Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.![]() ![]() |
»Made in Germany« baut schwer ab
Internationales Ansehen schwindet / Preise sollen helfen
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 11. September 1996, Seite 15 (Wirtschaft).BERLIN (olm). Made in Germany soll wieder zur Weltspitze aufschließen, der Name deutscher Produkte und Dienstleistungen im internationalen Vergleich wieder Glanz bekommen. "Wir sind nicht schlechter geworden, aber die Mitbewerber auf den Weltmärkten inzwischen viel besser", lautet der Tenor des europäischen Qualitätskongreß im Berliner ICC.
Vorbild für den deutschen Unternehmer und seine Verbände bleiben die USA. In nur vier Jahren ist es dort gelungen, sich auf der Weltrangliste der Wettbewerber vom fünften auf den ersten Platz zu katapultieren. Im gleichen Zeitraum, in dem sich die Amerikaner durch ein ausgefeiltes Qualitätsmanagement auf den Weltmärkten Geltung verschaffen und die Japaner aus ihren Spitzenstellungen verdrängten, mußten auch die Produkte »Made in Germany« ihre gewohnten Wettbewerbsvorteile an andere abtreten. Standen die Deutschen auf der internationalen Wettbewerbsskala 1992 noch auf Platz 2, nehmen sie 1996 nach Ländern wie Singapur, Dänemark, Norwegen, Luxemburg oder der Schweiz nur noch den zehnten Rang ein. Während sich die Konkurrenz weltweit um eine qualitätsbedingte Sicherung ihrer Produkte und Dienst- Leistungen bemüht, üben sich die Deutschen in Mittelmäßigkeit.
Mit einem jährlich ausgelobten "Ludwig-Erhard-Preis" soll der Qualitätsgedanke in Deutschland nun wieder konsequenter ins Bewußtsein der Unternehmer rücken. Wie Hans-Jochen Lipp, Vorsitzender des Vorbereitungskommitees dieses Preises, am Dienstag in Berlin sagte, gingen inzwischen ganze Märkte verloren. Die Fehlerquote in Deutschland sei zu hoch, Bearbeitungszyklen zu lang, die Kundenorientierung unterentwickelt [Ed: Beispiel Deutsche Telekom]. Bewegt würden nur die Hände und Füße, nicht die Köpfe. Als Beispiel für Mittelmäßigkeit und fehlende Impulse nennt Lipp den weltweiten Zertifizierungsstandard [Ed: ISO-Norm 9000 ff], bei dem im Einzefall bis zu 1000 Punkte für Produkte oder Systeme zu erreichen sind. Zwar habe es auch in Deutschland eine Zertifizierungswelle gegeben und Qualität und Leistung seien ein Stück vorangekommen. Analysiere man das Qualitätsmanagement aber im Detail, liege das Ergebnis in der Regel bei 250 bis 350 Punkten [Ed: Die Telekom hat sich beispielsweise noch gar nicht qualifiziert]. Erschreckend sei, daß sich bei einer Umfrage 65 Prozent der Unternehmen mit diesem Status zufrieden gaben. (...)
100,000 DM offer to hack GSM phones
Aus: comp.risks (UseNet) Risks-Forum Digest, 13. September 1996, Volume 18, Issue 45.MobilCom, a subsidiary of German TeleKom (since 100 years monopolist on telephone communication in Germany, with its monopoly ending in 1998) publicly offers 100,000 DM to a telephone hacker who is able to communicate at the expense of the (national) number 0171-3289966. The related chipcard is said to be safely stored in lawyer`s office. In an attempt to paint this dubious offer somewhat "politically correct", the successful hacker will have to donate his earnings to a social institution of his(her) choice.
Background of this offer is a recent magazine report informing the public that German hackers know relevant details of the encryption algorithm (A5) implemented in GSM mobile phones; this algorithm was always quoted to be "secure" by GSM producers and service providers. According to the magazine`s informant (a 22 year old male), he had informed German Telekom (provider of D1 mobile phone services) with details in May 1995. TV reports next week may "demonstrate" of how such knowledge may be used.
The story is "old vine in new bottles". Since GSM was specified in a joint European (essentially UK/French/German) exercise, material (though restricted to producers of GSM hardware and service personnel) were "available" in early 1990s, including the PSL code on which the encryption hardware is based. GSM methods implement an authentication process with which the caller`s chipcard-based key is compared with the database of applicable keys; after successful authentication, a session key is generated which is used by the encryption algorithm (A5) to "unbreakably" encrypt the communication. (Btw: for export to non-European countries, a weaker algorithm A5x is available; this approach is similar to NSAs policy of exporting US crypto methods :)
"Security" of A5 and, more interestingly, A3/A8 (the algorithms for authentication and generation of session key) are "secure because they are not publicly known" (well-known principle of "Security by Obscurity"). This assumption was wrong as independent experts got copies of GSM algorithms (written in PSL) and could determine the effective length. Among others, Ross Anderson reported (on Internet) in 1994 about insecurity of A5 (he even published a C version of this algorithm which could have been used in determining weaknesses). In 1993, an expert group in a UK university had easily cracked about 75% of the 114-bit key protecting communication.
GSM technology is used in 3 different German mobile phone services (D1, D2, and E-Plus) with more than 4.5 mio users. On the background of the media reports, users should look at details (when telephone with which number how long) more regularly, as falsification of individual chip cards may now become a new hacker sport, with the generous offer of MobilCom. [mehr] [1998: D2 ist geknackt]
Handy-Telefonate in Deutschland am teuersten
Aus: Berliner Morgenpost, 14. September 1996, Seite 21 (Wirtschaft).STUTTGART (BM). Handy-Telefonate sind nirgendwo in Europa so teuer wie in Deutschland. Für Grundgebühr und 90 Minuten Gesprächszeit würden dem Durchschnittstelefonierer rund 170 DM berechnet, berichtete die Zeitschrift "Connect" am Freitag. In Dänemark, Finnland und Ungarn dagegen zahlten die Kunden mit etwa 65 DM weit weniger als die Hälfte, in der Türkei mit rund 56 DM sogar nur ein Drittel bei vergleichbarer Leistung und technisch identischen Netzen.
Die Betreiber der D-Netze, die Telekom-Tochter DeTeMobil und Mannesmann- Mobilfunk, melden indessen jährlich neue Rekordumsätze. Beide Firmen geben ihre aktuelle Kundenzahl mit zwei Millionen an. DeTeMobil setzte 1995 einschließlich des kleineren C-Netzes und der Textempfangsdienste 4,4 Milliarden DM um, Mannesmann- Mobilfunk 2,7 Milliarden DM. Beide Dienste begründen laut "Connect" ihre Preise mit hohen Aufbaukosten für die deutschen Netze. In der Schweiz seien die Aufbaubedingungen aber ungleich schwerer, trotzdem liege der Durchschnittstarif dort rund 15 Mark unter dem in Deutschland.
