Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.![]() ![]() |
Waigel-Staatssekretär: Regulierer gefährden die Existenz der Telekom
Jürgen Stark wirft dem Behördenchef Klaus-Dieter Scheurle willkürliche Entscheidungen vor
Aus: Süddeutsche Zeitung, 25. April 1998, Seite 21 (Wirtschaft).BONN (hen/Eigener Bericht). Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post kommt nicht zur Ruhe. Nachdem die Behörde unter ihrem Präsidenten Klaus-Dieter Scheurle wegen ihrer angeblich zu laxen Entgeltregulierung mehrfach in die Schußlinie des Kartellamts geraten war, hagelt es nun massive Kritik von seiten des Bundes. Dessen Vertreter im Aufsichtsrat der Telekom Finanzstaatssekretär Jürgen Stark warf Scheurle jetzt in einem Brief vor, daß die Behörde mit einem gewissen Maß an offensichtlicher Willkür in die Entscheidungsautonomie der Telekom eingreife, dadurch deren wirtschaftliche Basis ernsthaft und schwerwiegend beeinträchtige und das Unternehmen einem unnötigen bürokratischen Belastbarkeitstest unterwerfe.
In dem der Süddeutschen Zeitung vorliegenden Brief äußert sich der Bonner Staatssekretär besorgt über die bisherige Entscheidungspraxis der Scheurle-Behörde. Nach dem Grundverständnis des Regulierungsgesetzes sei die aus eigener Kraft im Wettbewerb nachhaltig überlebensfähige Deutsche Telekom AG, Bonn, wichtiger Bestandteil einer weltweit auf Erfolg angewiesenen deutschen Telekommunikations- Industrie. Die bisherigen Entscheidungen der Regulierungsbehörde ließen aber erhebliche Zweifel an dieser gemeinsamen gesetzlichen Grundüberzeugung aufkommen. Die gegen die Telekom gerichteten Urteile der Regulierungs-Beschlußkammern drohten den Ex-Monopolisten in ganz erhebliche Schwierigkeiten zu bringen.
Als völlig unverständlich bezeichnet Stark die Tatsache, daß sich die Regulierungsbehörde bislang strikt geweigert habe, gesetzlich und politisch bei der Telekom veranlaßte Sonderlasten bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Ebenso unverständlich sei es, daß die Bonner Behörde offensichtlich willkürlich in sensible unternehmensinterne Bestimmungs- größen, wie Kapitalverzinsung oder Abschreibungsdauer, eingreife. Mit der Festlegung dieser Parameter, die in anderen Industriezweigen ausschließlich in der gesellschaftsrechtlich geschützten Entscheidungsautonomie der Unternehmensorgane liege, nehme die Behörde für sich Freiräume in Anspruch, die der Intention des Regulierungsgesetzes und der Bedeutung der Telekommunikations-Industrie und deren Beschäftigten in keiner Weise angemessen Rechnung trage.
Als völlig unzulänglich kritisiert Stark auch die Hinweise der Regulierungs- behörde auf Preise und Kostenstrukturen ausländischer Telekommunikations- Gesellschaften. Derartige Beispiele seien in der Regel durch länderspezifische Rahmenbedingungen geprägt und auf deutsche Verhältnisse nicht ohne weiteres übertragbar. Hinzu komme, daß es sich bei den Wettbewerbern der Telekom mit Ausnahme von Mannesmann Arcor in erster Linie um kapitalstarke Energieversorgungsunternehmen handele. Diese hätten die Möglichkeit, ihre erheblichen Verluste mit entsprechenden, von der Monopolkommission kritisierten, wettbewerbspolitischen Verzerrungen durch Gewinne aus ihren monopolistisch strukturierten Strombereichen auszugleichen.
Vor diesem Hintergrund, so betont der Finanzstaatssekretär in seinem Brief, erwarte er, daß die Behörde bei ihren künftigen Regulierungsentscheidungen auch das im Gesetz verankerte Gesamtwohl der deutschen Telekommunikations- Industrie stärker als bisher beachte. So etwa durch sachgerechte Anwendung gesetzlicher Ermessensspielräume und gesetzeskonforme Berücksichtigung von Aufwendungen, die die Telekom im Rahmen von Genehmigungsverfahren nachgewiesen habe. Stark: Dies setzt voraus, daß Regulierungsentscheidungen verantwortungsbewußter als bisher im Vorfeld auf ökonomische Folgewirkungen überprüft, nicht überstürzt und mit angemessenem zeitlichen Vorlauf mit den Betroffenen erörtert werden.
Die Bundesregierung habe mit der sektoralen Regulierung im Post- und Telekommunikationsbereich in weiten Feldern auch international gesehen Neuland betreten. Die damit verbundene politische Verantwortung gebiete es, deren Umsetzung nicht von einer wettbewerbspolitischen Selbstzweck- bestimmung leiten zu lassen und schon gar nicht, die Deutsche Telekom AG einem bürokratischen Belastbarkeitstest zu unterwerfen. Im Hinblick auf die Bedeutung der Thematik für die deutsche Telekommunikations-Industrie, die Telekom, deren Belegschaft und deren Aktionäre habe er sich entschlossen, seine Bedenken auch dem Kanzler, dem Finanz- und dem Wirtschaftsminister sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Telekom vorzutragen, betont Stark. [mehr]
Telekom sieht Kabelstreit als Testfall
Dann bekommen wir keine Preiserhöhung mehr durch / Entscheidung steht bevor / Verbraucherschützer klagen
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 25. April 1998, Seite 15 (Wirtschaft).BERLIN (hej). Der Streit um die Kabelgebühren der Deutschen Telekom geht in die nächste Runde. Wahrscheinlich in der kommenden Woche wird die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation darüber entscheiden, ob die Telekom im vergangenen November das Kabelgeld um durchschnittlich 15 Prozent erhöhen durfte. Unterdessen hat bereits der in Berlin ansässige Verbraucherschutzverein Klage gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Telekom eingereicht.
Sollten sich die Verbraucherschützer vor Gericht durchsetzen, könnte das für die Haushalte, die ihr Fernsehprogramm per Kabel empfangen, weitreichende Konsequenzen haben. Schließt sich das Landgericht Köln der Auffassung des Verbraucherschutzvereins (VSV) an und halten auch die Richter die Geschäftsbedingung, auf die sich die Telekom bei ihrer Gebührenerhöhung stützt, für unwirksam, müßte die Telefongesellschaft den jüngsten Dreh an der Gebührenschraube komplett zurücknehmen. Nach Einschätzung der VSV- Juristin Helke- Heidemann- Peuser würde das sowohl für Kunden gelten, die seit November ihre Rechnung ausrücklich unter Vorbehalt zahlen, als auch für Nutzer, die das erhöhte Entgelt ohne derartigen Protest überweisen. Seit Ende des vergangenen Jahres kostet Kabelfernsehen für Einzelnutzer im Schnitt monatlich 25,90 DM (vorher: 22,50 DM). Bewohner in Mehrfamilienhäusern sind mit 19,50 DM statt 15,90 DM dabei.
Nach Meinung der Verbraucherschützer ist die Klausel, auf die sich die Telekom beruft, unzulässig. Die Regelung gibt dem Telefonunternehmen ein uneingeschränktes Recht, die Preise heraufzusetzen. Als Gegenleistung kann der Kunde den Vertrag zwar jederzeit kündigen. Da viele Verbraucher wegen entsprechender Vereinbarungen im Mietvertrag oder aufgrund kommunaler Satzungen aber nicht ohne weiteres auf Satelliten-Schüsseln ausweichen könnten, gehe das Kündigungsrecht ins Leere, kritisieren die Verbraucherschützer.
Vorbehalte gegen die Gebührenerhöhung hat offensichtlich auch die Regulierungsbehörde in Bonn. Dort hegt man den Verdacht, die Telekom würde ihre starke Marktstellung ausnutzen. Neben den 6,5 Millionen eigenen Kunden hängen auch die 10,5 Millionen Haushalte, die von privaten Kabelanlage- betreibern beliefert werden, am Netz der Telekom. Denn die Konkurrenzfirmen sind größtenteils auf die Infrastruktur des Marktführers angewiesen. Anders als im Telefonbereich prüft die Aufsichtsbehörde beim Kabel nun erstmals eine Gebühr, die bereits in Kraft ist. Eine behördeninterne Studie soll dabei angeblich zu dem Schluß kommen, daß von der Erhöhung um 3,40 DM höchstens ein Drittel gerechtfertigt ist. Offiziell jedoch hält man sich jedoch bedeckt.
