Telekommunikation in den Medien – Teil 184 khd
Stand:  2.11.2006   (19. Ed.)  –  File: Aus____Medien/184.html




Auf diesen Seiten werden seit 1994 einige ausgewählte und besonders interessante Artikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten.

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  • Neuere Presseberichte  (185. Teil).
  • 10.10.2006: Auch Zypries gegen GEZ-Gebühr für Computer.
  • 10.10.2006: Schweiz: Neue Telekom-Grundversorgung.
  • 08.10.2006: Das Handy ist Rickes Rettungsring.
  • 08.10.2006: Telekom: In der Sanierungsfalle.
  • 07.10.2006: Image-Schaden für Deutschland durch Internet-PC-Gebühr befürchtet.
  • 06.10.2006: Deutsche Telekom will in USA deutlich profitabler werden.
  • 06.10.2006: Deutsche Telekom schwach – Gerüchte um Übernahme von BT. [Kommentar]
  • 05.10.2006: T-Mobile USA to set up nationwide 3G network.
  • 04.10.2006: Verleger fordern schrankenlosen Auskunftsanspruch gegen Provider.
  • 04.10.2006: EU überdenkt Zeitplan für Telekomreform.
  • 04.10.2006: Brüssel reguliert künftig mit.
  • 02.10.2006: T-Com Mitarbeiter müssen sich intern neu bewerben. [Kommentar]
  • 30.09.2006: Telefónica: Kein Interesse an der Telekom.
  • 29.09.2006: Sonae darf Portugal Telecom kaufen.
  • 29.09.2006: Telefónica: Olé!
  • Ältere Presseberichte  (183. Teil).

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    T E L E F ó N I C A

    Olé!

    Aus:
    Financial Times Deutschland, Hamburg, 29. September 2006, 1.15 Uhr MESZ (Telcos). [Original]

    MADRID (ftd.de). Als Telefónica vergangenes Jahr den Mobilfunker O2 kaufte, hagelte es Kritik. Doch der Konzern hat die Übernahme gut verkraftet – und steht nun besser da als die Konkurrenz. Mit dem Geld aus dem boomenden Lateinamerikageschäft rüsten die Spanier zum Angriff in Europa [Ed: ob das aber auf Dauer fürs Lateinamerikageschäft auch sinnvoll ist? Trotzdem ist es natürlich ein Erfolg, wenn im Ausland erwirtschaftete Gewinne auch für die Expansion in Europa genutzt werden können, anstatt daß die Amerika-Operationen als teures Zuschußgeschäft wirken].

    Im Gesicht von César Alierta Izuel lässt sich ablesen, dass der Job bei Telefónica hart ist. Das Konterfei des Vorstandsvorsitzenden ist eingefallen und von Falten zerfurcht. Aliertas lockige Haare sind dünn und grau geworden. Kein Wunder, denn der Chef von Spaniens größter Telefongesellschaft hatte nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel Ärger. Als Alierta den deutschen Mobilfunkanbieter O2 Ende 2005 für 26,4 Mrd. Euro übernahm, geriet Telefónica stark unter Druck. Rating-Agenturen stuften die Kreditwürdigkeit herab, die Aktie schmierte ab, und Aliertas Gesicht bekam noch ein paar Falten mehr.

    Inzwischen sind diese Sorgen des Konzernchefs verschwunden. Die Übernahme von O2 ist weitgehend verdaut – denn Alierta schreckte auch vor harten Schnitten nicht zurück. In Deutschland etwa wurde die bislang eigenständige Geschäftskundendependance der Spanier dem Mobilfunker zugeschlagen, Marketing- und Technikabteilung wurden zusammengelegt. "Die Integration von O2 läuft derzeit nach Plan", sagt Julián de Cabo, Professor an der Managementschule Instituto de Empresa.

    Telefónica steht nun deutlich besser da als die Konkurrenz. Dank der neuen Mobilfunktochter hat der Konzern Standbeine in den strategisch wichtigen Märkten Deutschland und Großbritannien. Auf dem europäischen Markt bleibe Telefónica "der Spitzenreiter", lobt die Investmentbank Morgan Stanley.

    Die Spanier haben weltweit 134 Millionen Mobilfunkkunden, 6,8 Millionen haben einen Breitbandanschluss des Unternehmens. Während viele andere ehemaligen Staatskonzerne im Heimatmarkt Kunden verlieren, schlägt sich Telefónica wacker: Im spanischen Festnetzgeschäft legte der Umsatz im ersten Halbjahr immerhin um 1,8 Prozent zu. Die Handysparte wächst dank des boomenden Lateinamerikageschäfts nach wie vor zweistellig.

    Während die Aktienkurse von Konkurrenten wie France Telecom und Deutsche Telekom seit Monaten schwächeln, ist das Papier der Spanier an der Madrider Börse seit Anfang des Jahres um 6,7 Prozent gestiegen. Nach einer Studie der Deutschen Bank haben Europas Telekomaktien seit 1992 eine durchschnittliche Rendite von 6,9 Prozent im Jahr erwirtschaftet. Telefónica-Investoren konnten mit 13,8 Prozent das Doppelte verbuchen. Sogar die Beschäftigten haben Frieden mit Konzernchef Alierta geschlossen: Bei der diesjährigen Hauptversammlung konnte er erstmals seine Rede halten, ohne von Gewerkschaftsvertretern niedergebrüllt zu werden.

    Derart gestärkt will Alierta nun angreifen. Seine Strategie: Die Mobilfunkmarke O2 soll in Deutschland, Großbritannien, Irland und Tschechien zum Vollanbieter ausgebaut werden. Mit Paketen aus Telefon, Webanschluss (DSL) und Internet- Fernsehen (IPTV) will Alierta die Platzhirsche auf ihren jeweiligen Heimatmärkten angreifen. "O2 hat ein enormes Potenzial für die Verknüpfung von Mobilfunk und Festnetz", sagt de Cabo, "das hat Telefónica erkannt."

    Um den Angriff auf Europa zu finanzieren, nutzt Alierta die Cashflows aus dem boomenden Lateinamerikageschäft. Dort ist der spanische Telekommunikationskonzern über seine Mobilfunktochter Telefónica Móviles in Brasilien, Mexiko und anderen wichtigen Ländern vertreten. Bereits ein Drittel des Konzernumsatzes kommt von dort, Tendenz steigend. Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Nutzer in der Region um ein Drittel auf gut 230 Millionen. Vergangenes Jahr kaufte Alierta in der Boomregion erneut zu. Er übernahm die Mobilfunksparte von Bell South mit 10,5 Millionen Kunden, unter anderem in Argentinien, Chile und Peru.

    Auch die Organisationsstruktur des Konzerns hat Alierta umgekrempelt – um angreifen zu können. Nach der Eingliederung von Telefónica Móviles in den Mutterkonzern organisierte er das Management neu. Geschäftsbereiche werden nicht mehr nach Sparten, sondern nach Regionen geführt, um so auf die spezifischen Bedürfnisse reagieren zu können. Künftig gibt es Telefónica España, Telefónica Europa und Telefónica Latinoamérica. Andere große Spieler wie die Deutsche Telekom oder Telecom Italia hadern noch, welche Organisationsstruktur für die Zukunft optimal ist.

    Die Tochter O2 ist für den Wandel zum Komplettanbieter wohl nirgendwo so gut positioniert wie in Deutschland. "Hier hat Telefónica gute Chancen, Kombiprodukte in den Markt zu bringen", sagt Dan Bieler von Analysehaus Ovum. Ab Ende Oktober wird O2 Deutschland auch DSL-Anschlüsse verkaufen. Der Anbieter will vor allem junge Menschen und Single-Haushalte gewinnen, die auf einen Festnetzanschluss gut verzichten können – aber nicht aufs Internet. Deutschlandchef Rudi Gröger hat ein ehrgeiziges Ziel ausgegeben: "Im Mobilfunk haben wir insgesamt 12,3 Prozent Marktanteil, bei den Neukunden sogar deutlich mehr. Das ist unsere Richtschnur."