Grünes Licht für Börsengang der Telekom
Aus: ARD/ZDF-Videotext, 14. September 1996, 23.45 Uhr, Tafel 141 (Wirtschaft).MÜNCHEN. Dem für November geplanten Börsengang der Deutschen Telekom steht aus dem Bereich der Regulierungsgesetzgebung nichts mehr im Wege. Der Bundesrat werde nun doch am 27. September die im Kabinett beschlossene Netzzugangsverordnung verabschieden, so die "Süddeutsche Zeitung". Zunächst war eine Vertagung auf den 18. Oktober geplant gewesen.
Deutsche Telekom owes a lot
Aus: Telecoms Newsline (Electronic News Service), Issue 33, 17. September 1996.Germany's state-owned monopoly operator, Deutsche Telekom, has debts of US$ 67 billion according to research published by BZW [Ed: Barclays de Zoete Wedd]. The German government plans partial privatisation later this year in one of the biggest international offerings ever, but BZW says it will be more like a leveraged buy-out than a typical sale of a public asset due to the huge debt burden.
BZW says the only company that is more indebted is Tokyo Power of Japan and that Deutsche Telekom (DT) is the 24th largest debtor overall (including some smaller countries' entire economies). On the other hand, DT has a stronger cash flow than any other operator in the world, with much of its debt accrued through upgrading the former East Germany's old and ill-developed telephone network which has cost around DM 50 billion (US$ 33.7 billion).
Since 1990 DT has raised the teledensity from ten lines per hundred people to 40. At the same time it has been working to digitise the network in the former West Germany, a job which will be three-quarters complete by the end of this year.
Halbjahresbilanz der Deutschen Telekom AG
Aus: ARD/ZDF-Videotext, 17. September 1996, 22.45 Uhr, Tafel 140 (Wirtschaft).BONN. Die Deutsche Telekom AG hat ihren Betriebsgewinn im 1. Halbjahr 1996 um gut ein Fünftel auf 2,7 Mrd. Mark gesteigert. Der Konzernumsatz habe auf 30,6 Mrd. DM zugenommen, teilte die Telekom mit. Unter dem Strich sank der Überschuß im Jahresvergleich aber von 700 Millionen auf 129 Millionen Mark. Begründet wurde dies mit Rückstellungen von 1,85 Mrd. Mark, die mit den bisherigen Vorsorgemaßnahmen die Kosten des Personalabbaus bis zum Jahr 2000 decken sollen. Die Zahl der Mitarbeiter sank um 14.000 auf 207.000. Den Aktionären versprach die Telekom für 1996 1,5 Mrd. Mark Dividende.
RTL räumt Containerdorf
Bertelsmann begräbt seine Pläne für das Digital-TV und setzt die Redaktion vor die Tür. Grund: Mit Club RTL lasse sich erst in 10 bis 15 Jahren Geld verdienen
Aus: TAZ, Berlin, 20. September 1996, Seite 16 (Flimmern & Rauschen).LUXEMBURG (taz). Heute schon werden die meisten ihr Büro verlassen haben, denn das digitale Fernsehen von Bertelsmann und der CLT der Club RTL ist tot, noch bevor es so richtig begann. Von den etwa 80 MitarbeiterInnen der geplanten Konkurrenz zu Kirchs digitalem Programm DF1 fiel am Mittwoch abend die Kinnlade runter, als auf einer eiligst einberufenen Versammlung die sofortige Kündigung präsentiert wurde.
Abgezeichnet hatte sich das bereits am Mittag auf einer Pressekonferenz der Bertelsmann AG und der Daimler-Tochter debis. Eigentlich sollte es dort nur um ein Joint-venture auf dem Internet- Markt gehen, aber die Bombe vom totalen Rückzug aus dem digitalen Fernsehgeschäft tickte immer deutlicher. Bertelsmann- Vorstand Thomas Middelhoff plauderte gutgelaunt von den enormen Wachstumschancen des Computernetzes MediaWays aus seinem Hause und pries ein geplantes Endgerät, das demnächst für nur 200 Mark zu haben sei. Ähnlich euphorische Töne hatte er auch über den Bertelsmann- Decoder "mediabox" für das Pay-TV von sich gegeben, der billiger als Leo Kirchs d-box sein sollte.
Noch auf der CeBIT-Home hatte man für die Box und das digitale Fernsehen Club RTL aus Luxemburg, dem Sitz des Bertelsmann- Partners CLT, geworben. Doch nun, so Middelhoff, sei klar, daß die Pläne gescheitert seien, und kündigte für gestern den Austritt aus der Betreibergesellschaft MMBG an. Nun, da auch der französische Expartner Canal+ sich aus der MMBG verabschiedet hatte und mit Kirch Gespräche aufnimmt. Die Zeit sei noch nicht reif für den digitalen Fernsehmarkt, so Middelhoff weiter, Geld ließe sich damit erst in 10 bis 15 Jahren verdienen.
Diese klaren Worte hatte es im monatelangen Hin und Her noch nicht gegeben. Immer wieder hieß es, Bertelsmann und Kirch seien in Verhandlungen, Kooperationen wurden angedeutet. Aber an einem sollte sich nichts ändern: dem Start von Club RTL, wenn auch nicht in Gänze im Herbst, so doch im Frühjahr 1997. Kanäle wie etwa Dokumentationen waren schon fertig, weitere kurz davor. Für den 15. Oktober war ein kleines Programm auf der DF1- Plattform geplant alles sah nach friedlicher Koexistenz mit Kirch aus, wenn auch mit kleinen Blessuren für Bertelsmann. Immerhin klang es auch irgendwie weise, nicht alle Hoffnungen auf den digitalen Fernsehmarkt zu setzen.
Vorstand Middelhoff sprach auf der Pressekonferenz also aus, worauf viele schon warteten. Ein Fax wurde ob der dennoch überraschend deutlichen Worte in die provisorischen Bürocontainer des Club RTL nach Luxemburg geschickt. Vier Stunden später versammelte Vorstandsmitglied Rolf Schmidt-Holtz die MitarbeiterInnen um sich: Club RTL werde es nicht geben, Sozialpläne für die Techniker, Cutter, Redakteure und Sekretärinnen seien auch noch nicht fertig. Die Büros dürften aber alle noch räumen, das war's und tschüß.
