Telekommunikation in den Medien – Teil 153 khd
Stand:  12.3.2006   (24. Ed.)  –  File: Aus____Medien/153.html




Auf diesen Seiten werden seit 1994 einige ausgewählte und besonders interessante Artikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten.

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  • Neuere Presseberichte  (154. Teil).
  • 16.02.2006: Telekom strafft Festnetzsparte T-Com.
  • 16.02.2006: VDSL-Netz: Bringt neue Technik automatisch einen neuen Markt?
  • 16.02.2006: Konsortium um Deutsche Telekom steigt in Malawi ein.
  • 15.02.2006: Branche erwartet deutlichen Schub für UMTS in Deutschland.
  • 14.02.2006: Wiener Kabelnetz testet 100 Mbit/s.
  • 13.02.2006: AT&T meldet Ansprüche aus MPEG-4-Patenten an.
  • 12.02.2006: Time Warner: Aus eins mach vier.
  • 10.02.2006: Die Medienwirtschaft will schnelle Digitalisierung bei Fernsehen und Radio.
  • 10.02.2006: Rechtsmittel gegen Urteil zu Fusion von T-Online und Telekom angekündigt.
  • 09.02.2006: BT mit deutlichem Gewinnrückgang.
  • 08.02.2006: Telekom droht starke Konkurrenz bei Highspeed-Netz.
  • 08.02.2006: Hansenet plant eigenes VDSL-Netz.
  • 08.02.2006: Kabel Deutschland bekommt neue Aufsichtsräte.
  • 08.02.2006: BellSouth's 20,000% iTunes markup.
  • 08.02.2006: DSL's time is come and going. (Vorbild Japan)
  • 08.02.2006: Internet neutrality law needed, Vinton Cerf says.
  • 07.02.2006: VATM lehnt Interconnection-Pläne der Telekom ab.
  • 07.02.2006: Milliardär greift nach führendem Telekomanbieter Portugals.
  • Ältere Presseberichte  (152. Teil).

    Andere Themen-Listen im Rahmen des Archivs "t-off" von khd
  • ADSL – Internet via Telefonltg.
  • Diverse – TK-Themen
  • DRM – Dig. Rights Management
  • CATV – Kabel-TV
  • DVB-C – Digitales Kabel-TV
  • DVB-H – Mobiles Handy-TV
  • DVB-S – Satelliten-TV
  • DVB-T – Überall Digital-TV
  • DVD – Speichermedien
  • FreeMob – Freenet/MobilCom
  • GPS – Satelliten-Navigation
  • HDTV – Hochauflösendes TV
  • IbC – Internet-by-call
  • ICANN – Internet-Regierung
  • IPTV – Internet-Fernsehen
  • ISDN – Digitale Telefonie
  • KDG – Kabel Deutschland
  • Mail – Mitteilungs-Dienste
  • PLC – Internet via Stromnetz
  • RegTP – Regulierungsbehörde
  • RFID – Funk-Etiketten
  • UMTS – Schneller Mobilfunk
  • TheNET – Das Internet
  • TV-Kab – Dt. TV-Kabel (BigT)
  • VDSL – Schnelles Internet
  • VoIP – Internet-Telefonie
  • WIMAX – Breitband via Funk
  • WLAN – Internet via Funk
  • "t-off" ist eine Publikation des khd-research.net

    Made with Mac



    Milliardär greift nach führendem Telekomanbieter Portugals

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 7. Februar 2006, 14.59 Uhr MEZ (Hobbyisten). [Original]

    LISSABON. Der portugiesische Mischkonzern Sonae will für rund 11 Milliarden Euro den fast fünf Mal größeren Ex-Monopolisten Portugal Telecom (PT) übernehmen. Das vom Milliardär Belmiro de Azevedo angeführte Unternehmen bietet 9,50 Euro je Aktie, was einer Prämie von 16 Prozent auf den PT-Schlusskurs vom Montag [6.2.2006] entspricht.

    Analysten bewerteten die als feindlich eingestufte Offerte für Portugals führenden Telekomanbieter am Dienstag als zu niedrig. Dies könne einen Übernahmepoker auslösen und vor allem die spanische Telefónica als größten PT-Einzelaktionär sowie France Télécom als Anteilseigner bei der Mobilfunktochter Sonaecom auf den Plan rufen.

    Das Angebot von Sonae sei aus Sicht der Größenverhältnisse vergleichbar mit einem Versuch von Arcor, die Deutsche Telekom zu übernehmen, sagte ein Analyst der WestLB. Mit der Einschränkung, dass Sonae als großer Mischkonzern jedoch über genügend Mittel verfüge. In Portugal wäre es die größte Übernahme in der Geschichte des Landes. Zunächst müssen sich jedoch die Wettbewerbshüter äußern. Die Aktien von PT schossen am Dienstag an der Lissabonner Börse über 20 Prozent in die Höhe, die Titel von Sonae fielen.

    Ministerpräsident José Sócrates kündigte an, seine Regierung werde die Offerte prüfen und sich erst nach einer PT-Hauptversammlung abschließend äußern. In der Presse hieß es, der Sozialist habe seine Zustimmung signalisiert. Allerdings fordert Sonae-Chef Azevedo, dass der Staat auf seine "goldene Aktie" verzichtet, mit der strategische Entscheidungen bei PT blockiert werden können. Zudem verlangt der 67- jährige Großindustrielle mehr als zehn Prozent der Stimmrechte, was nach den bisherigen Statuten verboten ist. Den Erfolg der Übernahme macht er davon abhängig, mindestens 50,01 Prozent der PT-Aktien in seinen Besitz zu bringen.

    Azevedo ist mit einem geschätzten Vermögen von 1,1 Milliarden Euro der reichste Mann Portugals. Er steht an der Spitze eines Imperiums, zu dem Supermarktketten, Holzunternehmen, Telekomfirmen oder Medien – etwa die angesehene Zeitung Público – gehören. So kontrolliert sein Konzern über die Tochter Sonaecom den drittgrößten portugiesischen Mobilfunkanbieter Optimus oder den Festnetzbetreiber Novis. An Sonaecom ist France Télécom mit knapp 24 Prozent beteiligt.

    Portugal Telecom ist mit einem Marktanteil von 90 Prozent der führende Festnetzbetreiber des Landes und kontrolliert auch den größten Mobilfunkanbieter TMN. Über PT Multimedia besitzt der frühere Monopolist zudem den größten Kabelfernsehen-Betreiber Portugals. Die spanische Telefónica ist mit knapp 10 Prozent der größte Einzelaktionär von PT.



