Telekommunikation in den Medien – Teil 178 khd
Stand:  24.8.2006   (22. Ed.)  –  File: Aus____Medien/178.html




Auf diesen Seiten werden seit 1994 einige ausgewählte und besonders interessante Artikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten.

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  • Neuere Presseberichte  (179. Teil).
  • 17.08.2006: Telekomfirmen pokern um DSL-Markt.
  • 17.08.2006: Telekom droht Abseits in Frankreich.
  • 17.08.2006: Schnelle Käufer-Suche bei AOL Deutschland.
  • 16.08.2006: Streit um Lizenzvergabe für WIMAX-Frequenzen.
  • 16.08.2006: Telekom: ARD und ZDF im Internet-TV.
  • 16.08.2006: BT rechnet mit Zugang zum VDSL-Netz der Telekom.
  • 16.08.2006: Free Wi-Fi – at a Price. (Business Week)
  • 16.08.2006: SES Astra: Grundgebühr fürs digitale Satelliten-TV gilt pro Receiver.
  • 16.08.2006: Regulierer: Telekom soll mit der Konkurrenz über VDSL-Netz verhandeln.
  • 15.08.2006: Finanzinvestor Apax bekundet Interesse an Netcologne und M-net.
  • 14.08.2006: Telekom-Chef Ricke bläst der Wind ins Gesicht.
  • 14.08.2006: Neue Spekulationen um ProSiebenSat.1-Verkauf.
  • 12.08.2006: Ein Preisvergleich mit Frankreich! (Wunschliste von BigT-Kunden)
  • 12.08.2006: Telekom-Chef will Kunden mit niedrigeren Preisen locken.
  • 12.08.2006: Versatel baut Standort Berlin aus.
  • 11.08.2006: Telekom reagiert zu spät.
  • 11.08.2006: Telekom gibt Hochpreisstrategie auf.
  • 11.08.2006: Telekom: Kein Schwein ruft mehr an. (Kommentar)
  • Ältere Presseberichte  (177. Teil).

    Andere Themen-Listen im Rahmen des Archivs "t-off" von khd
  • ADSL – Internet via Telefonltg.
  • Diverse – TK-Themen
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  • IPTV – Internet-Fernsehen
  • ISDN – Digitale Telefonie
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  • RegTP – Regulierungsbehörde
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  • TV-Kab – Dt. TV-Kabel (BigT)
  • VDSL – Schnelles Internet
  • VoIP – Internet-Telefonie
  • WIMAX – Breitband via Funk
  • WLAN – Internet via Funk
  • "t-off" ist eine Publikation des khd-research.net

    Made with Mac



    Kein Schwein ruft mehr an

    Die Telekom steckt in der Krise. Wie sie da rauskommen will, weiß ihr Chef Ricke nicht so recht.

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 11. August 2006, Seite xx (Meinung). [Original]

    Die Telekom-Aktionäre sind Kummer gewohnt und müssen schon wieder einen harten Schlag verkraften: Das Unternehmen wird in diesem Jahr weniger verdienen als geplant und schlägt deshalb viele Anleger in die Flucht. Am Donnerstag [10.8.2006] sank der Börsenwert der Telekom in ein paar Minuten um 5 Milliarden Euro. In Deutschland verliert die Telekom massiv Kunden im Festnetz und auch der Umsatz im Mobilfunk schrumpft. Schlimmer noch: Es ist keine Wende in Sicht. Konzernchef Kai-Uwe Ricke kann derzeit keine überzeugende Antwort auf die drängendste Frage der Investoren, Analysten und Privatanleger geben: Wie will die Telekom trotz des Verdrängungswettbewerbs wachsen?

    Ricke verspricht neue Produkte. Die Preise will er senken, den Service verbessern und die Kosten radikal reduzieren. Doch wird das reichen? Wie die Produkte aussehen werden, ist bekannt: Pauschaltarife fürs Telefonieren und Surfen, Kombinationen aus Festnetz und Mobilfunk und schließlich noch Fernsehen über das Internet. Vieles davon ist längst auf dem Markt – bei den Wettbewerbern im In- und Ausland. Und sinkende Preise machen auch noch keine Strategie. Der Wettbewerb verlangt die Reduzierung, der Druck auf die Margen wird noch größer. Besseren Service verspricht Ricke, seit er vor bald 4 Jahren seinen Posten angetreten hat [Ed: ach, das hatte doch schon ein Ron Sommer vor 10 Jahren versprochen...]. Jetzt kündigt er an, dass die Telekom-Techniker eine Kundenwohnung künftig erst verlassen, wenn der DSL-Anschluss funktioniert und der PC erfolgreich konfiguriert ist. Es ist eine Katastrophe, dass er das immer noch ankündigen muss [Ed: wo er’s als doch T-Chef einfach anordnen kann – zur Zufriedenheit der Kunden und zum Wohl des Unternehmens].

    Auch die Kostensenkung kommt spät. Der Personalabbau ist zwar längst beschlossen, und auch der jetzt geplante schnellere Umbau des alten Telefonnetzes zu einem einheitlichen, auf der Internet-Technik basierenden Netz ist ein richtiger Schritt, um Kosten zu sparen. Doch die großen Wettbewerber etwa in Frankreich oder Großbritannien sind mit diesem Projekt viel weiter vorangekommen.

    Unterm Strich bleibt der Eindruck eines Vorstandsvorsitzenden, der den Konzern an einen Punkt bringen will, den andere längst erreicht haben. Dabei ist es Ricke nicht einmal gelungen, seine Mannschaft von weltweit 250.000 Mitarbeitern hinter sich zu bringen und auf eine Linie einzuschwören. Immer noch arbeiten Festnetz und Mobilfunk mehr gegen- als miteinander. Und für den Kunden ist es ärgerlich und unverständlich, dass im Konzern niemand den Überblick hat, welche Verträge er wo bei der Telekom hat [Ed: und dann mal so eben palettenweise DSL-Router geliefert bekommt, wo doch einer ausgereicht hätte...].

    Natürlich ist es richtig, dass die Telekom Marktanteile abgeben muss, schließlich soll es Wettbewerb geben. Doch es gelingt dem Konzern einfach nicht, sich den größten Schatz zunutze zu machen, den er – noch – hat: mehr als 30 Millionen Kunden. Ziel muss es sein, daraus 30 Millionen zufriedene Kunden zu machen. Dann werden auch die Aktionäre wieder zufrieden sein. Irgendwann. [mehr]



    Telekom gibt Hochpreisstrategie auf

    Mit weiteren Kostensenkungen und einer Preisoffensive will Vorstandschef Kai-Uwe Ricke die angeschlagene Deutsche Telekom wieder auf Kurs bringen. Vor allem im Mobilfunk werde das Unternehmen seine Tarife deutlich senken.

    Aus:
    Financial Times Deutschland, Hamburg, 11. August 2006, Seite xx (Unternehmen). [Original]

    Ein Vergleich mit Frankreich!
    Aus: Heise-Foren, 12.8.2006, 12.59 Uhr.
    Im Heise-Forum schreibt Internet-Nutzer IsaacN zu den T-Plänen:

    Also, sie [Ed: BigT] versprechen jetzt das:
    > So beabsichtigt man, ein Bündel aus Telefonanschluss und DSL,
    > das den Internet-Zugang sowie alle Festnetzgespräche
    > einschließt, für deutlich weniger als 40 Euro im Monat anzubieten.
    > Beim Mobilfunk werde es Tarife geben, "in denen die
    > durchschnittliche Mobilfunkminute weniger als 10 Cent kostet".

    Nur zur Information, ich habe in Frankreich bei Free seit Mai 2004 "ein Bündel aus Telefonanschluss und DSL, das den Internet- Zugang sowie alle Festnetzgespräche einschließt" und das für 29.99 Euros/Monat mit 1 Mb/s download und 128 Kb/s upload.

