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Telekommunikation in den Medien – Teil 63 khd
Stand:  10.2.2001   (42. Ed.)  –  File: Aus__Medien/63.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschützes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind gesondert dokumentiert auf der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten". Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (64. Teil).
  • 02.02.2000: Telekom-Austria stellt A-On Complete ab 4.2. ein.   [Kommentar]
  • 02.02.2000: Unmut über ADSL-Internet von Telekom-Austria.
  • 01.02.2000: „wilhelm.tel“ macht es möglich. (Neues aus Norderstedt)
  • 01.02.2000: Telefontarife für Rückstand des E-Handels in Europa verantwortlich.
  • 01.02.2000: Sega will schnelle Internet-Zugänge. (Japan)
  • 31.01.2000: Is It Britain's Time to Surf? (BT's flat-rate)
  • 28.01.2000: Global One von allen verlassen.
  • 27.01.2000: Davos-Forum: Internet im Blickpunkt.
  • 26.01.2000: Regulierer mahnt zügigen Verkauf des Kabelnetzes an.
  • 25.01.2000: Mehreren Kabelkanälen droht das Aus – Gefahr für Luftverkehr.
  • 24.01.2000: Weltgrößter Musikkonzern Warner EMI Music zielt aufs Internet.
  • 24.01.2000: Deutsche Bank plant Rückzug aus TV-Kabelgeschäft.
  • 22.01.2000: Funkanlage verdirbt Stieren Appetit.
  • 22.01.2000: ISPA: "Telekom spricht mit gespaltener Zunge".
  • 21.01.2000: Europe's long-distance phone companies to merge, study says.
  • 20.01.2000: Telekom licensed for own Japanese network.
  • 19.01.2000: Studie: "Letzte Meile" wird nicht freigegeben.
  • 17.01.2000: Kritik am Gebührendschungel im Mobilfunk.
  • 17.01.2000: Kirch-Gruppe zur Fusion AOL mit Time Warner.
  • 15.01.2000: Telekom von AOL/Time Warner unbeeindruckt.
  • 13.01.2000: NRW: Internet in jedem Klassenzimmer – bis 2005.
  • Ältere Presseberichte  (62. Teil).



    NRW: Internet in jedem Klassenzimmer – bis 2005

    Aus:
    Heise-Newsticker, 13. Januar 2000, ??.?? Uhr (Bildung). [Original]

    DÜSSELDORF (hps/c't). Nordrhein-Westfalen will landesweit in allen Klassenzimmern von weiterführenden Schulen Internet-Zugänge einrichten. Wie die Düsseldorfer Schulministerin, Gabriele Behler, gegenüber dem WDR erklärte, sei zunächst geplant, alle Lehrerzimmern mit Zugriffsmöglichkeiten aufs World Wide Web auszustatten. Bis zum Jahr 2005 sollen dann die Klassenräume folgen. Für die Ausstattung der Schulen seien zwar die Kommunen als Schulträger verantwortlich, aber das Land fördere dieses Ziel mit hohen Geldbeträgen. Bereits im November 1999 hatte die Landesregierung zugesichert, sie wolle im Jahr 2000 die Schulen bei der Vermittlung der neuen Medien mit 14 Millionen Mark unterstützen.

    14.1.2000 (t-off). Erst bis 2005! Es ist schon erstaunlich, daß im reichen NRW – dem Land des Medienförderers Wolfgang Clement (SPD) und der Bertelsmänner – nicht schon längst jedes Klassenzimmer am Internet hängt. Sollten die tatsächlich jahrelang nicht verstanden haben, was es mit dem Internet auf sich hat?


    Telekom von AOL/Time Warner unbeeindruckt

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 15. Januar 2000, 14.50 Uhr (Firmenmeldungen). [Original]

    BONN (n-tv). Die Deutsche Telekom [Frankfurt: 555700.F - Nachrichten] zeigt sich angesichts der angekündigten Fusion von AOL [Frankfurt: 886631.F - Nachrichten] und Time Warner entspannt.

    "Unterhaltung ist nicht alles im Internet", sagte Telekom-Chef Ron Sommer dem Nachrichtenmagazin "Focus". Auf ihren vier Säulen Mobilfunk, Festnetz, Internet und Systemlösungen für Geschäftskunden fühle sich die Telekom sehr wohl. Mit dieser Strategie könne viel Service angeboten werden. Damit sei die Telekom bislang gegen AOL sehr gut gefahren, wie der deutliche Abstand zwischen Telekom und AOL in Deutschland zeige.

    Die Telekom müsse sich nicht ebenfalls einen Medienpartner suchen, sagte Sommer weiter. Zum einen habe die Telekom große Partner wie zum Beispiel Disney. Zum anderen stehe sein Unternehmen nicht durch Exklusivverträge im Wettbewerb zu Content- Partnern. Dadurch besitze die Telekom sogar einen größeren Zugriff auf Inhalte.

    Sommer sagte weiter, die geplante Fusion zwischen AOL und Time Warner beeinflusse nicht die Position der Telekom beim geplanten Verkauf ihres Kabelnetzes. "Wir werden nicht zulassen, dass andere bei uns zum Schnäppchenpreis einkaufen und durch Weiterverkauf an der Börse das große Geld machen. Wir wissen selbst, wie man Werte schöpft, und lassen uns dabei nicht drängen." Der Online-Dienst AOL und der Unterhaltungskonzern Time Warner hatten in dieser Woche angekündigt, sich zum größten Medienkonzern der Welt zusammenschließen zu wollen.


    „Wir sind da sehr entspannt“

    Kirch-Gruppe zu AOL Time Warner

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 17. Januar 2000, Seite 19 (Wirtschaft).

    Dieter Hahn ist als Vize-Chef der Kirch Media-Gruppe für die Konzernplanung zuständig. Mit ihm sprach CASPAR BUSSE (HB).

    Tagesspiegel: Herr Hahn, der geplante Zusammenschluss von AOL und Time Warner hat in der Medienbranche für Wirbel gesorgt. Erwarten Sie jetzt eine Fusionswelle von Medienkonzernen und Internet-Unternehmen auch in Europa und Deutschland?

    Dieter Hahn: Es gibt weltweit nicht so viele Internet- Unternehmen, die bereits die Substanz und Größe haben, um für solche Fusionen in Frage zu kommen. Die Kombination AOL und Time Warner ist eine einzigartige Kombination – allerdings mit Schwerpunkt Amerika. Die Auswirkungen auf Europa sind zunächst begrenzt. Das Internet ermöglicht aber den amerikanischen Anbietern, einen direkten Vertriebsweg in die europäischen Märkte zu bekommen – bis hin in jeden europäischen Haushalt. Das bedeutet für die unabhängigen Medienunternehmen in Europa noch mehr Zwang zu internationaler Ausdehnung.

    Tagesspiegel: Wie sehen Sie dabei die Kirch-Gruppe positioniert?

    Dieter Hahn: Wir sind da sehr entspannt. Ein Kernvorteil für uns als europäisches Unternehmen lautet: Auch im Internet verschwinden die Sprachgrenzen nicht. Man muss also über den Content für das jeweilige Land verfügen und die Kunden kennen. Da sind wir als Kirch-Gruppe nach wie vor ideal positioniert.

    Tagesspiegel: Besteht nicht angesichts der Internationalisierung der Medienbranche die Gefahr, dass die Kirch-Gruppe mit der Konzentration auf dem deutschen Markt mittelfrist ins Hintertreffen gerät?

    Dieter Hahn: Wir sind in der Erstellung von audiovisuellen Inhalten, egal ob Sport oder Fiction, so international wie kaum ein anderes europäisches Medienunternehmen. Auch im Fernsehgeschäft sind wir durch die Partnerschaften mit MediaSet und BSkyB international präsent. Wir sind also in unseren Kernbereichen stark europäisch geprägt, auch wenn hier sicherlich noch Raum für Wachstum ist.

