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Verizon erwägt Verkauf von Festnetzen
Aus: Heise-Ticker, 10. Mai 2006, 15.26 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]NEW YORK/LONDON. Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon erwägt laut Wall Street Journal, einen großen Teil seines Festnetzes zu verkaufen. Dabei handele es sich um "zwei große Pakete" im Gesamtwert von bis zu 8 Milliarden US-Dollar (6,3 Milliarden Euro). Die Leitungen befinden sich in den US-Bundesstaaten Vermont, New Hampshire und Maine sowie in Indiana, Illinois, Ohio und Michigan.
Namen von Interessenten werden nicht genannt. Verizon investiert laut dem Bericht 20 Milliarden US-Dollar in den Aufbau eines Glasfasernetzes und will künftig mehr Umsatz mit Internet-basierten sowie mobilen Diensten erwirtschaften und weniger mit der traditionellen Festnetztelefonie.
Verizon plant vor diesem Hintergrund die Übernahme des 45-prozentigen Vodafone-Anteils am gemeinsamen Unternehmen Verizon Wireless. Die britische Tageszeitung Daily Telegraph berichtet, Vodafone habe eine Offerte in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar als zu niedrig abgelehnt. Die Briten schätzten den Wert ihres Anteils auf etwa 50 Milliarden US-Dollar.
IPTV: ARD und ZDF drohen Telekom mit Boykott
Aus: Heise-Newsticker, 10. Mai 2006, 21.32 Uhr MESZ (IP-TV). [Original]MÜNCHEN (anw/c't). Die Deutsche Telekom stößt mit ihrem geplanten IPTV-Angebot für das VDSL-Netz auf Widerstand bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. "Unter den derzeitigen technischen Bedingungen gibt es von uns kein Signal", sagte laut Financial Times Deutschland (FTD) ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky am Rande einer Tagung in München. "Wenn ich höre, dass die Telekom mit Microsoft kooperiert, da wird mir ganz anders", sagte Herbert Tillmann, Vorsitzender der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF, laut dem Bericht.
Der zum "T-Home von T-Online" genannten Angebot gehörige IPTV-Dienst soll zunächst nur die Basisfunktionen der verwendeten "Microsoft TV"-Middleware nutzen, um den Nutzern die Installation und den Einstieg in die neue Fernsehwelt zu erleichtern. Nach Bereczkys Angaben werde auch die ARD ihr Programm nicht für das TV-Angebot der Telekom zur Verfügung stellen, da die IPTV-Softwareplattform von Microsoft einige wichtige europäische Fernsehstandards nicht unterstütze. "Wir bestehen darauf, dass die zunächst geändert wird", wird Bereczky in der FTD weiter zitiert.
Internet fördert soziales Engagement
Amerikanische Universitätsstudie über virtuelle Gemeinschaften von Jugendlichen.
Aus: Berliner Morgenpost, 11. Mai 2006, Seite xx (Wissen). [Original]CHICAGO (BM). Kinder am Computer werden von Erwachsenen oft mit gemischten Gefühlen betrachtet. Sie befürchten, die soziale Entwicklung oder die Kreativität könne Schaden erleiden. Genau das Gegenteil belegt jetzt eine Studie der Northwestern University in Chicago. Das Ergebnis zeigt, daß gesellschaftliches Engagement, Sozialkompetenz und Wirgefühl also beste Führungseigenschaften online trainiert und gefestigt werden können.
80.000 Aufrufe zur Teilnahme am virtuellen "Junior Summit", übersetzt in 16 Sprachen, wurden im Vorfeld der Untersuchung weltweit verteilt. Die Wissenschaftler richteten zunächst 1998 den "Junior Summit" im World Wide Web ein. 3.000 Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren aus 139 Ländern, von China über Neuseeland bis Norwegen, aus allen sozialen Schichten, gründeten in diesem Forum eine eigene "Online-Community". In dem virtuellen Austausch wurden globale Probleme diskutiert und Lösungen entwickelt. Es ging etwa um die Fragen, was behinderten Eltern und ihren Kindern helfen könne, wie Armut, Fehlernährung und Arbeitslosigkeit in der Welt vermindert oder die kulturelle Vielfalt bewahrt werden könnte.
Die Kinder wählten schließlich aus ihrer Gemeinschaft 100 Vertreter, die sich später real treffen sollten. Die Delegierten besuchten weltweit Politiker, um ihnen ihre Ideen für eine bessere Welt zu präsentieren. Regelmäßig veröffentlichten sie eine Zeitung online. Den Teilnehmern wurde vorgegeben, sich als Gemeinschaft zu betrachten. Wie sie ihre Ziele verfolgten, wurde ihnen überlassen.
Dabei analysierten die Wissenschaftler vor allem, daß die jungen Menschen des "Junior Summit" in keiner Weise die Führungsstile der Erwachsenen aus der wirklichen Welt nachahmten. Eigene Werte wurden diskutiert, etabliert und gelebt. Individuelle Ziele und Bedürfnisse wurden dabei denen der Gruppe untergeordnet. "Die Ergebnisse versichern uns, daß diese jungen Menschen aus aller Welt die Fähigkeit mitbringen, sich gesellschaftlich zu engagieren", betont Justine Cassell, die an der Studie mitwirkte.
Die neue Generation pflege dabei einen anderen Umgang untereinander, als sie es von Politikern gewohnt war. In der Online-Community wurden etwa mehr Mädchen als Jungen in Führungspositionen gewählt. Hohes Ansehen genossen sowohl bei Mädchen als auch Jungen Teamfähigkeit, Sozialkompetenz und Überzeugungskraft. Jugendliche, die diese Eigenschaften per Mail vermittelten, hatten die besten Chancen, als "Leader" gewählt zu werden. Wenig gefragt waren autoritäre Mentalitäten. Anders als von Lehrern und Eltern häufig beklagt, brächte die nachfolgende Generation ohnehin eine hohe Bereitschaft mit, soziale Aufgaben zu übernehmen. "Heutzutage engagieren sich mehr 15- bis 25jährige ehrenamtlich als in jeder anderen Generation zuvor", weiß Cassell.
Dem Internet kommt dabei eine Schlüsselrolle bei der Informationsvermittlung zu. Dieses Medium sei somit, entgegen zahlreichen Unkenrufe, in der Lage, einen positiven Beitrag zur Entwicklung junger Menschen zu leisten. "Neue demokratische Formen des Umgangs miteinander bilden sich hier und können trainiert werden", glaubt Cassell.
