtung ist aber ungerechtfertigt. Denn Investitionen in zusätzliche Netzkapazität wird sie nicht aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Über Großhandelsmodelle wie in England werden die ISPs auf gerechte Weise an den Kosten beteiligt, indem sie selbst bestimmen, wieviel Ortsnetz-Kapazität sie einkaufen und finanzieren wollen. Die Argumentation der Telekom, der Wettbewerb lade "Risiko" bei ihr ab, ist deshalb abwegig.Ausserdem: Eine gewisse Ausbauverpflichtung der Haupteinnahmequelle "Ortsnetzmonopol" kann der Telekom nicht abgenommen werden. In Relation zu den finanziellen Aufwendungen der Telekom für die Expansion im Ausland muten die erforderlichen Zusatzinvestionen für die Realisierung einer Großhandelsflatrate bescheiden an.
Regulierungsbehörde muß endlich für faire Konditionen sorgenBERLIN 21.11.2001. Die Initiative Internet ohne Taktung (IoT) übt scharfe Kritik an der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) sowie der Regierung Schröder.
Die RegTP hat noch immer nicht die Kosten für das Line-sharing ermittelt und hier endlich einen fairen Preis festgelegt, wie es die Regulierer in Nachbarstaaten längst getan haben. Anstatt für faire Konditionen auf Grosshandels- und Vorleistungsebene zu sorgen, möchte die RegTP nun stattdessen lieber eine Untersuchung der T-DSL- Endkundenpreise durchführen. Für die Verbraucher besteht damit die Gefahr einer künstlichen Verteuerung der von Deutscher Telekom und T-Online berechneten Privatkundentarife, weil RegTP und Bundesregierung in wichtigen Punkten untätig bleiben.
Beispiele zum Vergleich: Der französische Regulierer ART hat als Ergebnis seiner Kostenuntersuchung den monatlichen Mietpreis für das Line-sharing bereits im Februar auf 6,10 Euro festgelegt. Der britische Regulierer OFTEL hat den Mietpreis im Oktober auf umgerechnet 7 Euro/Monat (4,41 £) festgesetzt. Die Deutsche Telekom hat im Oktober in ihrem Angebot an die Wettbewerber dagegen einen Mietpreis von 14,65 Euro verlangt! Obwohl dieser Preis sogar teurer als die vollständige Übernahme der Teilnehmeranschlussleitung ist und damit eine absurde Situation vorliegt, ist die RegTP bisher untätig geblieben.
Bitstrom-Zugang
Beim sogenannten Bitstrom-Zugang nutzen Internet Provider (ISPs) zur Realisierung eines eigenen DSL-Angebotes auf der letzten Meile die DSL- Technik des nationalen Telefonkonzerns. Im Gegensatz zum Line-sharing brauchen sie daher in den Ortsvermittlungsstellen des Ex-Monopolisten nicht aufwendig eigenes DSL- Equipment installieren. Die ISPs verwenden allerdings ihre eigenen Internet- Backbones, weshalb sie daher mehr als ein Reseller der IP-Plattform des Ex-Monopolisten sind. Eine geeignete Netzzusammenschaltung (Interconnection) erfolgt an den Breitband-POPs des Ex-Monopolisten.Beispiele zum Vergleich: T-Online nutzt für das Flatrate-ADSL-Angebot seiner französischen Tochter (Club Internet) auf der letzten Meile die DSL-Technik von France Télécom (Netissimo Grosshandelstarif). Auch für das Flatrate-DSL-Angebot seiner spanischen Operationen (Ya.com) verwendet T-Online via Bitstrom- Zugang die DSL-Technik des dortigen Ex-Monopolisten (Telefónica). Ein Markt in dem der Wettbewerb beim DSL via Bitstream- Access gut funktioniert, ist Holland (mxstream DSL von KPN).
Für Deutschland hat die Telekom ein spezielles Interconnection- Produkt T-DSL ZISP (Zusammenschaltung mit ISPs) vorgesehen. Doch ob dieses nicht nur als Phantomprodukt zur Täuschung der EU-Kommission tatsächlich schon existiert und die Konditionen überhaupt fair sind, erscheint fraglich. Zumindest lässt das Verhalten von im Schmalband- Markt grossen ISPs wie Freenet oder Tiscali darauf schliessen, dass in Deutschland was gewaltig faul ist.
Freenet tritt in Zusammenarbeit mit Streamgate nur regional sehr begrenzt als DSL-Anbieter auf. Das Fehlen eines brauchbaren Bitstrom- Zuganges lässt offensichtlich nur den Weg über die vollständige Übernahme der Teilnehmeranschlussleitungen zu. Tiscali bietet DSL anscheinend nur als reiner Reseller der IP-Plattform (inklusive Transportleistungen) durch die Telekom (TICOC-DSL), weshalb den Kunden hohe Volumengebühren berechnet werden. In der Schweiz, dort wo es eine brauchbare Bitstrom- Entbündelung gibt, offeriert Tiscali bezeichnenderweise ADSL zur Flatrate.
Preisdumping Vorwürfe
In letzter Zeit wurden wiederholt von den Interessenverbänden der Telekom- Wettbewerber (VATM und BREKO) [Ed: und von AOL] Vorwürfe des Preisdumpings erhoben, unter anderem auch bzgl. der T-DSL Tarife. Dazu stellt IoT fest:Nicht nur in Deutschland ist es das natürliche Interesse der Wettbewerber, dass der jeweilige Ex-Monopolist seinen Kunden möglichst hohe Endkundentarife berechnet. Möglicherweise haben einige der Telekom- Wettbewerber sogar darauf gehofft, dass die Telekom beim DSL eine Hochpreispolitik wie im Ortsnetz fährt.
Der Vorteil beim HighSpeed-Internet ist, dass das Produkt IP-Breitband- Connectivity zur Flatrate, egal ob per DSL oder TV-Kabel, gut standardisiert ist. Dies ermöglicht Tarifvergleiche mit europäischen Nachbarländern, Nordamerika, Korea und Japan. Der Vorwurf des Preisdumpings erhärtet sich somit nicht. T-DSL in Kombination mit der T-Online Flatrate (monatliche Gesamtkosten von 88,89 DM zuzüglich zur Grundgebühr für den Analog- Telefonanschluss) liegt international im vorderen bis guten Mittelfeld. Das sollte auch das politische Mindestziel der Bundesregierung sein!
Der richtige Regulierungsansatz kann daher nur lauten: Stringente Regulierung auf Grosshandelsebene und bei den Vorleistungen, aber nicht Verteuerung von Privatkundentarifen, um so künstlich auf dem Rücken der Verbraucher und Volkswirtschaft die Telekom- Wettbewerber für die Wettbewerbsbehinderungen der Deutschen Telekom zu kompensieren [Ed: Lessons for Regulators].
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