    Tagesspiegel: Braucht die Kirch-Gruppe künftig einen Vertriebspartner aus der Internet-Branche beziehungsweise aus den USA?

    Dieter Hahn: Bringt denn ein Partner aus den USA uns ein Recht mehr, als wir schon haben? Wir bieten als Partner den amerikanischen Content- Herstellern vielmehr den Zugang zum attraktiven deutschen Markt. Das hat über 40 Jahre hervorragend funktioniert. So konsequent werden wir auch die Möglichkeiten des Internets nutzen.

    Tagesspiegel: Reichen die finanziellen Möglichkeiten der Kirch-Gruppe aus, um Projekte voranzutreiben?

    Dieter Hahn: Nachdem wir die Finanzierung des PayTV-Geschäfts geordnet haben, können wir auch in neuen Märkten viel entwickeln. [Ed: Voilà! Kirchs Zugriff auf das TV-Kabel]


    Kritik am Gebührendschungel im Mobilfunk

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 17. Januar 2000, Seite 19 (Wirtschaft).

    HAMBURG. Licht im Dschungel der Mobilfunkgebühren hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gefordert. Ihr Präsident Klaus-Dieter Scheurle kritisierte in "Bild am Sonntag", dass ohne Fachkenntnisse Vergleiche für den Verbraucher nicht mehr möglich seien. Er appellierte an alle Anbieter von Handy- Diensten, sich mit einfachen und überschaubaren Angeboten im Markt zu präsentieren. Nach den Worten Scheurles muss sich beim Verbraucher angesichts der Undurchsichtigkeit der Gebührenstrukturen der Verdacht einstellen, „das sei so gewollt, um Tarif- Fallen zu verschleiern“.

    Alle Mobilfunkdienstleister „sollten sich auf Vergleichsgrößen verständigen, damit der Verbraucher die Angebote wirklich vergleichen kann.“ Laut "Bild am Sonntag" lehnt die Branche mehr Transparenz jedoch ab. „Ohne unterschiedliche Tarife und Leistungen hätten wir keinen Wettbewerb, davon profitiert der Kunde“, zitiert das Blatt MobilCom- Sprecher Torsten Kollands. Thomas Reiter von Talkline erklärte: „Wenn es ein Einheitsmodell gäbe, würde es bestimmt teurer werden“.


    Studie: "Letzte Meile" wird nicht freigegeben

    Vollkommene Liberalisierung des Marktes bleibt wohl Wunschtraum

    Aus:
    ZDnet Deutschland, 19. Januar 2000, ??.?? Uhr (Telekommunikation). [Original]

    LONDON (ZDnet/mf). Die Freigabe der sogenannten "letzten Meile", durch die Telekommunikationsdienste deutlich preiswerter werden können, wird in Europa ein Wunschtraum bleiben. Davon gehen zumindest die Analysten von "Forrester Research" aus.

    Die Liberalisierung des europäischen Telekommunikationsmarktes habe das Angebot an Telekommunikations- dienstleistungen erheblich verbessert, jedoch sei der europäische Markt noch immer durch hohe Preise und eine eingeschränkte Produktvielfalt von Telekommunikationsdiensten geprägt, so die Studie. Forrester geht davon aus, dass die konsequente Freigabe der sogenannten "letzten Meile" diese Mängel beseitigen würde. Allerdings seien die Anreize für ein Umdenken innerhalb der TK-Landschaft zu gering: Die etablierten Unternehmen fürchteten verstärkte Konkurrenz und hohe Realisierungskosten, neuen Wettbewerbern scheint die Wirtschaftlichkeit zu gering.

    Für den Report "Europe Moves Beyond Unbundling" befragte Forrester Research 40 Entscheider in den EDV- Abteilungen verschiedener Unternehmen sowie 37 Telekommunikationsunternehmen, Internet-Service-Provider, Aufsichtsbehörden, Gerätehersteller und Fachleute aus der Industrie.

    Im November letzten Jahres hat die Europäische Kommission alle Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, die "letzte Meile" freizugeben (ZDNet berichtete). "Die Praxis zeigt jedoch, dass bis zum heutigen Tag kein einziges Land erfolgreich die Freigabe erreichen konnte. In den USA sind drei Jahre nach der entsprechenden Verfügung durch die Aufsichtsbehörde gerade einmal 0,22 Prozent aller Teilnehmeranschlussleitungen freigegeben worden. In Deutschland und Finnland sind es weniger als 1 Prozent", erklärt Forrester Analyst Lars Godell.


    Telekom Licensed for Own Japanese Network

    Aus:
    Total Telecom, 20. Januar 2000, ??.?? Uhr (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    TOKYO. Deutsche Telekom AG plans to offer long distance services over its own network in Japan. A new company, Deutsche Telekom Japan K. K., has been set up to manage the business. It is 100 % owned by the German operator and will supply Type I services by the middle of the year. The company will use its own submarine cables.

    Deutsche Telekom has been operational in Japan through its unit, Deutsche Telekom K. K. since 1990, and registered for Type II business – providing services over the network of another carrier – in 1993. In July 1998, it began selling international phone services via leased lines. The new company which will provide the Type I services was set up in December and is based in Tokyo.

    Telekom said in a statement that it has applied to the Japanese Ministry of Posts and Telecommunications for a license and it expects to receive permission soon. A Type I licence allows the holder to build and operate networks in Japan. Holders include PSINetworks, MCI WorldCom and Primus. Cable & Wireless and BT have Type I-licensed subsidiaries.


    Europe's Long-Distance Phone Companies to Merge, Study Says

    Aus:
    c|net-Investor, 21. Januar 2000, 15.46 Uhr MEZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    WATFORD, ENGLAND – Jan. 21 (Bloomberg). Rapid drops in long- distance phone rates in Europe and across the Atlantic Ocean will spur mergers and acquisitions between companies in the coming year, according to research from Yankee Group Europe. Capacity, or the amount of phone traffic that can be carried, is expected to grow 500 percent every year on trans-Atlantic routes and even faster on long-distance routes across Europe, the report said. Yet traffic is growing at only one-tenth that pace.

    Rapid price falls are essential if these massive new long- haul networks are actually to be filled," Keith Mallinson, managing director of the Yankee Group Europe, said in a statement. "Although (prices) may end up being a very small fraction of current rates, they may still not be sufficient to mop up all the surplus bandwidth." Consequently, mergers and acquisitions between companies that supply the capacity are "inevitable" as providers swallow their rivals, the study said. MCI WorldCom Inc.'s acquisition of Sprint Corp. last year, which combined the U.S.'s No. 2 and No. 3 long- distance companies, "gives a clear indication of what's in store for Europe," Mallinson said.

    MCI WorldCom, British Telecommunications Plc, Global TeleSystems Inc., Cable & Wireless Plc, KPNQwest NV, Global Crossing Ltd. and Flag Telecom are among the companies that have built or are building pan-European or trans-Atlantic networks. Yankee Group is a research unit of Primark Corp.


    ISPA: „Telekom spricht mit gespaltener Zunge“

    Provider bekräftigen Vorwürfe und kündigen rechtliche Schritte an

    Aus:
    Die Presse, Wien, 22. Januar 2000, Seite ?? (Telekommunikation). [Original]

    WIEN (Primavista). Die ISPA, der Verband der Österreichischen Internet Service Provider, hat heute in einer Presseerklärung neuerlich schwere Vorwürfe gegen die Telekom Austria (TA) erhoben. Die ISPA wirft der Telekom Austria vor, weder ein Angebot über die ISDN Pauschalvergebührung und die ADSL Technologie vorgelegt, noch einen neuen Gesprächstermin angeboten zu haben.