  • Seit September 2004 sind es 2 Mb/s download.
  • Seit November 2004 sind es 8 Mb/s download und 850 Kb/s upload (dank Entbündelung).
  • Seit Januar 2005 sind es 16 Mb/s download un 1 Mb/s upload mit ADSL2+ (dank Austausch des Modems wegen der ADSL2+- Kompatibilität).
  • Seit April 2005 ist das Fernsehen dazu gekommen.
  • Seit Juli 2005 ist der Freeplayer dazu gekommen (ein Multimedia Player mit dem man seinen Videodateien vom PC sich am Fernseher anschauen kann, wenn das Modem, die Freebox, mittels des Scart-Anschlusses an einen Fernseher angeschlossen ist).
  • Seit Ende Dezember 2005 ist der Multiposte dazu gekommen (Fernsehen am PC, mit zwei unabhängigen Kanälen, der Möglichkeit digitaler Aufnahmen am PC ohne TV/Video/DVB-Karte, d. h. ein echter digitialer Videorekorder zusammen mit dem Freeplayer und der entsprechenden (freien) Software.
  • Seit Januar 2006 sind auch gewisse Auslandsgespräche kostenlos, z. B. nach Deutschland.

    In der ganzen Zeit war und ist der Tarif immer 29.99 Euro/Monat (Komplettpreis mit allem drum und dran).

    Mittlerweiler habe andere Internetprovider in Frankreich ähnliche Angebote (ADSL2+ + Telefon kostenlos fürs Festnetz + Fernseher) für ungefähr 30–40 Euros/Monat. Auch die französische Filiale von der Deutschen Telekom (d. h. Club Internet) hat ein derartiges Angebot für September angekündigt, d. h. bei der D-Telekom sind Kunden im Frankreich immer noch viel besser bedient als in Deutschland.

    Ich glaube für Deutschland hat die Telekom noch viel aufzuholen mit den "niedrigen Preisen", aber in Deutschland ist der Markt ja auch nicht so attraktiv (für den Kunden!) wie in Frankreich.
  • BONN (ftd.de). "Wir machen ernst", sagte Ricke am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Von Herbst an werde die Mobilfunktochter T-Mobile in Deutschland Minutenpreise von weniger als 10 Cent für Gespräche in alle Netze einführen, sagte der Telekom-Chef. Die Festnetzsparte werde die Kombination von Telefon- und Internetanschluss für "deutlich unter 40 Euro" anbieten.

    Mit der Ankündigung vollzieht Ricke einen Strategieschwenk. Bisher fuhr der Konzern im deutschen Privatkundengeschäft eine Hochpreisstrategie und setzte darauf, dass flächendeckender Vertrieb und umfassender Service die Kunden bei der Stange halten würden. Nachdem das Nettoergebnis im 2. Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres jedoch um 14 Prozent eingebrochen ist, startet die Telekom nun ein Wendemanöver. "Im Mobilfunk wird die Telekom mit diesem Schritt fast zum Discounter", sagte Analyst Dan Bieler vom Marktforscher Ovum. "Allerdings kommen diese Schritte sehr spät."

    Die Preisoffensive wird bestenfalls mittelfristig positive Folgen zeitigen. "Im 3. Quartal verspreche ich mir noch keine Veränderung des Trends", sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick. "Ich hoffe auf ein gutes Weihnachtsgeschäft und Effekte im 4. Quartal." Frank Rothauge vom Bankhaus Sal. Oppenheim erwartet, dass die Maßnahmen zunächst weiteren Umsatz kosten. "Die gesenkte Erlösprognose lässt das vermuten", sagte der Analyst. Die Telekom hatte am Donnerstag [10.8.2006] ihre Finanzziele für die Jahre 2006 und 2007 deutlich korrigiert.

    Weiteres Sparpaket

    Um Ergebnis und Cashflow stabil zu halten, plant Finanzchef Eick ein weiteres Sparprogramm. Details will er im November bekannt geben. Ricke kündigte zudem an, man werde die gesamte Netzinfrastruktur des Konzerns in einer Einheit bündeln und auf Internet-Technik (IP) umstellen. Das Projekt "T-Factory", an dem die Telekom schon länger arbeitet, solle schneller realisiert werden als geplant. Experten verweisen darauf, dass eine so genannte Netzfabrik eine enorme Kostenersparnis darstellt, da kaum Außendiensttechniker für die Wartung nötig sind.

    Vorbild sind die USA, wo auf Grund standardisierter Netze bereits viele Prozesse automatisiert ablaufen. In der Folge müssen laut Berechnungen des Unternehmensberatung Mercer westeuropäische Anbieter pro Anschlussinstallation etwa 180 Euro aufwenden, ihre amerikanischen Pendants dagegen nur 42 Euro. "Wenn die Telekom eine IP-Fabrik hätte, würden weitere 50.000 Leute überflüssig", sagte ein Unternehmenskenner. Ricke machte am Donnerstag keine Aussagen zu möglichen Kosten- und Personaleinsparungen durch "T-Factory".

    Eine weitere große Netzinvestition ist die laufende Versteigerung von Mobilfunklizenzen in den USA, an der sich T-Mobile beteiligt. Am Donnerstag hat das Unternehmen in der Internetauktion weitere 23 Frequenzblöcke für 121,7 Mio. $ erworben. Damit stiegen die Kosten auf bislang 564 Mio. $. T-Mobile will in den USA ein schnelles UMTS-Handynetz aufbauen – was den Konzern nach Einschätzung der Investmentbank Morgan Stanley 4 bis 6 Mrd. $ an Lizenzgebühren kosten wird [Ed: und damit bleibt die ‚Wachstumsmaschine‘ T-Mobile USA ein superteures Zuschußgeschäft]. In der Folge könnte der Cashflow des Gesamtkonzerns im laufenden Jahr negativ ausfallen. Eick wollte am Donnerstag zu den Kosten keine Stellung nehmen: Es bestünde während der Auktion eine Schweigepflicht. [mehr]



    Telekom reagiert zu spät

    Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal mit einem Gewinneinbruch die Quittung für ihre Versäumnisse erhalten. In einem sich rasant wandelnden Markt hat es das Unternehmen nach Ansicht von Experten versäumt, frühzeitig gegenzusteuern. Vor allem in Deutschland laufen die Geschäfte schlecht.

    Aus:
    Handelsblatt, Düsseldorf, 11. August 2006, 8.01 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    BONN (HB). Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis der Deutschen Telekom vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro gesunken. Der Umsatz wuchs allein auf Grund des guten Auslandsgeschäfts um 2,6 Prozent. Der Ex-Monopolist hat deshalb am Donnerstag [10.8.2006] seine Prognose für Umsatz und Gewinn sowohl für das laufende als auch für das kommende Jahr deutlich reduziert. Die T-Aktie brach daraufhin um fast 8 Prozent ein.

    "Die Reaktionszeit des Managements ist viel zu langsam", kritisiert Frank Rothauge von der Privatbank Sal. Oppenheim. Auch Dan Bieler vom Marktforscher Ovum weist darauf hin, dass Telekom-Wettbewerber wie die niederländische KPN oder British Telecom (BT) schneller auf Markttrends reagiert haben.

    Die Branche befindet sich derzeit in einem raschen Wandel: Das klassische Festnetz leidet unter dem Vormarsch der Internet-Technik und preiswerten Angeboten der Mobilfunker. Die Mobilfunkmärkte wiederum sind in den meisten Industrienationen gesättigt, was zu einem Preisverfall führt.

    Die niederländische KPN bietet deshalb bereits seit Monaten Internet- Fernsehen an, um sich neue Einnahmequellen zu erschließen. Die englische BT rüstet als erstes Unternehmen Europas sein komplettes Festnetz auf die Technik des Internet-Protokolls (IP) um.

    Beides plant die Deutsche Telekom auch – aber eben später. Internet-Fernsehen will sie nur auf ihrem neuen Hochgeschwindigkeitsnetz zeigen, um dessen Nutzungsmöglichkeiten aber noch ein Streit mit der Bonner Regulierungsbehörde schwelt. Ihr Netz will die Telekom nun 2009/2010, 2 Jahre früher als geplant, auf das Internet- Protokoll umstellen – als Reaktion auf die schlechten Zahlen. "Die Telekom trifft Entscheidungen erst, wenn es keinen Ausweg mehr gibt", meint Analyst Rothauge.