Die Telekom wartet gebannt auf die Entscheidung der Regulierer. Sollte man wie schon bei den Telefongebühren erneut den Kürzeren ziehen, sei das wohl ein politisches Signal. "Dann kriegen wir vor der Regulierungsbehörde keine Preiserhöhung mehr durch", heißt es. Dabei habe die Telekom für die Heraufsetzung der Kabelgebühren gute Gründe: Immerhin seien die Preise fünf Jahre lang stabil geblieben, obwohl das Angebot in dieser Zeit deutlich gewachsen sei. Statt 28 Programmen im Jahr 1992 biete man jetzt je nach Netz zwischen 31 und 33 Kanäle, davon einige in Digitalqualität. Auch die Mehrwertsteuer, die der Telekommunikations- Riese seit zwei Jahren abführen muß, habe man bisher nicht auf die Kunden umgelegt, sagt Sprecher Ulrich Lissek. Großen Spielraum hat die Telekom nicht: Das Kabelnetz, seinerzeit von dem Staatsunternehmen Telekom "ohne Rücksicht auf Verluste installiert, um Privatfernsehen möglich zu machen", schreibt tiefrote Zahlen. Allein im vergangenen Jahr betrugen die Verluste 1,1 Mrd. DM. [mehr]
Interconnection-Tarif gilt nicht für Wiederverkäufer
Telekom begünstigt Konkurrenten
Aus: Handelsblatt, 25. April 1998, Seite ?? (Telefon-Wettbewerb).BONN (sm). Telekommunikationsunternehmen, die lediglich Dienste anbieten, ohne eigene Netze zu betreiben, haben keinen Anspruch darauf, die Netze anderer Unternehmen zu den amtlich festgelegten Interconnection-Entgelten zu nutzen. Die Interconnection-Gebühr beträgt durchschnittlich 2,7 Pfg. je Gesprächsminute. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) sieht aber keinen Grund, Verträge zu beanstanden, in denen die Deutsche Telekom AG reinen Wiederverkäufern (Resellern) ihr Netz zu den günstigen Konditionen zur Verfügung stellt. Dies erklärte RTP-Präsident Klaus-Dieter Scheurle zum Streit der Netzbetreiber Telekom und Mannesmann mit Diensteanbietern wie der Mobilcom AG, Schleswig, vor Journalisten (Handelsblatt vom 21., 22. und 23.4.1998).
Anlaß für Scheurles Klarstellung ist eine Anfrage der Telekom an die RTP zu den Nutzungsentgelten der Reseller. Nach den Worten Scheurles gelten die amtlich festgesetzten Interconnection-Entgelte lediglich dann, wenn ein Netzbetreiber bei einer Verbindung zusätzlich zu seinem eigenen das Netz eines anderen Anbieters nutzt. Für Telefongesellschaften, die nicht über ein eigenes Telefonnetz verfügen, sondern ausschließlich Gespräche über Netze anderer Unternehmen vermittelten, sei der Tarif nicht amtlich vorgegeben. In diesen Fällen sei es Sache von Diensteanbietern (Resellern) und Netzeigentümern, die Konditionen für die Nutzung des Netzes festzulegen und die Einhaltung der Verträge zu überwachen. Die Regulierungsbehörde stehe zur Verfügung, wenn Streitigkeiten im konkreten Fall geschlichtet oder entschieden werden müßten, sagte Scheurle.
Im Falle der besonderen Netzzugänge, bei denen Dienstleister im wesentlichen Leitungen eines anderen Unternehmens wiederverkauften, berechne sich der Tarif zwischen Netzbetreiber und -nutzer nicht nach dem besonders günstigen Interconnection- Entgelt. Grundlage sei hier der Endkundentarif. Wie einem Großhändler könne die Telekom dem jeweiligen Reseller Rabatt anbieten. In den USA werde in diesen Fällen meist ein Abschlag von 15 % bis 20 % vom Endkundentarif vorgenommen, erläuterte Scheurle.
Er deutete an, daß die Deutsche Telekom AG mit reinen Dienstleistern, die keine eigene Netze betreiben, die Nutzung des Telekom-Netzes zu den wesentlich günstigeren Interconnction-Konditionen abgeschlossen hat. Es sei aber nicht Sache der Regulierungsbehörde, solche Verträge zu beanstanden. Die Telekom selbst könne aber prüfen, inwieweit sie solche Verträge kündigen oder nachbessern könne.
Falls ein Unternehmen seine Vermittlungsrechner mit einem eigenen Netz aus Mietleitungen miteinander verbindet, wie es die Mobilcom AG heute für sich in Anspruch nimmt, gelte es als Netzbetreiber. Damit habe es Anspruch auf Interconnection- Konditionen, fügte Scheurle hinzu. Es sei ihm aber auch bewußt, daß in der derzeitigen Phase, in der nur die Telekom über eine bundesweite Infrastruktur verfüge, Konfigurationen existierten, die als Zwischenstufen einzuordnen seien. Jeder Unternehmer müsse seine Netze nach seinen eigenen geschäftlichen Zielsetzungen aufbauen. Unternehmen, die Wiederverkauf betrieben oder lediglich Verkehr weiterleiteten, sollten sich deshalb nicht von ihren Geschäftszielen abbringen lassen, empfahl Scheurle. [mehr]
1.5.1998 (t-off). Da haben wir den Salat. Das mit heißer Nadel gestrickte TKG enthält reichlich schwammige Begriffe, ohne präzise und eineindeutige Definitionen zu geben. Das ist Schuld der Bonner Politik! Und daran sind CDU, CSU, FDP und SPD beteiligt gewesen. Was also ist ein Netz? Wer ist Netzbetreiber? Daß dieses alles im Nebel geblieben ist, schafft jetzt so ziemliche Investitions- Unsicherheit. Deshalb wäre der Regulierer sehr gut beraten, die Gesetzeslücken schnellstens zu schließen. Für alle. Das ist seine Aufgabe. Eine Regelung im jeweiligen Einzelfall reicht nicht aus, um Markt- Unsicherheiten abzubauen.
Internet-Boom nur eine Legende?
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 26. April 1998, 2.46 Uhr, Tafel 581, Rubrik Computer.HAMBURG. Der Internet-Boom ist in den Augen des Hamburger Freizeitforschers Prof. Horst W. Opaschowski in Deutschland eine Legende [Ed: der deutschen Werbe-Wirtschaft?]. Auf einem Symposium des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur sagte Opaschowski, nur zwei Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik surften gelegentlich in den elektronischen Datennetzen. Die multimedialen Angebote wachsen heute schneller als die Nachfrage der Konsumenten. Die Deutschen lebten noch nicht in einer Informationsgesellschaft, sondern redeten nur davon [Ed: na, warum ist das wohl so? Könnte nicht die in Deutschland erhobene zeitabhängige Internet-Steuer der hauptsächliche Grund für die noch immer begrenzte Nachfrage sein?].
[ADSL à la Telekom Zeitabhängige Tarife für schnellen Internet-Zugang] [Zu den Ortstarifen in den USA]
Rüttgers: 200.000 Jobs durch Multimedia
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 26. April 1998, 17.06 Uhr, Tafel 140, Rubrik Wirtschaft.STUTTGART. Zum Auftakt der Stuttgarter Fachmesse "Multimedia Market '98" hat Forschungsminister Rüttgers die Wirtschaft aufgefordert, die neuen Medien zu nutzen. Wenn Deutschland konsequent auf Multimedia setze, könnten in den nächsten Jahren 200.000 Stellen neu geschaffen und 1,2 Millionen gesichert werden, sagte der Minister unter Berufung auf die Studie einer Beratungsgesellschaft. Bis zum Mittwoch präsentieren auf der Messe mehr als 300 Aussteller Produkte und Trends. Im Zentrum steht der Einsatz neuer Medien für Handel, Vertrieb und Werbung.
Nutzerverband fordert Ausgliederung der Telekom-Netze
Aus: Yahoo-News, 27. April 1998, 16.14 Uhr (Wirtschaft).OFFENBACH. Die Netze der Deutschen Telekom AG sollen nach Ansicht des Deutschen Verbandes für Post und Telekommunikation (DVPT) in eine unabhängige Betreiber- Gesellschaft ausgegliedert werden. Der DVPT habe den Bundeswirtschaftsminister aufgefordert, das Telekommunikationsgesetz (TKG) entsprechend zu novellieren, teilte der Verband am Montag in Offenbach mit. Daß dies beim Erlaß des TKG versäumt worden sei, sei ein erheblicher Fehler gewesen. Der Streit zwischen der Telekom, der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post sowie den neuen Netzbetreibern hätte so vermieden werden können.