    VATM lehnt Interconnection-Pläne der Telekom ab

    Verband sieht Anbieter im Nachteil, die besonders viel investiert haben.

    Aus:
    Golem, 7. Februar 2006, 16.31 Uhr MEZ (Regulierung). [Original]

    BERLIN (ji). Mit ihrem Antrag auf eine Anpassung der Interconnection- Entgelte stößt die Telekom bei der Konkurrenz auf Kritik. Der VATM sieht bei den Plänen der Telekom vor allem diejenigen Anbieter im Nachteil, die besonders stark in eine eigene Infrastruktur investiert haben. Die Zusammenschaltung im lokalen Bereich sei der "Angriffspunkt" für die Deutsche Telekom, um insgesamt höhere Preise beim Regulierer durchzusetzen, so der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), der vor allem bundesweit tätige Konkurrenten der Telekom vertritt. Die regionalen Anbieter haben sich im Breko zusammengeschlossen.

    Nach Ansicht des VATM spielen andere als die lokalen Zusammenschaltungen aufgrund des in Deutschland weit fortgeschrittenen Infrastrukturausbaus der Wettbewerber kaum noch eine Rolle. Tarifsenkungen seien in den Tarifzonen II (Übergabe an einem der 23 Grundeinzugsbereiche) und III (Übergabe an einem zentralen Punkt im Bundesgebiet) reine Makulatur.

    "Betroffen von den Preiserhöhungen sind gezielt vor allem die Unternehmen, die ihre Netze so weit wie möglich ausgebaut und massiv in Infrastruktur investiert haben. Als Begründung für Preiserhöhungen auf einen wachsenden Ausbau im ländlichen Bereich abzustellen, ist geradezu abenteuerlich, da die hier beantragten reinen Interconnection-Minutenpreise derartige Kostenblöcke gar nicht beinhalten. Bei 'erheblich gestiegener Nachfrage' müssten zudem die Preise nach der Logik des letztjährigen Telekom-Antrages deutlich sinken, anstatt zu steigen", kritisiert VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

    Die günstigeren Preise für weniger infrastrukturbasierte Carrier und höheren Preise für investierende Unternehmen seien rein strategisch begründbar, denn in den Fernnetzen herrsche deutlich stärkerer Wettbewerb als im lokalen Interconnection-Bereich, in dem die meisten Carrier auf die Telekom angewiesen seien.



    I N T E R N E T   I N   G E F A H R 

    Internet neutrality law needed, Vinton Cerf says

    Aus:
    Computer World, Australien, 8. Februar 2006, 2.33 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Translation-Service]

    WASHINGTON (Grant Gross/IDG News Service). The man often called the father of the Internet told U.S. lawmakers Tuesday that the future of the Internet is at risk if Congress does not pass a law prohibiting broadband providers from discriminating against competing Web applications and computer devices.

    Congress needs to keep large broadband carriers from favoring their own services and slowing down access to competitors and from charging some Web sites for faster speeds, said Vinton Cerf, co-designer of the TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol).

    But representatives of the large telecom carriers and the cable television industry promised that they would not block or slow access to Web sites and applications.

    "Our commitment to our customers, our commitment to you is this: We will not block, impair or degrade content, applications or service," said Walter McCormick, president and chief executive of the United States Telecom Association (USTA), representing large telecom carriers. "That is the plainest, most direct way I know to address the concerns that have been raised."

    Echoing consumer group concerns that the newly deregulated telecom carriers will try to give their own services better speeds over broadband networks, Cerf asked the Senate Commerce, Science and Transportation Committee to adopt a 'Net neutrality law, requiring broadband providers to allow customers to go to any legal Web sites, attach any legal devices and run any legal applications on their networks. If large broadband providers are allowed to charge Web sites or Web-based application vendors extra for customer access, small innovative companies will get frozen out, he said.

    "Nothing less than the future of the Internet is at stake in these discussions," said Cerf, now vice president and chief Internet evangelist at Google Inc. "We must preserve neutrality in the system in order to allow the new Googles of the world, the new Yahoos, the new Amazons to form. We risk losing the Internet as catalyst for consumer choice, for economic growth, for technological innovation and for global competitiveness."

    While USTA and the National Cable and Telecommunications Association promised not to block or impair Web sites and services, some consumer groups have criticized proposals by AT&T and BellSouth to wall off high-speed broadband service for their own video services. Many consumer groups have also pointed to recent comments from AT&T and Verizon Communications executives indicating they want to charge sites like Google for delivering customers to them.

    On Tuesday, The Washington Post quoted Verizon Vice President and Deputy General Counsel John Thorne as complaining that Web sites like Google are getting a "free lunch" by using telecom carriers' networks. "The network builders are spending a fortune constructing and maintaining the networks that Google intends to ride on with nothing but cheap servers," Thorne was quoted as saying. "It is enjoying a free lunch that should, by any rational account, be the lunch of the facilities providers."

    Thorne's comments were similar to ones made by AT&T Chief Executive Officer Ed Whitacre in November, when he complained to BusinessWeek about companies like Google and Vonage Holdings, a VoIP (voice over IP) provider. "Now what they would like to do is use my pipes free, but I ain't going to let them do that because we have spent this capital and we have to have a return on it," Whitacre said then.

    Some senators questioned those comments from AT&T and Verizon. "This is not a free lunch," said Senator Byron Dorgan, a North Dakota Democrat. "I paid for the capability to have DSL or cable broadband."

    But broadband providers said they could be restricted from offering new services and partnering with other companies if an Internet neutrality law passes. And some Republican senators said Internet freedoms need to be balanced with the ability of the broadband providers to make money.

    "Everybody agrees that we want to the Internet to be free," said Senator John Ensign, a Nevada Republican. "We also have to recognize there's a balance. You do deserve a return on your investment." [mehr]



    DSL's time is come and going

    NTT Japan Fiber – Three million served today, 30 million in 2010 / "DSL is a temporary solution"

    Aus:
    DSL Prime, Volume 7, #2, 8. Februar 2006, 7.05 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    NTT is progressing rapidly on their plan to convert nearly all of Japan to from copper to fiber by 2012. They expect to add 600K fiber subscribers this quarter, up from 459K in the last quarter of 2005 and 233K in the quarter a year ago. They reached 2.8M at the end of 2005. Meanwhile, ADSL net adds were only 93K at NTT and almost flat at Yahoo BB, a decline of 75%. This is a remarkable turnaround from three years ago, when NTT privately was saying, "Fiber is show for the government, DSL is our real strategy." Their investment pattern confirmed what was officially denied.

