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German rival 'is seeking unfair protection'
Aus: The Times, London, 11. November 2005, Seite ?? (Business). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. BT has hit out at moves by Deutsche Telekom to seek "protection" from the German regulator for its EUR3 billion (£2 billion) investment in a super-advanced new telecoms network.
The telecoms group said that Telekom's request to be allowed to keep its network closed to competition was "remarkable". BT also said that such requests risked holding back the creation of new competition and services in other countries and damaging their economies.
Deutsche Telekom, which recently announced plans to cut 32,000 jobs, has asked the German regulator for permission not to open its new fibre-optic lines to competition. It said that it wants the network to remain closed to "enable it to recoup its hefty investment on the . . . network upgrade and boost its competitive edge".
It has also given warning that being forced to open up the network could force it to cut up to 5,000 jobs.
Sir Christopher Bland, chairman of BT, which offers services to corporate customers in Germany, said: "We are not saying we want greater protection in the UK. We are saying that the kind of access allowed to our network in UK, we should be entitled to globally."
BT was also one of a group of companies that lobbied hard in America over the way that a recent spate of telecoms mergers was conducted there, fearing restricted access to networks.
Yesterday the European Competitive Telecoms Association called on EU policymakers to ensure that the roll-out of new networks was handled in a fair and competitive way. [mehr]
BT accuses German govt of protectionism towards Deutsche Telekom
[Ed: that's what they've always done...]
Aus: Telcom Paper, 11. November 2005, 10.45 Uhr MEZ (Protectionism). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. BT Group's CEO, Ben Verwaayen, has accused the German government of protectionism towards German incumbent Deutsche Telekom (DT) over the latter's plans to carry out heavy investment in a network upgrade, reports Financial Times.
There are signs that the newly formed government in Germany will support DT's request to exempt its EUR 3 billion network upgrade from the present regulatory regime. BT aims to spend up to GBP 10 billion on upgrading its whole network in the UK to a new IP platform but, according to Verwaayen, this would all be carried out within the context of the settlement with Ofcom, combined telecoms and media watchdog. [mehr]
EU-Statistik: Digitale Kluft bei der Internet-Nutzung
Aus: Heise-Newsticker, 11. November 2005, 13.22 Uhr MEZ (Internet). [Original]BRÜSSEL (pmz/c't). Nach Einschätzung des Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften, kurz Eurostat, gibt es bei der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eine digitale Kluft in Europa, die vor allem durch Faktoren wie Alter, Stellung im Erwerbsleben und Bildungsniveau bedingt ist. So hätten im ersten Quartal 2004 rund 85 % der Schüler und Studenten (im Alter von 16 Jahren oder älter) sowie 60 % der Arbeitnehmer in den EU-Mitgliedsstaaten (EU25) das Internet genutzt, während es bei den Arbeitslosen lediglich 40 % und bei den Rentner nur 13 % waren (PDF-Datei).
Eine ähnliche Tendenz lässt sich laut Eurostat feststellen, wenn man nach dem Bildungsniveau vorgeht: Von den Personen, die höchstens die Sekundarstufe I abgeschlossen hatten, hätten im ersten Quartal 2004 lediglich 25 % das Internet genutzt, während Personen mit Sekundarstufe-II-Abschluss zu 52 % und diejenigen mit Hochschulabschluss zu 77 % das Internet nutzten. Der EU25-Durchschnitt von Internet-Nutzern im Alter von 16 bis 74 Jahren habe bei 47 % gelegen.
Die größte bildungsbedingte Kluft gibt es laut Eurostat in Portugal, wo zwar 84 % der Personen mit hohem, aber nur 13 % der Personen mit geringem Bildungstand das Internet nutzten. Lediglich in Schweden (70 %), Dänemark (64 %), Finnland (54 %) und Deutschland (51 %) habe mehr als die Hälfte der Personen mit geringerem Bildungsstand im ersten Quartal 2004 das Internet genutzt, während der Anteil der Personen mit höherer Bildung nur in Litauen (38 %) und in Griechenland (48 %) unter 50 % gelegen habe.
Den höchsten Anteil der Internet-Nutzer haben laut Eurostat in allen Mitgliedstaaten die Schüler und Studenten gestellt. Die höchsten Raten seien in Finnland (97 %), Schweden und Dänemark (jeweils 96 %) verzeichnet worden, die niedrigsten in Griechenland (55 %), Irland (57 %) und Italien (74 %). Arbeitnehmer hätten EU-weit im Allgemeinen den zweithöchsten Anteil der Internet-Nutzer gestellt. Die höchsten Prozentsätze seien in Schweden (86 %), Dänemark (83 %), den Niederlanden und Finnland (beide 82 %) beobachtet worden, die niedrigsten in Griechenland (28 %), Litauen und Ungarn (jeweils 33 %).
Brüsseler Veto gegen Telekom-Forderung
Schwere Schlappe für die Deutsche Telekom
Aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. November 2005, Seite ?? (Telekommunikation). [Original]BRÜSSEL 11. November. Die EU-Kommission droht mit einem Veto gegen die Forderung des Ex-Monopolisten, Wettbewerbern den Zugang zu seinem geplanten VDSL-Glasfasernetz zu verwehren.
Die Telekom hat die angekündigten Investitionen von bis zu drei Milliarden Euro davon abhängig gemacht, daß das Netz zumindest vorübergehend nicht der staatlichen Regulierung unterworfen wird. In der großen Koalition ist dieser Wunsch offenbar schon auf fruchtbaren Boden gefallen. Mit der Veto-Drohung aus Brüssel wäre eine politische Initiative aber wohl von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
In einem am Freitag [11.11.2005] abgesandten Schreiben an die Bundesnetzagentur äußert die Kommission nach Informationen dieser Zeitung “ernsthafte Zweifel" an der Auffassung der Agentur, daß die VDSL-Technik für ultraschnelle Breitbandzugänge einen eigenen, nicht regulierungsbedürftigen Markt bilde. Ein Kommissionssprecher wollte die Angaben nicht kommentieren. Der Netzagentur lag der Brief am Freitag abend noch nicht vor.
Die EU-Behörde leitet nun eine vertiefende, bis zu zwei Monate dauernde Prüfung der Marktanalyse ein. Sollte die Netzagentur nicht einlenken, hat die Kommission das letzte Wort und kann eine Regulierung anordnen. Die italienische Telekom-Aufsicht hat VDSL in ihrer Marktanalyse mit Billigung der Kommission bereits als Teil des regulierungspflichtigen Breitbandmarktes eingestuft. [mehr]
Keine Regulierungseingriffe bei Telekom-Breitbandnetz
Aus: Yahoo-News, 12. November 2005, 11.01 Uhr MEZ (Telekommunikation). [Original]BERLIN. Die große Koalition verzichtet auf eine Regulierung beim Ausbau des Breitbandnetzes der Deutschen Telekom.