Bare-bones cost of Telstra's local calls put at 7.6c
Aus: The Sydney Morning Herald, 28. April 1998, Seite ?? (Business) by SUE LOWE. [Original] [Übersetzungs-Service]SYDNEY. Business telecommunications provider Macquarie Corporate Telecommunications calculates the bare-bones cost for Telstra [Ed: die Telekom Australiens] to deliver a local call physically over its network is, on average, 7.65c [8,1 Pf]. That's 17.35c [18,4 Pf] less than the standard charge to residential users and 12.35c [13,1 Pf] under the resale price Telstra offered Optus earlier this month. The figure, which Macquarie Corporate's chief executive, Mr David Tudehope, admitted was stripped of all overhead costs, will be the basis for Macquarie's submission to the Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) on May 25.
An ACCC discussion paper last Friday sought industry and public submissions on whether local call resale and local call interconnection services should be declared, so breaking Telstra's monopoly on local calls via the standard phone network. Responses are due on May 25 and a public hearing will take place in Sydney on June 9. "If the ACCC does not declare this time, most Australians may never see competition in local calls in their lifetime," Mr Tudehope said yesterday. The ACCC paper was issued just days after NUS International, a telecommunications auditing specialist, issued a local call cost comparison showing that Australia's costs were highest of 12 developed nations surveyed.
Mr Tudehope argued that attacking the local call cost issue from the bottom up, rather than on the basis of a discount from 25c [26,5 Pf], as Optus has done, could lead to more flexible residential and business local call packages. Macquarie would like to offer a timed local call charged at 10c [10,6 Pf] for the first 45 seconds, then capped at 20c [21,2 Pf], he said. Since roughly half of local business calls are estimated to end at messaging services, taking less than 45 seconds, such a cost structure could deliver significant savings. "We don't just want to rebadge (resell) a Telstra product, we want access to the network to build our own products," said Macquarie Corporation's general counsel, Ms Jenny Fox.
Mr Tudehope said working out the real cost of delivering a local call hinged on whether the overheads of value-added services, such as Directory Services and Call Waiting, were attached to line rental or the cost of individual calls. Telstra spokesman Mr Steve Wright said: "The costs associated with delivering a 25c [26,5 Pf] call are many, not just the physical carriage from point A to point B." The approach "of looking at those costs in isolation is not one favoured by our competitors or customers". He added that Optus had wanted to resell Telstra's value-added, local call products.
1.5.1998 (t-off). Und damit keine Mißverständnisse aufkommen: Die Kostenangaben im Artikel sind immer Kosten pro Verbindung (per call). Die Ortsverbindungen bei Telstra werden den Endkunden mit 25 Cent (rund 26,5 Pfennig) pro Anruf berechnet, unabhängig von der Dauer der Verbindung! Anders als in Deutschland sind damit die vom Konkurrenten Optus im Ortsbereich zu zahlenden Interconnection- Entgelte fixe Kosten pro Verbindung, während in Deutschland zeitabhängige Entgelte von 1,97 Pfennig/Minute (921 Uhr) bzw. 1,24 Pfennig/Minute (219 Uhr) an die Telekom entrichtet werden müssen.
Scheurle weist Vorwürfe der Telekom zurück
Chef der Bonner Regulierungsbehörde: Keine willkürlichen Entscheidungen getroffen
Aus: Süddeutsche Zeitung, 28. April 1998, Seite 21 (Wirtschaft).BONN (hen/Eigener Bericht). Der von Finanzstaatssekretär Jürgen Stark kritisierte Chef der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, hat den Vorwurf willkürlicher Entscheidungen zu Lasten der Telekom in einem zentralen Punkt zurückgewiesen. So sei es nicht die Aufgabe der Behörde, darüber zu entscheiden, wer von den Konkurrenten der Deutschen Telekom Anspruch auf welche Durchleitungstarife habe. Laut Scheurle gelten die von seiner Behörde festgelegten Preise nur für Anbieter mit eigenem Netz und nicht für Wiederverkäufer.
Während die Regulierungsbehörde am Montag keine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen von Stark abgeben wollte, wies Scheurle indirekt einen wesentlichen Kritikpunkt zurück. So stellte er zur allgemeinen Überraschung klar, daß der umstrittene Interconnection- Tarif von durchschnittlich 2,7 Pfennigen pro Minute nur für diejenigen Anbieter gelte, die auch über eigene Netze verfügten. Wer aber nur Verbindungsrechner betreibe, um Telekom- Dienste weiterzuverkaufen, der könne sich als reiner Reseller nicht auf die angeordneten Tarife berufen. Tarife von Wiederverkäufern müßten sich wie in den USA an den jeweiligen Endkundenpreisen orientieren, von denen der tatsächliche Netzbetreiber bis zu 20 Prozent abziehen und den Rest zur Deckung seiner eigenen Kosten vereinnahmen könne.
Bei der Telekom stießen die Äußerungen auf völliges Unverständnis. Scheurle so hieß es versuche damit von seiner Verantwortung für die inzwischen eingetretenen ordnungspolitischen Fehlentwicklungen abzulenken. Tatsache sei, daß die Regulierungsbehörde in den vergangenen Monaten mehr als 80 Anbietern eine Netzbetreiberkennzahl zugeteilt habe, ohne zuvor zu prüfen, ob diese Anbieter auch ein Verbindungsnetz betreiben wollten. Laut Telekommunikationsgesetz (TKG) sei es grundsätzlich die Aufgabe der Regulierungsbehörde, sich vor der Lizensierung eines Antragstellers sich von dessen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu überzeugen, auf jeden Fall aber zu klären, ob dieser ein eigenes Netz aufbauen wolle.
Die Regulierungsbehörde habe hier ihre Verantwortung nicht wahrgenommen und statt dessen bewußt das bloße Wiederverkaufen zu Lasten der Telekom akzeptiert. Es sei deshalb schon bemerkenswert, wenn Scheurle jetzt die Telekom auffordere, ihre Wettbewerber künftig unter die Lupe zu nehmen und mit ihnen differenzierte Tarifvereinbarungen zu treffen. Die Telekom werde jedoch in Kürze ein Konzept vorlegen, das beim Abschluß von Zusammenschaltungsverträgen Mindestvoraussetzungen für den Infrastrukturausbau vorsehe.
Der Brief des Bonner Staatssekretärs an Scheurle, über den die SZ in ihrer Wochenenausgabe berichtet hatte, wurde am Montag vom Aufsichtsvorsitzenden der Telekom, Helmut Sihler, nachdrücklich inhaltlich unterstützt. Die Feststellungen Starks deckten sich mit denen des Aufsichsrates, betonte Sihler. Stark habe den Interessen der AG, ihrer Aktionäre und ihrer Mitarbeiter mit seinem Schreiben überzeugend Ausdruck verliehen.
Unterdessen sorgte eine Anzeigenserie der Telekom unter der Überschrift Wir machen den Wettbewerb möglich, subventionieren können wir ihn nicht für eine Verschärfung der Auseinandersetzung zwischen Unternehmen und Regulierungsbehörde. Die Telekom versuche in beispielloser Weise Stimmung gegen die Behörde und damit gegen die Verbraucherinteressen zu machen, betonte ein Sprecher des Amtes. In Schutz genommen wurde der Regulierer vom zuständigen Ressortsminister Günter Rexrodt (FDP). Die Behörde habe seit Jahresbeginn gute Arbeit geleistet und maßgeblich zu den zwischenzeitlich eingetretenen Preissenkungen beigetragen. Wenn der Telekom dies nicht passe, dann solle sie gefälligst eine Entscheidung vor Gericht suchen, ließ der Bundeswirtschaftsminister wissen. [mehr]
Telekom steigert Umsatz und Gewinn
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 28. April 1998, 14.11 Uhr, Tafel 141, Rubrik Wirtschaft.BONN. Die Deutsche Telekom hat auch nach dem Ende ihres Monopols auf dem Telefon- Markt Umsatz und Gewinn gesteigert [Ed: und was soll dann der aktuelle Schimpf auf den Regulierer?]. Wie das Unternehmen heute mitteilte, erhöhte sich das Konzernergebnis nach Steuern im ersten Quartal 1998 um 18 % auf eine Mrd. Mark. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,1 % auf 17,3 Mrd. Mark. Man habe zwar Marktanteile abgeben müssen, profitiere aber vom Wachstum des Gesamtmarktes, so Vorstandschef Sommer. Die Telekom kündigte eine weitere Senkung der Telefontarife an. So soll es unter anderem Rabatte auf regelmäßige Verbindungen geben [Ed: na, sollte das etwa der überfällige Internet-Telefontarif werden?].