Apropos-Rootkit: "Schluss wegen Qualitätsproblemen"
Aus: Heise-Newsticker, 11. Mai 2006, 12.22 Uhr MESZ (Kriminelles). [Original]PC-WELT. Der berüchtigte Spyware-Produzent ContextPlus hat die Verbreitung seiner Software mit der Begründung eingestellt, er könne "nicht weiter für die höchsten Qualitätsansprüche und Kundenbetreuung garantieren". Begründung und Grund müssen nicht dasselbe sein nachdem die US-Handelsaufsicht FTC vor einer Woche 4 Millionen US-Dollar Strafzahlungen für den Spyware-Gewinnler Sanford Wallace erwirkt hatte, könnte ContextPlus auch durch die nackte Angst vor Strafe zum Ausstieg motiviert worden sein. Was auch die wahren Motive des Rückzugs sein mögen der PC-Sicherheitsspezialist F-Secure bestätigte bereits einen spürbaren Rückgang der erkannten Infektionen durch ContextPlus-Erzeugnisse.
Komponenten wie Apropos und PeopleonPage haben dem Softwarehaus den Ruf als notorischer Verbreiter von Rootkits verschafft diese Anwendungen und Bibliotheken verwenden laut F-Secure-Sprecher Mikko Hypponen "ein höchst komplexes Kernel-Mode-Rootkit, das es ermöglicht, Dateien, Verzeichnisse, Registry-Schlüssel und Prozesse zu verstecken". Die Missetäter seien als Treiber implementiert, die Windows schon früh während des Bootvorgangs in Betrieb setzt und die den Kernel auf einem "sehr tiefen Niveau" modifizieren.
Vor diesem Hintergrund wirkt es recht fadenscheinig, wenn ContextPlus die Probleme mit seiner Software auf unsaubere Praktiken einiger Software-Distributoren schiebt. Zwar stehen zahlreiche Softwarehäuser ganz offen zu der Praxis, ihre Programme durch anzeigenvermittelnde Erweiterungen zu finanzieren, und in Einzelfällen gehen solche Firmen konsequent gegen Distributoren vor, die ihre Kunden über die Nebenwirkungen der angebotenen Software im Unklaren lassen. Doch wenn ein Programmentwickler von vornherein mit offenen Karten spielen will, kann man sich kaum einen Grund vorstellen, die benutzten Einnahmequellen mit aufwendiger Rootkit-Technik zu tarnen.
Wenigstens scheint sich die ContextPlus-Software mit dem Vermitteln von Anzeigen und der Bespitzelung von Verbraucherreaktionen zufrieden zu geben. Eine Welle anderer Rootkit-verseuchter Anwendungen, die nicht zuletzt von ContextPlus inspiriert sein könnten, dient hingegen noch verwerflicheren Zielen: Dort geht es darum, aus mitgeschriebenen Tastatureingaben Passwörter und Bankdaten der Opfer auszuspionieren und diese anschließend mit eindeutig kriminellen Mitteln um ihr Geld zu bringen.
Verhandlungen über Verkauf von AOL Deutschland
[Ed: AOL (Deutschland) ist trotz Internet-Ambitionen im Prinzip ein Online-Dienst geblieben und paßt gut zu diesem Freenet.de auf das sie beide zusammen untergehen mögen...]
Aus: Heise-Ticker, 11. Mai 2006, 15.52 Uhr MESZ (Online-Dienste). [Original]HAMBURG. Der Medienkonzern Time Warner lotet nach Informationen aus Branchenkreisen die Möglichkeiten für einen Verkauf des Internet-Anbieters AOL Deutschland aus. Erste Gespräche seien bereits geführt worden, erfuhr die Finanz- Nachrichtenagentur AFX am heutigen Donnerstag. Denkbar sei auch eine weitreichende Kooperation, hieß es. Die Verhandlungen befänden sich in einem sehr frühen Stadium und könnten noch abgebrochen werden. Ein Sprecher der amerikanischen Muttergesellschaft lehnte auf Anfrage einen Kommentar dazu ab. Time Warner hatte kürzlich mitgeteilt, die strategischen Optionen für die Tochter AOL Europe zu prüfen.
Als Interessenten wurden in den Kreisen unter anderem der spanische Telekomkonzern Telefonica sowie Arcor genannt. Die in Hamburg angesiedelte AOL Deutschland hat über 1 Million DSL-Kunden unter Vertrag und würde damit einem möglichen Käufer helfen, den Abstand zur marktbeherrschenden Telekom zu verringern. "Das Netz einer Telefonica und einer Arcor könnte damit besser ausgenutzt werden", sagte ein Manager eines Unternehmens, der ungenannt bleiben wollte.
Allerdings gebe es auch Bedenken gegen einen Erwerb von AOL Deutschland, da es bei der Gesellschaft "viele Baustellen" gebe. Das Unternehmen biete kostenpflichtige Inhalte an, die bei anderen Firmen kostenlos zu haben seien. Eine Übernahme durch die Vodafone-Tochter Arcor sei daher weniger wahrscheinlich, hieß es. Anders sehe es bei Telefonica aus. Das Unternehmen will Kreisen zufolge nach dem Erwerb des auch in Deutschland aktiven Mobilfunkanbieters O2 sein Festnetzgeschäft ausbauen.
Telekom will um jeden Kunden kämpfen
Zahl der Anschlüsse im Festnetz geht immer schneller zurück / Wachstum nur noch in den USA
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 12. Mai 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]BERLIN (Tsp). Die Deutsche Telekom gerät in ihrem Festnetzgeschäft immer stärker unter Druck. Hat sie im vergangenen Jahr pro Monat etwa 100.000 Anschlüsse an die Konkurrenz abgeben müssen, sind es inzwischen etwa 160.000. Allein in den ersten 3 Monaten 2006 habe die Telekom rund 500.000 Kunden verloren, sagte Vorstandschef Kai-Uwe Ricke am Donnerstag [11.5.2006] bei der Vorlage der Quartalszahlen. Das will die Telekom jedoch nicht einfach hinnehmen: Wir kämpfen um jeden Kunden, sagte der Konzernchef. Im ersten Vierteljahr konnte der Bonner Konzern seinen Umsatz und sein Ergebnis nur dank der starken Entwicklung im Mobilfunkgeschäft in den USA steigern. Bei T-Mobile Deutschland machte sich dagegen der starke Preisdruck bemerkbar. Im ersten Quartal ging hier der Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,4 Prozent auf 2 Milliarden Euro zurück.