In dem am Freitagabend [11.11.2005] veröffentlichten Koalitionsvertrag kündigen Union und SPD an, zur Sicherung des Standorts Deutschland Anreize für Auf- und Ausbau eines Breitbandnetzes zu schaffen. "Dazu sind die durch entsprechende Investitionen entstehenden neuen Märkte für einen gewissen Zeitraum von Regulierungseingriffen freizustellen, um für den Investor die notwendige Planungssicherheit herzustellen", heißt es in dem Text. Eine entsprechende Bestimmung solle in die Novelle des Telekommunikationsgesetzes aufgenommen werden.
Die Telekom plant bis 2007, die 50 größten deutschen Städte mit schnellen Breitbandanschlüssen zu versorgen. Diese ermöglichen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde. Die Telekom hatte im Zusammenhang mit dem Projekt 5.000 Stellen als bedroht gesehen für den Fall, dass die geforderte Ausnahme von den Regulierungseingriffen nicht komme.
Der Verband der Anbieter von Telekommunikationsdiensten VATM kritisierte die Entscheidung der großen Koalition. Dies bedeute letztlich ein Investitionsverbot für die Wettbewerber bei Hochgeschwindigkeits- Glasfasernetzen. [mehr]
Telekom kann Breitbandnetz vorerst ohne weitere Regulierung ausbauen
Aus: Yahoo Finanzen, 12. November 2005, 16.37 Uhr MEZ (FTTC-Internet). [Original]BERLIN/BONN. Die Deutsche Telekom hat sich in der Politik mit der heftig umstrittenen Forderung nach Investitionsschutz für den milliardenschweren Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes durchgesetzt und nach hartem Ringen eine entsprechende Vereinbarung im Koalitionsvertrag erreicht. Die Spitzen von Union und SPD kamen überein, den Bereich vorerst nicht zu regulieren und dies auch gesetzlich zu verankern. Die Konkurrenten der Telekom sprachen am Samstag von einem schweren Schlag für den Markt. Auch die EU-Kommission habe das Vorgehen kritisiert.
In ihrem am Freitag [11.11.2005] beschlossenen und am Samstag in Berlin vorgestellten Koalitionsvertrag nennen Union und SPD als Ziel, zur Sicherung der Zukunft des Standortes Deutschland Anreize für den Aufbau und Ausbau moderner und breitbandiger Telekommunikationsnetze zu schaffen. "Dazu sind die durch entsprechende Investitionen entstehenden neuen Märkte für einen gewissen Zeitraum von Regulierungseingriffen freizustellen, um für den Investor die notwendige Planungssicherheit herzustellen", heißt es im Koalitionsvertrag. Eine gesetzliche Absicherung soll in die Novelle des Telekommunikationsgesetzes aufgenommen werden.
Im Koalitionsvertrag vom 11.11.2005 heißt es auf der Seite 18 (Zeile 855861):
Die Koalitionsparteien werden zur Sicherung der Zukunft des Industrie- und Forschungsstandorts Deutschland Anreize für den Aufbau bzw. Ausbau moderner und breitbandiger Telekommunikationsnetze schaffen. Dazu sind die durch entsprechende Investitionen entstehenden neuen Märkte für einen gewissen Zeitraum von Regulierungseingriffen freizustellen, um für den Investor die notwendige Planungs- sicherheit herzustellen. Eine gesetzliche Absicherung ist in die zu verabschiedende Novelle des Telekommunikations- gesetzes aufzunehmen.Nach Darstellung des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), der rund 50 Branchenunternehmen vertritt, zielt die Übereinkunft eindeutig und ausschließlich auf die Deutsche Telekom. "Das ist ein herber Rückschlag für den Wettbewerb in Deutschland auf einem wichtigen Zukunftsmarkt und ein fatales Signal an internationale Investoren", sagte Verbandsgeschäftsführer Jürgen Grützner. Ein marktbeherrschendes Unternehmen wie die Telekom nicht zu regulieren, bedeute die Vergabe eines Monopols.
Die Entscheidung wird nach Grützners Worten auch in Brüssel sehr kritisch gesehen, da eine entsprechende Gesetzesänderung nicht mit EU-Recht konform sei. Die Kommission habe sich bereits unmittelbar nach dem Beschluss der Koalitionsrunde in einem Schreiben an die Bundesnetzagentur gewandt, in dem sie "ernste Zweifel" geäußert habe. Auch der Bundesverband der lokalen und regionalen Telekommunikationsunternehmen (breko) kritisierte die Übereinkunft.
Der Verband behält sich rechtliche Schritte vor, hofft aber auch darauf, dass die Telekom zu Gesprächen über einen gemeinsamen Marktzugang bereit ist. Der Bonner Konzern hatte in den vergangenen Wochen massiv in eigener Sache geworben [Ed. den "mehr" folgen]. Ein breko-Sprecher sagte, es habe anscheinend mindestens eine Unterredung zwischen Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und der designierten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegeben. Bei dem DAX-Konzern war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Die Telekom hatte angekündigt, für zunächst 3 Milliarden Euro ein Glasfasernetz in 50 deutschen Städten zu errichten, das sehr hohe Übertragungsraten und damit extrem schnelle Verbindungen ins Internet ermöglicht. Allerdings machte der Konzern zur Bedingung, dass er hier nicht der Regulierung unterworfen wird und damit die Leitungen nicht seinen Konkurrenten zur Verfügung stellen muss. Zuletzt betonte Ricke, dass mit dem Glasfaserausbau 5,000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, die andernfalls wegfielen [Ed: nee, unterm Strich sollen viel mehr wegfallen]. [mehr]
D E R S K E P T I K E RDeutschland Schlusslicht bei Nutzung von TV-Kabel als Datenleitung
Fernsehkabel wird künftig größere Rolle für Internet spielen
Aus: Presse-Text, 14. November 2005, 6.15 Uhr MEZ (Internet). [Original]MÜNCHEN (pte). Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinkt Deutschland bei der Nutzung von TV-Kabel als Datendienst deutlich hinterher. Besonders in Großbritannien, Schweden und den Niederlanden haben sich die TV-Kabelnetzbetreiber viel früher darauf eingestellt ihre Netze für das Internet rückkanalfähig zu machen. Infolge würden laut Analyst Philipp Geiger von Solon Management Consulting diese Länder auch über eine weitaus höhere Breitbandpenetration als DSL-dominierte Märkte verfügen. Deutschland ist international betrachtet [Ed: dank der verfehlten TK-Politik der Kohl-Regierung in den 90er-Jahren, bei der die SPD kräftig mithalf] das Schlusslicht in der Nutzung des Fernsehkabels für Internet- Zwecke, berichtet das Handelsblatt.