    Dazu gehören auch massive Preissenkungen im Mobilfunk und im Festnetz, die Konzernchef Ricke nun kurzfristig angehen will. Im Mobilfunk will die Telekom künftig Minutenbündel anbieten, die Gespräche für 10 Cent je Minute in alle Netze ermöglichen. Damit würde sie zu den Preisführern in Deutschland gehören. Bisher hat sie das Feld anderen überlassen – und im zweiten Quartal mit 169.000 Neukunden die niedrigsten Zuwächse aller 4 deutschen Mobilfunkanbieter verzeichnet.

    Im Festnetz konnte sie die massenweise Abwanderung ihrer Kunden nicht stoppen: Wie im ersten Quartal kündigte eine halbe Million Nutzer ihren Anschluss. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick rechnet nicht damit, dass sich dieser Trend im dritten Quartal ändert. Erst im Herbst nämlich will die Telekom Bündelangebote aus Anschlüssen für das klassische Festnetz und das Internet inklusive Pauschaltarifen für die Nutzung sowie Internet-Fernsehen anbieten.

    Bisher sei dies wegen der ausstehenden Verschmelzung der Internet-Tochter T-Online mit der Festnetzsparte T-Com nicht möglich gewesen. Diese Transaktion ist lange von Aktionärsklagen blockiert und erst im Juni von einem Gericht genehmigt worden. Experten lassen dieses Argument aber nicht gelten: "Das ist absoluter Unsinn", sagt Analyst Rothauge. "Man hätte die Preise doch auch separat senken können."

    Zwei Drittel ihrer Festnetzkunden hat die Telekom an alternative Wettbewerber verloren, die zum Teil preiswerter sind, aber auch bereits Bündel anbieten. Ein Drittel wechselte zu Mobilfunkern oder Kabelnetzbetreibern, die seit einiger Zeit ebenfalls Telefon- und Internet- Anschlüsse anbieten. "Diese Finanzzahlen zeigen, dass das Wachstum von T-Mobile USA nicht länger die gravierenden Defizite im Inlandsgeschäft verstecken kann", sagt Analyst Dan Bieler. [mehr]



    Versatel baut Standort Berlin aus

    Telefonanbieter erwartet sinkende Preise für DSL.

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 12. August 2006, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN (Tsp). Die Telefongesellschaft Versatel will den Standort Berlin stärken. „Wir bauen Berlin zu unserem Regionalzentrum Ost aus“, sagte Versatel-Chef Peer Knauer im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Ab sofort steuern wir den Privatkundenvertrieb für die gesamte Gruppe von Berlin aus.“ Zudem werde auch das Kundenmanagement für Geschäftskunden hier angesiedelt. „In der Regel ist eine Fusion mit einem Personalabbau verbunden“, sagte Knauer. „In unserem Fall zählt Berlin zu den Gewinnern: Wir werden die Zahl der Mitarbeiter leicht erhöhen, von 185 auf 190.“ Im ersten Halbjahr habe Versatel in der Hauptstadt rund 8.500 neue Kunden gewinnen können. „Ende Juni hatten wir gut 72.000 Privatkunden in Berlin, 57.000 davon mit DSL-Anschluss“, sagte Knauer.

    Von seinem Ziel, der stärkste alternative Kommunikationsanbieter überall dort zu werden, wo Versatel ein eigenes Netz hat, ist Knauer jedoch noch weit entfernt. Im hart umkämpften Berliner Markt sind Arcor und Hansenet mit jeweils deutlich mehr als 100.000 Kunden die größeren Herausforderer des Marktführers Telekom.

    Knauer ist seit Januar Chef der Versatel Gruppe Deutschland. Zuvor war er bereits Chef von Tropolys, einem Verbund von Stadtnetzbetreibern mit Sitz in Düsseldorf. Der Hauptgesellschafter der Tropolys, der Finanzinvestor Apax Partners, kaufte im vergangenen Jahr für rund 565 Millionen Euro das Deutschland-Geschäft der niederländischen Telefongesellschaft Versatel. Seit April treten beide Firmen hierzulande gemeinsam unter den Namen Versatel auf. Bundesweit ist das Unternehmen in 170 Städten mit eigener Infrastruktur aktiv und hatte zur Jahresmitte rund eine halbe Million private Telefon- und Internetkunden, 380.000 davon mit schnellem DSL-Anschluss.

    In Berlin hat Versatel gerade einen neuen Shop in Spandau eröffnet, jetzt gibt es insgesamt 17 Shops in der Hauptstadt. Ende des Jahres sollen es 20 sein. Doch wer mit seinem Telefonanschluss zu Versatel wechseln will, muss Geduld haben: Derzeit beträgt die Wartezeit, bis der Anschluss von der Telekom auf Versatel umgeschaltet wird, nach den Worten Knauers etwa 3 bis 4 Wochen.

    Im Gegensatz zur Telekom und auch dem Wettbewerber Hansenet glaubt Knauer nicht an den Erfolg von „Triple Play“. So wird in der Branche das kombinierte Angebot von Telefon, Internet und Fernsehen über die Telefonleitung genannt. „Ich denke Triple Play wird überschätzt“, sagte er. „Der Mehrwert müsste deutlich über das hinausgehen, was die 42 frei empfangbaren TV-Programme heute bieten. Das sehe ich nicht.“ Auch einen Kostenvorteil für den Kunden könne er nicht erkennen, da in vielen Fällen der Preis für den Kabelanschluss bereits in der Miete enthalten sei.

    Im vergangenen Jahr setzte die Unternehmensgruppe in Deutschland zusammen 560 Millionen Euro um. 2006 soll der Umsatz um 20 Prozent steigen – auch durch Zukäufe. Versatel hat weitere Stadtnetzbetreiber im Visier. Das Unternehmen gehört aber neben Hansenet und anderen auch zu den Interessenten für die DSL-Kunden von AOL. AOL will sein Internetzugangsgeschäft verkaufen. Eine Stellungnahme zum Verkaufsprozess lehnte Knauer jedoch ab.

    Knauer geht davon aus, dass nur 3 bis 4 große Telefongesellschaften auf dem deutschen Markt übrig bleiben werden. „Der Markt wird sich gewaltig verändern“, sagte der Versatel-Chef. „Wir sind dafür gut gerüstet.“ Er erwartet, dass der Boom im DSL-Geschäft im kommenden Jahr noch anhalten wird. „2006 und 2007 werden jeweils noch einmal 4 Millionen neue DSL-Kunden hinzukommen“, sagte Knauer. Aber der Markt komme langsam in die Situation, wo es nicht mehr nur darum geht, Neukunden für DSL zu gewinnen. „Das wird den Wettbewerb noch einmal verschärfen“, sagte Knauer. „Es ist mit weiter sinkenden Preisen zu rechnen, da die Unternehmen sich dann DSL- Kunden gegenseitig abwerben.“



    Telekom-Chef will Kunden mit niedrigeren Preisen locken

    Aus: Heise-Ticker, 12. August 2006, 12.06 Uhr MESZ (Telekom). [
    Original]

    BONN. Die Deutsche Telekom will den Kundenschwund in Deutschland mit Preissenkungen und Pauschaltarifen stoppen. "Wir werden mit aggressiven Preis-, Produkt- und Servicemaßnahmen an den Markt gehen", kündigte Konzernchef Kai-Uwe Ricke in der Samstagausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an. "Die Telekom wird nach der für den Herbst angekündigten neuen Tarifstruktur der führende Anbieter von Pauschalpreisen oder Flatrates in Europa sein."

    So beabsichtigt man, ein Bündel aus Telefonanschluss und DSL, das den Internet-Zugang sowie alle Festnetzgespräche einschließt, für deutlich weniger als 40 Euro im Monat anzubieten. Beim Mobilfunk werde es Tarife geben, "in denen die durchschnittliche Mobilfunkminute weniger als 10 Cent kostet" [Ed: was ein Internet-Nutzer aus Frankreich prompt so kommentierte].

