Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.![]() ![]() |
Dokumentiert wird hier jetzt auch der die Aktion abschließende Brief an die Deutsche Telekom AG vom 30. Oktober 1996, auf den die Telekom ohne sich überhaupt mit den ganz konkreten Bürgerforderungen auseinanderzusetzen lediglich mit einem Formbrief antwortete. Das ist peinlich! Und Anfang Februar 1997 kommentierte Telekom- Vorstand Detlev Buchal dann den Streit um die "Tarifreform 96" mit: Das war viel Lärm um nichts.
Bis zum 30. Oktober 1996 waren in ganz Deutschland rund 1.050.000 Unterschriften gegen die enorme Verteuerung der Ortsgespräche von vielen fleißigen HelferInnen gesammelt worden.
Aktion billiges Telefon
I n h a l t :
Und im Jahr 2005 ging es dann gegen die Unvernunft der Deutschen Bahn:
Dr. Helga Frisch, Pfarrerin
Koenigsallee 10 14193 Berlin
Telefon: 030 892 10 07
Fax: 030 892 10 04
[Dieser Brief ging in Kopie auch an verschiedene Bundespolitiker] Berlin, den 30.10.1996
nach Einführung des neuen Tarifsystems zum 1.1.1996 habe ich in Berlin
die Bürgerinitiative "Aktion billiges Telefon"
begründet, die sich gegen die Verteuerung der Ortsgespräche um
100 % am Tage bei Gesprächen über 3 Minuten und am Abend ab 18.00
Uhr um 120 % wendet. Ich bin in zahlreichen Fernsehsendungen zum
Teil gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Telekom AG aufgetreten,
und es wurde in allen deutschen Zeitungen über unsere Initiative
berichtet. Ich habe allein in Berlin 300.000 Unterschriften gesammelt
gegen den neuen Ortstarif. In 12 bis 15 Großstädten gab es
"Zweigstellen" unserer Bürgerinitiative, wo ebenfalls
750.000 Unterschriften gesammelt wurden. Insgesamt haben sich durch diese
und mit uns verbundene andere Protestinitiativen mehr als eine Million
Bürger durch ihre Unterschrift gegen das neue Tarifsystem im
Ortsbereich gewendet. Ich habe außer den 12.000 Briefen mit
Unterschriftenlisten auch 2.000 Briefe erhalten mit Äußerungen
von betroffenen Bürgern und Bürgerinnen.
Auszüge aus diesen Briefen habe ich in einer kleinen Dokumentation
zusammengestellt [Ed: Die 14-seitige Doku kann von Frau Frisch
bezogen werden]. Die Telekom hat zwar selbst in Bonn Hunderttausende von
Protestbriefen und Unterschriftenlisten erhalten, aber ich möchte Ihnen
durch die kurzen und pointierten Äußerungen aus den an mich
gerichteten Briefen doch noch einmal nahebringen
Es mag zwar dem deutschen Durchschnitt entsprechen, daß 67 % der
Kosten beim Telefonieren durch Ferngespräche anfallen. Der Privatkunde
in den Großstädten telefoniert aber zu 80 % nach uns vorliegenden
Untersuchungen ausschließlich im Ortsnetz, und für diese Kunden
ist das Telefonieren bei gleichem Telefonier- verhalten um ca. 65 % teurer
geworden. Positiv werden einzig die kürzeren Zähltakte für
90 Sekunden und 12 Pfennige vermerkt. Jede über drei Minuten hinausgehende
telefonische Kommunikation von Mensch zu Mensch ist aber so
stark verteuert worden, daß die meisten Kunden ihr Telefonierverhalten
drastisch geändert haben. Wie mir immer wieder geschrieben wurde,
Im Interesse von Millionen von empörten und enttäuschten
Telefonkunden möchte ich Sie deshalb dringend bitten, wieder
überschaubare und bezahlbare Tarife für Ortsgespräche zu
schaffen. Dazu gehört vor allem ein einheitlicher Zeittakt ab 18.00 Uhr
von mindestens 8 Minuten, damit sich der Telefonkunde nicht auch noch in
seiner Freizeit vom Zeitdruck eingeschnürt fühlt und in seinem
Telefonierverhalten durch die Zeitvorgaben der Telekom beeinträchtigt
fühlen muß. Uns liegen Untersuchungen vor, nach denen die
durchschnittliche Dauer von Gesprächen mit Verwandten 10 Minuten
beträgt, Gespräche mit Freunden dauern durchschnittlich 12
Minuten.
