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Wettbewerb im Ortsnetz ab Dezember 2002
Aus: Heise-Newsticker, 28. November 2001, 17.37 Uhr (Telekommunikation). [Original]BERLIN (rop/c't). Call-by-Call- Anbieter, die bisher nur Ferngespräche zu günstigen Tarifen vermitteln, sollen ab Dezember 2002 auch im Ortsnetz zur Zeit noch eine Domäne der Telekom tätig werden dürfen. Die geplante Öffnung der Ortsnetze für den freien Wettbewerb bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium am heutigen Mittwoch in Berlin.
Die Europäische Gemeinschaft hatte das Festhalten am Telekom- Monopol in den deutschen Ortsnetzen kritisiert und gemäß einer Richtlinie den freien Wettbewerb angemahnt. Um die EU-Vorgaben zu erfüllen, wird jedoch eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes notwendig, mit der sich das Kabinett ab Februar befassen soll. Die erste Lesung im Bundestag ist für April geplant. Mittlerweile versucht das Telekommunikationsunternehmen TeleDiscount sich das Recht zum Anbieten von Call-by-Call- Verbindungen im Ortsnetz zu erklagen und konnte vor dem Landgericht Köln einen ersten Erfolg verbuchen.
[t-off am 13.02.1998: Kein echter Ortsnetz-Wettbewerb bis 2002]
[t-off am 22.10.2000: Das Ortsnetzmonopol der Telekom muß weg]
[Levsen-Report: Telekom-Regulierung 1998 Ortsgespräche und das Internet]
[Links zum Thema "Ortsnetz"]
Internet-Großhandelsflatrate auf dem Prüfstand
Regulierungsbehörde entscheidet sich gegen reines Preisverfahren
Aus: Handelsblatt, 28. November 2001, Seite xx (Wirtschaft). [Original]BERLIN. Telekom-Regulierer Matthias Kurth will das Angebot der Deutschen Telekom einer Internet- Großhandelsflatrate in zwei getrennten Verfahren prüfen. Zunächst geht es dabei um die Netz-Größen, die Wettbewerbern abverlangt werden. Ursprünglich sollte die Entscheidung am Mittwoch fallen.
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat am Mittwoch ihre Entscheidung über die Großhandelspauschale der Deutschen Telekom für Internet- Anbieter zurückgestellt. Eine abschließende Bewertung sei nicht möglich gewesen, hieß es in Behördenkreisen. Nach Handelsblatt- Informationen will Telekom- Regulierer Matthias Kurth sicher gehen, dass eine Entscheidung vor Gericht Bestand haben wird. Eine reine Preisentscheidung zum jetzigen Zeitpunkt hätte zudem einen unerwünschten Effekt gehabt: Profitiert hätte vor allem T-Online, die dann künftig weniger Geld für das Zugangsnetz an ihre Mutter Telekom überweisen müsste.
In zwei neuen Verfahren will die Kurth- Behörde nun zunächst eine sinnvolle Netzstruktur für die Flatrate finden, und anschließend die Preise prüfen. Hintergrund ist ein Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht Münster über die Netzzusammenschaltung: Das Verfahren hatte die Regulierungsbehörde gegen die Telekom verloren, weil sie Netzstruktur und Preise gleichzeitig geprüft hatte. Die Richter verlangten dafür zwei getrennte Verfahren.
Auf eine Großhandelspauschale drängt seit Jahren AOL, der größte Konkurrent der Telekom- Tochter T-Online. AOL will seinen Kunden eine Monatspauschale von unter 50 DM für das Surfen rund um die Uhr anbieten. Erst eine solche Flatrate könne das Internet, das 27 % der Deutschen nutzen, zum Massenmedium machen, argumentiert AOL. Im vergangenen Dezember machte die Telekom ihren Konkurrenten ein Angebot: Für 4.800 DM monatlich können sie eine 2-Megabit-Leitung von der Telekom mieten. Das entspricht 30 ISDN-Standleitungen.
Preissenkung wäre nur für T-Online vorteilhaft gewesen
Diese Leitungen stellt die Telekom an 1.600 Zusammenschaltungspunkten in ihrem Netz zur Verfügung. Doch über ein so dichtes Netz, dass diese 1.600 Punkte abdeckt, verfügt keiner der Telekom- Wettbewerber. Der größte Datennetzbetreiber Mediaways, dessen Leitungen AOL und andere Internet- Anbieter nutzen, kommt auf 270 Zusammenschaltungspunkte.In der Branche gilt es daher als aussichtslos, dass ein Telekom- Konkurrent sein Netz in absehbarer Zeit überhaupt auf 1.600 Zusammenschaltungspunkte ausbauen kann, unabhängig davon, was dann eine 2 Megabit- Leitung kostet. Einen Vorteil der zunächst geplanten Preissenkung hätte allein T-Online gehabt, die dadurch ihre Stellung gegenüber AOL und anderen Wettbewerbern weiter hätte festigen können. Wie es heißt, soll AOL deshalb vor wenigen Tagen von ihrer Forderung nach Preissenkungen abgerückt sein. Offiziell wollte das Unternehmen dazu nicht Stellung nehmen. Inoffiziell ist jedoch zu hören, dass man bei AOL erleichtert sei, dass das Verfahren andauert. Wie es in informierten Kreisen heißt, müssten nach einer Preisprüfung die Kosten von 4.800 DM pro 2-Megabit- Leitung um mindestens 30 % sinken.
Beispiel Großbritannien
Im neuen Verfahren soll zunächst eine sinnvolle Netzstruktur für den Internetverkehr gefunden werden. Dazu sollen Gutachten vergeben werden. Als Richtgröße kämen 475 Zusammenschaltungspunkte in Frage: Diese Netzstruktur gilt künftig auch für den günstigsten Tarif bei der Verbindung der Telefonnetze.Mediaways-Chef Bernhard Ribbrock schlägt demgegenüber vor, dass sich die Regulierungsbehörde am Beispiel Großbritannien orientieren soll. Die dort gültige Großhandelsflatrate "FRIACO" sieht vor, dass sich die Konkurrenten von British Telecom (BT) auf einer übergeordneten Netz-Ebene an 70 Punkten mit dem BT-Netz zusammen schalten können. "FRIACO funktioniert hervorragend", sagt Ribbrock.
Experten der Regulierungsbehörde halten das BT- und das Telekom-Netz jedoch für schlecht mit einander vergleichbar. Die Telekom will zudem vermeiden, dass der Datenverkehr zuerst weite Wege in ihrem Telefonnetz zurücklegen muss, ehe er ins Datennetz gelangt: Dies würde zu massiven Engpässen führen, so die Telekom.