    Die Telekom hatte nach einem Gewinnrückgang im 2. Quartal die Jahresprognosen stark kappen müssen. Die Aktie brach daraufhin um 7,53 Prozent auf 11,17 Euro ein – das bedeutet den tiefsten Stand seit April 2003. In Deutschland verlor der Bonner Riese 1 Million Festnetzkunden an die Mitbewerber. Man habe mit einem Minus von 750.000 Kunden gerechnet, sagte Ricke. "Wir sind mitten im Verdrängungswettbewerb." Er gehe kurzfristig von einer weiteren Verschärfung des Konkurrenzkampfes aus.

    Bei den neuen Mobilfunktarifen gab Ricke einen weiteren Hinweis für eine mögliche Größenordnung. Die Telekom gehe davon aus, dass die Nutzung des Mobilfunks nach oben gehe, wenn die Mobilfunkpreise um 2 bis 3 Cent über den Festnetzpreisen lägen, sagte er.

    Nach den starken Kursverlusten für die Telekom-Aktie sei es seine Aufgabe, das Vertrauen der Investoren auf Grundlage der neuen Ausrichtung des Konzerns zurückzugewinnen, sagte Ricke. Er habe in den vergangenen Tagen nicht an einen Rücktritt gedacht – "weil ich beweisen will, dass meine Strategie aufgeht".

    Nähere Angaben zu den geplanten weiteren Sparmaßnahmen machte der Telekom-Chef nicht. "Wir werden uns alle Budgets ansehen und dann schauen, ob sie der neuen Marktsituation noch gerecht werden." Davon seien Produktion und Informationstechnik ebenso betroffen wie Werbung, Vertrieb und auch die Investitionen. "Aber wir sparen uns nicht zu Tode." Die Frage nach einem möglichen weiteren Stellenabbau ließ Ricke offen. [mehr]



    Neue Spekulationen um ProSiebenSat.1-Verkauf

    Aus: Heise-Ticker, 14. August 2006, 8.40 Uhr MESZ (TV). [
    Original]

    MÜNCHEN. Um Deutschlands größten TV-Konzern ProSiebenSat.1 gibt es neue Verkaufsspekulationen. Der ProSiebenSat.1-Eignerkreis um US-Milliardär Haim Saban befinde sich in konkreten Verhandlungen mit Finanzinvestoren, berichtete das Nachrichtenmagazin Focus [Ed: was deshalb mit Vorsicht betrachtet werden muß]. Darunter sei auch die US-Investmentgesellschaft Blackstone, die sich im April für umgerechnet 2,7 Milliarden Euro mit 4,5 Prozent an der Deutschen Telekom beteiligt hatte, hieß es. Der Kaufpreis liege bei 2,7 Milliarden Euro, die Parteien peilten einen Vertragsabschluss noch bis Jahresende an.

    In Branchenkreisen wurde ein Interesse von Blackstone allerdings am Wochenende für eher unwahrscheinlich gehalten. ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch hatte zuletzt im Mai Spekulationen über einen angeblichen neuen Verkaufsversuch für die Senderkette im Zuge eines Deutschland-Besuchs von Saban zurückgewiesen. "Saban hat gesagt, es gibt in keiner Art und Weise einen Verkaufsprozess, und er befindet sich sich nicht in Verhandlungen", hatte Posch erklärt. Der US- Milliardär habe "absolut keinen Stress, hier irgendwann einen Exit zu finden". Blackstone war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.



    Telekom-Chef Ricke bläst der Wind ins Gesicht

    Aus: Heise-Ticker, 14. August 2006, 8.54 Uhr MESZ (Telekom). [
    Original]

    BONN. "Schonungslos und konsequent" wolle er durchgreifen, sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke. Tabulos alte Zöpfe abschneiden und damit der schwächelnden T-Aktie zum Aufschwung verhelfen. Mit diesen Worten trat Ricke am 14. November 2002 seinen Posten als Nachfolger von Ron Sommer bei Europas größtem Telekommunikationskonzern an. Genauso ist jetzt wieder von einer härteren Gangart die Rede, nach schwachen Quartalszahlen und einer gekappten Prognose für 2006. Auch den rund 3 Millionen Anteilseignern brachte die vierjährige Ricke-Ära wenig: Mit 10,84 Euro ist die T-Aktie sogar 1 Euro billiger als zu seinem Amtsantritt. Der Druck auf den Manager und seine Führungsriege wächst.

    In Medienberichten wird bereits über eine Abberufung von Ricke und einiger seiner Vorstandskollegen spekuliert. Der im Herbst 2007 auslaufende Vertrag könnte laut Süddeutscher Zeitung nicht verlängert werden. Unruhig dürfte vor allem Großaktionär Blackstone sein, der mit Lawrence Guffey einen Vertreter im Aufsichtsrat hat. Seit dem Einstieg im April verlor der Finanzinvestor rund 500 Millionen Euro und kann sich kaum Hoffnung auf eine Besserung machen. Nach der Vorlage der schwachen Halbjahresbilanz brach die Aktie am Donnerstag [10.8.2006] um bis zu 10 Prozent ein, und Analysten stuften die Telekom reihenweise zurück. Zu schaffen macht den Bonnern die schwache Nachfrage in Deutschland – quer durch alle Geschäftsbereiche sacken die Ergebnisse ein. Ricke musste daher die Prognose für 2006 und 2007 kräftig kürzen.

    Ricke weist jeden Gedanken an einen frühzeitigen Rücktritt von sich. Er wolle die Chance des wandelnden Telekommarkts nutzen, beteuert er. Den Aufschwung sollen nun neue Produkte wie etwa ein Festnetz-Handy und Fernsehen über das neue Hochgeschwindigkeitsnetz (VDSL) bringen [Ed: was kaum zu erwarten ist – beide Produkte sind völlig überteuert]. Zudem soll stärker gespart werden. Neue Produkte kündigt Ricke allerdings schon seit Jahren gebetsmühlenartig an. Und gespart wird sowieso schon seit Langem aufs "Schärfste", wie er bei jeder Gelegenheit beteuert.

    Selbst wohlwollende Insider werfen Ricke Zögerlichkeit vor. "Er reagiert auf Entwicklungen, dabei muss die Telekom als Marktführer agieren", sagt ein Kenner. Erst Jahre nach der Konkurrenz kündigte die Telekom im Sommer vergangenen Jahres die Einführung des integrierten Festnetz-Handys an und ließ sich dann mit der Vermarktung noch Monate Zeit. Die Verzögerungen kosten den Marktführer viel Geld. Während der Gewinn des Geschäftskundenbereichs T-Systems sinkt, weist Konkurrent BT (früher British Telecom) dort ordentliche Zuwachsraten aus. Mit neuen Produkten und Technologien geht der britische Ex-Monopolist erfolgreich auf die Kundenbedürfnisse ein. Erst kürzlich vergab die Deutschen Post – eigentlich ein Referenzkunde der Telekom – einen Großauftrag an BT.

    Trotz der Kritik an seinem Kurs ist eine Demission von Ricke im Aufsichtsrat derzeit kein Thema. Sein Vertrag könnte im Herbst verlängert werden, heißt es. Allerdings wird das Gremium die Entwicklung des Aktienkurses im Auge behalten, denn die Bundesregierung als Hauptaktionär will ihre Aktien verkaufen, um mit dem Erlös den Haushalt zu sanieren.

    Ricke zieht nun die Zügel fester an: Am vergangenen Donnerstag gab er bei einer Telekonferenz mit den wichtigsten Managern die gemeinsame Marschrichtung vor. Wer nun die vorgeschriebenen Planzahlen in seinem Bereich nicht liefere, der muss um seinen Job bangen. Die harten Worte erinnern an seinen Amtsantritt, als er den Posten von Vorgänger Ron Sommer übernahm. Sommer musste nach dem Einbruch der Telekom-Aktie gehen. [mehr]



    Finanzinvestor Apax bekundet Interesse an Netcologne und M-net

    Aus: Heise-Ticker, 15. August 2006, 8.37 Uhr MESZ (Heuschrecken auf Tour). [
    Original]

    DÜSSELDORF. Der Finanzinvestor Apax will auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt zukaufen. "Die Branche ist noch stark fragmentiert in Mobilfunker, Festnetzanbieter und Wiederverkäufer wie AOL. Das bedeutet, dass eine große Bandbreite von Deals und Varianten möglich ist", sagte Torsten Krumm, Telekommunikationsexperte von Apax, dem Handelsblatt.