Im Festnetz senkte die Telekom ihre Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht, im Mobilfunk hob sie sie etwas an. Für den Konzern geht Ricke aber davon aus, dass der Umsatz in der oberen Hälfte der Spanne von 62,1 Milliarden bis 62,7 Milliarden Euro liegen wird nicht zuletzt wegen des Kaufs des Mobilfunkanbieters Telering in Österreich. Anleger und Analysten reagierten am Donnerstag enttäuscht auf die Zahlen und den Ausblick. Die T-Aktie verlor bis Handelsschluss rund 2,6 Prozent auf 13,24 Euro.
Es sei klar, sagte Konzernchef Ricke, dass die Telekom im deutschen Festnetz auch regulatorisch gewollt weiter Anschlüsse verlieren werde. Immerhin hält die Telekom noch einen Marktanteil von rund 90 Prozent der Anschlüsse. Klar ist aber auch: Die Deutsche Telekom wird keinen Kunden und keinen Anschluss kampflos aufgeben, sagte Ricke. Bei jedem Kunden, der den Anschluss wechseln wolle, würde intensiv nachgefasst. Mit Beratung und der Klärung von Problemen kümmere man sich um jeden dieser Kunden. So haben wir beispielsweise in dem besonders wettbewerbsintensiven Umfeld des Berliner Marktes die Quote verhinderter Kündigungen um 10 Prozent erhöhen können, sagte Ricke. Generell gelte, keine Kündigung werde mehr ohne aktive direkte Ansprache des betreffenden Kunden ausgeführt.
In den ersten 3 Monaten 2006 stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bereinigt zum Vorjahr um 2,7 Prozent auf 5 Milliarden Euro. Netto verbuchte der Konzern einen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro, ein Plus von 9,7 Prozent. Neben dem Mobilfunk wirkten sich hier auch Immobilienverkäufe positiv aus. Der Umsatz erhöhte sich um knapp 4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Inzwischen hat der Mobilfunk einen Anteil von rund 49,9 Prozent am Gesamtumsatz, der Anteil der internationalen Umsätze liegt bei 45 Prozent.
Die Telekom beschäftigte Ende März 2006 noch 248.982 Mitarbeiter. Wie bereits angekündigt, sollen bis Ende 2008 32.000 Menschen den Konzern verlassen. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei ausgeschlossen. Insgesamt hätten sich rund 3.500 Mitarbeiter seit Beginn des Jahres für ein Ausscheiden aus dem Unternehmen über Altersteilzeit oder Abfindung entschieden, sagte Ricke. Damit liegen wir deutlich im Rahmen unserer Erwartungen, bis Ende 2008 insgesamt rund 11.000 Mitarbeiter über diese Instrumente zu adressieren.
Aktuell befindet sich die Telekom in Tarifverhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Die derzeitige Forderung von Verdi insgesamt rund 6,7 Prozent ist aus unserer Sicht völlig realitätsfern, sagte Ricke. Vor Beginn der fünften Runde in den Tarifverhandlungen kündigte Verdi am Donnerstag [11.5.2006] an, die Warnstreiks noch einmal auszuweiten. Am Freitag werden flächendeckend Streikmaßnahmen stattfinden, um den Druck auf die Telekom zu erhöhen, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, sagte Verhandlungsführer Lothar Schröder. Am heutigen Freitag erreichen die Verhandlungen laut Verdi eine entscheidende Phase. Auch in Berlin hat Verdi rund 500 Beschäftigte zu einem Warnstreik aufgerufen.
Alice hat jetzt 100 TV-Kanäle
Hansenet startet mit Fernsehen über Internet.
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 12. Mai 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]BERLIN (Tsp). Die Telefongesellschaft Hansenet hat am Donnerstag den Startschuss für ihr Fernsehangebot über das Internet gegeben. Wir sind die ersten mit diesem Angebot in Deutschland, sagte Hansenet- Geschäftsführer Harald Rösch am Donnerstag [11.5.2006] in Berlin. Marktführer Deutsche Telekom will mit dem Angebot im Sommer starten. In Spanien, Italien und Frankreich dagegen gebe es insgesamt schon rund eine Million Kunden, die ihr Fernsehen statt über TV-Kabel, Antenne oder Satellit mit Internettechnik über das Telefonkabel beziehen, sagte Rösch. Aus dem grauen Kabel wird ein buntes Kabel.
Das Hamburger Unternehmen, das zu Telecom Italia gehört, vermarktet bisher unter dem Namen Alice Telefon- und schnelle Internet-Anschlüsse (DSL). In Berlin hat das Unternehmen derzeit rund 145.000 Kunden. Mit dem Fernsehangebot über DSL geht Hansenet zunächst in Hamburg und Lüneburg an den Start. Im Laufe des Jahres soll es schrittweise überall dort angeboten werden, wo Hansenet vertreten ist. Das sei etwa ein Drittel der Bundesrepublik. Bis Jahresende wollen wir auch in Berlin so weit sein, sagte Rösch dem Tagesspiegel. Zum Ende des Jahres sollten es dann bundesweit auch schon mehr als 10.000 Kunden sein. Sonst lohnt es sich nicht, sagte Rösch.
100 TV-Programme umfasst das Angebot zunächst 60 freie Kanäle und 40 Abosender. Alle öffentlich- rechtlichen Sender sind dabei, auch die Sat1- und die RTL-Gruppe, sagte Rösch. Die Rechte sind geklärt. Das Angebot von Hansenet kostet im Basispaket 9,90 Euro im Monat inklusive Empfangsbox. [mehr]
O2 wächst langsamer als E-Plus
Aus: Heise-Newsticker, 12. Mai 2006, 10.23 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]MÜNCHEN (jk/c't). Im Wettbewerb um den dritten Platz unter den deutschen Mobilfunkanbietern hat O2 zum Start ins neue Jahr gegenüber dem Konkurrenten E-Plus wieder etwas an Boden verloren. Nachdem in den Vorquartalen bei den Neukundenzahlen stärkere Steigerungen als bei E-Plus zu verzeichnen waren, lag man nun hinter dem Konkurrenten. O2, durch die Übernahmne des britischen Mutterhauses inzwischen im Besitz von Telefonica, hat im ersten Quartal die Zahl der Kunden um 330.000 auf knapp 10,099 Millionen Handynutzer gesteigert. Damit wuchs das Unternehmen nach eigenen Angaben deutlich schneller als der Markt. E-Plus hatte die Zahl der Kunden aber um knapp 700.000 auf 11,4 Millionen ausbauen können. O2 erklärte, der Marktanteil liege nun bei 12,5 Prozent, E-Plus reklamiert für sich 14,1 Prozent Marktanteil.