Grund für die schleppende Entwicklung auf dem deutschen Markt liegen in der Geschichte des deutschen TV-Kabels begraben: Der Verkauf des Netzes, das vormals der Deutschen Telekom gehörte, ging nur sehr zögerlich voran. Nachdem erst im Zeitraum von 1999 bis 2002 alle Teile an Investoren verkauft worden waren, machten diese sich auch nur langsam daran, die Infrastrukturen zu modernisieren. Zudem stellt die deutsche Marktaufteilung in die Netzebenen drei und vier ein Hindernis dar, weil Investoren der Netzebene 3 (Stadt- und Überlandnetze) nur dann Endkunden versorgen können, wenn sie mit Betreibern der Ebene 4 (Gebäudenetze) zusammenarbeiten.
Aufgrund neuer Technologien ist die Modernisierung des Koaxialkabels der Fernsehnetze inzwischen günstiger geworden. Die Fernsehkabelbetreiber geraten durch das aufkommende digitale terrestrische Fernsehen DVB-T zunehmend unter Druck und die Telekom plant mit neuen DSL-Technologien [Ed: VDSL] auch Datenfernsehen anzubieten. Somit zeigt sich bereits mehr Bewegung und Innovationsfreudigkeit seitens der TV-Kabelgesellschaften. Die großen Netzbetreiber sind bereit in die Rückkanalfähigkeit zu investieren. Die wichtigsten Positionen nehmen dabei Kabel Baden-Württemberg unter der Führung von Unternehmenschef Georg Hofer, Deutschlands größter TV-Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland sowie Iesy, Anbieter in Hessen und Nordrhein-Westfalen ein.
Telekom-Schonfrist zeigt alten Webfehler
Aus: Yahoo Finanzen, 14. November 2005, 17.46 Uhr MEZ (Kolumne). [Original]DÜSSELDORF (Dow Jones). Im Zweifel ist man als ehemaliger Staatsbetrieb bei der Politik noch immer bestens aufgehoben. Die Telekom jedenfalls kann per ordre de Angela jetzt mit Ultra-Highspeed-Internet durchstarten, ohne auf die Konkurrenz Rücksicht nehmen zu müssen, und den deutschen Breitbandmarkt entscheidend gestalten. Was die Aktionäre frohlocken lassen dürfte, hat allerdings ordnungs- und wettbewerbspolitisch eine unschöne Kehrseite und ist etwas allzu einseitig dem Interesse des Bonner Unternehmens geschuldet.
Sicherlich kann und muss man die Argumente von Firmenchef Kai-Uwe Ricke verstehen: Die Telekom steckt Milliarden in den Ausbau ihres Glasfasernetzes und will sich dafür Pioniergewinne sichern was für die Wettbewerber heißt: Finger weg vom magentafarbenen Netz. Denn für viele Anbieter ist es eine gar zu einfache Sache, auf den Leitungen des Konzerns huckepack zu fahren, seine Produkte gegen einen Abschlag zu beziehen und sie mit einer kleinen Marge weiterzuverkaufen. Wie gut das läuft und wie sehr es den Bonnern zusetzt, zeigt seit Jahren das Call-by-Call- Geschäft im Festnetz.
Auf der anderen Seite sind nun einmal Service Provider seit der Branchenliberalisierung politisch gewollt und haben auch ihre Daseinsberechtigung. Stärker als sie sind aber die Telekom-Konkurrenten mit eigenen Netzen von der Entscheidung der Großen Koalition betroffen, den Netzausbau der Telekom vorerst nicht zu regulieren. Sie haben zum Teil mit ausländischem Kapital bereits Milliarden in ihre Infrastruktur investiert, und fürchten nun, ins Hintertreffen zu geraten.
Ganz so schlimm muss es aber nicht kommen, wie das fast schon zum alten Eisen zählende herkömmliche DSL zeigt: Bei der Einführung hatte die Telekom ebenfalls einen regulatorischen Vorsprung und gab erst von einer hohen Kundenbasis aus den Markt für Wiederverkäufer frei. Das Resale nutzen aber erfolgreich durchaus auch Netzbetreiber wie Arcor, um bei entsprechender Nachfrage eigene Verteiler zu schalten eine Abtötung des Infrastrukturwettbewerbs hat also selbst die immer wieder als "Sündenfall" gebrandmarkte alte DSL-Schonfrist nicht bewirkt.
Nun geht es um die bis zu achtmal flinkere Weiterentwicklung VDSL. Die große Frage ist, wie lange hier die regulierungsfreie Zeit bemessen sein wird. Die politische Vorgabe jedenfalls ist schwammig. Sollten es, wie kolportiert wird, 2 bis 3 Jahre werden, dann dürfte das den Wettbewerb ausbremsen. Wie brisant der Beschluss in letzter Minute ist, zeigt jenseits der Klagen der Konkurrenten auch der Umstand, dass in den politischen Fachberatungen der Telekom- Passus durchgefallen war. Und in Brüssel ist man ebenfalls not amused.
Im Grunde geht wieder einmal um einen alten Webfehler: die Telekom hat einerseits als normales Wettbewerbsunternehmen zu gelten, setzt andererseits aber auf den Strukturen aus Monopolzeiten auf [Ed: und sie braucht beim geplanten FTTC-Ausbau ihres Uralt-Telefonnetzes nur noch die Glasfaserkabel in freie Slots der bereits unter den Straßen vorhandenen Kabelkanäle zu schieben]. Mitunter zum Vorteil, mitunter zum Nachteil. Die Lösung wäre vielleicht gewesen, das alte Netz frühzeitig als neutrale Plattform für alle Akteure auszugliedern. Das ist passe [Ed: und es hat schon damals die SPD verhindert]. Jetzt aber ist im Interesse von Deutschland als Breitbandstandort mit Nachholbedarf dringend ein Kompromiss geboten.
Warum nicht den Wettbewerbern gegen saftige Entgelte ein Türchen in die Telekom öffnen? [mehr]
EU-Kommission hat wegen Telekom Bedenken gegen Koalitionsvertrag
Aus: Heise-Newsticker, 14. November 2005, 18.47 Uhr MEZ (Internet). [Original]BRÜSSEL (jk/c't). Die EU-Kommission hat Bedenken gegen den Koalitionsvertrag von Union und SPD wegen der dort erwähnten Anreize für neue Breitband-Netze der Telekom. EU-Medienkommissarin Viviane Reding meinte: "Wir gehen davon aus, dass die neue Bundesregierung nichts macht, was nicht eng mit der Kommission abgestimmt ist". Die Kommission stößt sich an der Formulierung im Vertrag, dass die durch "entsprechende Investitionen entstehenden neuen Märkte für einen gewissen Zeitraum von Regulierungseingriffen freizustellen" seien. Die Verwendung einer neuen Technik führe noch nicht dazu, dass ein neuer Markt entstehe, hieß es in Brüssel. Es könne auch lediglich eine bisherige Technik ersetzt werden.
Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke hatte vor einigen Wochen angekündigt, rund 3 Milliarden Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes zu investieren. Laut Koalitionsvertrag soll das geplante Netz, das Anschlüsse für Endkunden mit bis zu 50 MBit/s ermöglichen soll, für einen "gewissen Zeitraum" von der Regulierung ausgenommen werden. "Wir bewerten das positiv", sagte ein Telekom-Sprecher. Europas größter Telekommunikationkonzern will bis Mitte 2006 zehn Städte mit Glasfaser ausbauen darunter Berlin, München und Köln. Bis Ende 2007 sollen 50 Städte angeschlossen sein. Einen bundesweiten Ausbau halten Experten indes für zu teuer. "Aus wirtschaftlicher Sicht macht das keinen Sinn", sagte der Vize-Präsident der AT Kearney in Berlin, Axel Freyberg. Ein solches Vorhaben würde wahrscheinlich mehr als 20 Milliarden Euro kosten. [mehr]
D I G I T A L E S G L A S F A S E R N E T ZInternet per Funk in Berlin
Aus: Heise-Newsticker, 14. November 2005, 19.17 Uhr MEZ (Internet). [Original]BERLIN (ea/c't). Dem jüngst in Betrieb gegangenen WIMAX-Netz der DBD erwächst Konkurrenz: Derzeit surfen 100 Tester im Ortsteil Friedrichshain drahtlos über ein Internet-Gateway und sechs Antennenstandpunkte der City Wireless Networks GmbH (CWN). Die Technik arbeitet WLAN-ähnlich im lizenzfreien 2,4-GHz-Band auf 4 Kanälen mit derzeit maximal 2 Megabit pro Sekunde. CWN will die Datenrate ohne Hardware- Änderung noch auf 34 MBit/s hochtreiben. Im Endausbau sollen gar 500 MBit/s erreichbar sein. Störungen durch im gleichen Band funkende WLANs hat CWN in den letzten 6 Monaten nicht festgestellt.
Jede etwa ein bis 2 Kilometer durchmessende Funkzelle kann bis zu 1000 Kunden bedienen, diese allerdings nicht gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit. Das System arbeitet laut CWN als stationäres, selbst organisierendes Ad-hoc- Netzwerk, was mobilen Nutzern einen kaum wahrnehmbaren Wechsel zwischen Funkzellen erlaubt (Roaming). Funkzelle und Kundengerät authentifizieren sich gegenseitig anhand von Zertifikaten, die in der Hardware abgelegt sind. Die Vertraulichkeit garantiert individuelle Verschlüsselung per AES. Obwohl man herkömmliche Hardware nutzt, soll das CWN-Netz nicht von WLAN- oder anderen 2,4-GHz-Funkanwendungen erkennbar sein.
Stationäre Rechner hängt man mittels einer Bridge ins Funknetz, was mit beliebigen Betriebssystemen klappt. Laptop-Nutzer können das integrierte WLAN oder eine herkömmliche WLAN-Karte mit von CWN bereitgestellter Software für Windows 98, 2000 und XP versehen, die das proprietäre Übertragungsverfahren ASR (Advanced Source Routing Protocol) umsetzt. Details dazu gibt CWN derzeit nicht preis, da ein Patentantrag in Vorbereitung ist.
Ab Mitte Dezember will CWN mit der Vermarktung des Systems beginnen, bis dahin soll auch die Website mit Informationen bestückt sein. Vorab konnte heise online erfahren, dass ein 2-MBit/s- Pauschaltarif 30 Euro kosten soll. Die nötige Bridge kann man mieten oder für 130 Euro kaufen. Außerdem wird eine Einrichtungsgebühr von 50 Euro fällig. Auf Wunsch will CWN eine bestimmte Bandbreite gewährleisten.
Telekom hat Rechnung ohne die EU gemacht
Was wäre die Telekom-Welt ohne die EU schön: Der Ex-Monopolist plant ein digitales Glasfasernetz ganz für sich allein und die künftige Bundesregierung segnet diese neuerliche Monopolstellung ab. Doch nun erhebt Brüssel Einspruch. Die Telekom ignoriert's und baut schon mal.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 15. November 2005, Seite ?? (Unternehmen). [Original]BRÜSSEL (sce/lou). "Die Kommission kann es nicht zulassen, dass in einem so lukrativen Zukunftsmarkt kein Wettbewerb herrscht", sagte ein Sprecher der zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding. Daher lehne die Brüsseler Behörde eine Monopolstellung für die Telekom ab.
Telekom-Vorstandschef Kai-Uwe Ricke hatte angekündigt, 3 Mrd. Euro in digitale Breitbandnetze zu investieren. Allerdings verlangt Ricke als Bedingung dafür Freiheit von regulatorischen Eingriffen. Andernfalls unterbleibe der Ausbau. Zusätzlich zum bereits beschlossenen Abbau von 32.000 Arbeitsplätzen müssten dann laut Ricke 5000 weitere Jobs gestrichen werden.
Die designierte Bundesregierung von CDU/CSU und SPD unterstützt die Strategie des ehemaligen Monopolisten. In der Koalitionsvereinbarung heißt es, aus Gründen der "Planungssicherheit für Investoren" sollten neue Entwicklungen in breitbandigen Telekommunikationsangeboten für einen bestimmten Zeitraum von Regulierungen verschont bleiben.
Gegen diese Vereinbarung stellt sich jetzt die EU. In einem Schreiben an die Bundesnetzagentur, das dem Handelsblatt vorliegt, äußert Kommissarin Reding "ernsthafte Zweifel" an der Marktanalyse der deutschen Regulierungsbehörde. Da über VDSL keine neuen Produkte angeboten würden, könne von einem neuen Markt keine Rede sein, heißt es. In 2 Monaten will Reding entscheiden. Es droht ein formelles Veto. Ohne Zustimmung aus Brüssel kann Deutschlands Regulierer Matthias Kurth den Netzausbau der Telekom nicht vom Wettbewerb freistellen.