    Gleichwohl lasse die Telekom über die Medien ausrichten, an einer Einigung interessiert zu sein. Die Telekom spreche daher "mit gespaltener Zunge", hieß es in der Aussendung. Das lasse nur den Schluss zu, "dass bei der TA entweder die eine Hand nicht weiß was die andere tut, oder dass diese Vorgangsweise einer bewussten Verzögerungs- und Vernebelungsstrategie der TA gegenüber den Österreichischen Providern und der Öffentlichkeit entspricht", so die ISPA.

    Da durch "diese unfaire Ausnützung der marktbeherrschenden Stellung" vielen Providern ein beträchtlicher Schaden entstehe und keine echte Bereitschaft bei der Telekom erkennbar sei, auf die Forderungen der ISPA einzugehen, bleibe nur "der Weg zu den Gerichten."


    Funkanlage verdirbt Stieren Appetit

    Aus:
    Dolomiten Online, Bozen, 22. Januar 2000, Seite ?? (???). [Original]

    LINZ (APA). Mysteriöse Vorfälle im Stall eines Bauernhofes im Bezirk Schärding im Innviertel: Der Landwirt glaubt, dass seine 20 Stiere kaum mehr gefressen haben, nachdem die Telekom in unmittelbarer Nähe eine Richtfunkanlage installiert hatte. Die Telekom hält aber jeglichen Zusammenhang für ausgeschlossen.

    Der Landwirt Michael Haller aus Waldkirchen am Wesen hatte zugestimmt, dass die Telekom auf dem Dach einer Maschinenhalle bei seinem Anwesen – etwa 20 bis 30 Meter vom Stall entfernt – eine Anlage für die "Richtfunkumlenkung" für das Telefonfestnetz installiert. 20 Maststiere fraßen immer weniger, behauptet der Bauer. Als die Telekom die Anlage ausschaltete, hätten die Stiere wieder völlig normal gefressen.


    Deutsche Bank plant Rückzug aus TV-Kabelgeschäft

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 24. Januar 2000, 6.39 Uhr (Firmenmeldungen). [Original]

    HAMBURG. Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, will sich aus dem TV-Kabelgeschäft offenbar zurückziehen. Hintergrund sind permanente Konflikte mit der Deutsche Telekom AG, Bonn, die die meisten TV-Kabelnetze besitzt und mit der die Bank traditionell gute Finanzgeschäfte macht, heisst es in einem Vorabbericht des Magazins "Der Spiegel". So biete nach Aussagen von Eingeweihten die Beteiligungsgesellschaft DB Investor nun die Kabelfirma TeleColumbus an, die sie 1999 für 1,35 Mrd. DM gekauft habe.

    Zurzeit liefen Verhandlungen, unter anderem mit der niederländischen Kabelfirma UPC und ihrer deutschen Beteiligung PrimaCom. Als Preis seien rund 2 Mrd. DM im Gespräch. Die Bank sagt dem Bericht zufolge, ihr TV-Kabel stünde "derzeit nicht zum Verkauf".


    Weltgrößter Musikkonzern Warner EMI Music zielt aufs Internet

    Aus:
    Yahoo-News, 24. Januar 2000, 18.30 Uhr (Unterhaltung). [Original]

    LONDON/NEW YORK. Time Warner und die EMI Group geben künftig in der Musikbranche gemeinsam den Ton an. Nach der heute in London bekannt gegebenen Fusion beider Unternehmen zum weltgrößten Musikkonzern Warner EMI Music soll vor allem der Verkauf über das Internet deutlich ausgebaut werden. Wenn die Wettbewerbsbehörden in den USA und in Brüssel [Ed: vorbeugende EU-Fusionskontrolle] zustimmen, würde Warner EMI Music rund ein Viertel des Weltmusikmarktes beherrschen.

    Mit einem Umsatz von 8 Milliarden Dollar (16 Mrd DM) und einem geschätzten Marktwert von 20 Milliarden Dollar ist der neue Konzern größer als die kanadische Getränkegruppe Seagram, die mit ihrer Tochter Universal Music einen von rund 6 Milliarden Dollar hat. Die Fusion der US-amerikanischen Time Warner und der britischen EMI Group Ltd wurde als gleichberechtigter Zusammenschluss präsentiert [Ed: Joint-venture]. Beide Partner sollen zu jeweils 50 Prozent beteiligt werden. Aber EMI, dem letzten noch unabhängigen Musikkonzern mit Weltbedeutung, steht damit die Eingliederung in das mächtige Medienkonglomerat AOL Time Warner bevor. In den britischen Medien wurde Time Warner heute als der dominierende Partner bewertet. Die EMI-Aktie legte nach der Bekanntgabe an der Londoner Aktienbörse kräftig zu. Sie stieg am Nachmittag um 67 Pence auf 715 Pence an.

    Der neue Konzern hat alle Popgrößen von den Beatles zu den Spice Girls bis zu Madonna unter Vertrag. Er hat die Rechte über eine Millionen Pop-Songs und repräsentiert 2.500 Musikinterpreten. Pro Jahr sollen schätzungsweise 2.000 Musikalben veröffentlicht werden. Nach Angaben von Vize-Chef Ken Berry erhofft sich Warner EMI Music jährliche Einsparungen von 250 Millionen Pfund (800 Mio DM). Voraussichtlich müssten etwa 3.000 der weltweit 23.000 Arbeitsplätze eingespart werden. Bei der Bildung eines "starken Konzerns" sei der Arbeitsplatzabbau nur ein "Nebenprodukt", sagte Berry in London.

    "Die angestrebte Verbindung bietet die Gelegenheit, die führende Musikgruppe der Welt zu gründen und einen sehr beträchtlichen Mehrwert für die Aktionäre der beiden Gesellschaften zu schaffen", teilte EMI mit. Es gehe darum, die "digitale Revolution" zu umarmen. Der scheidende EMI-Vorstandschef Eric Nicoli rechnet damit, dass das Internet bis zum Jahr 2004 etwa zehn Prozent des Konzerngeschäfts ausmachen wird.

    Als Interessenten für eine EMI-Übernahme waren zuvor Walt Disney, Rupert Murdochs News Corporation und die kanadische Seagram-Gruppe genannt worden. Seagram hatte 1998 bereits Polygram erworben. Auch über eine Allianz mit Yahoo und Bertelsmann wurde spekuliert, nachdem Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff erklärt hatte, sein Unternehmen wolle im Musikbereich Weltmarktführer werden.

    Die Bertelsmann AG dementierte heute Berichte, nach denen sie geplant habe, ein Barangebot für EMI vorzulegen. Der britische "Daily Telegraph" hatte berichtet, Bertelsmann wolle die Fusion mit einem Angebot von mehr als sechs Milliarden Pfund verhindern. EMI war bisher weltweit die Nummer drei im Musikgeschäft. Das Unternehmen hat Künstler wie die Spice Girls und die Rolling Stones unter Vertrag. Warner Music hat unter anderem die Rechte auf Cher, Eric Clapton und Madonna. Das Unternehmen gehört zur Time Warner Inc., Die derzeit vom Onlinedienst- Anbieter AOL übernommen wird. Mit der Übernahme verringert sich die Zahl der großen Musikhändler in der Welt auf vier: Warner/EMI, Seagram/Polygram, Bertelsmann und Sony.

    Mit der Entwicklung des Internets verändert sich auch der Musikmarkt: Dank neuer Softwareformate (MP3) kann jetzt jeder [digitalisierte] Musik über das Netz auf seinen PC laden und [selbst] auf CD brennen. Neue Unternehmen wie Amazon.com und CDNow haben sich auf diesen Vertriebsweg spezialisiert. Die traditionellen Musikkonzerne richten sich auf die neue Lage ein. Unter dem Dach der AOL hat Warner Music Zugang zu 22 Millionen Onlinedienst-Kunden.