Gulliver im Land der Telefon-Liliputaner
Festnetz Doch die Konkurrenz ist gefährlich / Beim Mobilfunk nur noch die Nummer zwei
Aus: Yahoo-News, 28. April 1998, 14.57 Uhr (Wirtschaft).DÜSSELDORF. Noch hat Telekom-Chef Ron Sommer gut lachen: Mit einem Konzernumsatz von 67,6 Milliarden und einem Überschuß von 3,3 Milliarden Mark ist sein Unternehmen auch nach der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes der alles dominierende Anbieter in Deutschland. Doch könnte es dem Mammutkonzern angesichts der vielen kleinen Konkurrenten gehen wie Gulliver bei den Liliputanern. Er könnte überwältigt werden von der Vielzahl und dem Einfallsreichtum der Telekommunikations- zwerge. Denn der Riese ist verwundbar, wie sich schon im Mobilfunk zeigte.
Bislang liefert die Festnetzkommunikation mit 50,5 Milliarden Mark den größten Umsatzbeitrag im Konzern. Vier Monate nach dem Ende des Monopols kommen die privaten Anbieter hier gerade auf zwei bis 2,5 Prozent Marktanteil. Doch sagt dieser noch bescheidene Anteil wohl weniger über die künftige Entwicklung aus als die stürmischen Wachstumsraten der Konkurrenz. So konnte beispielsweise die Elmshorner Telefongesellschaft Talkline allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres nach eigenen Angaben rund 130.000 Kunden gewinnen, die zusammen im Durchschnitt eine Million Minuten am Tag telefonierten. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen über 300.000 Kunden verbinden. Mannesmann Arcor, die Festnetztochter von Mannesmann und Deutsche Bahn, steigerte den Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 65 Prozent. "Der Einstieg in das Privatkundengeschäft pünktlich zum 1. Januar 1998 war mehr als vielversprechend", urteilte Mannesmann-Chef Joachim Funk.
Und das ist nur ein kleiner Teil der Konkurrenz. Mehr als 20 Telefon- gesellschaften versuchen bundesweit der Telekom Kunden abzujagen. Hinzu kommen noch zahllose örtliche Anbieter, sogenannte City-Carrier. Und einige finanzstarke Telekom-Herausforderer sind gerade erst beim Warmlaufen. Die Veba/RWE- Tochter Otelo bietet gerade einen Monat lang Festnetzanschlüsse für Privatkunden an. Zahlen nennt sie noch nicht. Im Großkundengeschäft versorgt der Düsseldorfer Konzern aber inzwischen mehr als 1.000 Kunden, von der Katholischen Kirche bis zu Werder Bremen. Die Münchner Viag Interkom will in Kürze starten. So rechnen Marktanalytiker damit, daß die Telekom- Konkurrenten ihren Marktanteil im Festnetz bis zum Jahr 2000 auf 20 bis 30 Prozent steigern können. Selbst dem Platzhirschen Telekom könnte es schwerfallen, derartige Einbußen im Geschäft mit Ferngesprächen durch Innovationen wettzumachen.
Wie verwundbar der Ex-Monopolist ist, zeigt sich zur Zeit im Mobilfunk- Geschäft. Hier macht Ron Sommer schon heute die Entwicklung der Marktanteile Kopfschmerzen. Zwar konnte die Konzerntochter T-Mobil ihren Umsatz 1997 um 19 Prozent auf sechs Milliarden Mark steigern. Doch Marktführer ist längst das von Mannesmann betriebene D2-Netz. Seine Wachstumsrate war mit 33 Prozent fast doppelt so hoch wie die der Telekom. Und im ersten Quartal dieses Jahres ging das Wachstum ungebremst weiter. Ende März zählte D2 mehr als vier Millionen Kunden. Der kleinere private Konkurrent E-Plus kam auf weitere 1,3 Millionen Nutzer. Dem D1-Netz der Telekom blieb da mit 3,7 Millionen Handy-Besitzern nur noch ein Marktanteil von knapp über 40 Prozent.
Stichwort: A D S L
Aus: Yahoo-News, 28. April 1998, 16.24 Uhr (Wirtschaft).BONN. ISDN oder Glasfaser sind nicht das letzte Wort, wenn es um einen schnellen Datenanschluß ins Internet geht. Die jetzt von der Telekom angekündigte Einführung von ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) bietet bei vergleichsweise geringem Aufwand sehr hohe Übertragungs- geschwindigkeiten, mit denen beispielsweise Filme direkt aus dem Netz abgerufen und am heimischen Computer betrachtet werden können.
Wie bei ISDN werden die Daten bei ADSL digital über herkömmliche Kupferleitungen übertragen, wie sie für das normale Telefon millionenfach im ganzen Land praktisch in jede Wohnung und jeden Betrieb verlegt sind. Der Trick ist, daß anders als bei ISDN die Datenübertragung aus dem Internet vielfach schneller erfolgt als ins Internet. So sind nach den Angaben der Telekom Übertragungsraten von sechs bis acht Megabit pro Sekunde "downstream", zum heimischen Computer hin, möglich. Das ist maximal etwa das 125fache einer einfachen ISDN-Verbindung und das 278fache der Leistung eines 28.800-Baud-Modems. Die Steuerbefehle laufen "upstream" mit 640 Kilobit pro Sekunde, immerhin noch zehnmal so schnell wie eine ISDN- Verbindung mit 64 Kilobit pro Sekunde.
Zum Anschluß an den Computer ist ein ADSL-"Modem" erforderlich, außerdem ein sogenannter "Splitter", der die gleichzeitige Verwendung des Telefons (auch eines ISDN- Anschlusses) neben der ADSL- Übertragung ermöglicht. In den USA, wo sich Branchengiganten wie Microsoft und Intel zusammengetan haben, um zunächst eine abgespeckte ADSL- Version mit 1,5 Megabit Übertragungsrate an den Kunden zu bringen, werden Preise von etwa 200 Mark für ein ADSL-Modem vorausgesagt.
Wie Preise und technische Daten von ADSL in Deutschland genau aussehen werden, ist noch offen. Die Telekom startet in diesen Tagen einen Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen, bei dem für Privatkunden maximale Datenraten von 1,5 Megabit und für Geschäftskunden acht Megabit pro Sekunde vorgesehen sind. Bis Jahresende soll ADSL dann regulär eingeführt werden, um die Lücke zwischen ISDN und noch schnelleren, aber auch teuren Glasfaser- Direktanbindungen zu schließen.
Noch offen ist auch, welche Inhalte über die neue, schnelle Übertragungs- technik transportiert werden. Zwar beschleunigt ADSL auch einen gewöhnlichen Internet- Zugang im World Wide Web (WWW) aber nur auf der "letzten Meile" zwischen Telefondose und Vermittlungsstelle. Inwieweit im Netz auch Angebote zu finden sein werden, die die hohen Datenraten von ADSL nutzen können, wird nicht zuletzt vom Ausbau der internen Strukturen wie der Anbindung der ISP (Internet Service Provider) an das weltweite Computernetz abhängen. Für ihren Testbetrieb richtet die Telekom über eine besondere Homepage Zugang zu speziellen Anwendungen ein. [Bei der Telekom heißt ADSL nun T-DSL]
BellSouth wird Partner von Otelo
Aus: n-tv-Teletext, 30. April 1998, 9.20 Uhr, Tafel 463, Ad hoc Publikation der RWE AG und VEBA AG.DÜSSELDORF. Dietmar Kuhnt, der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Ulrich Hartmann, der Vorsitzende des Vorstands der VEBA AG und Duane Ackerman, Chairman und CEO von BellSouth, haben ein Grundsatzpapier über eine Partnerschaft in der Telekommunikation unterzeichnet. Die Partner werden das Grundsatzpapier in den nächsten Wochen in ein Vertragswerk umsetzen. Es ist beabsichtigt, daß sich BellSouth an o.tel.o beteiligt. BellSouth wird ihren Anteil von 22,5 Prozent an der Mobilfunkgesellschaft E-Plus in o.tel.o einbringen und dafür eine Beteiligung von 15,5 Prozent an o.tel.o übernehmen. Die Partner führen konstruktive Gespräche mit dem E-Plus Mitgesellschafter Vodafone, dessen Zustimmung zur Übertragung der Anteile erforderlich ist. Sollte Vodafone nicht zustimmen, wird BellSouth sich in einem ersten Schritt zunächst gegen Barzahlung mit 10 Prozent an o.tel.o beteiligen, mit der Möglichkeit, die E-Plus- Beteiligung später einzubringen.