Telekom fängt trotz der Brüsseler Bedenken schonmal mit dem Bau des Glasfasernetzes an
Für die Deutsche Telekom ist die politische Hängepartie um das geplante Glasfasernetz ein weiteres Risiko für ihre Investitionen. Bis Mitte 2006 will sie bereits 10 große deutsche Metropolen mit den Hochgeschwindigkeitsleitungen versorgen. 2007 soll der Turbozugang ins Netz bereits in 50 deutschen Städten möglich sein.Das politische Tauziehen kann sich nach Ansicht von Experten noch mehrere Monate hinziehen. Will die Telekom ihren ehrgeizigen Zeitplan einhalten, kann sie es sich nicht leisten, den Ausgang der Verhandlungen abzuwarten. So versucht der Bonner Telekommunikationsgigant, Fakten zu schaffen, und hat die Bauarbeiten für das neue Netz bereits begonnen, unter anderem in München und Stuttgart. Man sei weiterhin zuversichtlich, dass der notwendige Rahmen gesteckt werde, heißt es in Bonn.
Für die Telekom ist das Glasfasernetz der Versuch, ihrem Unternehmen auch künftig Wachstum zu sichern. Im ihrem Kerngeschäft, der klassischen Telefonie, leidet die Telekom unter anhaltendem Umsatzrückgang: Die Kunden plaudern immer häufiger über das Handy, und auf dem Internet- Markt liefern sich die Wettbewerber einen erbitterten Preiskampf. Die Telekom will deshalb auch nach der Entscheidung der Koalitionsrunde weiter für ihr Projekt werben, heißt es in Bonn.
Abgesehen von den politischen Diskussionen sind nach der Entscheidung aus Berlin auch die Klagen der Wettbewerber neu entbrannt. Die Telekom-Konkurrenten geben an, der Bau eigener Glasfaserleitungen lohne sich nicht, weil dies für sie ungleich teurer wäre als für die Deutsche Telekom.
"Die Telekom kann zahlreiche bestehende Leerrohre nutzen, die schon im Boden liegen, um die Glasfaser dort einzuziehen", erklärt Gerd Eickers, Präsident des Branchenverbandes VATM. Die Wettbewerber müssten dagegen überall die Straßen aufreißen und neue Rohre verlegen. "Diese Grabekosten sind die größten Investitionen beim Netzausbau", sagt Harald Stöber vom deutschen Festnetzbetreiber Arcor, der zu Vodafone gehört.
Frank Rothauge von der Privatbank Sal. Oppenheim ist dagegen sicher, dass selbst bei gleichen Kosten kein Wettbewerber die Leitungen selbst legen würde. "Das Risiko ist sehr groß, und die Konkurrenten sind viel zu klein für eine solche Investition", sagt der Analyst. Deshalb könne nur die Telekom diesen Markt entwickeln.
Trotz der umfassenden Debatte über die Rahmenbedingungen ist bislang noch nicht klar, was die Telekom mit dem Netz vorhat. Konzernchef Kai-Uwe Ricke hat nur erklärt, er wolle darüber Telefonie, Internet und bis zu 100 Fernsehkanäle anbieten. Die hohen Geschwindigkeiten haben nach Ansicht von Experten nur Sinn, wenn die Telekom über das Netz hochauflösendes Fernsehen anbietet. Dieser Standard, im Fachjargon HDTV, unterscheidet sich vom gewöhnlichen Fernsehen durch eine deutlich verbesserte Bildqualität. "Der Erfolg der risikoreichen Investition hängt davon ab, wie groß die Nachfrage nach HDTV sein wird und da bin ich mir nicht so sicher", sagt Rothauge.
Der Verband der Kabelnetzbetreiber (Anga) ist optimistischer: "Mit dem Siegeszug der Flachbildschirme wird auch HDTV kommen", prophezeit Anga-Geschäftsführer Peter Charissé. Für seine Mitglieder wäre die Telekom mit ihrem Netz ein neuer Konkurrent. "Deshalb wollen wir auch für Investitionen in unser Kabelnetz von der Regulierung befreit werden, falls das der Telekom eingeräumt wird", sagt Charissé.
Die Turbo-Leitung in der Theorie
Das Netz: Das geplante Glasfasernetz soll Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreichen. Die gängigen Breitbandleitungen ermöglichen nur Geschwindigkeiten von 1 bis 6 Megabit/s.Die Kosten: Die Telekom will für den Bau des Netzes bis 2007 3 Mrd. Euro ausgeben. Konzernchef Kai-Uwe Ricke hat als Bedingung für diese Investition einen Schutz vor Regulierung gefordert. Das bedeutet, er will verhindern, dass ihm die Bundesnetzagentur vorschreibt, zu welchen Bedingungen und Preisen er Konkurrenten das Netz zur Verfügung stellen muss.
Der Zeitplan: Bis Mitte nächsten Jahres will die Telekom 10 deutsche Städte mit den Turbo- Leitungen versorgen, darunter Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Leipzig. Bis 2007 sollen 50 weitere Städte folgen. Ricke hat nicht ausgeschlossen, das Netz darüber hinaus zu erweitern, wenn genügend Nachfrage besteht.
Die Stellen: Sollte die Telekom das Glasfasernetz nicht bauen, weil sie sofort reguliert würde, will sie 5000 weitere Stellen zusätzlich zu den bereits angekündigten 32.000 abbauen. [mehr]
Jazztel: 20 meg, 29,90 euros attracts 3,000 a day in Spain
Telfonica low speed getting clobbered
Aus: DSLprime, Volume 6, #31, 15. November 2005, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]MADRID. Leopoldo Fernandez Pujals' Telepizza outsold McDonalds in Spain, and he's now bringing that marketing flair to DSL. He's installed 100 exchanges of Huawei ADSL2+, started selling "up to 20 meg" for 30 euros, and the orders are pouring in.
With 400 more exchanges scheduled for the next few months covering 65% of Spanish homes, Jazztel is moving from disaster (100M loss, only 9,000 customers) to sudden leader. Pujals, who invested 63M for a quarter of the company, promises "I will make Jazztel shine like diamonds," looking for a million customers by 2007. With a video package rolling out soon, he projects a billion euros in 2007 revenue.
EU-Kommission plant neuen Telecom-Rechtsrahmen
Aus: Heise-Newsticker, 15. November 2005, 9.06 Uhr MEZ (TK-Regulierung). [Original]WIEN (jk/c't). Die EU-Kommission plant eine Novelle des Gemeinschaftsrechtsrahmens für die Telekommunikationsbranche. Dies gab Ingo Weustenfeld von der Generaldirektion für Informationsgesellschaft und Medien am Montagabend in Wien bekannt. Beim 10. Forum des österreichischen Verbands Alternativer Telekommunikations-Netzbetreiber (VAT) diskutierte er mit Branchen- und Behördenvertretern über die Zukunft der Telekommunikationsregulierung. Bis Mitte 2006 sollen die Berichte aller Mitgliedsstaaten über die Umsetzung der Telekommunikationsrichtlinien vorliegen. Danach wolle die EU-Kommission den 2002 formulierten Rechtsrahmen aktualisieren.