[US-Studie von 1997: The Effect of Internet Use on the Nation's Telephone Network]
EU kritisiert Abschottung der Telekom-Monopolisten
Auf der letzten Meile haben es Wettbewerber noch schwer
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 29. November 2001, Seite 21 (Wirtschaft).BRÜSSEL (msb/tom/HB). Kurz vor der Verabschiedung eines neuen Rechtsrahmens für Telekommunikationsdienste übt die EU-Kommission Kritik an der mangelnden Liberalisierung dieser Branche. Erkki Liikanen, EU-Kommissar für die Informationsgesellschaft, und Wettbewerbskommissar Mario Monti erhöhen in einem Bericht den Druck auf die EU-Mitgliedstaaten: Sie fordern, den Zugang zur so genannten letzten Meile zum Kunden voranzutreiben.
Bei Telefonleitungen und schnellen Internet- Zugängen, den Breitbandleitungen, bieten die ehemaligen Monopolunternehmen in der Regel nur Pakete an: Wie die Deutsche Telekom verkaufen auch die anderen ehemaligen Staatsunternehmen Leitungsrechte an ihre Wettbewerber am liebsten so, dass Telefon- und Internet- Dienste im Paket abgenommen werden müssen. Das verbittert die Wettbewerber [Ed: und Kunden], denn das Interesse der Einzelkunden an Telefonleistuungen ist deutlich niedriger als das an schnellen Internet- Zugängen. Deshalb klagen sie, dass sie durch die Bündelung der Dienste von dem Markt ausgeschlossen werden.
Dieser Kritik schließt sich die EU-Kommission in ihrem neuesten Bericht an. Das ist für uns der kritische Punkt, sagte Liikanen. Bisher haben Schweden, Dänemark, Finnland und Belgien die EU-Verordnung zur Zufriedenheit der Kommission umgesetzt. Den anderen EU-Ländern drohen nun Verstoßverfahren, die auch mit einem Bußgeld verbunden sein können. Bis zum 20. Dezember haben die Mitgliedsstaaten noch eine letzte Frist, dann wolle Brüssel aktiv werden. Auch Deutschland könnte betroffen sein. Obwohl die deutsche Regulierungsbehörde bereits den gemeinsamen Zugang [Ed. das Line-sharing] auf den Weg gebracht hat, konnte sich die Telekom bisher nicht mit anderen Anbietern auf ein Preissystem einigen.
Wettbewerbshüter kritisieren Kabelkauf von Liberty
Kartellamtschef Böge: Austausch von Monopolisten
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 30. November 2001, Seite 22 (Wirtschaft). [Original]BERLIN/BONN. Kartellamtspräsident Ulf Böge hat seine Bedenken gegen die Übernahme von Teilen der deutschen Kabelfernsehnetze sowie eines Anteils am Bezahlfernsehen Premiere durch den US-Konzern Liberty Media bekräftigt. Böge ließ gestern in Bonn aber erkennen, dass der Einstieg der Amerikaner auch positive Aspekte habe. Die Übernahme der überregionalen Kabelnetze von der Telekom wäre der marktneutrale Austausch eines Monopolisten durch einen anderen, sagte Böge.
Es gebe aber Bedenken, dass durch den gleichzeitigen Besitz von Netzen der Ebene vier, die den direkten Anschluss zum Kunden herstellt, sowie durch den Besitz von Programminhalten seitens Liberty deren marktbeherrschende Stellung verstärkt werden könnte. "Nach dem Stand der vorliegenden Informationen kann man die Befürchtung einer Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung nicht ad acta legen", sagte Böge. Auch der von Liberty geplante Einstieg beim Pay-TV- Sender Premiere beurteilt Böge nicht völlig ablehnend. Ein Wettbewerber im hoch konzentrierten Markt der Programmanbieter sei "durchaus nicht negativ".
Unterdessen reagierte Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) und Sat1- Geschäftsführer für Medienpolitik, empört auf Äußerungen von Bernd Schiphorst. Der Medienbeauftragte für Berlin und Brandenburg, sagte Doetz dem Tagesspiegel, könnemit seiner Position zu Liberty Media die privaten Rundfunkanbieter, aber auch ARD und ZDF, nicht mehr vertreten. Schiphorst hatte die Ansicht geäußert, das Kartellamt müsse bei seiner Entscheidung über den Verkauf von 6 regionalen Kabelnetzen an das US-Unternehmen "Wege aufzeigen, wie ein Engagement von Liberty im Kabelnetz möglich werden kann". [mehr] [noch mehr]
Die Angst, überflüssig zu werden
Die Telekom und die Kirch-Gruppe bekämpfen einander beim Kartellamt der eine will mit Liberty Media koalieren, der andere den US-Konzern stoppen
Aus: Süddeutsche Zeitung, München, 30. November 2001, Seite xx (Wirtschaft). [Original]MÜNCHEN. Der Mann aus Denver hat alles versucht. Deutschlands Bürger bekämen die freie Auswahl bei den elektronischen Medien, beteuerte John Malone, als er kürzlich in Berlin weilte und die Politik von seinen Plänen für das Kabelfernsehen und die Abonnementskanäle (Pay-TV) zu überzeugen versuchte. Der Vorstandschef des US-Konzerns Liberty Media sprach sogar von einer Evolution.
Es hat nichts genutzt. Statt eine Evolution in Gang zu bringen, hat Malone eine Revolution ausgelöst. Die öffentlich- rechtlichen und die privaten Sender wehren sich beim Kartellamt in seltener Eintracht gegen Malones Zugriff auf das Kabel und das Pay-TV. Widerspruch kommt auch vom Medienhändler Leo Kirch, dem Liberty eigentlich helfen will, Premiere World in einen profitablen Abosender zu verwandeln.
Das Lebenswerk retten
Doch Kirch mag von dieser Hilfe nichts wissen. Er fürchtet vielmehr, aus seinen angestammten Geschäften verdrängt zu werden dem Filmhandel. Mit Zelluloid- Ware aus Hollywood hat er sich eine Vormachtstellung in Deutschland aufgebaut, die er nun bedroht sieht. Liberty Media werde die für das Kabelfernsehen und das Pay-TV nötigen Filme auf Dauer direkt in Hollywood einkaufen, schreibt die Kirch- Gruppe in einer 75-seitigen Eingabe beim Kartellamt, die der SZ vorliegt.Die Beschwerde dokumentiert, wie sehr der Medienhändler durch das Eindringen des US-Konzerns in den deutschen Markt in Bedrängnis gerät. Die Wettbewerbsbehörden, die Kirch beim Aufbau seines Imperiums früher eher lästig waren, sollen Liberty Media nun geplante die geplante Übernahme zahlreicher Kabelfernsehnetze der Deutschen Telekom und weiterer Kabel- Betreiber untersagen und natürlich auch den beim Kartellamt ebenfalls schon angemeldeten Einstieg bei Premiere World. Nur so sieht der inzwischen 75 Jahre alte Firmenpatriarch offenbar noch eine Chance, sein Lebenswerk zu retten.