    Mehreren Kabelkanälen droht das Aus

    Mögliche Gefahr für Luftverkehr / Bundeswirtschaftsministerium: Frequenzen für Navigation benötigt

    Aus:
    Handelsblatt, 25. Januar 2000, Seite ?? (Wirtschaft & Politik). [Original]

    BERLIN – Montag, 24. Januar 2000. Wegen einer möglichen Gefährdung des Luftverkehrs droht mehreren über das Kabelnetz verbreiteten Fernsehfrequenzen das Aus. Nach einem Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums müssen Kabelkanäle dann abgeschaltet werden, wenn bestimmte Störungsstärken überschritten werden und damit zu einem Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr werden könnten, wie Ministeriumssprecher Frank Bonaldo am Montag in Berlin auf Anfrage sagte. Die Deutsche Flugsicherung fordert die bundesweite Abschaltung von sechs Sonderkanälen, die [Ed: genauer: deren Frequenzen] für den Flugverkehr reserviert sind, bislang aber auch von verschiedenen, je nach Region unterschiedlichen Kabelprogrammen genutzt werden.

    Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) sprach von einer "Rasenmäher- Forderung" der Flugsicherung, weil, bezogen auf alle Regionen, 28 der insgesamt 48 Kabelprogramme in Deutschland davon betroffen wären. Axel Raab von der Deutschen Flugsicherung betonte dagegen: "Uns geht es nicht darum, Kabelprogramme herauszuschmeißen, sondern die Sicherheit zu gewährleisten." Wie die Telekom das mache, sei letztlich ihre Sache. Der Entwurf für die so genannte "Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung" passierte im Dezember den Bundestag und soll am 10. Februar erstmals im Wirtschaftsausschuss des Bundesrats verhandelt werden.

    Hintergrund für die Forderung der Flugsicherung ist die Zunahme des Flugverkehrs, weil diese Frequenzen in Zukunft für weitere Navigationseinrichtungen benötigt würden. Bei Störungen durch unzureichend abgeschirmte Kabelempfangsstationen könnten unter Umständen Flugzeuge fehlgeleitet werden. Bisher habe die Telekom bei Störungen im Sprechfunk, die seit den 80er Jahren vor allem in Norddeutschland aufgetreten seien, einen so genannten Frequenzversatz vorgenommen. Dies sei laut Telekom bei der Navigation nicht möglich.

    Sechs Sonderkanäle der Telekom betroffen

    Betroffen von der Forderung der Flugsicherung sind laut Raab die sechs Telekom- Sonderkanäle S2, S3, S4, S5, S24 und S25. Die zunächst vorgeschlagene Übergangsfrist bis zum Jahr 2005 sei ihr allerdings zu lang. Jetzt bewegten sich die Überlegungen darauf, dass die neue Verordnung ab 2001 gültig werde.

    [24.11.1997: Störung im Kabel-TV – Bald Flugzeuge in Gefahr?]


    Regulierer mahnt zügigen Verkauf des Kabelnetzes an

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 26. Januar 2000, 13.21 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat die Haltung der Deutschen Telekom AG, Bonn, beim geplanten Teilverkauf ihres Kabelnetzes indirekt kritisiert. Es sei bedauerlicherweise festzustellen, dass das Fernseh-Breitbandkabel in großem Maße immer noch nicht zur Verfügung stehe, um den Wettbewerb im Ortsnetz zu beleben, sagte Behördenpräsident Klaus-Dieter Scheurle heute auf Fragen von Journalisten bei der Vorstellung des Jahresberichtes 1999 in Bonn. "Das ist wirklich von Nachteil", betonte Scheurle, weil es Deutschland hinsichtlich der Möglichkeiten, die im Ausbau des Kabelnetzes hin zu Datenkommunikation und Sprachtelefonie stecken, zurückwerfe.

    Die Telekom will sich von Teilen des Netzes trennen, das sie in neun Regionalgesellschaften mit Partnern betreiben will. Erste Verträge hätten nach Angaben des Ex-Monopolisten ursprünglich bereits bis Ende vergangenen Jahres unter Dach und Fach sein sollen. Das Kabelnetz soll mit milliardenschweren Investitionen zur Plattform für Multimedia-Funktionen aufgerüstet werden. Für den Telefonverkehr im Ortsnetz könnte dann eine Alternative zu den Festnetzleitungen der Telekom entstehen, die Wettbewerber ohne eigene Infrastruktur bisher von dem Unternehmen mieten müssen.

    [t-off Kommentar vom 9.2.1999: An der Nase herumgeführt]
    [Links zur unendlichen Geschichte vom Verkauf des Breitband-Kabelnetzes der Telekom]
    [Jahresbericht 1999 der Regulierungsbehörde]


    Davos-Forum: Internet im Blickpunkt

    Aus:
    Yahoo-News, 27. Januar 2000, 18.24 + 20.13 Uhr (Politik). [Original 1] [Original 2]

    DAVOS. Begleitet von strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Donnerstagabend in Davos das Weltwirtschaftsforum (WEF) begonnen. Der Schweizer Bundespräsident Adolf Ogi mahnte die rund 3.000 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft in seiner Eröffnungsrede, sich künftig stärker für das Gemeinwohl einzusetzen. Zwar trage die Globalisierung Früchte. Angesichts des raschen Wandels mache sich aber Unzufriedenheit breit. "Wir hier oben haben Einfluss und Macht. Die Menschen unten haben das Gefühl von Ohnmacht", stellte Ogi fest. Mit Bill Clinton nimmt erstmals ein US-Präsident am Weltwirtschaftsforum teil. Clinton will sich in einer Ansprache zur Wirtschaftspolitik äußern. (...)

    Schwerpunkt des Treffens ist in diesem Jahr die Frage, wie das Internet die Wirtschaft, den Arbeitsalltag und die Gesellschaft verändert. Europas Topmanager machen sich Sorgen, weil sie im Internet- Geschäft weit hinter ihren amerikanischen Konkurrenten herhinken. Nach einer in Davos veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung PriceWaterhouse- Coopers ist jeder vierte Vorstandschef in Europa der Meinung, dass die europäischen Firmen bei den Geschäften im Internet "deutlich zurückliegen". Nur acht Prozent der befragten Führungskräfte bezeichneten sich selbst als kompetente Internet-Nutzer. (...)

    29.1.2000 (t-off). In Davos dreht sich diesmal alles um die Frage: Wer wird sich im E-Commerce das größte Stück vom Kuchen sichern, und wer beim Kampf um die Marktanteile im Computer- und Telekom- Geschäft auf der Strecke bleibt? Da ist es nur logisch, daß Experten und Firmenchefs aus den USA bei fast allen Gesprächsrunden bis zum 1. Februar vertreten sind. Die US-Präsenz in Davos ist diesmal besonders stark, die deutsche hingegen nicht. [mehr]


    Die Deutsche Telekom trennt sich vom Verlustbringer Global One

    Jetzt fehlt ein Partner in den USA / Kasse für Akquisitionen ist gefüllt / France Télécom zahlt 5,4 Milliarden Mark an die Deutschen

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 28. Januar 2000, Seite 24 (Wirtschaft).

    BERLIN/PARIS. Die France Télécom will die von ihr am Mittwoch vollständig übernommene Telefongesellschaft Global One bis zum Jahr 2002 in die Gewinnzone führen. Das sagte France-Télécom-Chef Michel Bon gestern in Paris. Der Konzern hatte die ihm noch nicht gehörenden 71 Prozent der seit Jahren Verluste erwirtschaftenden Global One von der Deutschen Telekom und der US-Gesellschaft Sprint für 10,5 Milliarden Mark übernommen.