Die Partner haben sich darauf verständigt, daß BellSouth Vertreter in die Geschäftsführung von o.tel.o entsendet. BellSouth wird außerdem bei o.tel.o erfahrene Mitarbeiter auf verschiedenen Ebenen zur Verfügung stellen. Die operative Zusammenarbeit zwischen o.tel.o und BellSouth soll unverzüglich aufgenommen werden. BellSouth ist eine erfolgreiche und finanzstarke amerikanische Telekommunikationsgesellschaft mit internationaler Ausrichtung, die in 20 Staaten der Erde tätig ist. Sitz der Gesellschaft ist Atlanta im US- Bundesstaat Georgia. Das Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von gut 20,6 Mrd. US-$ erwirtschaftet und hat rund 81.000 Mitarbeiter.
@Home Network Announces Plans for Delivering High-Speed Internet Services in the Netherlands and Belgium
Arrangement Represents 1.4 Million Homes To-Date
Aus: Yahoo-Finance, 30. April 1998, 14.31 Uhr MESZ (US Market). [Übersetzungs-Service]REDWOOD CITY, Calif. April 30 (PRNewswire). Expanding its presence overseas and positioning itself as the international leader in delivering high-speed cable Internet services, @Home Network (Nasdaq: ATHM - news) today announced an agreement in principle to form a joint venture with leading Dutch cable operators CasTel and Palet Kabelcom. Under the terms of the agreement, @Home Network, CasTel, and Palet will form a new entity, @Home Netherlands, to develop and market a Dutch version of @Home's high-speed cable Internet service in the Netherlands and the Flemish-speaking parts of Belgium. @Home Netherlands will enter into distribution agreements with CasTel and Palet to deliver the Dutch service to their subscribers.
@Home Netherlands will leverage @Home Network's technology, content, systems and operating expertise to create a Dutch high-speed Internet service substantially better than anything available in Europe today. @Home Netherlands subscribers will enjoy a rich array of broadband content and applications such as news video on demand, CD-quality audio, high-speed games and software downloading, along with access to the Internet at speeds significantly faster than previously available. @Home Netherlands will combine the best elements of the @Home product with high quality Dutch and European content to create a service that meets the unique needs of the Netherlands' sophisticated customer base.
Under the agreement, which is pending Board of Director approvals, Palet and CasTel have agreed to make the service available to their 1.4 million households, representing more than 20 percent of Dutch households. The parties have initiated discussions with additional cable operators in the Netherlands and Belgium with respect to their joining @Home Netherlands as equity shareholders and/or distributors.
``As the first major provider of high-speed cable Internet services in continental Europe, @Home Netherlands will set the pace in transforming the Internet into a viable, vibrant mass medium,'' said Frans Hoekstra, CEO of CasTel. ``We believe the delivery of high-speed Internet services is one of the most exciting opportunities for cable operators. @Home Netherlands will provide a turnkey service to cable operators, enabling them to exploit this opportunity quickly and profitably.''
@Home Network is much more than a fast connection to the already overloaded Internet. @Home Network has developed a network infrastructure that utilizes sophisticated caching and replication technologies to create a high-performance ``parallel'' Internet, bringing information closer to users. These technologies, combined with @Home's focus on rich broadband content, quality customer service and end-to-end network management enable the company to deliver an Internet experience that is unique in style, service and content.
``@Home Network is positioned to become the international leader in delivering high-speed Internet services to consumers and businesses, and we are excited to be working with them,'' said John Joosten, CEO of Palet Kabelcom. ``@Home's technological and content expertise combined with our local broadband networks will deliver a new set of high-speed, 'always-on' services that will put our customers at the forefront of the next generation of communications.''
``With increasing consumer demand, high disposable income and high usage based telephone charges for dial-up access, Europe is a promising market for high-speed cable Internet services,'' said Tom Jermoluk, chairman and CEO of @Home Network. ``Working with @Home Network, Palet and CasTel are transforming the way European customers view and use the Internet.'' An estimated 10 percent of Dutch households have an Internet connection, one of the highest penetration rates of any country outside the United States. (...) [Full Text]
Regulierer erlaubt Telekom Kabelgebührenerhöhung
Das Unternehmen muß aber seine Effizienz erhöhen und die Preise bis Jahresende um sieben Prozent senken
Aus: Yahoo-News, 30. April 1998, 14.50 Uhr (Wirtschaft).BONN. Für die rund sechs Millionen Kunden des Kabelfernsehnetzes der Deutschen Telekom AG bleibt es vorläufig bei der im Herbst letzten Jahres vorgenommenen Gebührenerhöhung. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die zunächst Bedenken gegen die Preisanhebung angemeldet hatte, zog am Donnerstag in Bonn ihre Einwände zurück und bestätigte die neuen Gebühren. Allerdings besteht Hoffnung auf eine Milderung der Preissteigerung. Wie die Behörde vor Journalisten mitteilte, wurde der Telekom zur Auflage gemacht, ihre Effizienz im Kabelbereich erheblich zu verbessern und die Preise kurzfristig wieder zu senken. Als Frist wurde der 31. Dezember 1998 genannt.
Zur Begründung der Entscheidung im Rahmen eines Verfahrens der "nachträglichen Mißbrauchsaufsicht" sagte der Präsident der Regulierungs- behörde, Klaus-Dieter Scheurle, die Deutsche Telekom habe einen erkennbaren Nachholbedarf bei ihrer Leistungsfähigkeit im Breitbandkabelbereich nachweisen können. Bis zum Jahresende gebe es keine Veranlassung, gegen die Preiserhöhung einzuschreiten. Seine Behörde sei aber der Überzeugung, daß die Telekom ihr selbstverordnetes Einsparziel auf sieben Prozent steigern müsse. Bis zum Jahresende solle diese Kosteneinsparung erbracht werden, sagte Scheurle.
Die Telekom hatte den Preis für den Einzelanschluß an ihr Kabelnetz am 1. November 1997 um durchschnittlich 15 Prozent verteuert. Die Gebühren für Verträge mit einer Wohneinheit, die vor dem 1. Juli 1991 geschlossen wurden, kletterten um 22,6 Prozent. Zur Begründung hatte das Unternehmen darauf verwiesen, daß der Kabelanschluß seit fünf Jahren nicht mehr teurer geworden sei, obwohl sich die Zahl der Kanäle erhöht habe. Den sechs Millionen Kabelkunden der Telekom stehen mehr als elf Millionen Nutzer privater Kabelnetze gegenüber. [mehr]
Scheurle weist Kritik Starks strikt zurück
Aus: Yahoo-News, 30. April 1998, 18.13 Uhr (Wirtschaft).BONN. Der Chef der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Klaus-Dieter Scheurle, hat die Kritik von Finanzstaats- sekretär und Telekom-Aufsichtsrat Jürgen Stark an Entscheidungen seines Amts zurückgewiesen. In einem Brief an Stark schrieb Scheurle, die Beschlüsse seines Hauses basierten auf dem Telekommunikationsgesetz (TKG), das in "enger Abstimmung auch mit der Deutschen Telekom" entstanden sei. (...)
Scheurle verwies auf die politische Unabhängigkeit seiner Behörde. Sie sei die Voraussetzung für das Vertrauen der Unternehmen in den deutschen Telekommunikationsmarkt. Die Behörde trage nicht nur Verantwortung für die Telekom, sondern auch für die Entwicklung eines funktionsfähigen Wettbewerbs, zu dem auch andere Firmen beitragen müßten. Stark hatte laut Zeitungsbericht[en] in einem Brief an Scheurle seine "große Sorge um die Zukunft der Telekom" geäußert. Er forderte die Behörde auf, Entscheidungen verantwortungsvoller auf ökonomische Folgewirkungen zu überprüfen. Die gegen die Telekom gerichteten Urteile hätten bereits Auswirkungen, die die wirtschaftliche Basis des Bonner Konzerns ernsthaft beeinträchtigten.
