Telekommunikation in den Medien – Teil 163 khd
Stand:  16.5.2006   (20. Ed.)  –  File: Aus____Medien/163.html




Auf diesen Seiten werden seit 1994 einige ausgewählte und besonders interessante Artikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten.

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  • Neuere Presseberichte  (164. Teil).
  • 24.04.2006: Sommer nicht in Blackstone-Transaktion involviert.
  • 24.04.2006: Willkommene "Heuschrecke".
  • 24.04.2006: Neuer Großinvestor bei der Telekom weckt Hoffnungen.
  • 24.04.2006: Kappt Siemens seine Wurzeln?
  • 24.04.2006: Steinbrück: Blackstone-Einstieg bei Telekom Vertrauenssignal.
  • 24.04.2006: Blackstone wird größter Telekom-Aktionär nach dem Bund.
  • 21.04.2006: SES Astra startet neuen Satelliten Astra 1KR.
  • 20.04.2006: Telekom darf umstrittenen DSL-Vertrag weiter anbieten. (Net-Rental)
  • 19.04.2006: Telekom-Konkurrenz fühlt sich im Stich gelassen.
  • 18.04.2006: Guckt die Telekom in die Röhre? (IP-TV)
  • 18.04.2006: Auf der Suche nach einem neuen Chefregulierer.
  • 13.04.2006: Telekom muss Wettbewerber günstiger ans Netz lassen.
  • 13.04.2006: T-Online geht weiter gegen Verbot der IP-Adressenspeicherung vor.
  • 13.04.2006: Regulierer legt neue Tarife für Festnetz-Zusammenschaltung fest.
  • 13.04.2006: Time Warner überlegt Verkauf von AOL Europe.
  • Ältere Presseberichte  (162. Teil).

    Andere Themen-Listen im Rahmen des Archivs "t-off" von khd
  • ADSL – Internet via Telefonltg.
  • Diverse – TK-Themen
  • DRM – Dig. Rights Management
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  • DVB-C – Digitales Kabel-TV
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  • DVB-S – Satelliten-TV
  • DVB-T – Überall Digital-TV
  • DVD – Speichermedien
  • FreeMob – Freenet/MobilCom
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  • HDTV – Hochauflösendes TV
  • IbC – Internet-by-call
  • ICANN – Internet-Regierung
  • IPTV – Internet-Fernsehen
  • ISDN – Digitale Telefonie
  • KDG – Kabel Deutschland
  • Mail – Mitteilungs-Dienste
  • PLC – Internet via Stromnetz
  • RegTP – Regulierungsbehörde
  • RFID – Funk-Etiketten
  • UMTS – Schneller Mobilfunk
  • TheNET – Das Internet
  • TV-Kab – Dt. TV-Kabel (BigT)
  • VDSL – Schnelles Internet
  • VoIP – Internet-Telefonie
  • WIMAX – Breitband via Funk
  • WLAN – Internet via Funk
  • "t-off" ist eine Publikation des khd-research.net

    Made with Mac



    Time Warner überlegt Verkauf von AOL Europe

    Aus: Heise-Ticker, 13. April 2006, 12.16 Uhr MESZ (Unternehmen). [
    Original]

    LONDON. Der US-amerikanische Medienkonzern Time Warner hat die Citigroup damit beauftragt, eine Strategie für AOL Europe auszuarbeiten. Die Überlegungen könnten auch zu einem Verkauf der Internet- Tochter führen, berichtet die britische Zeitung Daily Telegraph. Sie zitiert "eingeweihte Kreise", nach denen zumindest der französische und der deutsche Ableger zusammen oder getrennt veräußert werden könnten, während die britische AOL-Abteilung vermutlich im Konzern verbleibe.

    Als potenziellen Käufer erwähnt der Bericht Telecom Italia. Der Wert von AOL Europe, das Ende 2005 etwa 6 Millionen Kunden zählte und damit 287.000 weniger als ein Jahr zuvor, wird auf 1 Milliarde Euro taxiert; AOL Frankreich allein sei etwa 250 Millionen Euro schwer, AOL Deutschland 450 Millionen Euro. Bis Anfang 2002 war der deutsche Medienkonzern Bertelsmann zu 49 % an AOL Europe beteiligt, dann kaufte AOL Time Warner die Anteile für 7,5 Milliarden Euro.



    Regulierer legt neue Tarife für Festnetz-Zusammenschaltung fest

    Aus: Heise-Ticker, 13. April 2006, 12.30 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [
    Original]

    BONN. Die Bundesnetzagentur senkt die so genannten Zusammenschaltungs- oder Interconnection(IC)-Entgelte im Festnetz zum 1. Juni. Die in zwei Zeit- und drei Tarifzonen gestaffelten Gebühren werden von den Telekommunikationsnetzbetreibern für die Weiterleitung von Gesprächen in ihrem Netz berechnet; die Behörde veröffentlichte am heutigen Donnerstag die Festlegungen. Als marktbeherrschendes Unternehmen muss die Deutsche Telekom diese Tarife alle 2 Jahre beim Regulierer vorab genehmigen lassen.

    Anders als von der Telekom gewünscht, behält die Bundesnetzagentur die Gebührenspreizung zwischen der Tarifzone I für lokale Zusammenschaltungen und der Tarifzone II bei. Dies begünstigt zum Beispiel City-Carrier, die in eigene Infrastruktur investiert haben und Telefonate ihrer Kunden der Telekom an einem nahe gelegenen Zusammenschaltungspunkt übergeben. Das IC-Entgelt in der Zone I beträgt werktags künftig 0,52 Cent pro Minute, in Zone II sind es 0,88 Cent und in der Tarifzone III 1,36 Cent. Damit müssen Anbieter von Call-by-call oder Pre-selection, die nur wenige IC-Punkte mit der Telekom haben, deutlich mehr bezahlen als Anbieter mit gut ausgebauter Infrastruktur.

    Die neuen IC-Gebühren wurden im Schnitt um 10 % gesenkt und gelten bis zum 30. November 2008. Der Regulierer begründete die Absenkung mit dem "Effizienzgewinn", der aus dem Kostenrückgang im Telecom-Sektor resultiert. Zugleich will die Bundesnetzagentur "Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer" schaffen. Der Verband der Telekom-Wettbewerber VATM begrüßte den Entscheid des Regulierers als "Impuls für stärkeren Infrastrukturwettbewerb".

    Das Ergebnis der Telekom wird durch den Entscheid der Bundesnetzagentur über 3 Jahre um insgesamt 200 Millionen Euro geschmälert, sagte der Leiter Regulierung bei der Telekom-Festnetzsparte T-Com, Frank Schmidt, am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur AFX. Er bezog sich dabei auf den operativen Gewinn (EBITDA) und den Überschuss. [mehr]



    T-Online geht weiter gegen Verbot der IP-Adressenspeicherung vor

    Aus:
    Heise-Newsticker, 13. April 2006, 13.28 Uhr MESZ (Datenschutz). [Original]

    DARMSTADT (jk/c't). T-Online hat im Streit um die Speicherung von IP-Adressen bei Flatrate-Nutzern bis 80 Tage nach Rechnungsstellung Nicht-Zulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof (BGH) gegen ein Urteil des Landgerichts Darmstadt eingereicht. Dies bestätigte ein Sprecher des Providers gegenüber heise online. Der in Darmstadt angesiedelte Ableger der Deutschen Telekom unternimmt damit gehörige Anstrengungen, um an seiner von Datenschützern kritisierten Praxis der Aufbewahrung von Nutzerdaten festhalten zu können. Denn angesichts des niedrig angesetzten Streitwerts in Höhe von 4.000 Euro hatte das Landgericht eine Revision nicht zugelassen. Der Internet- Anbieter muss daher beim BGH zunächst erreichen, dass die Fortführung der juristischen Auseinandersetzung überhaupt zugelassen wird und dafür etwa den vom Gericht festgelegten Streitwert anfechten.