    Ein weiteres wichtiges Asset der Spanier beim O2-Ausbau ist die Tochter Telefónica Deutschland. Sie betreibt ein bundesweites Glasfasernetz, über das Telekom-Wettbewerber wie Arcor oder Hansenet ihre Daten von Stadt zu Stadt transportieren – gewissermaßen die Autobahn des Breitbandgeschäfts. "Die verschiedenen Bausteine von Telefónicas Strategie fügen sich jetzt zusammen", lobt Analyst Bieler. In Großbritannien geht Alierta ähnlich vor. Dort besaß Telefónica kein Netz und kaufte deshalb im Juni den Breitbandanbieter Be, der nun die DSL-Produkte für O2 liefern soll.

    Deutschland dürfte der wahre Testmarkt für Aliertas Angriffsstrategie sein. Hier hat Telefónica dank eigenen Netzes die beste Ausgangsbasis. Zudem ist kaum ein DSL-Markt in Europa so verlockend wie der deutsche: In diesem Jahr dürfte die Zahl der Breitbandnutzer nach Einschätzung des Beratungsunternehmens Dialog Consult um 5 Millionen auf 15,6 Millionen wachsen. "Wir können noch mit zwei bis drei weiteren Jahren starken Wachstums rechnen", sagt Telekomexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg- Essen.

    Der Ehrgeiz der Spanier hat noch ein weiteres Motiv: verletzten Stolz. Vor 6 Jahren versuchte man schon einmal, den deutschen Markt zu erobern, mit dem Mobilfunkanbieter Quam – doch die Expansion ging schief. Telefónica hatte seinerzeit für 16 Mrd. DM eine Lizenz für die schnellen Mobilfunknetze der dritten Generation (UMTS) in Deutschland erworben.

    Mit der Kunstmarke Quam wollten die Spanier den hiesigen Markt aufrollen. Das Milliardenmanöver wurde zum Desaster. Das hastig zusammengekaufte deutsche Team versagte bei Marketing und Vertrieb. Eine solche Schlappe kann Alierta sich nicht noch mal erlauben. "Telefónica hat aus den negativen Erfahrungen gelernt", sagt Experte de Cabo.

    Branchenbeobachter halten es für möglich, dass Telefónica in Deutschland nochmals zukauft. Insidern zufolge muss das deutsche Netz für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag aufgerüstet werden, bevor es voll einsatzbereit für den erwarteten Kundenansturm ist. Die Alternative: Alierta könnte einen anderen Netzbetreiber kaufen, etwa die Kölner QSC oder einen kleineren DSL-Verkäufer wie Tiscali.

    Große Zukäufe kann sich Alierta derzeit kaum erlauben, ohne die Börse zu vergrätzen. Er hat dem Markt versprochen, dass er bis Ende 2007 nicht mehr als 1,5 Mrd. Euro für Akquisitionen auszugeben gedenkt. "Es steht viel auf dem Spiel, die Ressourcen sind begrenzt", räumte er Anfang September ein und gab die Marschrichtung vor: "Deshalb sollten wir unsere Anstrengungen in den europäischen Unternehmen bündeln, wo wir alle Voraussetzungen haben, die Möglichkeiten zu nutzen."

    Schwierig wird es für Alierta, wenn die Konkurrenz die Spanier zum Handeln zwingt. Schon bald könnte sich diese Frage stellen. Seit einigen Wochen sind wieder reichlich Kaufobjekte auf dem Markt. Da wäre etwa KPN. Der niederländische Staat hat seinen achtprozentigen Restanteil an der Telefongesellschaft vergangene Woche veräußert. Seitdem gilt die nach Börsenwert sechstgrößte Telekomgesellschaft Europas als Übernahmekandidat. Besonders verlockend: Durch einen Kauf bekäme Telefónica auch die deutsche KPN-Tochter E-Plus – und hätte dann im deutschen Mobilfunk einen Marktanteil von über 20 Prozent.

    Möglicherweise ebenfalls zu haben ist TIM, die Handytochter von Telecom Italia, die nach dem Willen des unlängst zurückgetretenen Vorstandschefs Marco Tronchetti Provera von der Mutter abgespalten werden soll. TIM wäre allerdings zu teuer für die Spanier, Investmentbanker taxieren den Konzern auf 35 Mrd. Euro.

    Alierta schweigt zum Thema Akquisitionen. O2-Chef Peter Erskine gibt sich hingegen angriffslustig. "Wenn sich Gelegenheiten bieten", verkündete der Brite unlängst, "ist Telefónica dafür sicherlich offen." [mehr]



    Sonae darf Portugal Telecom kaufen

    Der größte portugiesische Industriekonzern Sonae darf Portugal Telecom (PT) übernehmen. Nach monatelangem Warten hat die portugiesische Wettbewerbsbehörde Autoridade da Concorrência (AdC) am gestrigen Donnerstag ihre Zustimmung für die im Februar gestartete 10,7-Milliarden-Übernahme gegeben. Allerdings muss Sonae Auflagen erfüllen.

    Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 29. September 2006, 9.30 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    MADRID (HB). Die Wettbewerbsbehörde verlangt vom fusionierten Konzern den Verkauf des Kabel- oder Festnetzgeschäfts. Die eigentliche Bieterin, die Sonae- Telekomtochter Sonaecom, hat nun wie PT 10 Tage Zeit, die Auflagen zu akzeptieren.

    Der Präsident von Sonaecom, Paulo Azevedo, bezeichnete die Auflagen zwar als hart. In Portugal wird dennoch davon ausgegangen, dass Sonae und PT die Auflagen erfüllen werden. Denn der viel kleinere Konkurrent Sonaecom ist vor allem am PT-Handygeschäft interessiert, mit dem Konzern Marktführer in Portugal ist. Zudem hält PT 50 Prozent an dem größten Handy-Anbieter Lateinamerikas, Vivo. Die spanische Telefónica, die 10 Prozent an PT hält, hat bereits angekündigt, dass sie das Vivo-Joint-Venture in Lateinamerika komplett übernehmen will, wenn Sonae seinen Anteil zu einem fairen Preis verkauft. Im Gegenzug könnte sich Telefónica komplett aus Portugal Telecom zurückziehen.

    Dem vor 12 Jahren entstandenen Unternehmen Sonaecom gehört auch der portugiesische Mobilfunkanbieter Optimus. Mit PT in den Händen würde der Konzern den Abstand zum Rest des Telekommunikationsmarktes gewaltig erhöhen. Sonaecom kommt im Moment auf 2,4 Millionen Kunden und 2.300 Mitarbeiter, PT dagegen ist mit 44,7 Millionen Kunden – inklusive Südamerika – und 32.000 Mitarbeitern das größte Unternehmen in Portugal. Der Kauf von PT soll aber auch dem gesamten Konzern einen Schub geben.

    Die Geschäfte des Holz-, Telekom-, Einzelhandels- und Immobilienkonzern Sonae laufen nicht mehr so gut. Besonders in der Telekommunkation gibt es Einbußen: Im Jahr 2005 erwirtschaftete Sonaecom mit 12 Millionen Euro nur einen Drittel des Vorjahresgewinns.

    PT dagegen machte allein im ersten Halbjahr 2006 einen Gewinn von 401 Millionen Euro, 41,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde müssen nun die PT-Aktionäre entscheiden, ob sie das feindliche Angebot von 9,50 Euro pro Aktie annehmen. Derzeit notiert die PT-Aktie um die 10 Euro; deshalb wird in Branchenkreisen erwartet, dass Sonae das Angebot noch verbessert.

    "Da die PT-Führung und einige der Teilhaber das alte Angebot ablehnen und der Konzernchef den Aktionären Sonderausschüttungen von 3,5 Milliarden Euro verspricht, bleibt Sonaecom gar nicht anders übrig, als den Preis zu erhöhen", glaubt Richard Petit von Fitch Rating. Das Vertrauen der Börse haben sie: Der Titel von Sonaecom erlebte in den vergangenen Monaten eine Wertsteigerung von 50 Prozent.