Arbeitsplatz privates Fernsehen in Reinkultur: Noch vor vier Wochen erging die Order, sich Wohnungen zu suchen es gehe weiter. Das Provisorium Hotel solle ein Ende haben wie auch das Provisorium Containerbüro. Denn das neue, glänzende Bürohaus gleich nebenan sei bezugsfertig. Ein finanzielles und berufliches Desaster für die, die noch am Mittwoch einen Mietvertrag im teuren Luxemburg unterschrieben, und für die, die in der Probezeit keine Rechte geltend machen können, und die sich noch Stunden nach der Endzeitsitzung die fertig geschnittenen Trailer des Programms anschauen konnten: "Es lebe Club RTL."
Ohne Datenschutz zur "Edeldienstleistung"
Aus: Alpha Press, 9/10 1996. Das Schwäbisch Haller Monatsblatt. Publiziert in: cl.medien.allgemein, 28. September 1996. Kontakt (auch für Abos): R.GRUEN@LINK-CR.bawue.cl.sub.deWer seine letzte Telefonrechnung in den Händen hielt, hat sich vielleicht über das neue Format gewundert. Anstatt des kleinen schmalen Papierstreifens hielt er oder sie eine ganze DIN A4 Seite in der Hand. Der Sinn des neuen Formats blieb unklar, steht doch weder mehr noch weniger drauf als zuvor.
Unauffälliger lag, wie so oft, wieder mal ein "Beipackzettel" im gleichen Kuvert. Bei Telekom ist man das gewöhnt und die meisten Menschen werden dies als überflüssige Werbung ungelesen zum Altpapier geworfen haben. Aber "Halt! Stop!!" das könnte dieses mal ein Fehler gewesen sein. Denn in der unauffälligen Beilage war eine Information eingebettet, die für manchen Telefonkunden oder Telefonkundin interessant gewesen sein könnte. Aber dazu bedarf es des sorgfältigen Lesens. Mit dem Slogan "Bei der Auskunft tut sich was" wirbt die, seit letzten Jahres privatisierte, Telekom für ihre neue "Komfortauskunft". Was sich dahinter verbirgt beschreibt die Telekom so: "Neben Rufnummern erteilen Ihnen dann unsere freundlichen Operatoren (sind damit etwa die Auskunftsfrauen und -männer gemeint? Anm. d. V.) auch Auskünfte zu Namen, Adressen, Berufsbezeichnungen und andere Anfragen." Was sich so belanglos anhört, heißt im Klartext, daß in Zukunft die gespeicherten Daten jeder Telefonkundin oder -kunden an jeden x-beliebigen Interessenten weitergegeben werden kann. Das alles natürlich gegen Cash. Die "Komfortauskunft" ist natürlich noch teurer als die übliche Auskunft (jetzt 60 Pfennige). Sie soll nach vorraussichtlicher Einführung zum 1. Oktober 1996 1,92 DM je Minute kosten.
Dieser neue "Komfort" mag vielleicht manchen freuen, der sich bisher geärgert hat, wenn ihm die Telefonauskunft nicht die Adresse, sondern nur die Telefonnummer einer genannten Person weitergegeben hat. Bisher war das aus datenschutzrechtlichen Bestimmungen verboten zu Recht! Es dürfte ja auch kein Problem sein mit der Telefonnummer eines Bekannten, dessen Adresse selbst durch Anruf herauszubekommen, wenn dieser dies wünscht. Im Infozettel der Telekom heißt es dazu lapidar: "...vom 10. Juli 1996 darf die Deutsche Telekom Auskünfte über personenbezogene Daten ihrer Kunden, die über die Rufnummern hinausgehen, erteilen, soweit diese in Kundenverzeichnissen veröffentlicht sind und die Kunden mit einer weitergehenden Auskunftserteilung einverstanden sind." Und da ist auch der große Haken an der Geschichte. "Der Kunde" muß schriftlich Widerspruch einlegen, falls er diese neuen datenschutzrechtlichen Bestimmungen über die Weitergabe seiner Daten nicht wünscht. "Kundenfreundlicher" im ureigensten Sinne des Wortes wäre ja wohl der umgekehrte Weg, wenn "Kunden", die dies wünschen ihr Einverständnis geben müßten. So drängt sich der Verdacht auf, daß die Telekom sehr wohl mit der Unwissenheit der TelefonkundInnen rechnet, die wahrscheinlich in der Mehrheit den beigelegten Infozettel ungelesen über das Altpapier entsorgt hat. Rein pro forma hat die Telekom ihrer Informationspflicht genüge geleistet und ist damit aus dem Schneider.
Alte Grundrechte überholt
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Joachim Jacob äußerte sich im Frühjahr diesen Jahres besorgt über die neuen Entwicklungen auf dem "Datenmarkt" (Haller Tagblatt Mai 96). So war das Post- und Fernmeldegeheimnis ein klar umgrenztes, einklagbares Grundrecht solange die Deutsche Bundespost für dessen Einhaltung verantwortlich war. Aber "auf Private finden die Grundrechte keine unmittelbare Anwendung", klagt der Datenschutzbeauftragte. Zwar gilt für die ehemaligen Monopolbetriebe Post und Telekom eine Übergangsfrist, in der sie der Kontrolle der Bundesbehörde unterliegen. Doch schon die privaten Tochterunternehmen wie die Deutsche Telekom Mobilfunk können sich der Überwachung durch den Bundesschutzbeauftragen entziehen. Die Datenbanken mit der Information, wer wen wann angerufen hat, würden dann nicht mehr von der zentralen Behörde, sondern in jedem Bundesland anders kontrolliert: "Die notwendige Transparenz für den Bürger und die Forderung nach einer vorbeugenden Kontrolle wären nicht mehr gewährleistet", so Jacobi besorgt über die Zukunftsaussichten. Deshalb ist es auch so wichtig, daß jeder Telefonkunde und jede Telefonkundin jetzt schon mit einem Widerspruch der Telekom einen Riegel vorschiebt.