Der Münchner Medienunternehmer ist als Filmhändler groß geworden. Über Jahrzehnte belieferte er ARD und ZDF, inzwischen versorgt Kirch vor allem seine eigenen Sender Sat 1, Pro Sieben und Kabel 1 sowie Premiere World mit der Zelluloid- Ware aus Hollywood. Diese lagert in Europas größtem Film- und Serien- Archiv in Unterföhring bei München. Doch wie lange noch?
Liberty werde nach dem Einstieg in das Kabel und das Pay-TV versuchen, diese Wertschöpfungskette zu umgehen und die mit einem Direkteinkauf verbundene Kostenersparnis für sich selbst zu nutzen, heißt es in der Eingabe beim Kartellamt. Die Zwischenhändlerfunktion der deutschen Medienunternehmen wird wirtschaftlich überflüssig. Das werde auch zu Lasten des eigenen Konzerns gehen. Im Ergebnis werden die Kirch- Gruppe, aber auch die anderen deutschen Medienunternehmen sukzessive aus dem Markt verdrängt.
Der Filmhändler glaubt, nicht einmal mit seinem vorhandenen Programm- Portfolio gegen den Wettbewerbsdruck von Liberty bestehen zu können. Der US-Konzern werde wegen seiner Gatekeeper- Position im Kabel und wegen der vielen Millionen Kabel-Kunden in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt in der Lage sein, mit den Hollywood- Studios ins Geschäft zu kommen. Das gehe auch zu Lasten der Verbraucher, die beim Kabel und dem Pay-TV künftig dem Preisdiktat von Liberty ausgeliefert seien.
Bislang beliebte Kirch, die Preise festzusetzen und die Medien zu beherrschen; zumindest versuchte er das beim Kabel und beim Pay-TV. Der trickreiche TV-Stratege plante lange Zeit eine Allianz mit der Telekom, ehe der Telefon- Riese in diesem Jahr schließlich die Verbindung kappte und sich mit Liberty Media einen neuen Partner suchte. Nun sind Telekom- Vorstandschef Ron Sommer und Leo Kirch, die einst enge Geschäftsfreunde waren, zu Widersachern geworden.
Ein (von Kirch herbeigeführtes) Verbot für den Kabel-Verkauf an Liberty würd die Telekom hart treffen. Die Kabel- Veräußerung soll gut 11 Milliarden Mark in die Konzernkasse spülen; der hohe Schuldenberg muss etwas abgetragen werden. Die Telekom bemüht sich deshalb darum, die Bedenken gegen das Kabel- Geschäft zu zerstreuen. Und nicht nur das. Der Telefon- Konzern will neuerdings sogar dazu beitragen, dass Liberty Media bei Kirchs Abosender Premiere World einsteigen kann.
Die Telekom hat sich mit diesem Ansinnen jetzt in einem der SZ vorliegenden Schreiben an das Kartellamt gewandt. Der Telefon- Riese befürchtet nämlich, eine Untersagung des Vorhabens Liberty/Kirch könnte dazu führen, dass der US-Konzern dann auch von dem Erwerb der Kabelnetze Abstand nehme. Das möchte die Telekom verhindern.
Alarm in der Chefetage
Malone braucht das Pay TV für das Kabel- Geschäft, er spielt alles oder nichts. Wenn er seine Pläne nicht verwirklichen könne, dann werde es eben keine Heirat geben, verkündete der Liberty- Chef in Berlin. In der Chefetage der Telekom löste das offenbar Alarm aus. Dem Kartellamt schrieb der Konzern, der Kabel- Markt stehe mit dem Pay TV in engem wirtschaftlichen Zusammenhang. Die Telekom sei bereit und in der Lage, zur weiteren Aufklärung des Sachverhalts beim Verfahren Liberty/Kirch beizutragen. Man wolle zu diesem Verfahren beigeladen werden. So ist das eben: Ron Sommer braucht John Malone, Leo Kirch will sich seiner Umarmung entziehen. [mehr][SPIEGEL: Murdoch hält KirchGruppe für wertlos]
[SPIEGEL: Die Kirch-Gruppe wackelt So ernst wie nie]
France Fixes Internet Access Tariff Cuts
[Ed: Frankreichs Regulierer entscheidet sich fürs ST FRIACO-Modell]
Aus: ISP World, 30. November 2001, ??.?? Uhr (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]PARIS. France's ART telecoms regulator said on Friday it had agreed price cuts for wholesale Internet access with France Telecom which it said should lead to cheaper Internet packages for consumers.
France Telecom's 2002 tariffs, with reductions of between 5 and 30 percent, will make life easier for alternative carriers who rent the incumbent's phone lines, but who say that at current prices they are struggling to make their Internet packages cheap enough for the general public. The new connection rates are based on data capacity rather than connection time, in a bid to encourage Internet packages based on unlimited access.
"This is an extremely important step for the development of Internet access," ART Presdient Jean-Michel Hubert told a news conference. "These measures should provide French Internet users with some of the best economic conditions in Europe for Internet access," the ART said in a statement. The regulator also announced cuts of between 6 percent and 23.5 percent in voice communications in certain zones.
[Pressemeldung des französischen Regulierers ART]
Liberty Media hat wenig Freunde
Aus: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2001, Seite xx (Wirtschaft). [Original]Viel Feind viel Ehr, sagt der Volksmund. Wollte man das Sprichwort auf den Kabelnetzbetreiber Liberty Media anwenden, müsste der US-Konzern ein sehr honoriges Unternehmen sein. Aber gerade das bestreiten seine Kritiker. Liberty sehen sie nicht als Garanten einer größeren Freiheit in Auswahl und Angebot eines neuen Medienzeitalters. Die Kritiker befürchten vielmehr, dass Unternehmenschef John Malone ein gigantisches Monopol aufbauen will, in dem Kundenanschluss, Netzbetrieb und die Herrschaft über die Programminhalte allesamt in einer Hand liegen in seiner. Bisher wachen die Kartellbehörden darüber, dass die drei Bereiche Anschluss, Netz und Programm fein säuberlich getrennt von verschiedenen Unternehmen angeboten werden. Wenn es nach Bundeskartellamtschef Ulf Böge geht, soll das auch so bleiben.