    Die Übernahme von PT durch den viel kleineren Konkurrenten wäre das größte Firmengeschäft in der Landesgeschichte. Allerdings hält der Markt eine Gegenofferte immer noch für möglich, was auch die gestrige Kursbewegung bei PT erklärt. Die Aktie legte nach Bekanntgabe der Entscheidung der portugiesischen Wettbewerbsbehörde um mehr als 2 Prozent zu.

    Vor wenigen Tagen hatte der Präsident der Banco Espírito Santo de Inversión, José María Ricciardi, noch erklärt, dass er mit weiteren Angeboten rechnet: "Der jetzige Kaufpreis ist veraltet." Er verneinte jedoch, dass die Banco Espírito Santo, die selber PT-Aktionär ist, eine Übernahme plane.

    Im Gespräch als weiterer möglicher Käufer ist seit längerem Telefónica. Die Spanier könnten durch die Übernahme von PT viele Synergien erzeugen, da sie abgesehen von Brasilien auch ein Joint Venture mit den Portugiesen in Marokko unterhalten. "Eine Integration von PT ist durchaus sinnvoll. Aber wir glauben, dass der portugiesische Staat, der immer noch knapp 2 Prozent an PT mit Stimmrecht hält, eine solche Lösung niemals akzeptieren würde", heißt es in Lissabon aus Kreisen des Unternehmens.

    Das Sonae-Angebot

    Neuer Ansatz: Im März hat der Mischkonzern Sonae sein Angebot für Portugal Telecom vorgelegt. Das Geschäft soll sich stärker auf den Mobilfunk verlagern.

    Andere Geschäfte: Sonae will mit Hilfe von Portugal Telecom versuchen, neue Produkte auf dem iberischen Markt stärker zu verbreiten. Ein Schwerpunkt soll auf "Triple Play" liegen, der gemeinsame Auftritt von Fernsehen, Computernutzung und Telefonie. Sonae verspricht sich davon insgesamt einen stärkeren Auftritt bei Forschung und Technologie.

    Finanzierung: Sonae will die Übernahme mit einem Volumen von fast elf Milliarden Euro über mehrere Wege finanzieren. Zunächst ist eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro geplant. Außerdem setzt das portugiesische Unternehmen bei verbündeten Banken auf neue Kreditlinien in zweistelliger Milliardenhöhe.



    Kein Interesse an der Telekom

    Der spanische Telefonica-Konzern Telefonica ist nicht an einer Übernahme der Telekom interessiert. Derzeit seien keine weiteren Zukäufe geplant, betonte der Vorstandsvorsitzende César Alierta.

    Aus:
    Handelsblatt, Düsseldorf, 30. September 2006, 12.34 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    DÜSSELDORF (HB). Zu den Übernahme-Gerüchten sagte Alierta der Wirtschaftswoche: „Ich will die Deutsche Telekom nicht kaufen.“ Zwar seien Geschäftsstrategie, Firmenphilosophie und die Vorstellungen über die weitere Entwicklung der Branche identisch. „Doch im Moment haben wir genug Kunden“, betonte der Unternehmenschef.

    Außerdem gebe es noch Überlappungen in Deutschland, Großbritannien, Spanien und Tschechien. So gut würde das nicht passen. Derzeit seien auch deshalb keine weiteren Übernahmen geplant, da Telefonica durch den Kauf von O2 die richtige Masse erreicht habe. „Wir brauchen eine kritische Größe. Das ist sehr wichtig sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Kostenseite“, wird Alierta zitiert.

    Die kritische Größe, um Druck ausüben zu können, sei mit dem Kauf von O2 in Europa jetzt erreicht. Auch in Deutschland sieht sich Telefonica dem Bericht zufolge weiter auf Wachstumskurs. Es gebe hier beim Breitband und auch beim Mobilfunk noch viel Potenzial. „Wir haben im Jahr 2000 mit unserer Marke Quam keine guten Erfahrungen gemacht. Das hat sich geändert“, erklärte Alierta.



    T-Com Mitarbeiter müssen sich intern neu bewerben

    Verwaltungswasserkopf in der Praxis
    Aus: Heise-Foren, 2.10.2006, ??.?? Uhr.
    Im Heise-Forum kommentiert das T-Insider Wuppi so:

    Bereits das 2. Anbietungsverfahren am laufen

    Hi, das erste Verfahren ist schon vorbei – es betraf die T-Com-Zentrale ... das zweite betrifft den "Rest". Das dolle dadran ist das es wieder mal unwahrscheinlich wirtschaftlich zu geht ...

    Aktuell gibt es bei der T-Com-Zentrale Teamleiter die 2 Teams betreuen. Ihren alten Bereich und ihren neuen Bereich. Der neue Bereich wird natürlich von einem anderen Teamleiter ebenfalls betreut, da dies sein alter Bereich war. Fürs Sekretariat ist das Chaos noch viel schlimmer: neues Team, altes Team ... Mitarbeiter die im 1. Anbietungsverfahren leer ausgegangen sind, werden ebenfalls noch vom neuen-alten Sekretariat geführt. (für die Teamleiter bedeutet das letzendlich das alte Aufgaben noch abgeschlossen werden – somit stehen die sich nicht gegenseitig auf die Füsse).

    Mitarbeiter der Zentrale die im 1. Verfahren leer ausgegangen sind und nun beim 2. hoffen müssen, sitzen teils in ihren alten Büros rum und machen NICHTS ... wer soll ihnen Arbeit geben? Das alte Team wird nur noch verwaltet, ein neues Team gibt es noch nicht ... statt den Mitarbeitern eine Arbeit zu geben, bezahlt man sie fürs rumsitzen (ich kenne jemanden den das betrifft, der AT bezahlt wird – also Außertariflich –> das Unternehmen vernichtet hier also richtig Geld) ... klasse organisiert das ganze.

    Mal sehen wie lang die Umorganisation hält ... seit ich in dem Konzern arbeite (99) hats jedes Jahr eine Umorga gegeben – viele kleine und 2 große – von der aktuellen großen bin ich net betroffen, da ich net bei der T-Com arbeite ;) – aber mein Bereich macht gerade seine zweite Umorga in EINEM Jahr mit ...   Gruß Wuppi
    Aus:
    Heise-Newsticker, 2. Oktober 2006, 9.52 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    HAMBURG (anw/c't). Rund 70.000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom müssen sich derzeit intern neu auf ihren Arbeitsplatz bewerben. Das berichtet die Financial Times Deutschland (FTD), die sich auf "mit dem Vorgang vertraute Personen" beruft. Damit bereite die Telekom eine umfassende Restrukturierung ihrer Festnetzsparte T-Com vor. Durch das so genannte Anbietungsverfahren wolle das Management ermitteln, welche T-Com-Beschäftigten bei der anstehenden Reorganisation welche Jobs erhalten und wer eventuell in eine Auffanggesellschaft umplatziert wird.

    Während der Reorganisation würden etwa zwei Drittel aller Arbeitplatzbeschreibungen neu definiert, zitiert die FTD weiter die eingeweihten Kreise. Seit Anfang September müssten zwei Drittel der etwa 110.000 T-Com-Mitarbeiter sich auf diese Stellen neu bewerben. Von der bisherigen Organisationsstruktur bliebe nicht viel übrig. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke hatte in der zweiten Septemberwoche ein milliardenschweres Sparpaket für seinen Konzern angekündigt.

    [Kommentar eines Insiders]



    Brüssel reguliert künftig mit

    EU-Kommissarin Viviane Reding ist ihrem Ziel, neben den nationalen Regulierungsbehörden für Telekommunikation auch eine europäische Regulierungsinstanz einzurichten, einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Ein Generalsekretariat soll die Keimzelle für eine neue Netzagentur in Brüssel legen.