Gewerkschaft voll auf Linie
Eigenartigerweise bekommt das private Unternehmen Telekom in seinen Zukunftsvisionen Unterstützung von einer Seite, die man so nicht erwarten würde. Die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) schwingt voll auf Linie "ihres" Unternehmens. In der Februarausgabe der Gewerkschaftszeitung "Deutsche Post"(DP) wird über einen Probelauf der Komfortauskunft in Köln berichtet. Es wird der Bonner Leiter der Privatkunden-Niederlassung Ferdinand Tempel zitiert: "Die Dienstleistungsgesellschaft entwickelt sich zu einer Informationsgesellschaft. Das Thema Informationen produzieren, verkaufen und verteilen wird deshalb einen hohen Stellenwert bekommen. (...) Diesen Markt möchte ich erschließen." Der vielleicht erstaunte "Deutsche Post"-Leser findet weiter diese Zeilen: "Bei der DPG und dem Gesamtbetriebsrat rennt er damit offene Türen ein", und rühmt sich weiter, daß die genannte "Markterweiterung" ja auf DPG-Vorschlägen beruhe und daß es sehr lange gedauert habe, bis die Telekom diese in Angriff genommen habe. Es wird eine Betriebsrätin zitiert, die über die ersten Erfahrungen mit dem Kölner Feldversuch berichtet: "Die meisten unserer Kolleginnen und Kollegen fühlen sich wohl mit den wachsenden Anforderungen." In einer Fortbildung wurden die MitarbeiterInnen auf "kundenfreundliches Verhalten" geschult. Sie haben gelernt wie man "vom knappen sachlichen Ton der Standardauskunft auf "Komfort-Ton" umschaltet" (DP Februar 96). Für den Niederlassungsleiter Tempel eine Selbstverständlichkeit: "Bei der Komfortauskunft muß dem Beschäftigten bewußt sein, daß es sich um eine Edeldienstleistung handelt, die uns richtig Geld bringt." Diesen "Edeldienstleistern" wird dann auch eine eventuelle höhere Bezahlung in Aussicht gestellt, nach dem Motto "Leistung muß sich wieder lohnen".Auch das ist alles voll auf Linie der Postgewerkschaft, dies alles mit der Argumentation der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ungesagt bleibt dabei, daß sich die Postgewerkschaft nicht sonderlich um Gegenwehr bemüht hat, als die Telekom den bundesweiten Abbau von 60 000 Beschäftigten (!!!) bis zum Jahr 2000 beschlossen hat. Mittlerweile bezeichnet die Postgewerkschaft diesen immensen Arbeitsplatzabbau als "eine unumgängliche Personalanpassung". Etwas kleinlaut klingt da schon die Rechtfertigung in der Gewerkschaftszeitung vom Mai 96 "die DPG bemüht sich den personalwirtschaftlichen Kahlschlag wenn sie ihn schon nicht verhindern kann sozialverträglich zu gestalten." So bietet sich ausgerechnet eine Gewerkschaft als "alternativer Unternehmensberater" an und verlautbart "die völlige Liberalisierung in der Telekommunikation sollte Telekom als Herausforderung ansehen, sich mit differenzierten Angeboten bestehenden und neuen Produkten neue Betätigungsfelder zu eröffnen." (DP Mai 1996, Seite 25)
Daß eine Gewerkschaft das Thema Datenschutz und Datenmißbrauch in diesem Zusammenhang nicht einmal für erwähnenswert hält, setzt allem noch die Krone auf.
So bleibt dem Telefonkunden, der sich mit diesen Entwicklungen nicht einverstanden erklärt nur die Möglichkeit, von seinem Widerspruchsrecht Gebrauch zu machen. Allerdings sollte er sich beeilen, denn nach Erhalt seiner letzten Telefonrechnung hat er oder sie nur vier Wochen Zeit. Wer den Infozettel bereits weggeworfen hat, sollte sich beim nächsten Telefonladen danach erkundigen oder direkt per Postkarte schreiben: Deutsche Telekom AG, 28161 Bremen 100. [Ed: Im Oktober 1996 ist der Telekom nun ein neuer Trick eingefallen].
Adressen-Handel ist ein legales Geschäft
Wie man sich mit einfachen Tricks wehren kann
Aus: Berliner Zeitung, 2. Oktober 1996, Seite xx (Ratgeber).Die Adressen auf den Werbebriefen sind in den meisten Fällen der Post oder der Deutschen Telekom ganz legal abgekauft. Vor allem die Angaben im Telefonbuch werden so aufbereitet, daß Firmen Adressen beispielsweise nach Alter oder Berufsgruppen geordnet erhalten können. Aber auch Adreßbuchverlage, Versandhäuser oder Adressenhändler verkaufen ihre "Bestände" weiter. Wo welche Daten über jeden einzelnen gespeichert sind, ist fast unmöglich, herauszubekommen. Ob im Melderegister, bei der Telekom, den Bezirksämtern, dem Sozialamt, den Krankenkassen oder Krankenhäusern Experten schätzen, daß jeder Bürger in etwa 100 verschiedenen Dateien gespeichert ist.
Weitergabe an Dritte: Und alle dürfen entsprechend des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) die gespeicherten Daten an Dritte weitergeben bzw. verkaufen. Allerdings nur dann, wenn der Weitergabe die schutzwürdigen Interessen der betreffenden Person nicht entgegenstehen. Schutzwürdige Interessen sind beispielsweise Angaben über gesundheitliche Verhältnisse, religiöse oder politische Anschauungen, ethische Herkunft oder Sexualleben. Der Gesetzgeber hat den Adressenhandel grundsätzlich für zulässig erklärt, dennoch kann sich jeder gegen die Weitergabe seiner persönlichen Daten schützen. Das BDSG regelt die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten. Zunächst haben Sie das Recht, gegenüber allen datenspeichernden Stellen Auskunft zu erhalten, ob und welche Daten über Sie gesammelt sind. Paragraph 34 BDSG legt fest, daß Sie Auskunft verlangen können über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten, warum die Daten gespeichert werden und im Falle automatisierter Datenverarbeitung Personen und Stellen, an die Ihre Daten regelmäßig übermittelt werden.