Unterstützung findet Böge bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF ebenso wie bei RTL, dem Münchener Filmhändler Leo Kirch, den Landesmedienanstalten und dem Bundesverband der Verbraucherzentralen. Sie alle begrüßen grundsätzlich die geplanten Investitionen Libertys ins Kabelnetz, fordern aber einen gleichberechtigten Zugang ins Netz für alle Programmanbieter. Libertys Plan, die Kabelnetze mit eigener Decoder- Technik zu versehen, würde die mit 10 Millionen Anschlüssen ohnehin marktbeherrschende Stellung noch verstärken. Einen Decoder brauchen die Kabelkunden, um die 40 neuen, digitalen Programme, die Liberty künftig ins Netz schicken will, auch empfangen zu können. Malone will sich aber nicht an den Decoder- Standard MHP (Multimedia Home Platform) halten, auf den sich die deutschen Programmanbieter geeinigt haben. Die offene MHP-Technik gewährleistet, dass jeder Zuschauer alle Angebote empfangen und jeder Sender alle Zuschauer frei beliefern kann. Malone plant stattdessen einen geschlossenen Standard. Damit würden Kabelteilnehmer zu Liberty-Kunden, die der US-Konzern exklusiv mit eigenen oder fremden Angeboten beliefern könnte. Die Sender verlören die Kontrolle darüber, an welcher Stelle sie im Kabel zu finden sind und in welche Programmpakte sie gepackt werden.
Ärger bereiten Liberty auch die privaten Kabelnetzbetreiber. Zwei Drittel der Telekom-Kabelnetze enden an Grundstücksgrenzen. Die letzten Meter bis zur Verteilanlage im Keller der Häuser gehören privaten Betreibern. Der größte davon ist Tele Columbus in Hannover mit 1,4 Millionen Kabelhaushalten im Liberty-Gebiet, gefolgt von Bosch Telecom (1,3 Millionen Haushalte), PrimaCom (1 Million) und UPC Deutschland (650 000). Viele kleine Netzbetreiber denken nicht daran, ihre Hausanschlüsse abzugeben. Sie wollen lieber selbst am neuen Multimediageschäft mitverdienen. Um daran teilhaben zu können, müssen auch sie ihre Kabelmeter technisch aufrüsten. Viele sind wie das Telekom-Netz nur auf eine Leistung von 446 Megahertz ausgelegt. Um aber die neuen Breitbandmöglichkeiten voll ausschöpfen zu können, sind 862 Megahertz nötig. Der Ausbau kostet je nach Alter des Netzes zwischen 200 und 450 DM je Hausanschluss. Dieses Geld sei man durchaus bereit, zu investieren, heißt es bei der Anga, dem Verband der privaten Kabelnetzbetreiber, in Bonn. Allerdings müsse man sich mit Liberty über die Teilhabe an der Wertschöpfungskette einigen, die ja erst durch den aufgerüsteten Hausanschluss möglich werde. Ein Gesprächsangebot von Liberty habe es noch nicht gegeben, sagt ein Anga-Sprecher. Die Aufzählung macht deutlich: Freunde hat Liberty nur wenige.
Die Telekom und die niedersächsische Wirtschaftsministerin Susanne Knorre darf man aber dazuzählen. In dieser Woche erst ist Knorre für Liberty in die Bresche gesprungen und hat eine Ausnahmegenehmigung für Libertys Kaufpläne durch Bundeswirtschaftsminister Werner Müller gefordert, falls das Kartellamt sie untersagen sollte. Ein Monopolstreben hat die Ministerin vielmehr auf der Gegenseite ausgemacht: Die Einigung der öffentlich- rechtlichen und privaten Sender auf einen gemeinsamen Standard für das digitale Fernsehen ist in Knorres Augen nichts anderes als ein "Medienkartell", dem man Liberty nicht "zum Fraß vorwerfen" dürfe. Die Deutsche Telekom hält sich öffentlich mit Kommentaren zum Kabelverkauf auffallend zurück, aber der Bonner Telefonkonzern kann die 10,8 Milliarden DM (5,5 Mrd. Euro) Kaufpreis zum Abbau von Verbindlichkeiten gut gebrauchen.
Gelingt es der Telekom nicht, ihren Schuldenberg von knapp 128 Milliarden Euro (65,2 Mrd. Euro) bis zum Jahresende wie versprochen deutlich abzutragen, werden Rating-Agenturen die Kreditwürdigkeit geringer beurteilen. Das kann T-Chef Ron Sommer nicht recht sein, weil es neben dem Image- Verlust auch höhere Zinsen bei künftigen Krediten bedeuten würde. Allerdings könnte Sommer mit dem Kabelnetz eine ernsthafte Konkurrenz entstehen. Mit entsprechender Aufrüstung könnte Liberty sein Netz auch für Telefongespräche und Internet- Verbindungen den Kunden zur Verfügung stellen. Damit scheint es Malone aber nicht eilig zu haben. Für das gesamte Breitbandangebot müsste die Leistung des Netzes auf 863 Megahertz [Ed: 862 MHz] ausgebaut werden.
Liberty plant aber zunächst nur den Ausbau auf 510 Megahertz und gibt dafür Kosten- und Zeitgründe an. Erst wenn dieser Ausbau in 3 Jahren abgeschlossen ist, soll das Netz nach und nach auf die endgültige Leistung aufgestockt werden. Erst dann will Liberty Telefongespräche möglich machen. "Der schrittweise Netzausbau ermöglicht es, sehr schnell mit neuen Angeboten zu starten", heißt es offiziell. Die Branche schüttelt darüber den Kopf: "Wenn ich mein Netz aufrüste, dann mache ich das doch gleich richtig und fange nicht in ein paar Jahren noch mal damit an", sagt ein Insider. In der Branche wird deshalb vermutet, dass die Telekom eine Art Stillhalteklausel in den Kaufvertrag diktiert hat, der den Bonnern ihre beherrschende Stellung im Telefonmarkt weiter sichert [Ed: was auch t-off bereits vermutete].
Auch Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamts, stellt ein "offensichtliches Desinteresse" der Amerikaner fest, das Kabelnetz für Telefon und Internet aufzurüsten. Wären solche Vorschläge von Liberty vorgetragen worden, könnte das Kartellamt mit Hilfe der so genannten Abwägungsklausel die Übernahme des Kabels genehmigen, obwohl dies Liberty zum Marktbeherrscher auf diesem Feld machen würde, erläutert Böge. Merkwürdig auch: Malone durfte als Einziger regionale Kabelnetzgesellschaften der Telekom zu 100 % übernehmen. In den anderen Kabelregionen ist die Telekom noch mit 35 bis 45 % beteiligt. Die Sonderrolle Malones deutet nach Meinung von Branchenkennern auf ein stilles Einvernehmen mit der Telekom hin. [mehr]
E.on stoppt Powerline-Entwicklung
Aus: Heise-Newsticker, 1. Dezember 2001, 13.11 Uhr (Internet). [Original]MÜNCHEN (dz/c't). Die erst Anfang 2000 gegründete Oneline AG, Tochter des Energieversorgers E.on, hat überraschend ihre Aktivitäten bei der Entwicklung der Powerline- Communications- Technik, der Datenübertragung über Stromleitungen, eingestellt. Auch der Geschäftsbetrieb werde nicht mehr weitergeführt, meldet das Unternehmen auf seiner Website. Ein Unternehmenssprecher der Münchener Konzernzentrale hatte dieses Vorhaben bereits gestern gegenüber der Magdeburger Volksstimme bestätigt.