Bereits in Kürze würde die EU-Kommission interessierte Personen aufrufen, Anregungen für die Verbesserung der einschlägigen Richtlinien vorzuschlagen, meinte Weustenfeld. Mitte Juli 2006 würden konkrete Vorschläge zu einer offiziellen Konsultierung veröffentlicht. Dabei könne wieder jeder Stellung nehmen. Im Herbst 2006 schließlich wolle die Kommission einen konkreten Legislativ-Vorschlag an das Europäische Parlament übermitteln.
Zu den wichtigsten Erfolgen des aktuellen Rechtsrahmens zählt Weustenfeld die Ablöse der Lizenzen durch Allgemeingenehmigungen (ausgenommen in Bereichen mit beschränkten Ressourcen wie Frequenzen und Nummern); auch seien die nationalen Rechtslagen technologieneutraler geworden. Allerdings müsse die Kommission wegen mangelhafter oder fehlender Umsetzung der einschlägigen Richtlinien 46 Vertragsverletzungsverfahren gegen 21 Mitgliedsstaaten führen (Stand Ende Oktober). Sechs Verfahren befänden sich bereits im zweiten Stadium, also kurz vor einem Gang zum europäischen Gerichtshof. Gegen Österreich laufen zwei Verfahren in der ersten Stufe, sie betreffen die Telekommunikations-Rahmenrichtlinie und die Datenschutz-Richtlinie.
Der VAT selbst stellt seine Vision 2010 vor. Darin fordert der Verband unter anderem mehr Wettbewerb, insbesondere im Anschlussbereich durch eine Senkung der Kosten für entbündelte Leitungen (letzte Meile), aktivere Regulierung zur Verhinderung von Missbrauch der Marktmacht durch einzelne Anbieter, mehr Planungs- und Investitionssicherung (insbesondere keine Steuern auf Infrastruktur), eine technologieneutrale Ausschreibung der Universaldienste und "Realismus bei der Überwachung und Sicherheit in Netzen". Privatsphäre der Bürger und Datenschutz seien dabei zu wahren, und die Auflagen müssten technologieneutral gestalten werden. Insbesondere aber sollten nicht die Netzbetreiber die Kosten der staatlich verordneten Überwachungsmaßnahmen zu tragen haben, betonte VAT-Präsident Achim Kaspar: "Wer anschafft, soll zahlen."
Regulierer: Deutsche Telekom soll Glasfasernetz freiwillig öffnen
Aus: Heise-Ticker, 15. November 2005, 15.37 Uhr MEZ (Internet). [Original]BONN. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hat die Deutsche Telekom aufgefordert, ihr geplantes Glasfasernetz freiwillig zu öffnen. "Ein Netz mit hohen Anfangsinvestitionen wird bei konstanten Investitionskosten mit jedem zusätzlichen Nutzer und Kunden wertvoller und wirtschaftlicher", schreibt Kurth in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Die künftige Bundesregierung will das Glasfasernetz für eine befristete Zeit von der Regulierung ausnehmen und geht damit auf eine Forderung der Telekom ein. Die Europäische Kommission äußerte allerdings Bedenken: Die EU stößt sich an der Formulierung im Koalitionsvertrag, dass die durch "entsprechende Investitionen entstehenden neuen Märkte für einen gewissen Zeitraum von Regulierungseingriffen freizustellen" seien. "Die Verwendung einer neuen Technologie führt noch nicht dazu, dass ein neuer Markt entsteht", hieß es in Brüssel.
Kurth meint dazu: Die Telekom könne ein "Veto" aus Brüssel nur vermeiden, wenn sie schnell und konstruktiv nachweise, "dass wirklich ein neuer Markt mit anderen Hochqualitätsprodukten geplant ist". Die Bundesnetzagentur will anders als die EU erst den Aufbau des Glasfasernetzes abwarten und dann anhand einer Studie prüfen, ob eine Regulierung notwendig ist.
Die Telekom will bis Mitte 2007 mit dem schnellen Internet-Zugang 50 Großstädte versorgen. Mit dem neuen Hochgeschwindigkeitsnetz sollen Übertragungsraten bei den Anschlüssen für Endkunden von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich sein. Die Kosten für den Aufbau beziffert das Unternehmen auf 3 Milliarden Euro. [mehr]
Deutsche Telekom erwägt Kauf von Mobilfunkanbietern in USA
Aus: Yahoo-News, 16. November 2005, 6.16 Uhr MEZ (Mobilfunk). [Original]NEW YORK. Die Deutsche Telekom will ihre US-Mobilfunktochter T-Mobile USA möglicherweise nicht nur durch den Erwerb von UMTS-Frequenzen stärken, sondern auch durch den Kauf kleinerer Anbieter.
"Es ist eine reine Rechenaufgabe, um dies auszuloten, aber es wird eine Kombination aus beidem sein", sagte der Finanzchef von T-Mobile International, Thomas Winkler, am Mittwoch auf einer Konferenz in New York. Nähere Details oder Angaben zu dem möglichen Investitionsvolumen wollte er nicht nennen. "Wir lassen uns nicht in die Karten schauen", sagte Winkler. Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick hatte in der vergangenen Woche nicht ausgeschlossen, dass sich die Telekom für den Aufbau eines UMTS-Netzes in den USA dort einen Partner ins Boot holen werde.
Von den kleineren Mobilfunkanbietern in den USA hatte jüngst etwa Centennial Communications eine Investmentbank damit beauftragt, nach strategischen Alternativen zu suchen. Das Unternehmen ist im Mittleren Westen und im Südosten der USA vertreten.
Google überzieht seinen Heimatort mit WLAN-Netz
Aus: Heise-Newsticker, 17. November 2005, 16.09 Uhr MEZ (Internet). [Original]MOUNTAIN VIEW (ssu/c't). Die kalifornische Ort Mountain View schließt wie bereits erwartet ein Abkommen mit dem prominentesten Unternehmen am Ort, Suchmaschinenbetreiber Google, zum Aufbau eines stadtweiten WLAN-Netzes. Laut einer Beschlussvorlage (PDF-Datei) vermietet die Gemeinde unweit von San Francisco 300 bis 400 Lichtmasten als Standorte für das WLAN-Equipment für rund 36 US-Dollar je Laternenpfahl entsprechend insgesamt rund 12.600 US-Dollar. Außerdem verpflichtet sich Google, die Kosten für den Strombedarf seiner Sender zu erstatten, die die Stadt auf jährlich 3000 bis 4000 US-Dollar schätzt.
