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Telekommunikation in den Medien – Teil 1 khd
Stand:  23.3.2001   (49. Ed.)  –  File: Aus_Medien/01.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschützes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind gesondert dokumentiert auf der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten". Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (2. Teil).
  • 30.01.1996: Telekom soll Bürgern Rabatt gewähren.
  • 28.01.1996: German telephone company blocks neo-Nazi, unrelated web sites.
  • 21.01.1996: Telekom-Demo: Kein Schwein ruft mich an.
  • 16.01.1996: Tag der Buschtrommeln am 21.02.1996 (Aschermittwoch).
  • 16.01.1996: SPD: So machen sich die Abonnenten der Telekom fit für den freien Wettbewerb.
  • 13.01.1996: SPD fordert 35 Prozent Telefon-Rabatt.
  • 11.01.1996: Verantwortung für Telefon-Debakel liegt bei der Politik.  (Kommentar)
  • 08.01.1996: Telefon-Forscher: Die neuen Tarife sind frauenfeindlich!
  • 08.01.1996: Die große Telekom-Lüge.
  • 07.01.1996: Telekom erwägt Schadenersatzklage.
  • 06.01.1996: Sommer muß vorm Frühjahr weg!   (Kommentar)
  • 29.12.1995: Bischof Huber: Brief an Telekom.
  • 04.12.1995: Vorsicht! Telekom – die große Abzocke.
  • 07.10.1995: Faxen mit der Telekom. – Gebühren auch bei besetztem Anschluß?
  • 24.08.1995: Erste Watschen für den Wunderknaben.
  • 02.06.1995: Online-Diensten droht der Gebühren-Tod.
  • 09.05.1995: Telefon-Einzelrechnung ohne monatliche Kosten.
  • 00.04.1995: Keine Chance für die Telekom-Quotenfrau.
  • 07.02.1995: Pfeffermann verläßt Telekom.
  • 20.12.1994: Weltweites Computernetz Internet immer beliebter.
  • 12.11.1994: Telefonieren wird billiger – Telefonieren wird teurer.
  • 22.06.1990: Opal – Pilotprojekte in Köln und Leipzig.



    Opal – Pilotprojekte in Köln und Leipzig

    Aus:
    Computerwoche – Nr. 25, 22. Juni 1990.

    KÖLN/BONN (CW). Im Rahmen des jetzt von der Deutschen Bundespost Telekom in Köln in Betrieb genommenen Pilotprojekts "Opal" wird es erstmals möglich, Telefongespräche sowie bis zu 30 TV-Programme über Glasfaser in die Haushalte zu übertragen.

    Die Post arbeitet bereits seit einiger Zeit an technischen Konzepten, die einen ökonomisch vertretbaren Glasfaserausbau im Teilnehmeranschlußbereich ermöglichen. Der 1988 mit der Raynet Corporation aus den USA abgeschlossene Kooperationsvertrag stellt einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung dar, indem er die Bereitstellung und Weiterentwicklung eines innovativen Glasfasersystems durch das amerikanische Unternehmen beinhaltet. Die in Köln vorgenommene Installation ermöglicht erstmalig eine Versorgung von 192 Kunden der Telekom mit dem Telefondienst und dem Kabelanschluß über Glasfaserleitungen. Das angewendete technische Prinzip läßt eine Serienproduktion der Anlage zu Preisen vergleichbarer konventioneller Kupfersysteme erwarten.

    Die Deutsche Bundespost Telekom plant inzwischen auch, gemeinsam mit ihrem Pendant in der DDR in nächster Zeit ein Pilotprojekt zur Glasfaser- Verkabelung von Haushalten in Leipzig zu starten. Die Nachteile des völlig veralteten DDR- Netzes wirken sich in der gegenwärtigen deutschlandpolitischen Situation als Vorteil aus, da die Umstellung auf neueste Technologie langfristig erhebliche Kosten- und Wettbewerbsvorteile mit sich bringen kann.

    30.12.1995 (t-off). Dazu teilte die EU-Kommission im Februar 1995 in ihrem ACTS-Bulletin mit: "In 1995, DBP Telekom's project Opal will extend into western Germany for the first time. Opal (Optische Anschluss Leitung), an extensive fibre to the home programme, has hitherto been confined to the new Bundeslaender, which were effectively a "greenfield site" for telecommunications. During 1995 however, 150,000 lines will be installed in the western part of the country, bringing the national total up to 1.23m. Unlike the eastern installations however, the new lines will form part of the ongoing digitalisation process and will be based on a fibre-to-the-curb architecture. Suppliers for the 1995 programme will be, as before Siemens, Alcatel, AT&T and Raynet. The Opal programme will run into 1996 and 1997."



    Telefonieren wird billiger – Telefonieren wird teurer

    Neue Tarifarten ab 1996 verändern die Gebührenstruktur

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 12. November 1994 (!!!) von KLAUS KURPJUWEIT.

    BERLIN. Wird Telefonieren nun teurer oder nicht? Die Telekom hat angekündigt, daß zum 1. Juli 1996 die Gebühren um fünf Prozent gesenkt werden; eine weitere fünfprozentige Senkung soll zwei Jahre später folgen. Dem widerspricht der Verband der Postbenutzer. Durch eine völlig andere Gebührenstruktur würden die Kosten insgesamt für die meisten Kunden steigen. Und die Telekom hat inzwischen eine dritte Variante: für sie soll die neue Struktur "plus/minus Null" aufgehen. Das heißt, die einen müssen mehr zahlen, die anderen weniger. Auf jeden Fall wird man ab 1996 rechnen müssen.

    "Wenn man einfach drauflosplaudert, kann es schon passieren, daß man mehr zahlen muß," räumte Telekom-Sprecher Walter Genz in Bonn auf Anfrage ein. In Zukunft wird es nämlich mehr Tarifbereiche geben als heute. Grundsätzlich gilt dabei: Ferngespräche sollen billiger werden, Ortsgespräche dagegen teurer. Die Telekom will damit die Gebühren den "echten" Kosten anpassen.

    Die Tarifeinheit wird vom 1. Januar 1996 an statt 23 Pfennig nur noch 12 Pfennig kosten – bei Fern- und Ortsgesprächen. Doch während man dafür bisher in der Nahzone (bis 20 Kilometer) am Tag sechs Minuten und nach 18 Uhr bis zu zwölf Minuten reden konnte, sind es beim neuen Tarif tagsüber nur noch eineinhalb Minuten. Abends und nachts schwankt die Spanne zwischen zweieinhalb und vier Minuten. Die Telekom unterscheidet dabei zwischen dem Spitzenlasttarif (9 bis 12 Uhr), dem Standardtarif (12 bis 18 Uhr), dem Freizeittarif (18 bis 21 Uhr), dem Abendtarif (21 bis 2 Uhr) und dem Nachttarif (2 bis 5 Uhr), dem noch einmal von 5 bis 9 Uhr der Freizeittarif folgt. Da die Telekom gemessen habe, daß etwa die Hälfte der Ortsgespräche nicht länger als eineinhalb Minuten dauere, zahlten diese Kunden in Zukunft jedenfalls weniger, sagte Genz, nämlich 12 statt 23 Pfennig.