    Am Mittwoch hatte zunächst die amerikanische Ferngesprächsgesellschaft Sprint ihren [Ed: wegen der Fusion mit MCI WorldCom notwendig gewordenen] Ausstieg aus der Allianz erklärt. Am Abend gab die Deutsche Telekom ebenfalls ihren Rückzug aus Global One bekannt. Die Telekom teilte mit, dass France Télécom 2,76 Milliarden Dollar (5,4 Milliarden Mark) für den 29,2 Prozent Anteil der Deutschen Telekom zahle. Dazu erstatte France Télécom noch 188,5 Millionen Dollar für Anteilseigner- Darlehen der Telekom. Telekom-Chef Ron Sommer sagte, mit den Erlösen aus dem Anteilsverkauf werde die Internationalisierungsstrategie seines Unternehmens fortgesetzt.

    Der Verkauf des Global-One-Anteils sei auf jeden Fall eine gute Entscheidung gewesen, sagte Telekom-Analyst Stefan Gäde von der Hamburgischen Landesbank. "Keiner der Partner war mit der Allianz glücklich." Das Gemeinschaftsunternehmen habe zu wenig Kunden und keine klare Strategie gehabt. Die Partner seien halbherzig bei der Sache und zerstritten gewesen. Da die Kasse der Telekom nun gut gefüllt sei, müsse noch in diesem Jahr eine Akquisition kommen. "Sonst wird der Kurs absacken", sagte Gäde. Als möglichen Partner in den USA nannte Gäde SBC Communications. SBC ist Marktführer in den USA bei den Teilnehmeranschlüssen. Ein anderer denkbarer Partner wie etwa Cable & Wireless baue zwar ein Netz in den USA und Europa, habe aber nicht den entscheidenden direkten Zugang zum Kunden. Allerdings ist SBC mit einem Börsenwert von zur Zeit 136 Milliarden Dollar ein "großer Brocken".

    France Télécom zahlt für Global One – inklusive der Kosten des eigenen Anteils – 5,386 Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Mark). Télécom-Chef Bon sagte, der Umsatz bei Global One solle im Jahr 2002 bei etwa zwei Milliarden Dollar liegen, nach 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 1999. Sprint hielt 42 Prozent an der Allianz, die europäischen Konzerne jeweils 29 Prozent. Seit der [Ed: durch die Telekom im Februar 1996 hochgelobten] Gründung hat Global One ausschließlich Verluste erwirtschaftet. Allein 1999 sollen es 723 Millionen Dollar gewesen sein.


    Is It Britain's Time to Surf?

    BT's upcoming SurfTime service offers, at long last, flat-rate Net access. But critics say it won't lure many people online.

    Aus:
    The Industry Standard, 31. Januar 2000, Seite xx (???). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. Internet companies in britain have long looked with envy at their U.S. counterparts enjoying the benefits of unmetered online access. They blame pay-by-the-minute charges for holding back the Net's expansion. Give us unmetered access, goes the call-to-arms, and you'll see an e-commerce explosion like the one across the pond.

    But now that British Telecommunications [BT] is preparing to introduce flat-rate access as early as April, a growing chorus is warning that the package – called SurfTime – doesn't go far enough. ISP executives and industry insiders say SurfTime's range of monthly subscription tariffs, including $22 for around-the-clock access, are too expensive to significantly widen Internet usage beyond the current 15 percent of the population. Once the ISPs add their fees, the price could shoot up to an estimated $29.

    "We welcome BT's announcement, but the retail prices are still not low enough to make SurfTime a truly mass-market proposition," says a spokesman for Freeserve, Britain's largest "free" ISP, which charges users by the call.

    A consumer lobby has also accused BT of dragging its feet over flat-rate access, while skimming off profits from users' time online. The telco's profits rose 4.5 percent in 1998 – thanks in part to a near doubling in the number of Internet customers. In its defense, BT says it was burdened with upgrading its IP networks and installing dial ports into local telephone exchanges to handle the extra traffic, which put pressure on its voice network and potentially endangered emergency calls.

    SurfTime will change the way British ISPs do business, though whether they profit from the change will depend in part on the outcome of their negotiations with BT over revenue sharing. Currently, ISPs take a cut from BT's metered charges, but with SurfTime set to eliminate them, ISPs are haggling with the telco over the portion of the SurfTime cake they will get. Oftel, the U.K. telecom regulator charged with ensuring BT plays fair in the market, will likely step in if no agreement is reached in the coming weeks.

    All that is known now is that U.K. Internet consumers will be presented with a variety of prices in a move that mirrors the British mobile-phone market, in which customers can choose between a pay-as-you-go fee or a monthly subscription that includes a set number of call minutes. "The price will be attractive to some users," says telecom analyst Nick Gibson of Durlacher, an investment group in London. "Small businesses that use the Net during the day might find the price very good."

    BT responds that SurfTime's range of pricing options is broad enough to attract consumers of all budgets, though the telco is keeping its options open. "Our prices make sense when you compare them to the U.S. model, where users still have to pay a subscription fee," says a BT spokesman. "We could in some circumstances work out prices cheaper than those across the Atlantic."

    But even before SurfTime debuts, other ISPs are trying to undercut it. On Feb. 14, cable operator Telewest will launch 24-hour unmetered Internet access for $6.25 a month, which is considerably cheaper than BT's offer. U.K. cable uptake remains low, but Telewest can come out with a competitive price because, as it has own network, it does not need to pay charges to BT for a toll-free number.

    Other ISPs are also developing new models. X-Stream's completely free service, which doesn't include call charges, brings in revenue from e-commerce and an ad bar that hovers above the surfer's browser. Another ISP, CallNet 0800, says 105,000 people have signed on to its totally free access scheme. The company expects to earn revenue from e-commerce, advertising and, crucially, calls routed though its telecom network, which offers a discount on BT rates.

    X-Stream CEO Greg Sukornyk believes his company represents the wave of the future. "We can turn in a profit on 'free-free,' and that's where the market is heading," he says. Perhaps. But with a slew of consumer access choices on the horizon, we'll soon find out if the old pay-by-the minute model is the real culprit keeping the Net down.

    1.2.2000 (t-off). Dem Autor ist bei der Wechselkursumrechnung vom britischen Pfund in US-Dollar ganz offensichtlich ein Fehler unterlaufen. In US-Dollar sind die Tarife für den unmetered Internet- Access deutlich höher als im Artikel angegeben und somit noch wesentlich teurer als in den USA. Dies deckt sich mit der Aussage des Artikels, daß der Vollzeit Flat-rate- Tarif von British Telecom (BT) im Vergleich zur Situation in Nordamerika noch nicht zu einem richtig massenmarkttauglichen Preis eingeführt wird. Die "Unmetered Tarife" von BT stellen aber dennoch eine enorme Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Internet- Nutzung dar. Für genaue Preisangaben siehe die bereits im Dezember in t-off dokumentierten Pressemitteilungen von BT und Telewest.


    Sega will schnelle Internet-Zugänge

    Kooperation mit 30 japanischen Kabel-TV-Firmen

    Aus:
    Handelsblatt, 1. Februar 2000, Seite ?? (Unternehmen & Märkte). [Original]

    TOKIO – Montag, 31. Januar 2000 (afx). Nach Informationen der Tageszeitung "Nihon Keizai Shimbun" will der japanische Videospielhersteller Sega schnelle Internetzugänge über das japanische Kabel-TV-Netz anbieten. Wie die Zeitung berichtet, arbeitet Sega mit 30 japanischen Kable-TV-Firmen zusammen.

    Dem Bericht zufolge werden die Kabelfernsehfirmen Segas Videospielkonsole Dreamcast vertreiben. Sega werde über die Hochgeschwindigkeitszugänge Online-Spiele und Video-Telefondienste anbieten. Zu den Partnern zählten Jupiter Telecommunications Co Ltd und Titus Communications Corp, die beiden größten Kabelgesellschaften Japans. Insgesamt erreiche Sega über seine Partner rund 70 % der japanischen Kabel-TV- Kunden, was rund 7 Millionen. Haushalten entspräche. Der Dienst solle regulär ab April angeboten werden. Eine Testphase mit 2.000 Dreamcast-Benutzer beginne im Februar. (...)