US-Medien zufolge hat Google der Vereinbarung mit der Stadt, von deren 72.000 Einwohnern rund 1000 bei Google arbeiten, bereits zugestimmt. Die Stadtväter hoffen darauf, dass nach einer kurzen Testphase bereits Mitte kommenden Jahres 80 bis 90 Prozent der rund 31 Quadratkilometer Stadtfläche versorgt sind. Auch andere Kommunen in den USA beginnen derzeit damit, vermaschte WLAN-Netze aufzubauen. So setzen die Städte Dayton in Ohio und Lebanon in Oregon auf Technik von Netzwerkausrüster Cisco. Welche Technik-Lieferanten Google beauftragen wird, ist derzeit nicht bekannt, doch ähneln die für Mountain View vereinbarten Leistungsmerkmale stark denen der Meshed Networks von Cisco.
So muss Google zunächst ein "a no-cost City-wide wireless Internet network" aufbauen und betreiben, das einen offenen Internet- Zugang also auch zu Google-Wettbewerbern bietet. Die Vereinbarung sieht jedoch auch die Möglichkeit vor, dass der Suchmaschinen- Gigant zukünftig Gebühren für "enhanced services" verlangen darf. Darüber hinaus werden die Stadt und Google über den Aufbau eines "VLAN / Public Safety Network" verhandeln. Ein VLAN bietet öffentlichen Dienstleistern und Sicherheitsbehörden die Möglichkeit, Teile der Kapazität des Laternenpfahl- Netzes exklusiv für ihren Bedarf zu nutzen.
Die Vereinbarung zwischen Mountain View und Google läuft zunächst über fünf Jahre und besitzt eine Verlängerungsoption. Für den Fall, dass sich Google aus dem Projekt zurückzieht, hat die Stadt ein Vorkaufsrecht an der WLAN-Infrastruktur.
Iridium profitiert von Wirbelstürmen
Aus: Heise-Newsticker, 17. November 2005, 18.12 Uhr MEZ (Mobilfunk). [Original]USA (ssu/c't). Der Satelliten-Mobilfunk-Anbieter Iridium freut sich über starken Kundenzustrom. Zum Ende des dritten Quartals zählte das Netz rund 137.500 Nutzer, 22 Prozent mehr als ein Jahr beziehungsweise 20 Prozent mehr als neun Monate davor. Auch der Umsatz der ersten neun Monate des laufenden Jahres liegt um fast ein Viertel über dem Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum. Alleine im dritten Quartal wuchs der Kundenstock um 10.500, was zum Teil auf die Wirbelstürme im Südosten der USA zurückzuführen ist: "Weil unser Netz nicht auf landbasierte Infrastruktur angewiesen ist, funktionierte Iridium, während Wirbelstürme und Überflutungen konventionelle Fest- und Mobilfunknetze sowie Funksysteme in Louisiana, Mississippi und Alabama ausschalteten", meint CEO Carmen Lloyd in einer Aussendung, "Wir sind froh, für die Einsatzkräfte eine wesentliche Rolle in dieser Krise gespielt zu haben."
Während der ersten 72 Stunden des Wirbelsturms Katrina stieg der Verkehr im Iridium-Netz in der Region um über 3000 Prozent, die Nutzerzahlen um über 500 Prozent. Die US-Regulierungsbehörde FCC stellte Iridium kurzfristig zusätzliche Frequenzen zu Verfügung, damit diese Last abgewickelt werden konnte. 25 Prozent des Gesamtverkehrs sind Datenverbindungen Tendenz steigend. Finanzkennzahlen veröffentlicht Iridium nicht. Pressesprecherin Liz DeCastro betonte gegenüber heise online, dass das Unternehmen seit 4 Quartalen Nettogewinne erzielt. Die derzeit im Orbit befindliche Flotte aus 66 aktiven und 11 Ersatz- LEOS (Low Earth Orbiting Satellites) habe unabhängigen Untersuchungen zu Folge eine Lebenserwartung von weiteren 9 Jahren. Dennoch befinde sich Iridium bereits in einer sehr frühen Phase der Gespräche mit potenziellen Partnern über Konzepte zum Ersatz ausfallender Satelliten. In diesem Zusammenhang sei auch ein Börsengang eine mittelfristige Option.
Iridium war 1998 gestartet, um weltweites Telefonieren mit einem Handy über Satellit zu ermöglichen. Gründer und zunächst Hauptbeteiligter von Iridium war der US-Telecomausrüster Motorola. Nachdem Iridium infolge mangelnder Kundennachfrage [Ed: pleite ging und] im August 2000 Konkurs angemeldet hatte, schoss Ende 2000 das US-Verteidigungsministerium Millionenbeträge zu, um die satellitengestützten Kommunikationsdienste weiterhin nutzen zu können. Nach einem Besitzerwechsel wurde im März 2001 der Iridium-Dienst auch für andere Nutzer wieder zugänglich. Steigende Nachfrage verzeichnete Iridium vor allem dann, wenn erdgebundene Kommunikationssysteme ausfielen, wie infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 oder während der großflächigen Stromausfälle in den USA und Kanada im August 2003. Ansonsten konzentriert sich das Unternehmen auf Anwender, die besondere Anforderungen an Verfügbarkeit des Netzes in entlegenen Gegenden oder an die Zuverlässigkeit unter ungünstigen Bedingungen stellen.
[18.05.1998: Iridium-Satellitennetz komplett] (SPIEGEL ONLINE)
[18.03.2000: Iridium ist pleite Satelliten sollen verglühen] (HEISE NEWSTICKER)
Kartellamt genehmigt Übernahme von Tele Columbus durch Iesy
Aus: Heise-Ticker, 18. November 2005, 13.17 Uhr MEZ (Cable). [Original]BONN. Der hessische Kabelnetzbetreiber Iesy darf seinen Konkurrenten Tele Columbus aus Hannover übernehmen. Dies habe das Bundeskartellamt ohne Auflagen genehmigt, bestätigte eine Sprecherin des Amtes einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Iesy ist mit rund 5,2 Millionen versorgten Haushalten der zweitgrößte deutsche Kabelbetreiber nach Kabel Deutschland GmbH (KDG/München). Mit der Übernahme von Tele Columbus wird der Abstand zum Branchenprimus deutlich kleiner. Das Unternehmen hatte zuvor bereits Ish in Nordrhein-Westfalen übernommen. Iesy gehört dem Finanzinvestor Apollo Management. Tele Columbus gehörte bisher dem Finanzinvestor BC Partners und hat rund 2,6 Millionen Kabelkunden.