    In der Regionalzone (21 bis 50 Kilometer) verkürzt sich der Takt pro Einheit von bisher einer Minute am Tag und zwei Minuten nachts je nach der Tarifart auf 26 oder 30 Sekunden (Spitzenlast und Standard) oder 45 Sekunden (Freizeit) und 60 Sekunden (Abend). Nur im Nachttarif (2 bis 5 Uhr) bleibt es bei den bisherigen zwei Minuten.

    Verkürzt werden auch die Zeiteinheiten bei Ferngesprächen, allerdings nicht so stark wie im Ortstarif. Jetzt reicht eine Einheit für 21 Sekunden (am Tag) oder 42 Sekunden in der Nacht. Ab 1996 gibt es eine Palette von 11,5, 12, 12,5, 13, 20, 21,5, 25 und 30 Sekunden. Ein besonderer Tarif gilt dabei zwischen Berlin und Bonn. Und an Wochenenden sowie an Feiertagen unterscheidet die Telekom in Zukunft ebenfalls zwischen dem Freizeittarif (5 bis 21 Uhr) und dem Abendtarif (21 bis 5 Uhr). Um die Verwirrung komplett zu machen, werden die Zeiteinheiten, die am 1. Januar [Ed: 1996] eingeführt werden, bei Fern- und Auslandsgesprächen mit der Gebührensenkung am 1. Juli [Ed: 1996] um fünf Prozent verlängert.

    Entfallen werden die freien Gebühreneinheiten – auch bei den Sozialanschlüssen. Dafür sinken hier die monatlichen Grundgebühren. Der günstigere Gebührensatz für den Doppelanschluß wird ebenfalls gestrichen. Der Anschlußpreis steigt von 65 DM auf 100 DM, und wer mehr als eine Steckdose will, muß dafür den Marktpreis bezahlen.



    Weltweites Computernetz Internet immer beliebter

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 20. Dezember 1994, Seite 24 (Aus aller Welt).

    LONDON. Alle zehn Wochen verdoppelt sich derzeit die Teilnehmerzahl im sogenannten World Wide Web des internationalen Computernetzes Internet. Mit Hilfe dieses elektronischen Instrumentes tauschen Computerbesitzer in aller Welt Informationen aus, zumeist mit wissenschaftlichem Hintergrund.

    Wenn die Steigerungsrate anhielte, dann würde jeder Erdenbürger in vier Jahren seine eigene Informationsseite im World Wide Web besitzen – vorausgesetzt, er verfügt über einen Personalcomputer. Das World Wide Web wurde, wie das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner neuesten Ausgabe (No. 1956, S. 23) berichtet, erst vor fünf Jahren vom Europäischen Laboratorium für Teilchenphysik CERN bei Genf gegründet [Ed: erfunden durch Tim Berners-Lee während seiner Zeit bei CERN].

    Mit der Zahl der Benutzer sei auch der Datenaustausch überraschend stark angestiegen, wundert sich Matthew Grey vom Massachussetts Institute of Technology (USA). 1992 wurden Datenmengen von 520 Megabyte transportiert. Zwischen Januar und März waren es schon 5 Gigabyte und allein innerhalb von sechs Stunden im September dieses Jahres 10 Gigabyte. Die enorme Datenmenge hat es erforderlich gemacht, daß spezielle Programme entwickelt wurden [Ed: Suchmaschinen], um möglichst schnell zu den gewünscht Informationen zu kommen.

    26.12.1994 (khd/t-off). Der Erfolg des Internets wird nicht aufzuhalten sein, auch wenn die Deutsche Telekom mit ihren aktuellen Tarifplänen die Internet-Entwicklung in Deutschland sehr massiv behindern wird. Beim World Wide Web (WWW) ist entscheidend, daß sich damit weltweit menschliches Wissen durch direkte Verweise (Hyper-Links) digital verknüpfen läßt. Mit dem WWW hat die Menschheit durch diese Hyper-Links eine völlig neue Dimension der Wissensvernetzung dazugewonnen. Wissenschaftler nennen das die Hyper-Alphabetisierung der Menschen.



    Pfeffermann verläßt Telekom

    Aus:
    Berliner Zeitung, 7. Februar 1995, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    BONN. Poststaatssekretär Gerhard Pfeffermann ist gestern von seinem Posten als Aufsichtsratsmitglied der Telekom AG zurückgetreten. Wie eine Sprecherin des Postministeriums auf Anfrage mitteilte, legte Pfeffermann auch sein Amt als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost nieder. Gründe für Pfeffermanns Rücktritt wollte die Sprecherin nicht nennen. Industrievertreter hatten Pfeffermanns Doppelrolle als Poststaatssekretär und Telekom- Aufsichtsrat kritisiert. Wegen dieser Bedenken hatte auch der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Tyll Necker, seinen Verzicht auf einen Aufsichtsratsposten bei der Telekom begründet. Gerüchte über den Rücktritt Pfeffermanns waren am Wochenende bekanntgeworden.



    Keine Chance für die Telekom-Quotenfrau

    Sony-Manager Ron Sommer wird im Mai Ricke-Nachfolger

    Aus: Computer-Zeitung, April 1995, Seite ?? von PETER WELCHERING. [
    Original]

    BONN (pw). Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG hat sich mit der Wahl von Ron Sommer zum Vorstandsvorsitzenden für einen Konsenskandidaten entschieden. Quotenfrau Birgit Breuel hatte dagegen keine Chance.

    Der Kanzler war noch am Wochenende vor der Personalentscheidung im Telekom-Aufsichtsrat in hektisches Telefonieren verfallen: Er wollte um jeden Preis seinen Duzfreund Jens Odewald als neuen Telefonchef sehen. Odewald mußte nämlich Mitte März seinen Sessel beim Kaufhof räumen und ist mit 54 Jahren für den Vorruhestand noch etwas zu jung. Kohl scheiterte mit seiner Personalberatung am Aufsichtsratsvorsitzenden Rolf-Dieter Leister genauso wie der FDP-Graf Lambsdorff, der seinen alten Vitalienbruder Gerhard Zeidler empfahl, mit dem er als Alcatel-Aufsichtsrat engstens zusammengearbeitet hatte. Auch die CDU konnte sich mit ihrer Empfehlung, die frühere Treuhandchefin Birgit Breuel als Quotenfrau auf den Sessel zu hieven, nicht durchsetzen. Eberhard Koerber, Europa-Chef von ABB, galt ohnedies von vornherein als krasser Außenseiter.

    So konnte Leister am Mittwoch vergangener Woche den Kandidaten durchsetzen, den er von Anfang an favorisierte: Ron Sommer, 45 Jahre alt. Im Regulierungsrat findet die Personalentscheidung höchste Anerkennung. "Für die wichtigste Ausrichtung der Telekom als Global Player ist Ron Sommer eine Trumpfkarte", freut sich Ratsmitglied Siegmar Mosdorf. Sommer, in Israel geboren, begann seine Computerkarriere in New York, wo er 1974 in den Nixdorf-Konzern eintrat und anschließend verschiedene internationale Aufgaben bei Nixdorf und Sony mit Bravour löste. Durch seine neue Stelle bei der Telekom erhofft sich der Erfolgsmananger einen immensen persönlichen Imagegewinn. Ansonsten würde er wohl auch kaum den Arbeitgeber ohne eine Verbesserung seiner Bezüge wechseln. [mehr]



    Telefon-Einzelrechnung ohne monatliche Kosten

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 9. Mai 1995.