    Credit once again Masayoshi Son of Softbank and Yahoo BB for creating competition that changed everything. I just read an academic paper that once again spoke of solving problems by increasing income to the incumbent telco calling it "incentives." Empirically, that doesn't work. The incentive that works is competition threatening to put the company out of business, as Yahoo threatens NTT, Verizon fears Cablevision, and France Telecom fears Iliad/Free.

    NTT fiber will carry a 300-channel television offering from Sky Perfect, a Japanese sat caster not affiliated with Richard Murdoch despite the similar name. They have scared JCOM, the largest cable company to the world's first deployment of 100 meg by a cable operator. The second largest cableco, Japan Cablenet, is looking for cover with a takeover by telco KDDI and powerco/fiber builder Tokyo Electric Power, Asahi reports. The cable operators are also asking the government to prevent NTT from competing in television, a pattern of using government to stop competition we're seeing in the U.S. as well.

    NTT remains at the forefront of research. They've just announced fabrication of single electron tunneling (SET) transistors, which you can see in a colored micrograph at http://news.com.com/2300-11395_3-6034390-1.html. Instead of supporting research, U.S. Bells pay at least hundreds of millions of dollars extra a year to suppliers including Microsoft and Alcatel. Lead engineers tell me they have little choice but to depend on near-exclusive vendors at high prices. "We just don't have the resources to do anything on our own," bemoans one of the most respected. The Bells (and their customers) are paying a heavy price because research and capital spending have been cut so heavily.

    "DSL is a temporary solution," Bell Atlantic CEO Ray Smith said a decade ago, and joked, "perhaps for the next forty years." His successors at Verizon are in fact replacing it all with fiber, soon to be offered to millions although only a few tens of thousands have already taken service. I don't know how many homes NTT has "passed", but three million active customers put them far ahead of everyone else. Fiber to the curb or home is the right choice today in any developed nation or new build.



    BellSouth's 20,000% iTunes markup

    Why the Bells are fighting so hard for Internet tollbooths

    Aus:
    DSL Prime, Volume 7, #2, 8. Februar 2006, 7.05 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    Bill Smith of BellSouth wants to charge "five or ten cents" to carry a typical iTunes song, which costs him about 5/100ths of a single cent and dropping. I'm sure Smith was hasn't thought through actual pricing, but the extreme example he gives shows how much is at stake. Every broadband provider who's discussed the subject openly has said their costs are going down. That cost figure is carefully researched, including public comments of a major operator, exchange bandwidth costs, and the actual cost figures implicit in presentations of SBC CFO Randall Stephenson. Claims of "bandwidth costs so high we must charge to recover them" are simply lies that make executives look very foolish. Reporters who believe this kind of stuff without demanding factual backup about the real costs are simply not doing their job.

    The U.S., unlike China, believes in freedom of speech. Ed Whitacre, Ivan Seidenberg and Mark Fiedler should not determine what you can watch on television as delivery moves to the Internet. State power controls the net in China, and broadband providers with near monopolies are tempted to exercise similar control in Western nations. Mike Powell and Kevin Martin have both declared closing the highspeed Internet unacceptable; we'll now discover whether the FCC has the courage to enforce their own rules.



    Kabel Deutschland bekommt neue Aufsichtsräte

    Aus: Heise-Ticker, 8. Februar 2006, 12.38 Uhr MEZ (Cable). [
    Original]

    MÜNCHEN. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland GmbH (KDG) gehört jetzt fast komplett dem britischen Finanzinvestor Providence Equity. Nach der Zustimmung des Bundeskartellamts sei die Mehrheitsübernahme vollzogen worden, teilte die Kabel Deutschland GmbH am heutigen Mittwoch [8.2.2006] in München mit. Providence kaufte die Anteile der bisherigen Miteigentümer Apax Partners und Goldman Sachs Capital Partners und hält jetzt 95 Prozent. Als Konsequenz ziehen weitere Vertreter von Providence in den KDG-Aufsichtsrat ein.

    Providence baut mit der Mehrheitsübernahme sein Engagement in der Branche weiter aus. Die Investmentfirma hält auch Beteiligungen an Kabelnetzunternehmen in den Niederlanden, Spanien, Dänemark und Schweden. Bei KDG und den anderen Beteiligungen sollen die Netze vor allem für so genannte Triple-Play- Angebote ausgebaut werden, damit die Kunden über das Kabel fernsehen, im Internet surfen und telefonieren können.

    In den Aufsichtsrat der KDG schickt Providence nun zu den zwei bisherigen Vertretern noch Torsten Winkler, Robert Sudo und Tony Ball. Im Gegenzug verlassen Alexander Dibelius (Goldman Sachs), Nico Hansen (Apax) und Stephen Trevor das Kontrollgremium.



    Hansenet plant eigenes VDSL-Netz

    Aus:
    Heise-Newsticker, 8. Februar 2006, 14.27 Uhr MEZ (Internet). [Original]

    HAMBURG (ssu/c't). Der Telefon- und Internet-Anbieter Hansenet erwägt, noch in diesem Jahr in Hamburg eine zweite flächendeckende Glasfaserinfrastruktur zu errichten, die parallel zum Netz der Deutschen Telekom installiert wird und Übertragungsraten bis zu 50 MBit/s beim Kundenanschluss ermöglichen soll. Entsprechende Verhandlungen habe Hansenet-Chef Harald Rösch mit der Senatsverwaltung aufgenommen, berichtet die Wirtschaftswoche (WiWo).

    Hansenet würde damit zumindest eine regionale Alternative zu einem möglichen neuen Monopol der Deutschen Telekom schaffen, die zum Ausgleich für die Investitionen in ihr geplantes VDSL-Netz, das gleichfalls 50 MBit/s bieten soll, eine Befreiung von Regulierungsauflagen fordert. Trotz des Appells des Regulierers an die Dialogbereitschaft der Marktteilnehmer ist bislang keine Lösung in Sicht, die Telekom-Wettbewerbern – ähnlich wie beim Weiterverkauf von DSL-Anschlüssen der Bonner – ein wettbewerbsfähiges VDSL-Resale ermöglichen würde.