Besonders zur Steigerung der Kundenzahlen habe Genion beigetragen: 3,7 Millionen Genion-Kunden zählt O2 derzeit insgesamt. Über die Kooperation mit dem Kaffeeröster Tchibo hatte O2 zum Ende des ersten Quartals 660.000 Kunden nach 250.000 im Vorjahr. Die Anzahl der Prepaid-Kunden, die Laufzeitverträge unterschrieben haben, wuchs im Jahresvergleich um 38 Prozent von 3,620 auf 4,987, zum Jahresende hatte sie noch bei 4,799 Millionen gelegen. Bei der Zahl der Postpaid-Kunden legte O2 im Jahresvergleich um 17 Prozent von 4,356 auf 5,112 Millionen zu, am 31. Dezember 2005 lag die Zahl noch bei 4,970 Millionen.
Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde und Monat lag im Jahresdurchschnitt bei 27,70 Euro, ein Rückgang um 10 Prozent. Der erzielte Durchschnittsumsatz sei aber der höchste Wert in der gesamten Branche, betonte O2. Bei E-Plus ist der Durchschnittsumsatz pro Kunde um neun Prozent von 20 auf 18 Euro zurückgegangen.
Lex: European broadband
Aus: Yahoo Finances, 12. Mai 2006, 21.30 Uhr MESZ (Breitband). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON (FT.com). When a sector's only positive aspect is low expectations, it is in trouble. That is the predicament of Europe's telecommunications incumbents. Free cash flow per share estimates have fallen by a fifth in a year and fixed-line units continue to be eaten alive. Deutsche Telekom (NYSE:DT) downgraded its relatively optimistic guidance for its fixed-line business on Thursday.
Upstart broadband competitors are thriving. France's Iliad, the pin-up of this group, reported first-quarter sales up by a third. Shares in Germany's United Internet [Ed: which acts as reseller of DT's DSL lines] trade above levels seen during the internet bubble. In the UK, Carphone Warehouse, which has announced a push into broadband, now has a bigger market value than some FTSE 100 stocks.
Incumbents have millions of customers on high tariffs. So far, most have chosen to lose market share and pray for new products, like broadband TV, rather than cut prices to meet new entrants' levels. This cautious strategy has been, essentially, a failure. Returns on capital in fixed line fell from 21 per cent in 2004 to an estimated 14 per cent in 2006, according to New Street Research.
The risk for new entrants is that the incumbents get nasty. Lowering prices would hit short-term earnings but may be preferable to allowing competitors to develop. Cable companies, whose pricing is high and whose balance sheets are weak, look most vulnerable. But European fixed-line may be a battle that everyone can lose.
T-Mobile-Chef kritisiert E-Plus
Aus: Heise-Ticker, 14. Mai 2006, 11.19 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]BONN. Der Mobilfunk-Anbieter E-Plus muss für sein stures Festhalten an höheren Netzentgelten Schelte von der Konkurrenz einstecken. Der Chef des Marktführers T-Mobile, René Obermann, sprach in einem Interview von einem "ungeheuerlichen Vorgang". E-Plus hatte sich gegen eine Brancheneinigung auf niedrigere Entgelte für ankommende Anrufe gesperrt und könnte damit eine Regulierung für alle Anbieter auf den Plan rufen.
Das sei völlig inakzeptabel, sagte Obermann der Berliner Zeitung am Samstag [13.5.2006]: "Der Mobilfunk braucht keine Regulierung." Die so genannten Terminierungsentgelte fallen für Anrufe in ein Netz an. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Höhe der Handy-Tarife, da sie den Boden für den Mindestpreis darstellen. E-Plus führt zur Begründung höhere Kosten für den Betrieb des Mobilfunknetzes an, weil wegen einer anderen Frequenz mehr Sendemasten als bei T-Mobile oder Vodafone eingesetzt werden müssten. Auch O2-Chef Rudolf Gröger hatte E-Plus scharf kritisiert.
Erneute Spekulationen um Rückzug von Vodafone aus den USA
[Ed: Monokulturen sind überall problematisch / Vodafone-Manager ignorierten Naturgesetze]
Aus: Heise-Ticker, 15. Mai 2006, 13.11 Uhr MESZ (Telcos). [Original]LONDON. Der US-Telecom-Konzern Verizon will dem britischen Mobilfunk-Konzern Vodafone dessen Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Verizion Wireless abkaufen. Dies berichtet der britische Observer mit Bezug auf nicht näher genannte Quellen. Demnach will Verizon bis zu 56 Milliarden US-Dollar (48 Milliarden US-Dollar für die Firmenanteile zuzüglich Schuldenübernahme) für die komplette Übernahme des US-Mobilfunkriesen aufwenden. Verizon Wireless hat 53 Millionen Kunden und erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit knapp 60.000 Beschäftigten 32,3 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Der Deal werde "eher früher als später" abgeschlossen, heißt es in dem Bericht weiter ein möglicher Termin für die Bekanntgabe sei Ende Mai. Bereits im vergangenen Monat waren Spekulationen über einen Rückzug von Vodafone aus dem US-Markt laut geworden. Vodafone ist mit einem Anteil von 45 Prozent Minderheitsgesellschafter des 1999 gegründeten Joint-Venture Verizon Wireless. Eine Folge der Minderheitsposition ist, dass die Marke Vodafone vom US-Carrier kaum verwendet wird, während der britische Mobilfunker seine übrigen Landesgesellschaften und Beteiligungen konsequent auf das Vodafone-Branding getrimmt hatte.
Mit dem im März besiegelten Rückzug aus Japan läuteten die Briten eine Neuausrichtung des Konzerns, der eine neue Struktur erhält, ein. Nachdem Vodafone unter anderem mit der spektakulären Übernahme von Mannesmann sich als weltweit agierendes, reinrassiges Mobilfunkunternehmen positioniert hatte, geriet der einstige Börsenliebling in Turbulenzen mit Abschreibungen in Milliardenhöhe haben die Briten den Einstieg in den deutschen Mobilfunkmarkt teuer erkauft. In der Presse wurde jüngst gar über eine Zerschlagung von Vodafone spekuliert.