    BONN. Die Telefonrechnung mit Auflistung aller Gespräche wird künftig nach einer einmaligen Einrichtungsgebühr von 19 Mark nichts mehr kosten. Der bisherige Zuschlag von zwei Mark monatlich für die Auflistung auch von Ortsgesprächen falle weg, teilte die Telekom mit. Es werde auch kein Porto berechnet, wenn die Rechnung wegen vieler Gespräche nicht in einen normalen Brief paßt.



    Online-Diensten droht der Gebühren-Tod

    Telekom: Neue Tarife führen zu gravierenden Folgen

    Aus: VDI-Nachrichten, Nr. 22, 2. Juni 1995 (Diese Woche) von
    JÜRGEN DOEBLIN.

    DÜSSELDORF. Es klingt ausgewogen: Ortsgespräche teurer, Ferngespräche billiger. Zum 1. Januar 1996 will die Deutsche Telekom AG neue Tarife einführen. Doch das harmlos scheinende Konzept der Telefongesellschaft hätte gravierende Folgen für Privatkunden und Wirtschaft, wie Prof. Jürgen Doeblin von der Fachhochschule Nürnberg im nachfolgenden Beitrag schreibt. Die jungen, nun auch in Deutschland aufkommenden Online- Dienste etwa könnten noch im Keim erstickt werden [Ed: und vor allem das universelle Internet].

    Die Telekom hat für den 1.1.1996 eine neue Telefontarif- Struktur („Tarifkonzept 96“) angekündigt. Ferngespräche sollen entlastet, Gespräche in der Orts-/Nahzone teurer werden. In der Summe halten sich nach Ansicht der Telekom Be- und Entlastung die Waage; Modellrechnungen auf der Basis des bisherigen Telefonierverhaltens der Bevölkerung lassen allerdings einen leichten Anstieg der Einnahmen der Telekom vermuten. Die Gebührenverlagerung von den Ferngesprächen auf die Ortsgespräche verwirklicht die Telekom durch eine aufwendige Differenzierung von Tarifzeiten und -zonen sowie Zeittakten. Blickt man auf das neue Konzept nicht durch die Brille des Tarifexperten, der sich an komplexer Tarifalgebra um ihrer selbst willen zu begeistern vermag, sondern aus der Interessenslage bestimmter Kunden- Zielgruppen, offenbaren sich geradezu revolutionäre Kostensteigerungen von über 100 %.


    Neue Online- Dienste über Computernetze, aber auch per Kabelfernsehen, setzen – entgegen der geplanten Gebühren- Neuordnung der Telekom – niedrigere Zugangsgebühren im Ortsnetz voraus.

    Dies trifft in erster Linie auf solche Telefon- Kunden zu, die im Ortsnetz lange telefonieren, wie z. B. die Nutzer elektronischer Autobahnen. Wer sich über das Telefon- Ortsnetz der Telekom in Datenbanken oder weltweite Online- Netze wie Internet und CompuServe einwählt, muß zum 1.1.1996 mit drastisch steigenden Gebühren rechnen. Es sei beispielhaft unterstellt, ein privater PC-Besitzer wählte sich monatlich an 20 Tagen in der Zeit von 18.00 bis 21.00 Uhr für je eine Stunde zum Ortstarif in das Internet ein. Seine monatlichen Telefongebühren hierfür steigen (ohne Grundgebühr) von jetzt 23,00 DM auf 57,60 DM ab 1.1.1996 – eine Zunahme von 150 %. Ein gewerblicher Nutzer von Online- Diensten (oder z. B. der Forscher an einer Hochschule), der an ebenfalls 20 Tagen in der Zeit von 9.00 bis 12.00 Uhr für jeweils 2 Stunden das Telefonnetz in Anspruch nimmt, zahlt dafür ab 1.1.1996 monatlich 192,00 DM gegenüber 92,00 DM heute – eine Steigerung von 109 %.

    Modellrechnungen lassen für die Telekom durch das „Tarifkonzept 96“ Mehreinnahmen aus dem Ortsbereich von ca. 1,5 Mrd. DM erwarten. Die Wachstumsverluste für die Anbieter von Datenbanken und Online- Netzen [Ed: Internet- Service- Provider], aber auch für die Hersteller von Kommunikations- Hardware wie PCs, Modems usw., dürften ein Mehrfaches betragen. Die Einführung neuer Dienstleistungen für die Informationsgesellschaft in Deutschland wird verzögert oder gar verhindert: Tele- Arbeit, Tele- Learning und Tele- Teaching, Kommunikations- Foren, Tele- Consulting in der Medizin, Tele- Shopping, Video-on-demand und Tele- Banking können nur zu Massenmärkten reifen, wenn die Kommunkations- Kosten niedrig gehalten werden.

    Aus der Interessenslage der Telekom haraus macht das „Telefonkonzept 96“ durchaus Sinn. Wettbewerb wird sich ab 1998 auf Jahre hinaus nur im Bereich der Ferngespräche entwickeln. Kein anderer Anbieter kann sich den Aufbau eines eigenen Ortsnetz- Systems leisten. Die Tarifpolitik der Telekom im Ortsbereich spielt sich also im Vakuum eines de-facto- Monopols ab. Zudem sind auch die privaten Wettbewerber auf die Ortsnetze der Telekom angewiesen: Irgendwann müssen Ferngespräche in Ortsnetze eingespeist werden, um zum Kunden zu kommen. Die Ortsnetze werden damit zu einem strategischen Feldvorteil hoher Qualität, der die Marktbeherrschung der Telekom bis weit über die Jahrtausendwende hinaus festschreiben wird.

    Immerhin ist es fraglich, ob der Telekom die krass nachteiligen Folgen des „Tarifkonzept 96“ für die Entwicklung der Informationsgesellschaft in Deutschland bewußt waren – zumal ihr eigener Online- Dienst BTX auch betroffen wäre. Wie auch immer: Der Postminister hat das „Tarifkonzept 96“ [am 18.3.1994] genehmigt – übrigens gegen den Rat der Fachebene seines Ministeriums. Damit sind die politischen Initiativmöglichkeiten für neue Telefontarife bis 1998 erschöpft. Allerdings ist – Einsicht und guter Wille der Telekom vorausgesetzt – der Weg zu einer Änderung des „Tarifkonzept 96“ noch rechtzeitig vor dem 1.1.1996 möglich, obgleich der bürokratischen Hürden hart und steinig. Umgehendes Handeln wäre angezeigt.