    Die inzwischen zur Telecom Italia gehörende Hansenet war im Zuge der Telecom-Liberalisierung zunächst als City-Carrier gestartet und wurde 2000 an die italienische Telco e.Biscom verkauft. Das Mailänder Unternehmen plante damals, neben norditalienischen Metropolen auch in der Hansestadt Endkunden per Fibre-to-the-Home (FTTH) direkt per Glasfaser anzuschließen. Nach dem Verkauf an Telecom Italia Mitte 2003 wandelte sich die Hansenet jedoch zum bundesweit auftretenden DSL-Anbieter, der unter dem Namen "Alice" bundesweit DSL anbietet und zuletzt im Januar eine Infrastruktur-Kooperation mit Telefonica bei ADSL2+-Anschlüssen bekannt gab. [mehr]



    Telekom droht starke Konkurrenz bei Highspeed-Netz

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 8. Februar 2006, 16.06 Uhr MEZ (Internet). [Original]

    DÜSSELDORF (Dow Jones). Die Deutsche Telekom AG bekommt zu ihrem geplanten extrem leistungsfähigen Glasfasernetz möglicherweise massive Konkurrenz. Zahlreiche deutsche Festnetzbetreiber erwägen ebenfalls den Aufbau einer VDSL-Infrastruktur, wie der Geschäftsführer des Verbandes Breko, Rainer Lüddemann, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires sagte. Diese Unternehmen würden dann wie auch die Telekom Kombi-Produkte aus Kommunikation, Information und Unterhaltung (Triple Play) anbieten wollen. Konkret hat bereits Arcor einen Glasfaserausbau in Aussicht gestellt. Hansenet erwägt ein VDSL-Netz für Hamburg.

    Lüddemann sagte, in das Thema Hochgeschwindigkeitsübertragungen sei eine "gewaltige Dynamik" gekommen. Es gebe bei vielen Verbandsmitgliedern Überlegungen in diese Richtung. "Damit wollen sie in Konkurrenz zur Telekom treten", sagte der Experte. Erwogen werde zum einen, superschnelle Glasfasernetze bis direkt zu den Endkunden zu verlegen. Andere Anbieter neigten eher dazu, ihre Infrastruktur zwar einen deutlichen Schritt näher an die Haushalte zu bringen (vom Hauptverteiler bis zum Kabelverzweiger), aber für den Rest die Leitungen der Telekom mitzubenutzen. Zudem machten sich die Unternehmen Gedanken darüber, welche Inhalte auf den Highspeednetzen transportiert werden könnten, und suchten den Kontakt zu Medien.

    Bereits jetzt sind die festnetzbasierten Carrier, die der "Bundesverband der regionalen und lokalen Telekkommunikationsgesellschaften" vertritt, stark im DSL-Geschäft aktiv. Um dem Rechnung zu tragen und zugleich die inzwischen bundesweite Dimension mancher Mitglieder auszudrücken, werde sich der 1999 als Interessenvertretung der kleinen Stadtnetzbetreiber gegründete Breko in "Bundesverband Breitbandkommunikation" umbenennen, berichtete Lüddemann. "Das Thema Breitband wird die zentrale Kompetenz dieser Institution sein, sagte Lüddemann.

    Nachdem die Telekom ihre Absichten zuerst vorigen September kundgetan hatte, prüft nun Verbandsmitglied Hansenet, parallel zu dem Ex-Monopolisten in Hamburg ein eigenes VDSL-Netz hochzuziehen. "Wir sind mit Kommunalverwaltung in Gesprächen über die Rahmenbedingungen", sagte ein Sprecher des zu Telecom Italia gehörenden und deutschlandweit agierenden Unternehmens. Von konkreten Planungen, wie es in einem Magazinbericht heißt, könne allerdings noch nicht die Rede sein. Zu klären sei auch die Frage einer möglichen Regulierung des Netzes, fügte der Sprecher hinzu.

    Dieses Thema bewegt nicht nur den Ex-Monopolisten Telekom allein. Nach Lüddemanns Worten ist es nämlich durchaus möglich, dass auch andere VDSL-Betreiber als marktbeherrschend in ihrem jeweiligen Netz und damit als regulierungsbedürftig angesehen würden und es in der Folge für andere Anbieter öffnen müssten.

    Die Telekom will für ihr geplantes Netz zumindest vorübergehend unbedingt von der Regulierung befreit sein. Nur so können sich aus ihrer Sicht die Investitionen amortisieren. In einem ersten Schritt sollen auf jeden Fall bis zum Sommer für 500 Mio EUR 10 Metropolen, darunter Hamburg, angeschlossen werden. Bei einem Regulierungsverzicht will die Telekom dann bis Ende 2007 in 40 weiteren Städten die Glasfaser einziehen und damit insgesamt mehr als 3 Mrd EUR investieren.

    Sofern das Telekom-Netz für alle Wettbewerber offen sind wird, will auch der größte alternative Festnetzbetreiber Arcor seine eigene Glasfaserinfrastruktur erheblich ausbauen. Das macht Unternehmenschef Harald Stöber außerdem davon abhängig, dass andere die Leerrohre des Bonner Rivalen mitbenutzen können.

    In den vergangenen Wochen hatten außerdem zwei Internetunternehmen, die bislang keine Infrastruktur besitzen, die Bereitschaft signalisiert, sich an den Investitionen der Telekom finanziell zu beteiligen: United Internet bot 500 Mio, freenet kurz darauf rund 200 Mio EUR an. Zumindest letzteren zeigten die Bonner aber die kalte Schulter: Der Vorschlag sei abgelehnt worden, sagte Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr. [mehr]



    BT mit deutlichem Gewinnrückgang

    Aus:
    Heise-Newsticker, 9. Februar 2006, 17.02 Uhr MEZ (Telcos). [Original]

    LONDON (ssu/c't). Der britische Telecom-Konzern BT [British Telecom] musste im abgelaufenen dritten Quartal seines Geschäftsjahrs 2005/2006 einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Der Nettogewinn fiel in diesem Zeitraum auf 411 Millionen Pfund (knapp 600 Millionen Euro). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 658 Millionen Pfund. Dies bedeutet einen Rückgang um 37 Prozent ­ Analysten hatten indes mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Seinen Umsatz konnte BT während der letzten drei Monate des Jahres 2005 hingegen um knapp acht Prozent auf von 4,58 Milliarden Pfund im Vergleichszeitraum auf nunmehr 4,95 Milliarden Pfund (rund 7,2 Milliarden Euro) steigern.