Mit der Verschmelzung von Telefonica und O2 ist Vodafone in Europa ein mächtiger Konkurrent erwachsen, der seine deutsche Tochter zu einem integrierten Mobilfunk- und DSL-Anbieter ausbauen will und damit das derzeit in der Brache hoch gehandelte Triple Play [= Koppelgeschäft], dem Angebot von Internet-, TV- und Telefonie aus einer Hand, zum "Quadruple Play" erweitern könnte. Mit Konvergenzprodukten wie dem Zuhause- Tarif oder einem GSM- Tischtelefon trägt auch Vodafone dem Trend zum Triple Play Rechnung. Auch die Festnetztochter Arcor, die im Zuge der Mannesmann- Übernahme eher nebenbei im Vodafone- Konzern gelandet war und lange als Verkaufsobjekt galt, könnte eine größere Bedeutung erlangen. In der Branche wird über einen Ausbau des Festnetzangebotes von Vodafone spekuliert.
Fernsehen wird teurer
Das Privat-TV will mehr Geld vom Zuschauer und fürchtet neue Konkurrenz von den Telekoms dieser Welt.
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 17. Mai 2006, Seite ?? (Medien). Das Interview führten THOMAS ECKERT und JOACHIM HUBER. [Original]Der Tagesspiegel: Herr Doetz, stehen die Privatsender noch unter Schock, weil die Bundesligarechte nicht an Premiere, sondern an Arena gegangen sind? Immerhin ist Arena kein Fernsehsender, sondern die Tochter eines Kabelnetzbetreibers.
Doetz (VPRT): Nein. Wir wussten, dass die Digitalisierung den ganzen Markt umpflügen wird. Was viele und auch mich überrascht hat: wie schnell diese Zukunftsperspektive Realität wird. Die neuen Player sind jetzt schon im Markt. Damit tut sich für die Privatsender eine doppelte Zwickmühle auf. Auf der einen Seite neue Wettbewerber wie Kabelnetzbetreiber mit enormen finanziellen Ressourcen, auf der anderen Seite die gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen, mit denen wir, wie es sich beim Erwerb der Rechte für die Fußball-Bundesliga gezeigt hat, finanziell nicht mithalten können. Dazwischen einen Erfolgsweg zu finden, wird immer schwieriger.
Der Tagesspiegel: Müsste die künftige Schlachtordnung nicht heißen: alle Fernsehsender gemeinsam gegen die Telekommunikationsriesen und Kabelnetzbetreiber?
Doetz (VPRT): Es ist viel schwieriger geworden: Wir müssen uns streiten, und wir müssen kooperieren! Wir klagen wegen der Expansion der Öffentlich- Rechtlichen in Brüssel und versuchen den Schulterschluss mit ihnen zum Beispiel gegen die Frequenzansprüche der Mobilfunker, mit denen wir wiederum neue Geschäftsmodelle für die Programmnutzung vereinbaren müssen. Also: Die alten Schlachtordnungen taugen nur noch bedingt, diese komplizierten Interessenlagen verlangen eine neue, sehr professionelle Streitkultur bei allen Wettbewerbern.
Der Tagesspiegel: Gilt der Grundkonsens in Rundfunk-Deutschland nicht mehr: dass Programmveranstalter und Programmtransporteur getrennt arbeiten?
Doetz (VPRT): Das ist Vergangenheit, von der Realität überholt. Das heißt aber nicht, dass deswegen jeder Plattformbetreiber gleich Programmveranstalter ist oder umgekehrt, oder dass die Programmveranstalter von heute und morgen dann nur noch Programmlieferanten sind. Wir haben die Diskussion auch in unserem Verband: Was ist mit Unternehmen, die Telekommunikationsunternehmen sind und Programme kaufen sind die deswegen morgen Rundfunkveranstalter, auch wenn dies für sie letztendlich nur eine Marketing-Veranstaltung ist?
Der Tagesspiegel: Wo in aller Welt fängt ein Rundfunkveranstalter, ein Sender an, wo hört er auf?
Doetz (VPRT): Es gibt einen Medienwächter, der mal gesagt hat, Rundfunkveranstalter ist künftig der, der Geld hat und über Reichweite verfügt.
Der Tagesspiegel: Wäre das die ehrlichste aller Definitionen?
Doetz (VPRT): Was wir heute noch als Rundfunk verstehen, kriegen Sie morgen über die verschiedensten Geräte, über die verschiedensten Verbreitungswege in Konkurrenz zu den Angeboten neuer Player. Nur: Solange man den klassischen Rundfunk noch mit Sonderregulierungen überzieht, solange man uns lizenziert, die Inhalte mehr als bei allen anderen Medien kontrolliert und in Deutschland uns noch immer eher als Kulturgut denn als Wirtschaftsgut verstanden sehen will so lange ist der Sonderstatus gerechtfertigt.
Der Tagesspiegel: Nun ist das Privatfernsehen nicht faul, wenn es um eigene Interessen, um das Aufspüren neuer Geldquellen geht. Die Digitalisierung des Fernsehens bedeutet, dass aus dem Privatfernsehen ein Pay-TV wird.
Doetz (VPRT): Alle privaten Pay-TV-Sender sind in der digitalen Welt für eine Grundverschlüsselung. Digitalisierung bedeutet Adressierbarkeit, bedeutet Gebietsschutz, bedeutet Sicherheit, was Datenpiraterie betrifft. Auch die Programme der öffentlich- rechtlichen Anstalten werden in absehbarer Zeit grundverschlüsselt sein. Das ist das eine Thema, und das hat überhaupt nichts mit Pay-TV zu tun. Das zweite Thema ist, dass der Nutzer künftig für private Programme zusätzlich mal mehr, mal weniger wird zahlen müssen. Niemand regt sich doch zurzeit darüber auf, wenn er monatlich seine Kabelgebühr bezahlt und nun kommen wahrscheinlich noch eine Satellitengebühr und eine Terrestrikgebühr in den Markt. Wenn die Netzbetreiber das kassieren wollen, wollen wir etwas abhaben. Wir liefern schließlich erst das, was die Technik interessant macht.
Der Tagesspiegel: Was wird auf den einzelnen Haushalt zukommen?
Doetz (VPRT): Wenn die Hörer und Seher ihre Programmvielfalt sichern oder sogar erweitern wollen, wird dies mehr Geld als bisher kosten. Ich gehe davon aus, dass Fernsehen teurer werden wird.
Der Tagesspiegel: Wie wird sich der Nutzer verhalten? Wird er zum Handy-TV-Seher?
Doetz (VPRT): Auch das wird keine kostenlose Veranstaltung werden!
Der Tagesspiegel: Und die Stücke vom Kuchen werden für die Veranstalter immer kleiner.
Doetz (VPRT): Die Stücke werden kleiner, und wenn die Kuchenstücke kleiner werden, müssen wir eben auch neue Konditoreien beliefern.