Die Einstellung der deutschen Telefonkunden gegenüber der Deutschen
Telekom ist durch das ab 1.1.1996 geltende Tarifsystem im Ortsbereich und
durch die teure Werbung auf einem Tiefpunkt angelangt. Da die Deutsche Telekom
Soziale Verantwortung zu ihren Unternehmensgrundsätzen
zählt und mit dem Slogan wirbt Von Mensch zu Mensch,
sollte sich diese Menschlichkeit auch wieder im Tarifsystem abbilden.
Da ab 1.1.1997 Rabatte für Privatkunden geplant sind, richten wir an
Sie die dringliche Bitte, diese Rabatte für alle überschaubar
und vor allem ab 18.00 Uhr mit einem merklich längeren Zeittakt
auszugestalten. Da die Telekom dem globalen Wettbewerb ab 1.1.1998 entgegengeht,
wäre es sehr wichtig, daß Sie vor dem 1.1.1998 Ihre Kunden
durch überzeugende Leistungen gewinnen und sich einen guten Ruf als
Ausgangsbasis schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Helga Frisch
P.S.: Ich füge die Kopie eines Schreibens vom Petitionsausschuß
des Deutschen Bundestages an, in dem die jetzigen Ortsgebühren ebenfalls
als unzumutbar bezeichnet werden.
Besonders interessiert sind alle Senioreneinrichtungen, alle Frauengruppierungen,
die Verbraucherzentrale (die mit uns bundesweit zusammenarbeitet), die Grünen
(die als einzige Partei im Aufsichtsgremium gegen die neuen Tarife gestimmt
haben), Behinderteneinrichtungen (wie Verband der Kriegsopfer, Reichsbund),
Behindertenligen, Blindenverein, Selbsthilfeeinrichtungen und Beratungsgruppen
und viele andere mehr. Die Grauen Panther sind bundesweit überall mit
von der Partie. In München haben sie eine eigene Protestgruppe gegen
die neuen Telefongebühren gebildet und 30 000 Unterschriften gesammelt.
Vor oder nach dem Sammeln von Unterschriften muß die örtliche
Presse informiert werden, so daß sie über die Gründung der
"Aktion billiges Telefon" berichten kann. In Nordrhein-Westfalen
sind zum Beispiel die WAZ und NRZ zu informieren, alle Rundfunksender und
lokalen Fernsehsender. Besonders interessiert sind die privaten Rundfunksender,
die die Popularität des Themas kennen.
Wenn es eben möglich ist, sollte man die lokale
Presse einladen in einen Raum, der 12 bis 15 Personen faßt. Man bekommt
solche Räume bei Kirchengemeinden oder stadtbekannten Einrichtungen,
bei kirchlichen Einrichtungen. In Dortmund z. B. beim "Haus landeskirchlicher
Dienste", in Frankfurt/Main z. B. im Gästehaus des ev. Regionalverbandes,
in Stuttgart bei der Evangelischen Gesellschaft. Wenn Sie eine größere
Wohnung haben, können Sie aber auch die Medien nach Hause einladen,
dies bringt noch den Vorteil größerer Basisnähe mit sich.
Wenn Sie nicht alle örtlichen Medien kennen oder aus dem Telefonbuch
herausfinden, kann ich Ihnen auch aus Berlin den neuesten Stand der Adressen
mitteilen oder falls nötig auch die Presse von meinem
hiesigen Faxgerät aus einladen.
Das Muster einer solchen Einladung sieht etwa so aus:
Betr.: Einladung zur Pressekonferenz
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Berlin ist im Januar die Bürgerinitiative "Aktion billiges
Telefon" begründet worden, die sich gegen die durchschnittliche
Verdoppelung der Gebühren im Ortsbereich wendet.