Das Magdeburger Unternehmen warf das Handtuch "insbesondere vor dem Hintergrund der durch den Gesetzgeber vorgegebenen Regelungen für die Emission elektromagnetischer Strahlungen". Oneline beklagt, dass die "sehr niedrigen Grenzwerte" und "insbesondere die beabsichtigte Sperrung bestimmter Sonderfrequenzen" weitere Entwicklungszeit von wohl zwei Jahren erfordert hätten, bis die derzeit vorliegende Forschungsarbeit zu einer marktreifen Powerline- Lösung für schnellen Internet- Zugang gediehen wäre.
Auch sei das ökonomische Risiko nicht tragbar, da das Preisniveau für Highspeed-Internet deutlich gesunken sei. Oneline sieht anscheinend gegenüber der seit längerem schon vermarkteten ADSL- Technik, die auf herkömmlichen Telefonleitungen aufsetzt, keine Chancen und ist nun sogar "überzeugt", dass das ursprünglich angestrebte Geschäftsmodell auf absehbare Zeit nicht zu verwirklichen sei.
Zuvor hatten sich schon Nortel und United Utilities mit ihrer Tochter NorWeb, die Berliner Bewag sowie der Elektronik- Riese Siemens aus der Powerline- Entwicklung zurückgezogen. Mit den Energieversorgern MVV und RWE gibt es aber immer noch Powerline- Protagonisten auf dem deutschen Markt; RWE hat bereits im Juli als erstes Unternehmen den öffentlichen Betrieb eines Powerline- Internet-Zugangs aufgenommen. Beide Unternehmen warten allerdings noch auf einen Durchbruch am Markt, bisher sind Powerline- Anschlüsse nur in wenigen Städten Deutschlands zu haben.
2.12.2001 (t-off). Die PowerLine-Technik ist keine Breitbandtechnik. Schon deshalb wird sie für die Entwicklung der Internet- Nutzung keine Rolle spielen. Im Vergleich zu DSL, TV-Breitbandkabel oder Glasfaserkabeln bis in die Wohnungen (FTTH) ist die PowerLine- Technik hoffnungslos unterlegen.
BT unveils unlimited free calls package
Aus: Brtish Telecom, 4. Dezember 2001, ??.?? Uhr (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. BT [British Telecom] has unveiled plans to give customers unlimited free UK calls at evenings and weekends from 7 January. The new package BT Together with unlimited UK calls is another option in the BT Together range. It offers customers unlimited free evening and weekend calls to land line national and local numbers, discounted rates at other times and line rental for £18.50 a month.
For an extra £5 £23.50 a month customers can also enjoy unlimited off peak Internet calls (to SurfTime numbers) and discounted rates at other times. Around ten million people already use existing BT Together packages and BT says the new package will be a particular benefit to the 21 million full time workers in the UK who make the majority of their personal calls during their free time at evenings and weekends.
BT says the unlimited UK calls package offers more than 4,000 hours of free national calls for every BT customer within the flat monthly fee. Angus Porter, managing director of BT Retail's consumer division, said: "This move transforms the face of call charging in the UK for good. "Unlimited free UK calls bring great value for households across the country and it's another example of BT listening to its customers."
Großhandels-Flatrate auch in den Niederlanden
Aus: Heise-Newsticker, 4. Dezember 2001, 16.47 Uhr (Internet). [Original]DEN HAAG (kav/c't). Die niederländische Regulierungsbehörde für Telekommunikation hat die Preise für eine Großhandels- Flatrate festgelegt. Die Regulierer versprechen sich dadurch ein größeres Angebot für die Verbraucher und einen erweiterten Markt für die Anbieter. Die Internet- Nutzung werde insgesamt mehr ansteigen.
Die Niederlande sind damit nach Frankreich das zweite europäische Land, das in den letzten Tagen Schritte unternommen hat, um den zeitunabhängigen Netzzugang preiswerter zu gestalten. Auch Italien will in absehbarer Zeit eine ähnliche Entscheidung treffen, wird aus informierten Kreisen berichtet.
[Pressemeldung des niederländischen Regulierers OPTA]
Telekom will ihr Kabel nicht billiger verkaufen
Telekom-Chef Sommer sieht sich nicht unter Druck / Zweistelliges Umsatzwachstum bis 2004 erwartet
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 6. Dezember 2001, Seite 22 (Wirtschaft). [Original]BERLIN (vis). Telekom-Chef Ron Sommer sieht der Entscheidung des Bundeskartellamts gelassen entgegen. Die Behörde prüft zur Zeit den Verkauf von sechs regionalen Kabelgesellschaften der Deutschen Telekom an den amerikanischen Medienkonzern Liberty Media. Die Telekom habe zwar die strategische Entscheidung getroffen, sich von dem TV-Kabelgeschäft zu trennen. Sie werde sich jedoch nicht unter Druck setzen lassen und Abstriche beim Preis hinnehmen. Sollte das Kartellamt den Verkauf nicht genehmigen, "dann behalten wir das Kabel", sagte Sommer. "Es kann uns niemand zum Verkauf zwingen." Zu den gleichen oder besseren Bedingungen, die mit Liberty- Chef John Malone vereinbart worden seien, würde die Telekom auch an anderen Interessenten verkaufen. "Aber zu mir ist noch keiner gekommen", sagte Sommer in Berlin.
Die Deutsche Telekom und Liberty Media hatten sich auf den Verkauf von sechs der neun regionalen Kabelgesellschaften dazu gehört auch die Region Berlin/Brandenburg für rund 5,5 Milliarden Euro geeinigt. Platzt das Geschäft, würde sich der von der Telekom vorgesehene Abbau ihrer Schulden verzögern. Ende September beliefen sich die Verbindlichkeiten noch auf 65 Milliarden Euro. Geplant war, den Schuldenstand bis Ende des kommenden Jahres auf 50 Milliarden Euro zu drücken.