Der Tagesspiegel: Ist die Telekom Mitglied des VPRT?
Doetz (VPRT): T-Online ist Mitglied des VPRT.
Der Tagesspiegel: Dann haben Sie ja den künftigen Feind schon im eigenen Haus.
Doetz (VPRT): Das ist eine schwierige Diskussion. Ich habe ja schon eingangs auf die neue Streit- und Kooperationskultur hingewiesen. Für unsere Mitgliederversammlung liegt allerdings ein Satzungsantrag vor, die ordentliche Mitgliedschaft von Unternehmen mit einem erheblichen staatlichen Besitzanteil auszuschließen...
Der Tagesspiegel: Sie werden T-Online vor die Türe schicken?
Doetz (VPRT): Nein, wir werden sie möglicherweise von den Lasten des ordentlichen Mitglieds befreien und dann eben ein außerordentliches Mitglied mehr haben. Aber mal Spaß beiseite. Das ist ein wichtiges Thema der Mitgliederversammlung in Stuttgart, wir machen uns diese Entscheidung nicht leicht. Und: Noch ist T-Online ordentliches Mitglied.
Der Tagesspiegel: Vielleicht sollte der VPRT T-Online als Mitglied behalten. Bald wird die Telekom einen Sender kaufen, vielleicht sogar die Pro Sieben Sat. 1 Media AG.
Doetz (VPRT): Schönen Gruß ans Kartellamt!
Der Tagesspiegel: Aber die Vodafons dieser Welt werden Sender kaufen, oder?
Doetz (VPRT): Dass Telekomunternehmen nicht nur Programminhalte kaufen, sondern auch Know-how, bedeutet, dass sie sich entweder die Menschen aus den Sendern oder eben gleich ganze Sender kaufen. [mehr]
EU droht Deutschland mit Klage wegen des neuen Telekom-Gesetzes
Aus: Yahoo Finanzen, 17. Mai 2006, 16.00 Uhr MESZ (Telekoms FTTC). [Original 1] [Original 2]DÜSSELDORF (Dow Jones). Im Streit um eine regulatorische Sonderbehandlung der Deutschen Telekom AG bei ihrem neuen Hochleistungsnetz hat die Europäische Kommission ihre Drohung mit einer Klage gegen Deutschland erneuert, weil die Bundesregierung einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet hat. Sollte der Bundestag die Vorlage billigen, werde sie ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten, erklärte die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding am Mittwoch [17.5.2006].
Die vom Kabinett vorgeschlagene Neufassung des Telekomgesetzes ziele offensichtlich darauf ab, der Telekom und ihrem VDSL-Netz im nationalen Alleingang eine vorteilhafte Sonderstellung einzuräumen. Die von der Kommission hiergegen mehrfach nachdrücklich geäusserten ordnungspolitischen und wettbewerbsrechtlichen Bedenken seien nicht berücksichtigt worden.
Mit ihrer Entscheidung begebe sich die Bundesregierung auf einen "gefährlichen, wettbewerbsfeindlichen Sonderweg", der Rechtsunsicherheit schaffe und Investitionen in den deutschen Breitbandmarkt langfristig gefährde, kritisierte Reding. Dem deutschen Telekommarkt drohten im zukunftsträchtigen Breitbandbereich jahrelange Rechtsstreitigkeiten zwischen Wettbewerbern vor nationalen Gerichten.
Da Deutschland im Breitbandbereich gerade im Mittelfeld der erweiterten Europäischen Union liege, sollte es auch Sicht der Kommission hier auf mehr Wettbewerb und stärkere Marktöffnung setzen, wenn es im Interesse des Standorts, der Unternehmen und der Verbraucher die Qualität und das Preis-Leistungsverhältnis der Breitbandkommunikation verbessern wolle. Die Entscheidung des Kabinetts weise leider in die gegenteilige Richtung, erklärte die EU-Kommissarin.
Premiere und Telekom offenbar zum spektakulären Konflikt bereit
Aus: Heise-Ticker, 17. Mai 2006, 16.12 Uhr MESZ (PayTV). [Original]BONN. Premiere-Chef Georg Kofler hat eigentlich allen Grund nervös zu sein. Seit dem Börsengang vor gut einem Jahr hat sich der Aktienkurs mehr als halbiert, der Sender hat das Wettbieten um die Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga verloren und schrieb im ersten Quartal tiefrote Zahlen. Nervös aber sei er bei der ersten Premiere-Hauptversammlung keineswegs, wies Kofler am Mittwoch [17.5.2006] den Verdacht empört zurück. "Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft." Bei seiner demonstrativen Gelassenheit setzt Kofler auch auf ein Bündnis mit der Deutschen Telekom, das derzeit hinter den Kulissen ausgehandelt wird. Mit Hilfe des Telekommunikationsriesen Besitzer der Online-Rechte könnte Premiere auch in der kommenden Saison die Bundesliga live in die Wohnzimmer bringen.
Auf den ersten Blick schienen die beiden Nachrichten am heutigen Mittwoch nichts miteinander zu tun zu haben: Während Premiere-Chef Kofler den Aktionäre Hoffnung auf eine Übertragung der Bundesliga-Spiele auch in der kommenden Saison machte, bestätigte fast zeitgleich die Deutsche Telekom, dass sie Franz Beckenbauer als Fußball-Experten engagiert hat. Die Börse witterte sofort einen Zusammenhang: Der Börsenkurs von Premiere schoss um zeitweise sechs Prozent in die Höhe.
Kofler und Beckenbauer waren erst kürzlich gemeinsam eine Runde Golf spielen. Zwar heißt es in Unternehmenskreisen bei Premiere, dass man nicht in die Verhandlungen zwischen Beckenbauer und Telekom eingebunden gewesen sei. Der Vertrag mit Beckenbauer ist aber ein Hinweis darauf, dass es die Telekom ernst meint mit der Übertragung von Bundesliga-Spielen im großen Stil. Es ist schwer vorstellbar, dass der Fußball-Kaiser nur einigen wenigen Internet-Zuschauern seinen Kommentar zu den Spielen abgeben will.
Kofler machte auf der Hauptversammlung kein Geheimnis daraus, wie der Sender durch die Hintertür noch an die Bundesliga kommen könnte: Die Telekom-Tochter T-Online könnte ihre vergleichsweise günstigen Online-Rechte nicht nur für die Ausstrahlung im Internet nutzen. Er habe den Ausschreibungstext genau studiert, sagte Kofler. "Dort steht klipp und klar, dass eine Übertragung des Bildmaterials auf Basis des Internet-Protokoll-Standards auch über Kabel, Satellit und terrestrisch möglich ist."