    In dieser Frage hatte T-Online ursprünglich zu Protokoll gegeben, dass eine spezielle Behandlung der Verbindungsdaten nebst IP-Adressen des Klägers nicht möglich sei. Vielmehr müsse kostspielig das gesamte Abrechnungssystem geändert werden. Inzwischen hat T-Online aber anscheinend doch andere Möglichkeiten gefunden. Denn es seien dem Urteil entsprechend nicht nur bereits aufgezeichnete Verbindungsdaten des klagenden Flatrate-Nutzers gelöscht worden, betonte der Unternehmenssprecher. Vielmehr würden "die zukünftig anfallenden Verbindungsdaten des Kunden nach Übermittlung an uns ebenfalls identifiziert und gelöscht". Eine Ausweitung der Datenlöschung auf andere Nutzer sei nicht erforderlich, da der Richterspruch Rechtskraft lediglich zwischen den beiden streitenden Parteien entfalte.

    Bei dem Kläger handelt es sich um den Münsteraner Holger Voss, der Anfang 2003 wegen eines satirischen Beitrags in einem Forum des zum Heise Zeitschriften Verlag gehörenden Online-Magazins Telepolis angeklagt und freigesprochen worden war. In diesem Verfahren wurde ihm klar, dass T-Online die Kunden zugewiesenen IP-Adressen bis zu 80 Tage nach Rechnungslegung in Verbindung mit den persönlichen Bestandsdaten der Nutzer speichert. Während dieses Zeitraums können Ermittlungsbehörden mit einem richterlichen Beschluss die Herausgabe dieser Daten erwirken.

    T-Online hat sich auf den Standpunkt gestellt, dass die Aufbewahrung der Verbindungsdaten für die Abrechnung des Internetzugangs selbst erforderlich sei. Schließlich könnte je nach Wahl der Zugangsart über ein Analog-Modem, einen ISDN-Anschluss oder über Handy beziehungsweise bei der Einrichtung eines weiteren Nutzers ein zusätzliches, zeitabhängiges Entgelt fällig werden. Zum anderen biete man über die eigene Online-Plattform eine Vielzahl weiterer Dienste an, bei denen zusätzliche und zum Teil auch volumenabhängige Kosten anfallen könnten. Voss hatte demgegenüber argumentiert, dass trotzdem die bei der DSL-Einwahl anfallenden Daten nicht gespeichert werden müssten.

    Das Landgericht gab dem Kläger größtenteils Recht. Wie aus der inzwischen vorliegenden Begründung des Urteils hervorgeht, hat die Kammer festgestellt, dass IP-Adressen nach Verbindungstrennung zu löschen sind und Volumendaten bei Flatrates erst gar nicht erhoben werden dürfen. Anfangs- und Endzeitpunkt der Verbindungen dürfen nur ausnahmsweise gespeichert werden, wenn – wie bei T-Online – "nach dem zwischen den Parteien geschlossenen Vertrag zeitabhängige Entgelte entstehen" können. Zudem hat das Gericht klargestellt, dass einschlägige Paragraphen aus dem Telekommunikationsgesetz (TKG) zur "Missbrauchsbekämpfung" nur "vorfallsbezogene Maßnahmen" bei der Archivierung von Nutzerdaten rechtfertigen, aber keine "generelle Speicherung".

    Das Urteil arbeitet weiter heraus, dass Zugangsanbieter keinen Teledienst erbringen, sondern einen Telekommunikationsdienst. Das bedeutet laut dem Elmshorner Juristen Patrick Breyer, "dass für Access-Provider der Bundesbeauftragte für Datenschutz zuständig ist und nicht das Regierungspräsidium Darmstadt". Dieses habe seine Zuständigkeit als vermeintliche Aufsichtsbehörde für den Datenschutz bei T-Online zu Unrecht angenommen. Die Behörde hatte die Speicherpraxis des Providers zunächst in vollem Umfang für rechtens erklärt. Breyer hatte daraufhin in einer Eingabe an die EU-Kommission die nach EU-Recht nicht erlaubte direkte Anbindung von Datenschutzstellen an den Staat beklagt. Brüssel reagierte mit der Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland, da die "Organisation der für die Überwachung der Datenverarbeitung im nicht-öffentlichen Bereich zuständigen Kontrollstellen nicht mit Gemeinschaftsrecht vereinbar" sei.

    Zur Erstellung der Begründung für die Nicht-Zulassungsbeschwerde hat sich T-Online laut Voss bis zum 29. Mai Zeit ausbedungen. Die Begründung wäre eigentlich schon am 29. März fällig gewesen, aber der Provider habe eine Fristverlängerung erwirkt. T-Online versucht nach Ansicht Voss' das Verfahren hinauszuzögern, bis Änderungen an der gesetzlichen Lage eine umfassende Vorhaltung von Verbindungsdaten sogar verbindlich machen würden.

    In diesem Sinne erinnerte der T-Online-Sprecher an den Beschluss des EU-Parlaments zur Vorratsspeicherung von Telefon- und Internet- Verbindungsdaten. Gehe man davon aus, dass demnächst eine entsprechende Regelung in deutsches Recht transformiert werde, die eine Speicherung der Zugangs- und Verbindungsdaten der Dienste E-Mail und VoIP vorsieht, ergebe sich ein geradezu konträres Szenario. Voss hält es angesichts der jüngsten Entwicklungen für nötig, dass es zum Schutz der IP-Adressen weitere Prozesse und öffentlichen Druck auf Provider sowie die datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörden gibt. Außerdem müsse die Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung gerichtlich gestoppt werden. [Links dazu]



    Telekom muss Wettbewerber günstiger ans Netz lassen

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 13. April 2006, 14.15 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original]

    BONN. Die Deutsche Telekom muss die Nutzung ihres Festnetzes für die Wettbewerber verbilligen. Wie die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn mitteilte, muss der Konzern die so genannten Interconnection-Entgelte ab Juni um durchschnittlich 10 % senken. Diese Gebühren fallen für Anrufe in das Telekom- Netz sowie für Call-by-call- und Pre-selection-Angebote an.

    Die Telekom hatte eine Anhebung der Entgelte beantragt und dies mit dem Rückgang von Festnetz- Gesprächen begründet. Das Verkehrsaufkommen im Festnetz sinkt durch die zunehmende Handy-Nutzung sowie dem Erfolg von Konkurrenten mit einer eigenen Infrastruktur. Die Kosten für den Betrieb des Netzes müssten daher neu verteilt werden, hatte die Telekom argumentiert.

    Durch den Beschluss der Netzagentur wird das Ergebnis des Unternehmens innerhalb von 3 Jahren um insgesamt 200 Millionen Euro verringern, wie der Leiter Regulierung bei der Festnetzsparte T-Com, Frank Schmidt sagte. Er bezog sich dabei auf den operativen Gewinn (EBITDA) und den Überschuss. Der Konzern prüft rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Netzagentur. "Wir halten die Entscheidung für skandalös", da die Kosten der Telekom nicht berücksichtigt würden, sagte Schmidt.