Kostenlose Auskunft: Die Auskunft ist kostenlos und wird schriftlich erteilt. An welche Stellen und Behörden Sie sich wenden können, hat der Berliner Datenschutzbeauftragte im Datenscheckheft zusammengefaßt. Wenn Sie herausfinden wollen, welchen Weg Ihre Adresse nimmt, so hilft Ihnen ein kleiner Trick. Verändern Sie die Schreibweise Ihres Namens kaum merklich. Kürzen Sie zum Beispiel Ihren Vornamen ab oder fügen Sie zwischen Vor- und Nachname einen Buchstaben ein (Matthias G. Müller). Eine andere Möglichkeit ist es, bei der Adresse "Druckfehler" zu produzieren: Wriezenerstraße anstatt Wriezener Straße. Wenn Sie auf ein Preisausschreiben mit diesen "verfälschten" Absender- Adressen antworten und einige Zeit später Post von Firmen erhalten, die eben genau diese "Druckfehler" aufweisen, wissen Sie, wer Ihre Adresse weitergegeben hat. Damit mit Ihren Daten erst gar nicht gehandelt werden kann, gibt es für jeden Bürger eine einfache, aber wirkungsvolle Methode. Das BDSG legt im § 28 Abs. 3 fest, daß Daten zu sperren sind, wenn der Weitergabe widersprochen wird. Hält sich ein Unternehmen nicht an Ihren Widerspruch, so müssen Sie bei der Staatsanwaltschaft innerhalb von drei Monaten Strafantrag stellen (§ 43 Abs. 4 BDSG), denn eine Zuwiderhandlung wird nur auf Antrag verfolgt. Weder das eine noch das andere verschont Sie vor anonymen Handzetteln, Wurfpost oder "Schnäppchen- Mitteilungen". Gegen die sogenannte Junkmail, Müllpost, wie die Amerikaner sehr treffend die Flut dieser Werbepost nennen, können Sie sich dennoch wirkungsvoll zur Wehr setzen. Briefkästen, an denen ein Aufkleber "Stop! Keine Werbung" befestigt ist, dürfen mit anonymen Werbezetteln nicht gefüllt werden. Die Aufkleber gibt es in jedem Schreibwarengeschäft.
Mobilfunk wird billiger
Aus: ARD/ZDF-Videotext, 3. Oktober 1996, 22.41 Uhr, Tafel 143 (Wirtschaft).DÜSSELDORF. Die Telekom-Tochter DeTeMobil will ihre Tarife deutlich senken, um so wieder die Nummer 1 zu werden. Nach einem Bericht des Handelsblatts wird der Telly-Tarif von D 1 ab November statt 49 DM nur noch 29 DM Monatsgebühr kosten. Der Minutenpreis sinkt tagsüber von 1,99 DM auf 1,89 DM.
4.10.1996 (t-off). Auch damit bleiben Handy-Telefonate in Deutschland am teuersten. Der Durchschnitts- Telefonierer (Grundgebühr + 90 Minuten Gesprächszeit am Tage) muß im Monat bei DeTeMobil immer noch rund 200 DM bezahlen. Gegenüber bisher rund 228 DM ist das nur eine Einsparung von knapp 13 Prozent. Es wird Zeit, daß endlich echter Preiswettbewerb einsetzt.
Bötsch verärgert über Sommer
Telekom-Vorstände haben "keine Zeit"
Aus: Handelsblatt, 4. Oktober 1996, Seite 17 (Unternehmen).TUNIS. Deutsche Unternehmer sind häufig dankbar, wenn ihnen hochrangige Politiker die Türen zu politischen Entscheidungsträgern im Ausland öffnen. Daher sind Plätze in Wirtschaftsdelegationen begehrt (...). Es liegt nahe, daß die Deutsche Telekom AG, die aus den nationalen Grenzen heraus auf die internationalen Märkte strebt, den Bundesminister für Post und Telekommunikation bittet, sie bei diesen Bemühungen zu unterstützen. Verärgert ist Bötsch aber darüber, daß Vorstände der Telekom jetzt in Nordafrika zum wiederholten Mal keine Zeit gefunden haben, ihn zu begleiten, wenn er sich auf den Weg ins Ausland macht, um den "global players" politisch den Weg auf die Weltmärkte zu ebnen:
Für seine Reise nach Südafrika im April hatte Bötsch mit Telekom- Vorstandschef Ron Sommer verabredet, daß ihn der eigens für das internationale Geschäft angeheuerte Vorstand Erik Jan Nederkoorn begleitet. (...) Nederkorn sagte aber kurz vor Reiseantritt bei Bötsch ab, weil er sich in seine neue Aufgabe noch einarbeiten müsse. Auf die Beschwerde des Ministers bei Sommer fuhr schließlich Detlev Buchal, im Vorstand für inländische Privatkunden zuständig, mit nach Südafrika. Die Reise brachte für die Telekom nach Einschätzung des Hauses Bötsch "kein greifbares Ergebnis". (...) [Ed: Hier folgt ein Bericht über eine 9-tägige Reise nach Brasilien vom August, zu der nur der Technik-Vorstand Gerd Tenzer eine kurze Stippvisite machte, weil Auslandsvorstand Nederkoorn "noch weniger Zeit" hatte]. Während die Reise für die Telekom wieder "ohne greifbares Ergebnis" endete, rechnen sich Mannesmann Mobilfunk, Vebacom und die Daimler- Tochter Dasa gute Chancen im Brasilien- Geschäft aus. Sie fanden die Zeit, den Minister auf Führungsebene zu begleiten. (...)
Der Zorn des Ministers richtet sich nicht nur auf Nederkoorn, der für den wiederholten Affront direkt verantwortlich ist, sondern auch auf den Chef Sommer, der seine Vereinbarungen mit Bötsch im Vorstand nicht durchsetzen kann. Da ist denn auch schon mal von einem "Sauladen" die Rede, wenn sich Bötsch über den Telekom- Vorstand ärgert. Immerhin ist Bötsch für die Telekom nicht irgendwer. Der Postminister verkörpert den Eigentümer Bund.
6.10.1996 (khd). Die Telekom macht eben, was sie will. Und der letzte Postminister macht hier nur eine Erfahrung, die vor ihm schon sehr viele Telekom- Kunden gemacht haben (Stichwort: falsche Telefonrechnungen über Tausende von Mark). Aber hinter dieser Verärgerung des Postministers muß wesentlich mehr stecken. Denn eigentlich sind das doch nur "Peanuts" wenn die Telekom- Vorstände den Minister ständig brüskieren, in dem sie ihn nicht auf den zwar für's Geschäft nützlichen Auslandsreisen begleiten möchten und dafür ständig Ausreden erfinden. Nein, wenn Minister Bötsch nun sogar manchmal von einem "Sauladen" sprechen sollte, dann stimmt entweder die ganze "Chemie" nicht mehr, oder er weiß wesentlich mehr vom "Schall & Rauch" bei der Telekom. Zu vermuten ist aber auch, daß Bötsch in den letzten Jahren von der Telekom zu häufig hinters Licht geführt worden ist. Wie war das doch noch gleich mit der "Tarifreform 96" und der Quersubventionslüge bei den Ortsgesprächen, der hektischen Überarbeitung der BAPT-Studie und mit dem überraschenden Abgang von Aufsichtsratschef Leister? So bleibt nur zu hoffen, daß es der künftigen Regulierungsbehörde gelingt, Bello die Telekom an die ganz kurze Leine zu nehmen.
Telekom float in higher gear
Aus: Financial Times, 7. Oktober 1996, Seite ?? (Market preview).