Scheurle entgegnete, industriepolitische und Eigentümerinteressen seien nicht Gegenstand des Telekommunikationsgesetzes und damit keine Grundlage für die Entscheidungen der Behörde. Seine Mitarbeiter seien durchaus bemüht, diese Bedürfnisse zu berücksichten. Konflikte ergäben sich jedoch, "wenn Eigentümerinteressen protektionistisch umgesetzt werden sollten". Die Regulierungsbehörde werde sich "keineswegs einer an hohen Erlösen ausgerichteten Privatisierungspolitik unterwerfen". Der Bund ist nach wie vor Mehrheitsaktionär der Telekom. Scheurle wies darüber hinaus die Kritik Starks zurück, die Regulierungsbehörde vergleiche unzulässigerweise Preis und Kalkulation deutscher mit denen ausländischer Anbieter. Im Rahmen der Kostenprüfungen ziehe die Behörde Unternehmen als Vergleich heran, die entsprechende Leistungen auf vergleichbaren Märkten anböten. Besonderheiten des deutschen Marktes würden dabei berücksichtigt. Stark hatte darauf hingewiesen, daß anders als im Ausland hinter den Wettbewerbern der Telekom finanzstarke Energieversorger stünden. Dieser könnten Verluste bei der Telekommunikation durch Gewinne im Monopolbereich Strom ausgleichen.
Baby Bells' Net pricing differs
Aus: Finance Internet Daily, 1. Mai 1998, originally published and edited by CBS Marketwatch. [Übersetzungs-Service]NEW YORK. Atlanta's BellSouth (BLS) is cutting prices for its Internet access service while Chicago-based Ameritech is raising them. BellSouth said customers who prepay for 12 months of service can get flat-rate, unlimited access for $17.95 monthly. The supporting marketing effort, which can be seen at www.bellsouth.net/external/aol, invites subscribers from America Online (AOL) and other Internet services to compare their current service with BellSouth.net's.
Meanwhile, Ameritech Corp. (AIT) Friday said it would boost its flat-rate price $2 to $21.95 monthly, the same as America Online's. (However, it too offers an annual prepaid option, with an effective monthly cost of $17.75.) The company justified the monthly rate hike citing its investment in infrastructure, while pointing out its Net subscriber customer base has doubled in the past six months and the average time a customer is online has increased 30 percent.
2.5.1998 (t-off). Der Rabatt von 10 % bei Vorauszahlung ist für BellSouth- Kunden attraktiv, denn die 3-Monats-Termingeldzinsen liegen derzeit in den USA bei rund 4,87 %, die 1-Jahreszinsen bei 5,11 %. Und beim Vergleich mit deutschen Provider-Gebühren darf natürlich auf keinen Fall übersehen werden, daß auch die Telefonverbindung zum Provider zur monatlichen Flat-rate (oder alternativ mit fixen Gebühren pro Call) abgerechnet wird. Insofern fallen in den USA für die Internet-Nutzer auch keine zeitabhängigen Telefonkosten an.
Atempause für Telekom
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 2. Mai 1998, Seite 17 (Wirtschaft).Der Wind dreht sich, statt Gegen- hat die Telekom jetzt leichten Rückenwind. Die jüngste Entscheidung der Regulierungsbehörde in Sachen Kabelgebühren macht deutlich, daß das Kesseltreiben nun fürs erste beendet sein dürfte. Und das ist gut so. Denn nachdem Oberregulierer Scheurle den Telefon-Konkurrenten Schützenhilfe im Kampf gegen die Telekom geleistet hat, hätte Telekom-Chef Sommer eine erneute Schlappe nur schwer weggesteckt. Auf über eine Milliarde DM jährlich summieren sich die Verluste im Kabelgeschäft. Defizite, an denen die Telekom nur wenig Schuld trifft. Denn immerhin führte das einstige Staatsunternehmen nur aus, was politisch gewollt war: die Verkabelung Deutschlands als Wegbereiterin des Privatfernsehens. Trotz der hohen Anlaufkosten ließ man die Preise fünf Jahre lang stabil. Daß Sommer und Co. jetzt einen Nachschlag [Ed: vor dem Verkauf] wollen wer kann es ihnen verdenken?
Mehr als eine Atempause dürfte ihnen aber nicht vergönnt sein. Zum Jahresende will man weitersehen. Doch ob die Telekom bis dahin einen durchschlagenden Sanierungserfolg ihres Kabelbereichs aufweisen kann, ist fraglich. Sie selbst hat die wirtschaftlichen Geschicke ihres Kabelgeschäfts an die unsichere Allianz des Medienriesen Kirch und Bertelsmann geknüpft. So wird die Telekom wohl auch weiterhin in der Schußlinie Scheurles bleiben. Verbündete sind gefragt: Auf die Telekom-Freunde Arne Börnsen, neben Scheurle in der Behörde die Nummer zwei, und Staatssekretär Jürgen Stark kommt einige Arbeit zu.
Für Billig-Telefonanbieter kommen harte Zeiten
Die Telekom kann ihren Konkurrenten ohne eigenes Netz höhere Gebühren abverlangen
Aus: TAZ, Berlin, 4. Mai 1998, Seite 8 (Wirtschaft).BERLIN (urb/taz). Im Gestrüpp der Paragraphen verfangen sich zuweilen auch große Konzerne. Seit Monaten klagt die Telekom darüber, daß sie nur [Ed: im Mittel] 2,7 Pfennig pro Minute berechnen darf, wenn sie Telefongespräche für ihre neuen Konkurrenten zusammenschaltet. Nun stellte sich nach genauerer Lektüre des Telekommunikationsgesetzes heraus, daß die Telekom längst nicht allen Anbietern güngstigen Zugang gewähren müßte. Manch neuer Billiganbieter muß womöglich bald die Preise stark erhöhen.
Die Telekom hatte zunächst fünf Pfennig verlangt, war damit aber im Oktober an der Regulierungsbehörde gescheitert. Darauf schloß die Telekom Verträge mit 34 privaten Konkurrenten von Mobilcom bis Teldafax. 10.000 Kunden gingen ihr schon verloren. Die 2,7 Pfennig werden für das Zusammenschalten des Netzes eines Konkurrenten mit dem Telekomnetz erhoben, schreibt das Gesetz vor. Doch viele der neuen Konkurrenten sind noch weit von einem eigenen Netz entfernt. Meist haben sie lediglich ein paar Vermittlungsstellen in einigen Großstädten. Wer aber Telefongespräche überwiegend über Telekomleitungen abwickelt, gilt nicht als Netz-Betreiber, sondern als Wiederverkäufer. Denen aber dürfe die Telekom ihre normalen Endkundentarife in Rechnung stellen mit einem leichten Abschlag von 15 bis 20 Prozent, ließ Chef-Regulierer Klaus-Dieter Scheurle jüngst durchblicken.
Wenn die Telekom derzeit von allen Konkurrenten nur die Billigtarife verlange, sei das "ihre eigene Sache", sagte Scheurle hämisch dem Magazin FOCUS. Da herrsche "Vertragsfreiheit". Wer Wiederverkäufer sei und wer nicht, will Scheurle noch nicht sagen: Er entscheide erst auf Anfrage. Nun muß die Telekom jede Firma einzeln prüfen lassen. Experten schätzen, daß die Telekom innerhalb von drei Monaten die Verträge kündigen kann. Auf viele der Konkurrenten kommen nun hohe Investitionen in eigene Leitungen zu, wollen sie weiter nur 2,7 Pfennig an die Telekom zahlen. [Kommentar]
US WEST Turns On Nation's First Mass-market, Multi-city Deployment Of Ultra-fast ADSL Internet Service
Turbocharged Phone Lines will Boost Telecommuting, Telemedicine, On-line Homework for Millions; Denver and Boise Lead First Wave of 20 Cities to Get Lightning-Fast, Affordable Digital Service by May
Aus: Yahoo-Finance, 4. Mai 1998, 15.03 Uhr MESZ (US Market). [Übersetzungs-Service]DENVER May 4 (PRNewswire). US WEST Communications (NYSE: USW - news) today launched the nation's first mass-market, multi-city deployment of its ultra- fast Internet service, which eliminates the headaches of working on-line by turbocharging existing phone lines and giving customers always-on 'Web-tone' the data equivalent of dial-tone. The new service promises to bring telecommuting, telemedicine and on-line homework to homes and offices across America.
The affordable ``plug-and-play'' service debuts today in Denver, Colorado and Boise, Idaho, as part of a first wave of deployment that will put US WEST's MegaBit Services ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) access and U S WEST.net Internet service in more than 20 cities by the end of May. ``Today, there is no more World Wide Wait. `Web-tone' changes everything. People will be amazed at what a difference ultra-fast Internet access can make,'' said Sol Trujillo, president and CEO, US WEST Communications. ``Now, small businesses can set up their own high-speed data networks. Professionals can get home for dinner on time, because of work-at-home connections. Students can do high-speed home-work on-line. This new service will make the Internet as vital and useful to people's lives as the telephone.''