    BT, früher British Telecom, ist der einzige unter den großen früheren Telecom-Monopolisten in Europa, der kein eigenes öffentliches Mobilfunknetz mehr betreibt. Dieses wurde im Mai 2001 in ein selbstständiges Unternehmen überführt – die heutige O2 wurde inzwischen von der spanischen Telefonica übernommen. Dafür trägt die IT-Sparte von BT inzwischen zu einem Fünftel zum Konzernumsatz bei. BT hatte Ende 2004 die Mehrheit am US-Anbieter Infonet erworben und später auch den italienischen Anbieter von Systemlösungen Albacom übernommen.



    Rechtsmittel gegen Urteil zu Fusion von T-Online und Telekom angekündigt

    Aus: Heise-Ticker, 10. Februar 2006, 8.46 Uhr MEZ (Unternehmen). [
    Original]

    FRANKFURT/DARMSTADT. Die Gegner der Fusion von T-Online und Telekom wollen gegen die Freigabe der Transaktion Einspruch einreichen. "Wir werden Beschwerde gegen das Urteil einlegen", sagte Peter Dreier, der zwei Fusionsgegner sowie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in dem Verfahren vertritt, am Donnerstag in Düsseldorf. Bis zur Freigabe der Verschmelzung würden also noch weitere Monate vergehen.

    Die Deutsche Telekom und ihre Internet-Tochter T-Online hatten am Donnerstag [9.2.2006] einen wichtigen juristischen Etappensieg für ihre geplante Fusion errungen. Nach einem Beschluss des Frankfurter Oberlandesgerichts (Az: 12 W 185/05) dürfen beide Firmen verschmelzen. Die Entscheidung ist aber noch nicht rechtskräftig, so dass die entscheidende Eintragung ins Handelsregister zurzeit noch nicht möglich ist. Es hob damit eine Entscheidung des Landgerichts Darmstadt vom November auf.

    Ein Sprecher von T-Online in Darmstadt begrüßte, dass die Verschmelzung grundsätzlich freigegeben worden sei. "Wir warten ab, was jetzt auf uns zukommt", sagte er. Mehrere Kleinaktionäre, die zusammen rund 0,057 Prozent der Aktien halten, hatten die von der Hauptversammlung nahezu einstimmig gebilligte Fusion angefochten. Sie kritisieren unter anderem die geringe Abfindung für die T-Online-Aktionäre in Höhe von 8,99 Euro, die deutlich unter dem ursprünglichen Ausgabepreis von damals 27 Euro liegt. Die Telekom will mit der Reintegration ihrer Tochter dagegen die gemeinsame Schlagkraft ihres Online- und Festnetz-Angebots erhöhen.

    In ihrer Begründung erklärten die Richter, unabhängig von den noch laufenden Klagen unter anderem wegen der Abfindungshöhe überwiege das Interesse an einer sofortigen Verschmelzung. Bei einer Verzögerung könne sich die Telekom über Jahre hinweg nicht so strukturieren, wie es die Unternehmensleitung für erforderlich halte, erläuterte ein Sprecher. "Dies hätte negative Auswirkungen auf das internationale Ansehen des Unternehmens und auf seinen Aktienkurs." Auch dürfe durch die Klagen die Kompetenzordnung im Unternehmen nicht auf Jahre hinaus auf den Kopf gestellt werden.



    Die Medienwirtschaft will schnelle Digitalisierung bei Fernsehen und Radio

    [Ed: aber den bislang von ihr produzierten HDMI/HDCP-Murks will doch keiner].

    Aus: Heise-Ticker, 10. Februar 2006, 14.39 Uhr MEZ (Medien). [Original]

    BERLIN. Die Medienindustrie will mit neuen Angeboten die Digitalisierung im Rundfunk in Deutschland beschleunigen. Er hoffe, dass spätestens bis zur Fußball-WM der Fernsehempfang über Handy den Nutzern zur Verfügung steht, sagte
     

    „Digitale Medien sind eine feine Sache. Aber die Digital- Technik wird heute allzuoft mißbraucht, um Kunden abzuzocken. Wer weiß wie lange es noch dauert, bis all das Digital-TV ‚gescrambelt‘ wird und die Kunden extra löhnen müssen.“


    Das befürchten nicht nur Verbraucherschützer. [Voilà!]

    Und wer will denn wirklich sein prima funktionierendes UKW-Radio auf den Müll werfen?

    Bundeswirtschaftsminister
    Michael Glos (CSU) beim Start der Aktion für Rundfunk und neue Medien am Freitag [10.2.2006] in Berlin.

    Mit der Initiative wollen Rundfunkanbieter, Netzbetreiber und Geräteindustrie Hemmnisse bei der Umstellung von Analog auf Digital beseitigen. Beteiligt an der Initiative sind auch Bund und Länder. Nach dem aktuellen Stand soll bis 2010 der Rundfunkempfang über Kabel, Antenne und Satellit komplett auf Digitaltechnik umgestellt werden.

    Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) forderte die privaten Fernsehanbieter auf, sich stärker bei der digitalen Übertragung ihres Programms über Antenne (DVB-T) zu engagieren. Er hätte sich gewünscht, dass sich die Privaten nicht damit zufrieden geben, ihr Angebot für DVB-T nur 45 Prozent der Haushalte zur Verfügung zu stellen. ARD und ZDF wollten bis zu 90 Prozent Deckung erlangen. Die von den Privaten nicht genutzten Frequenzen sollten für DVB-H und DMB genutzt werden, sagte Beck als Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder.

    Der Präsident des privaten Rundfunkverbands VPRT, Jürgen Doetz, sagte einen "harten Kampf" um die Märkte voraus. Er kritisierte, dass ARD und ZDF die Digitalisierung ihres Angebots auf Kosten der Gebührenzahler vorantrieben. Doetz forderte "neue Spielregeln", damit die Privaten nicht benachteiligt würden. Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation hatte bei der EU-Kommission Beschwerde gegen ARD und ZDF eingelegt. Der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, bekräftige dagegen, die ARD werde sich weiter am Ausbau mobiler Digitaldienste beteiligen. Dies gehöre zu den ureigenen Aufgaben der Öffentlich- Rechtlichen.