Gegenwärtig prüft das Kartellamt den Kabel-Verkauf. Die Frist läuft noch bis zum 7. Januar 2002. Bedenken hat die Behörde in zweierlei Hinsicht. Zum einen versucht Liberty derzeit sich an weiteren Kabelnetzbetreibern in Deutschland zu beteiligen, was die Marktmacht des Unternehmens beim Netzzugang weiter vergrößern würde. Zum anderen ist Liberty nicht nur Kabelnetzbetreiber, sondern zugleich an den Medienkonzernen AOL Time Warner und News Corp beteiligt. Liberty-Chef Malone ist auch an einem Einstieg beim deutschen Bezahlsender Premiere interessiert. Unter den privaten und öffentlich- rechtlichen Fernsehveranstaltern in Deutschland regt sich daher Widerstand gegen Liberty. Die Sender fürchten, dass der Konzern seine eigenen Programme bevorzugt in das Netz einspeisen könnte. Das Kartellamt hatte signalisiert, dass Liberty mögliche Bedenken der Behörde ausgleichen könnte, wenn der Konzern in anderen Bereichen wie dem schnellen Internet- Zugang oder bei Telefonanschlüssen für mehr Wettbewerb sorge.
Telekom-Chef Sommer wies jedoch erneut die Kritik von Wettbewerbern zurück, sein Unternehmen verfüge bei Ortsnetzanschlüssen immer noch über ein Monopol. 60 % der Telefonkunden in Deutschland könnten heute bereits zwischen verschiedenen Anbietern wählen. Die Telekom hat im Ortsnetz allerdings immer noch einen Marktanteil von 98 %. Marktanteile hätten jedoch nichts mit Monopol zu tun. Die Kunden würden sich für die Telekom entscheiden, "weil wir so gut geworden sind", sagte Sommer. Im Festnetzgeschäft habe die Telekom den enormen Preisverfall bei den Verbindungsminuten durch das Geschäft mit höherwertigen Anschlüssen (ISDN und DSL) kompensieren können. Zur Zeit installiere die Telekom pro Woche 70.000 DSL-Anschlüsse.
"Wir sind ein Wachstumsunternehmen geworden", sagte Sommer. In den kommenden Jahren rechne die Telekom mit einem zweistelligen Umsatzwachstum. In 2004 soll der Konzern etwa 70 Milliarden Euro umsetzen ausgehend von etwa 49 Milliarden Euro in diesem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) soll im gleichen Zeitraum von etwa 15 Milliarden Euro auf etwa 21 Milliarden Euro zulegen. Der im Ausland erwirtschaftete Umsatzanteil werde im Jahr 2004 auf etwa 35 % steigen bei rein organischem Wachstum, also ohne Zukäufe. Das Jahr 2002 stehe bei der Telekom im Zeichen der Integration, sagte Sommer.
7.12.2001 (t-off). Heute wurde bekannt, daß das Bundeskartellamt die Frist für die Prüfung des Kabelnetzverkaufs durch die Telekom an den US- Medienkonzern Liberty Media verlängert hat. Auf Wunsch der Unternehmen sei die ursprünglich am 7. Januar 2002 endende Prüffrist bis zum 28. Februar 2002 ausgedehnt, teilte die Wettbewerbsbehörde mit. Damit werde den Unternehmen die Gelegenheit gegeben, die wettbewerblichen Bedenken des Bundeskartellamts auszuräumen. [mehr]
Monopolkommission wettert gegen Telekom-Monopol
Aus: Heise-Newsticker, 6. Dezember 2001, 15.09 Uhr (Telekommunikation). [Original]BERLIN/BONN (jk/c't). Ähnlich kritisch wie die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in ihrem 2. Tätigkeitsbericht bewertete auch die Monopolkommission in einem Sondergutachten zur Wettbewerbsentwicklung bei Telekommunikation und Post 2001 die Lage auf den Telefonmärkten. Seit der Liberalisierung sei es weder zu Preiswettbewerb noch zu einer nennenswerten Verschiebung von Marktanteilen gekommen, hieß es bei der Kommission, die als Sachverständigenrat zur Begutachtung des Wettbewerbs geschaffen wurde.
Nur bei Fern- und Auslandsgesprächen stünden die Telekom- Konkurrenten besser da; die Marktanteilsverschiebungen seien im vergangenen Jahr aber zum Stillstand gekommen und könnten sich 2001 sogar umkehren, sagte Martin Hellwig, Vorsitzender der Monopolkommission und Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftstheorie an der Universität Mannheim. In Bereich der Fern- und Auslandsgespräche hält Hellwig dennoch mittelfristig eine Entlassung der Telekom aus der Regulierung für möglich.
Die Monopolkommission kritisierte laut dpa darüber hinaus die Verlängerung der Exklusivlizenz für die Deutsche Post AG bis zum Jahr 2007 als unnötig. Das sollte bei nächster Gelegenheit geändert werden. Aus dieser Lizenz resultiere auch die Hauptbeschränkung des Wettbewerbs auf den Postmärkten. Diese Kritik wies Wirtschaftsminister Werner Müller zurück. Das Gutachten der Kommission gebe Positionen wieder, die schon früher vorgetragen wurden. Er erneuerte zugleich seine Absage nach einem deutschen Alleingang bei der Marktöffnung im Postbereich.
Sowohl der Bericht der Monopolkommission als auch der Tätigkeitsbericht der RegTP lieferten wichtige Beiträge für Änderungen des Regulierungsrahmens, betonte der Minister. Im Jahr 2003 [Ed: erst 2003???] steht eine Novelle des Telekommunikationsrechtes an, wobei es unter anderem um eine mögliche Rückführung der Regulierung geht, was von der Telekom seit längerem immer wieder gefordert wird. Sowohl der Vorsitzende der Monopolkommission wie auch Matthias Kurth, Chef der Regulierungsbehörde, wiesen allerdings die Argumentation der Telekom zurück, heute gebe es bereits Wettbewerb im Ortsnetz, denn 60 % der Bevölkerung könnte sich für einen anderen Anbieter entscheiden. Tatsächlich hält der Bonner Telefonriese aber 98 %. "Es kommt nicht auf die potenzielle, sondern auf die aktuelle Wettbewerbssituation an", meinte Kurth.
Wettbewerb bei Telekom und Post läuft noch nicht allein
Regulierungsbehörde hält ihre Arbeit weiterhin für notwendig
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 7. Dezember 2001, Seite 22 (Wirtschaft). [Original]BONN (vis). Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Matthias Kurth, hat der Deutschen Telekom vorgeworfen, mit einer Verzögerungstaktik den Wettbewerb zu behindern. Mit Sorge betrachte er, dass durch eine Fülle von Gerichtsverfahren Regulierungsentscheidungen "zumindest zeitlich erheblich erschwert und verzögert" werden, sagte Kurth bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichts 2000/01 seiner Behörde in Bonn. Dies sei angesichts der Wachstumsdynamik des Marktes "eine ernsthafte Belastung für den noch jungen Wettbewerb".