The company's new MegaBit Services is revolutionary because:
``This truly turbo-charges the existing phone network,'' said Joe Zell, president, US WEST !NTERPRISE Networking. ``MegaBit Services lets our customers unleash the power and productivity of the Internet. Like never before, homes and offices will be able to enjoy the benefits and bandwidth of high-speed data networking. For many more customers, telecommuting and telework are now viable business solutions.'' MegaBit Services will be available by the end of May as part of a more than 20-city deployment in: (...)
- It offers speeds from 256 kbps to 7 Mbps up to 250 times faster than traditional modems;
- No dial-up is required, eliminating annoying busy signals. The service offers continuous ``always on'' digital connections, letting customers simply open their Internet browser software to get access;
- Customers get their own private link to the Internet over their existing phone line increasing security and reliability, and eliminating traffic jams from sharing copper or fiber-optic lines with other users;
- Customers can even make or receive phone calls over the same line while surfing the Internet.
Solutions that Make a Difference in People's Lives
``For all its potential, the promise of the Internet is yet to be realized in improving people's daily lives,'' said Trujillo. ``High-speed access to the Internet and corporate data networks can make that promise a reality.''Telecommuting: In Denver alone, the time people spend on the road commuting is expected to top 2.3 million hours a year by 2020, a 55% jump from 1995. In other cities, the situation is even grimmer. Millions of Americans are ready and eager to substitute telecommuting for the daily grind of rush-hour commuting. The Department of Transportation estimates that new communications technology can help double the number of U.S. telecommuters to 15 million by next decade. Industry experts say employees who telecommute two days a week over high-speed data networks increase their productivity by 2540%
Education: In education, the Internet has only scratched the surface. According to the National Foundation for the Improvement of Education, "the integration of technology into teaching as a tool for challenging and meaningful study has been more a goal than a reality." The gap between information "haves" and "have nots" is widening, and too few children, especially minority children, are cyberliterate. Eliminating dial-up and download hassles will dramatically improve the Internet's usefulness at school. And high-speed data at home can extend the learning day, letting children do high-speed homework on-line.
Wide Range of US WEST High-Speed Internet/Data Options
MegaBit Services offers a variety of high-speed ADSL options at affordable flat-rate prices.To hook up customers, MegaBit Services provides a Cisco SpeedRunner modem that simply plugs into a customer's existing phone jack and connects to their computer. With no special wiring required, customers can work in any room with a standard phone jack. Customers also get a ``one-bill'' service that combines all their MegaBit Services, Internet and local phone charges on a single monthly statement. MegaBit Services ADSL can be ordered by calling 1-888-MEGAUSW (634-2879). Availability, scale and timing will depend on rollout schedule, local market conditions and regulatory environments. The technology also requires that customers live within range of ADSL-equipped wire centers. US WEST representatives will work with customers to verify availability. Coverage area will continue to expand over time as the technology advances, much like the expansion of coverage for cellular services in the 1980's.
- US WEST MegaHome Gives standard Internet users 256 kbps access for about $40/mo.
- US WEST MegaOffice Telecommuters and small businesses can get 512 kbps for about $65/mo.
- US WEST MegaBusiness Heavier-use business customers can get 768 kbps for about $80/mo.
- US WEST MegaPak Combines MegaHome and U S WEST.net Internet service for $59.95/mo.
- US WEST MegaBit Intensive business users and cyber-surfers can get 1-7 Mbps for $120-$840/mo.
- US WEST MegaCentral Businesses and Internet service providers (ISPs) wanting end-to-end ADSL connections for their customers or employees can install MegaCentral at their host site.
There are additional options for those who want different capabilities or aren't included in the initial rollout.
[Full Text]
- US WEST.net For $19.95/mo., this fast, reliable, Internet service, is available with any of the MegaBit Services options or as a stand-alone service with dial-up speeds up to 56 kbps. Includes CNET Snap! Online and Netscape Communicator 4.0 software. It can be ordered by calling 1-800-244-1111.
- ISDN One-Pak Offers voice/video/data capability, 128 kbps, U S WEST.net access for $78$115/mo.
- Frame Relay service For business customers that do not immediately qualify for ADSL service but are still interested in upgrading data access services for their company and their employees. (...)
Regulierungsbehörde gerät in die Kritik
Offenbar Streit zwischen Wirtschafts- und Finanzministerium / SPD fordert Erhaltung von Post-Filialen
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 5. Mai 1998, Seite 18 (Wirtschaft).BONN (wei). Die Politik der Regulierungsbehörde ist nach Ansicht ihres Beirates nicht geeignet, das notwendige Vertrauen für Investoren zu schaffen. Der Beirat, sagten sein Vorsitzender, Niedersachsen Wirtschaftsminister Peter Fischer, und der SPD-Abgeordnete Martin Bury am Montag in Bonn, kritisiere auch die Politik der Bundesregierung gegenüber der Behörde, die eine einheitliche Konzeption vermissen lasse. Die Wahrnehmung der Interessen des Bundes als Eigentümer der Telekom sowie der Wettbewerbs- und Industriepolitik seien nicht aufeinander abgestimmt.
Fischer verwies insbesondere auf den Brief, den Finanzstaatssekretär Jürgen Stark vor einigen Tagen an den Präsidenten der Behörde, Klaus-Dieter Scheurle, gerichtet hatte. Darin hatte Stark die jüngsten Entscheidungen der Regulierungs- behörde kritisiert, die "gegen die Telekom" gerichtet seien. Stark vertritt den Bund im Aufsichtsrat der Telekom. Er hatte in dem Schreiben außerdem auf die Bedeutung des Unternehmens für die deutsche Industrie hingewiesen. In der Beiratssitzung am Montag sei deutlich geworden, daß zwischen Wirtschafts- und Finanzministerium erhebliche Meinungsunterschiede bestünden, sagte Fischer weiter. Der Wirtschaftsminister vertraue alleine auf den Wettbewerb. Die SPD forderte in der Sitzung, vor allem die industrie- politischen Folgen von Regulierungsentscheidungen stärker zu berücksichtigen. Bury deutete an, daß die SPD Veränderungen an der Spitze der Behörde vornehmen könnte, falls sie im September die Regierungsverantwortung in Bonn übernimmt [Ed: na, sollte etwa der blasse Telekom- Freund Arne Börnsen doch noch Chef-Regulierer werden?].
Auch der Standpunkt der Regulierungsbehörde in der Frage der Durchleitungsentgelte sei nicht geeignet, Investitionen anzuregen. Man könne erwarten, sagte Fischer, daß sie die Frage, wer ein Netz betreibe, eindeutig entscheide und nicht der Telekom und den anderen beteiligten Unternehmen überlasse. Kritisiert wurde im Beirat außerdem, daß die Regierung noch keine Universaldienstverordnung für den Postdienst vorgelegt habe. (...)
Tele2 darf mit niedrigen Preisen vergleichend werben
Aus: Yahoo-News, 6. Mai 1998, 12.34 Uhr (Wirtschaft).DÜSSELDORF. Das private Telefonunternehmen Tele2 darf nach eigenen Angaben mit richterlichem Segen dafür werden, billiger als die Deutsche Telekom zu sein. Das Landgericht Frankfurt am Main habe eine einstweilige Verfügung der Telekom aufgehoben, teilte Tele2 am Mittwoch mit. Der Exmonopolist hatte dem Mitwettbewerber einen unrechtmäßigen Preisvergleich mit dem Werbeslogan "Weit billiger telefonieren" vorgeworfen. Der Richter habe in seiner Urteilsbegründung aber darauf hingewiesen, daß der am 1. Januar 1998 eingeführte Wettbewerb im Telekommunikationsbereich vom Gesetzgeber erwünscht sei. Da dies zunächst hauptsächlich über den Preis funktioniere, dürfe Tele2 mit niedrigeren Preisen werben.
MobilCom halbiert Preis für Ferngespräche
Aus: Yahoo-News, 6. Mai 1998, 16.19 Uhr (Wirtschaft).HAMBURG. Der Telefonanbieter Mobilcom AG will Ferngespräche an Sonn- und Feiertagen für knapp 10 Pfennig pro Minute anbieten. Die Offerte gelte ab 15. Mai im sogenannten Preselection-Verfahren, sagte Konzernchef Gerhard Schmid am Mittwoch in Hamburg. Dabei müssen sich Kunden fest für einen Telefonanbieter entscheiden. Für sie werde der bisher unabhängig von der Entfernung gültige Minutenpreis von 19 Pfennig halbiert. Kritik übte Schmid an der Deutschen Telekom AG wegen der Debatte um die Höhe der Durchleitungsgebühren. Dabei handele es sich um eine politisch motivierte Diskussion ohne sachlichen Anlaß.