    Aus:
    Handelsblatt, Düsseldorf, 4. Oktober 2006, 9.06 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]

    DÜSSELDORF/BRÜSSEL (HB). Nach Informationen des Handelsblatts aus der Branche will der bislang unabhängige Zusammenschluss europäischer Telekomregulierer ERG (European Regulators Group) in Brüssel ein Generalsekretariat installieren, das später Aufgaben der EU-Kommission übernehmen könnte. Damit wäre das Sekretariat die Keimzelle für eine künftige europäische Agentur zur Regulierung der Telekommärkte.

    Die ERG plant den Aufbau eines Generalsekretariats mit festem Personalstamm, um zunächst die Arbeit der nationalen Behörden besser zu koordinieren, heißt es weiter. Auf einer Plenarsitzung auf Madeira, die an diesem Mittwoch [4.10.2006] beginnt, wollen die im ERG zusammengeschlossenen Regulierer entsprechende Beschlüsse fassen. Die deutsche Netzagentur in Bonn bestätigte auf Anfrage zwar die Pläne, wollte dazu aber keinen weiteren Kommentar geben.

    Die EU-Kommission begrüßt das Vorhaben. "Wir begleiten die Pläne der Regulierer positiv und hoffen, dass damit der Grundstein für eine unabhängige europäische Regulierungsbehörde gelegt wird", sagte der Sprecher der zuständigen Medienkommissarin Reding. Die Kommissarin will am Montag [9.10.2006] in Rom mit dem Generalsekretär der italienischen Regulierungsbehörde AGCOM, Roberto Viola, zusammentreffen, um Details zu besprechen. Viola übernimmt 2007 turnusmäßig den Vorsitz der ERG.

    In Kreisen der Deutschen Telekom werden die Bestrebungen mit großer Besorgnis gesehen. Der Ex-Monopolist befürchtet verschärfte Eingriffe in den Markt, sollte in Brüssel eine weitere Regulierungsinstanz entstehen. Während die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur anfangs einer vorübergehenden Regulierungsbefreiung für das Hochgeschwindigkeitsnetz der Telekom zustimmen wollten, stemmt sich Reding vehement dagegen. Die Netzagentur ist inzwischen auf Brüsseler Linie eingeschwenkt [Ed: offiziell zumindest, und eigentlich erfolgte dieser Schwenk angesichts des politischen Drucks durch die Bundesregierung auch eher widerwillig].

    Die im Branchenverband VATM zusammengeschlossenen Telekomwettbewerber dagegen begrüßen den Vorstoß der nationalen Regulierungsbehörden. Das sei besser als eine "Regulierung von oben durch die EU-Kommission", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner dem Handelsblatt. Die ERG stelle nationale Besonderheiten in den Vordergrund ihrer Arbeit. Eine europäische Agentur auf dieser Ebene sei daher sinnvoll [Ed: und längst überfällig, denn wenn einige Mitgliedsstaaten bei Umsetzung des gemeinsamen Regulierungsrahmens ausscherten, könnte man sich auch den europäischen Binnenmarkt gleich sparen...]. Die neue EU-Agentur dürfe aber nicht in die Detailregulierung eingreifen, sondern müsse den großen Rahmen vorgeben. "Ob die Branche damit überreguliert wird, wissen wir erst später", sagte Grützner.

    Die Kommission hatte im vergangenen Juni vorgeschlagen, die Arbeit der nationalen Telekomregulierer in einer zentralen Behörde zu bündeln. Brüssel beklagt, dass die 25 nationalen Behörden bei wichtigen Grundsatzentscheidungen keine einheitliche Richtung verfolgen. "Reding will die Macht allein", heißt es in Reguliererkreisen. Man befürchtet die Beschneidung eigener Kompetenzen. Der Plan eines Generalsekretariats wird daher als vorauseilender Gehorsam gewertet, um den Plänen Redings zuvorzukommen.

    Zwar hätte eine Stabsstelle der ERG zunächst keine rechtlichen Kompetenzen. Wie der Reding-Sprecher unterstrich, könnte der europäische Gesetzgeber das Sekretariat jedoch als künftige EU-Regulierungsbehörde betrachten und als solche mit den nötigen Kompetenzen ausstatten. 2007 könnten entsprechende Gesetzgebungsvorschläge auf den Weg gebracht werden. Die Kommission sei bereit, einen Teil ihrer Befugnisse an die Agentur abzugeben.



    EU überdenkt Zeitplan für Telekomreform

    Die Europäische Kommission erwägt, ein wichtiges Reformpaket für den Telekomsektor später vorzulegen als geplant. Grund sind Differenzen zwischen der Behörde und der Bundesregierung, die mit dem Jahreswechsel für 6 Monate die Ratspräsidentschaft übernimmt.

    Aus:
    Financial Times Deutschland, Hamburg, 4. Oktober 2006, 9.15 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original]

    BRÜSSEL (ftd.de). Ursprünglich wollte Brüssel Anfang 2007 Vorschläge vorstellen, die den Wettbewerb in dem Sektor ankurbeln sollen. Da Berlin derzeit verstärkt versucht, die Deutsche Telekom gegen Wettbewerb abzuschirmen, halten Kommissionsbeamte diesen Zeitpunkt nicht mehr für "vielversprechend".

    Die Überlegungen spiegeln das wachsende Misstrauen der Behörde Deutschland gegenüber wider. Die Bundesregierung sperrt sich gegen eine Reihe Brüsseler Initiativen. Im Telekommunikationssektor ringen beide Seiten um eine Regulierung des neuen Glasfasernetzes der Deutschen Telekom.

    Berlin strebt "Regulierungsferien" an

    Berlin will dem Konzern durch eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes "Regulierungsferien" einräumen. Das lehnt die Kommission ab. "Wenn in Deutschland zum Jahresanfang ein solches Gesetz in Kraft tritt, ist das kein gutes Vorzeichen für Diskussionen über den Telekom- Regulierungsrahmen", heißt es. Die Vorschläge sollen wie geplant bis Januar fertig sein. Wann sie vorgelegt werden, hänge aber vom "regulatorischen Klima" ab. Es sei eine Verschiebung um mehrere Monate möglich.

    Diplomaten reagierten überrascht. "Eigentlich solle die Kommission die Zeit der Präsidentschaft nutzen, da Deutschland dann gebunden ist", hieß es. Ratsvorsitzende moderieren in erster Linie. Sie steuern Debatten aber etwa durch Terminplanung.



    A N S I N N E N

    Verleger fordern schrankenlosen Auskunftsanspruch gegen Provider

    Aus:
    Heise-Newsticker, 4. Oktober 2006, 19.29 Uhr MESZ (CopyRight/DRM). [Original]

    FRANKFURT/MAIN (pmz/c't). Zum Start der Frankfurter Buchmesse am heutigen Mittwoch pocht die Branche auf bessere Möglichkeiten im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen. Nach Ansicht des deutschen Buchhandels müssen dazu insbesondere Internet-Zugangsanbieter stärker in die Pflicht genommen werden. Verlage sollen von ihnen laut dem Branchenverband direkt Auskunft über Personen erhalten, die in Tauschbörsen illegal digitale Buchdateien und Hörbücher anbieten. Der Börsenverein fordert daher eine Verschärfung des umstrittenen Referentenentwurfs des Bundesjustizministerium zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur zivilrechtlichen Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte.

    Bundesjustizministerin Brigitte Zypries will mit ihrer Vorlage erstmals neben den eigentlichen Rechtsverletzern auch Drittparteien zur Auskunftserteilung verdonnern. Provider müssten demnach etwa bekannt geben, welcher Nutzer sich hinter einer IP-Adresse verbirgt. Erforderlich ist laut dem Entwurf der Verdacht auf einen "gewichtigen Eingriff" in die Verwertungsrechte. Angesichts des schweren Eingriffes auch in das Fernmeldegeheimnis der Nutzer bedarf es zur Datenabfrage laut Zypries auch eines richterlichen Beschlusses.