    Telefontarife für Rückstand des elektronischen Handels in Europa verantwortlich

    Das Internet verändert das Gesicht der Handelswelt

    Bill Gates und Stephen Case haben in Davos das Jahrhundert des Internets ausgerufen. Eine Billion Dollar wird der elektronische Handel nach Erwartung der OECD in fünf Jahren erreichen.

    Aus:
    Handelsblatt, 1. Februar 2000, Seite ?? (Nachrichten) von TERENCE ROTH. Artikel auch in: Der Tagesspiegel, Berlin, 1. Februar 2000, Seite 17 (Wirtschaft). [Original]

    DAVOS – Montag, 31. Januar 2000. Das europäische Telefontarifsystem behindert nach Ansicht von Microsoft- Chairman Bill Gates die Entwicklung des Internets und des elektronischen Handels (E-Commerce) auf dem alten Kontinent. Die Abrechnung im Minutentakt habe zu dem Entwicklungsrückstand geführt, den die Europäer während der vergangenen fünf Jahre gegenüber den großen US-Providern aufgebaut haben, sagte Gates auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Für den Konsumenten seien die Telefonkosten der bei weitem größte Kostenfaktor am Internet: „Vom Telefonsystem wird es abhängen, wie schnell ein Land den Anschluss an das Internet schafft.“

    Gates betonte, dass in Europa inzwischen ein kleiner, aber wachsender Kreis von Internet-Unternehmern entstehe, die den Europäern die Internet-Dienstleistungen näher bringen würden. Hierbei wiesen die skandinavischen Länder den Weg. Schon bald aber dürfte der elektronische Handel in Europa nach Erwartung der Experten ein explosionsartiges Wachstum an den Tag legen – wenn erst einmal die großen Markenartikler ihren Vertrieb auf das Internet umstellen und die Regierungen eine Internet- freundlichere Telekom- Infrastruktur aufgebaut hätten. Bis dahin ist allerdings noch ein weiter Weg: Bisher machen die USA mit rund 80 % den größten Teil des weltweiten elektronischen Handels unter sich aus, wie die HSBC-Bank in einer Studie ermittelte. Westeuropa dagegen erreiche 10 %, Asien 5 %.

    Entsprechenden Druck machen europäische Wirtschaftslenker und Politiker – von Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer bis zum französischen Finanzminister Christian Sautter –, dass Europa den Rückstand gegenüber den USA aufholt, wo bereits die Hälfte aller Haushalte an das Internet angeschlossen sind. Als wichtigste Hürden für die Entwicklung eines elektronischen Handels-Netzwerkes in Europa machten die Experten das Sprachproblem aus, außerdem die wenig vorhandene Breitband- Technologie und schließlich die hohen Telefongebühren. Die Breitband-Technologie ermöglicht es, mehr Daten als über die konventionellen Telefonkabel zu vermitteln, und ist Voraussetzung für den elektronischen Vertrieb von Filmen oder Musik.

    Zu Beginn des „Internet-Jahrhunderts“ wird im Zentrum der Wachstumsstrategien der meisten Unternehmen der Ausbau der Internet-Geschäftsbereiche liegen. Dies wird sich über das gesamte kommende Jahrzehnt erstrecken, sagten führende Wirtschaftslenker in Davos. Dabei fordern sie allerdings mehr innovative Technologie und bessere Integration von Telekom-, Satelliten- und Kabelgesellschaften. Bei der Lösung dieser strukturellen Problemen müssten Unternehmen und Regierungen eng zusammenarbeiten.

    AOL-Chef Stephen Case wies auf das Zusammenwachsen der verschiedenen Technologiezweige hin: Noch vor zehn Jahren erfolgte der Internet-Zugang im wesentlichen über einen Personal-Computer, der über eine relativ langsame Telefonverbindung mit dem Internet verbunden war. Heute aber entwickele sich auch das Kabelfernsehen zu einem interaktiven Medium, bei dem die Konsumenten aktiv involviert sind. Auch über Mobiltelefone lassen sich inzwischen elektronische Post versenden und Aktienkurse abfragen. Geschäftsbereiche, die bisher kaum etwas miteinander zu tun hatten, können während des kommenden Jahrzehnts zu facettenreichen Dienstleistungspaketen gebündelt werden. Dies wird nach Meinung vieler Experten die Entwicklungsstufe während des kommenden Jahrzehnts ausmachen.

    „Die große Reise steht uns aber noch bevor, da die Mehrheit der Leute noch gar nicht angeschlossen ist“, erklärt Case. „Und die, die angeschlossen sind, benutzen das Internet nur gelegentlich.“ Durchschnittlich eine Stunde am Tag verbringen die Verbraucher AOL-Statistiken [Ed: aus den USA] zufolge im Internet – vor fünf Jahren war es nur eine Stunde in der Woche. „Dies ist ein Fortschritt – aber es lässt noch weitere 23 Stunden am Tag, an denen die Leute fernsehen, Musik hören oder Bücher lesen“, so Case. Die Online-Dienste ergänzen ihre Angebotspalette bereits um immer mehr Dienstleistungen. Gleichzeitig beeilen sich die IT-Unternehmen, „Inhalte“ anzubieten. Auch die Softwareunternehmen wie Microsoft entwickeln neue Plattformen, um sich ihren Teil am elektronischen Handel zu sichern. Gates erwartet, dass schon in fünf Jahren mehr Menschen ihre Magazine über das Internet lesen als auf Papier. Voraussetzung hierfür ist freilich die Entwicklung besserer Bildschirme.

    Sorge um technologische Kluft zwischen Erster und Dritter Welt

    In Davos kursierten aber auch Unmutsäußerungen, dass die reichen Länder immens von der Expansion des Internets profitieren, während die Entwicklungsländer noch weiter zurückblieben. Dadurch entstehe die so genannte „digitale Kluft“ („digital divide“). Dabei sei es doch gerade das Internet, das Unternehmern, Verbrauchern und Ausbildern in den Entwicklungsländern ganz neue Märkte und Informationsquellen erschließen könnte.

    Case betonte, dass „überall auf der Welt Menschen mit innovativen Ideen eine globale Präsenz aufbauen“ könnten. Doch die Voraussetzung hierfür ist natürlich ein intaktes Telekommunikationssystem. Gates zufolge geht es jetzt darum, die Breitband-Technologie in der ganzen Welt zu verbreiten, damit die Flut neuer Internet-Dienste Menschen und Unternehmen der ganzen Welt miteinander verbinden könne. „Das alte Telefonnetz hilft uns da nicht mehr weiter“, so Gates.

    Insgesamt dürfte sich das Volumen des weltweiten elektronischen Handels nach Erwartungen der Experten während der kommenden fünf Jahre auf 1.000 Mrd. $ verzehnfachen. Vor fünf Jahren habe es noch praktisch bei null gelegen. Drei Viertel des Volumens werden nach Erwartungen der OECD von Business-to-Business- Transaktionen kommen. Nach Einschätzung von Michael L. Dertouzes vom Massachusetts Institute for Technology, dürfte sich das Volumen über die kommenden 15 Jahre spielend auf 4.000 Mrd. $ ausweiten.

    Leidtragender wird nach einer Studie der HSBC Investmentbank der herkömmliche Zwischenhandel sein. Groß- und Einzelhändler dürften verschwinden. Dafür aber werde eine neue Art der Handelsvermittler – wie die Internet- Suchmaschinen – entstehen. Verkäufe an den Endverbraucher über das Internet dürften rapide steigen. Hiervon versprechen sich die Experten eine Verbesserung der Wettbewerbssituation, da die Verbraucher Preise leichter vergleichen können. In den USA, wo der elektronische Handel am schnellsten wächst, gibt es bereits Beweise dafür, dass Waren, die über das Internet verkauft werden, deutlich günstiger sind – 10 % und mehr. Bisher schlägt der Zwischenhandel in den meisten OECD- Ländern rund 33 % auf die Preise auf, wie die OECD ermittelt hat. In den USA haben Reisebüros und Aktienbroker bereits die ersten schmerzhaften Auswirkungen zu spüren bekommen: Ihre Kommissionen gingen um rund 50 % zurück.