    Derzeit interessiert sich Apax vor allem für die beiden Stadtnetz-Betreiber M-net in München und Netcologne in Köln. "Netcologne und M-net stehen ganz oben auf unserer Wunschliste", sagt Krumm. Die beiden Stadtnetzbetreiber würden das Portfolio von Apax gut ergänzen: Der Finanzinvestor hat im vergangenen Jahr das deutsche Netz des niederländischen Festnetzbetreibers Versatel übernommen und es mit dem Netz des bereits zuvor erworbenen Anbieters Tropolys zusammengelegt. Netcologne als größter deutscher Stadtnetzbetreiber hat gerade mit dem Bau eines eigenen Glasfasernetzes begonnen.

    Derzeit könne Versatel 20 Prozent der deutschen Haushalte mit Telefon- und schnellen Internet- Anschlüssen erreichen. Apax wolle die Reichweite aber bis Mitte nächsten Jahres auf 30 Prozent ausweiten. Apax sei bereit, pro Transaktion bis zu 400 Millionen Euro Eigenkapital auszugeben. In der Regel finanzieren sich Private-Equity-Gesellschaften zu einem Drittel aus Eigen- und zu zwei Drittel aus Fremdkapital. Das würde bedeuten, dass Apax bis zu 1,2 Milliarden Euro pro Deal ausgeben kann.



    Regulierer: Telekom soll mit der Konkurrenz über VDSL-Netz verhandeln

    Aus: Heise-Ticker, 16. August 2006, 8.32 Uhr MESZ (VDSL-Netz). [
    Original]

    BONN. Im Streit um die Regulierung ihres neuen Glasfasernetzes, mit dem VDSL-Anschlüsse mit 50 MBit/s beim Endkunden ermöglicht werden sollen, hat Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Deutsche Telekom zum Handeln aufgefordert. Ein Netz werde wertvoller für den Betreiber, je mehr Menschen es nutzten. "Ich plädiere daher für Gespräche der Telekom mit den Wettbewerbern", sagte der Behördenchef im Gespräch mit der Financial Times Deutschland. Würde offen gesagt, wie das Angebot an die Wettbewerber aussehe, gäbe es weniger Streit um die Regulierung, erklärte Kurth. Denn die Telekom könne nicht damit rechnen, dass ihr neues Netz gänzlich von der Regulierung ausgenommen werde.

    Kurth stellte klar, dass die Telekom keine Möglichkeit habe, den technischen Zugang zum Netz zu verweigern. Es bestehe schon jetzt grundsätzlich ein Anspruch der Wettbewerber auf einen entbündelten Zugang. Möglich sei jedoch, neue Dienste von der Regulierung auszunehmen. Die Telekom hatte den etwa 3,2 Milliarden Euro teuren Auf- und Ausbau des Netzes immer wieder davon abhängig gemacht, in den ersten Jahren Pioniergewinne erzielen zu können; die Regulierungsbehörde soll aber bereits einen Entwurf über eine Regulierungsverfügung bei der EU-Kommission vorgelegt haben. [mehr]



    SES-Astra: Grundgebühr fürs digitale Satelliten-TV gilt pro Receiver

    Aus:
    Heise-Newsticker, 16. August 2006, 10.40 Uhr MESZ (DVB-C). [Original]

    LUXEMBURG (nij/c't). Die geplante Grundgebühr für Satelliten-TV-Programme über die kommende "Dolphin"-Plattform muss nicht pro Haushalt, sondern pro Receiver (beziehungsweise pro für jedes Gerät notwendige Smartcard) gezahlt werden. Dies erklärte der Satellitenbetreiber SES-Astra und bestätigte damit einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Die Gebühr fürs Satelliten-TV pro Receiver war zum ersten Mal bereits Ende November 2005 bekannt geworden.

    Für Haushalte mit mehreren Receivern will der Satellitenbetreiber jedoch spezielle Tarifmodelle entwickeln. Laut FAZ könnte Dolphin der RTL Gruppe, die über ihre deutschen Sender am Dolphin-Projekt beteiligt ist, zunächst rund 60 Millionen Euro im Jahr und mittelfristig ein Mehrfaches davon einbringen. Der TV-Konzern erhält einen nicht näher bezifferten Anteil an der Monatsgebühr, die SES-Astra von den Kunden des digitalen Satelliten-TVs künftig einstreichen will.

    SES-Astra hatte Anfang des Monats mit den Sendergruppen RTL (RTL, VOX, RTL II, Super RTL, n-tv, RTL Shop und Traumpartner TV) und MTV Deutschland (MTV, VIVA, NICK und Comedy Central) vereinbart, dass sie über die kommende "Dolphin"-TV-Plattform verschlüsselt ausgestrahlt werden. Zuschauer können dann das neue digitale Angebot nutzen, wenn sie über eine Satellitenschüssel und einen geeigneten Satellitenreceiver sowie eine passende Smart Card verfügen, die über eine neue Tochterfirma von SES-Astra zu beziehen sein wird. Für die Nutzung der Technik beabsichtigt diese Tochterfirma, eine "niedrige Monatspauschale von bis zu 3,50 Euro" zu erheben.



    Free Wi-Fi – at a Price

    Plans by cities to provide low-cost wireless Internet access could crimp sales for smaller providers and may spark a wave of consolidation.

    Aus:
    Business Week, 16. August 2006, Seite xx (Technology). [Original] [Translation-Service]

    SAN FRANCISCO. A plan by San Francisco to blanket the city with free wireless Internet access may come as great news to residents eager to save a few bucks on broadband. But for the companies already in the business of selling wireless fidelity, or Wi-Fi, Internet access in almost 200 spots around San Francisco, it's likely to be a bane.

    Take Wayport, the operator of some 30 Wi-Fi access locations in hotels and McDonald's (MCD) restaurants. Dan Lowden, vice-president of marketing and business development at Wayport, says he doesn't expect "any type of impact from muni Wi-Fi networks" like the one being built by San Francisco. But analysts say operators like Wayport will feel a pinch from the hundreds of municipal Wi-Fi projects across the country that resemble the one in the City by the Bay.

    RUFFLED FEATHERS. A spate of providers, including Boingo and Deutsche Telekom's (DT ) T-Mobile, now offer Wi-Fi access in places like Starbucks (SBUX) and other locales, charging as much as $10 a day for wireless Web access. Wi-Fi service providers generate about $500 million in revenue a year, says consultancy Parks Associates. Those sales could dwindle – or end up in the coffers of rivals – as city-run Wi-Fi takes off.

    In the past three months alone, the number of municipal Wi-Fi projects underway has skyrocketed by some 50%, to more than 300, says Craig Settles, president of municipal wireless consultancy Successful.com. "We are moving from hot spots to hot zones to metro to nationwide and worldwide Wi-Fi," says Craig Mathias, president of wireless consultancy Farpoint Group.

    The movement is already ruffling the feathers of some of the biggest telecom carriers, such as Verizon (VZ), which lobbied Pennsylvania to bar the creation of city-subsidized Wi-Fi projects in areas of the state outside Philadelphia. But the biggest impact may be felt by small hot-spot operators that offer service in cafes, hotels, convention centers, and airports. "They will fade or get acquired," Mathias says. After all, many cities will offer Wi-Fi access for $10 to $20 a month if not for free, while many hotels charge upwards of $10 a day for access. "[Existing providers] will have to cut prices or offer additional services," Mathias says.