    Bedauerlich bleibt, daß die Telefon- Kunden bei neuen Tarifen nicht rechtzeitig gehört werden: weder bei den Telekom- internen Vorbereitungen, noch während des politischen Genehmigungsprozesses. Die exzessiven Belastungssteigerungen des „Tarifkonzepts 96“ für bestimmte Zielgruppen hätten sich vielleicht vermeiden lassen, wären die Nutzer und Anbieter von Online- Diensten und Informationstechnologien in die Entscheidungsfindung einbezogen worden. Es bleibt die Hoffnung, daß mit der Liberalisierung des Telefondienstes Kundeninteressen ein stärkeres Gewicht erhalten.



    Erste Watschen für den Wunderknaben

    Postminister Bötsch hält Telekom-Chef Sommer eine Reihe von Image-Schwächen vor

    Aus: Die Welt, Berlin, 24. August 1995, Seite ?? (Wirtschaft) von ANDREAS MIDDEL.

    BERLIN. Ziemlich genau 100 Tage ist Ron Sommer inzwischen im Amt. Mitte Mai trat der frühere Sony-Manager seine Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG an. Seine Berufung wurde mit vielen Vorschußlorbeeren bedacht. Sehr schnell konnte er Erfolge vorweisen, wie im Juli den erfolgreichen Abschluß des Joint-ventures mit dem US-Telekommunikationsunternehmen Sprint.

    Der gestrige Tag war für den erfolgsgewohnten Sommer nicht ganz so erfreulich. Beim Treffen mit Bundespostminister Wolfgang Bötsch (CSU) mußte er sich Kritik seines obersten Dienstherrn gefallen lassen. Bötsch dürfte bei diesem "Jour fixe", wie der Termin bei der Telekom lediglich genannt wird, das arg lädierte Image der Deutschen Telekom in den vergangenen Tagen moniert haben.

    Die Ankündigung höherer Gebühren in Telefonzellen an sogenannten Top-Standorten – immerhin 4.000 an der Zahl – rief lautstarken Protest hervor. Zumal auch das von der Telekom vorgebrachte Argument, sie müsse an diesen Standorten höhere Mieten zahlen, von der Bahn, den Messegesellschaften und den Flughäfen energisch dementiert wurde. Unklar ist auch noch, ob dem Gebühren-Zuschlag überhaupt ein Vorstandsbeschluß zugrunde lag – in Schreiben an die einzelnen Telekom-Direktionen heißt es so, Sommer selbst sagt nein. Auch wenn der Streit um nur 10 Pfennige höhere Gebühren ging, die Wirkung in der Öffentlichkeit war verheerend, meinen Kritiker.

    Nicht viel besser erging es den Telekom-Verantwortlichen bei der Vorstellung des neuen Tarifkonzeptes. Sehr schnell hagelte es Proteste: zu unübersichtlich, zu kompliziert und im Grunde überflüssig.

    Auch wenn sich für das Gros der Kunden die Tarife eher verbilligen, die Gebühren für Auslands- und Ferngespräche sogar drastisch reduzieren, haben Fachleute durchgerechnet, daß in einigen Bereichen die Gebühren drastisch steigen. Schon jetzt klagen Online-Benutzer, die sich in die Ortnetze einwählen und dann häufig bis zu einer Stunde im Netz bleiben, daß sich ihre Telefonrechnungen um bis zu 500 Prozent erhöhen werden.

    Abgesehen davon aber stößt auch die rund 1,4 Mio. DM teure Anzeigen- kampagne der Telekom zum neuen Tarifkonzept auf Unverständnis. "Die vier Seiten liest doch kein Mensch durch", sagt ein Marketing-Experte. Und wenn künftig nur noch der "intelligente" Telefonkunde billig telefonieren könne, wie es in der Anzeige heißt, stoße man doch seine Kundschaft vor den Kopf.



    Faxen mit der Telekom

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 7. Oktober 1995.

    BERLIN (zyk). So verwirrend kann nur die Deutsche Telekom AG sein. Erst neulich kündigten sie einen "Top-Zuschlag" für Telefonzellen an, was Beobachter zunächst für eine gelungene Satire hielten. Es war kein Witz. Dann versuchte uns der Monopolist die Gebührenerhöhung im Festnetz als "Entlastung für die Kunden" zu verkaufen, worauf sogar einige Nachrichtenagenturen reingefallen sind. Und jetzt das: "Gebühren bei besetztem Anschluß", ist die Presseerklärung in dürren Worten überschrieben. Der Ausschuß für Post und Telekommunikation habe, so geht aus der Erklärung hervor, einen Antrag der Telekom genehmigt, wonach die Teilnehmer auch dann eine Gesprächseinheit berechnet bekommen, wenn der angerufene Anschluß besetzt ist.

    Begründet wird dies mit den durch besetzte Leitungen entstehenden Kosten. Die Nutzung bei besetzten Leitungen erreiche bei der Telekom inzwischen ein Schadensvolumen von 450 Mill. DM. "Die Maßnahme war also zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit auf dem europäischen Markt dringend geboten", heißt es in dem Papier. Die Kunden würden in ihrer nächsten Telefonrechnung eine Info-Broschüre finden, die über die neue Gebührenmaßnahme aufklärt, steht da weiter geschrieben. "Deutsche Telekom AG, gez. Horn". Irgend etwas stimmt da nicht: Zwar sieht die Teilnehmerkennung des Fax-Anschlusses amtlich aus. Auch das Logo scheint zu stimmen. Erst die Telefonnummer nährt den Verdacht, es könne sich um eine Fälschung handeln: -0815 soll die Durchwahl der Pressestelle lauten. So kommt denn das Dementi nicht ganz überraschend: "Wir haben hier keinen Herrn Horn", versichert Telekom-Sprecher Stephan Althoff und fügt hinzu: Wir finden das gar nicht komisch". Irgend ein Spaßvogel schicke in Berlin die gefälschten Faxe umher. "Ein mißlungener Scherz", findet Althoff, dem überdies die Fax-Kennung unter der Nummer -4711 aufgefallen ist.

    Da hat der Telekom-Sprecher Recht. Aber Hand auf's Herz, der Monopolist ist einem vertraut, der Humor des Fernsprechriesen ist – siehe oben – manchmal blutiger Ernst. Plant die Telekom vielleicht nicht doch einen erneuten Dreh an der Gebührenschraube? ... Althoff: "Nein, nein. Das erwägen wir nicht..." – Denkpause, Erleichterung, Aufatmen – "... selbst, wenn es in anderen Ländern durchaus nicht unüblich ist". Eins zu Null für den Fax-Fälscher. Mal sehen, wann aus dem Spaß Ernst wird.



    Vorsicht! Telekom – die große Abzocke

    Ab Januar gilt das neue Tarifkonzept. Dann kostet das 6-Minuten-Ortsgespräch satte 48 Pfennige. Die Verlierer: Ältere Menschen, Kranke und Viel-Sprecher

    Aus: B.Z., Berlin, 4. Dezember 1995, Seite 18 + 19 (mit vielen Info-Kästen) von DIRK AUGELE.

    BERLIN. Jetzt geht's ans Eingemachte. Mit ihrem "Tarifkonzept 96" startet die Telekom ab 1. Januar die ganz große Abzocke, langt ihren Berliner Kunden richtig tief in die Tasche. Der Preis für ein Ortsgespräch am Tage wird verdoppelt. Die Verlierer: Kranke, ältere Menschen und alle anderen, die längere Ortsgespräche führen. Und wer auf der Datenautobahn mitreisen will, riskiert in Zukunft auch die dicke Rechnung der Telekom.