    "wilhelm.tel" macht es möglich

    Norderstedt bekommt einen Lokalsender

    Aus: Norderstedter Zeitung, 1. Februar 2000, Seite 1 (Beilage zum Hamburger Abendblatt).

    NORDERSTEDT. Schleswig-Holsteins fünftgrößte Stadt bekommt einen Lokalsender. Noch in diesem Herbst soll er auf Sendung gehen. Vormittags werden Schulen und Vereine das Programm gestalten. Am Nachmittag geht eine noch zu gründende Redaktion auf Sendung und berichtet über aktuelle Ereignisse im Ort. Empfangen können die lokalen Berichte und Interviews all jene, die am Netz von "wilhelm.tel" angeschlossen sind.

    Wenn der 1. SC Norderstedt das Siegestor schießt oder wenn der Bürgermeister das Weinfest am Ochsenzoll eröffnet, sollen die Norderstedter das Geschehen live am Bildschirm miterleben können. Auch zur Sitzung der Stadtvertreter soll künftig kein Bürger mehr ins Rathaus gehen müssen: Die Debatten werden per TV übertragen. Die Zuschauer bekommen dabei in den heimischen vier Wänden sogar ein Mitspracherecht. Per Mausklick oder mit der Fernbedienung sollen sie Meinungen abgeben und abstimmen können.

    Im Mai soll die TV-Mannschaft für Norderstedt feststehen und im gläsernen Studio der Stadtwerke den Probebetrieb aufnehmen. Vier bis fünf Monate wollen sich die "Macher" Zeit gönnen, bis sie tatsächlich auf Sendung gehen. "Wir betreten schließlich absolutes Neuland, und bei einer solchen Premiere wollen wir uns keine allzu großen Fehler leisten", kommentiert Volker Hallwachs, Geschäftsführer von "wilhelm.tel", das Vorgehen. Jeweils zwischen 16 und 19 Uhr soll es professionelle Live-Schaltungen, Interviews und Berichte aus der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins geben. Eine Stunde soll dabei dem Sport vorbehalten bleiben. Am Vormittag können die Schulen oder Vereine das Programm gestalten.

    Ergänzt wird das Lokalprogramm durch Filmeinspielungen der Firma Bertelsmann. Sie will auf diese Art und Weise das neue Norderstedter Netz für Videoeinspielungen testen. Außerdem wird es täglich eine Einführung in die Nutzung des Netzes von "wilhelm.tel" geben. Diese anschauliche "Bedienungsanleitung" wird für Anfänger ebenso angeboten wie für Fortgeschrittene. Empfangen kann den Norderstedter Kanal nur derjenige, der am "wilhelm.tel"-Netz angeschlossen ist. Zu den ersten Zuschauern werden die Menschen in Norderstedt-Mitte gehören. Dort sollen die Leitungen bis zum Herbst verlegt sein. 120.000 Kilometer Kabel werden in diesem Jahr unter die Erde kommen. 60.000 Kilometer Kabel liegen bereits dort. 300.000 Kilometer lang wird das vollständige Netz sein. Die enorme Geschwindigkeit, mit der sich "wilhelm.tel" seinen Weg bahnt, scheint andere Anbieter zu schrecken. In den Gewerbegebieten soll die Konkurrenz mit der Behauptung hausieren gehen, dass "wilhelm.tel" nicht lebensfähig sei, weil die Lizenz fehle. "Das stimmt nicht", stellt Volker Hallwachs richtig. "Selbstverständlich besitzen wir für dieses Millionen-Vorhaben eine Lizenz der Regulierungsbehörde. Im Übrigen ist diese im Internet nachzulesen."

    Geeinigt hat man sich bei "wilhelm.tel" auf unterschiedliche Tarife. Es wird einen monatlichen Beitrag für die so genannte "kleine Internet-Nutzung" geben. Darin enthalten sind der TV- Empfang von rund 70 Fernsehprogrammen. Dafür erstellt "wilhelm.tel" eine eigene Programmzeitschrift. Außerdem kann der "kleine" Nutzer Ortgespräche mit "wilhelm.tel"- Kunden zum Nulltarif führen und das Internet nutzen. Professionelle Nutzer, die rund um die Uhr schnell ins Internet wollen, wird ein Festpreis mit Breitbandanschluss angeboten. Damit werden enorme Geschwindigkeiten möglich. Kostenlos angeschlossen werden auch alle Schulen. "Das ermöglicht eine vollkommen andere Nutzung des Internets für den Unterricht", verspricht Hallwachs. Die Verlegung der Anschlüsse wird für die Kunden kostenlos sein. Nur zusätzliche Anschlüsse müssen bezahlt werden.

    Zur Entwicklung bei "wilhelm.tel":
    [25.02.1999:
    Grünes Licht für "Wilhelm.tel"]
    [23.07.1999: Einmaliges Projekt der Telekommunikation]
    [03.09.1999: "wilhelm.tel" macht Fortschritte]
    [17.11.1999: Telekom gegen „wilhelm.tel“]
    [26.11.1999: Erste Haushalte sind verkabelt]


    Statt der schnellen die lange Leitung: Unmut über ADSL-Internet

    Die Telekom Austria und ihre Tochter A-Online stehen unter schwerem Beschuß.

    Aus:
    Die Presse, Wien, 2. Februar 2000, Seite ?? (Telekommunikation). [Original]

    WIEN. "Internet" lautet das Thema einer prominent besetzten Pressekonferenz der Telekom Austria (TA) heute, Dienstag. Kein Wunder, daß die Hälfte des Vorstandes – Claudio Albanese und Rudolf Fischer – sowie Dieter Haacker, Geschäftsführer von "Highway 194", aufgeboten werden: Noch nie in der Geschichte des Nicht-mehr-Monopolisten hat es derartigen Unmut der Kunden gegeben wie über die Internet-Zugänge der Tochter A-Online (betrieben von "Highway 194").

    "Ich war bis vor dem Jahreswechsel zufriedener Kunde von A-Online", schrieb "Presse"-Leser Johannes R. "Doch was sich A-OFFline jetzt leistet, ist wohl nur noch mit Betrug am Kunden zu beschreiben." Was er und viele andere Kunden bekritteln: "A-OFFline verkauft Leistungen, die sie aufgrund der großen Anfrage nicht mehr erbringen kann." Leser Martin B. bemängelt vor allem, daß bei der Hotline "ein Tonband auf die große Nachfrage nach AON-Produkten hinweist mit der Bitte, doch zu einem späteren Zeitpunkt anzurufen". Damit habe sich "eine zentralasiatische Kundenbetreuungsphilosophie" durchgesetzt.

    Die Geschichte des Unmuts: A-Online brachte im Spätherbst 1999, unterstützt von einer aufwendigen Werbekampagne der Mutter TA, einen schnellen Internet-Zugang auf den Markt, der mit der Technologie ADSL (Asymmetrical Digital Subscriber Line) funktioniert. Dabei handelt es sich um die Aufrüstung der Kupferkabel zwischen Wählämtern und Endkunden ("letzte Meile") durch Bündelung des Datentransfers. Dadurch wird es möglich, gleichzeitig zu telephonieren und mit bisher ungekannter Geschwindigkeit im Internet zu surfen. Aus der Sicht TA-interner Beobachter gab es dabei mehrere Fehler. Ursprünglich sollte ADSL langsam entwickelt werden; der "Rollout" war auf ein Jahr angelegt. Um dies sowie technische Mängel – etwa die Tatsache, daß die Technologie bei Leitungslängen ab zwei Kilometer nicht einwandfrei funktioniert – zu übertünchen, kam man auf die Idee, ADSL durch ISDN-Technik zu ergänzen, die ähnlich konfiguriert ist. Daraus entstand der nächste Fehler: Man verlange auch da eine Pauschalgebühr und werbe für pauschale Nutzung (acht Stunden im Netz, bevor man rausgeschmissen wird). Folge: Während sich für ADSL knapp unter tausend Kunden anmeldeten, gab es einen unerwarteten Run auf die ISDN-Ausweglösung. Zu den rund 100.000 "alten" A-Online-Kunden kamen plötzlich 30.000 dazu. Diese überlasteten vor allem die Einwahlknoten – jetzt könnten die "einfachen" A-Online-Kunden auch nicht mehr ins Netz.