    Aus eins mach vier

    Warum eine Investorengruppe den amerikanischen Medienkonzern Time Warner zerschlagen will.

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 12. Februar 2006, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    NEW YORK/BERLIN (Tsp). Über die Zukunft des amerikanischen Medienkonzerns Time Warner wird im Mai entschieden: Dann findet die nächste Aktionärsversammlung statt, und dann wird sich zeigen, ob es ein Happy End gibt oder ob das Unternehmen gevierteilt wird. Bis dahin haben beide Seiten Zeit, ihre Truppen zu sammeln. Es treten an: Konzernchef Richard D. Parson, der Time Warner zusammenhalten will, und der milliardenschwere Investor Carl Icahn.

    Icahn führt eine Investorengruppe an, die Time Warner zerschlagen will: in das Film- und Fernsehgeschäft mit den Studios Warner Brothers und den Sendern CNN und HBO, in den Onlinedienst AOL, in den Zeitschriftenverlag Time und in die Kabelsparte. Denn die einzelnen Sparten seien nach der Spaltung zusammen deutlich mehr wert als der Gesamtkonzern, besagt eine Studie, die Icahn in Auftrag gegeben hat. Demnach könnte der Gesamtwert des Konzerns von derzeit rund 86,5 Milliarden Dollar um über 50 Prozent gesteigert werden.

    Die Zerschlagung wäre spektakulär. Erst vor fünf Jahren war Time Warner von dem Internetkonzern AOL übernommen worden – die bis dahin größte Fusion in der amerikanischen Unternehmensgeschichte. Doch das vermeintlich wegweisende Modell „Neu schluckt Alt“ scheiterte. Bis heute arbeitet das Management daran, aus Time Warner ein integriertes Medienunternehmen zu machen.

    Investor Icahn glaubt nicht, dass die jetzige Konzernführung dieses Ziel erreichen wird – und deswegen soll das Management ausgetauscht werden. Icahns Angriffsstrategie: Den Verwaltungsrat per Kampfabstimmung mit eigenen Kandidaten besetzen und dann die Aufspaltung durchpauken. Icahn hält zusammen mit Hedge-Fonds etwa 3,3 Prozent an Time Warner. Das ist nicht viel, er hat aber den Ruf, mit seinen Kampagnen Kursänderungen in Unternehmen durchsetzen zu können. Dazu muss er weitere Aktionäre überzeugen. Bei einem großen institutionellen Anleger soll ihm das schon gelungen sein – dem Fonds Capital Research, mit fünf Prozent der größte Anteilseigner und einflussreicher Medieninvestor. Das könnte Signalwirkung haben. Auch der Investmentfonds der Königsfamilie der Vereinigten Arabischen Emirate soll auf seiner Seite sein. „Das ist der klassische Heuschreckenansatz“, sagt Klaus Goldhammer von der Unternehmensberatung Goldmedia. „Die Hedge-Fonds um Icahn wollen nach der Aufspaltung verkaufen und einen Mehrwert erzielen.“

    Sollte Icahn sich durchsetzen, würde Richard Parsons, seit 2002 Vorstandschef von Time Warner, seinen Job verlieren. Aber auch Parsons hat sich Verbündete gesucht. Laut Medienberichten konnte er die Banken Goldman Sachs und Bear Stearns gewinnen. Beide Häuser haben Erfahrung in der Auseinandersetzung mit Aktionären. Rupert Murdoch, Chef und Großaktionär des Time- Warner-Wettbewerbers News Corp, hat sich ebenfalls hinter Parson gestellt. Die Struktur seines Unternehmens ist mit der von Time Warner vergleichbar – News Corp vereinigt auch die Sparten Film, Fernsehen, Verlag und Internet unter einem Dach.

    Dennoch, es könnte eng für Parsons werden. „Das Management wird es schwer haben, eine bessere Vision als Icahn zu liefern“, sagt Unternehmensberater Goldhammer. Bisher zumindest ist die Verteidigung der Time-Warner- Spitze eher mau: „Wir sind auf dem richtigen Weg“, ist alles, was sie ihren Aktionären versprechen kann.

    Die Studie zur Konzernaufspaltung ist der Höhepunkt der Angriffsstrategie von Icahn. Seit langem kritisiert er den stagnierenden Aktienkurs des Medienkonzerns. Erstellt hat das 300-Seiten-Papier die Wallstreet-Bank Lazard. Darin heißt es, Parsons habe die Internetsparte AOL vom Marktführer zum „Mitläufer“ heruntergewirtschaftet. Weder habe er Synergien mit dem Kabelnetz aufgebaut, noch AOL für das Breitbandzeitalter vorbereitet.

    Die Diskussion um die Zukunft von Time Warner läuft, seitdem AOL im Jahr 2000 eingestiegen ist. Time Warner war damals der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber und verfügte über 20 Millionen Kunden, 2 große Filmstudios, Kabelkanäle, Musikproduktion und etwa 40 Zeitschriften. AOL hatte 26 Millionen Nutzer. Die Manager träumten davon, mit „AOL Time Warner“ das größte Medienhaus der Welt zu schaffen.

    Daraus wurde nichts. Das Kartellamt verfügte, die Kabelnetze auch Wettbewerbern zugänglich zu machen. 2002 wies der Konzern dann ein Minus von 98,7 Milliarden Dollar aus – der höchste Nettoverlust der US-Wirtschaftsgeschichte. Kurze Zeit später strich das Management dann AOL aus dem Konzernnamen. Nun wird sich entscheiden, ob aus einem Firmenschild vier werden.



    AT&T meldet Ansprüche aus MPEG-4-Patenten an

    Aus:
    Heise-Newsticker, 13. Februar 2006, 13.16 Uhr MEZ (Copyright). [Original]

    USA (vza/c't). AT&T fordert von namhaften Firmen Lizenzabgaben für MPEG-4-Patente. Unter anderem soll AT&T die Firmen Apple, DivX, Cyberlink, Intervideo und Sonic Solutions darauf hingewiesen haben, dass ihre Produkte mit MPEG-4-Unterstützung AT&T- Patente verletzen. Der Telekommunikationsriese besitzt eine Reihe von Patenten auf dem Gebiet der Videokompression, die auch als Grundlage für MPEG-4 dienen sollen. Während sich Apple & Co. unter Beschuss von AT&T sehen, haben die Nero AG und Pentax bereits Lizenzverträge mit dem Unternehmen unterzeichnet.