    Jetzt schlagen die Verbraucherverbände Alarm. Mitarbeiter des Berliner Seniorentelefons protestieren: "Die neuen Gebühren sind unsozial. Alte Menschen werden so noch mehr isoliert." Auch Computerbesitzer sammeln Unterschriften und beschweren sich bei der Telekom. Frank Rieger (24) vom Chaos-Computer-Club: "Anscheinend will sich die Telekom für 1998 ein dickes Polster schaffen. Dann erst kommen nämlich die Konkurrenten auf den deutschen Markt."

    Und die Kunden haben keine Alternative, können nur ganz aufs Telefonieren verzichten. Thomas Schlier von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände: "Die Telekom benimmt sich wie ein sturer Monopolist." Bis Ende 1992 [Ed: Ende August 1992] konnte man in Berlin noch für 23 Pfennig beliebig lange telefonieren. Mit der Einführung des Zeittaktes wurde tagsüber nach 6 Minuten eine neue Einheit fällig.

    Ab 1. Januar 1996 kassiert die Telekom mehr als das Doppelte: ganze 48 Pfennig. Und obendrein fallen die monatlichen zehn freien Gebühreneinheiten ersatzlos weg. Abzocke auch in den Telefonzellen: Ein 6-Minuten-Gespräch (vorher 30 Pfennig) kostet ab nächstem Jahr gleich 80 Pfennig.

    Kaum jemand blickt bei dem Tarif-Wirrwarr richtig durch. Statt zwei Tarifzeiten (Billig- und Normaltarif) gibt es in Zukunft fünf. Aber auch, wer seine langen Telefonate in die Nacht verschiebt, kommt nicht besser weg. Zwar ist der neue Mondscheintarif (21 bis 5 Uhr) noch am günstigsten. Doch: Bisher zahlte man zu diesen Zeiten für 12 Minuten 23 Pfennig. Ab 1. Januar kosten diese 12 Minuten 36 Pfennig.

    Die Telekom verteidigt die Abzocke. Sprecher Ulrich Lissek (37): "Wenn man viele Gespräche auf die günstigeren Abend- und Nachtzeiten legt, kann die Rechnung sogar geringer ausfallen als früher." Fein raus sind nur die Großkunden. Denn ab einer Rechnung von 5000 Mark will die Telekom kräftige Rabatte einräumen. Lissek: "Und Telefonate in die USA werden sogar 30 Prozent billiger." Aber wer hat schon einen Onkel in Amerika?



    Bischof Huber: Brief an die Telekom

    Aus: B.Z., Berlin, 29. Dezember 1995, Seite 5.

    BERLIN. Bischof Wolfgang Huber hat die Telekom zur Rücknahme der Tariferhöhungen für Ortsgespräche aufgefordert. Er verlangte in einem Brief an den Vorstand sozialverträgliche Regelungen.



    Sommer muß vorm Frühjahr weg!

    Aus: B.Z., Berlin, 6. Januar 1996, Seite 2 (Kommentar) von DIRK AUGELE.

    Jetzt ist das Maß voll. Nicht einmal die 90 Sekunden bekommen wir für eine Einheit beim Ortsgespräch. Es können manchmal sogar nur 84 sein, enthüllte der Verband der Postbenutzer.

    Die Telekom-Abzocke erreicht jeden Tag einen neuen, noch schlimmeren Höhepunkt.

    Und in den Broschüren des Monopol-Unternehmens wird uns nicht nur Verwirrendes, sondern auch Irreführendes erzählt. Das erste Gericht hat schon wenige Tage nach Einführung der Abzocke klare Worte gesprochen.

    Für Telekom-Chef Ron Sommer bleibt nur eins: Er muß seinen Hut nehmen. Denn wir lassen uns nicht mehr vertrösten – mit irgendwelchen Rabatten, die irgendwann mal vielleicht irgendwo eingeführt werden.

    Und auch Sommers Entschädigungs-Angebot paß ins Bild: Eine hilflose, mickrige Geste.

    Aber auch der Postminister hält noch immer an der schon wankenden Abzocke fest. Er hätte von vornherein sagen müssen: Das Tarifkonzept darf nur dann kommen, wenn auch die Konkurrenz schon da ist. Denn auch er hätte wissen müssen: Wir lassen uns nicht einfach ausnehmen, nur damit sich die Telekom ein dickes Fettploster anfrißt.



    Telekom erwägt Schadenersatzklage

    Computerpanne zu Jahresbeginn auch bei der Postbank

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 7. Januar 1996.

    MÜNCHEN. Die Telekom will wegen der Computerpanne, die zu falschen Gebührenberechnungen geführt hatte, möglicherweise die Stuttgarter Alcatel SEL AG auf Schadenersatz verklagen. Der Finanzvorstand bei der Telekom, Joachim Kröske, sagte dem Magazin Focus, die Möglichkeit, den Lieferanten der Software haftbar zu machen, werde derzeit geprüft. Die Schadenssumme werde auf mindestens 20 Millionen Mark geschätzt. Laut Focus wurde die Abrechnungssoftware vom Nürnberger Prüfinstitut der Telekom ohne Beanstandung übernommen. Daß die Vermittlungsstellen nach neuerlichem Einspielen der beanstandeten Software reibungslos arbeiteten, zeige nach Einschätzung von Experten, daß die Fehlprogrammierung erst bei der Telekom vorgenommen worden sei.

    Eine Panne hat es offenbar auch bei der Postbank gegeben. Von vielen Girokonten seien am 2. Januar Daueraufträge doppelt abgebucht worden, berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung am Sonnabend. Postbank- Mitarbeiter hätten bestätigt, daß Datenbänder versehentlich zweimal bearbeitet worden seien. Dadurch seien etliche Konten auch ins Minus gerutscht.



    Die große Telekom-Lüge

    Aus: B.Z., Berlin, 8. Januar 1996, Titel. [Die B.Z. ist die größte Zeitung Berlins!]

    Die Telekom behauptet: Die meisten privaten Ortsgespräche seien kürzer als 90 Sekunden. So will sie uns die Abzocke versüßen. Die B.Z. wollte das nachprüfen. Doch die Telekom rückt ihre Studie nicht raus. FU-Telefonforscher Dr. Ulrich Lange (42) kam zu anderen Ergebnissen. (...)



    Telefon-Forscher: Die neuen Tarife sind frauenfeindlich!

    Dr. Ulrich Lange: So bestraft die Telekom soziale Kontakte

    Aus: B.Z., Berlin, 8. Januar 1996, Seite 10 von DIRK AUGELE.

    BERLIN. Seit über zehn Jahren erforscht er unsere Telefonier- Gewohnheiten. Sogar für die Telekom hat er mit seinem Team eine Großstudie erstellt. Der Gebührenschock hat ihn als FU-Kommunikationswissenschaftler besonders verwundert. Jetzt packt Dr. Ulrich Lange (42) exklusiv in der B.Z. aus.