    Der Wirbel machte auch den Verein für Konsumenteninformation (VKI) aufmerksam. Dieser bescheinigte dem ADSL- Angebot, daß "die tatsächliche Leistung wesentlich geringer ist als in der Werbung ausgelobt". So erhalte der Kunde keine IP-Adresse (Internet-Protokoll), womit Direktverbindungen zu anderen PC und auch Videokonferenzen unmöglich würden. Zudem seien bei Jugendlichen beliebte Dienste wie etwa ICQ-Chats ebenso unmöglich wie der Datentransfer über FTP (File Transfer Protocol). Ohne IP-Adresse funktionierten auch zahlreiche Online-Spiele nicht. Besonders arg finden die meisten Kunden die Tatsache, daß die Verbindung nach 30 Minuten Inaktivität bzw. acht Stunden online abgebrochen wird. "Presse"-Leser Peter E. D.: "Man hat keine Ahnung, ob man gerade getrennt wird oder noch online ist." Schließlich wird auch das Datenlimit von einem Gigabyte im Monat kritisiert. Der VKI: "Beispielweise kann ein einziger Videofilm bis zu fünf Gigabyte verbrauchen." Bei Überschreiten der Grenze fielen dann "recht hohe" Gebühren an.

    Die bisher einzige offizielle Reaktion von TA und A-Online: Das ISDN-Angebot sei angesichts des Ansturms "im Wiener Raum derzeit leider ausverkauft". Man arbeite "mit Hochdruck daran, . . . auch weiterhin die hohen Qualitätsstandards des Produktes zu erfüllen". Kein Wort zu den Problemen. Intern weiß man es anders. Im Call Center gab es zuerst weit über 100.000 Anfragen zu ADSL und zum "Ersatz" ISDN – die Zahl der Beschwerden soll bei 6000 liegen. Lösung: Die neue Technologie soll forciert ausgebaut werden. Die Wochenzeitung "Computerwelt" berichtete unter Berufung auf ein internes Papier von einem Investitionsbedarf von drei Milliarden Schilling (218.100 Euro). [mehr]


    Telekom Austria stellt „A-On Complete“ ab 4.2. ein

    Aus:
    Telekom-Presse, Wien, 2. Februar 2000, 15.04 Uhr (News 9–5/2000).

    WIEN (pfm). Die Telekom Austria [TA] gab gestern auf einer Pressekonferenz bekannt das Produkt „A-On Complete“ nach dem 4. Februar nicht mehr verkaufen zu wollen. Technik-Vorstand Mag. Rudolf Fischer bestätigte die von der Telekom Presse schon gestern genannten Gründe für die Probleme mit der Erreichbarkeit von A-Online.

    Durch einen Verkauf der drastisch über den Erwartungen lag, war es zu Engpässen im Telefonnetz bzw. einzelnen Wählämtern gekommen. Die Flatfee von 599 Schilling pro Monat lädt dazu ein, die ganze Zeit Online zu sein. Auf der Strecke vom Teilnehmer zu den österreichweit nur 36 Einwahlknoten kam es dadurch zu Blockaden, obwohl bei den Einwahlknoten noch Kapazität frei gewesen wäre. Der Marketingplan der TA hatte mehr ADSL Anschlüsse erwartet als ISDN Anschlüsse. Tatsächlich wurden aber nur 3.500 ADSL Anschlüsse und über 30.000 ISDN Anschlüsse verkauft [Ed: was ein klares Votum gegen die Volumengebühr beim ADSL-Tarif ist, wohingegen bei der ISDN Flat-rate kein Volumenlimit besteht].

    Eine Vergrößerung der Zahl der Einwahlknoten werde wohl angestrebt, aber nicht in dem Ausmaß, das das Wachstum des Produktes Complete ausreichend unterstützt werde. Auf Anfrage der Telekom Presse erklärte Fischer man plane auch weniger leistungsfähige ADSL- Produkte im gleichen Preisbereich wie das bisherige ISDN Angebot. Mit dem ISPA- Präsidenten Mag. Georg Hahn habe man sich gestern auf einen Zeitplan und die technische Umsetzung geeinigt, so Fischer. Die Verträge sollen bis Ende Februar unterschriftsreif sein. Da auch die TA den Verkauf des ISDN Produktes einstelle, gehe es nur mehr um ADSL. Die ISPA habe die angekündigten Klagen noch nicht eingebracht und werde dies nach der jetzigen Einigung auch nicht tun.

    Griff zur Notbremse

    2.2.2000 (ws/t-off). Alle Bestandskunden können den Flat-rate Tarif „A-On Complete“ weiterhin nutzen, nur die Aufnahme von Neukunden für die ISDN Flat-Rate wird hingegen vorerst ausgesetzt. In den News 8–5/2000 der "Telekom- Presse" werden genauere Angaben zu den aufgetretenen Problemen im österreichischen Telefonnetz gemacht: "Ein Internet-Call etwa aus Gmünd wird als Telefonanruf bis Steyr geleitet und belegt auf der ganzen Strecke das normale Telefonnetz und geht erst dort in den Daten-Backbone." Und ferner heißt es: "Die Lösung an der derzeit gearbeitet wird, ist die Zahl der Einwahlknoten drastisch zu erhöhen, um die Internet Verbindungen so nahe wie möglich in ein höherrangiges Datennetz zu bringen."

    Eine detaillierte Analyse der möglichen Stellen, an denen es zu Überlastung (congestion) im Telefonnetz kommen kann, liefert die US-Studie "The Effect of Internet Use on the Nation's Telephone Network" von 1997. Da in Österreich angesichts einer völlig unterdimensionierter Zahl der Einwahlknoten (nur 36) viele Internet-Calls einfach als Fernverbindungen zu den Einwahlknoten geführt wurden, gab es entsprechend Engpässe auf den Fernstrecken (interoffice trunks) zwischen den Vermittlungsstellen der Telekom Austria.

    Um Überlastungsprobleme des Telefonnetzes trotz Flat-rate Tarif von vornherein auszuschließen, geht British Telecom für die demnächst erfolgende Einführung ihrer „BT Surftime“- Pauschaltarife viel überlegter als die Telekom Austria vor. Derzeit werden systematisch die Vermittlungsstellen aufgerüstet, um Internet-Verbindungen im Idealfall gleich in der jeweils ersten Vermittlungsstelle ab Teilnehmer in das Daten-Backbone-Netz zu überführen (ähnlich wie beim ADSL).

    Daher wäre es wenig seriös, die Anlaufprobleme der Telekom Austria nun hierzulande als mögliches Schutzargument gegen die Einführung von Flat-rate Tarifen zu mißbrauchen. Tatsächlich war die Einführung des Pauschaltarifs von Telekom Austria ein überhasteter und kaum durch ausreichende Investitionen vorbereiteter Griff zur Notbremse, um angesichts des in Österreich hervorragend funktonierenden Infrastrukturwettbewerbs den Verlust von Marktanteilen zu verlangsamen.




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      Zum Teil 64

    © 2000-2001 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 29.12.2009 15.13 Uhr