    Der Branchenverband VATM, in dem Konkurrenten der Telekom zusammengeschlossen sind, begrüßte die Senkung der Entgelte. Der Beschluss berücksichtige die Nachfrage der Netznutzung auf lokaler Ebene und trage der Preisentwicklung im internationalen Vergleich Rechnung, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.



    Auf der Suche nach einem neuen Chefregulierer

    Wirtschafts-Staatssekretär Georg Wilhelm Adamowitsch wird als Nachfolger für Matthias Kurth gehandelt.

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 18. April 2006, Seite xx (Regulierung). [Original]

    BERLIN/BONN. Zwar wird erst im November vollständige Klarheit darüber bestehen, ob Chefregulierer Matthias Kurth denn auch tatsächlich zum Generalsekretär der UNO-Organisation International Telecommunications Union [ITU] gewählt wird. Doch die Koalitionsparteien wollen sich offenbar schon jetzt auf diesen sehr wahrscheinlichen Fall vorbereiten und überlegen, wer Kurth an die Spitze der Bundesnetzagentur folgen könnte. Als aussichtsreichster Kandidat gilt nach WELT-Informationen aus politischen Kreisen derzeit Georg Wilhelm Adamowitsch, beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Adamowitsch, ebenso wie Kurth mit einem SPD-Parteibuch ausgestattet, gehört wie auch Werner Müller oder Alfred Tacke zu den sogenannten "Frogs", den "Friends of Gerhard Schröder."

    Offiziell heißt es im Wirtschaftministerium, man kommentiere keine Gerüchte. Doch aus dem Umfeld des 59jährigen verlautet, er habe kein Interesse daran, den Posten von Kurth zu übernehmen. Dies könnte auch bedeuten, daß sich der Sozialdemokrat, der unter CSU-Wirtschaftsminister Michael Glos Staatssekretär ist, nicht wegloben lassen will. Es wäre allerdings eine naheliegende Maßnahme, denn im politischen Berlin herrscht Verwunderung darüber, daß die Zahl der Wirtschafts- Staatssekretäre noch nicht von 6 auf 4 reduziert worden ist, nachdem das Arbeitsministerium im Herbst wieder vom Bundeswirtschaftsministerium abgekoppelt worden war.

    Für den Wettbewerb wäre die Berufung von Adamowitsch kein sonderlich gutes Omen. Denn nicht zuletzt aufgrund seiner beruflichen Vorgeschichte – Adamowitsch war Ende der neunziger Jahre in der nordrhein-westfälischen Energiewirtschaft tätig – gilt der Staatssekretär eher den Interessen der großen Stromkonzerne zugeneigt. Als Chef der Bundesnetzagentur wäre er darüber hinaus zuständig für die Branchen Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, in denen ebenfalls Noch- und Ex-Monopolisten die Märkte beherrschen.

    Sollte jedoch die Union bei der Neubesetzung für den Posten des Chefregulierers zum Zuge kommen, könnte es auf den Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer (CSU) hinauslaufen, der schon seit geraumer Zeit Vorsitzender des Beirats der Bundesnetzagentur ist. Singhammer gilt als ein Mann des Ausgleichs, der – das jedenfalls behaupten die Wettbewerber der Deutschen Telekom – aber letzten Endes doch stärker die Interessen der Telekom berücksichtigen würde. Singhammer sagte der WELT: "Ich habe diese Gerüchte nicht initiiert."



    T R I P L E   P L A Y

    Guckt die Telekom in die Röhre?

    Vor wenigen Monaten galt TV über das Web noch als ferne Vision. Jetzt überschlagen sich plötzlich die Ereignisse, das Medium Fernsehen steht vor der größten Veränderung seit seiner Erfindung. Doch wer am Ende davon profitiert, ist noch längst nicht ausgemacht.

    Aus: Manager-Magazin – xxx/2006, 18. April 2006, 17.02 Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original ("411728")]

    HAMBURG. Wie die nähere Zukunft der TV-Unterhaltung aussehen wird, darüber sind sich die Auguren inzwischen einig: Digital, versteht sich, zunehmend HD – und vor allem "on demand". Wunschfernsehen löst die starren Sendeschemata ab. Denn an die Seite von Satellit, TV-Kabel und Antenne tritt ein weiterer Vertriebsweg: Der Breitband-Anschluss, über den nicht nur Fernsehen, sondern gleich das "Triple Play" läuft: Das gebündelte Angebot aus TV, Telefonie und Internet [Ed: was aber ein Koppelgeschäft ist].

    Telekommunikationsunternehmen und Kabelnetzbetreiber stricken kräftig an der nötigen Infrastruktur, investieren Milliarden, um diese satte Profite versprechende Vision umzusetzen. Allein die Deutsche Telekom will in den kommenden Jahren in Deutschland rund 3 Milliarden Euro in den Aufbau ihres Highspeed-Netzes investieren – TV-on-demand fest im Blick.

    Vorsorglich besorgte sie sich schon einmal Ausstrahlungsrechte für die Bundesliga, damit man auch was zu zeigen hat. Denn bisher sind die Breitband-Portale der großen Player vielleicht technisch, nicht aber inhaltlich interessant.

    In Modellversuchen und in als ernsthafte Shops getarnten TV-on-demand-Angeboten üben die Anbieter für den Ernstfall. T-Online betreibt unter der Marke "Vision" bereits Triple Play, kauft dafür kräftig Inhalte zusammen. Derweil machen die Veranstalter der Emmys, des einflussreichsten TV-Preises weltweit, schon einmal eine neue Preiskategorie für Breitband-Angebote auf, wie diese Woche bekannt wurde: Künftig werden dort auch Formate für Handy- und Internet-TV prämiert. Wer wollte da noch zweifeln, dass die Zukunft bereits begonnen hat?

    Die allerdings könnte rauher aussehen, als sich das die verantwortlichen Manager bisher erträumten: Echtes Breitband wird schon in Kürze große Teile der Bevölkerung erreichen und von ihr auch genutzt werden wird, daran zweifelt niemand. Aber es ist noch längst nicht ausgemacht, wer daran auf welche Weise verdienen wird.

    Einen empfindlichen Dämpfer bekam die schöne Vision vom profitablen Triple Play, bei dem jeder TV-Nutzer bereitwillig für sein Video-on-demand zahlen wird, Anfang vergangener Woche.

    Wenn das Web wie Fernsehen funktioniert

    Da verkündete Disneys TV-Kanal ABC, im Internet testweise genau das tun zu wollen, was Fernsehsender – jedenfalls außerhalb dieser Republik – eigentlich seit Erfindung der Flimmerkiste immer getan haben: Inhalte kostenfrei anbieten und das durch Werbeschaltungen refinanzieren. So hatten das die Triple-Play-Verfechter aber nicht geplant.

    Die Frage ist, ob man diese Entwicklung nicht hätte vorhersehen können: Die eigenen Angebote ins Netz zu verlagern ist für die TV-Sender mittelfristig so etwas wie Notwehr, wenn sie ihr Publikum weiter erreichen wollen. Insbesondere in der englischsprachigen Welt machen Internet-Angebote den TV-Sendern zunehmend Konkurrenz. Sowohl in Amerika als auch in Großbritannien ist das Web mittlerweile für junge Leute das Medium Nummer 1 – ein Trend, der sich mit zunehmender Multimedialität verstärken dürfte.