    Die Verleger fürchten nun, dass das Justizministerium die Vorgaben aus Brüssel "verwässern" wolle. Der geplante "Richtervorbehalt" erscheint ihnen verfassungsrechtlich nicht für "zwingend erforderlich". Gleichzeitig werde dadurch aber ein effektiver und schneller Rechtsschutz unmöglich. Zudem kämen auf die Verlage Kosten zu, die in den meisten Fällen nachträglich nicht wieder eingetrieben werden könnten. Darüber hinaus missfällt dem Börsenverein, dass beim illegalen Dateitausch dem Entwurf nach eine Bagatellgrenze überschritten und der Anbieter in "gewerblichem Ausmaß" handeln muss. Mit ihrem Plädoyer liegen die Verleger auf einer Linie mit vergleichbaren Forderungen aus der Musik- und Filmindustrie.

    Künftige Urheberrechtsabgabe

    Pünktlich zur Buchmesse hat sich auch die VG Wort erneut wegen der künftigen Festsetzung der Urheberrechtsabgabe zu Wort gemeldet. Der Verwertungsgesellschaft liegen nach eigenen Angaben mehrere Untersuchungen vor, wonach die Klagen der Geräteindustrie über die wachsende Last der Vergütungspauschalen und damit einhergehende Arbeitsplatzverluste falsch seien. Die Urhebervertretung, die sich gemeinsam mit anderen Verbänden gegen eine Koppelung der Urheberabgabe an die konkrete Nutzung von Kopiergeräten sowie eine prozentuale Begrenzung der Pauschale einsetzt, beruft sich dabei vor allem auf eine Studie der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vom Mai. Darin stellten die beauftragten Analysten die Netto- und Endpreise von 3 Multifunktionsdruckern des jeweils gleichen Typs in Deutschland, Österreich und den Niederlanden gegenüber und stießen auf massive Schwankungen von bis zu 100 Euro. Am teuersten waren alle 3 Geräte in Holland, obwohl dort keine Vergütungspauschale auf Multifunktionsgeräte zu zahlen ist. Die Urheberrechtsabgaben scheinen die Importeure laut VG Wort folglich nicht daran zu hindern, ihre Preise an die jeweiligen nationalen Marktgegebenheiten anzupassen.

    Bei DVD- und CD-Brennern, die schon länger mit einer Urheberabgabe belegt sind, zeigen sich gemäß Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) auch keine Absatzprobleme. So seien beide Gerätetypen in britischen Haushalten weniger verbreitet als in deutschen, obwohl im Vereinigten Königsreich überhaupt keine pauschalen Urhebervergütungen fällig sind. Die Urheberrechtsabgabe hat laut VG Wort somit "nicht den geringsten Einfluss auf die Innovationskraft von Produkten und Märkten".



    T-Mobile USA to set up nationwide 3G network

    T-Mobile USA, the fourth largest US mobile carrier, is expected to announce plans on Friday to deploy a nationwide 3G wireless network.

    Aus:
    Financial Times, London, 6. Oktober 2006, 0.30 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    NEW YORK – October 5 (ft.com). The mobile carrier, which is owned by Germany's Deutsche Telekom, was the top bidder in the recent Federal Communications Commission spectrum auction paying $4.2bn for new licences – a move widely interpreted as signaling its commitment to the US market. The new spectrum will enable T-Mobile, which has lagged behind its US rivals in launching 3G services because of spectrum constraints, to play catch-up and roll out new 3G services built on top of its underlying GSM network.

    "We believe T-Mobile intends to deploy a nationwide 3G network [UMTS] with its new spectrum given it's the only major US wireless carrier without a high-speed network," said Tal Liani of Merrill Lynch in a note to investors.

    Analysts believe T-Mobile could spend over $3bn over the next two-and-a-half years building it 3G network which they expect to be based on so-called WCDMA/HSDPA technology, the natural upgrade path from T-Mobile's current GSM network.

    That would enable T-Mobile to target higher value customers including business users with mobile data services including video, offsetting the continung pricing pressures on standard voice services.

    Meanwhile US cable TV operators led by Comcast (NASDAQ:CMCSA), indicated on Thursday that they may begin testing wireless services using some of the spectrum they purchased during the recent FCC auction.

    The group, called SpectrumCo, spent $2.37bn, to purchase 137 wireless licenses covering most major cities including New York, Los Angeles and Chicago. "In coming months the members of SpectrumCo will fully evaluate all options including possible testing in limited markets,"' the group said on Thursday in a statement.

    Comcast, the biggest US cable operator, will pay $1.29bn towards the cost of the spectrum, followed by Time Warner Cable with $632.2m and Cox (NYSE:COX) communications, which will pay $248.3m.

    The consortium did not say how much Sprint Nextel, the third largest US wireless operator and a partner in SpectrumCo, will contribute. However Sprint, which announced a partnership with four of the largest US cable companies to co-market mobile phone services last year, is expected to pay about $100m. towards the total cost of the spectrum. [mehr]



    Deutsche Telekom schwach – Gerüchte um Übernahme von BT

    Aus: Yahoo-News, 6. Oktober 2006, 11.41 Uhr MESZ (Unternehmen). [
    Original]

    FRANKFURT. Die Aktien der Deutschen Telekom haben sich am Freitag [6.10.2006] nach Übernahmegerüchten schwach präsentiert. Händler verwiesen auf am Markt kursierende Spekulationen, wonach der Telekomkonzern den britischen Branchenvertreter BT Group übernehmen könne. Diese seien auf verschiedene Medienberichte in England zurückzuführen, hieß es.

    Telekom-Titel verloren bis 11.30 Uhr 0,71 Prozent auf 12,53 Euro. Der Leitindex DAX rückte dagegen um 0,12 Prozent auf 6.082,86 Punkte vor.

    Börsianer halten die Gerüchte für haltlos. "Momentan reagieren die Kurse einfach auf nahezu jedes Gerücht. Ganz nach dem Motto: Es wird sich schon eines davon bewahrheiten", sagte ein Händler.

    Analyst Per-Ola Hellgren von der Landesbank Rheinland-Pfalz hält die Spekulationen ebenfalls für fundamental wenig stichhaltig. "Die BT Group an sich ist zwar ein Übernahmeobjekt. Eine Telekom als Käufer ist jedoch unwahrscheinlich, und wäre außerdem negativ zu werten." Auf den ersten Blick könnte BT als Festnetzplayer mit Fokus auf Breitbandgeschäft zwar passen. Insbesondere der Zeitpunkt käme jedoch viel zu früh. "Die Telekom muss sich zunächst auf dem Heimatmarkt mit ihrer Breitbandstrategie beweisen", so Hellgren. Die ungünstige Kursbewegung an diesem Freitag deute darauf hin, dass der Markt Übernahmeaktivitäten der Telekom generell nicht sehr gerne sähe.

    Der t-off Kommentar:

    Noch ein Gerücht...

    8.10.2006 (t-off). Bereits im Mai gab es das Gerücht, die Deutsche Telekom habe den Kauf der British Telecom (BT) ins Auge gefaßt. Und demnächst wird uns dann wohl erzählt werden, die BT Group will die Deutsche Telekom übernehmen [Ed-15.10.2006: Voilà!]. Derartige Gerüchte sind natürlich stets mit Vorsicht zu geniessen. Denn sie werden auch gerne in die Welt gesetzt, um an der Börse Kursbewegungen auszulösen. An den aktuellen Gerüchten jedenfalls dürfte kaum etwas dran sein.

    Dennoch verdeutlicht der Vorgang eines: Der Deutschen Telekom trauen die Börsianer noch immer zu, ganz plötzlich mit einer aggressiven Mega- Übernahme zu überraschen. Denn wir erinnern uns auch noch an die überraschenden Fusionspläne mit der Telecom Italia von 1999. Oder anders ausgedrückt, in gewisser Weise mißtraut der Markt hier dem Telekom- Management. Klar ist nämlich: Nicht nur vom Finanzierungsbedarf her wäre eine Übernahme in der Größenordnung von BT negativ zu werten.

    Erfreulich ist daher, daß diese Auffassung inzwischen auch von den deutschen Analysten geteilt wird. So wirkt die Börse nicht als Treiber und verleitet nicht zu überteuerten Akquisitionen, die dann später bereut werden.