Dort sind bereits 250.000 Unterschriften gesammelt worden. Diese
Protest-Aktion ist inzwischen in vielen weiteren Großstädten
übernommen worden. So ist beispielsweise im Ruhrgebiet die
"Aktion billiges Telefon" mit der dortigen Protestbewegung von
Frau Monika Schumann vereinigt worden, die bereits 280.000 Unterschriften
gegen das neue Tarifsystem der Telekom beim Ortsgespräch gesammelt
hat.
Es soll jetzt auch in [Name Ihres Ortes] die "Aktion billiges
Telefon" begründet werden. Ich lade Sie deshalb ein zu einem
Pressegespräch
am ... [Datum und Uhrzeit]
Mit freundlichem Gruß
Helga Frisch
[Ed: Die Dokumentation dieses Briefes erfolgte erst im August 1999] Essen, den 29.04.1996
herzlichen Dank für Ihr ausführliches Schreiben vom 27.
März, in dem Sie uns die Aktion Billiges Telefon
vorstellten. Wir beobachten Ihre Aktivitäten mit großem
Interesse. Zumal wir und damit auch unsere künftigen Kunden von der
Tarifgestaltung der Deutschen Telekom AG direkt betroffen sind.
Wie Sie vielleicht wissen, hat die RWE Telliance AG, die
Telekommunikations- Holding des RWE-Konzerns, gemeinsam mit anderen
privaten Telekommunikations- Anbietern über den VTM (Verband der
Telekommunikationsnetz- und Mehrwertdiensteanbieter) Beschwerde bei der
EU-Kommission gegen die Rabattierung von Großkunden- Gebühren
eingelegt (in der Anlage erhalten Sie die entsprechende Pressemeldung zu
diesem Thema).
Künftig und auch dafür setzt sich die RWE Telliance ein
soll eine Regulierungsbehörde darauf achten, daß die
deutsche Telekom ihre bisherige Monopolstellung nicht zu ihren eigenen
Gunsten und zum Nachteil des Wettbewerbs (und damit der Kunden) ausnutzen
kann. Das neue Telekommunikationsgesetz, das derzeit in der Disjussion ist
und noch vor dem Sommer verabschiedet werden soll, soll dies
sicherstellen.
Sie interessierten sich außerdem für unsere künftige
Tarifgestaltung. Wie Sie ja wissen, dürfen wir als Konkurrent der
Deutschen Telekom AG auf dem deutschen Markt nicht vor dem 1. Januar 1998
starten. Unsere Tarife werden zu diesem Zeitpunkt stark davon
abhängen, welche Gebühren uns die Telekom für die anfangs
noch benötigten Mietleitungen in Rechnung stellen wird. Genaueres
können wir heute aus Wettbewerbsgründen noch nicht sagen. Zum
heutigen Zeitpunkt können wir nur soviel sagen: Unsere Tarife werde
preiswert und für den Kunden transparent sein.
Trotz gesetzlicher Vorgaben und Rahmen-Richtlinien sind Organisationen wie
die Ihre als zusätzliches Regulativ im kommenden liberalisierten
Telekommunkations- Markt notwendig. Für Ihre Arbeit wünschen wir
Ihnen daher auch in Zukunft viel Kraft und Erfolg und würden uns freuen,
wenn Sie uns auch weiterhin über Ihre Aktivitäten informieren
würden.
Auch wir stehen Ihnen natürlich für weitere Anfragen jederzeit
gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Hoffmann
Ex-Pfarrerin will Mehdorn überzeugen
BERLIN. Helga Frisch will sich ein zweites Telefon zulegen. Und das wird sie auch
brauchen: Die frühere Pfarrerin der evangelischen Grunewaldkirche hat "eine kleine
Volksabstimmung" ins Leben gerufen. Sie will damit erreichen, dass die Deutsche Bahn ihre
Fernzüge auch künftig am Bahnhof Zoo halten lässt und nicht nur am
Hauptbahnhof
Lehrter Bahnhof.