Kurths Bilanz: Obwohl der Telekommunikationsmarkt weiterhin ein überdurchschnittliches Wachstum aufweise (2001 plus 15 %), "kann hier weiterhin grundsätzlich nicht von einem sich selbst tragenden Wettbewerb gesprochen werden." Im Bereich der Ferngespräche hätten die Wettbewerber der Telekom ihren Anteil an den Minuten zwar auf etwa 40 %, bei Auslandsgesprächen sogar auf 50 % gesteigert. "Solange und soweit die Wettbewerber aber auf die Infrastruktur des ehemaligen Monopolunternehmens angewiesen sind, ist Wettbewerb nur durch regulatorische Vorgaben zu gewährleisten", sagte Kurth. Zudem sei die Situation im Ortsnetz aus Wettbewerbssicht weiter unbefriedigend. Hier könne das Kabelnetz einen Ausweg bieten: Breitband-Betreiber wie der US-Konzern Liberty hätten ihm bei einem Gespräch am Mittwoch zugesagt, sie wollten per Kabel nicht nur Fernsehen, sondern auch Telefon und Internet anbieten. Dies könne dem Wettbewerb im Ortsnetz "weitere Impulse geben".
Im Post-Bereich sei der Wettbewerb weiterhin "auf Nischen beschränkt", sagte Kurth. Die Deutsche Post AG macht 2001 zwei Drittel der Umsätze des deutschen Postmarktes von 43 Milliarden Mark.
European Parliament adopts telecoms package
Aus: Total Telecom, 12. Dezember 2001, ??.?? Uhr MEZ (Business & Regulatory). [Original] [Übersetzungs-Service]BRÜSSEL. The European Parliament has adopted a compromise package for the proposed telecoms directive, aimed at harmonizing telecoms regulation across the EU. The compromise was proposed by the Belgian Council presidency and has been guaranteed acceptance by the Council, so it is expected that this package will be formally adopted on Monday [17.12.2001]. Member states will then have 15 months to enshrine the package in national law.
"The industry as a whole is going to be much better served going forward," Michael Ryan, head of telecoms at law firm Arnold & Porter, told Total Telecom. Ryan said he was surprised the compromise package had been approved by Parliament because it was "substantially different" from the text put forward by Parliament's industry committee at the end of November.
Commission veto power watered down
The main sticking point has been the controversial Article 6 of the framework directive, which, in the original text put forward by the Commission, gave the Commission a wide-ranging veto over the actions of national regulatory authorities (NRAs). This veto power was initially supported by Parliament but vehemently opposed by Council (representing member states).The compromise adopted Wednesday essentially shrinks the veto to cover only two areas: defining a relevant market and deciding whether an organization has significant market power. These two areas "are key, but the original proposal would have allowed the Commission effectively to control the pace and extent of deregulation," said Ryan.
The proposed "standstill" period, a cumbersome delaying mechanism that was to apply to a wider range of areas, has been abolished altogether. So Article 6 has been progressively watered down "from a broad-ranging veto, to a veto on some issues and standstill on others, to a veto on very few things and standstill on nothing."
Ryan considers this compromise to be good news for the industry. In his view, "there was a danger it would prove to be short-sighted to give too many powers to the Commission," as this would weaken NRAs and prolong the decision-making process.
Despite the amendments to Article 6, the Commission will gain "for the first time some role in overseeing NRA decisions," he added. However, the package "signals that, to the extent there is going to be coordination and harmonization between regulators, a lot will have to come from voluntary compromise between NRAs, rather than directed by the Commission."
High-level regulatory group
The original text proposed by the Commission included the establishment of a high-level regulatory group, made up of the NRAs, which would cooperate on implementation of EU law. The intention to set up such a group is in the new text, but a Parliament spokeswoman said there is no absolute commitment.The package approved by Parliament on Wednesday [12.12.2001] was informally given the green light in a Council meeting last Thursday. Rik Daems, the Belgian minister for telecommunications, had promised that, if Parliament adopted the compromise, the Council would too. "Until last week conciliation seemed unavoidable as the two committees and the Council had completely different views on opening up the market," Parliament said in a statement. A formal conciliation process would have delayed the passage of the legislation until the new year.
The compromise package will now go before COREPER (the committee of permanent representatives of the member states) on Friday, which is the forum for ambassadors to informally agree legislation. If COREPER has no amendments to make (as seems likely), the package will go before a Council (probably not the telecoms council) on Monday to be rubber- stamped. "It's a formality," the Parliament spokeswoman said.
The compromise package covers four of the telecoms directives (framework, access, authorization, universal service) and the radio spectrum decision. The fifth directive, data protection, will not now be adopted before next spring, because Parliament and Council have failed to reach a common position.
Kleinster gemeinsamer Nenner
13.12.2001 (t-off). Die EU-Kommission kann also künftig unter bestimmten Bedingungen die Regulierer der Telekommunikationsmärkte regulieren. Das sieht dieses Telekom- Reformpaket vor. Es ist insbesondere die Blockadehaltung Deutschlands dafür verantwortlich, daß am Ende im EU-Parlament nur ein sehr abgeschwächter Kompromiß herauskam. RegTP-Chef Kurth (SPD) sprach bereits im Mai 2001 im Tagesspiegel-Interview vom kleinsten gemeinsamen Nenner. Man sei hierzulande beim Regulieren so schnell, was ein europäischer Super- Regulierer nicht leisten könne.Es ist aber bezeichnend, daß es gerade die Bundesregierung und RegTP sind, die inzwischen beim Internet- Zugang nur noch bremsen, so daß wichtige EU-Vorgaben wie das Line- Sharing und der Bitstream- Access in Deutschland noch immer nicht umgesetzt sind. Von einer Förderung des unmetered access ganz zu schweigen. Selbst das Wort unmetered bzw. ungetaktet findet man im Tätigkeitsbericht der RegTP eigentlich kaum (oder sogar überhaupt nicht). Es liegen wirklich Welten zwischen dem RegTP- Bericht und den soliden Veröffentlichungen des britischen Regulierers OFTEL. Wer macht nun dem deutschen Regulierer endlich Beine?
, 14. Dezember 2001, ??.?? Uhr MEZ (Cable). [Übersetzungs-Service]Liberty Can Achieve Cable Ambitions
Aus: Dow Jones Newswires
BERLIN. John Malone, chairman of U.S. media group Liberty Media Corp., aims to become the dominant participant in Germany's cable television market, but the renowned dealmaker will have to do more wheeling and dealing to get his foot in the door.