    Anlaß: Die Telekom behauptet, mehr als jedes zweite Ortsgespräch von Privatkunden sei unter 90 Sekunden lang – und damit künftig billiger. Mit solchen Zahlen will sie uns die Abzocke schmackhaft machen.

    Selbst auf Nachfrage der B.Z. wollte das Riesen-Unternehmen diese Studie nicht rausrücken. "Die ist nur für den internen Gebrauch", so Telekom-Sprecher Ulrich Lissek.

    Telefonforscher Lange hält entgegen: "Nach meiner langjährigen Erfahrung in der empirischen Erforschung der Telefongewohnheiten sind diese Zahlen der Telekom ganz klar geschönt." Die Politiker müßten die Telekom zwingen, diese Zahlen öffentlich zu machen, damit sie nachgeprüft werden können. Verdacht: Telekom lügt!

    "Die Telekom ist gerade dabei, den billigen und bewährten Telefondienst zugunsten von Online-Diensten und der Einführung des Bildtelefons zu ruinieren", so der FU-Forscher. Verdacht: Super-Gewinne auf Kosten der Alten, Kranken – und Frauen!

    Denn: "Der Telekom war eindeutig klar, daß dieses Tarifkonzept die Gespräche bestraft, in denen soziale Kontakte gepflegt werden, die sich um zwischenmenschliche Beziehungen drehen. Und dazu sind diese Tarife auch extrem frauenfeindlich." Für ganz viele Frauen sei "die Telefonleitung die Nabelschnur zur Außenwelt".

    Statt die Lust am Telefonieren zu unterstützen und zu fördern, werde durch das "Tarifkonzept 96" einer ganz bedeutenden Wachstumsbranche schwerer Schaden zugefügt. Lange: "Die Forderung des Tages muß lauten: Rettet das Telefon!"

    Inzwischen hat Telekom-Vorstand Gerd Tenzer offiziell bestätigt, was die B.Z. schon im Dezember berichtete: Die vom Postminister geforderten und von der Telekom für 1996 angekündigten "Family & Friends"-Rabatte können aus technischen Gründen nicht vor Ende 1997 eingeführt werden. Kein Verdacht, sondern Gewißheit: Wir wurden alle an der Nase herumgeführt!



    Ziemlich späte Selbstkritik

    Verantwortung für Telefon-Debakel liegt bei der Politik

    Aus:
    Münchner Merkur, 11. Januar 1996, Seite 3 (Gast-Kommentar) von JÜRGEN DOEBLIN.

    Verfolgt man die Kritik an den Gebührenplänen der Telekom, kommt Erstaunen über den urplötzlichen Sinneswandel mancher Politiker auf, die noch vor kurzer Zeit in Treue fest zur Telekom standen – ja, die ebendiese Gebühren selbst genehmigten [Ed: Bötsch (CSU) und Rexrodt (FDP)].

    1994 lag das neue Tarifkonzept dem Bundespostminister zur Genehmigung vor. Seine eigenen Fachleute im Ministerium hielten die vorgesehene Gebührenverringerung im Umfang von rund 2,5 % für den allgemeinen Telefondienst für zu gering. Ihr Vorschlag: eine 20prozentige Absenkung, die bis zum 1.1.1998, dem Beginn der Liberalisierung, stufenweise herbeigeführt werden sollte. Zwar befürworteten sie eine dramatische Absenkung der Ferngesprächstarife – sie wollten aber keine „Gegenfinanzierung“ durch eine Heraufsetzung der Ortsgebühren. Die Ablehnung der Telekom- Gebührenpläne durch die Fachleute des Bundespostministers war daher nur folgerichtig.

    Nach der damaligen Gesetzeslage war bei Nichteinigung von Telekom und Postministerium eine Entscheidung des (inzwischen aufgelösten) Infrastrukturrats nötig. Auch im Infrastrukturrat war eine Mehrheitsentscheidung gegen das Telekom- Gebührenkonzept vorhersehbar. Kurz vor der entscheidenden Sitzung des Infrastrukturrates einigte sich jedoch die Führung des Bundespostministeriums, vetreten durch Staatssekretär Pfeffermann, noch mit der Telekom auf das jetzt eingeführte „Tarifkonzept 96“. Dem Infrastrukturrat war somit jede Einwirkungsmöglichkeit genommen: die Führung des Postministeriums hatte der Telekom den Weg zu der heute kritisierten Gebührenänderung geebnet [Ed: natürlich unter Mitwirkung des Wirtschaftsministers Rexrodt].

    Die politische Verantwortung für die neuen Tarife ist damit offensichtlich: sie liegt nicht bei den Beamten auf der Fachebene des Postministeriums, sondern bei der Führung. Die nun ausgerechnet von dort kommende Aufforderung an die Telekom, Tarifänderungen vorzunehmen, ist eigentlich nur im Sinne einer spät einsetzenden Selbstkritik zu würdigen.

    Übrigens hatte es auch der Bonner Opposition [Ed: SPD, Grüne, PDS], die in der Mehrheit der Länder regiert, in der Beratungsphase des Tarifkonzepts an Einsatz zugunsten der Telefonkunden [Ed: und der volkswirtschaftlich so wichtigen Entwicklung der Internet- Nutzung] gemangelt.

    Dabei fehlte es nicht an rechtzeitigen Mahnungen an die Adresse der Politik – mehrfach auch im Münchner Merkur. Ein herausragendes Merkmal des neuen Tarifs ist übrigens seine Komplexität, die nicht nur der Normalbürger, sondern auch die mit der Programmierung der Telekom- Gebührensoftware beauftragten Computerspezialisten offensichtlich überfordert. Die falschen Gebührenbelastungen am 1. Januar sind daher keine zufällige „Panne“, wie von der Telekom behauptet, sondern eine systembedingte Folge der undurchsichtigen Tarifstruktur.

    Natürlich hätte die Führung des Postministeriums schon 1994 mißtrauisch sein müssen gegenüber dem Argument der Telekom, die Erhöhung der Ortsgebühren sei nur eine Anpassung an die tatsächlichen Kosten; sie geschehe, um die Quersubventionierung aus dem Ferngesprächsbereich zu beenden. Als sie ihre Unterlagen beim Postminister einreichte, verfügte die Telekom nämlich überhaupt noch nicht über ein voll funktionsfähiges Rechnungswesen, das ihr den Blick auf die wirklichen Kosten ihres Ortsnetzes ermöglichte.

    Auch hätte der Vergleich mit Ländern wie USA, Großbritannien oder Schweden, die ihren Telefondienst schon vor Jahren liberalisierten, dem Postminister gezeigt: in Deutschland sind die Ferngesprächsgebühren stark überhöht, aber die Ortsgebühren sind nicht zu niedrig. Der Telekom hätte nicht erlaubt werden dürfen, ihre Ineffizienz aus den Taschen der Telefonkunden zu finanzieren.

    Nicht die Kostenlage, sondern nur die Monopolposition der Telekom und die nicht funktionierende politische Aufsicht sind also der Grund für die drastische Anhebung der Ortsgebühren und die zu geringe Senkung der Ferngesprächsgebühren. Wie die Proteste belegen, findet dieses Verständnis von Politik immer weniger Anhänger.