    Klar, dass es da Schlagzeilen macht, wenn Danny DeVito als Produzent im Rahmen des von Morgan Freeman und Intel mitfinanzierten Breitband-Angebotes "ClickStar" einen on-demand-Kanal für Doku-Filme eröffnet. Am anderen Ende des medialen Inhalte-Spektrums heben Comcast und Sony ab Herbst gemeinsam einen Horrorfilmkanal aus der Taufe, und das auch noch als kostenloses Lockmittel für die Breitbandkunden.

    Während das Fernsehen sich zunehmend am kleinsten gemeinsamen Nenner orientiert und um die Masse buhlt, können es sich die Onliner erlauben, sehr gezielt und auf jedem gewünschten Niveau die Nische zu bedienen – von Hochkultur bis Kult-Trash.

    Und natürlich halten die Fernseh-Networks dagegen. Jeffrey Bewkes, COO von Time Warner, drängte kürzlich in einer Rede seine Kollegen in der TV-Branche dazu, all ihre Inhalte on- demand in Breitbandnetze einzuspeisen. Dort sollen sie den Kunden kostenfrei zum Konsum angeboten werden, wann immer er sie abrufen will – refinanziert wie in guten alten Zeiten durch Werbeunterbrechungen.

    Beifall kam wiederum vom Breitband-Anbieter Comcast: "Ich habe keinen Zweifel daran, dass das gut für die Sender wäre", kommentierte Comcast-Chef Stephen Burke. "Wenn Time Warner vorprescht, werden es sich auch andere überlegen." Bewkes sieht als wünschenswerten Starttermin für solche kostenlosen on-demand-Services das Frühjahr 2007.

    Da werden die Kabelnetzbetreiber, Telekommunikationsgiganten und alle anderen, die fest mit der Geldquelle Triple Play rechnen, rechtschaffen jubeln. Denn es sind vor allem die Bereitsteller der Infrastrukturen, die hier auf Geschäfte hoffen.

    Der Nutzer zahlt die Zeche

    Sie glauben fest daran, dass die Bündelung verschiedener Dienste über ein Kabel dem Kunden Geld wert sein wird, weil damit einerseits bequemer als bisher verschiedene Dienstleistungen abgerufen werden können, sich für den Kunden andererseits aber Einsparpotenziale ergeben. An die Stelle von TV-Kabelgebühr, Telefongrundgebühr und Internet-Kosten tritt ein Pauschalpreis.

    Doch prinzipiell lassen sich die Kosten auch auf Internet- Gebühren verkürzen, wenn man auf IP-Telefonie umsteigt. Wenn nun Fernsehsender zudem damit beginnen, on-demand-Angebote kostenfrei zu verteilen, gehen den Triple-Play- Befürwortern fast schon die Argumente aus – zumal man sich sein exklusiveres TV-Programm auch per Einmalzahlung, beispielsweise an Film-Downloaddienste wird zusammenstellen können. Das Triple Play wird es voraussichtlich eben nicht nur gegen Abo- Gebühr geben, sondern auch durch die Hintertür.

    Schlimmer noch: Während die TV-Sender langfristig bei ihrer kostspieligen Infrastruktur sparen könnten, verlagern sich die Kosten auf Telekommunikationsunternehmen und – ohne dass der das merkt – auf den Kunden. Kein Wunder, das die Telefonunternehmen in Amerika zunehmend darauf drängen, Datenmaut von großen Internet- Unternehmen erheben zu dürfen – bisher ohne Erfolg.

    Zugleich streichen sie die existierenden Vorteile ihres Triple-Play-Ansatzes heraus, die nicht von der Hand zu weisen sind. So ist tatsächlich zu erwarten, dass es den Bezahlservices zumindest im Bereich der Live-Ausstrahlungen über das Web leichter fallen wird, eine hohe Ausstrahlungsqualität zu gewährleisten. Das "freie Internet" ist – dicke Leitungen hin oder her – da weit störanfälliger: Auf diverse Ruckler bei den kostenlosen Streams wird man sich einrichten müssen – je nach Be- und Überlastung.

    On-demand sieht die Sache anders aus, wenn es die Sender wagen, sich beispielsweise auf verteilte Vertriebssysteme nach dem BitTorrent-Prinzip einzulassen. Dann wären auch hier hohe Qualitäten denkbar. Disneys ABC-Initiative mit der kostenlosen Ausstrahlung populärer TV-Serien jedenfalls traf umgehend auf Kritik: Die Streams, hieß es von Seiten von IT-Experten, dürften sich durch ihren eigenen Erfolg erledigen.

    Gestreamtes TV wie beispielsweise die über MyBBC ausgestrahlten Sendungen, funktionierten nur deshalb so phantastisch, weil sie bisher keinen großen Bekanntheitsgrad hätten. Ließe sich aber eine große Masse von Internet- Nutzern auf solche Angebote ein, werde man schnell sehen, dass das Internet für solche Nutzungen nicht gemacht sei. Und gegenüber schlechter Qualität hat der gemeine Internet- Nutzer heute kaum noch Toleranz: Bezahlt oder nicht, verlangt wird stets das Beste.



    B I T S T R E A M  

    Telekom-Konkurrenz fühlt sich im Stich gelassen

    Streit um neue Technik / Zugang zu Firmen erschwert

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 19. April 2006, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    KÖLN. Konkurrenten der Deutschen Telekom befürchten, bei einer neuen Technologie für schnellere Datenübertragung nicht zum Zuge zu kommen. Streitpunkt ist der sogenannte Bitstrom-Zugang. Die Konkurrenten werfen dem Ex-Monopolisten vor, ihnen diese Technologie nur ungenügend zur Verfügung zu stellen.

    Die Telekom bietet bereits ein Produkt mit dem Namen "Premium Bitstream Access" an. "Dieses Angebot ist aber gar kein Bitstrom", kritisiert Sabine Hennig, Regulierungsexpertin des Konkurrenten Colt Telecom. Es sei unzureichend, um damit für Geschäftskunden zum Beispiel Heimarbeitsplätze für externe Mitarbeiter einrichten zu können, die auf alle Unternehmensdaten ständigen Zugriff haben.

    Von der Bundesnetzagentur fühlen sich Colt Telecom und andere Rivalen nicht ausreichend unterstützt. Zwar hat die Behörde eine marktbeherrschende Stellung der Deutschen Telekom festgestellt. Jedoch verzichtete der Regulierer darauf, der Telekom eine Zugangsverpflichtung aufzuerlegen, mittels derer die Konkurrenten Bitstrom- Zugänge nach ihren eigenen Vorstellungen verlangen könnten. Statt dessen verweist die Behörde auf Premium Bitstream Access. "Ein Bitstrom-Zugang wird heute schon von der Telekom freiwillig am Markt angeboten", sagt Rudolf Boll von der Bundesnetzagentur. Auch die Telekom versteht die Aufregung nicht. "Wir denken, daß unser Angebot mit dem EU-Standard vergleichbar ist", so ein Sprecher. "Damit bieten wir eine ausreichende Qualität an."