    Im Jahr 2000 beauftragte MPEG Industry Forum (MPEGIF) die MPEG LA damit, ein RAND-Modell ("reasonable and non-discriminatory") zum Nutzungsrecht für MPEG-4-Patente aufzusetzen. In diesem Zuge rief die MPEG LA alle an der Entwicklung von "MPEG-4 Visual" beteiligten Firmen und Institutionen auf, ihre Ansprüche an den eingesetzten Verfahren und Algorithmen kund zu tun; damals hatte AT&T sich nicht gerührt. Nachdem die Verbreitung von MPEG-4 zunächst auf Grund von Streitigkeiten über die Höhe der Lizenzgebühren gebremst wurde, hat sich nach dem Einlenken der Patentinhaber MPEG-4 inzwischen auf breiter Front durchgesetzt. Inzwischen spielen nicht nur die meisten neueren DVD-Player das Format (DivX/XviD), sondern auch mehr und mehr mobile Player, etwa Apples "Video-iPod".

    AT&Ts Vorgehen erweckt den Anschein, als habe der Telekommunikationsriese nur gewartet, bis viele Firmen MPEG-4 in ihren Produkten einsetzen, um nun seine Ansprüche geltend zu machen. Dass dieses Procedere bei offenen Standards recht gut funktioniert, hat sich schon mehrmals gezeigt. So hatte die Firma Forgent bereits 2002 mehr als 40 Firmen (darunter Microsoft, Adobe, Apple, Canon, Macromedia, Panasonic und Toshiba) wegen angeblicher JPEG-Patentverletzungen verklagt – mit dem Resultat, dass das entsprechende Patent erneut geprüft wird.

    2004 ging die italienische Firma Sisvel gegen Hersteller von MP3- Playern vor, weil diese nur MP3-Lizenzgebühren an Thomson (mp3licensing.com) entrichtet hatten. Sisvel vertritt jedoch Firmen, die essenzielle Patente der Vorgänger MPEG-1 Audio Layer I und Layer II (MP2) inne haben. Wer auf offene Standards wie JPEG, MP3 oder MPEG-4 setzt, muss offenbar stets damit rechnen, dass spätestens, wenn sich der Standard etabliert hat, Firmen auftauchen, die abseits der allgemein akzeptierten Lizenzpools Patentansprüche anmelden.



    Wiener Kabelnetz testet 100 Mbit/s

    Aus:
    Heise-Newsticker, 14. Februar 2006, 17.27 Uhr MEZ (Cable). [Original]

    WIEN (jk/c't). Der Wiener Breitband-Marktführer UPC Telekabel erprobt bisher nur im Labor präsentierte Bandbreiten nun in einem Feldversuch. In 4 Gebieten des 10. Wiener Gemeindebezirks Favoriten können in diesem Monat einige auserwählte Chello-User Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s im Download und 30 MBit/s im Upload testen. Zur Übertragung dient das herkömmliche Koaxial-Kabel, über das gleichzeitig auch Fernsehen, Radio und Telefonie übertragen werden können. Ein spezieller Kabelmodem- Prototyp macht's möglich.

    Da Kabel-TV-Netze ein Shared Medium darstellen, sind für hohe Datenmengen entsprechend kleinere Nutzergruppierungen erforderlich. In den Räumlichkeiten des Kunden sollen jedoch keine Arbeiten notwendig sein. Im Test wird das Zusammenwirken der verschiedenen Netzwerkkomponenten observiert. "Ein wichtiger Bereich des Versuchs betrifft auch das Messen des nationalen und internationalen Datenverkehrs, darüber hinaus wird im Rahmen des Testlaufs auch das tägliche User-Verhalten der Friendly Customer beobachtet, um Erkenntnisse für die Entwicklung von zukünftigen chello Breitband Internet Produkten gewinnen zu können", führt der Netzbetreiber am heutigen Dienstag aus. Nach Abschluss der Tests werden die Nutzer wieder auf "normale" Bandbreiten umgestellt. Das derzeit flotteste Produkt, Chello extreme, ermöglicht maximal 16 MBit/s Down- und 1 MBit/s Upload.

    UPC Telekabel ist eine Tochterfirma von Liberty Global. Mit dem Test soll offensichtlich auch die Notwendigkeit eines wienweiten Glasfasernetz-Ausbaus in Frage gestellt werden.



    Branche erwartet deutlichen Schub für UMTS in Deutschland

    Aus: Heise-Ticker, 15. Februar 2006, 20.27 Uhr MEZ (Mobilfunk). [
    Original]

    BERLIN. Der neue Mobilfunkstandard UMTS wird aus Branchensicht 2006 in Deutschland deutlich zulegen. Bis Jahresende sei mit einem Sprung auf 9 Millionen UMTS-Handys und Karten zu rechnen, prognostizierte der Branchenverband Bitkom. Ende vergangenen Jahres seien es 2,3 Millionen gewesen. Weltweit verbuchte die 3G-Mobiltechnik Technik ein Plus auf 47,3 Millionen Nutzer (2004: 16,1 Millionen). Vor Deutschland lagen im vergangenen Jahr Japan mit 22,4 Millionen Kunden, Italien mit 9 Millionen und Großbritannien mit 4,7 Millionen UMTS-Teilnehmern.



    Konsortium um Deutsche Telekom steigt in Malawi ein

    Aus: Yahoo-News, 16. Februar 2006, 7.06 Uhr MEZ (Telekommunikation). [
    Original] [Übersetzungs-Service]

    BLANTYRE. Ein Konsortium um die Deutsche Telekom hat in Malawi nach Angaben der Privatisierungsbehörde des Landes 80 Prozent der staatlichen Telefongesellschaft Malawi Telecommunications gekauft. Von dem Kaufpreis von 30,5 Millionen Dollar habe das Konsortium THL bereits 11,5 Millionen Dollar bezahlt, teilte die Behörde weiter mit. Die übrigen 19 Millionen Dollar würden schrittweise abbezahlt.

    Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung hat Zugang zum Telefon-Festnetz, etwas mehr als 1 Prozent zum Mobilfunk-Netz. THL hat zugesagt, das Netz von derzeit 50.000 Leitungen im ersten Jahr auf 80.000 und im zweiten auf 104.000 auszubauen.