    NEW PLAYERS. Boingo, founded by Sky Dayton, aims to benefit from the spread of city-run Wi-Fi programs. Many municipal plans include a free component that includes slower-speed access that won't be fast enough for "business travelers and broadband junkies on the go who depend on higher-speed connections," says a Boingo spokesperson. "Most municipal plans have provisions for higher-speed access at varying price points to the user, which provides Boingo with an opportunity to contract with the municipality to provide that higher speed access to our customers for a fee."

    Another byproduct of the proliferation of municipal Wi-Fi projects is consolidation. The mergers may begin in earnest next year as more citywide projects get up and running, Mathias says. In the end, there may be only one or two Wi-Fi operators per city, he predicts. And the winners may or may not include today's largest Wi-Fi hot spot providers.

    New players, specializing in muni Wi-Fi construction and operation, have entered the fray. One is EarthLink (ELNK), which already has four muni Wi-Fi contracts and is negotiating terms with two more cities, including San Francisco, where it's partnered with search giant Google (GOOG ). "We are offering a product for $21.95 on a monthly basis citywide," says an EarthLink spokesperson. "[Current hot spot operators] are not citywide."

    AD-BASED MODEL. Another company that could emerge a Wi-Fi heavyweight is Embarq (EQ ), the local-phone carrier recently spun off from Sprint Nextel (S ). Embarq, which until now has run trials in smaller cities, is ramping up muni Wi-Fi efforts.

    Earthlink, Embarq, and others are eager for a slice of what MuniWireless.com says will be some $700 million spent by U.S. cities in the next three years on muni Wi-Fi plans. Some of the companies that help build the networks will also help operate facilities once they're up and running, generating ongoing sales.

    Meantime, Wayport, which deploys some 150 new locations every week, is watching the market closely and may eventually join in, says Lowden. For now, the company is waiting as muni Wi-Fi business models get ironed out.

    To be certain, making money on muni Wi-Fi won't be easy. Many cities are asking Wi-Fi operators to offer free or subsidized service to residents as well as city employees, making money instead on ads. But an ad-based model is no slam dunk. Consultancy Successful.com's July survey of 176 business owners indicated that 57% of them don't intend to buy ads on such networks at all. Many remaining participants said they would be willing to pay less than $100 a month for ads. That might not be enough to cover operating costs, expected to reach 10% to 20% of initial network build-out costs, which add up to $15 million to $20 million in some cities, estimates Settles.

    ISSUES REMAIN. Achieving seamless coverage with a muni Wi-Fi network could be difficult as well. To date, muni Wi-Fi efforts in cities like St. Cloud, Fla., have been plagued with problems such as poor in-building coverage. Unless new Wi-Fi operators like EarthLink figure out how to overcome those hurdles, muni Wi-Fi won't be able to effectively compete with existing hot spot providers' networks, analysts say (see BusinessWeek.com, 5/2/06, "Wi-Fi Revolution? Not So Fast!").

    Rival technologies such as WIMAX, pushed by Sprint Nextel and chip giant Intel (INTC ) could also render Wi-Fi obsolete in some areas by offering better, more seamless coverage, says Bob Rosenberg, president of consultancy Insight Research. And continued delays in the release of a new Wi-Fi standard, 802.11n, which would allow for zooming-fast transmission of video, could further hamper muni Wi-Fi's potential.

    And finally, security and privacy issues remain that muni Wi-Fi, as well as existing hot spot operators, must struggle with (see BusinessWeek.com, 8/3/06, "Warning: Your Wi-Fi Is Vulnerable to Attack").

    Still, many residents who stand to save money or get access they wouldn't otherwise have will nevertheless opt for a subsidized Wi-Fi plan – even with the ads and potential glitches.



    T E L E K O M - V D S L

    BT rechnet mit Zugang zum VDSL-Netz der Telekom

    Aus: Heise-Ticker, 16. August 2006, 13.13 Uhr MESZ (VDSL-Netz). [
    Original]

    MÜNCHEN. Der Telekommunikationskonzern BT Group rechnet mit einem ungehinderten Zugang zum neuen Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Telekom. "Ich glaube, dass ein geschützter Markt sich nicht rechnet, und dass wir und andere Wettbewerber daher VDSL nutzen können", sagte der Chef von BT Deutschland, Jan Geldmacher, heute der Finanz-Nachrichtenagentur AFX.

    Die Telekom verlangt für ihr VDSL-Netz eine Befreiung von der Regulierung, will eigenen Angaben zufolge aber Wettbewerbern den Zugang zum Netz ermöglichen. Allerdings will der Bonner Konzern die Konditionen selbst festlegen, um "Pioniergewinne" zu erwirtschaften. Die Bundesnetzagentur hatte die Telekom jüngst erneut aufgefordert, mit den Wettbewerbern zu sprechen. Einige Konkurrenten der Telekom befürchten indes, dass ihnen der Zugang zum Netz verwehrt wird. "Die Telekom wird sich das Geschäft mit VDSL nicht selbst verderben", sagte Geldmacher. Auf die von den Wettbewerbern gezahlten Nutzungsgebühren werde der Konzern nicht verzichten.

    BT Deutschland mit Sitz in München ist auf das Großkundengeschäft fokussiert und gehört zu den am schnellsten wachsenden Telekomkonzernen. Im vergangenen Jahr verbuchte die deutsche Tochter ein Umsatzplus von 16 Prozent auf über 700 Millionen Euro. Geldmacher rechnet mit einem ungebrochenen Aufschwung seiner Gesellschaft: "Wir entwickeln uns gut, und ich denke, dass es so weitergehen wird." Allerdings sei der Preisdruck in der Branche kräftig gestiegen. Daher rechnet Geldmacher mit weiteren Übernahmen und Fusionen. BT zeigt sich dabei offen für Zukäufe. "Wir wollen organisch wachsen. Zur Abrundung unseres Portfolios sind Zukäufe denkbar.



    T E L E K O M - V D S L

    ARD und ZDF im Internet-TV

    Kunden der Deutschen Telekom mit einem superschnellen VDSL-Anschluss können künftig auch alle Programme von ARD und ZDF über das Internet empfangen. Nun verhandelt T-Com auch mit RTL.

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 16. August 2006, 16.22 Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original]

    BONN. Die Telekom schloss einen entsprechenden Vertrag mit den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern, wie das Unternehmen in Bonn mitteilte. ZDF-Intendant Markus Schächter betonte, alle Programme seien unverschlüsselt und ohne Zusatzentgelt zu empfangen. Insgesamt können Kunden mit Anschluss an das Hochgeschwindigkeits- Glasfasernetz VDSL bereits über 100 TV-Kanäle empfangen, hob die Telekom-Festnetzsparte T-Com hervor. Noch nicht zu dem Paket gehören die Sender der RTL-Gruppe. Mit RTL würden jedoch "konstruktive Gespräche" über eine Einspeisung auch dieser Programme geführt [Ed: die dann auch erfolgreich waren].

    Einen VDSL-Anschluss haben zur Zeit nur Kunden in 10 deutschen Ballungszentren [Ed: es muß wohl „können ... haben“ heißen, denn die Haushalte werden nur angeschlossen, wenn sie VDSL bestellen – oder sollte die T-Com ihre VDSL-Vermarktungspolitik auf „VDSL kommt sowieso ins Haus – nutz’ das aus!“ umgestellt haben?]. Bis zum Jahresende sollen nach Angaben der Telekom rund 6 Millionen Haushalte angeschlossen sein. Sie können dann über den neuen Fernsehstandard IPTV Fernsehprogramme über das Internet empfangen. [VDSL-Links]



    Streit um Lizenzvergabe für WIMAX-Frequenzen

    Aus: Heise-Ticker, 16. August 2006, 18.37 Uhr MESZ (Funk-Internet). [
    Original]

    HAMBURG. Deutschland ist ein geteiltes Land: Während die Deutsche Telekom in 10 Städten eben ihr neues Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL gestartet hat, haben viele Menschen in den ländlichen Regionen noch nicht einmal einen schnellen Internet- Zugang. Mit Funknetzen könnten die letzten weißen Flecken erschlossen werden. Die Bundesnetzagentur will noch in diesem Jahr die Frequenzen für den WIMAX- Funkstandard vergeben. Doch über die Bedingungen, zu denen die Unternehmen die Frequenzen erwerben können, ist ein Streit entbrannt. Nach Ansicht von Kommunal- und Wirtschaftsverbänden wird es auf dem Land auch künftig keine schnellen Internet-Verbindungen geben, sollte die Bundesnetzagentur am geplanten Vergabeverfahren festhalten. Nach den bisherigen Plänen will die Bundesnetzagentur die Lizenzen versteigern. Für 16 Regionen stehen jeweils 3 Frequenzen zum Verkauf. An die Lizenz ist die Pflicht zum Netzausbau gekoppelt: Bis 2009 müssen 15 Prozent einer Region abgedeckt sein, bis 2011 dann 25 Prozent.

    Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag lehnen das Vergabeverfahren ab und fordern Nachbesserungen. "Das Ziel, die unerschlossenen Regionen flächendeckend mit Breitbandanschlüssen zu versorgen, wird mit dem Entwurf nicht erreicht", kritisiert Peter te Reh vom Deutschen Städtetag. "Die Einteilung in 16 Regionen ist zu großflächig", bemängelt er. Ein regionaler Anbieter in Dortmund müsste beim Erwerb einer Frequenz für Nordrhein-Westfalen West auch die Region Bonn mitversorgen. Doch daran habe er überhaupt kein Interesse. Zum einen fehle das Geld für den Ausbau, zum anderen die Kapazitäten, um die Kunden zu betreuen. Nur Großkonzerne könnten das. Die würden sich aber nur auf die Städte und deren Randgebiete konzentrieren, befürchtet te Reh.

    Kritik kommt auch von regionalen Telekommunikationsanbietern. Die Bundesnetzagentur erlaubt zwar Kooperationen, doch die seien kaum realistisch, sagt Rainer Lüddemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO). Das Risiko sei zu groß. "Wenn ein Partner Konkurs geht, müssen die anderen den Ausbau übernehmen", sagt Lüddemann. Sonst werde ihnen die Lizenz entzogen.

    Städtebund und Breko-Verband fordern, zumindest für einen der 3 Frequenzbereiche die Regionen kleinteiliger zu untergliedern. Als Orientierung könne der Breitbandatlas dienen, in dem die Gemeinden aufgelistet sind, in denen es keine schnellen Internetanschlüsse gibt. "Die Vergabe der Lizenz sollte danach erfolgen, welches Unternehmen das beste Konzept hat, um ein Gebiet zu versorgen", schlägt te Reh vor.

    Kleinere Regionen würden zudem den Preis für eine Lizenz senken. Interessenten sollen das Doppelte der Mindestgebote als Kaution hinterlegen, also zwischen 1,8 Millionen Euro und 4,7 Millionen Euro. "Die Beträge stellen regionale Unternehmen vor große Probleme", sagt Lüddemann. Sollte es bei den Summen bleiben, würden viele Interessenten wohl nicht mitbieten. Denn die Preise dürften am Ende weit über den Mindestgeboten liegen. Lüddemann erwartet, dass die Mobilfunkunternehmen alles daransetzen werden, um Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.

    WIMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access) kann dort eingesetzt werden, wo das Verlegen von Kabeln nicht wirtschaftlich ist. Die Technik ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 5 MBit pro Sekunde im Umkreis von bis zu 10 Kilometern [Ed: manchmal auch bis 50 km]. WIMAX bedroht damit das Geschäftsmodell der Mobilfunkunternehmen, die mit dem UMTS- Standard drahtlose Internet-Verbindungen anbieten. Doch auch die Telekom muss sich fürchten: Das Funknetz macht ihren Festnetzanschlüssen Konkurrenz. Das Interesse an den Lizenzen ist entsprechend groß. Ein erstes Vergabeverfahren Anfang des Jahres scheiterte am Andrang der Bewerber. Nach dem Telekommunikationsgesetz müssen die Frequenzen versteigert werden, wenn es mehr Bewerber als Frequenzen gibt. Damals konnten sich die Unternehmen ihr Versorgungsgebiet selbst auswählen, das geht jetzt nicht mehr.

    Ob es Änderungen am Vergabeverfahren geben wird, ist noch offen. "Wir prüfen, inwieweit die Vorschläge berücksichtigt werden können", sagt Renate Hichert, Sprecherin der Bundesnetzagentur. Insgesamt seien 50 Stellungnahmen eingegangen. Im Herbst will die Behörde ihren endgültigen Entwurf vorlegen.



    Schnelle Käufer-Suche bei AOL Deutschland

    Aus: Heise-Ticker, 17. August 2006, 16.27 Uhr MESZ (Internet). [
    Original]

    HAMBURG. Der US-Medienkonzern Time Warner drückt beim Verkauf des Internet-Zugangsgeschäfts von AOL Deutschland aufs Tempo. Nach Informationen aus Branchenkreisen soll die erste Bieterrunde bis Monatsende abgeschlossen werden. Mit zwei Bietern werde dann ab September weiterverhandelt, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur AFX heute Kreisen, die mit den Verhandlungen vertraut sind. Gute Chancen werden dem italienischen Telekom-Konzern Telecom Italia eingeräumt, der sein Geschäft in Deutschland forcieren will.

    Im Bieterrennen sind zudem noch Versatel Deutschland mit der Muttergesellschaft Apax Partners sowie freenet.de, United Internet und KPN. Time Warner will nur das Anschlussgeschäft mit den 1,1 Millionen DSL-Kunden veräußern und am Portalbereich festhalten. Den Kreisen zufolge ist eine Kooperation von AOL mit dem künftigen Käufer des DSL-Geschäfts geplant. Experten setzen den Wert von AOL Deutschland laut früheren Angaben auf 600 Millionen bis 700 Millionen Euro an. Die Unternehmen lehnten einen Kommentar zu den laufenden Verhandlungen ab.

    Neben der AOL-Landestochter steht Branchenkreisen zufolge auch das Deutschlandsgeschäft der italienischen Tiscali zum Verkauf. Der Interessentenkreis decke sich mit den Bietern von AOL Deutschland, hieß es. Tiscali hat nach eigenen Angaben knapp 220.000 Breitbandkunden unter Vertrag und verfügt über ein eigenes Netz in Frankfurt.

    Den Kreisen zufolge sind die Verhandlungen über die Veräußerung ins Stocken geraten. Offenbar wisse das Mutterhaus nicht, ob es den Bereich tatsächlich verkaufen solle, hieß es. Tiscali äußerte sich nicht dazu.

    Mit den Verkäufen der deutschen Töchter von Tiscali und AOL kommt der Breitbandmarkt in Bewegung. Mit einer Reihe von Anbietern sei die Branche überbesetzt, heißt es. Größter Anbieter ist die Deutsche Telekom, gefolgt von United Internet und der Vodafone-Tochter Arcor. [mehr] [AOL-Übernahme – Die Interessenten]



    Telekom droht Abseits in Frankreich

    Der Ausschluss der Deutschen Telekom aus den Verkaufsverhandlungen um AOL France weckt Zweifel an der Internet-Strategie des Bonner Konzerns in Frankreich. Die Telekom-Tochter Club Internet läuft Gefahr, die derzeitige zweite Runde der Konsolidierung im DSL-Markt zu verpassen.

    Aus:
    Handelsblatt, Düsseldorf, 17. August 2006, 17.15 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    PARIS/FRANKFURT (HB). Mittlerweile führt AOL (NYSE: TWX) exklusive Verhandlungen über den Verkauf von AOL France mit Neuf Cegetel, einer Tochter von Vivendi (Paris: FR0000127771) und dem Investor Louis Dreyfus. Laut Presseinformationen liegt der Preis bei rund 300 Mill. Euro. Neuf Cegetel wollte dazu keine Angaben machen. Kommt das Geschäft zu Stande, würde Neuf Cegetel rund 500.000 DSL-Kunden dazugewinnen.