[Ed: Im Artikel bedeuten: m = Millionen und bn = Milliarden].The machine set up to sell shares in Deutsche Telekom has lumbered into a higher gear. The company's preliminary prospectus was published on Friday and last week more than 80 research reports were released by banks involved. The documentation should help investors assess whether Deutsche Telekom's shares represent good value, but as fund managers pore over the mounds of paper sitting on their desks many may pause to consider whether the effort is worthwhile. The sheer weight of the new stock in the DAX, the German share index, means most index funds must buy the stock in any case. As one banker involved in selling the sale says: "Frankly this company is going to be a massive component of any index in the world you care to look at. If you are a global investor and you are anywhere near to tracking the global index you just can't not be in the stock." Even if only 500m shares were issued, DT would represent a substantial chunk of the index.
But in fact all the 1bn shares the company is authorised to issue before 2000 will be included in the index, representing between 3 per cent and 4.6 per cent of the DAX. That means investors will need to buy twice as many shares as they otherwise would to maintain a neutral weighting. In the words of one fund manager "the institutions are going to be structurally short of this stock". Moreover, the offer is attracting interest from individual German savers, confounding earlier fears. Retail buyers are expected to snap up at least 40 per cent of the shares on offer and will comfortably meet that target on the basis of the 2.1m registrations of interest received by Deutsche Telekom's information office.
The valuation of Deutsche Telekom, meanwhile, is a complex matter. To value telecommunications companies against their international competitors, analysts have developed a measurement that strips out national peculiarities related to national tax regimes or the way items like depreciation are treated under different accounting standards. Calculations based on so-called "enterprise value" market capitalisation plus net debt or less net cash and earnings before interest, tax, depreciation and amortisation more usually known by the acronym "ebitda" are widely used. However, according to some analysts, Deutsche Telekom's high debt level makes it difficult to assess the company on this basis. Mainly as a result of its heavy programme of capital expenditure in eastern Germany, Deutsche Telekom has accumulated net debt of DM98bn [Ed: in 1995 DM122bn].
Comparable European telecommunications companies are priced on ebitda to ev multiples of between 2.2 to 4.3 times. Applying that range to Deutsche Telekom on the basis of 1996 ebitda estimates of DM31bn gives figures for capitalisation ranging from a negative DM7bn to DM61bn. The application of more traditional valuation tools such as dividend yields and price earnings ratios give rather different results. For example, on the basis of a dividend next year of DM3bn and the assumption that the dividend yield would be around the average for European telecoms, capitalisation would be around DM75bn. [more: Deutsche Telekom the good & the bad]
Die erste Telekom-Allianz ist geplatzt
Aus: ARD/ZDF-Videotext, 9. Oktober 1996, 21.45 Uhr, Tafel 140 (Wirtschaft).ESSEN. Ein Jahr vor der Freigabe des deutschen Telefonmarktes werden die Karten bei den privaten Konkurrenten neu gemischt. Das Essener Versorgungsunternehmen RWE hat seine Pläne geändert und verzichtet auf eine Allianz mit der deutschen Viag- Gruppe und der British Telecom. Statt dessen strebe man nun eine Zusammenarbeit mit Veba und dem britischen Unternehmen Cable & Wireless an. Ausschlaggebend für das Scheitern der geplanten Dreier- Allianz seien "unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Marktpositionierung des 4. Mobilfunknetzes E2", erklärte RWE.
Deutsche Telekom Bets $1.5 Bln on SE Asia
Aus: Bloomberg Business News, 10. Oktober 1996. By MARC R. CROWE. [Übersetzungs-Service]MANILA. With three new partnerships in Southeast Asia, Deutsche Telekom AG has leaped ahead of other foreign companies hoping to tap into the region's booming telephone markets, analysts said. Deutsche Telekom has invested $1.5 billion in Indonesian, Malaysian and Philippine companies since March 1995, a thrust that has given it access to almost 300 million people with rising incomes and few phones. ``They have been the most aggressive in the region,'' said David Gibbons, regional telecommunications analyst at HSBC James Capel in Hong Kong. ``It would be hard to think of anyone with a more impressive roster of Asian interests.''
Deutsche Telekom's push into Asia's recently liberalized phone industries comes as Germany prepares to sell 20 percent of the state-owned company, in the world's third-largest initial public offering. The share sale, beginning next month, will generate about $7.65 billion. Like other European phone operators, Deutsche Telekom began looking to Asia to augment its revenue as domestic growth slowed and the Jan. 1, 1998, European Union deadline for opening up markets approached. That has turned the region into a new battleground for well-heeled international operators including British Telecommunications Plc and Swiss Telecom PTT in search of bigger returns. ``They are all looking at increasing liberalization and competition at home,'' Gibbons said. ``So they have been forced to consider new strategic investments.''
Deutsche Telekom bought 25 percent of Indonesia's PT Satelindo for $676 million in March 1995. PT Satelindo generates about 60 percent of its revenue from its mobile-phone service and competes with state-owned PT Indosat for international calls. In Malaysia and the Philippines, Deutsche Telekom pursued a similar strategy of teaming up with a challenger to the dominant telephone company whose primary money maker is its cellular phone business. Deutsche Telekom plans to spend about $600 million for 21 percent of Malaysia's Technology Resources Industries Bhd., the leading cellular phone company with about 700,000 customers and a two-thirds market share. ``Malaysia's industry is in an adolescent stage, now averaging a 16 percent annual growth rate in terms of lines,'' said Sharon Hari Hara, an analyst at UBS Research. ``Deutsche Telekom wants to share that growth.''
The German company will formalize its purchase of 35 percent of the Philippines' Isla Communications Inc. for $243 million on Oct. 29. Deutsche Telekom will own 10 percent of Islacom directly and the rest through its purchase of a stake in Asiacom Philippines Inc., Islacom's parent company. Islacom, the country's fifth-largest cellular phone company, also offers international calling services and paging. Islacom, 30 percent owned by Thailand's Shinawatra International Plc, must install 700,000 land lines by 1998 in exchange for its mobile-phone and international service licenses.
In all three countries, Deutsche Telekom is betting that economic growth of at least 7 percent, a dearth of phones and liberalized rules on foreign participation will mean rising revenue for years to come. Southeast Asia has the added allure of becoming a free-trade area at the beginning of next century under a plan drafted by the seven-country Association of Southeast Asian Nations. ``The fact is if you are in a fairly developed market, your earnings growth isn't going to be very exciting,'' said Craig Irvine, a regional telecommunications analyst at Merrill Lynch in Singapore. ``These markets are precarious, but they are still growing.''