    [16.04.1999: Giant European telco in the wings]  (FINANCIAL TIMES)
    [27.05.2006: German group weighs up £25bn BT bid]  (THE TIMES)




    Deutsche Telekom will in USA deutlich profitabler werden

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 6. Oktober 2006, 14.30 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]

    NEW YORK (Dow Jones). Die Deutsche Telekom AG will in den kommenden Jahren auf ihrem Hauptwachstumsmarkt USA noch deutlich profitabler werden und viel mehr Kunden bekommen. Die Rendite der Mobilfunktochter T-Mobile USA solle langfristig auf über 35 % von derzeit knapp 29 % steigen, teilte der Telekomkonzern am Freitag [6.10.2006] in New York mit. Die Zahl der Mobilfunkkunden soll bis 2015 auf 35 Millionen bis 40 Millionen steigen. Derzeit liegt T-Mobile USA mit 23 Millionen Teilnehmern mit weitem Abstand auf dem 4. Platz.

    Die Mobilfunktochter ist der Wachstumsmotor des gesamten Telekom- Konzerns, der in Deutschland mit Umsatz- und Gewinnrückgang zu kämpfen hat. Ihre neu erworbenen teuren Mobilfunkfrequenzen in den USA will die Telekom zum Aufbau eines UMTS-Netzes nutzen. Der Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke stellte dabei mobile Datendienste wie Internet und E-Mail sowie Musik und Fernsehen auf dem Handy in Aussicht. Für die neue Infrastruktur sollen zwischen 2006 und 2009 insgesamt rund 2,1 Mrd EUR ausgegeben werden. Für die zu Grunde liegenden Lizenzen, die der DAX-Konzern kürzlich in einer landesweiten Auktion ersteigert hat, muss die Telekom weitere 3,3 Mrd EUR zahlen.

    Mit dem zusätzlichen Spektrum sieht sich der Bonner Konzern für die weitere Expansion in den USA "bestens positioniert". In den hundert wichtigsten Regionen des Landes sei die Frequenzabdeckung im Durchschnitt nun mehr als doppelt so hoch. Damit habe man Lücken zu den Wettbewerbern geschlossen.

    Ricke sprach von einem wichtigen Schritt nach vorn auch für den gesamten Konzern, der gerade aus dem US-Geschäft "wichtige Wachstumsimpulse" erhalte. Der Manager bekräftigte das Ziel, die Tochter T-Mobile USA zur größten Einzelgesellschaft der Telekom-Gruppe auszubauen und ihren Umsatzanteil am US-Mobilfunkmarkt zu vergrößern.

    Der amerikanische Mobilfunkmarkt habe noch ein weiteres starkes Wachstum vor sich, betonte die Telekom. Nur 73 % der Bevölkerung besitze ein Handy – das sei weit weniger als in den meisten Ländern Westeuropas. Experten rechneten für die Jahre bis 2015 mit einem weiteren deutlichen Anstieg des Sprachvolumens um das Zwei- bis Dreifache. Auch das Geschäft mit mobilen Datendiensten dürfte deutlich zulegen, führte die Telekom aus.

    Die Gesamtkosten für die neuen Frequenzen von T-Mobile USA und die zusätzliche Infrastruktur bewegen sich nach Auskunft des Konzerns am unteren Ende der Analystenerwartungen. Einem Firmensprecher zufolge lag die Marktprognose für die Kosten bei 5 Mrd bis 9 Mrd EUR. Mit dem Aufbau des 3G-Netzes soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Schwerpunktmäßig werde er sich auf 2007 und 2008 erstrecken. Parallel dazu würden die Investitionen in das bestehende Netz teilweise zurückgefahren, teilte die Telekom mit.

    T-Mobile USA hatte Mitte September mit dem mit Abstand höchsten Gebot 120 Mobilfunklizenzen erworben. Insgesamt waren während der sechswöchigen Auktion knapp 1.100 Konzessionen für zusammen 13,9 Mrd USD versteigert wurden. Die zweitgrößte Summe zahlte mit 2,8 Mrd USD Verizon Wireless, an 3. Stelle folgte mit 2,4 Mrd USD ein Konsortium, das Sprint-Nextel und die beiden TV-Kabelkonzerne Comcast und Time Warner umfasst. Eine weitere Bietergemeinschaft aus zwei Satellitenbetreibern war vorzeitig ausgeschieden.

    Durch die Auktion ändere sich nichts an den Geschäftszielen des Gesamtkonzerns für dieses und das kommende Jahr, fügte die Telekom hinzu. Sie hatte ihre Umsatz- und Gewinnziele Anfang September deutlich zurückgenommen und dies damit begründet, dass der Wettbewerb im Inland viel schärfer geworden sei als erwartet.

    Nach der neuen Prognose liegt das bereinigte Betriebsergebnis 2006 um 1 Mrd EUR niedriger als geplant bei 19,2 Mrd bis 19,7 Mrd EUR und soll nächstes Jahr stagnieren. Das Umsatzziel für 2006 hatte die Telekom um 600 Mio auf 61,5 Mrd bis 62,1 Mrd EUR gesenkt. Für das kommende Jahr sagt sie ein moderates Wachstum voraus.

    Wie Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick ausführte, wird der freie Cash-Flow dieses Jahr wegen der Zahlung für die Lizenzen bei 1,7 Mrd EUR liegen. Für 2007 bekräftigte er den Planwert von 6 Mrd EUR. Die Investitionen in Sachanlagen betrügen im kommenden Jahr zwischen 7,5 Mrd und 8 Mrd EUR, präzisierte der Manager.

    T-Mobile USA trug in der ersten Hälfte 2006 rund 22 % zum gesamten Umsatz der Telekom bei; ein Jahr zuvor waren es erst 16 %. Außerdem steht das 2001 für rund 50 Mrd EUR übernommene Unternehmen inzwischen für einen Anteil von 19 % am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen des Mutterkonzerns. 2004 hatte der EBITDA-Beitrag noch bei 10 % gelegen.



    Staatssekretär befürchtet Image-Schaden für Deutschland durch Internet-PC-Gebühr

    Aus:
    Heise-Newsticker, 7. Oktober 2006, 19.07 Uhr MESZ (Internet). [Original]

    BERLIN (dz/c't). Eine nüchterne Kosten-Nutzen-Analyse bei der Frage der Einbeziehung von Internet-PCs in die Rundfunkgebührenpflicht ab dem 1. Januar 2007 hat der für den Mittelstand zuständige Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hartmut Schauerte, gefordert: "Die geschätzten Mehreinnahmen von 5 bis 6 Millionen aus der Internet-PC-Gebühr für 2007 und 2008 stehen außer Verhältnis zum Image-Schaden für den Standort Deutschland, wo fast jeder Betrieb über einen Internet-PC verfügt und annähernd 60 Prozent der Haushalte online sind". Schauerte unterstützt den Vorstoß des Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Carstensen (CDU) und des Bundes-Kulturbeauftragten Neumann für eine Verlängerung des Moratoriums bis 2009.

    Der Staatssekretär äußerte sich besorgt über Belastungen für Freiberufler und den Mittelstand, die auf internetfähige Rechner angewiesen sind, aber über kein zugelassenes Rundfunkgerät verfügen. Unabsehbar seien auch Belastungen für die Industrie, wenn etwa Telearbeitsplätze, die Rechner von Außendienstmitarbeitern oder sogar Bankautomaten einzeln für die Gebühr herangezogen würden. Es gebe zur Zeit mehr offene als geklärte Fragen in der Umsetzung. "Ich sehe keinen Grund, warum Deutschland Vorreiter bei unnötigen Belastungen für die Wirtschaft sein muss", so Schauerte. [mehr]



    In der Sanierungsfalle

    Telekom-Chef Ricke soll den Konzern wieder fit machen. Während er im Ausland Erfolge feiert, wächst in Deutschland die Kritik.