    SPD fordert 35 Prozent Telefon-Rabatt

    Modell sieht die Wahl zwischen fünf Nummern oder einer bestimmten Rechnungssumme vor

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 13. Januar 1996, Seite 4.

    BONN. Die SPD hat die Telekom aufgefordert, Privatkunden "in einigen Monaten" einen Rabatt von 35 Prozent auf einen Teil ihrer Telefongespräche zu gewähren. Die Kunden sollen wählen können, ob sie den Preisnachlaß für mindestens fünf häufig genutzte Telefonnummern oder für alle Gespräche oberhalb eines Rechnungsbetrages von 40 bis 50 Mark für Einheiten in Anspruch nehmen, sagte SPD-Postexperte Hans Martin Bury am Freitag in Bonn. Für Online-Nutzer sollten die Tarife zusätzlich sinken. Alle Kunden müßten außerdem einen kostenlosen Einzelgesprächsnachweis erhalten, der jetzt einmalig 19 Mark kostet. Eine aufgeschlüsselte Telefonrechnung "sollte so selbstverständlich sein wie der Kassenzettel im Supermarkt", so Bury.

    Diese Forderungen werde die SPD in der kommenden Woche im Postausschuß und im Regulierungsrat von Bund und Ländern vorbringen. Ermäßigungen für Privatkunden seien für die SPD die Bedingung für eine Genehmigung der von der Telekom bereits beantragten Rabatte für Großkunden im Regulierungsrat.

    Bury verteidigte die Richtung der Gebührenänderung der Telekom. Die neue Balance mit teureren Orts- und billigeren Ferngesprächen sei notwendig. Insgesamt biete die Telekom eine "gute Infrastruktur zu vertretbaren Preisen" an. Im Tarifgefüge sei aber noch Luft. Die Kostenersparnis durch den technischen Fortschritt habe die Telekom noch nicht voll an die Kunden weitergegeben. Die von der SPD geforderten Rabatte seien möglich, ohne die Telekom in die roten Zahlen zu treiben oder ihren Börsengang zu gefährden. Die Rabatte sollten "so schnell wie möglich" eingeführt werden, so Bury. Da bereits rund 60 Prozent des Netzes digitalisiert seien, könne die Telekom den Zielnummernrabatt bald zwei von drei Kunden anbieten. Daß dieser Rabatt erst im Laufe des Jahres 1997 allen Kunden angeboten werden könne, sei hinnehmbar, wenn die Wahl des Mengenrabattes bestehe.

    Bury forderte alle Parteien auf, die "peinliche Show zum Jahresanfang" und die "heuchlerische Debatte" zu beenden, um der Telekom nicht zusätzlich zum entstandenen Imageverlust zu schaden. Überzogene Forderungen nach Senkung der Telefon-Tarife erhöhten in unverantwortlicher Weise den bereits enormen Rationalisierungsdruck zu Lasten der Beschäftigten. Die Kritik gelte auch für SPD-Kollegen wie Fraktionsvize Rudolf Dreßler. Dreßler hatte gefordert, die gesamte Tarifänderung "in den Papierkorb" zu werfen.



    Presseerklärung
    Virtueller Ortsverein der SPD

    c/o Jakob von Weizsäcker – 27c, bd Jourdan – F-75014 Paris
    Tel.: +33-1-44161438 – Fax: +33-1-44161301 E-Mail: weizsack@ens.fr

    Aus:
    de.org.politik.spd, 16. Januar 1996.

    So machen sich die Abonnenten der Telekom fit
    für den freien Wettbewerb

    Die Telekom hat recht, die kommenden Jahre zu nutzen, um sich auf 1998 vorzubereiten. Tun wir es ihr gleich, fangen wir schon heute als Abonnenten an, für 1998 zu trainieren! Der Virtuelle Ortsverein der SPD ruft die Abonnenten der Telekom dazu auf, ihre Einzugsermächtigung bei der Telekom zu widerrufen und bis auf weiteres jeden Monat die Gebühren per (Verrechnungs-) Scheck zu bezahlen, wie in der freien Wirtschaft recht üblich.

    Auf diese Weise werden wir lernen, unsere Geschäftsbeziehung zu unserer Telephongesellschaft jeden Monat neu zu überdenken. Die mühselige Entzifferung jedes einzelnen dieser Schecks wird für die Telekom ein starkes Signal sein, daß die Bilanz im Wettbewerb nur stimmt, wenn die Kunden zufrieden sind.



    Aufruf zum

    Tag der Buschtrommeln

    am 21.02.1996 (Aschermittwoch)

    Bitte durchlesen und verbreiten!

    Aus:
    Hannover By Byte, publ. in z-netz.telecom.allgemein, 16. Januar 1996.


    Haben Sie sich heute schon über die Telekom geärgert? Gehören Sie auch zu den Nutzern von Online-Diensten? Fühlen Sie sich abgezockt?

    Ärgern Sie sich, daß Sie sich nicht wehren können?

    Sie sind nicht allein! Alles, was Sie machen müssen, ist mitmachen!

    Was sollte man also tun, damit dieser Tag ein Erfolg wird?

    Diese Aktion wurde auf den Aschermittwoch (21.02.1996) gelegt, weil

    Noch ein paar Tips:



    Berlin marschiert voran. Samstags jetzt alle zwei Wochen

    Telekom-Demo: Kein Schwein ruft mich an

    Aus: B.Z. am Sonntag, Berlin, 21. Januar 1996, Seite 1 (Titel) + 4 (mit 5 Fotos).

    Der Zorn der Berliner auf die Telekom wächst immer weiter.
    "Kein Schwein ruft mich an", klagen inzwischen viele. 10 000 demonstrierten gestern vom Brandenburger Tor zur Siegessäule gegen die neuen Einsamkeits-Tarife. Motto: Wir sind das Volk – und lassen uns das Reden nicht verbieten. Im Zwei-Wochen-Takt geht Berlin fortan auf die Straße – bis die Tarife wieder menschlicher werden.

    Wir lassen uns das Reden nicht verbieten

    Berlin – Ob im Rollstuhl oder auf Krücken. Ob jung oder alt. Ob Bezirksbürgermeister oder Arbeitsloser. Rund 10 000 Berliner zogen gestern vom Brandenburger Tor zur Siegessäule. Protestierten in klirrender Kälte gegen die Telekom-Abzocke bei Ortsgesprächen.

    Und das war erst der Anfang: In Zukunft wollen sich die Berliner jedes zweite Wochenende zur "Telekom-Samstags-Demo" versammeln. Solange, bis die unsozialen Ortstarife wieder abgeschafft sind. Vorbild: Die Montags-Demos 1989. Mutige Bürger stürzten mit dem Ruf "Wir sind das Volk" das DDR-Regime.

    "Ja, wir sind das Volk – und lassen uns das Reden nicht verbieten", rief Pfarrerin Helga Frisch von der "Aktion billiges Telefon". Sie versprach unter Jubel: "Wir werden nicht ruhen, bis die Gebühren wieder abgeschafft sind." Die Pfarrerin siegessicher: "Wenn Greenpeace Shell besiegt, können wir gemeinsam auch die Telekom besiegen."