Each partnership involves huge upfront costs, well beyond the $1.5 billion price tag to buy into the companies. Deutsche Telekom will be asked to fork over money and technology to develop and expand its partners' operations, analysts said. Competition in these small markets also could be intense. Islacom, for example, is battling four other mobile-phone companies for a market that had only 490,000 subscribers at the end of last year. ``The Philippine mobile market is one of the most competitive in the world,'' Deutsche Morgan Grenfell said in a report. Yet the growth potential for those markets is also enormous. Malaysia has 16.6 phones per 100 people, while the Philippines has 2.1 and Indonesia 1.7, according to HSBC James Capel. For cellular phones, Malaysia's penetration is 4.9 percent, the Philippines 0.6 percent and Indonesia 0.1 percent. ``There's a high rate of economic development, and there are a lot of opportunities,'' Deutsche Telekom spokeswoman Claudia Mueller-Spohr said. Mueller-Spohr declined to say how much more Deutsche Telekom will invest in Asia or how much it expects the investments to contribute to earnings. Analysts, however, said Deutsche Telekom may not be finished establishing partnerships in Asia.
The German company plans to buy 25 percent of a cellular phone venture in China that will service 20 million people in Tianin, Wuhan and Qingdao regions, Deutsche Morgan Grenfell said. Islacom President Cesar Campos said Deutsche Telekom also is negotiating to buy a stake in Shinawatra Computer Co. Plc. Neither Deutsche Telekom or Shinawatra would comment on whether talks are going on. Even if Deutsche Telekom expands further in the region, Southeast Asia is likely to remain a small part of its total investments, analysts said. ``It's not chicken feed, but it's hardly betting the farm,'' said Gibbons.
Telekom-Rabatte unter scharfem Beschuß
Aus: Sat.1-Videotext, 11. Oktober 1996, 23.32 Uhr, Tafel 132 (Wirtschaft).DÜSSELDORF. Der Streit um die Großkundenrabatte der Telekom spitzt sich zu: Sechs Wettbewerber (darunter Vebacom, RWE Telliance und Viag Intercom) kündigten an, die bereits vom Postministerium genehmigten Rabatte mit einer einstweiligen Anordnung bei der EU-Kommission zu stoppen. Das zum 1. November geplante Rabattsystem [Ed: für Kunden, die im Monat für mehr als 5000 Mark telefonieren] stelle einen "gravierenden Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung" dar. Mannesmann-Eurokom-Chef Broß: "...ein cleverer Versuch der Telekom, ihre Marktposition durch langfristige Bindungen zu festigen."
Telekom droht Ärger aus USA und Brüssel
Beschwerden von Wettbewerbern
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 13. Oktober 1996, Seite 23 (Wirtschaft).HAMBURG. Die US-Telekommunkationsbehörde FCC überprüft offenbar derzeit ihre Genehmigung für das Bündnis [Ed: Global-One] zwischen der Deutschen Telekom, France Télécom und der amerikanischen Telefon- Gesellschaft Sprint. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet [42/1996 Seite 114 ff], hätten sich private Wettbewerber aus Deutschland bei der FCC über eine kürzlich erlassene Verordnung [Ed: Netzzugangs- Verordnung] beschwert, die die Zusammenschaltung von Telekom- Netzen mit Telefonleitungen der privaten Anbieter regelt [Ed: und in Deutschland nicht ähnlich freien Wettbewerb wie in den USA schafft]. Die deutsche Botschaft in Washington habe Postminister Wolfgang Bötsch vor den möglichen Folgen der Verordnung gewarnt. Dem "Spiegel" zufolge bahnt sich auch in Brüssel Ärger für die Telekom an: In der EU-Kommission gebe es Überlegungen, das Unternehmen zum Verkauf seines TV-Kabelnetzes zu zwingen.
Alternative Telekom-Netze fertig geknüpft
Monopol beendet / Viag will E2-Netz
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 16. Oktober 1996, Seite 17 (Wirtschaft).BONN/MÜNCHEN. Postminister Wolfgang Bötsch hat am Dienstag die ersten drei Lizenzen für alternative Telekommunikationsnetze an private Konkurrenten der Deutschen Telekom AG vergeben. Damit ist das Netzmonopol der Telekom auch in der Praxis beendet. Die Lizenzen beziehen sich auf Übertragungswege und alle Dienste mit Ausnahme des Telefondienstes für die Öffentlichkeit [Ed: dieser ist erst ab 1. Januar 1998 möglich]. Die ersten Netz- Lizenzen erhalten die Vebacom GmbH für ein bundesweites Netz, die Colt Telecom GmbH in Frankfurt (Main) für ein Netz in Hamburg und die NetCologne GmbH für ein Netz im Regierungsbezirk Köln. Weitere Lizenzen sollen folgen. Unterdessen hat die Telekom- [Rest-] Allianz von Viag und British Telecom (BT) am Dienstag offiziell ihre Bewerbung um die Lizenz für das vierte Mobilfunknetz (E2) abgegeben. Das Ministerium will bis zum 4. Februar 1997 entscheiden, wer den Zuschlag erhält.
31.10.1996 (t-off). Die zweite bundesweite Lizenz erhielt heute die RWE Telliance AG.
»Wir brauchen einen Konsens«
Interview mit Felipe Rodriquez, Gründer und Chef von "xs4all"
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 16. Oktober 1996, Seite 30 (Interaktiv).Die kurzzeitige Sperre von "xs4all" wegen der "radikal"- Seite hat gerade die kleinen Internet Service Provider nicht nur in Deutschland nervös gemacht. Am Montag abend trafen sich Vertreter mehrerer Provider deshalb mit Fachleuten zu einem Informationsgespräch in Berlin. "Stargast" war Felipe Rodriquez, Gründer, Macher und Manager von xs4all in Holland. Jörn Hasselmann sprach am Rande des Treffens mit ihm.
Tagesspiegel: Wer ist verantwortlich für den Schmutz im Internet, also Nazipropaganda oder Kinderpornografie?
Rodriquez: Die Urheber.
Tagesspiegel: Nur die, also nicht die Provider?
Rodriquez: Ja.
Tagesspiegel: Was kann denn gegen verbotene Inhalte im Netz getan werden?