Liberty faces significant regulatory hurdles to get the go-ahead to acquire 6 regional cable television networks from telecommunications giant Deutsche Telekom AG (DT), and will have to make some concessions to satisfy Germany's competition watchdogs, industry sources said. "The likelihood of Liberty getting approval without some major concessions is pretty low," said Cathy Dobson, a director of the German office of Spectrum Strategy Consultants, which advises media companies.
Acquiring Deutsche Telekom's remaining cable assets is just the first step in Liberty's plan to become one of Europe's dominant cable companies. The company aims to combine delivery networks with its own content in a package offering new services to German television viewers. But Liberty's plans are risky. German cable networks were built up by government decree and have never made money [Ed: Was so nicht stimmt! Die EBITDA- Marge z. B. von PrimaCom beträgt 44,5 % (!). Das zeigt, daß bereits die klassische Versorgung der Kabelkunden mit Analog-Fernsehen ein hochlukratives Geschäft ist. Bei den anderen deutschen Kabelbetreibern sieht es ähnlich aus. Wenn trotzdem unterm Strich Verluste ausgewiesen werden, was auch bei PrimaCom der Fall ist, so resultieren diese typischerweise aus Abschreibungen auf durchgeführte Infrastruktur- Investitionen, hohen Firmenwert- Abschreibungen (Goodwill- Amortisation) für getätigte Akquisitionen und sehr hohen Zinszahlungen für bestehende Kredite. Viele der grösseren europäischen Kabelbetreiber haben zu Börsen- Boomzeiten auf Kredit weitere Kabelnetze akquiriert und sind deshalb stark verschuldet].
Newcomers to the market are hoping to upgrade the networks and add new services such as interactive television, high-speed internet, and telephony. But the cable market is in a similar situation as the third-generation mobile phone market. There is potential but it requires huge investment in infrastructure and marketing, while consumer demand for these new products and services is uncertain.
Liberty is also pitting itself against established European media groups such as Bertelsmann AG, Kirch Group, and Vivendi Universal. Speed of Network Upgrade Heads Concerns The main regulatory concerns relate to the speed at which Liberty intends to upgrade the networks, which it plans to acquire from Deutsche Telekom for EUR 5.5 billion.
But that's not the only problem. Liberty also has an existing position in the German cable market through its indirect control of Dutch cable operator UPC, which has about 600,000 German cable subscribers. This would effectively further strengthen the dominant position that it would acquire from Deutsche Telekom, said officials at the German Federal Cartel Office, which is reviewing the case. Furthermore, with its holdings in television broadcasters, Liberty faces the regulatory bias against the combination of content and infrastructure. "In the past there has always been strong resistance from the Cartel Office to have content and infrastructure in the same hands," said Spectrum Strategy's Dobson.
Liberty's plans to acquire Deutsche Telekom's remaining cable assets are complicated by the fact that it wants to acquire a minority stake in Kirch PayTV, the loss-making pay television unit of media company Kirch Group. If Liberty does effectively address all of these issues and gets the deal approved, it will become the largest cable network operator in Germany, servicing 3.5 million households directly or about 18% of the German cable market. Its network reach, which would stretch from Bavaria in the south to Schleswig-Holstein in the north and across all of eastern Germany, extends to more than 50% of the German cable market.
But Liberty will have to convince the Cartel Office that it's up to the task of competing with Deutsche Telekom. Cartel Office officials said that a dominant position in one market in this case cable can be acceptable as long as competition is improved in others. The two key markets in this case are high-speed internet access and telephony. The Cartel Office is keen to break Deutsche Telekom's grip on local phone service and on internet access and has made this a condition of past cable deals.
Christopher W. McLaughlin, vice president of Callahan Associates, which took over Deutsche Telekom's cable operations in the German states of Baden-Wuerttemberg and North Rhine-Westphalia, said the regulator's main concern was whether the company was going to be an effective competitor to Deutsche Telekom in the telecom market. "The main issue was that we should be seen to be a clear competitor to Deustche Telekom, not simply the poodle of Deutsche Telekom," he said.
Liberty's interests and activities in the content business could be less of a burden since its presence will shake up Germany's cozy little network of television broadcasters. The television market is dominated by three groups: Kirch unit ProSiebenSat.1 Media AG, Bertelsmann's RTL Group PLC, and public television channels. But Liberty with its holdings in broadcasters such as USA Networks, Discovery, and QVC will have to guarantee open access to the content of its competitors.
With EUR3.5 billion planned investment in upgrading the network up to the end of 2004, the return on investment will be much further out. For financial investors with a long-term view, that might make sense, but for a publicly-traded company like Liberty those losses could be harder to justify to shareholders. [mehr]
Schlechte Karten für Liberty Media
Kartellamtschef hat Bedenken
Aus: n-tv, Berlin, 15. Dezember 2001, ??.?? Uhr (Wirtschaft). [Original]BERLIN. Der am Kabelnetz der Deutschen Telekom interessierte US-Medienkonzern Liberty hat beim Bundeskartellamt offenbar weiterhin schlechte Karten. Der Präsident der Behörde, Ulf Böge, äußerte in der Welt am Sonntag erneut die Sorge, "dass es zu einer Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung kommt, wenn Liberty das Kabelnetz erwirbt".
Böge begründete seine Bedenken mit der offenkundigen Abneigung von Liberty-Chef John Malone, in das deutsche Kabelnetz zu investieren und es für interaktives Fernsehen, Internet und Telefon nutzbar zu machen. Es sehe jedenfalls nicht so aus, dass dies in absehbarer Zeit geplant werde.
Unter den jetzigen Voraussetzungen aber würde Malone eine marktbeherrschende Stellung aufbauen, die das Wettbewerbsgesetz nicht zulasse, zitierte die Zeitung Böge. Der Übernahme des Kabelnetzes durch Liberty hatten sich in den vergangenen Wochen auch die deutschen Fernsehsender widersetzt.
Die Sender befürchten, dass Malone bei einer auflagenfreien Nutzung des Netzes willkürlich Programme aus dem Kabel werfen und es mit eigenen Produktionen füllen könnte. Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist der Medienunternehmer Leo Kirch am vergangenen Donnerstag [13.12.2001] in diesem Sinne bei Bundeskanzler Gerhard Schröder vorstellig geworden.
Erst vor einer Woche hatte das Bundeskartellamt die Prüfungsfrist vom 7. Januar auf den 28. Februar ausgedehnt. Damit entsprach die Behörde einer Bitte von Deutscher Telekom und Liberty Media. Den Unternehmen soll mit der Fristverlängerung Gelegenheit gegeben werden, die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kartellbehörde auszuräumen. [mehr]
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