Im vergangenen Jahr hatten die Wettbewerbshüter die Pläne von Kabel Deutschland, die drei Anbieter Ish, Iesy und Kabel Baden-Württemberg für rund 2,7 Milliarden Euro zu erwerben, gestoppt. Kabel Deutschland hätte sich sonst praktisch die Kontrolle über das gesamte deutsche Breitband-Kabelnetz sichern können.
Gericht: Medienanstalt darf über Belegung von Kabelnetz entscheiden
Aus: Heise-Ticker, 18. November 2005, 16.16 Uhr MEZ (Cable). [Original]BERLIN. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) darf weiterhin bestimmen, welche Fernsehprogramme in das Berliner Kabelnetz eingespeist werden. In jenen Teilen der Stadt, in dem nur 34 Kanäle zu sehen sind, behalte die MABB das letzte Wort, entschied das Verwaltungsgericht Berlin nach einer Mitteilung vom Freitag [18.11.2005]. Die Betreiberfirma Kabel Deutschland hatte dagegen geklagt, dass der Medienrat der MABB im so genannten Nichtausbaugebiet des Berliner Netzes über die Programmbelegung entscheidet (Az: VG 27 A 166.04).
In dem mit Breitband ausgestatteten Ausbaugebiet, über das die Zuschauer bis zu 55 Kanäle empfangen können, hatte die MABB Kabel Deutschland die letzte Entscheidung über die Programme überlassen. Zum Ausbaugebiet gehören Teile von Berlin-Mitte sowie größere Teile im Osten der Hauptstadt.
Laut Verwaltungsgericht müssten bereits 20 Programme zwingend verbreitet werden. Dies sehe der Medienstaatsvertrag vor. Auch sei es zulässig, dass über die restlichen 14 Kanäle der unabhängige Medienrat und nicht der von wirtschaftlichen Interessen geleitete Netzbetreiber entscheidet. Anders als von Kabel Deutschland dargestellt, sei dies auch mit europäischem Recht vereinbar.
Grundsatzentscheidung zum Fernmeldegeheimnis für E-Mails erwartet
Aus: Heise-Newsticker, 19. Novemeber 2005, 13.53 Uhr MEZ (Bürgerrechte). [Original]KARLSRUHE (ll/c't). Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel will das Bundesverfassungsgericht eine Grundsatzentscheidung zum polizeilichen Zugriff auf E-Mails und Handy-Verbindungsdaten fällen. Zwar sei der Anlass der am Mittwoch der kommenden Woche [23.11.2005] beginnenden Verhandlung eine Wohnungsdurchsuchung bei einer Heidelberger Amtsrichterin, der Schwerpunkt der Prüfung soll nach Angaben des Magazins aber auf dem Schutz des Fernmeldegeheimnisses liegen. Insbesondere geht es laut Spiegel darum, ob die Suche nach gespeicherten E-Mails oder Telefonverbindungen nur unter den strengen gesetzlichen Voraussetzungen erlaubt ist, die für einen Eingriff in das Fernmeldegeheimnis gelten.
Die gespeicherten Daten wären damit in vielen Fällen kleinerer und mittlerer Kriminalität für die Strafverfolger tabu. Bereits im Februar hatte eine Kammer des Verfassungsgerichts anlässlich einer Handy-Beschlagnahme so entschieden. Dieser Beschluss wurde von verschiedenen Seiten kritisiert; das baden- württembergische Justizministerium zweifelte sogar seine Verbindlichkeit an. Die Bestätigung dieser Entscheidung wäre nach Ansicht von Landesjustizminister Ulrich Goll (FDP) "das praktische Ende der Bekämpfung von Kinderpornografie oder ähnlich schwerwiegenden Delikten". [mehr]
[19.11.2005: E-Mails für Fahnder tabu?] (SPIEGEL ONLINE)
Baukonzern Hochtief steigt in die Telekommunikation ein
Aus: Heise-Ticker, 19. November 2005, 14.27 Uhr MEZ (telcos). [Original]ESSEN. Der Essener Baukonzern Hochtief steigt in Australien in die Telekommunikationsbranche ein. Das berichtet die Welt am Sonntag in ihrer neuesten Ausgabe. Über seine Tochtergesellschaft Leighton ist Hochtief im Besitz des australischen Telekommunikationsunternehmens Nextgen Networks. Nextgen verfügt über ein hochmodernes Glasfasernetz mit einer Länge von 8.500 Kilometern. "Dieses Unternehmen konnten wir für einen Spottpreis übernehmen", sagt Hochtief-Vorstandsmitglied Peter Noé. Jetzt gehe es darum, Interessenten wie das australische Militär, aber auch zivile Unternehmen als Nutzer für das Glasfasernetz zu gewinnen.
Verdi fordert "deutliches Entgegenkommen" der Telekom
Aus: Heise-Ticker, 21. November 2005, 8.44 Uhr MEZ (Telekom). [Original]BERLIN. Die Gewerkschaft Verdi fordert "ein deutliches Entgegenkommen" der Telekom beim angekündigten Stellenabbau und schließt auch Streiks nicht aus. Entscheidend sei dieser Dienstag [22.11.2005], wenn die Arbeitnehmervertreter erneut mit der Konzernleitung zu Gesprächen über die geplante Streichung von 32.000 Stellen in den kommenden drei Jahren zusammenkommen. "Dann entscheiden wir, wie weit wir unsere Proteste zuspitzen", sagte Lothar Schröder vom Fachbereich Telekommunikation der Verdi- Bundesverwaltung der Berliner Tageszeitung Tagesspiegel. Nötig sei ein klares Signal der Konzernführung. "Anderenfalls werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten ausschöpfen", sagte Schröder.
Seinen Angaben zufolge haben sich in den vergangenen Wochen bundesweit bereits mehr als 20.000 Telekom-Beschäftigte an Protestveranstaltungen beteiligt. Verdi fordert von der Telekom nun unter anderem eine Innovations-, Service- und Qualitätsoffensive, die Arbeitsplätze im Konzern sichern soll.
Die Telekom hatte Anfang des Monats angekündigt, 32.000 Stellen bis Ende 2008 abbauen zu wollen. Im Jahr 2004 hatte die Telekom mit Verdi einen Beschäftigungspakt geschlossen. Dafür hatten die Beschäftigten bei reduzierter Arbeitszeit auf Lohn verzichtet. "Jetzt sind die Mitarbeiter sauer", sagte Schröder. "Die Beschäftigten können nicht verstehen, dass sie zuerst Opfer bringen mussten und nun alles umsonst gewesen sein soll." Hinzu komme, dass die Telekom so glänzend dastehe. "Diese Logik versteht niemand", sagte Schröder. Kein deutsches Unternehmen sei so gesund und habe zugleich so rigide Personalabbaupläne.
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