In den kommenden Wochen lässt die 71-Jährige deshalb 10.000 Unterschriftenlisten
drucken, die dann Bahnchef Hartmut Mehdorn übergeben werden sollen. "Das würde
insgesamt 360.000 Unterschriften ergeben", rechnet Helga Frisch vor. Diese Menge, ist sie
überzeugt, dürfte ausreichen, um Mehdorn zum Reden zu bewegen. Anklang findet ihr
Anliegen bereits: Seit ihr Engagement öffentlich wurde, klingelt ständig das
Telefon.
Helga Frisch glaubt nicht, dass die Bahn durch Worte überzeugt werden kann. "Mehdorn
lässt sich nicht durch Argumente beeindrucken, sondern nur durch Zahlen", sagt Frisch.
Sie hoffe deshalb, dass sich ihrem Vorhaben möglichst viele Initiativen anschließen
werden. Sie habe den Eindruck, der neue Hauptbahnhof werde ein Flop, wenn er nicht
künstlich unterstützt wird deshalb solle die Konkurrenz ausgeschaltet
werden.
Frisch, der sich bereits zwei arbeitslose Sekretärinnen als Unterstützerinnen
angeboten haben, hat erste Unterschriftenlisten bereits in den Geschäften rund um den
Bahnhof Zoo ausgelegt. Zudem sind Aktionen im Bahnhof und eine Demonstration geplant. Auf
Anfrage (Telefon 030 892 10 07) verschickt sie auch Unterschriftenlisten [Download
einer Liste mit weiteren Infos zum Ausdrucken: Siehe Kasten].
Schon einmal hatte Helga Frisch mit einer Aktion Erfolg. Vor 30 Jahren brachte sie den
geplanten Vier-Minuten-Takt der Bundespost beim Telefonieren zu Fall. Mit Hilfe von 600.000
Unterschriften. [mehr]
Eine Ex-Pastorin hat schon mehr als 10.000 Unterschriften für den Bahnhof Zoo gesammelt /
100.000 sollen es werden
BERLIN-GRUNEWALD. Freundlich, fast schon sanftmütig sieht sie aus, die Frau in dem
eleganten, rot-schwarzen Kostüm. Doch die Bahnmanager, die vom kommenden Mai an keine
Fernzüge mehr am Zoo halten lassen wollen, wissen schon, warum sie mit Helga Frisch nicht
öffentlich diskutieren wollen. Denn die frühere Pastorin der evangelischen
Grunewald-Gemeinde kann Kampagnen durchfechten 1976 setzte sie bei der Bundespost durch, dass
West-Berliner weiterhin für 23 Pfennig unbegrenzt lange telefonieren dürfen. Jetzt
streitet sie dafür, dass der Bahnhof Zoo Fernzugstopp bleibt.
"Das werden wir schon hinbiegen", kündigt die 71-Jährige siegesgewiss an. Auch wenn
Bahn-Chef Hartmut Mehdorn noch so tut, als fände er die Unterschriftensammlung
uninteressant: "Wenn erst mal 100.000 Berliner für den Bahnhof Zoo unterzeichnet haben,
dürfte es ihn interessieren. Er wird noch allerhand erleben", sagt Helga Frisch.
"Ich habe lange nicht erlebt, dass Berliner so sauer sind", berichtet die Theologin. Rund
10.000 Unterschriften liegen bereits bei ihr zu Hause, täglich treffen weitere
ausgefüllte Listen an der Koenigsallee ein. Nicht nur aus Berlin: "Wenn jemand
unterschreibt, der nicht hier wohnt, streiche ich mir das an." Inzwischen zieren viele bunte
Striche das Papier. Exil-Berliner rufen an, um Mut zu machen: "Sie wollen in Berlin am Zoo
ankommen, nicht in der Walachei" womit sie den neuen Hauptbahnhof meinen. "Nur aus den
östlichen Bezirken gibt es kaum Unterstützung. Vielleicht, weil die Ost-Berliner so
lange nicht vom Zoo aus verreisen durften", sagt Helga Frisch. "Dieses Thema ist eine
West-Berliner Angelegenheit."