    Zum THL-Konsortium gehören die örtliche Mediengruppe Press Corporation, der Versicherer Nico Holdings, die südafrikanische Old Mutual und Detecom – eine Sparte der Deutschen Telekom. Detecom soll künftig 2,6 Prozent an der Gesellschaft halten und habe in einem separaten Vertrag vereinbart, das Unternehmen zu verwalten.

    Die Transaktion beinhaltet auch eine 40-prozentige Beteiligung an Malawis zweitgrößtem Mobilfunkanbieter Telekom Network Malawi (TNM), dessen Kontrollmehrheit jüngst an die südafrikanische Econet Wireless Group verkauft worden war. Die Regierung Malawis werde eine Beteiligung von 20 Prozent behalten, hieß es weiter. Diese solle dann an der Börse von Malawi platziert werden.



    VDSL-Netz: Bringt neue Technik automatisch einen neuen Markt?

    Aus:
    Heise-Newsticker, 16. Februar 2006, 14.27 Uhr MEZ (VDSL-Netz). [Original]

    BONN (ssu/c't). Die Bundesnetzagentur will das von der Deutschen Telekom geplante Glasfaser-(VDSL-)Hochgeschwindigkeitsnetz nach den Kriterien des allgemeinen Wettbewerbsrechts prüfen. Dies kündigte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth, in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt an. Während die Bundesregierung plant, so genannte "neue Märkte" im Telekommunikationssektor von der Regulierung auszunehmen und in dem neuen Netz einen ökonomisch wichtigen Standortfaktor für Deutschland sieht, will der Regulierer den Aufbau neuer Infrastruktur nicht automatisch mit dem Entstehen eines neuen Marktes gleichsetzen.

    Vielmehr will Kurth anhand des so genannten "Bedarfsmarktkonzepts" überprüfen, inwieweit aus Sicht der Verbraucher mit dem Netz, das Übertragungsraten von 50 MBit/s verspricht, neue Angebote entstehen, die sich als neuer Markt interpretieren lassen. Die Frage laute also, inwieweit neue Hochgeschwindigkeitsnetze, über die neue Premium-Inhalte wie HDTV oder 100 Fernsehkanäle transportiert werden sollen, tatsächlich "neue" Märkte aus der Sicht der Kunden entstünden.

    Innovationen [Ed: hm, was ist denn hier Innovation?] dürften nicht von einem einzigen großen Anbieter vorangetrieben werden, sagte Kurth in dem Interview weiter. Seines Erachtens sollten alle "relevanten Marktteilnehmer" miteinander sprechen, zumal der Bau neuer Infrastruktur nicht nur große Chancen, sondern auch große wirtschaftliche Risiken berge [Ed: siehe UMTS-Hype]. Man müsse über die Verteilung der wirtschaftlichen Risiken verhandeln, ohne dass dadurch ein Kartell entstehen dürfe. Um das Entstehen eines Kartells zu verhindern, könne man sich an "bewährten Vorbildern" im TK-Markt orientieren, zum Beispiel den Resellern von DSL-Anschlüssen oder den Service-Providern im Mobilfunkmarkt. Diese Anbieter seien in der Lage, auch ohne eigene Infrastruktur eigene Produkte und Dienste zu "modellieren".

    Um faire Zugangsbedingungen zum neuen Netz zu erhalten, sollten alle Seiten ihr Misstrauen ablegen, forderte Kurth. Auch die Deutsche Telekom besitze ein wirtschaftliches Interesse daran, möglichst viel Verkehr auf ihre Leitungen zu bringen [Ed: sonst bleiben die Leitungen dunkel]. [mehr]



    Telekom strafft Festnetzsparte T-Com

    Aus: Heise-Ticker, 16. Februar 2006, 17.17 Uhr MEZ (Telekom). [
    Original]

    BONN. Die Telekom will ihre schwächelnde Festnetzsparte straffen und deren Zentrale in Bonn konzentrieren. "Die neue Struktur ermöglicht deutlich mehr Dienst am Kunden und deutlich weniger Verwaltung und Bürokratie", sagte T-Com-Chef Walter Raizner am Donnerstag [16.2.2006] in Bonn. Mit den mehr als 100 Standorten sei die Zentrale nicht effektiv organisiert. Auch wenn sie auf wenige Standorte und in Bonn konzentriert werden solle, sei die Schließung von Vertretungen nicht geplant. Diese würden sich künftig stärker um Service und Vertrieb kümmern.

    Die Zahl der Mitarbeiter in der T-Com-Zentrale will Raizner von 8.000 auf 1.200 Beschäftigte senken. Rund 1.500 müssten das Unternehmen verlassen, was bereits in dem angekündigten Stellenabbau berücksichtigt sei. Die verbliebenen rund 5.300 Mitarbeiter sollen auf die Niederlassungen verteilt werden. "Die Standorte vor Ort erhalten mehr Entscheidungsfreiraum, um damit auf regionale Entwicklungen besser zu reagieren", sagte Raizner. Durch die Neuordnung will er den Service und den Vertrieb im Festnetzgeschäft verbessern. Wegen des starken Wettbewerbs durch neue Konkurrenten ist der Umsatz von T-Com seit Jahren rückläufig.

    Raizner hat nach seinem Amtsantritt vor knapp anderthalb Jahren dem Geschäftsbereich eine Rosskur verordnet. Die Mitarbeiterzahl soll innerhalb der kommenden 3 Jahre von derzeit 110.000 auf 90.000 sinken, womit T-Com am härtesten von dem geplanten Stellenabbau betroffen ist. Insgesamt sollen 32.000 Beschäftigte die Telekom bis Ende 2008 verlassen. Der Konzern reagiert nach eigenen Angaben auf die Herausforderung durch den technologischen Wandel, der viele Arbeitsplätze vor allem im Festnetzgeschäft überflüssig macht.

    Zudem will Raizner die Produktpalette drastisch zusammenstreichen und die Zahl der Callcenter auf 51 halbieren. Allerdings sind über die Einschnitte bei den Callcentern die Verhandlungen mit ver.di noch nicht abgeschlossen. Nach Angaben aus Branchenkreisen hatte der Manager auch eine Verlegung der T-Com-Zentrale nach München oder Frankfurt geprüft, dies aber verworfen. "Die Zentrale bleibt in Bonn", bekräftigte Raizner.






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      Zum Teil 154

    © 2006-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 22.12.2009 11.39 Uhr