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 8. Oktober 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    NEW YORK (Tsp). Wenn Kai-Uwe Ricke vom amerikanischen Arbeitsmarkt spricht, gerät er ins Schwärmen. Der Chef der Deutschen Telekom lobt nicht nur dessen Flexibilität, sondern freut sich vor allem über die Begeisterung, mit der die Mitarbeiter der Konzerntochter T-Mobile US sich für die Firma einsetzen. „Die Menschen sind stolz auf das, was sie erreicht haben“, sagt er. Das ist nicht nur ein wohltuender Gegensatz zu der herben Kritik, der sich der Telekom-Chef von Mitarbeitern, Gewerkschaften und Aktionären in Deutschland ausgesetzt sieht. Ricke ist auch darauf angewiesen, dass das Geschäft in den USA wächst. Denn weil dem Konzern in Deutschland die Kunden davonlaufen, setzt der Chef immer mehr auf die Töchter im Ausland. „Das Geschäft außerhalb unseres deutschen Heimatmarktes gewinnt für uns eine immer größere Bedeutung“, sagte er in New York.

    In den USA hat die Telekom gerade erst 3,3 Milliarden Euro in neue Mobilfunklizenzen investiert und am Freitag [6.10.2006] angekündigt, bis 2009 weitere 2,1 Milliarden Euro in den Ausbau des Netzes für schnellen Datenverkehr (UMTS) zu investieren. Im Jahr 2010, so das Ziel, soll die US-Mobilfunktochter die größte Einzelgesellschaft im Konzern sein und ein Viertel des Konzernumsatzes erwirtschaften. Heute sind es bereits 22 Prozent. Das US-Geschäft ist dabei ein wichtiger Bestandteil des Auslandsengagements, aber nicht der einzige. 45 Prozent des Umsatzes von knapp 30 Milliarden Euro im ersten Halbjahr erwirtschaftete die Telekom im Ausland.

    Wichtige Märkte sind dabei die Wachstumsregionen Osteuropas, aber auch entwickelte Volkswirtschaften wie Großbritannien. In Österreich hat die Telekom vor wenigen Monaten die Mobilfunkfirma Telering erworben, in Polen kämpft der Konzern seit Jahren um die vollständige Übernahme des größten polnischen Mobilfunkanbieters PTC, die ihr der französische Konzern Vivendi streitig macht. Inzwischen haben Telekom- Manager die Mehrzahl der PTC-Vorstandsposten besetzt, und vor einigen Tagen bestätigte ein Wiener Schiedsgericht, dass die Telekom Eigentümerin von 97 Prozent der PTC-Anteile ist. Damit kommt die Mobilfunksparte T-Mobile auf insgesamt 101 Millionen Kunden, davon 30 Millionen in Deutschland. Zum Vergleich: Im deutschen Festnetz, dem ursprünglichen Hauptgeschäft der Telekom, hatte der Konzern zuletzt nur noch 34 Millionen Anschlüsse. Allein im ersten Halbjahr 2006 verlor die Telekom 1 Million Festnetzkunden.

    Während die Telekom im Ausland vergleichsweise unbeschwert als Herausforderer alteingesessene Wettbewerber angreifen kann, geht es Ricke in Deutschland vor allem darum, Marktanteile zu verteidigen. Dabei ist es politisch gewollt, dass die Telekom Marktanteile abgibt, damit es überhaupt Wettbewerb gibt. Zuletzt waren die Konkurrenten jedoch erfolgreicher als die Telekom erwartet hatte, im August musste der Konzern seine Umsatz- und Ergebnisprognose reduzieren. Der Aktienkurs stürzte ab. Anfang September legte Konzernchef Ricke ein neues Sieben-Punkte-Programm vor. Dazu gehört neben einem neuen Sparprogramm und einer Service-Offensive – auch hier soll die US-Tochter Vorbild sein –, dass die Telekom in Deutschland nach der Integration von T-Online nun verstärkt darauf setzt, alle Kommunikationsdienste aus einer Hand anzubieten. Neue Kombinationsprodukte aus Festnetz, Internet und Mobilfunk sollen die Kunden an den Konzern binden.

    Der Aufsichtsrat, in dem auch ein Vertreter der US-Investmentfirma Blackstone sitzt, billigte das Programm und stärkte Ricke damit offiziell den Rücken. Das bedeutete jedoch nicht das Ende der Gerüchte, Blackstone fordere die Absetzung Rickes. Blackstone hat seit dem Erwerb von 4,5 Prozent der Telekom-Anteile vor einigen Monaten viel Geld verloren. Und Rickes 2007 auslaufender Vertrag steht im kommenden Monat zur Verlängerung an. Dabei fiel das Urteil der Analysten über das Sieben-Punkte-Programm sehr verhalten aus: Nichts Neues, heißt es, oder auch: nicht radikal genug.

    „Die Telekom muss flexibler werden“, sagt ein Analyst. „In Deutschland konkurriert sie ausschließlich mit kleinen agilen Firmen, die sich auf lukrative Nischen konzentrieren.“ Ricke wird dabei immer wieder vorgeworfen, er reagiere anstatt zu agieren und handele zu zögerlich. Zwar ist es ihm seit seinem Amtsantritt im November 2002 gelungen, aus dem hoch verschuldeten und defizitären wieder ein profitables Unternehmen zu machen. Doch nun fehle es ihm an zukunftsweisenden Ideen und an Mut. Außerdem habe Ricke viel zu lange zugesehen, wie die einzelnen Konzernsparten Festnetz, Mobilfunk und Geschäftskunden mehr gegen- als miteinander arbeiteten [Ed: und offenbar beim Umorganisieren das absolute Chaos herrscht].

    Durch die neue Verteilung von Zuständigkeiten im Vorstand hofft Ricke, dieses Problem nun in den Griff zu bekommen. In seinen Augen ist der Wandel der Telekom von einem Monopolisten im Staatsbesitz zu einem „normalen“ Unternehmen eine Generationen übergreifende Aufgabe.

    Doch so viel Geduld hat die Börse nicht. Das größte Problem in den Augen der Analysten bleibt der enorme Personalüberhang. Und der bestehe auch dann noch, wenn wie geplant 32.000 Mitarbeiter Ende 2008 die Telekom verlassen haben. Doch genau hier sind Ricke die Hände gebunden. Ein noch radikalerer Einschnitt ist mit der Gewerkschaft Verdi nicht zu machen. Auch politisch ist er nicht durchsetzbar. „Wenn man ein Bauernopfer sucht“, sagt ein Analyst, „dann muss Ricke gehen. Aber unter den Rahmenbedingungen in Deutschland und dem Druck von Verdi sehe ich nicht, wie ein anderer das Steuer kolossal herumreißen soll.“



    Das Handy ist Rickes Rettungsring

    Die Deutsche Telekom steckt Milliarden in ihre US-Mobilfunktochter, die derzeit einzige solide Sparte des Konzerns. Doch das ist eine gefährliche Strategie. Den Deutschen fehlen Verbündete.

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 8. Oktober 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    NEW YORK (WELT.de). Zumindest das eine hat er aus seinem alten Job herübergerettet. "Wir sind nicht die Kleinsten, sondern die Größten", sagt Robert Dotson gebetsmühlenhaft. Der einstige Mormonenprediger hat gelernt, wie man Botschaften verbreitet. Seit 2002 führt er die US-amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom.

    Dotson hat aus dem Sorgenkind des deutschen Konzerns eine Perle gemacht. Kein Geschäftsbereich wächst so stark wie die amerikanische Mobilfunktochter, die von der Telekom 2001 unter dem Namen Voicestream für 35 Milliarden Euro gekauft wurde. "Wir wollen T-Mobile USA zur größten Einzelgesellschaft des Konzerns ausbauen", sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke am Freitag [6.10.2006] in New York. Doch dieses Vorhaben ist ziemlich riskant.