    Andere Anbieter von Breitbandpaketen für Geschäftkunden wie Versatel oder British Telecom sind ebenso empört über den Entwurf wie Colt. Deutschland sei das einzige Land in der EU, in dem hochqualitative Breitbandangebote für Geschäftskunden nicht möglich seien. Außerdem sei das Telekom-Angebot dreimal so teuer wie in Großbritannien [Ed: wo aber auch eine pfiffige Regulierungsbehörde mit Konzepten seit Jahren agiert].

    Noch bis zum 22. April können die Telekom wie ihre Wettbewerber Stellungnahmen bei der Bundesnetzagentur einreichen. Hält die Behörde die Einwände für begründet, ändert sie den Entwurf für den Bitstrom-Zugang. Falls sich die Netzagentur nicht mehr bewegt, will Colt Telecom selbst Rechtsmittel einlegen: "Wir werden notfalls auch klagen."



    N E T - R E N T A L

    Telekom darf umstrittenen DSL-Vertrag weiter anbieten

    Freenet-Chef Spoerr: Oligopol der Großen.

    Aus:
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. April 2006, Seite xx (Internet). [Original]

    KÖLN (FAZ). Die Deutsche Telekom darf den umstrittenen Net-Rental-Vertrag, der großen DSL-Wiederverkäufern bessere Einkaufskonditionen gewährt als kleinen Anbietern, weiter anbieten. Das Landgericht Köln hat einen Antrag des Hamburger Internet- Unternehmens Freenet auf Unterlassung abgewiesen. Eine Begründung hat das Gericht bisher nicht gegeben.

    Der Net-Rental-Vertrag räumt DSL-Anbietern, die mindestens 120 Kunden in einem der 7.500 Anschlußbereiche der Telekom haben, erheblich günstigere Einkaufskonditionen für die DSL-Anschlüsse ein als den Anbietern mit geringeren Kundenzahlen. Bisher haben United Internet und AOL den Vertrag offiziell unterschrieben, der ihnen statt der bisher üblichen 11,5 % Nachlaß auf den Endkundenpreis in diesen Anschlußgebieten mehr als 50 % Nachlaß gewährt. T-Online hat den Vertrag offiziell nicht unterschrieben, kauft nach Angaben aus Branchenkreisen die DSL-Vorleistungen aber zu Net-Rental- Konditionen ein.

    Freenet: „Oligopol der Großen“

    Mit diesen Konditionen können vor allem T-Online und United Internet nicht nur die kleinen Anbieter, sondern auch die Unternehmen mit eigener DSL-Netzinfrastruktur unterbieten. Nach Schätzungen von Kepler Equities übertreffen T-Online in 90 % und United Internet in 80 % der relevanten Anschlußgebiete diese Mindestgrößte. Freenet erreicht nur noch in 30 % der Anschlußgebiete die notwendige Kundenzahl. Kleinere DSL-Wiederverkäufer wie Tele 2 oder Lycos kommen gar nicht in den Genuß der Vorzugskonditionen.

    "Freenet verliert bereits heute Marktanteile oder kann kein wirtschaftliches Geschäft mehr machen, wenn wir mit United Internet mithalten wollen", sagte Freenet-Chef Eckhard Spoerr dieser Zeitung. "Wenn der Vertrag nicht verboten wird, sind wir auch gezwungen, ihn zu unterschreiben und damit dem Oligopol der Großen beizutreten", sagte Spoerr. Auch die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt befassen sich mit dem Vertrag. Am 26. April wird es eine Anhörung in der Bundesnetzagentur geben. Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen die Telekom eingeleitet und die Unternehmen um Stellungnahmen gebeten.



    SES Astra startet neuen Satelliten Astra 1KR

    Aus:
    Heise-Newsticker, 21. April 2006, 14.12 Uhr MESZ (DVBS). [Original]

    CAPE CANAVERAL/LUXEMBURG (jk/c't). Mit einem neuen Satelliten will SES Astra in Osteuropa deutlich mehr Fernsehzuschauer erreichen. Der Satellit Astra 1KR wurde in der vergangenen Nacht von Cape Canaveral (Florida) mit einer Atlas-V-Trägerrakete in den Weltraum befördert, teilte die Firma Astra, die zum weltweit führenden Satellitenbetreiber SES Global in Luxemburg gehört, am Freitag [21.4.2006] mit. Der Satellit werde nun in seine endgültige Umlaufbahn manövriert und ab Ende Juni 2006 einsatzbereit sein, hieß es. Die Projektkosten für den neuen Satelliten belaufen sich laut dpa auf rund 200 Millionen Euro.

    Mit dem neuen Satelliten sollen nun auch die osteuropäischen Länder abgedeckt werden, in denen ein "hoher Medienkonsum" bestehe, hieß es. Das neue Mitglied in der Astra-Satellitenflotte ist auch für die Ausstrahlung für hochauflösendes Fernsehen vorgesehen. Astra 1KR ist mit 32 Transpondern ausgestattet; die Kapazität soll nach 5 Jahren auf 28 aktive Transponder heruntergefahren werden. Der Satellit stelle genug Kapazität bereit, um die Satelliten Astra 1B und Astra 1C zu ersetzen, hieß es beim Betreiber. Astra 1KR wird auf 19,2° Ost platziert, Astras Standardposition im Orbit zur Abdeckung von Kontinentaleuropa. Derzeit versorgt Astra 107 Millionen Satelliten- und Kabelhaushalte in Europa. Die Flotte besteht aus 13 Satelliten, die mehr als 1.600 analoge und digitale Fernseh- und Radiokanäle sowie Internet-Dienste übertragen. [1995: Programme via Astra 1A bis Astra 1D]



    Blackstone wird größter Telekom-Aktionär nach dem Bund

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 24. April 2006, 9.44 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    FRANKFURT/BONN. Der Finanzinvestor Blackstone ist mit einem milliardenschweren Einstieg bei der Deutschen Telekom nach dem Bund größter Einzelaktionär von Europas größtem Telekomkonzern geworden. Für 2,68 Milliarden Euro erwarb die amerikanische Gesellschaft 4,5 % der Telekom von der KfW Bankengruppe, wie das staatliche Finanzinstitut am Montag in Frankfurt bekannt gab. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke begrüßte den Einstieg des Finanzinvestors, der an seinen Aktien mindestens 2 Jahre festhalten "Wir freuen uns, mit Blackstone einen Anteilseigner gewonnen zu haben, der eine ausgewiesene Expertise im Bereich Telekommunikation hat", sagte Ricke. Blackstone begründete den Einstieg mit den guten Marktaussichten des Unternehmens. "Wir glauben, dass die Deutsche Telekom ein hervorragendes Unternehmen mit einem starken Management sowie attraktiven Kennzahlen und Marktchancen ist", sagte Stephen Schwarzman, Chef der Blackstone Group. Pro Aktie zahlte die Gesellschaft 14 Euro und damit mehr als die T-Aktie am Freitag geschlossen hatte.

    AUFSICHTSRAT

    Der Investor strebt nach dem Einstieg einen Platz im Aufsichtsrat der Telekom an, was von der KfW begrüßt wurde. Blackstone wolle das Unternehmen und das Management – insbesondere auf Aufsichtsratsebene – unterstützen, sagte Schwarzman. Auf der Hauptversammlung der Telekom Anfang Mai wird der Einzug eines Blackstone-Vertreters in den Aufsichtsrat wahrscheinlich nicht möglich sein, da die Einladungen für das Aktionärstreffen bereits verschickt wurden.