Um die Protestmaschine auf Touren zu bringen, geht sie sogar an ihr Erspartes. Auf eigene
Kosten ließ die Ex-Pastorin nicht nur ein Info- Telefon schalten, das die Nummer 892 10 07
hat. Sie engagierte auch Studenten, die Unterschriftenlisten verteilen: "Besser kann man sein
Geld nicht anlegen." Da bleibt keine Zeit, den künftigen Hauptbahnhof zu besuchen: "Am
Lehrter Bahnhof war ich noch nicht. Wozu auch?"
"Die Stadt ist unser Zuhause. Die Bahn ist Dienstleister", ist dort zu lesen. "Ich fühle
mich überrumpelt", sagt die 44-Jährige. Ende 2004 habe sie einen langfristigen
Mietvertrag für ihr Geschäft unterzeichnet, Touristen gehörten zur Kundschaft
"nun soll der Bär woanders steppen". Hauseigentümer müssten Wertverluste
fürchten, der Nahverkehr
sei auf den Bahnhof Zoo ausgerichtet: "Diesen Fernzughalt aufzugeben das ist so, als
würde man Berlin das Herz herausreißen."
[
Mehr zu dieser Bürgerinitiative ]
Die pensionierte Berliner Pfarrerin Helga Frisch kämpft nicht zum ersten Mal gegen "staatliche
Großkonzerne".
BERLIN-GRUNEWALD (BM). Helga Frisch ist eigentlich ein friedliebender Mensch. Die pensionierte
Pfarrerin, die bis 1999 die evangelische Grunewald-Gemeinde leitete, reagiert nur auf eins ausgesprochen
allergisch: "Wenn sich Großkonzerne, zumal staatliche, einfach über die Bürger
hinwegsetzen."
Der aktuelle Kampf gegen die Deutsche Bahn AG ist nicht ihr erster gegen ein Großunternehmen. 1975
gründete sie die Bürgerinitiative "Aktion billiges Telefon". Damals wollte die Post einen
Zeittakt für Ortsgespräche von vier Minuten einführen. Die Pastorin ließ daraufhin
100.000 Flugblätter drucken, verteilte sie in allen Gemeinden. Sie sammelte bundesweit 600.000
Unterschriften, in Berlin noch einmal 300.000. "Und weil gerade Wahlkampf war, pfiff der damalige
Bundeskanzler Helmut Schmidt seinen Postminister ganz schnell zurück", erinnert sie sich. Das
Ergebnis: Berlin blieb weitere 20 Jahre ohne Ortsgespräch-Zeittakt, bundesweit wurde er dagegen auf
acht Minuten in der Zeit bis 18 Uhr festgelegt.
Inzwischen ist aus der "Telefonpastorin" wie die Zeitungen sie damals nannten die "Heilige
Johanna der Bahnsteige" geworden. "Der Servicegedanke ist der Bahn ja mittlerweile völlig
verlorengegangen", kritisiert sie. Und ist sich sicher: "Die 103.000 Unterschriften, die wir bis jetzt
gesammelt haben, sind erst der Anfang." Ab Mai, so ihre Prognose, werde die Unterschriftenflut
"anschwellen wie verrückt."
Die Powerfrau hat nach ihrer Pensionierung noch die staatliche Prüfung für Psychotherapie
abgelegt und eine Praxis eröffnet. Damit bringt sie es auf insgesamt 6 Studienabschlüsse.
Nebenbei ist sie auch als Autorin tätig geworden, hat im Laufe der Jahre 7 Bücher
veröffentlicht.
Gegen den Streß, mit knapp 72 Jahren (am 2. März feiert sie Geburtstag) neben einer Praxis
und einem neuen Buchprojekt (Titel: "Hebt die Altersgrenze auf") auch noch eine Bürgerinitiative zu
leiten, hat Helga Frisch probate Mittel gefunden: "Ich schwimme jeden Tag 600 Meter, gehe zweimal die
Woche zur Physio-, und zweimal zur Atemtherapie."
Brief der Aktion billiges Telefon an die
Deutsche Telekom AG
An die Zentrale der
Deutschen Telekom AG
Friedrich-Ebert-Allee 140
53113 Bonn
Der deutsche Telefonkunde fühlte sich wie mir immer wieder
geschrieben wurde für dumm verkauft.