    Wie es aus Branchen-Kreisen heißt, war auch die Deutsche Telekom (Xetra: 555750) an AOL Frankreich interessiert und bot 200 Mill. Euro – zu wenig. "Eine zweite Bieterrunde hat es nicht gegeben. Vollkommen überraschend teilten Anfang August Neuf Cegetel und AOL mit, dass sie exklusiv verhandeln", sagt ein Brancheninsider. Die Telekom wollte dazu keine Stellung nehmen.

    Übernimmt Neuf Cegetel AOL France, festigt sich ein Spitzentrio im Markt. Dessen Konkurrenten aus dem Ausland wie Deutsche Telekom oder Telecom Italia (Mailand: TIT.MI) können diese Marktführer ohne spektakuläre Zukäufe kaum mehr einholen. Platzhirsch ist weiterhin France Télécom (Paris: FR0000133308) mit knapp 50 Prozent Marktanteil. Um Platz 2 ringen fortan Free, Tochter des unabhängigen Anbieters Iliad, mit 18 Prozent Marktanteil und Neuf Cegetel. Letzterer käme dank AOL auf knapp 19 Prozent Marktanteil. Die Telekom-Tochter Club Internet hält derzeit nur 4 Prozent Anteil am französischen DSL-Markt. Kleiner ist nur noch Tele 2, um dessen Übernahme sich die Vodafone-Mobilfunktochter SFR bemüht.

    "Es stellt sich jetzt die Frage, was Club Internet in Frankreich will", meint David Strauch, Analyst des Brokers Oddo. Für Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim, liegt im DSL-Zugangsgeschäft das Minimum bei 10 Prozent Marktanteil, um sich langfristig in einem Markt halten zu können. "Sollte die Telekom diesem Ziel in Frankreich und dem zweiten Auslandsmarkt Spanien nicht näher kommen, wird sie langfristig über den Verkauf der Internettöchter in Frankreich und Spanien nachdenken müssen", so Rothauge.

    Mit AOL geht Telekom bereits die zweite Zukauf-Möglichkeit in Frankreichs DSL-Markt durch die Lappen. Schon als die italienische Tiscali (TIS.MDD) ihre französische Tochter im Frühjahr 2005 verkaufte, zogen die Deutschen gegen Telecom Italia den kürzeren.

    Das Zögern der Bonner steht im Widerspruch mit den ursprünglichen Zielen. Vergangenen Sommer kündigte der damalige T-Online-Chef Rainer Beaujean den Ausbau einer eigenen Netz-Infrastruktur in Frankreich an. Damals hieß es, dass die Telekom mittelfristig zu den Top 3 DSL-Anbietern in Frankreich aufschließen wolle. Doch Beaujean hat nach der Rückintegration von T-Online die Telekom verlassen.

    Angesichts des harten Wettbewerbs zweifeln Experten daran, dass Club Internet aus eigener Kraft genug Kunden gewinnen kann, damit sich teuren Netz-Investitionen rechnen. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke bekräftige jüngst, dass der Ausbau des Auslandsgeschäfts dort erfolgen soll, wo der Konzern bereits vertreten ist. Ein Zukauf in Frankreich scheint diese Kriterien zu erfüllen. Doch die Krise der Telekom lässt Ricke noch vorsichtiger werden. Vor einer Woche schockte der Konzern mit einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal; Ricke kürzte die Prognose. Er will bei den Investitionen sparen: Statt 10 Milliarden Euro sollen nur 9 Milliarden investiert werden.

    Zwei Kauf-Optionen hat die Telekom in Frankreich noch: Vivendi und Dreyfus könnten Neuf Cegetel an einen Wettbewerber verkaufen, falls der Anbieter nicht wie bislang für den Herbst geplant an die Börse geht. Auch Iliad mit der Tochter Free gilt langfristig als Übernahme-Kandidat, sollte Gründer und Großaktionär Xavier Niel Kasse machen wollen. Doch Iliad ist ein dicker Brocken: Der Börsenwert liegt bei 3,3 Mrd. Euro.

    Dynamischer DSL-Markt in Frankreich

    Starkes Wachstum: Zum Ende des 1. Quartals verfügten knapp 10 Millionen Kunden in Frankreich über einen DSL-Anschluss, das entspricht einem Plus zum Vorquartal von 11 Prozent und von 46 Prozent zum Vorjahr.

    Starkes Angebot: So genannte Triple Play-Angebote, sprich Fernsehen, schnelles Internet und Gratis-Telefonie ins Festnetz per DSL zum monatlichen Pauschalpreis von knapp 30 Euro, sind in Frankreich weit verbreitet [Ed: wie das Beispiel von Free zeigt].

    Starker Druck: Um einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu haben, wollen Anbieter wie Free, Neuf Cegetel und France Telecom ihren Kunden in Zukunft Mobilfunk-Dienste und DSL-Service aus einer Hand bieten.



    Telekomfirmen pokern um DSL-Markt

    Aus:
    Financial Times Deutschland, Hamburg, 17. August 2006, 17.45 Uhr MESZ (Internet). [Original]

    HAMBURG (ftd.de). Die Konsolidierung im deutschen Breitbandmarkt gewinnt an Fahrt. Neben dem Anschlussgeschäft von AOL Deutschland steht nun offenbar auch die hiesige Dependance des Internetanbieters Tiscali zum Verkauf.

    Zu den Tiscali-Bietern dürften jene Unternehmen gehören, die auch für das deutsche Zugangsgeschäft von AOL bieten. AOL hat etwa 1,1 Millionen DSL-Kunden in Deutschland. Die Tochter des US-Medienkonzerns Time Warner will aus dem Geschäft mit DSL-Anschlüssen aussteigen und sich in Zukunft auf das AOL-Portal konzentrieren und ähnlich wie die Rivalen Yahoo oder MSN das Anzeigengeschäft ausbauen. Derzeit spricht AOL nach FTD-Informationen mit Versatel, Freenet, United Internet, Telecom Italia und KPN. Keines der Unternehmen wollte dies kommentieren.

    Die laufenden Verhandlungen gestalten sich kompliziert: AOL verlangt, dass die DSL-Kunden nach dem Verkauf weiterhin auf das AOL-Portal gelenkt werden. Zudem sollen auf bestehenden Webseiten der Käufer das AOL-Logo sichtbar sein und AOL-Inhalte in des Angebot integriert werden. Zudem schwebt dem AOL-Management eine mehrjährige Partnerschaft vor, bei der etwa die Online-Werbeeinnahmen mit dem Käufer geteilt werden.

    Unter diesen Bedingungen haben sich nach Angaben aus informierten Kreisen bei AOL zwei Favoriten herauskristallisiert: Telecom Italia mit der Hamburger Tochter Hansenet (Alice) sowie Freenet werden derzeit die besten Chancen eingeräumt. Bis Anfang September will AOL laut Verhandlungskreisen 3 der 5 Kandidaten aussortieren und mit 2 Bietern weiterverhandeln.

    Geschäft soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden

    Die Vorbedingungen AOLs könnten aber auch dem Festnetzanbieter Versatel oder dem holländischen KPN-Konzern mit seiner deutschen Tochter E-Plus passen. Beide Unternehmen betreiben keine eigenen Web-Portale. Für sie könnte ein von AOL betriebener Publikumsauftritt zusätzliche Erlöse bringen. Trotz der komplizierten Gespräche soll das Geschäft bis Ende des Jahres abgeschlossen werden, hieß es aus Konzernkreisen. In Frankreich führt AOL bereits exklusive Verhandlungen mit dem Telekomunternehmen Neuf Cegetel.

    Wegen des absehbaren Ausstiegs aus dem Zugangsgeschäft prüft AOL Expansionsmöglichkeiten für sein Portal. Als ersten Schritt erwägt das deutsche Management laut informierter Kreise Angebote in der deutschsprachigen Schweiz und in Österreich zu starten. Auch über eine Version für türkischstämmige Immigranten werde nachgedacht. In einem zweiten Schritt sei die Expansion nach Skandinavien denkbar, hieß es weiter.

    Bislang ist AOL außerhalb der USA in Deutschland, Frankreich und Großbritannien aktiv.




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      Zum Teil 179

    © 2006-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 18.12.2009 11.28 Uhr