    Blackstone hat dem Vernehmen nach seit längerem eine Beteiligung an der Telekom angestrebt und daher Gespräche mit der Bundesregierung gesprochen. Gespräche habe der Bund unter anderem auch mit Apax und Apollo geführt worden, verlautete aus Branchenkreisen. Vorerst ist aber kein Anteilsverkauf der KfW möglich, da sich das Institut zu einer zwölfmonatigen Haltefrist für sein 17,3-prozentiges Aktienpaket verpflichtete. Der Bund, der weitere 15,2 % hält, darf keine Telekom-Aktien direkt am Markt platzieren, sondern nur an die KfW verkaufen.

    AKTIE STEIGT

    Die Telekom wurde nach eigenen Angaben über den Einstieg von Blackstone im Vorfeld der Transaktion informiert. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick begrüßte den Einstieg und wertete diesen als Vertrauensbeweis für die Deutsche Telekom. An der Börse stieg die Telekom-Aktie im frühen Handel um 4,10 % auf 14,20 Euro.

    Blackstone ist bereits an einer Reihe von Telekomfirmen wie der dänischen TDC beteiligt und strebt nach Medienberichten weitere Zukäufe an. So soll die Gesellschaft zusammen mit anderen Finanzinvestor ein Übernahmeangebot für Portugal Telecom prüfen. [mehr]



    Steinbrück: Blackstone-Einstieg bei Telekom Vertrauenssignal

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 24. April 2006, 10.46 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    BERLIN (Dow Jones). Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat die Übernahme von Aktien der Deutschen Telekom AG durch die Blackstone- Gruppe als Vertrauensbeweis in die Stärke des deutschen Konzerns gewertet. "Das ist ein klares Vertrauenssignal internationaler Investoren in die Stärke und Zukunft der Telekom, und ein beeindruckender Vertrauensbeweis in einer Zeit, die weltweit von tiefen Umbrüchen und Unsicherheit auf dem Telekommunikations-Sektor geprägt ist", erklärte der Finanzminister am Montag in Berlin. Es sei ein "guter Tag für die Telekom, und ein guter Tag für ihre vielen Aktionäre", sagte Steinbrück.

    Die Telekom habe alle Chancen, Europas unangefochtene Nr.1 im Telekommunikationsmarkt zu werden, und Blackstone werde einen wichtigen Beitrag hierzu leisten. Die Kapitalbeteiligung Blackstones sei "ein konsequenter weiterer Schritt auf dem Weg zur Privatisierung der Telekom, den Bundestag und Bundesregierung schon in den 90er Jahren eingeschlagen haben", sagte Steinbrück. Blackstone gelte weltweit als größter Private-Equity-Fonds mit hoher Expertise im Bereich der Telekommunikation.

    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Blackstone hatten am Vormittag mitgeteilt, dass Blackstone 4,5% des Gesamtbestandes an Telekom- Aktien von der KfW übernehmen wird und anstrebt, künftig mit einem Sitz im Aufsichtsrat der Telekom vertreten zu sein. [mehr]



    Kappt Siemens seine Wurzeln?

    Spekulationen um Kommunikationssparte.

    Aus: Heise-Ticker, 24. April 2006, 10.52 Uhr MESZ (Unternehmen). [
    Original]

    MÜNCHEN. Für Deutschlands größten Elektrokonzern Siemens gibt es kein Kerngeschäft mehr. Spätestens seit Abtrennung der Halbleitersparte unter dem Namen Infineon sind die Zeiten von Bestandsgarantien für einzelne Geschäftsfelder vorbei. Mit dem Amtsantritt von Vorstandschef Klaus Kleinfeld im vergangenen Jahr hat sich die Schlagzahl weiter erhöht. Vor der Aufsichtsratssitzung an diesem Mittwoch (26. April) und der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen einen Tag später wird weiter über einen Verkauf der gesamten ertragsschwachen Kommunikationssparte Com spekuliert. Hintergrund ist auch die Fusion der Konkurrenten Alcatel und Lucent, die nach Einschätzung der Experten von Credit Suisse die Konsolidierung in der weltweiten Telecomausrüster-Branche weiter anheizen dürfte.

    Vor allem mit dem kostspieligen Verkauf der Handysparte an den taiwanischen BenQ-Konzern im vergangenen Jahr hat Kleinfeld bei den Beschäftigten Sorgen ausgelöst, dass andere Problemsparten ähnlich entsorgt werden könnten. In Branchenkreisen wird aber nicht damit gerechnet, dass Kleinfeld dem Aufsichtsrat am Mittwoch mit Vorlage der Zahlen auch Verkaufspläne für Com vorstellen wird. Die Lage bei der Kommunikationssparte sei ohnehin nur schwer mit dem verlustreichen Handygeschäft zu vergleichen. "So dramatisch ist die Lage bei Com auch wieder nicht." Allerdings müsse auch Siemens den Umbruch in der Branche aktiv mitgestalten. Verschiedene Medien hatten in den vergangenen Wochen spekuliert, Motorola könne die gesamte Siemens-Com-Sparte übernehmen. Von Analysten werden auch Nokia, Nortel und der chinesische Huawei-Konzern als potenzielle Käufer genannt.

    Kontakte mit Motorola gab es jedenfalls. "Jeder spricht mit jedem", heißt es dazu in der Branche. Motorola dürfte vor allem an den profitablen Mobilfunknetzen von Siemens interessiert sein, zumal Motorola selbst in diesem Bereich nur bei Netzausrüstungen für den US-Standard CDMA stark ist, während Siemens bei den weltweit wichtigeren GSM- sowie den neuen UMTS-Netzen zu den führenden Anbietern gehört. Ein Verkauf allein der Mobilfunknetze aber ist zunächst einmal nicht im Interesse von Siemens. Daher wurde nun spekuliert, Motorola könne Com gleich im Gesamtpaket übernehmen. Auf diesem Wege würde Siemens auch die kriselnden Festnetzteile von Com los.

    Kleinfeld hatte versprochen, dass im nächsten Jahr alle Siemens-Bereiche die ehrgeizigen Renditeziele erreichen. Größtes Sorgenkind ist dabei Com, der Bereich ist von der geforderten Rendite von 8 bis 11 % vor Steuern und Zinsen meilenweit entfernt. Ohne den Verkauf von Aktien des US-Unternehmens Juniper hätte der Bereich im ersten Quartal 2005/06 (30. September) rote Zahlen geschrieben. Für das nächste Jahr prognostizieren die Credit-Suisse-Experten eine EBIT-Rendite von 5 %.

    Mit einem Verkauf von Com würde Siemens seine Wurzeln kappen. Schließlich war das Unternehmen 1847 als "Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske" in Berlin gegründet worden. Doch für Sentimentalitäten gibt es in der globalisierten Wirtschaftswelt keinen Platz mehr: "Heilige Kühe gibt es schon lange nicht mehr", heißt es bei Siemens. Entscheidend sei, welche Geschäfte profitabel und zukunftsträchtig seien. Das Festnetz sei dabei in der Telekommunikationsbranche noch längst nicht tot – auch einige Mobilfunkbetreiber entdecken es gerade wieder. In jedem Fall aber dürfte Com – ebenso wie auch der IT- Dienstleister SBS – zuletzt die Erfolgsbilanz von Siemens wieder getrübt haben. Analysten rechnen dennoch damit, dass der Konzern im zweiten Quartal insgesamt gut unterwegs war. Der Umsatz dürfte Schätzungen zufolge auch durch Zukäufe von 18,6 auf etwa 21 Milliarden Euro gestiegen sein. Beim operativen Ergebnis rechnen Experten mit einem Anstieg von 1,1 auf etwa 1,3 Milliarden Euro.