Rodriquez: Im Netz selbst gar nichts. Außerhalb auch nur wenig, weil vieles nur in einzelnen Ländern verfolgt wird. Bei Nazipropaganda sind zum Beispiel die Amerikaner sehr tolerant, bei Sex die Schweden. Und die radikal ist in Holland frei am Kiosk zu kaufen. Anders sieht es bei Kinderpornografie aus. Die ist weltweit illegal. Wenn zum Beispiel die deutsche Bundesanwaltschaft im Internet Kinderpornografie aus den USA entdeckt, könnte sie sich direkt an die Amerikaner wenden. Eine solche weltweite Übereinkunft wäre noch in einem zweiten Bereich vorstellbar: beim Urheberrecht. Für des Rest brauchen wir einen Konsens.
Tagesspiegel: Sie haben eine Hotline gegen Kinderpornografie geschaltet. Wozu?
Rodriquez: Alle können uns anrufen, wenn sie auf einer bestimmten Web- Seite etwas entdecken. Wir wenden uns dann an den Anbieter und warnen ihn, daß Kinderpornos im Netz mit vier Jahren Haft bedroht sind. Wenn er die Inhalte dann nicht löscht, melden wir ihn der Polizei.
Tagesspiegel: Funktioniert das?
Rodriquez: Ja. Bislang hatten wir zwölf Fälle. Sechs davon betrafen Kinderpornografie, diese Anbieter haben auf unseren Hinweis ihre Seiten zurückgezogen. Die anderen sechs Fälle waren meist normale Pornografie, da haben wir nichts unternommen.
Tagesspiegel: Was halten Sie von der deutschen Internet Content Task Force?
Rodriquez: Ich weiß nicht so recht. Die haben bis jetzt nicht sehr professionell gearbeitet. Das ist kein Modell für die Zukunft. Vielleicht wollen sie nur zeigen, daß Zensur im Internet nicht möglich ist.
Tagesspiegel: Und was ist mit der englischen Variante, dem Safety Net?
Rodriquez: Vieles davon ist sehr gefährlich. Die gehen sehr weit und wollen die Anbieter stark kontrollieren. Das wird nicht funktionieren, da sie zu wenig über internationale Aspekte nachdenken.
Tagesspiegel: Wenn nur eine internationale Gemeinschaft wirksam gegen Kinderpornografie vorgehen kann, wer organisiert diese denn? Die Vereinten Nationen?
Rodriquez: Zunächst wird sich Europa, die USA und dann wohl Asien organisieren. Später wird es eine globale Übereinkunft geben, vielleicht durch die UNO.
Tagesspiegel: Das World Wide Web scheint also resistent gegen Zensur?
Rodriquez: Ja.
Tagesspiegel: Die Technologie entwickelt sich rasant. Gilt das auch in fünf Jahren noch?
Rodriquez: Das weiß ich nicht.
Konkurrenten verklagen Telekom-Firma Global One
BT und Viag kritisieren ungleiche Wettbewerbschancen
Aus: Berliner Zeitung, 18. Oktober 1996, Seite ?? (Wirtschaft).LONDON. Die British Telecom (BT) teilte mit, sie habe gemeinsam mit ihrem Partner Viag AG das Telekommunikations- Unternehmen Global One vor einem deutschen Gericht verklagt. Global One ist die Gemeinschaftsfirma der Telekom mit France Telecom und Sprint Corporation für das Geschäft mit internationalen Unternehmenskunden. Die Telekom sprach von einem "gezielten Störmanöver vor dem Börsengang". Die Viag wollte keinen Kommentar abgeben. Die British Telecom erklärte, die Klage solle verhindern, daß Global One seine Geschäfte betreibe, obwohl einige Bedingungen der Europäischen Kommission noch nicht erfüllt seien. Das Gemeinschaftsunternehmen sei von der Kommission nur unter der Bedingung genehmigt worden, daß den Konkurrenten Netze zweier weiterer Anbieter außer der Deutschen Telekom und der France Telecom zur Verfügung stünden. Dafür seien aber in Deutschland und Frankreich noch nicht die Lizenzen erteilt worden. Das deutsche Postministerium habe zwar am Dienstag drei Lizenzen für alternative Netze vergeben, davon aber zwei an lokale Anbieter. Damit fehle noch mindestens eine überregionale Lizenz, erklärte BT.
Wolf für EU-Kartellamt
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 29. Oktober 1996, Seite 15 (Wirtschaft).BERLIN (Tsp). Bundeskartellamtschef Dieter Wolf hat sich für die Schaffung einer unabhängigen EU- Wettbewerbs- Behörde ausgesprochen. Eine solche Behörde könne von politischen Einflußnahmen unberührt effektiver agieren, als derzeit die EU- Kommission, sagte Wolf auf einem Europa- Seminar der Uni Potsdam. Gleichzeitig werde die Neigung der Unternehmen, mittels Lobbyarbeit auf Entscheidungen Einfluß nehmen zu wollen, nachlassen. Gleichwohl könne eine Art "Ministererlaubnis" hilfreich sein.
Kein Copyright für Telefonbuchdaten
Aus: ARD/ZDF-Videotext, 29. Oktober 1996, 23.47 Uhr, Tafel 181 (Ratgeber).FRANKFURT/MAIN. Die Angaben in den Telefonbüchern sind nicht urheberrechtlich geschützt. Das hat heute das Oberlandesgericht Frankfurt/Main entschieden [OLG 11 U (Kart) 44/95]. Es ließ die Berufung beim Bundesgerichtshof zu. Der erste Kartellsenat bestätigte damit in einem Revisionsverfahren ein Urteil des Landgerichts. Dieses hatte 1995 eine Klage der Telekom gegen Hersteller und Vertreiber einer CD-ROM [Ed: Tele-Info Verlag aus Garbsen bei Hannover] abgewiesen, auf der Namen, Adressen und Telefonnummern sowie eventuell Titel oder Beruf von rund 30 Millionen Telefon- Kunden gespeichert sind.
EU billigt Telekom-Großkundenrabatte
Aus: ARD/ZDF-Videotext, 31. Oktober 1996, 23.52 Uhr, Tafel 144 (Wirtschaft).BRÜSSEL. Die Deutsche Telekom kann wie geplant am 1. November ihre Rabatte für Großkunden einführen. Die EU-Kommission gab unter Auflagen grünes Licht für die neuen Tarife [Ed: bis 35 % Mengenrabatt bei Monats- Rechnungen über 5000 Mark]. Allerdings wurde der Telekom eine Frist bis zum 31. Dezember 1996 gesetzt, um der Konkurrenz fairen Zugang zu den Telekom- Netzen zu gewähren. Damit scheiterte eine einstweilige Anordung, die sechs Konkurrenten wegen Wettbewerbs- Verhinderung angestrengt hatten. [mehr]
Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd | ||
|
|
|
Hier gibt es keine gekauften Links! |
|