Schließen Premiere und die Deutsche Telekom nun eine Allianz, könnten die Premiere- Abonnenten über einen speziellen Digital-Decoder wie gewohnt am Fernseher die Bundesliga-Spiele live sehen. Für die Deutsche Fußball Liga (DFL) ein Horrorszenario. Der neue Pay-TV-Anbieter Arena, der weit über 200 Millionen Euro an die DFL überweisen soll, wäre düpiert. Daher will auch die Deutsche Fußball Liga eine solche Lösung unbedingt verhindern.
Unstrittig ist, dass T-Online Bundesliga über sein schnelles Datennetz VDSL übertragen darf. Hier dürfte es in jedem Fall eine Allianz mit Premiere geben, das die Rolle des Produzenten übernehmen wird. In Branchenkreisen hieß es aber am Mittwoch, dass es bei der Allianz um weit mehr gehe. Noch sucht die Telekom dafür nach einer Übereinkunft mit der DFL. Schließlich sitzen der wichtige Sport-Sponsor Telekom, Partner des FC Bayern, und die DFL in einem Boot. Allerdings ist ein Kompromiss derzeit nicht in Sicht. Offenbar sind Premiere und Telekom daher zum spektakulären Konflikt bereit.
D E U T S C H E T E L E K O MOECD: Europe jumping ahead
[Ed: the EU's regulatory approach is paying off]
Aus: DSL Prime, Volume 7, #4, 17. Mai 2006, 16.36 Uhr MESZ (Breitband-Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]INTERNET. Netherlands, Denmark, Iceland in near dead heat with Korea Korea a year ago hit a plateau at about 70% broadband, allowing Taiwan and the fast growing networks in Europe to catch up. These five countries are at about 25 broadband lines per 100 inhabitants. Growth in Europe remains strong. Tim Johnson and team at Point-Topic first reported the trend, and the OECD data confirms it. www.oecd.org/sti/ict/broadband has the data, including the breakdown between DSL and cable. Only in the U.S. and Canada is cable ahead; nearly two thirds of world broadband connections are DSL.
Broadband
Source: OECD + Point-Topic.1. Iceland 26.7 % 2. Korea 25.4 % 3. Netherlands 25.3 % 4. Denmark 25.0 % 5. Switzerland 23.1 % 6. Finland 22.5 % 7. Norway 21.9 % 8. Canada 21.9 % 9. Sweden 20.3 % 10. Belgium 18.3 % 11. Japan 17.6 % 12. U.S.A. 16.8 % 13. UK 15.9 % 14. France 15.2 % 15. Luxembourg 14.9 % 16. Austria 14.1 % 17. Australia 13.8 % 18. 13.0 % 19. Italy 11.9 % 20. Spain 11.7 % 21. Portugal 11.5 % 22. New Zealand 8.1 % 23. Ireland 6.7 % 24. Czech 6.4 % 25. Hungary 6.3 % 26. Slovak 2.5 % 27. Poland 2.4 % 28. Mexico 2.2 % 29. Turkey 2.1 % 30. Greece 1.4 % The OECD notes "Korea's broadband market is advancing to the next stage of development where existing subscribers switch platforms for increased bandwidth. In Korea, fiber-based broadband connections grew 52.4 % during 2005. This switchover effect is evident by the net loss of DSL (3.3 %) and cable (1.7 %) subscribers during the year." Fiber is also the trend in Japan, with 4.6 million fiber subscribers at the end of 2005.
Broadband in the U.S.
Source: Point-Topic.1. AT&T 7.432 Mio. 0.511 Mio. 2. Verizon 5.685 Mio. 0.541 Mio. 3. BellSouth 3.145 Mio. 0.263 Mio. 4. Qwest 1.678 Mio. 0.180 Mio. 5. Sprint 0.777 Mio. 0.084 Mio. 6. Covad 0.557 Mio. 0.010 Mio. 7. AllTel 0.441 Mio. 0.044 Mio. 8. Century Tel 0.286 Mio. 0.037 Mio. 9. Cincinnati Bell 0.171 Mio. 0.009 Mio. Top 10 DSL: 20.172 Mio. 1.658 Mio. 1. Comcast 8.957 Mio. 0.437 Mio. 2. Time Warner 5.168 Mio. 0.346 Mio. 3. Charter 2.322 Mio. 0.126 Mio. 4. Adelphia 1.808 Mio. 0.101 Mio. 5. Cablevision 1.807 Mio. 0.112 Mio. 6. Insight 0.515 Mio. 0.044 Mio. 7. Mediacom 0.504 Mio. 0.026 Mio. 8. Cable One 0.253 Mio. 0.019 Mio. 9. Private Cable
Companies4.190 Mio. 0.192 Mio. Top 10 Cable: 25.728 Mio. 1.408 Mio. Top Broadband: 45.945 Mio. 3.066 Mio. Next issue, I'll add selected data from countries not covered by the OECD, including China, Brazil, and Taiwan. I'll rely on Point- Topic, the best data source I know for broadband. Visiting www.point-topic.com, I discovered they will soon release a Global Broadband Statistics database covering 250 operators around the world. As that goes into beta, they are bundling it with their Operator Source service at an interesting discount. Point-Topic prices their commercial services attractively (from $1250), and makes some of the most important information available free.
U.S. Q1
The trend continues. Cable is holding prices above $40, resulting in slower growth but still 20 %+ per year. DSL prices are more likely in the $30, with limited offerings, especially Verizon, under $20 and winning customers from dialup. DSL growth in customer count is higher. Cable seems happy to be extremely profitable instead.Data from Leichtman Research, who notes the Verizon figures include FIOS. FIOS is selling quite well, so Verizon needs to start breaking it out to prevent misleading data [Ed: FiOS = Fiber Optic Service, mit FiOS ist bei Verizon echtes FTTH gemeint nicht FTTC, wie es die Deutsche Telekom derzeit noch favorisiert].
Etappensieg für Ricke
Im Streit um das neue Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz VDSL hat die Bundesregierung der Deutschen Telekom den Rücken gestärkt. Das Kabinett verabschiedete einen Gesetzentwurf von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, wonach das [Ed: lediglich nach dem FTTC-Prinzip und nicht als wegweisendes, innovatives FTTH konstruierte] VDSL-Netz als "neuer Markt" betrachtet und "zurückhaltend" reguliert werden soll.