Auch die in Aussicht genommenen Rabatte für Privatkunden schaffen hier
keine Abhilfe, da für City plus und City weekend zu hohe
Einstiegsgebühren und zu hohe Grundgebühren verlangt werden und da
diese Grundgebühren auch dann gezahlt werden müssen, wenn man sie
wegen Abwesenheit gar nicht ausnutzen kann. Vor allem aber gibt es nach
18.00 Uhr kaum noch eine Verbilligung gegenüber den derzeit geltenden
Gebühren. Vor dem 1.1.1996 konnte man nach 18.00 Uhr 12 Minuten
telefonieren, zur Zeit nur noch 5 Minuten.Wie gründet man die "Aktion billiges
Telefon" in einer Stadt?
In Berlin oder in dem Ort, wo Sie wohnen, wird das
Flugblatt mit Unterschriftenliste auf der
Rückseite mit Ihrer Kontaktadresse (ggf. überkleben!) neu
gedruckt. Sie verteilen oder verschicken das Blatt in Ihrer Umgebung.
Muster: Einladung zur Pressekonferenz
Aktion billiges Telefon
[Ihre Anschrift und Datum]
in ... [Ort, Straße]
Anlage: Flugblatt und UnterschriftenlisteUnd noch einige Tips
Für das Pressegespräch empfiehlt es sich sehr, nicht
montags oder freitags zu wählen, sondern einen Wochentag zwischen
Dienstag und Donnerstag. Als Uhrzeit ist unbedingt 11 Uhr zu empfehlen,
was nicht zu früh ist, weil viele Journalisten Nachtmenschen sind,
nicht zu spät, damit der Artikel noch geschrieben und am nächsten
Tag veröffentlicht werden kann. Der Einladung sollte das Flugblatt
mit der jeweiligen Kontaktadresse beigelegt werden.
Falls noch Rückfragen sind, wenden Sie sich bitte
an mich in Berlin [siehe oben].
Brief der RWE Telliance AG an die
Aktion billiges Telefon
Aktion billiges Telefon
Frau Dr. Helga Frisch
Koenigsallee 10
14193 Berlin
Vorstand der RWE Telliance
4.8.2005 (khd). Hm, was ist eigentlich aus dieser RWE Telliance
geworden ‚blown in the wind‘?
D I E
U N V E R N U N F T
D E R B A H N
P R O V O Z I E R T
2 0 0 5 E R N E U T
E I N E N
B Ü R G E R P R O T E S T
Unterschriftenaktion für den Fernbahnhof Zoo
Vor einer Woche hatte sich Frisch beim
Bezirk
Charlottenburg- Wilmersdorf gemeldet und angeboten, ihn in seinem Bestreben zu
unterstützen, den Bahnhof Zoo als Fernbahnhof zu erhalten. Bezirksbürgermeisterin
Monika Thiemen (SPD) kam das Angebot sehr recht. Hatte sie sich doch bereits am 8. Juli
schriftlich an Mehdorn gewandt und um Einlenken gebeten. Sie hoffe, so Thiemen, dass "Vernunft
über Prestigedenken siegen" werde.
Unterschriften-Liste:
Bürgerprotest gegen die
Schließung des Fernbahnhofs Zoo
Post für Hartmut Mehdorn
Unterstützt wird Helga Frisch nicht nur von der CDU, der SPD und den Grünen im
Bezirk. Privatleute setzen sich ebenfalls für den Bahnhof Zoo ein. So liegen auch vor
der Galerie d'Oro an der Kantstraße 154 Listen aus. Neben dem Tisch hat Goldschmiedin
Dorothea Balkow- Edafieta Plakate aufgehängt.
Unterschriften-Liste:
Bürgerprotest gegen die
Schließung des Fernbahnhofs Zoo
Geben auch Sie Ihre Unterschrift!
Von der Telefonpastorin zur Heiligen Johanna der Bahnsteige
Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd | ||
|
|
|
Hier gibt es keine gekauften Links! |