Im Telekommunikationsgesetz sei die jetzt ins Spiel gebrachte Frage überhaupt nicht vorgesehen, ob ein Anbieter Netzbetreiber oder lediglich Wiederverkäufer sei, sagte Schmid. Die Telekom wolle mit ihrer Taktik lediglich den Markt verunsichern, was ihr auch gelinge. Mobilcom sei jedoch "ein reinrassiger Verbindungsnetzbetreiber", der in Deutschland zur Zeit sieben Verbindungs- knoten betreibe. Das Unternehmen besitze mit der Telekom einen Vertrag zur Durchleitung von Telefongesprächen (Interconnection). Mobilcom habe somit einen Anspruch auf die günstigeren Tarife für Verbindungsnetzbetreiber.
Die jetzt aufgekommene Diskussion um eine mögliche Änderung dieser Verträge schade dem gesamten Markt, sagte Schmid. Neue Investoren würden dadurch abgehalten, und der Standort Deutschland mache sich unglaubwürdig. "Die Verträge sind nicht kündbar", sagte der Konzernchef. Mit den Anfang Januar aufgenommenen Festnetzaktivitäten habe der Konzern inzwischen einen Marktanteil von rund drei Prozent erreicht. Täglich würden rund fünf Millionen Gesprächsminuten über Mobilcom geführt. Bis Juli solle diese Zahl auf acht Millionen Minuten gesteigert werden. Nach der Telekom und Mannesmann Arcor sei Mobilcom heute die Nummer drei im deutschen Markt.
Viele Unternehmen wollen weg von der Telekom
Aus: Yahoo-News, 6. Mai 1998, 17.18 Uhr (Wirtschaft).DÜSSELDORF. Die Deutsche Telekom gerät laut einer Umfrage des Ifo-Instituts immer mehr unter Wettbewerbsdruck. Wie die am (morgigen) Donnerstag erscheinende Zeitschrift "Wirtschaftswoche" berichtet, wollen laut Umfrageergebnis 38 Prozent der deutschen Unternehmen bei dem Exmonopolisten kündigen und zur privaten Konkurrenz wechseln. Weitere fünf Prozent seien noch unentschlossen, hieß es. Damit drohe der Telekom ein Umsatzrückgang um bis zu zehn Milliarden Mark. Die Telekom wies den Bericht zurück.
Telekom-Sprecher Ulrich Lissek sagte in Bonn, die Umfragezahlen seien genauso absurd und falsch wie eine Aussage der "Wirtschaftswoche" vor wenigen Monaten, die Telekom habe bereits 50 Großkunden verloren. Der Bericht widerspreche allen gängigen Untersuchungen der Marktforschungs- institute, etwa des Unternehmens Roland Berger, wonach nur ein äußerst geringer Teil der Geschäftskunden über einen Wechsel nachdenke. Das Landgericht Frankfurt am Main bescherte ihr ein weiteres Negativerlebnis. Das private Telefonunternehmen Tele2 darf nach eigenen Angaben laut einer Entscheidung des Gerichts damit werben, daß es billiger als die Telekom sei. [mehr]
Debitel kritisiert Telekom wegen Interconnection
Aus: Yahoo-News, 8. Mai 1998, 16.06 Uhr (Wirtschaft).STUTTGART. Die mehrheitlich der Daimler-Tochter Debis gehörende Telefongesellschaft Debitel hat die von der Deutschen Telekom geplante Erhöhung der sogenannten Interconnection-Gebühren für kleinere Telefonanbieter kritisiert. Er verstehe nicht, warum die Telekom vormals ausgehandelte Konditionen nun wieder zur Diskussion stelle, sagte Debitel- Vorstandschef Joachim Dreyer am Freitag in Stuttgart. Nach Angaben von Debitel will die Telekom den Verbindungspreis für bestimmte Anbieter, die das Telekom-Netz in Anspruch nehmen, von bisher 2,7 Pfennig auf 10 Pfennig pro Minute erhöhen.
Er gehe davon aus, daß die bisherige Höhe der Gebühren unverändert bleibe, sagte Dreyer. Die neuen Telefonanbieter hätten kürzlich Gespräche mit der Telekom eingeleitet, um diese Angelegenheit zu klären. Er zeigte sich zuversichtlich, daß es dabei zu einem "guten Ende" kommen würde. Ein Telekom- Sprecher sagte, daß die Telekom mit Debitel über die Bedingungen für den Netzzugang verhandele. Zum näheren Inhalt der Verhandlungen wolle er keine Angaben machen.
Im Herbst vergangenen Jahres war festgelegt worden, daß Netzbetreiber höchstens [Ed: hier irrt der Autor, es waren im Mittel (1,245,14 Pfennig/Minute je nach Netzteil und Uhrzeit)] 2,7 Pfennig je Minute an die Telekom zahlen müssen, wenn sie Telefonate durch das Netz der Telekom leiten. Der Chef der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, hatte vor wenigen Tagen angedeutet, daß dieser Tarif für jenen Teil der Telekom- Konkurrenten nicht gelte, die keinerlei eigene Netzinfrastruktur aufgebaut haben, sondern nur Leitungen anmieten. Dies könnte bedeuten, daß einige Billig-Anbieter ihre günstigen Preise nicht halten können.
Debitel will in diesem Jahr den Angaben zufolge in Europa 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Großteil der Stellen solle in Baden- Württemberg entstehen, wo das Unternehmen 300 neue Beschäftigte einstellen wolle. Debitel peile in diesem Jahr einen Umsatz von drei Milliarden DM und eine Gesamtkundenzahl von über 2,5 Millionen an, sagte Dreyer. 1997 habe der netzunabhängige Telefonanbieter 2,3 Milliarden DM erwirtschaftet. Das Unternehmen habe heute 1,85 Millionen Kunden im Mobilfunkbereich. Im Festnetz habe Debitel bisher 150.000 Rufnummern freigeschaltet.
Waigel kritisiert EU-Kommissare
Aus: ARD/ZDF-Teletext, 9. Mai 1998, 16.51 Uhr, Tafel 137, Rubrik Nachrichten.BONN. Finanzminister Waigel (CSU) hat den deutschen EU-Kommissaren im FOCUS vorgeworfen, sich nicht genug für deutsche Interessen einzusetzen. In erster Linie meinte Waigel dabei die Frage der Beitragsgerechtigkeit. Der EU-Kommission warf er vor, zu viel an sich zu ziehen. Eine Zentrierung der Macht in Brüssel müsse verhindert werden.
Telekom klagt gegen Kabel-Entscheid
Aus: Yahoo-News, 9. Mai 1998, 17.16 Uhr (Wirtschaft).HAMBURG. Die Deutsche Telekom AG will einem Magazinbericht zufolge gegen die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation zur Senkung der Kabelgebühren zum Jahresende klagen. Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete am Samstag vorab aus seiner jüngsten Ausgabe [20/1998, Seite 124, "Faß ohne Boden"], die Forderung der Regulierungsbehörde, die Gebühren zum 1. Januar 1999 auf 23,70 Mark von derzeit 25,90 Mark zu senken, würde sich nach Telekom- Einschätzung als schwere Belastung erweisen. Daher wolle die Telekom klagen. Bei der Telekom in Bonn war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen [Ed: klar, denn die müssen doch heute in Hannover und Hamburg, wo der T-Computer steht, das T-VoteCall für Guildo in Birmingham (Grand Prix d'Eurovision de la Chanson) vorbereiten].
Das Magazin berichtete weiter, Behördenchef Klaus-Dieter Scheuerle habe zwar bei der Verkündung des Beschlusses erklärt, daß die Telekom die Preise nicht automatisch senken müsse. Auf mündliche Absprachen wolle sich das Unternehmen jedoch nicht verlassen, hieß es. Scheuerle hatte am 30. April zu dem Gebührenbeschluß erklärt, eine Ausnahme gelte, wenn die Telekom außerordentliche Investitionen in neue Angebote tätigen müsse. Unvorhergesehene Belastungen für das Unternehmen könnten die Behörde veranlassen, den Preis auf ihrem bisherigen Stand zu belassen
Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd | ||
|
|
|
Hier gibt es keine gekauften Links! |
|