Aus: Manager-Magazin xxx/2006, 17. Mai 2006, 17.46 Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original]KÖLN. Die Deutsche Telekom hatte verlangt, in dem neuen Glasfasernetz nicht reguliert zu werden mit der Begründung, es handele sich um einen neuen Markt. Experten streiten sich indes, was ein neuer Markt ist.
Es gebe Indizien dafür, dass die Telekom mit der neuen Technik die Vermarktung von Diensten anstrebe, die grundsätzlich auch über eine aufgerüstete DSL-Variante (ADSL 2+) angeboten werden könnte, behauptet etwa der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko). Der Verband versucht unter anderem mit Studien, die seine These belegen, eine Befreiung der Telekom von der Regulierung zu verhindern.
Nach Ansicht von Breko-Präsident Peer Knauer droht eine Remonopolisierung des Marktes. "Wir hoffen auf Brüssel und darauf, dass die Bundesnetzagentur endlich aus ihrem Tiefschlaf erwacht", betonte Knauer. Der Telekom gehe es überhaupt nicht um einen neuen Markt, sondern um eine Strategie, die Wettbewerber auszubremsen.
Die EU-Kommission hatte mit einem Vertragsverletzungsverfahren gedroht, sollte die Telekom bei dem geplanten Hochgeschwindigkeitsnetz von der Regulierung freigestellt werden. EU-Kommissarin Viviane Reding kündigte erneut rechtliche Schritte gegen Deutschland an, falls der Gesetzgeber dem Vorschlag der Bundesregierung für die Neufassung des Telekomgesetzes folgen sollte.
Der Kabinettsentwurf stelle darauf ab, der Telekom eine vorteilhafte Sonderstellung einzuräumen, sagte Reding: "Wir können es uns in Europa nicht leisten, aus kurzfristiger politischer Opportunität neue Monopole zu fördern und damit Wachstum und Arbeitsplätze in unseren Zukunftsmärkten nachhaltig zu gefährden", erklärte die E-Kommissarin. Die Bundesregierung begebe sich auf einen wettbewerbsfeindlichen Sonderweg, der langfristig Investitionen gefährde.
Scharfe Kritik an dem Kabinettsbeschluss kam auch vom Branchenverband VATM. "Damit ermöglicht die Bundesregierung der Deutschen Telekom, zumindest zeitweise ein neues Monopol aufzubauen", kritisierte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Der Bonner Konzern könne so letztlich auch überhöhte Endkundenpreise durchsetzen.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) verteidigte den Gesetzentwurf und wies den Vorwurf zurück, der Telekom das Gesetz auf den Leib geschneidert zu haben. "Die Deutsche Telekom steht in dem Entwurf gar nicht drin", sagte Glos am Mittwochnachmittag [17.5.2006] vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten, es gehe lediglich um eine "Ermächtigung" für die Regulierungsbehörde.
Die Bundesregierung wolle einen "hoch innovativen Markt, in dem die besten Ideen und Geschäftsmodelle belohnt werden". Da das Gesetz folglich kein Einzelunternehmen bevorzuge, sehe er auch keinen Verstoß gegen europäische Regelungen, sagte Glos weiter.
Tatsächlich bekommt die Telekom im Kampf um neue DSL-Anschlüsse von den Stadtnetzbetreibern immer stärker Konkurrenz. Der Breko erwartet 2006 eine Ausweitung der Zahl ihrer Anschlüsse um rund eine Million auf 4,4 Millionen, sagte Verbandspräsident Knauer. Damit würden etwa 28 Prozent aller DSL-Anschlüsse auf die Stadtnetz- und regionalen Betreiber entfallen. Beim Umsatz rechnet Knauer mit einem weiteren Anstieg auf 4,4 Milliarden Euro, nachdem die 52 Mitgliedsfirmen 2005 gemeinsam 3,7 Milliarden Euro erlöst hatten.
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ARD und ZDF fordern Aufhebung der Obergrenze für ihre Internet-Ausgaben
[Ed: Gibt es eine solche Programm-‚Kastration‘ auch in Großbritannien bei der BBC?]
Aus: Heise-Ticker, 17. Mai 2006, 18.57 Uhr MESZ (Rundfunk). [Original]FRANKFURT/MAIN. ARD und ZDF haben die Abschaffung der gesetzlich festgelegten Obergrenze für ihre Internet- Ausgaben gefordert. Angesichts der Medienrevolution sei die "Deckelung" medienpolitisch nicht mehr zu akzeptieren, sagte der stellvertretende Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, Helmut Reitze, am Mittwoch [17.5.2006] in Frankfurt. Der Rundfunk-Staatsvertrag beschränkt die Online-Aufwendungen von ARD und ZDF auf 0,75 Prozent ihres Haushalts.
Nach den Worten Reitzes ist es angesichts des "digitalen Tsunami" für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von existenzieller Bedeutung, auf allen neuen Vertriebswegen vertreten zu sein. Dies gelte insbesondere für die mobilen Empfangsmöglichkeiten des Internet sowie für das Handy-TV, sagte der Intendant des Hessischen Rundfunks bei der Vorstellung der ARD/ZDF-"Langzeitstudie Massenkommunikation".
Aus der 2005 angefertigten Untersuchung geht hervor, dass die Menschen in Deutschland rund zehn Stunden täglich mit den Medien verbringen. Am stärksten zugelegt mit 44 Minuten hat dabei das Internet, dessen Nutzung sich innerhalb von fünf Jahren verdreifacht hat. Nach wie vor sind jedoch Fernsehen (220 Minuten) und Hörfunk (221 Minuten) weiterhin die am meisten genutzten Medien.
Tonträger von Kassette bis MP3-Player kommen in der neuesten Untersuchung auf 45 Minuten. Die Printmedien bringen es zusammen auf 65 Minuten, 28 Minuten entfallen davon auf die Tageszeitung, 25 Minuten auf Bücher und 12 Minuten auf Zeitschriften. Insgesamt hat sich die Mediennutzung seit 1964, seit Beginn der gemeinsamen Analysen von ARD und ZDF, verdreifacht. Bei der täglichen Nutzungszeit von 10 Stunden im Jahr 2005 handelt es sich jedoch um einen Brutto-Wert. Überschneidungen in der Mediennutzung sind dabei nicht berücksichtigt.
Die Untersuchung kommt zugleich zum Ergebnis, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten neue und alte Medien immer ergänzt und nicht verdrängt haben. Die Zunahme des allgemeinen Medienkonsums sei ein Beweis dafür. ZDF-Intendant Markus Schächter, Vorsitzender der ARD/ZDF- Medienkommission, würdigte die Langzeitstudie als "weltweit einzigartig. [mehr]
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