    Neuer Großinvestor bei der Telekom weckt Hoffnungen

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 24. April 2006, 15.10 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    DÜSSELDORF (Dow Jones). Die Hoffnung vieler enttäuschter Telekom-Aktionäre richtet sich auf einen neuen internationalen Großinvestor, der langfristig den Wert des Unternehmens steigern will. Der überraschende Einstieg der US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone verhalf dem Aktienkurs am Montag [24.4.2006] zu einem kräftigen Plus. Das Investment-Haus übernahm für 2,8 Mrd EUR 4,5 % der Telekom- Anteile aus dem Bestand der staatlichen KfW-Gruppe. Analysten begrüßten die Transaktion. Die Sorge vor einer Überschwemmung des Marktes mit T-Aktien sei nun für längere Zeit vom Tisch.

    Blackstone erwarb von der KfW, wo der Bund den Großteil seiner Telekom-Anteile geparkt hat, ein Paket von 192 Mio Titeln zum Stückpreis von 14 EUR. An der Börse stieg die Notierung nach der Bekanntgabe des Geschäfts um zunächst rund 4 % auf 14,20 EUR. Die Aktionäre des Bonner Konzerns sind seit langem unzufrieden mit der Kursentwicklung. Die T-Aktie, die auf dem Höhepunkt der "New Economy" einmal mehr als 100 EUR gekostet hatte, wird seit Jahren bei unter 20 EUR gehandelt. Während der Kurs früher in etwa parallel zum Deutschen Aktienindex verlief, geht die Entwicklung seit etwa einem Jahr auseinander.

    Analysten äußerten die Erwartung, dass es nun zu einer Kursbelebung und weiteren Käufen kommen könnte. Der Einstieg eines so erfahrenen und erfolgreichen Investors wie Blackstone sei ein Zeichen des Vertrauens und offenbare eine Unterbewertung der Telekom am Markt. Auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sprach von einem Vertrauenssignal in die "Stärke und Zukunft der Telekom". Der Ex-Monopolist habe alle Chancen, die unangefochtene Nummer Eins auf dem europäischen Telekommarkt zu werden, und Blackstone werde dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

    Der neue Anleger hat laut Finanzministerium zugesagt, seinen Anteil nicht auszubauen. Es habe neben Blackstone noch anderen Interessenten für das KfW-Paket gegeben. Die erstmalige Hereinnahme eines Großinvestors ist ein weiterer Meilenstein im Privatisierungprozess der Telekom, der mit dem ersten Börsengang 1996 begann. Es folgten 1999 und 2000 zwei weitere Aktienplatzierungen.

    Parallel veräußerte der Bund immer wieder in Platzhaltergeschäften Anteile an die KfW, die sie dann zu geeigneter Zeit an der Börse unterbrachte. Der Markt lebte wegen dieses so genannten Aktienüberhangs in steter Sorge. Denn wenn weitere Titel auf den Markt kommen, verwässert der Gewinn je Aktie, und die Dividendensumme muss auf mehr Anteilseigner verteilt werden [Ed: das ist eine falsche Darstellung der Sachlage! Denn der Gewinn je Aktie und die Dividende pro Aktie ändern sich natürlich NICHT, wenn Bund oder KfW Telekom-Aktien im freien Markt verkaufen – somit bestehende Aktien nur ihren Besitzer wechseln. Denn die Anzahl der ingesamt einst aufgelegten T-Aktien bliebe dabei ja unverändert und damit auch der Anteil, den jede einzelne Aktie als Besitz am Gesamtunternehmen Deutsche Telekom AG repräsentiert. Allerdings ändert sich der Anteil des Streubesitz, wenn T-Aktien des Bund oder der KfW im freien Markt plaziert werden].

    Zumindest ein Jahr lang wird die KfW nun aber keine weiteren Papiere mehr veräußern. Finanzminister Steinbrück machte aber deutlich, dass auf dem Weg zur vollständigen Privatisierung der Telekom generell die Politik der Platzhaltergeschäfte weiterverfolgt werde.

    Der Bund und die KfW halten jetzt nur noch zusammen rund 33 % an dem früheren Staatsbetrieb. Der Rest liegt in Streubesitz, wobei weitere Aktionäre oberhalb der Meldeschwelle von 5% nicht bekannt sind. Blackstone sagte eine zweijährige Haltepflicht zu. Der Vorsitzende und Mitgründer der Private-Equity-Gesellschaft, Stephen Schwarzman, erklärte, die Telekom sei ein "hervorragendes Unternehmen mit einem starken Management sowie attraktiven Kennzahlen und Marktchancen". Auch die wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland beurteile man positiv.

    Blackstone strebe ein langfristiges Engagement bei der Telekom an, betonte Schwarzman: "Unsere Absicht ist es, das Unternehmen und sein Management – insbesondere auf Aufsichtsratsebene – dabei zu unterstützen, auf kollegiale Weise eine Strategie der langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes umzusetzen, die allen Anteilseignern zugute kommt." Schwarzman verwies auf das Know-how seines Unternehmens: Blackstone sei ein weltweit führender Gesellschaft im Bereich von Telekommunikations- und Medieninvestments.

    Die US-Gesellschaft verwaltet den derzeit größten Private-Equity-Fonds der Welt. In mehr als 80 Unternehmen ist sie engagiert. Das gesamte Transaktionsvolumen belief sich im Frühjahr 2005 auf mehr als 110 Mrd USD. In Deutschland hat Blackstone Investitionen von mehr als 13 Mrd EUR getätigt. Aus Finanzkreisen verlautete, der US-Investor werde sich mit Sicherheit um ein Mandat im Aufsichtsrat des Bonner Konzerns bemühen.

    Bei der Neuwahl des Kontrollgremiums während der Hauptversammlung kommende Woche kann Blackstone allerdings nicht kandidieren. Dazu sei es zu spät, sagte ein Telekom-Sprecher. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Kai-Uwe Ricke, begrüßte den Einstieg: "Wir freuen uns, mit Blackstone einen Anteilseignergewonnen zu haben, der eine ausgewiesene Expertise im Bereich Telekommunikation hat." [mehr]



    T E L E K O M - E I N S T I E G

    Willkommene „Heuschrecke“

    Bund und Telekom heißen den neuen US-Investor willkommen. Dabei ist noch völlig unklar, was Blackstone mit seinem milliardenschweren Einstieg bei der Telekom wirklich bezweckt. So viel gilt unter Analysten aber als sicher: Die Finanzprofis werden sich einmischen. Das könnten die Beschäftigten sehr schnell zu spüren bekommen.

    Aus: Manager-Magazin – xxx/2006, 24. April 2006, 15.32 Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    HAMBURG/FRANKFURT AM MAIN. So ändern sich die Zeiten. Einst vom ehemaligen SPD-Parteichef Franz Müntefering demagogisch als Heuschrecken abgestempelt, holt sich der Bund unter Mitwirkung der SPD-Regierungspartei die angelsächsischen Finanzinvestoren nun selbst ins Haus. Als "Vertrauensbeweis" internationaler Investoren, als einen "guten Tag" für die Deutsche Telekom und ihre Aktionäre hat Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) am Montag [24.4.2006] den Einstieg der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Blackstone bei dem Bonner Konzern bewertet.