    T-Mobile USA ist mit Abstand der kleinste der überregionalen Anbieter. Recht hat Dotson mit seiner Predigt nur, wenn er alle T-Mobile-Kunden dieser Welt addiert. Dann kommt er auf über 100 Millionen Handynutzer. Bleibt er auf dem eigenen Kontinent, sind es 23 Millionen. Die drei anderen landesweiten Anbieter haben jeweils mehr als doppelt so viele Kunden. Details halten ihn aber nicht auf. "Wachsen, wachsen, wachsen", umschreibt der T-Mobile-Chef seine Strategie. "Genau das erwartet die Deutsche Telekom von mir."

    Konzernchef Ricke hat Dotson viel zu verdanken. Vielleicht sogar seinen Job. Im November ist Rickes Vertragsverlängerung über 2007 hinaus auf der Tagesordnung des Aufsichtsrates. Ohne Mobilfunk sähe es schlimm für Ricke aus. Fast überall im Konzern kriselt es. Dem Festnetz etwa laufen derzeit die Kunden in Scharen davon.

    Deswegen ist Dotson Rickes Held. "T-Mobile USA ist der einzige Wachstumsmarkt des Konzerns", sagt Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim. Während die Märkte in Europa weitgehend gesättigt sind, wächst das Geschäft in den USA rasant. Innerhalb eines Jahres konnte die Telekom dort mehr als 4 Millionen Kunden gewinnen. Die Marge ist bei fast 29 Prozent angekommen. Bald kommt jeder vierte Euro, den der Konzern umsetzt, aus den USA.

    Im Vergleich zu Amerikanern sind Europäer wirkliche Handymuffel. 17 Stunden pro Monat sprechen Amerikaner in ihr Mobiltelefon, in Europa sind es nur 3 Stunden. Die Handyrechnung liegt jenseits des Atlantiks mit etwa 40 Euro doppelt so hoch wie hier [Ed: was so aber ein Äpfel und Birnen-Vergleich ist, denn die US-Tarifmodelle unterscheiden sich grundlegend von den in Deutschland üblichen Tarifen, auch im Preis-Leistungsverhältnis. Insbesondere enthalten sie hohe Freikontingente an Gesprächsminuten, was dann zu der höheren Nutzung führt].

    Die starke Nutzung und das schnelle Wachstum haben T-Mobile USA jedoch an die Grenze der Netzkapazität gebracht. Im Unterschied zu Deutschland gleicht die Mobilfunkabdeckung in Amerika wegen der teils dünnen Besiedlung einem Flickenteppich.

    Wo Handyanbieter keine eigene Abdeckung haben, müssen sie ihre Kunden in fremden Netzen telefonieren lassen. Dieses sogenannte Roaming ist kostspielig. Deshalb ist die Deutsche Telekom mehr als andere auf neue Frequenzen angewiesen. Anders ließe sich das weitere Wachstum kaum bewältigen.

    Aus der jüngsten Versteigerung von Mobilfunklizenzen sind die Deutschen als Höchstbieter hervorgegangen. Für 120 Lizenzen zahlt die Telekom nun 3,3 Milliarden Euro, unter anderem für die Märkte New York, Chicago und San Francisco. Ricke spricht jetzt von einer "klaren Angriffsstrategie".

    Doch auch darüber hinaus lässt sich der Telekom-Chef sein US-Engagement einiges kosten. Einen großen Teil seiner 9-Milliarden-Investition schiebt der Konzern in diesem Jahr in die USA. In den nächsten drei Jahren kommen weitere 7 Milliarden Euro dazu, auch für den Aufbau eines schnelleren Mobilfunknetzes.

    Leisten kann sich das die Telekom, denn das US-Geschäft ist bereits seit einem Jahr profitabel. Die internen Pläne der Telekom reichen weiter. 2015 soll T-Mobile USA zwischen 35 und 40 Millionen Kunden zählen und den Marktanteil deutlich ausgeweitet haben. Bei der Netzkapazität kann die Telekom mit den neuen Lizenzen zumindest den Abstand zu ihren Konkurrenten ein wenig mindern.

    T-Mobile USA war zurückgefallen, weil das Unternehmen bei den letzten Übernahmen außen vor blieb. Sprint hat Nextel im Sommer 2005 gekauft, AT&T Wireless war im Jahr zuvor an Cingular gefallen. Immer wieder wurde Ricke von Analysten dazu gedrängt, sein US-Geschäft zu verkaufen. Heute ist er froh, dass er es nicht getan hat.

    Es gäbe auch kaum noch jemanden, der jetzt zugreifen könnte. Weil die Netzbetreiber auf verschiedene Technologien setzten, käme eigentlich nur noch Cingular mit dem GSM-Standard infrage. Doch nach der Fusion mit AT&T Wireless wäre ein solches Vorhaben kartellrechtlich problematisch.

    Trotz allem kann sich T-Mobile USA nicht sicher fühlen. Während die zwei größten Anbieter Töchter großer Festnetzgesellschaften in den USA sind und Sprint Nextel auf Kooperation mit Kabelnetzanbietern setzt, ist die Telekom-Tochter auf sich allein gestellt. Und immer häufiger fragen Kunden nach Komplettangeboten für Internet, Fernsehen, Telefonieren zu Hause und unterwegs. Das kann T-Mobile nicht bieten. "Wozu auch", fragt Unternehmenschef Dotson. "Wir wachsen doch auch so."



    S C H W E I Z

    Neue Telekom-Grundversorgung

    ComCom schreibt Konzession aus.

    Aus:
    Schweizer Fernsehen, 10. Oktober 2006, 9.38 Uhr MESZ (Tagesschau). [Original]

    BERN. Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat die Konzession für die Grundversorgung in der Telekommunikation neu ausgeschrieben. Interessenten für die zehnjährige Konzession haben bis zum kommenden 1. Februar Zeit, um ihre Bewerbungsunterlagen einzureichen.

    Die neue Konzession gilt ab dem 1. Januar 2008 und wird auf Grund eines Kriterienwettbewerbs erteilt, wie die ComCom im Bundesblatt mitteilte.

    Neues Grundangebot

    Der Bundesrat hatte am vergangenen 13. September [t-off berichtete] die Grundversorgung neu definiert und entgegen dem Willen der Branche auch den schnellen Internetzugang aufgenommen.

    Demnach werden die heute garantierten Telefonanschlüsse um das Angebot eines Breitbandanschlusses mit einer Übertragungsrate von mindestens 600/100 Kilobit pro Sekunde ergänzt werden müssen.

    Grundversorgung nicht teurer als 69 Franken im Monat

    Diese Dienste, einschliesslich einer Telefonnummer und dem Eintrag ins Telefonbuch, sollen laut der angepassten Verordnung über die Fernmeldedienste den monatlichen Preis von 69 Franken [rund 43 Euro] nicht übersteigen.

    Ebenfalls in die Grundversorgung aufgenommen hat der Bundesrat einen SMS-Vermittlungsdienst für Hörbehinderte.

    Die geltende Grundkonzession wird von der Swisscom gehalten und läuft Ende 2007 aus.



    Auch Zypries gegen GEZ-Gebühr für Computer

    Aus: Heise-Ticker, 10. Oktober 2006, 18.32 Uhr MESZ (Internet). [
    Original]

    BERLIN. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat sich gegen Pläne der Länder ausgesprochen, ab 2007 eine GEZ-Gebühr für Computer einzuführen. "Ich halte es derzeit für keine gute Idee, internetfähige PCs mit einer eigenen Gebühr zu belegen", sagte Zypries der Saarbrücker Zeitung [11.10.2006].

    Die Verbraucher würden schon jetzt für die mediale Grundversorgung durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten eine nicht gerade niedrige Gebühr bezahlen [Ed: die bislang zudem überproportional gesteigert wurde].

    Zwar sei es richtig bei neuen Empfangsmöglichkeiten daran zu denken, sie ins Gebührensystem einzubinden. "Das geht aber meines Erachtens erst, wenn es wirklich eine relevante Nutzung dieser Geräte gibt." Derzeit würden PCs für die tägliche Arbeit gekauft und nicht zum Fernsehgucken, sagte die Ministerin.




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      Zum Teil 185

    © 2006-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 10.11.2010 07.38 Uhr