    "Dieser Kampf wird ein Marathon – denn die Telekom setzt darauf, daß die Gebührenerhöhung bald in Vergessenheit gerät", rief Telefon-Forscher Dr. Ulrich Lange (FU). Das sei "die größte verbraucherpolitische Demo in der Geschichte des Landes".

    Und darin waren sich die Redner einig: Die Berliner Samstags-Demos werden anderswo Schule machen. Und wirklich. Michael Hesemann von der "Hamburger Aktionsgruppe Tarifkonzept" zur B.Z.: "Wir Hamburger planen jetzt auch langfristige Aktionen."

    Diese erste Demo hatte der Radiosender "Spreekanal" organisiert. Dutzende Vereinigungen zogen mit – vom Kleingärtnerverband bis zur IG Metall.



    GERMAN TELPHONE COMPANY BLOCKS NEO-NAZI, UNRELATED WEB SITES

    1/27-28/96   559/$5.59

    Aus: The American Reporter, Hollywood, USA, Jan. 27-28, 1996 (Newshare) von ERIC CULP. [
    Original] [Übersetzungs-Service]

    ULM/ GERMANY. The German telephone company Deutsche Telekom AG's T-Online service has cut Internet access to sites ranging from a dog club to a pop singer's fan club in order to stop its users from connecting to the World Wide Web page of a Canadian-German neo-Nazi and holocaust revisionist in Toronto, The American Reporter has learned.

    The shutdown of the sites was sparked by an investigation of the Mannheim prosecutor's office into CompuServe and T-Online for allowing access to the home page of Ernst Zuendel, whose writings are said to be illegal in Germany. The country has strict laws against inciting racial hatred, and people here can be arrested for displaying Nazi flags, SS emblems or giving the straight-armed Nazi salute.

    All sites with addresses beginning http://www.webcom.com/ have been blocked for the nearly one million users of T-Online, said a company source who spoke on condition of anonymity. Sites no longer available to users include the home page for a fan club for singer Lisa Loeb and the web site of the Leonberger Club of America, a dog club.

    The source said: "We unfortunately have the problem that the only way to shut down Zuendel is to cut access to all webcom (addresses). We don't know how else we can stop him." Juergen Homeyer, a spokesman for T-Online in Bonn said, "We have blocked access to Zuendel." He declined to comment further on the action.

    The webcom.com address belongs to Web Communications, a Santa Cruz, Cal.-based online provider. Chris Schefler, company president, said in a telephone interview, "I think it is unfortunate that this happened because they are censoring all our customers." Schefler said the Web Communications has some 1,500 home pages, and it is company policy not to censor their content. When asked whether his service would pull Zuendel's page, Schefler said: "We don't have any such plans at this time."

    Walter Jank, a worker at T-Online's user hotline in nearby Neu Ulm said he couldn't access sites with the webcom address. "I can't get into them," he said, adding that he didn't know the reason for the connection problem. A spokesman here said he could not talk about the blackout of Web Communications' sites. He said: "All other companies, such a CompuServe, have cut service to Zuendel." But a CompuServe user in Berlin said Friday that he had "no problem" dialing into Zuendel's home page.

    T-Online is one of Germany's largest online providers, Homeyer said. The current number of users is about 993,000, and he expects the client base to reach one million within the next 10 days. New users are signing up with T-Online at a rate of 1,000 a day, he said, adding that more than 30,000 new users have logged on since Jan. 1.

    T-Online's move to curb access follows a recent decision by CompuServe to blackout a number of user groups for child pornography after the prosecutor's office in Munich began a probe into the online service. The Wall Street Journal Europe reported Friday that CompuServe, which has about 250,000 users in Germany, would probably not block access to Zuendel's cite. The source at T-Online said, "The legal questions about limiting access in Germany have not yet been cleared up." The source added that German officials are attempting to prosecute a case involving the distribution of illegal literature in Germany via the Internet in order to set a precedent.



    Telekom soll Bürgern Rabatt gewähren

    Forderung des Regulierungsrates / Post-Erbe soll vom Wirtschaftsministerium verwaltet werden

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 30. Januar 1996, Seite 4 (Politik).

    BONN. Telefonieren soll für Bürger und mittelständische Betriebe doch billiger werden. Die Telekom AG wurde am Montag von dem von Bundestag und Bundesrat besetzten Regulierungsrat einstimmig aufgefordert, ihre neuen umstrittenen Telefontarife zugunsten dieser Kundenkreise nachzubessern, wie Postminister Wolfgang Bötsch berichtete. Außerdem wurden die geplanten Rabatte für Großkunden vorerst auf Eis gelegt. Nach Angaben von Bötsch liegt dem Bundeskabinett am heutigen Dienstag der Vorschlag vor, die Nachfolgebehörde seines Hauses dem Wirtschaftsressort zuzuschlagen.

    Der Regulierungsrat forderte das Telekommunikationsunternehmen auf, für Privatkunden sowie für kleine und mittlere Unternehmen umgehend attraktive Optionstarife einzuführen. Dabei könnten Rabatte auf häufig gewählte Telefonnummern – sogenannte Friends-and-Family-Tarife –, oder ein Nachlaß für alle Gespräche über einen bestimmten Monatsumsatz gewährt werden. Vor allem für alte Menschen, Behinderte und Familien solle ein Ausgleich geschaffen werden, forderte der Regulierungsrat.

    Bötsch, der wiederholt entsprechende Nachbesserungen verlangt hatte, wünscht ein Inkrafttreten noch in diesem Jahr. Die Telekom muß ein neues Konzept bis zur nächsten Sitzung des Regulierungsrates am 11. März vorlegen, Bötsch strebt eine Paketlösung mit den Großkundenrabatten an.

    Bötsch wies auf die auch von der Telekom häufig angeführten Schwierigkeiten bei sogenannten Friends-and-Family-Tarifen hin: Sie sind nur bei digitalisierten Vermittlungsstellen möglich, die aber noch nicht überall installiert sind. In den neuen Bundesländern ist laut Bötsch eine Versorgung von etwa 80 Prozent, in den alten Bundesländern von 60 Prozent erreicht. Bis Ende 1997 sollen überall digitalisierte Vermittlungsstellen arbeiten.

    Die von der Telekom geplanten Rabatte für Großkunden wurden auf Wunsch des Ministers von der Tagesordnung des Regulierungsrates abgesetzt. Anlaß sind mehrere Beschwerden, die inzwischen bei der Europäischen Kommision in Brüssel eingegangen sind. Bötsch sagte, das Ministerium müsse innerhalb von vier Wochen Stellung nehmen.

    Der Regulierungsrat beschloß ferner Ermäßigungen für sogenannte Euro-ISDN- Anschlüsse. Wie Bötsch berichtete, werden für den Einfachanschluß künftig monatlich 44 statt bisher 59 Mark und für den Standardanschluß 46 statt 64 Mark fällig. Schließlich bestätigte Bötsch einen Bericht des "Handelsblatts", wonach die künftige Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation dem Bundewirtschaftsministerium unterstellt werden soll.




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