    Dem Vernehmen nach soll der Bund Gespräche zuvor auch mit den Gesellschaften Apax und Apollo [Ed: das sind auch Heuschrecken] über einen Einstieg bei der Telekom geführt haben. Warum nun gerade Blackstone den Zuschlag für das bei der staatseigenen Bank KfW geparkte 4,5-Prozent-Paket erhalten hat, blieb am Montag unklar. Die KfW wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Die Telekom selbst bestätigte dazu lediglich, dass es mehrere Interessenten für die von der KfW gehaltenen Telekom-Anteile gegeben habe.

    An der Frankfurter Börse wurde die Nachricht positiv bewertet. Die T-Aktie kletterte in der Spitze am Nachmittag um 4,70 % auf 14,31 Euro.

    "Der Einstieg signalisiert, dass Blackstone wie auch andere institutionelle Investoren die Aktie der Telekom für unterbewertet halten", erklärte Per-Ola Hellgren von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) im Gespräch mit manager-magazin.de. Blackstone selbst wollte am Mittwoch ein weiteres Engagement bei der Telekom nicht ausschließen. Zugleich wurde am Markt gemutmaßt, dass auch andere Finanzinvestoren versuchen könnten, sich an der Telekom zu beteiligen.

    Letzteres werde vor allem von der Kursentwicklung abhängen, meinte der LRP-Experte. Sollte die T-Aktie in naher Zukunft die 16-Euro-Marke knacken, dürfte sich das Interesse anderer Finanzinvestoren eher verringern. Den fairen Wert der Aktie sieht die Landesbank zwischen 16 und 17 Euro. Andere Analysten beziffern den fairen Wert auf bis zu 21 Euro und hoben am Montag vereinzelt ihre Empfehlung für den Titel an.

    Während einige Marktteilnehmer am Montag von "Übernahmefantasie" sprachen, die die T-Aktie auf absehbare Zeit weiter beflügeln könnte, interpretierte Analyst Hellgren den Einstieg von Blackstone als reines Finanzinvestment. "Ich glaube nicht, dass sie im Verbund mit anderen Investoren eine Übernahme der Telekom planen oder darauf hoffen. Blackstone hat eine hervorragende Expertise in dem Sektor und sieht hier einfach eine gute Einstiegsgelegenheit."

    Gleichwohl gilt die von Blackstone eingegangene Minderheitsbeteiligung als ungewöhnlich. Normalerweise versucht die US-Gesellschaft, Kontrollmehrheiten an einem Unternehmen zu erwerben, um sie dann nach einem harten Sanierungskurs wieder mit Gewinn zu verkaufen. Im Telekommunikationssektor ist Blackstone unter anderem an der dänischen TDC beteiligt und strebt Medienberichten zufolge weitere Zukäufe an. So soll das Unternehmen mit Sitz in New York zusammen mit anderen Finanzinvestoren für die Portgual Telecom bieten.

    Telekom holt sich "keinen tatenlosen" Investor

    Aus dem Bundesfinanzministerium hieß es am Mittwoch [??], Blackstone könne nicht mit weiteren Anteilen an der Telekom rechnen. Die KfW signalisierte, dass sie "mindestens für ein Jahr" keine weiteren Bundesanteile an der Telekom veräußern wolle. Mit 32,5 % bleibt der Bund zusammen mit der KfW auch nach dem 2,68 Milliarden Euro schweren Deal größter Aktionär der Telekom. Weitere 63 % befinden sich im Streubesitz, etwa ein Viertel davon bei Privatanlegern. Angelsächsische Fonds halten nach LRP-Angaben rund 2,5 % an der Telekom.

    Blackstone soll sich verpflichtet haben, die Telekom-Aktien 2 Jahre zu halten. Die Gesellschaft selbst charakterisierte den Bonner Konzern als ein "hervorragendes Unternehmen mit einem starken Management sowie attraktiven Kennzahlen und Marktchancen". Mit einem "tatenlosen Investor" werde es die Telekom aber nicht zu tun haben, hieß es am Montag unter Experten. "Die Telekom hat eine ganze Reihe von Baustellen, und Blackstone wird sich einmischen", zeigte sich LRP-Analyst Hellgren überzeugt.

    Blackstone wird strukturelle Schwächen angehen

    Es läge in der Natur solcher Investoren, sich auf strukturelle Schwächen in einem Unternehmen zu fokussieren, sagte Hellgren. Da das Festnetz angesichts der rasanten technischen Entwicklung früher oder später der Vergangenheit angehören dürfte, sei durchaus vorstellbar, dass Blackstone mit seinem voraussichtlichen Sitz im Aufsichtsrat auf einen weiteren Stellenabbau bei der Festnetzsparte T-Com drängen werde. Die Festnetzsparte der Telekom kämpft seit Jahren gegen fallende Umsätze und Kundenschwund.

    Möglich sei auch, dass sich der neue Großinvestor für strategische Allianzen und Zukäufe stark machen könnte. Denn trotz T-Mobile fehle es der Telekom an internationalen Perspektiven, der Konzern sei zu "einseitig" auf den deutschen Markt ausgerichtet, sagte der LRP-Experte.

    Auch nach Einschätzung der Aktionärsvereinigung DSW dürfte Druck auf das Telekom-Management steigen. "Die Telekom muss sich nun klar positionieren", sagte DSW-Sprecher Jürgen Kurz laut Agenturberichten. Denn die Strategie von Vorstandschef Kai-Uwe Ricke sei in der Außenwahrnehmung nur "schwer erkennbar".

    Dass Blackstone nun einen Konfrontationskurs gegen den Vorstand fahren werde, erwartet LRP-Experte Hellgren indes nicht. Ganz im Gegenteil: Blackstone könnte womöglich längst vorhandene Pläne Rickes für einen weiter reichenden Umbau des Konzerns sogar stützen, für den der Vorstandschef im Aufsichtsrat bislang aber keine Mehrheiten sah. Ricke selbst begrüßte Blackstone am Montag jedenfalls als willkommenen Investor. [mehr]



    Sommer nicht in Blackstone-Transaktion involviert

    [Ed: hm, es wäre doch eine gelungene späte Rache eines Dr. Ron Sommer'...]

    Aus: Yahoo Finanzen, 24. April 2006, 16.43 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    DÜSSELDORF (Dow Jones). Der frühere Telekom- Vorstandsvorsitzende und jetzige Blackstone- Berater Ron Sommer ist nach Angaben aus Kreisen nicht in den Einstieg des Investment- Hauses bei dem Bonner Konzern involviert und wird auch nicht in dessen Aufsichtsrat gehen. Sommer habe bei der Transaktion keine Rolle gespielt und werde das auch nicht tun, erfuhr Dow Jones Newswires am Montag [24.4.2006] von einer mit den Vorgängen vertrauten Person.

    Blackstone ist mit 4,5 % bei der Deutschen Telekom AG eingestiegen und will vor allem über das Kontrollgremium seinen Einfluss geltend machen. Sommer, der von 1995 bis 2002 an der Spitze des Ex-Monopolisten stand, gehört dem internationalen Beirat der Private-Equity-Gesellschaft an. [mehr]




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    © 2006-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 20.12.2009 12.02 Uhr